Wege zu meiner Karriere - Teil1 kurz - Berufsorientierung ...
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<strong>Berufsorientierung</strong><br />
<strong>Wege</strong> <strong>zu</strong> <strong>meiner</strong> <strong>Karriere</strong><br />
Teil 1: So arbeite ich - Einführung und Methoden<br />
Teil 1: So arbeite ich • Teil 2: Das bin ich, das kann ich • Teil 3: Das möchte ich wissen • Teil 4: Das mache ich
Herausgeber:<br />
Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, Abt. I/5<br />
1014 Wien, Minoritenplatz, Richard Stockhammer<br />
Erstellt von:<br />
Gabriele Bogdan, Silvia Chudoba, Peter H. Ebner, Karl Edtbauer, Sabine Fritz, Gabriele<br />
Gstettenbauer, Thomas Happ, Martin Kirchmayer, Anita Marksteiner, Johann Rothböck,<br />
Erika Rottensteiner, Doris Salaun, Gerd Schocher, Carmen Zeppek<br />
Projektleitung:<br />
Sabine Fritz<br />
Layout:<br />
Peter H. Ebner<br />
Wien, Februar 2009
<strong>Berufsorientierung</strong><br />
<strong>Wege</strong> <strong>zu</strong> <strong>meiner</strong> <strong>Karriere</strong><br />
Teil 1<br />
So arbeite ich<br />
Einführung und Methoden<br />
KURZFASSUNG
4 WEGE ZU MEINER KARRIERE
WEGE ZU MEINER KARRIERE<br />
<strong>Berufsorientierung</strong> auf neuen <strong>Wege</strong>n<br />
Der Beruf ist für den Menschen ein bedeutender Faktor seiner Identität, ist entscheidend für<br />
das Selbstbild, verhilft <strong>zu</strong> Selbstachtung und <strong>zu</strong> sozialem Ansehen.<br />
Auch viele Erwerbstätige der neuen Generation definieren ihren Beruf als wichtige<br />
sinnstiftende Größe in ihrem Leben und wichtigen Ausdruck ihrer persönlichen Leistung.<br />
Der zeitgemäße <strong>Berufsorientierung</strong>sunterricht verfolgt zwei Hauptziele: Er ermöglicht dem<br />
Jugendlichen, Berufswahlkompetenz <strong>zu</strong> erlangen und er macht ihn anschlussfähig.<br />
Berufswahlkompetenz<br />
Am Ende seiner Pflichtschulzeit sollte jeder Jugendliche Berufswahlkompetenz erlangt haben.<br />
Darunter versteht man die Fähigkeit, eigenständig in der Bewusstheit seiner Möglichkeiten<br />
eine adäquate Berufs- bzw. Bildungswahl <strong>zu</strong> treffen. Das ist ein hoher, aber unverzichtbarer<br />
Anspruch.<br />
Die Berufs- und Arbeitswelt ist in rasanter Bewegung. Zunehmende Internationalisierung und<br />
Technisierung bedingen veränderte Arbeitsorganisationen und neue Beschäftigungsformen.<br />
Flexible Beschäftigungsverhältnisse wie <strong>zu</strong>m Beispiel Teilzeitarbeit oder neue Selbstständigkeit<br />
sowie <strong>zu</strong> erwartende mehrmalige Berufswechsel erfordern neue Qualifikationen<br />
und ständiges Da<strong>zu</strong>lernen. Dabei wird die eigenverantwortliche Weiterbildung <strong>zu</strong>m entscheidenden<br />
Faktor in der Berufsbiographie jedes einzelnen.<br />
Grundlage für die Entscheidungsfähigkeit ist Orientierungskompetenz. Damit ist natürlich<br />
nicht allein das kognitive Wissen über Elemente der Berufswelt, wie Berufsfelder, Beschäftigungsmöglichkeiten,<br />
Anforderungen in einzelnen Berufen und ähnliches gemeint, sondern das<br />
Wissen um die eigene Persönlichkeit, das heißt, Jugendliche müssen sich ihrer Berufswünsche<br />
und Vorstellungen bewusst sein, ihre Fähigkeiten kennen, darauf aufbauend Ziele entwikkeln,<br />
um dann wiederum ihre Potenziale in Richtung Ziele <strong>zu</strong> optimieren.<br />
Erst im Vergleich ihrer persönlichen Stärken, ihres Kompetenzprofils, mit den Möglichkeiten<br />
und Anforderungen der Berufswelt sind sie in der Lage, eine richtige erste Berufswahlentscheidung<br />
<strong>zu</strong> treffen und damit den Übergang erfolgreich <strong>zu</strong> gestalten, sei es in eine betriebliche<br />
Berufsausbildung, eine schulische Berufsausbildung oder der Besuch einer weiterführender<br />
Schule.<br />
Anschlussfähigkeit<br />
Die Nahtstelle zwischen Schule und Berufswelt muss neu bewertet werden. War bisher in der<br />
Regel der erfolgreiche Abschluss einer Schulart das Ziel von Unterrichtenden und Schülern/<br />
Schülerinnen, rückt heute der gelingende Anschluss in den Mittelpunkt. Von der Abschlussorientierung<br />
<strong>zu</strong>r Anschlussorientierung muss die neue Maxime heißen. Es gilt, die Schritte<br />
vor<strong>zu</strong>bereiten, die nach dem Schulabschluss folgen sowie einen erfolgreichen Einstieg in eine<br />
Ausbildung und einen Beruf ein<strong>zu</strong>leiten. Der Abschluss ist zwar eine wichtige Zielvorgabe, aber<br />
dennoch nur ein Zwischenschritt. Die Schule muss diese neue Perspektive bewusst wahrnehmen<br />
und umsetzen.<br />
Auf der Ebene der Schüler/innen bedeutet dies,<br />
• dass sie sich ihrer Kompetenzen bewusst werden, sie reflektieren, referenzieren<br />
und weiterentwickeln,<br />
• dass sie ihr Lernen selbst in die Hand nehmen,<br />
• dass sie Verantwortung übernehmen für das Erreichen ihrer individuellen Ziele<br />
und<br />
• dass sie <strong>zu</strong>nehmend selbst die Verantwortung für ihre Bildungs- und Berufsbiografie<br />
sowie ihre Berufswahlentscheidung tragen.<br />
5
Die Schule ist dafür verantwortlich, den Jugendlichen die Rahmenbedingungen dafür <strong>zu</strong> bieten<br />
- einen gestalteten Freiraum, innerhalb dessen selbstständiger Erwerb von Kompetenzen<br />
möglich ist.<br />
<strong>Berufsorientierung</strong>sunterricht:<br />
Gesetzliche Verankerung und Durchführungsvarianten<br />
Im Schulorganisationsgesetz (1998) wird <strong>Berufsorientierung</strong> als Verbindliche Übung in der<br />
Sekundarstufe I (HS, AHS) festgelegt.<br />
Stundentafel<br />
Autonome Stundentafel Stundentafel ohne Autonomie<br />
1. Kl 2. Kl 3. Kl 4. Kl Summe 1.Kl 2. Kl 3. Kl 4. Kl Summe<br />
- 0-1 0-1 1-2 1-4 3a - - x 3b x 3b<br />
3a – Kann geblockt geführt werden.<br />
3b – In der 3. und 4. Klasse je 32 Jahresstunden integriert in den<br />
Unterricht der Pflichtgegenstände. Die Gesamtwochenstundenzahl<br />
wird dadurch nicht verändert.<br />
Die Umset<strong>zu</strong>ng von <strong>Berufsorientierung</strong> ist demnach in zwei grundsätzlichen Varianten möglich:<br />
- als eigener Gegenstand im Rahmen der Schulautonomie<br />
- integrativ, d.h. die Lehrplaninhalte sind auf andere Fächer verteilt<br />
In der Praxis werden auch zahlreiche Mischformen angewendet. In beiden Varianten ist eine<br />
Umset<strong>zu</strong>ng in Form von Projekten möglich.<br />
Download Lehrplan <strong>Berufsorientierung</strong>: http://bo-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at/bo<br />
Zu den <strong>Berufsorientierung</strong>smaterialien<br />
Mit den vorliegenden vier Broschüren bieten wir Materialien mit inhaltlichen und methodischen<br />
