Quelle: Gesamtverband Werbeagenturen (GWA) 9 Quelle: GWA Die Werbeästhetik gewinnt zunehmend Einfluss auf die Filmästhetik. Beispielsweise erinnert die kühle Ausstattung des Films „9 ½ Wochen“ (USA 1985) sehr stark an die damalige Wer- 9 http://www.gwa.de/index.php?id=409
eästhetik. Umgekehrt nehmen Werbespots Präsentationsformen des Programms an, zum Bei- spiel wird <strong>Werbung</strong> im Stil von Nachrichten oder von Krimis produziert. Da Konsumartikel in der Regel schon so weit ausgereift sind, dass es zwischen den in der gleichen Preisklasse liegenden Erzeugnissen verschiedener Hersteller keine nennenswerten Unterschiede mehr gibt, wird die <strong>Werbung</strong> für Konsumartikel immer weniger informativ ges- taltet. Beim K<strong>und</strong>en liegt ja kein Informationsbedürfnis mehr vor. 10 Je mehr Produkte auf den Markt kommen, je ähnlicher sich diese Produkte werden, desto grö- ßer wird der Zwang der Werbeindustrie, Werbespots <strong>und</strong> Anzeigen auffallender zu gestalten. Deswegen muss die Werbekommunikation als ein wesentlicher Bereich persuasiver Kommu- nikation immer neue Ideen entwickeln. 11 Aus dieser Notwendigkeit heraus entwickeln sich verschiedene Werbestrategien <strong>und</strong> Vorge- hensweisen, nur zu dem Zweck, die Aufmerksamkeit des Konsumenten zu erlangen. Da <strong>Werbung</strong> zwar im Vergleich zu früher einen besseren Ruf verzeichnet, aber dennoch di- verser Kritik ausgesetzt ist, wird mittlerweile auch für die <strong>Werbung</strong> geworben. 4. <strong>Werbung</strong> für <strong>Werbung</strong> Der Verband Privater R<strong>und</strong>funk <strong>und</strong> Telekommunikation e. V. (VPRT e.V.) hat folgende Werbeaktion in die Wege geleitet: Mit einer dreißig Sek<strong>und</strong>en langen Schwarzblende <strong>und</strong> dem anschließenden Texthinweis: "Ohne <strong>Werbung</strong> sieht Ihr Programm ganz schön finster aus. Denn <strong>Werbung</strong> finanziert diese Sendung", hatten die privaten Fernsehsender (RTL, SAT.1, ProSieben, Kabel 1, VOX, RTL II, Super RTL, tm3, DSF <strong>und</strong> n-tv) am 27. Juli 2000 um 20.25 Uhr ihre Programme außerhalb der Werbeblöcke für 45 Sek<strong>und</strong>en unterbrochen. Ziel der Kampagne war es, die Zuschauer über die Bedeutung der <strong>Werbung</strong> für die Sicherung der Angebotsvielfalt im privaten Fernse- hen zu informieren. Sie wird nach der gemeinsamen Aktion zum Auftakt in diesem Jahr durch die einzelnen Sender fortgesetzt. Der Präsident des VPRT e.V., Jürgen Doetz, meinte hierzu: "Den Zuschauern sollte bei unse- rer Schwarz-Demo bewusst werden, dass unsere Programme nicht durch Gebühren, sondern von der <strong>Werbung</strong> finanziert werden. Ich bin überzeugt, dass die Aktion die Akzeptanz der 10 vergl. Rapp, Reinhard: Die Berechnung von Assoziationen: ein korpuslinguistischer Ansatz, Hildesheim 1996 11 vergl. Kessler, Christine: Diskurswechsel als persuasive Textstrategie, in: Beiträge zur Persuasionsforschung, hrsg. von dies./Hoffmann, Michael, Frankfurt a.M. 1999, S. 273f.