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Umsetzungsempfehlungen für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0

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1 Einleitung<br />

Deutschlands Zukunft als<br />

Produktionsstandort sichern<br />

Deutschland ist einer der konkurrenzfähigsten <strong>Industrie</strong>standorte<br />

weltweit. Grund da<strong>für</strong> ist seine Fähigkeit,<br />

komplexe, arbeitsteilige und geografisch verteilte industrielle<br />

Prozesse zu steuern. Dazu werden seit Jahrzehnten<br />

erfolgreich Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

(IKT) eingesetzt – bereits heute werden rund<br />

90 Prozent aller industriellen Produktionsprozesse<br />

durch IKT unterstützt. Nach Mechanisierung und Elektrifizierung<br />

hat die seit rund 30 Jahren andauernde Informatisierung<br />

zu einer radikalen Umgestaltung unserer<br />

Lebens- und Arbeitswelt geführt, die mit den ersten beiden<br />

<strong>Industrie</strong>llen Revolutionen vergleichbar ist. 1<br />

Personal Computer (PC) haben sich zu intelligenten<br />

Geräten (Smart Devices) weiterentwickelt. Gleichzeitig<br />

werden IT-Infrastrukturen und Dienste immer umfassender<br />

über intelligente Netze (Cloud Computing) bereitgestellt.<br />

Im Zusammenspiel mit der fortschreitenden<br />

Miniaturisierung und dem Siegeszug des Internets führt<br />

dieser Trend zur Allgegenwärtigkeit der rechnergestütz-<br />

Abbildung 1:<br />

Die vier Stufen der<br />

<strong>Industrie</strong>llen Revolution<br />

Erster mechanischer Webstuhl<br />

1784<br />

1. <strong>Industrie</strong>lle Revolution<br />

durch Einführung<br />

mechanischer Produktionsanlagen<br />

mithilfe von<br />

Wasser- und Dampfkraft<br />

Ende<br />

18. Jhdt<br />

Erstes Fließband,<br />

Schlachthöfe von Cincinnati<br />

1870<br />

2. <strong>Industrie</strong>lle Revolution<br />

durch Einführung<br />

arbeitsteiliger Massenproduktion<br />

mithilfe von<br />

elektrischer Energie<br />

Beginn<br />

20. Jhdt<br />

ten Informationsverarbeitung (Ubiquitous Computing).<br />

Autonome, leistungsfähige Kleinstcomputer (Eingebettete<br />

Systeme/Embedded Systems) werden zunehmend<br />

drahtlos untereinander und mit dem Internet vernetzt:<br />

Die physikalische Welt und die virtuelle Welt (der<br />

Cyber-Space) verschmelzen zu sogenannten Cyber-<br />

Physical Systems (CPS). Mit der Einführung des neuen<br />

Internetprotokolls IPv6 2 im Jahr 2012 stehen ausreichend<br />

Adressen <strong>für</strong> die flächendeckende, unmittelbare<br />

Vernetzung von intelligenten Gegenständen per Internet<br />

zur Verfügung. Somit wird erstmals eine Vernetzung<br />

von Ressourcen, Informationen, Objekten und Menschen<br />

möglich, die auch die <strong>Industrie</strong> betrifft:<br />

<strong>das</strong> Internet der Dinge und Dienste.<br />

Diese technologische Evolution lässt sich bezogen auf<br />

die Produktion als vierte Stufe des Industrialisierungsprozesses<br />

bewerten: <strong>Industrie</strong> <strong>4.0</strong> (Abb. 1). 3<br />

Der Industrialisierungsprozess begann mit der Einführung<br />

mechanischer Produktionsanlagen Ende des 18.<br />

Jahrhunderts, als Anlagen wie der mechanische Webstuhl<br />

die Warenfertigung revolutionierten.<br />

Erste Speicherprogrammierbare<br />

Steuerung (SPS), Modicon 084<br />

1969<br />

3. <strong>Industrie</strong>lle Revolution<br />

durch Einsatz von<br />

Elektronik und IT zur<br />

weiteren Automatisierung<br />

der Produktion<br />

Beginn 70er Jahre<br />

20. Jhdt<br />

4. <strong>Industrie</strong>lle Revolution<br />

auf Basis von Cyber-<br />

Physical Systems<br />

heute<br />

Zeit<br />

Grad der Komplexität<br />

Quelle: DFKI 2011<br />

<strong>Industrie</strong> <strong>4.0</strong> 17<br />

1 Einleitung

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