Vorschlägen <strong>zu</strong>r kompetenzorientierten Unterrichtsgestaltung an. Dabei liegt der Schwerpunkt<br />
auf der Entwicklung überfachlicher Kompetenzen wie persönlicher, sozialer und methodischer<br />
Kompetenz. Da die Individualisierung des Unterrichts ein unabdingbares Prinzip für Kompetenzlernen<br />
darstellt, enthalten die Materialien entsprechende Vorschläge.<br />
Kompetenzlernen ist ein grundlegendes Prinzip zeitgemäßer schulische Arbeit und Element<br />
jeden Unterrichtsfaches. Die Materialien sind daher so ausgerichtet, dass sie im Unterricht<br />
verschiedener Fächer, für fächerübergreifende Projekte, in der Elternarbeit, für Projekte in<br />
Zusammenarbeit mit außerschulischen Kooperationspartnern (Unternehmen, Sozialpartner...)<br />
genutzt werden können.<br />
In Anlehnung an die Prozessschritte der <strong>Berufsorientierung</strong> nach Egloff sind die Lehrplaninhalte<br />
in den Teilen 2 bis 4 der Broschüren chronologisch strukturiert und in der Themenübersicht<br />
den entsprechenden Schulstufen <strong>zu</strong>geordnet.<br />
Teil 1: So arbeite ich - Einführung und Methoden<br />
Teil 2: Das bin ich, das kann ich - Persönlichkeitsbildung<br />
Teil 3: Das möchte ich wissen - Recherchieren<br />
Teil 4: Das mache ich - Konkretisieren<br />
6 WEGE ZU MEINER KARRIERE
Mit Hilfe der KL:IBO-Materialien gewinnen Schülerinnen und Schüler Orientierung. Damit<br />
wird das Fundament gelegt für individuelles, immerwährendes Lernen. Die Lernenden können<br />
erkennen, wo sie stehen. Und sie können sehen, was die nächsten Schritte sind. Sie<br />
können den eigenen Interessen, den eigenen Fragen, den eigenen Lernzielen nachspüren,<br />
sie können in ihren eigenen Spuren gehen. Weil sie einmalig sind!<br />
Wien 2009<br />
Website <strong>Berufsorientierung</strong> am BMUKK: http://bo-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at<br />
WEGE ZU MEINER KARRIERE<br />
Das Große kommt nicht allein durch einen<br />
Impuls <strong>zu</strong>stande, sondern ist eine Aneinanderkettung<br />
kleiner Dinge, die <strong>zu</strong> einem Ganzen<br />
vereint worden sind.<br />
Vincent van Gogh<br />
7
WEGE ZU MEINER KARRIERE
WEGE ZU MEINER KARRIERE<br />
Themenübersicht Broschüren 2-4<br />
7. Schst. UE 8. Schst. UE<br />
Steckbrief 2-3<br />
Berufsfelder, Berufsbilder - Anforderungsprofil<br />
für berufl. Tätigkeiten<br />
Bildungssystem - Anforderungsprofil<br />
2-3<br />
Meine Hobbys<br />
2<br />
für Ausbildungen – Kombination<br />
von Theorie und Praxis in den<br />
Ausbildungswegen<br />
2<br />
Freundschaften 1-2 Berufsbiografie II 2<br />
Mein Arbeitsplatz 2-3 Berufsbiografie III 2-3<br />
Mein Lernverhalten 4-5<br />
Arbeit im Wandel der Zeit II -<br />
Veränderungen der Gesellschaft<br />
2<br />
Meine Interessen/Vorlieben in der<br />
Freizeit 3-4<br />
Volkswirtschaftliche Zusammenhänge<br />
europäischer Entwicklungen; Arbeit<br />
in verschiedenen Lebens- und<br />
Wirtschaftsräumen<br />
3<br />
So bin ich 2-3 Männer- und Frauenarbeit II 2<br />
Mein Traumberuf<br />
2<br />
Interessenvertretungen und<br />
Grundlagen des Arbeits- und<br />
Sozialrechts<br />
2<br />
Talenteworkshop 5-6 Mein Leben in 15 Jahren 2<br />
Mein Berufe-Stammbaum 5-6<br />
Zeitmanagement <strong>zu</strong>r <strong>Karriere</strong>planung:<br />
Schulwahl/Lehrstellensuche<br />
3<br />
Meine besonderen Interessen in der<br />
Schule<br />
2-3 Realisieren von Berufswünschen 4<br />
Meine Fähigkeiten I 1-2 Bewerbung 8<br />
Meine Fähigkeiten II 3-4<br />
Realbegegnungen: Vor- und<br />
Nachbereitung<br />
4<br />
Meine Vorstellung von „Frauen/<br />
Männerberufen“<br />
3-4<br />
Arbeitsrecht<br />
(Interessensvertretungen, Rechte und<br />
Pflichten von Arbeitnehmer/innen)<br />
2<br />
So stelle ich mir mein Leben vor 2-3<br />
Bedeutung von Arbeit – der<br />
Arbeitsmarkt<br />
2<br />
Erwartungen an meinen Beruf 2<br />
Berufe in meinem Lebensraum 4-5<br />
Realbegegnung mit einem<br />
besonderen Beruf<br />
3-4<br />
Berufsbiographie I 2<br />
Berufsfelder, Berufsbilder, Berufe<br />
Bildungssystem: Schulen in<br />
1-2<br />
<strong>meiner</strong> Stadt, in meinem Bezirk<br />
Schulpendler<br />
2<br />
Männer- und Frauenarbeit I 2<br />
Arbeit im Wandel der Zeit I -<br />
Auswirkungen neuer Technologien<br />
2-3<br />
Zuordnung:<br />
Teil 2: Das bin ich, das kann ich – Persönlichkeitsbildung<br />
Teil 3: Das möchte ich wissen – Recherchieren<br />
Teil 4: Das mache ich - Konkretisieren<br />
Die Zuweisung der Themen <strong>zu</strong> den Schulstufen entspricht in der Regel den<br />
Lehrplanvorgaben, ist aber nicht zwingend. Die Schule kann je nach Organisationsform<br />
Themen auswählen und selbst reihen. Zahlreiche Themen aus dem Bereich „Das bin ich,<br />
das kann ich“ eignen sich gut <strong>zu</strong>m Einsatz in der 5. und 6. Schulstufe (KV-Stunde, Soziales<br />
Lernen…).<br />
9
I<br />
So arbeite ich<br />
Einführung<br />
Anforderungsprofile von<br />
Berufen und Ausbildungen<br />
Strategien für<br />
individuelle Lebens- und<br />
Berufsbiographie<br />
Ausbildungswege und<br />
deren Anforderungen<br />
und Bildungsabschlüsse<br />
Realbegegnungen<br />
Gesundheit als Faktor in<br />
Arbeit und Beruf<br />
eigene Wünsche,<br />
Interessen und Neigungen<br />
Dimensionen der<br />
<strong>Berufsorientierung</strong><br />
Kulturelle, wirtschaftliche,<br />
soziale und ökologische<br />
Gesichtspunkte der Arbeits-<br />
und Berufswelt<br />
Begabungen und<br />
Fähigkeiten<br />
Orientierung in den<br />
Berufsbereichen<br />
Einblicke in Berufe<br />
Arbeit als Elementarfaktor<br />
für Menschen<br />
Formen und<br />
Veränderbarkeit von<br />
Arbeit und Berufen<br />
Neue Technologien und<br />
deren Auswirkungen<br />
10 WEGE ZU MEINER KARRIERE
WEGE ZU MEINER KARRIERE<br />
So arbeite ich<br />
Hinweise <strong>zu</strong>m Einsatz der Materialien<br />
Das Materialpaket besteht aus folgenden 4 Broschüren:<br />
Teil 1: So arbeite ich – Einführung und Methoden<br />
Themenübersicht<br />
Einführung<br />
Die Themenvorschläge stellen auf Grund ihres Aufbaus eine mögliche Lehrstoffverteilung<br />
dar.<br />
Die Inhalte können selbstverständlich verschoben werden, wenn die Unterrichtsorganisation<br />
dies erfordert.<br />
Portfolio<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Erklärung <strong>zu</strong>r Portfolioarbeit für die Lehrer/innen<br />
Erklärung <strong>zu</strong>r Portfolioarbeit für die Schüler/innen<br />
Einige Beispielblätter aus Portfoliomappen von Schüler/innen<br />
Methodenleitfaden<br />
Beschreibung von unterschiedlichen Methoden als Vorausset<strong>zu</strong>ng für selbstorganisiertes,<br />
