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Zudem trägt das Umfeld, in dem die
Auf nahmen entstanden sind, nicht unerheblich
zum Gesamtbild bei. So entsteht
oftmals eine stimmige Atmosphäre, die
das Wesen und Wirken der porträtierten
Person unterstreicht.
Atmosphäre | Aber wie soll man diese
Atmosphäre in einem Studio mit künstlichem
Licht erzeugen, so dass das Porträt
als Charakterporträt durchgeht?
Mit einer aufwendigen Ausleuchtung
werden Sie das nicht schaffen, und eine
künstliche Umgebung mit allerlei Requisiten
wird Ihnen ebenfalls kaum helfen.
Um die Persönlichkeit eines Menschen in
einem Porträt hervorzuheben, beschränken
Sie sich im Studio auf das Wesentliche
und arbeiten mit starken Kontrasten,
sonst sind Sie schnell bei Standard- oder
Beauty-Porträts.
Das Wesentliche bedeutet, dass Sie auf
den Einsatz von Requisiten weitestgehend
verzichten sollten und sich stärker auf
das Gesicht der zu porträtierenden Person
konzentrieren. Wenn Sie dazu noch
Ihr Blitzlicht geschickt einsetzen, dann
spricht nichts gegen Charakterporträts in
einem Fotostudio.
Lichtformer | Ebenfalls wichtig ist, dass
bei Charakterporträts ein weniger weiches
Licht zum Einsatz kommt. Softboxen oder
ein Beauty Dish sind also eher ungeeignet,
lassen sich aber prinzipiell natürlich
trotzdem einsetzen. Viel besser aber sind
Standard-Reflektoren beziehungsweise
Reflektoren jeglicher Art, die ein hartes
Licht abgeben. Durch das harte, gerichtete
Licht von oben lassen sich die Formen
des Gesicht recht gut herausarbeiten
– und das ist essenziell in der Charakterfotografie!
Striplights mit Wabenvorsatz
wären ebenfalls gut geeignet.
Die Wahl der Lichtformer hängt auch von
der Person ab, die fotografiert werden
soll. Bei Männern wählt man meistens
ein hartes Licht, während bei Frauen eher
weicheres Licht eingesetzt wird.
Farbe oder Schwarzweiß? | Ein wesentliches
Merkmal der meisten Charakterporträts
ist die Farbe – die fehlt nämlich
zumeist, denn die überwiegene Zahl der
Charakterporträts ist aus gutem Grund in
Schwarzweiß gehalten. In Farbe würden
viele Porträts ihre beeindruckende Wirkung
auf den Betrachter verlieren. Das
können Sie selbst am Ende der Workshops
zu dem Thema ausprobieren.
Bei einem Shooting, bei dem es um
Charakterporträts geht, sollten Sie daher
Ihre Kamera auf den Schwarzweiß- oder
den monochromen Modus umstellen.
Durch die monochrome Darstellung
der Aufnahmen auf dem Kameradisplay
während des Shootings, können Sie die
Ergebnisse wesentlich besser beurteilen,
und Licht, Perspektive und Pose entsprechend
korrigieren. Sie sollten dann aber
neben JPEGs auch RAW-Dateien abspeichern,
damit Sie die Aufnahmen jederzeit
wieder verlustfrei in Farbe konvertieren
können.
Mit den folgenden zwei Workshops
möchten wir Ihnen den Einstieg in die
Charakterfotografie erleichtern. Selbstverständlich
sind hier, wie bei den anderen
Themenbereichen auch, die Möglichkeiten
sehr vielfältig, und man könnte ein
ganzes Buch mit dem Thema Charakterfotografie
füllen.
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Grundlagenexkurs |. Charakterporträts. 159