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Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

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Euphoriephase kehrte bald Ernüchterung ein. Denn auch dieses Projekt<br />

musste aus verschiedenen Gründen wieder abgebrochen werden. Die<br />

Bauherren erkannten bereits im August 1898, dass die für die Generatoren<br />

des Wasserkraftwerks benötigte Wassermenge mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

nicht ausreichen würde. Die schlimmsten Befürchtungen wurden letztlich<br />

durch ein externes Gutachten zur Messung der Wassermenge bestätigt.<br />

Aufgrund dieser heiklen Situation rieten die Produktionsverantwortlichen von<br />

Siemens, den Kraftwerksbau einzustellen. Sie befürchteten, dass im<br />

schlimmsten Fall hohe Schadensersatzforderungen an Siemens<br />

herangetragen werden könnten, da sie durch die fehlende Wassermenge<br />

nicht in der Lage wären, die geforderte Mindest-Strommenge zu liefern.<br />

Darüber hinaus gestalteten auch noch einige rechtliche Aspekte das Projekt<br />

schwierig. Es war Ausländern nicht gestattet, Eigentum an Bergwerken zu<br />

erwerben, und auch die Übertragung der Wasserrechte war juristisch äußerst<br />

fraglich.<br />

Nach Abwägung der entstehenden Nachteile entschied sich das Stammhaus<br />

dafür, das Projekt mit Furukawa nicht mehr weiterzuverfolgen. 332<br />

1.2.3.5 Pläne für den Aufbau einer eigenen Produktion<br />

Bereits im Jahr 1899 gab es erste Vorüberlegungen zur Errichtung einer<br />

eigenen Kabelproduktionsstätte in Japan. Dies geschah zum einen<br />

angesichts der zunehmenden wirtschaftlichen Öffnung des Landes gegenüber<br />

ausländischen Direktinvestitionen und zum anderen hatte der amerikanische<br />

Rivale Western Electric mit der Nihon Denki eine Tochtergesellschaft<br />

332 Vgl. Takenaka, Siemens, S. 184 ff. Siemens prüfte des Weiteren im Sommer 1899 eine<br />

Kreditfinanzierung für das Elektrizitätswerk Kanazawa. Der Lieferkredit sollte 200.000 Yen<br />

umfassen und mit einer Immobilienhypothek gesichert werden. Bis kurz vor Abschluss des<br />

Vertrags liefen die Gespräche recht erfolgreich. Schlussendlich scheiterte das Geschäft<br />

jedoch an einem Veto der Deutschen Bank. Vgl. SAA 20/Lk 368: S&H an Bödiker, 10.<br />

August 1899, und SAA 20/Lk 368: Auszug aus dem Protokoll der 17. Aufsichtsrats-<br />

Sitzung, 18. August 1899.<br />

Seite | 112

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