eigenverantwortliches Arbeiten<br />
Teil 2: Das bin ich, das kann ich - Persönlichkeitsbildung<br />
Teil 3: Das möchte ich wissen - Recherchieren<br />
Teil 4: Das mache ich - Konkretisieren<br />
I<br />
11
I<br />
So arbeite ich<br />
Einführung<br />
Jeder Themenvorschlag ist in der Regel folgendermaßen aufgebaut:<br />
Bereich<br />
empf. Schulstufe/n, Unterrichtseinheit/en<br />
A Thema<br />
A = Aufgabenblatt K = Kopiervorlage<br />
Ziele<br />
Die Schüler/innen<br />
• ....<br />
L = Lösungsblatt I = Information<br />
Methoden<br />
• Aufl istung der Methoden, die im Methodenbeispiel <strong>zu</strong>r Anwendung kommen<br />
• Durch das Trainieren dieser schüleraktiven Methoden wie z.B. Text- bzw.<br />
Stichwortzettelerarbeitung, Internetrecherchen, Präsentationstechniken,<br />
Interviews, Teamarbeit etc. werden die Schüler/innen an eigenverantwortliches,<br />
selbstverantwortliches Lernen in freien, offenen Unterrichtsphasen herangeführt.<br />
• Die Beherrschung dieser Methoden ist Vorausset<strong>zu</strong>ng für individualisierenden und<br />
differenzierenden Unterricht.<br />
Methodenbeispiel: Analyse der Eigenschaften von Personen<br />
Hier fi nden Sie (häufi g in Schritten) den Vorschlag einer möglichen Themenumset<strong>zu</strong>ng<br />
im Unterricht.<br />
Die Förderung der Lernkompetenz bedeutet viel Zeit und methodische Vielfalt ein<strong>zu</strong>setzen,<br />
um mit den Schülerinnen und Schülern selbstständige, selbst gesteuerte<br />
und selbst verantwortete Formen des Lernens ein<strong>zu</strong>üben. Da<strong>zu</strong> fi nden Sie in den<br />
Materialien vielfältige Angebote.<br />
Da der Individualisierungs- und der Differenzierungsaspekt sehr wichtig sind, bitten<br />
wir Sie, diese Methodenbeispiele als Anregung <strong>zu</strong> sehen – beziehen Sie, wenn<br />
möglich, auch die bei Differenzierungsvorschläge genannten Möglichkeiten in ihre<br />
Planung mit ein, um den unterschiedlichen Interessen und Fähigkeiten der Schüler/<br />
innen entgegen<strong>zu</strong>kommen.<br />
Stehen <strong>zu</strong> diesem Thema auch Portfolio-Kopiervorlagen <strong>zu</strong>r Verfügung, wird kursiv<br />
hierauf verwiesen: Bezeichnung der Kopiervorlage (Kopiervorlage)<br />
Jene Methoden die sehr häufi g im Unterricht <strong>zu</strong>m Einsatz kommen, sind im Methodenleitfaden<br />
beschrieben: (siehe Methodenleitfaden unter dem Stichwort....)<br />
Mögliche Refl exionsfragen/Denkanstöße<br />
Im Feld der „möglichen Refl exionsfragen/Denkanstößen“ fi nden Sie einige Impulsfragen.<br />
Im Theorieteil „Das Stärkenportfolio “ ist die Bedeutung von Refl exionen und die<br />
Vorgehensweise ausführlich erklärt. Sie fi nden außerdem eine Seite mit Vorschlägen<br />
<strong>zu</strong> verschiedenen Fragestellungen am Ende des Portfolioteiles.<br />
12 WEGE ZU MEINER KARRIERE
Differenzierungsvorschläge<br />
Vielfalt als Chance<br />
WEGE ZU MEINER KARRIERE<br />
So arbeite ich<br />
Einführung<br />
Jeder Schüler/jede Schülerin hat andere Potentiale und lernt auf seine/ihre ganz<br />
individuelle Art und Weise.<br />
Differenzierung bedeutet, der Heterogenität der lernenden Gruppen durch unterschiedliche<br />
offene Lernformen gerecht <strong>zu</strong> werden.<br />
Je nach Interesse, Neigungen, Fähigkeiten, Stärken, besonderen Kenntnissen, Begabungen,<br />
Lernstrategien, Leistungsvermögen, Lerntempo, Leistungsstand, individuellen<br />
Zielen, Motivation, Anstrengungsbereitschaft, Belastbarkeit, Geschlecht<br />
der einzelnen Schüler/innen können sie sich - entsprechend Ihren Angeboten - für<br />
unterschiedliche Aufgabenstellungen, Arbeitsweisen, Gestaltungsmöglichkeiten, Sozialformen<br />
entscheiden.<br />
Die Jugendlichen können ihren Fragestellungen den eigenen Interessen entsprechend<br />
nachgehen, eigene Kenntnisse und bereits vorhandenes Wissens nutzen und<br />
somit, wie es auch als ein Ziel der <strong>Berufsorientierung</strong> defi niert ist, eigene Fähigkeiten,<br />
Talente, Fertigkeiten entdecken.<br />
Sehr wichtig ist es, möglichst allen Schüler/innen die Möglichkeit <strong>zu</strong> geben, ihre Arbeit<br />
und Anstrengung als sinnvoll <strong>zu</strong> erleben und einen Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong> ihren eigenen Lebens-<br />
und Lernwelt herstellen <strong>zu</strong> können.<br />
Da<strong>zu</strong> gehört auch, jedem/jeder Schüler/in individuell Rückmeldung <strong>zu</strong> geben, den<br />
Lernfortschritt jedes/r einzelnen Schülers/Schülerin an<strong>zu</strong>erkennen und an seine/ihre<br />
Stärken an<strong>zu</strong>knüpfen! Dadurch wird ein individuelles Lernklima gefördert und Erfolge<br />
werden ermöglicht.<br />
Wir möchten Sie mit den Materialien ermutigen, sich auf diese Vielfalt ein<strong>zu</strong>lassen<br />
und neugierig auf individuelle Ergebnisse <strong>zu</strong> sein.<br />
Fach (Vorschläge)<br />
Hier fi nden Sie Vorschläge, in welchen Fächern die Themen umgesetzt werden<br />
können.<br />
Querverweise<br />
In den Querverweisen fi nden Sie Literaturangaben, Internetseiten, Methoden aus<br />
dem Methodenleitfaden etc.<br />
Produkt – Portfolio<br />
Sie fi nden hier Hinweise auf mögliche Kopiervorlagen für die Portfoliomappe.<br />
Die Kopiervorlagen <strong>zu</strong> den einzelnen Themen in der Broschüre sind als Anregung<br />
gedacht, jede individuelle kreative Umset<strong>zu</strong>ng durch die Schüler/innen ist <strong>zu</strong><br />
befürworten!<br />
I<br />
13
I<br />
So arbeite ich<br />
Stärkenportfolio<br />
Das Stärkenportfolio - Hinweise für Lehrkräfte<br />
„schülerorientiert und kompetenzorientiert“<br />
u dient ein Portfolio?<br />
Was ist ein Portfolio?<br />
„Schon in der Renaissance haben Künstler und Architekten ein Portfolio mit sich geführt,<br />
wenn sie sich um Plätze an Akademien oder um Bauaufträge bewarben. Mit Hilfe der darin<br />
enthaltenen Dokumente konnten sie nicht nur die Qualität ihrer Arbeit zeigen, sondern <strong>zu</strong>gleich<br />
auch, wie sie ihr Können im Laufe der Zeit weiter entwickelt haben. Darüber hinaus<br />
konnten anhand von Skizzen und Entwürfen die persönlichen Arbeitstechniken bzw. der eigene<br />
Arbeitsstil dargestellt werden“ (Häcker 2006, S. 27f.).<br />
Im schulischen Bereich verstehen wir unter Portfolio eine Sammelmappe für individuell<br />
gestaltete Lernprodukte als Dokumentation und Refl exion des Gelernten. Diese Sammlung<br />
ist eine sehr überdachte Auswahl der Arbeitsergebnisse, denn sie zeigt den individuellen<br />
Lernfortschritt und Lernerfolg, also die Geschichte der geleisteten Anstrengungen<br />
des einzelnen Schülers/der einzelnen Schülerin.<br />
