Werbung und Selbstreferentialität
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Inwieweit Intertextualität verschiedene Funktionen übernimmt, wurde von Bernd Schulte-<br />
Middelich untersucht 37 , allerdings nur die textbasierende Intertextualität. Er beschreibt fol-<br />
gende Funktionen des Referenztextes bezüglich des Prätextes:<br />
• Abwertung<br />
• Aufwertung<br />
• Reduktion<br />
• Bestätigung<br />
• Erneuerung<br />
• Überbietung<br />
• Innovation<br />
• Interpretation<br />
• Bewertung<br />
• Belehrung<br />
• Distanzierung<br />
• Komisierung<br />
• Ironisierung<br />
• Kontrastierung<br />
• Kritik / Negation<br />
Diese Funktionen kann man ohne weiteres auf Intertextualität ausweiten, die nicht nur rein<br />
textbasierend, sondern als Teil eines medialen Zeichensystems fungiert.<br />
Schulte-Middelich geht in seiner Untersuchung der Intertextualität noch weiter <strong>und</strong> sieht in<br />
gewissen Texten „nicht nur die Brüchigkeit tradierter Kunstbegriffe“ 38 , sondern auch eine<br />
intertextuelle Struktur, die „selbst zur Metapher für die Brüchigkeit unserer Wirklichkeitsmo-<br />
delle“ 39 geworden ist.<br />
7. Parodie <strong>und</strong> <strong>Werbung</strong><br />
Die Parodie (von griech. „para“, Gegen-, Neben- oder Beigesang) hat ihren Ursprung in der<br />
Literatur. Die frühesten Parodien waren ernsthafte Horaz-Nachdichtungen. Danach wurden<br />
Verarbeitungen immer vorlagenkritischer <strong>und</strong> humorvoller. Die Parodie ist eine „Darstel-<br />
37 Schulte-Middelich; Bernd: Funktionen intertextueller Textkonstruktion, in: Intertextualität. Formen, Funktio-<br />
nen, anglistische Fallstudien, S. 197ff<br />
38 ebenda, S. 230<br />
39 ebenda, S. 230