Das Stärkenportfolio als besondere Form des Portfolios bündelt vor allem jene Dokumente,<br />
die der/die Schüler/in selbst als Nachweis seiner/ihrer Stärken bewertet. Es gibt Einblick in<br />
die Persönlichkeit des Schülers/der Schülerin, in ihre/seine Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />
und dokumentiert seine/ihre Schritte im Erkundungs- und Entscheidungsprozess.<br />
Die Schüler/innen übernehmen die Verantwortung für die Qualität ihrer Arbeiten, die sie<br />
in das Stärkenportfolio geben. Sie lernen eigene Leistungen wahr<strong>zu</strong>nehmen, <strong>zu</strong> beschreiben,<br />
über sie <strong>zu</strong> refl ektieren und mit den Einschät<strong>zu</strong>ngen anderer (Eltern, Lehrer/in, Mitschüler/<br />
innen) <strong>zu</strong> vergleichen.<br />
Sie haben dabei viel Gestaltungsfreiraum und Wahlmöglichkeiten. Verbesserungen/Veränderungen<br />
sind möglich, bis die Schüler/innen <strong>zu</strong>frieden sind.<br />
Das Stärkenportfolio ist das persönliche Eigentum der Schüler/innen.<br />
Vorausset<strong>zu</strong>ngen für die Portfolioarbeit:<br />
Den Schüler/innen muss der Nutzen ihres persönlichen Portfolios klar sein. Dies setzt eine<br />
ausführliche Einführung in die Portfolioarbeit voraus.<br />
Jede geleistete Anstrengung verdient es, wahrgenommen <strong>zu</strong> werden. Es werden sehr anschauliche<br />
Arbeitsergebnisse entstehen und auch solche, die den Vorstellungen des Lehrers/<br />
der Lehrerin nicht <strong>zu</strong> 100% entsprechen. Wenn wir davon ausgehen, dass die Portfolioarbeit<br />
gut eingeführt wurde, können wir auch annehmen, dass jede/r Schüler/in sein/ihr Bestes<br />
geben will. Dies gilt es wahr<strong>zu</strong>nehmen und wert<strong>zu</strong>schätzen.<br />
Die Einführung von Portfolioarbeit setzt ein Umdenken in der Didaktik und Methodik des<br />
Unterrichts voraus. Offene Lernformen erleichtern die Portfolioarbeit, ja, machen sie eigentlich<br />
erst möglich, da die Schüler/innen individuell an ihren Interessen arbeiten können.<br />
Unumgänglich sind klare Zieldefi nitionen. Es hat sich bewährt, <strong>zu</strong>erst mit den Schüler/innen<br />
gemeinsam die allgemeinen Lernziele vom gemeinsamen Thema ab<strong>zu</strong>leiten. Die Schüler/<br />
innen defi nieren anschließend ihre individuellen Lernziele entsprechend ihrer Interessen,<br />
Begabungen und Vorlieben.<br />
Ein Beispiel dafür:<br />
Nach einer Einführung <strong>zu</strong>m Thema „Berufsfelder“ und der Erarbeitung der mit diesem Thema<br />
verbundenen Lernziele entscheiden die Schüler/innen selbst, <strong>zu</strong> welchem Berufsfeld sie in<br />
welcher Organisationsform mit welchen Methoden recherchieren wollen und wählen die für<br />
sie oder die Gruppe geeignete Form der Präsentation.<br />
14 WEGE ZU MEINER KARRIERE
WEGE ZU MEINER KARRIERE<br />
So arbeite ich<br />
Stärkenportfolio<br />
Dies setzt voraus, dass die Schüler/innen das Arbeiten in offenen Unterrichtsformen gewohnt<br />
sind bzw. da<strong>zu</strong> angeleitet werden. Der Schüler/die Schülerin entscheidet schließlich selbst,<br />
welche Unterlagen in das Stärkenportfolio kommen sollen und kann in einem Gespräch begründen,<br />
warum er/sie diese Auswahl getroffen hat.<br />
Was soll im Stärkenportfolio enthalten sein?<br />
1. Ein Inhaltsverzeichnis,<br />
das laufend ergänzt wird und am Ende eine gelungene Übersicht bietet.<br />
2. Arbeitsergebnisse,<br />
die innerhalb und außerhalb der Schule entstanden sind:<br />
a) Ein Persönlichkeitsprofi l „Ich über mich“ – Zeichnungen, Fotos etc. über meine<br />
Familie, meine Freunde, mein Wunschberuf, das Land aus dem ich komme, meine<br />
Interessen, meine Vorlieben... Dieses „Selbstbild“ kann im Laufe der 7. und 8. Schst.<br />
wachsen.<br />
b) Ausgewählte Arbeitsergebnisse <strong>zu</strong> Themen der <strong>Berufsorientierung</strong>:<br />
Beispiele:<br />
• meine bevor<strong>zu</strong>gten Lernstrategien<br />
• meine Fähigkeiten, Begabungen, Stärken (Selbstbild – Fremdbild)<br />
• meine Interessensprofi le, Kompetenzfeststellungen (z.B. Talenteworkshop)<br />
• Kompetenzcheckliste<br />
• „visualisierte“ Berufsbilder, an denen die Schüler/innen Interesse zeigen<br />
• Anforderungsprofi le von Wunschberufen im Vergleich mit den persönlichen Fähigkeiten<br />
• dokumentierte Berufsrecherchen, Interviews mit Unternehmer/innen<br />
• bearbeitete Zeitungsberichte <strong>zu</strong>m Thema Arbeit und Beruf<br />
• Berichte über Berufsinfo, Schulmessen etc.<br />
• Praktikumsberichte<br />
c) Dokumentierte gelungene Arbeitsergebnisse aus allen Unterrichtsfächern, die<br />
auf die Interessen und Fähigkeiten der Portfolioersteller/innen hinweisen (Referatkonzepte,<br />
Dokumentationen über die Entstehung von Werkstücken, Power Point Präsentationen,<br />
Mind Maps, Tests, Schularbeiten, Lernzielkontrollen ...)<br />
d) Zertifi kate (ECDL, Sprachenzertifi kat …)<br />
e) Nachweise besonderer Leistungen während der letzten Schuljahre:<br />
Ausbildung <strong>zu</strong>m Umweltpeer, Peer im Bereich der Mediation ...<br />
f) Leistungsnachweise für außerschulische Aktivitäten (Sportklub, Fischerverein ...)<br />
g) Bewerbungsunterlagen (Motivations- und Bewerbungsschreiben, Lebenslauf u.ä.)<br />
h) Allgemeine Informationsmaterialien<br />
i) Informationsmaterialien über weiterführende Schulen bzw. Berufsbilder<br />
j) Protokolle über Bewerbungsgespräche bzw. Aufnahmeprüfungen und Eignungstests<br />
3. Ergebnisse der Selbstrefl exion<br />
a) Anliegen<br />
Ein wichtiges Ziel in der Portfolioarbeit ist die Anregung <strong>zu</strong>r Selbstrefl exion.<br />
Refl exionen eröffnen persönliche Gedanken und Einstellungen der Portfolio-Ersteller/innen.<br />
Aus den Erkenntnissen dieser Selbstrefl exionen defi nieren sie selbst ihre nächsten<br />
Entwicklungsschritte.<br />
Die Bereitschaft und Fähigkeit nach<strong>zu</strong>denken über eigene Gedanken, die geleistete Arbeit<br />
und das Lernen sind wichtige Vorausset<strong>zu</strong>ngen für selbstverantwortliches Handeln sowie<br />
für die Selbstbeurteilung der Qualität der eigenen Leistungen.<br />
I<br />
15
I<br />
So arbeite ich<br />
Stärkenportfolio<br />
b) Mögliche Refl exionsfragen/Denkanstöße:<br />
Warum hast du gerade dieses Arbeitsblatt für dein Portfolio ausgewählt?<br />
Was sagt diese Arbeit über deine Stärken/ Fähigkeiten zeigt aus?<br />
Was wird an der Leistung über dich deutlich?<br />
Was hast du mit dieser Arbeit erreicht, da<strong>zu</strong>gelernt?<br />
Was hast du verstanden, was nicht?<br />
Was war besonders leicht, was eher schwierig für dich?<br />
Wie hast du die Schwierigkeiten gelöst?<br />
Was hat dich besonders interessiert?<br />
Was kannst du weiterhin außerhalb der Schule verwenden?<br />
Wofür wirst du in Zukunft Ohren und Augen offen halten, weil es dich interessiert?<br />
Welche Unterschiede erkennst du <strong>zu</strong> früheren Arbeiten?<br />
Was könntest du möglicherweise in der nächsten Arbeit verbessern/verändern?<br />
Was möchtest du noch über ... wissen?<br />
Woran möchtest du noch weiterarbeiten?<br />
c) Vorgehen:<br />
• Die Refl exionen werden von den Schüler/innen in Einzelarbeit verfasst. Dabei<br />
beantworten sie <strong>zu</strong>m Beispiel 2 Fragen aus dem Fragenpool nach eigener Wahl oder<br />
jene Fragen, die die Lehrkraft vorgibt.<br />
•<br />
•<br />
Die Refl exionsblätter werden der jeweiligen Kopiervorlage bzw. dem Arbeitsergebnis<br />
beigefügt.<br />
Es soll nicht <strong>zu</strong> jedem Arbeitsergebnis eine Refl exion geschrieben werden. Wichtig<br />
ist es bei jenen Leistungsbelegen, die auf besondere Fähigkeiten/Stärken<br />
der Schüler/innen hinweisen und auch deswegen von ihnen dem Stärkenportfolio<br />
beigelegt wurden.<br />
Es ist sinnvoll, im Anschluss die Refl exionen in Partner- oder Gruppenarbeit diskutieren<br />
<strong>zu</strong> lassen. Dabei ist es sehr wichtig, <strong>zu</strong> Beginn immer die „Nachdenkphase in Einzelarbeit<br />
für ca. 3 Minuten“ ein<strong>zu</strong>fordern – dabei können die Schüler/innen, wenn sie es wollen,<br />
auch stichwortartig mitschreiben. Bei entsprechender Gesprächsdisziplin sind auch<br />
Großgruppendiskussionen möglich.<br />
Es ist die Qualität der Gedanken, die die Refl exionen wertvoll macht, nicht die<br />
Handschrift.<br />
Portfoliogespräche<br />
Schüler/innen sind stolz auf ihre Portfolios. In Lehrer/in - Schüler/in- Gesprächen werden<br />
die Arbeitsergebnisse und die Refl exionen besprochen. Die Schüler/innen erhalten<br />
Rückmeldungen und Anregungen <strong>zu</strong>r Weiterarbeit während des Schuljahres.<br />
Portfoliogespräche werden natürlich auch mit den Eltern und Mitschüler/innen geführt.<br />
Portfolios sind sehr individuelle, sehr persönliche „Zeugnisse“ der Entwicklung von<br />
Menschen. Die Schüler/innen selbst entscheiden, ob sie ihre Portfolios auch der<br />
Öffentlichkeit zeigen wollen. Bei verschiedenen Anlässen wie Elternsprechtagen,<br />
<strong>Berufsorientierung</strong>selternabenden, „Tag der offenen Tür“ etc. zeigen Portfolios auf sehr<br />
anschauliche Weise den Lern<strong>zu</strong>wachs der Schüler/innen.<br />
16 WEGE ZU MEINER KARRIERE
Das Bewerbungsportfolio<br />
WEGE ZU MEINER KARRIERE<br />
So arbeite ich<br />
Stärkenportfolio<br />
Das Bewerbungsportfolio ist eine Auswahl von Inhalten des umfassenden Stärkenportfolios.<br />
Es dient als Unterlage für ein Bewerbungsgespräch. Die Schüler/innen wählen<br />
selbst aus, welche ihrer Fähigkeiten/Stärken sie im Bewerbungsgespräch mit Hilfe des<br />
Bewerbungsportfolios nachweisen wollen.<br />
Der Bewerbungsteil selbst besteht aus<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
dem letzten Schulzeugnis,<br />
dem Motivationsschreiben,<br />
einem individuellen Bewerbungsschreiben,<br />
dem Lebenslauf,<br />
einem Bericht/Refl exion <strong>zu</strong> den „Berufspraktischen Tagen“,<br />
Zertifi katen (ECDL, Sprachenzertifi kat …),<br />
Hinweisen auf besonderes Engagement (Klassensprecher, Peermediator ...)<br />
Teilnahme an unverbindl. Übungen etc.,<br />
Auswertungen von Assessmenteinheiten (Kompetenzfeststellungen von diversen<br />
Kooperationspartnern oder schulische Verfahren, falls vorhanden),<br />
Leistungsnachweisen für außerschulische Aktivitäten (Sportklub, Fischerverein...),<br />
ein selbst gestaltetes Stärkenprofi l, das fachliche und überfachliche Kompetenzen<br />
nachweist (Beispiel siehe Methodenteil),<br />
die Sichtweise einer Lehrperson <strong>zu</strong> den Berufs- bzw. Schulwünschen des/der<br />
Jugendlichen.<br />
Im 2. Semester der 8. Schulstufe könnten die Jugendlichen ihre Eltern und für sie wichtige<br />
Menschen <strong>zu</strong> einem „Zukunftscafe“ einladen. Zu diesem Anlass präsentieren sie sich und ihre<br />
Portfolios.<br />
I<br />
17
I<br />
So arbeite ich<br />
Stärkenportfolio - Hinweis für Schüler/innen<br />
Was soll dein Stärkenportfolio beinhalten?<br />
Einen persönlichen Steckbrief<br />
mit Foto(s)<br />
(über den Inhalt/<br />
die Gestaltung des<br />
Steckbriefes entscheidest<br />
du selbst)<br />
Ein Inhaltsverzeichnis,<br />
das laufend ergänzt wird und am Ende eine<br />
gelungene Übersicht gibt.<br />
1. ……………………<br />
2………………………<br />
3..………………..….<br />
Arbeitsergebnisse, die innerhalb und außerhalb der Schule entstanden sind:<br />
• ein Persönlichkeitsprofi l „Ich über mich“<br />
o Zeichnungen, Fotos, Texte: meine Familie, meine Freunde, mein Wunschberuf, das Land, aus<br />
dem ich komme, meine Interessen, meine Vorlieben...<br />
Dieses „Selbstbild“ kann im Lauf der 7. und 8. Schulstufe wachsen.<br />
• gelungene, dokumentierte Arbeitsergebnisse aus allen Unterrichtsfächern, die auf deine<br />
Interessen und Fähigkeiten hinweisen<br />
o Referatkonzepte<br />
o Dokumentationen über die Entstehung von Werkstücken<br />
o Power Point Präsentationen<br />
o Tests<br />
o Schularbeiten<br />
o Lernzielkontrollen...<br />
• ausgewählte Arbeitsergebnisse <strong>zu</strong> den Themen der <strong>Berufsorientierung</strong>:<br />
Beispiele:<br />
o meine bevor<strong>zu</strong>gten Lernstrategien<br />
o meine Fähigkeiten, Begabungen, Stärken (Selbstbild – Fremdbild)<br />
o Interessensprofi le, Kompetenzfeststellungen (z.B. Talenteworkshop)<br />
o Kompetenzcheckliste<br />
o „visualisierte“ Berufsbilder, an denen die Schüler/innen Interesse zeigen<br />
o Anforderungsprofi le von Wunschberufen im Vergleich mit den persönlichen Fähigkeiten<br />
o dokumentierte Berufsrecherchen, Interviews mit Unternehmer/innen<br />
o bearbeitete Zeitungsberichte <strong>zu</strong>m Thema Arbeit und Beruf<br />
o Berichte über Berufsinfo/Schulmessen etc.<br />
o Praktikumsberichte<br />
von dir ausgewählte und bearbeitete wichtige <strong>zu</strong>sätzliche Informationen,<br />
die du im Laufe des Unterrichts und außerhalb des Unterrichts sammelst, z.B.:<br />
Beispiele:<br />
o Zeitungsausschnitte - versehen mit persönlichen Bemerkungen und Fragen<br />
o Notizen über Beiträge aus TV und Radio<br />
o Infos über Betriebe<br />
o Beobachtungen <strong>zu</strong> Firmenerkundungen<br />
o Ausgewählte und von dir bearbeitete Informationen aus dem Internet<br />
(du hast selbst sicher noch viele andere Ideen)<br />
18 WEGE ZU MEINER KARRIERE
WEGE ZU MEINER KARRIERE<br />
So arbeite ich<br />
Stärkenportfolio - Hinweis für Schüler/innen<br />
Refl exionen: Nachdenken über deine geleistete Arbeit:<br />
Die Refl exionen werden von dir in Einzelarbeit geschrieben.<br />
Dabei beantwortest du z.B. zwei Fragen aus dem Bereich „Denkanstöße“ (siehe unten)<br />
nach eigener Wahl oder jene Fragen, die die Lehrperson dir vorgibt.<br />
Die Refl exionsblätter fügst du der jeweiligen Kopiervorlage/dem Arbeitsergebnis hin<strong>zu</strong>.<br />
Mögliche Refl exionsfragen/Denkanstöße:<br />
Warum hast du gerade dieses Arbeitsblatt für dein Portfolio ausgewählt?<br />
Was sagt diese Arbeit über deine Stärken/ Fähigkeiten zeigt aus?<br />
Was wird an der Leistung über dich deutlich?<br />
Was hast du mit dieser Arbeit erreicht, da<strong>zu</strong>gelernt?<br />
Was hast du verstanden, was nicht?<br />
Was war besonders leicht, was eher schwierig für dich?<br />
Wie hast du die Schwierigkeiten gelöst?<br />
Was hat dich besonders interessiert?<br />
Was kannst du weiterhin außerhalb der Schule verwenden?<br />
Wofür wirst du in Zukunft Ohren und Augen offen halten, weil es dich interessiert?<br />
Welche Unterschiede erkennst du <strong>zu</strong> früheren Arbeiten?<br />
Was könntest du möglicherweise in der nächsten Arbeit verbessern/verändern?<br />
Was möchtest du noch über ... wissen?<br />
Woran möchtest du noch weiterarbeiten?<br />
Deine Portfoliomappe ist ein wichtiger Schritt auf deinem Weg <strong>zu</strong> deinem Beruf!<br />
Du erlaubst damit jenen Menschen, die dir auf diesem Weg begegnen und denen<br />
du die Mappe zeigen wirst, Einblick in deine Gedanken, deine Fähigkeiten, deine<br />
Interessen und deinen Lernfortschritt.<br />
I<br />
19
20 WEGE ZU MEINER KARRIERE
WEGE ZU MEINER KARRIERE<br />
So arbeite ich<br />
Methodenleitfaden<br />
Methodenleitfaden<br />
I<br />
21
I<br />
Clustern<br />
Kartenabfrage<br />
So arbeite ich<br />
Methodenleitfaden<br />
Die Lehrperson stellt eine visualisierte Frage an die Klasse. Die Beantwortung dieser Frage<br />
soll in schriftlicher Form geschehen. Hier<strong>zu</strong> verteilt die Lehrperson Moderationskarten. Diese<br />
haben eine einheitliche Farbe, damit nicht Einzelkarten schon aufgrund ihrer Farbe hervortreten.<br />
Die Lehrperson bittet nun die Schüler/innen um schriftliche Beantwortung der gestellten<br />
Frage: Dabei ist darauf <strong>zu</strong> achten, dass die Schüler/innen<br />
...mit Filzstiften schreiben;<br />
...in Druckschrift schreiben;<br />
...die Karten groß und deutlich, maximal aber dreizeilig beschreiben;<br />
...maximal einen Gedanken pro Karte notieren.<br />
Der nächste Schritt ist nun das Einsammeln der Karten. Dabei ist darauf <strong>zu</strong> achten, dass<br />
diese verdeckt (mit dem „Gesicht nach unten“) eingesammelt werden. Dies ist wichtig, weil<br />
auch die „offene Kartenabfrage“ möglichst anonym ablaufen soll. Dann folgt das Anpinnen<br />
der Karten an der Pinnwand.<br />
Bei den folgenden Karten stellt die Lehrperson die Frage an die Schüler/innen, ob diese der<br />
bereits angepinnten Karte <strong>zu</strong>geordnet werden kann oder eine neue Sinneinheit bildet und<br />
deshalb nicht darunter, sondern daneben angepinnt werden muss. Dieser Prozess ist abgeschlossen,<br />
wenn alle Karten angeheftet worden sind.<br />
Abschließend überprüft die Klasse die Zuordnung der Karten nochmals und überschreibt die<br />
einzelnen Kartengruppen (Sinneinheiten) mit jeweils einem passenden Überbegriff.<br />
Quelle: Seifert, J.: Visualisieren, Präsentieren, Moderieren. Gabal 2001<br />
22 WEGE ZU MEINER KARRIERE
Doppelkreis (Zwiebelschale, Kugellager)<br />
WEGE ZU MEINER KARRIERE<br />
So arbeite ich<br />
Methodenleitfaden<br />
Die Schüler/innen bereiten sich auf ihre themenzentrierten Ausführungen in einer <strong>kurz</strong>en<br />
Besinnungsphase vor. Thematisch kann es hierbei um alles Mögliche gehen: Um methodische<br />
Fragen (z.B. Vorbereitung von Klassenarbeiten), um persönliche Erfahrungsberichte<br />
(z.B. ein interessantes Ferienerlebnis) und natürlich auch um fachliche Aspekte (z.B. Thema<br />
„Bienen“). Im Vordergrund stehen also die Erfahrungen, Vermutungen und/oder Vorkenntnisse<br />
der Schüler/innen.<br />
Zum Doppelkreis- Arrangement selbst:<br />
Die Schüler/innen setzen sich in Kreisform paarweise gegenüber, so dass ein Innenkreis und<br />
ein Außenkreis entstehen (s. Abbildung). Die einzelnen Gesprächspaare können u.a. mittels<br />
Karten mit je zwei gleichen Symbolen/Zahlen ausgelost werden. Nun erzählen <strong>zu</strong>nächst alle<br />
im Innenkreis sitzenden Schüler/innen ihre „story“. Ihre Gesprächspartner/innen hören <strong>zu</strong><br />
und fragen eventuell nach. Anschließend rücken die im Innenkreis sitzenden Schüler/innen<br />
z.B. zwei Stühle im Uhrzeigersinn weiter, so dass neue Gesprächspaare entstehen. Nun werden<br />
die Schüler/innen im Außenkreis aktiv und erzählen/berichten ihrerseits <strong>zu</strong>m gleichen<br />
Thema. Alsdann rücken die Innenkreis- Vertreter erneut zwei Stühle weiter usw. Am Ende<br />
kann der Gesprächsprozess sowohl unter kommunikativen wie unter inhaltlichen Gesichtspunkten<br />
ausgewertet werden.<br />
Quelle: Klippert, H.:Kommunikationstraining. Weinheim/Basel 2002<br />
I<br />
23
I<br />
So arbeite ich<br />
Methodenleitfaden<br />
Expertenmethode<br />
(Gruppenpuzzle, Verschnittgruppenmethode)<br />
Arbeit in Stammgruppen:<br />
Zunächst erfolgt eine Einteilung in Zufallsgruppen (Stammgruppen) durch Auslosung von<br />
arbeitsteiligem Gruppenarbeitsmaterial. Die Schüler/innen lesen <strong>zu</strong>nächst den Text in Einzelarbeit,<br />
es folgt eine gemeinsame Textarbeit innerhalb dieser Stammgruppen. Man bespricht<br />
und diskutiert die wichtigsten Thesen und Inhalte des Textes, hält (evtl. schriftlich) fest, was<br />
an andere weitergegeben werden soll, die diesen Text überhaupt nicht kennen.<br />
Bildung von Expertengruppen:<br />
In jeder Stammgruppe wird eine bestimmte Anzahl von Ziffern oder verschiedenfarbige<br />
Punkte auf die <strong>zu</strong>gehörigen Gruppenmitglieder verteilt. Alle Schüler/innen mit der gleichen<br />
Ziffer/Farbe bilden anschließend eine Expertengruppe.<br />
Nun befi ndet sich jeweils mindestens ein/e Experte/in aus der Stammgruppe in einer neu<br />
<strong>zu</strong>sammengesetzten Gruppe, in der jedes arbeitsteilige Arbeitsmaterial mindestens einmal<br />
vorhanden ist. Jeder/jede Schüler/in stellt die Ergebnisse der gemeinsamen Gruppenarbeit<br />
der Stammgruppe den neuen Mitgliedern als Experte/in vor. Anschließend werden die arbeitsteiligen<br />
Themen miteinander verbunden und <strong>zu</strong> einem gemeinsamen Vortrag <strong>zu</strong>sammengefasst.<br />
Quelle: Müller, F.: Selbstständigkeit fördern und fordern. Weinheim/Basel 2004<br />
Klippert, H.:Kommunikationstraining. Weinheim/Basel 2002<br />
24 WEGE ZU MEINER KARRIERE
Internetrecherche<br />
WEGE ZU MEINER KARRIERE<br />
So arbeite ich<br />
Methodenleitfaden<br />
Die Lehrperson hat die Möglichkeit, auf thematische Rallyes <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>greifen, die im Internet<br />
angeboten werden. Dort sind Rallyes über Städte, Länder, Epochen und Schriftsteller etc.<br />
gesammelt (z.B. unter www.learnetix.de).<br />
Internetrallyes können auch selbst erstellt werden. Dies hat den Vorteil, dass die Rallye<br />
individuell auf den Unterrichtsgegenstand und das Leistungsniveau der Klasse/des Kurses<br />
abgestimmt werden kann. Zu Beginn der Rallye wird den Schüler/innen eine bestimmte<br />
Anzahl von Fragen gegeben, die sie mit Hilfe des Internets lösen sollen. Dabei besteht die<br />
Möglichkeit, den Schüler/innen eine Liste mit Links <strong>zu</strong> geben, die sie für die Bearbeitung der<br />
Fragen nutzen können. Alternativ können die Schüler/innen die Lösungen auch mit Hilfe von<br />
Suchmaschinen herausfi nden, was das Anspruchsniveau erhöht.<br />
In der Regel bieten Browser den Service des „Lesezeichens“ oder „Favoriten“ (Internet<br />
Explorer). Hiermit lassen sich Internetseiten kennzeichnen, die dann durch Anklicken direkt<br />
geladen werden können.<br />
Quelle: Brenner, G.: Fundgrube Methoden I. Cornelsen 2005<br />
I<br />
25
I<br />
So arbeite ich<br />
Methodenleitfaden<br />
Markierungsregeln<br />
1. Überfl iegen des Textes: „Helikopter-Lesen“<br />
2. Sich fragen: „Worüber gibt mir der Text Auskunft? Was weiß ich nun?“<br />
3. Genaues Lesen des Textes (abschnittweise)<br />
4. Markieren der wichtigsten Informationen mit Bleistift<br />
5. Vergleichen mit Partner/n oder mit der Gruppe (Radiergummi einsetzen bei unwichtigen<br />
oder <strong>zu</strong> vielen unterstrichenen Wörtern); anschließend Markieren von Textstellen in Einzel-<br />
oder Partnerarbeit. Beispiel: Nebeninformationen = roter Fineliner, Schlüsselwörter =<br />
gelber Textmarker<br />
6. Notieren der Stichwörter auf Stichwortzettel<br />
max. 10 Wörter bzw. Wortgruppen – beliebig viele Symbole oder Zeichnungen<br />
7. Bei unterschiedlichen Texten Zusammenfi nden im Doppelkreis – Austausch über die Inhalte<br />
8. Plenum: Was konnten wir über „...“ erfahren?<br />
9. Erstellen eines Lernproduktes, z.B.: Grafi k, Plakat, OHT, Collage, Comic, Zeichnung,<br />
Schaubild...; Arbeitsblätter: Lückentext, Fragenkatalog, Frage-Antwort-Puzzle, Mind-Map,<br />
Diagramm, Tabelle, Interview, Vortrag, Lerngespräch, Quiz, Pantomime, szenische Darstellung...<br />
10. Gruppenpräsentation<br />
11. Wiederholung in Form eines Kurzreferates (Alleinarbeit – der Stichwortzettel wird noch<br />
einmal eingesetzt).<br />
Quelle: Klippert, H.:Methodentraining. Weinheim/Basel 1994<br />
26 WEGE ZU MEINER KARRIERE
Mind Map<br />
Eine Mind Map mit einer Gruppe (Klasse) erstellen:<br />
WEGE ZU MEINER KARRIERE<br />
So arbeite ich<br />
Methodenleitfaden<br />
Ein Thema oder eine Problemstellung wird als Schlüsselbegriff im Mittelpunkt des Papiers<br />
(der Tafel) schriftlich fi xiert. Um dieses Zentrum entsteht eine Gedächtnislandkarte, ein<br />
Kranz von Hauptästen und weiteren Verzweigungen.<br />
Die Lehrperson kann ein erstes Beispiel vorgeben. Dann gibt sie einem/einer Schüler/in die<br />
Kreide (den Stift) und dieser fi xiert die nächste Ergän<strong>zu</strong>ng. Die Kreide wird als Meldekette<br />
weitergereicht und so wird jede/r Schüler/in angeregt, das Netzwerk <strong>zu</strong> vervollständigen.<br />
Mind Maps in Einzelarbeit erstellen<br />
Vorgangsweise wie oben, der/die einzelne Schüler/in macht jedoch alle Schritte selber.<br />
Quelle:Müller, F.: Selbstständigkeit fördern und fordern. Weinheim/Basel 2004<br />
I<br />
27
I<br />
So arbeite ich<br />
Methodenleitfaden<br />
Partnerinterview<br />
Überall dort, wo es darum geht, persönliche Daten, Erfahrungen, Sichtweisen oder Spezialkenntnisse<br />
aus<strong>zu</strong>tauschen, kann dieses u.a. im <strong>Wege</strong> des Partnerinterviews geschehen.<br />
Zur Vorbereitung der Übung wird die Klasse in der Regel in zwei Gruppen geteilt. Die Schüler/innen<br />
der einen Hälfte erhalten Interviewauftrag A, die Schüler/innen der anderen Hälfte<br />
Interviewauftrag B (unter Umständen können die beiden Aufträge auch gleich sein). Die Interviewaufträge<br />
sind ziemlich offen gehalten (z.B.: Versuche heraus<strong>zu</strong>bekommen, was sich<br />
dein/e Partner/in unter gutem Unterricht vorstellt; was er/sie über das Arbeitsamt weiß;<br />
was es in seinem/ihrem Wohnort Besonderes gibt; was er/sie am Wochenende so alles erlebt<br />
hat; was er/sie vom Führerschein auf Probe hält etc.). Jede/r Schüler/in weiß also, <strong>zu</strong><br />
welchem Thema er/sie interviewen soll und <strong>zu</strong> welchem Thema er/sie interviewt wird.<br />
In einer Stillarbeitsphase bereiten sich alle Schüler/innen auf ihre Aufgaben vor.<br />
Dann werden im Losverfahren Tandems gebildet (je ein A- und ein B- Vertreter). Beide interviewen<br />
sich z. B. drei Minuten lang. Sie fragen, sie antworten, sie haken nach, sie fassen<br />
<strong>zu</strong>sammen und sie protokollieren stichwortartig mit.<br />
Anschließend fi nden sich alle Schüler/innen in einem Stuhlkreis <strong>zu</strong>sammen und stellen<br />
ihre/n jeweilige/n Interviewpartner/in mit seinen/ihren persönlichen Daten, Erfahrungen,<br />
Ansichten, Sachauskünften vor. Ein Feedback rundet die Übung ab.<br />
Quelle: Klippert, H.:Kommunikationstraining. Weinheim/Basel 2002<br />
28 WEGE ZU MEINER KARRIERE
Präsentation mit Stichwortzettel<br />
(Zweispaltentechnik)<br />
WEGE ZU MEINER KARRIERE<br />
So arbeite ich<br />
Methodenleitfaden<br />
Die Schüler/innen erhalten einen überschaubaren Sachtext. Dieser soll als Grundlage für<br />
einen freien Vortrag in einen Stichwortzettel umgewandelt werden.<br />
Zunächst lesen die Schüler/innen die Textvorlage sorgfältig, klären ggf. unbekannte Formulierungen<br />
oder Fachbegriffe.<br />
Danach fassen die Schüler/innen die Sinnabschnitte durch Zwischenüberschriften <strong>zu</strong>sammen.<br />
Kernbegriffe und Einzelinformationen werden anschließend den Zwischenüberschriften <strong>zu</strong>geordnet.<br />
Die Stichwortspalte wird vom Text abgetrennt und dient jetzt als Grundlage für den Vortrag.<br />
Eine Einleitung und eine Zusammenfassung müssen - unabhängig von der Textvorlage - ergänzt<br />
werden.<br />
Variation:<br />
• Die Stichwörter werden auf einzelne Karteikarten notiert. Auf die Rückseiten der Karten<br />
schreiben die Schüler/innen die ausformulierten Varianten. Das gibt Sicherheit.<br />
• Ebenso können von den Schüler/innen selbstständig angefertigte Referate in der Zweispaltentechnik<br />
vorbereitet werden. Die Vortragenden trennen dann den Stichwortzettel nicht<br />
von ihrem ausformulierten Referat ab, sprechen aber ausschließlich mithilfe der Stichworte.<br />
Nur im Notfall greifen sie auf den <strong>zu</strong>sammenhängenden Text <strong>zu</strong>rück.<br />
Quelle: Brüning, L.: Vortragen, Präsentieren, Referieren. Auer 2006<br />
I<br />
29
I<br />
So arbeite ich<br />
Methodenleitfaden<br />
Präsentation mit Symbolen<br />
Altnernativ <strong>zu</strong>m Einsatz von Stichwörtern können Sie anregen, für einzelne Sachverhalte<br />
Symbole oder Bilder <strong>zu</strong> wählen. In der richtigen Reihenfolge angeordnet, ergibt sich daraus<br />
für die Schüler/innen eine visualisierte Stichwortkarte. Bei dieser Methode sind die Schüler/innen<br />
aufgefordert, nach passenden Symbolen für verschiedene Zusammenhänge <strong>zu</strong><br />
suchen. Vor allem in den unteren Jahrgangsstufen erhöht dies die Motivation der Schüler/<br />
innen. Daneben fördert es die Imaginationskompetenz der Schüler/innen, die für das Lernen<br />
insgesamt von Bedeutung ist.<br />
Gleichzeitig können die Schüler/innen die Symbole als Folie einsetzen, mit der sie ihren<br />
Vortrag für die Zuhörer/innen strukturieren. Die Aufmerksamkeit der Zuhörer/innen wird erhöht,<br />
da sie die Symbole vermutlich nicht unmittelbar in einen Sach<strong>zu</strong>sammenhang bringen<br />
können. Erst anhand des Vortrags werden die Symbole und ihr Inhalt nachvollziehbar. Bei<br />
vielen Zuhörer/innen entsteht so eine innere Spannung, die danach fragt, welche Bedeutung<br />
den Symbolen <strong>zu</strong>kommt.<br />
Quelle: Brüning, L.: Vortragen, Präsentieren, Referieren. Auer 2006<br />
30 WEGE ZU MEINER KARRIERE
Rollenspiel<br />
WEGE ZU MEINER KARRIERE<br />
So arbeite ich<br />
Methodenleitfaden<br />
Die Lehrperson überlegt sich eine Grundsituation, in der verschiedene Personen ein bestimmtes<br />
Thema/Problem offen und/oder kontrovers verhandeln (z.B.: Vater, Mutter, Tochter,<br />
Sohn und Onkel diskutieren in einer „Familienkonferenz“ die Berufsvorstellungen der<br />
Tochter, oder: Chef/in, Facharbeiter/in, Aus<strong>zu</strong>bildende/r, Praktikant/in und Jugendvertreter/<br />
in diskutieren am konkreten Fall über Jugendarbeitsschutz im Betrieb etc.).<br />
Zur Vorbereitung des Gesprächs werden mehrer Teams gebildet, die je eine Rolle vorbereiten.<br />
Da<strong>zu</strong> erhalten sie knapp gefasste Rollenkärtchen, die von Team <strong>zu</strong> Team verschieden<br />
sind. Hin<strong>zu</strong> kommen i. d. R. fachliche Grundinformationen <strong>zu</strong>m jeweiligen Thema/Problem,<br />
die für alle gleich sind. Die Mitglieder der einzelnen Vorbereitungsgruppen lesen und besprechen<br />
<strong>zu</strong>nächst die vorliegenden Unterlagen und überlegen alsdann, wie sich der/die von ihnen<br />
<strong>zu</strong> entsendenden Rollenspieler/in verhalten und wie er/sie im Spiel argumentieren soll.<br />
Anschließend setzen sich die Delegierten der Gruppe auf einer improvisierten „Bühne“<br />
<strong>zu</strong>sammen und führen das Rollenspiel durch. Falls ein/ integrierende/r Gesprächsleiter/in<br />
erforderlich ist, kann sich die Lehrperson in irgendeiner Nebenrolle einklinken. Am Ende des<br />
Rollenspiels steht ein Feedback sowohl der Rollenspieler/innen als auch der Zuhörer/innen.<br />
Quelle: Klippert, H.:Kommunikationstraining. Weinheim/Basel 2002<br />
I<br />
31
I<br />
So arbeite ich<br />
Methodenleitfaden<br />
Schneeballmethode<br />
Den Schülern/innen wird ein bestimmter Brainstorming-Impuls vorgegeben, der den themenzentrierten<br />
Gedankenfl uss etwa wie folgt in Gang setzt: Jede/r Schüler/in notiert in<br />
einer dreiminütigen Bedenkphase z. B. drei Vorteile, drei Nachteile, drei Ziele, drei Gründe,<br />
drei Maßnahmen oder er/sie wählt z.B. drei Fotos oder drei Fragen aus.<br />
Anschließend wird die Klasse in mehrere Dreiergruppen aufgeteilt, in denen jeweils bis <strong>zu</strong><br />
neun unterschiedliche Punkte <strong>zu</strong>sammenkommen. Die Aufgabe der Gruppenmitglieder ist es<br />
nun, in z.B. zehn Minuten aus diesen maximal neun Punkten vier heraus<strong>zu</strong>fi ltern, die als die<br />
wichtigsten erachtet werden. Dementsprechend muss erläutert, begründet, diskutiert und<br />
ausgewählt werden, und zwar möglichst sachlich, fair und konstruktiv.<br />
Diese Regeln gelten ebenfalls für die dritte Etappe, nämlich das Gespräch in Neunergruppen.<br />
Für dieses Gespräch stehen z.B. weitere zehn Minuten <strong>zu</strong>r Verfügung (die Zeitvorgaben<br />
können natürlich variiert werden). In diesem Zeitrahmen müssen sich die drei Dreierteams<br />
in jeder Großgruppe auf fünf gemeinsame Punkte verständigen und entsprechend informieren,<br />
argumentieren, diskutieren und selektieren.<br />
Die so gewonnenen fünf Essentials werden anschließend von jeder Gruppe im Plenum präsentiert.<br />
Abgeschlossen wird die Übung u.a. mit einem methodenzentrierten Feedback.<br />
Quelle: Klippert, H.:Kommunikationstraining. Weinheim/Basel 2002<br />
32 WEGE ZU MEINER KARRIERE
Stationengespräch<br />
Arbeit mit Impulsbildern<br />
WEGE ZU MEINER KARRIERE<br />
So arbeite ich<br />
Methodenleitfaden<br />
Die Lehrperson hängt Gesprächsimpulse an den Außenwänden des Klassenraumes auf (Thesen,<br />
Fragen, Zitate, Karikaturen, Schaubilder etc.). Die so entstehenden Gesprächsstationen<br />
werden durchnummeriert. Die Schüler/innen ziehen Lose mit den entsprechenden Ziffern.<br />
Dann versammeln sich alle mit der Ziffer 1 an Station 1, alle mit der Ziffer 2 an Station 2<br />
usw. Anschließend beginnen die Gespräche unter Berücksichtigung der von der Lehrperson<br />
erteilten Vorgaben (z.B.: 3 Minuten Gesprächsdauer, jedes Gruppenmitglied muss <strong>zu</strong> Wort<br />
kommen, <strong>kurz</strong>e Beiträge, ganze Sätze, aufeinander Be<strong>zu</strong>g nehmen, Zielauftrag erledigen).<br />
Überwacht wird die Regeleinhaltung von einem/einer in der Gruppe <strong>zu</strong> bestimmenden Regelbeobachter/in,<br />
der/die <strong>zu</strong>gleich Gesprächsleiter/in und mit Einschränkung auch Mitdiskutant/in<br />
ist.<br />
Sobald die vereinbarte Gesprächszeit abgelaufen ist, klingelt die Lehrperson, und die Gruppen<br />
wandern im Uhrzeigersinn <strong>zu</strong>r nächsten Station und diskutieren den dort aushängenden/aufl<br />
iegenden Gesprächsimpuls. Dann ertönt wieder das Klingelzeichen usw.<br />
Wie gesagt: Die Gespräche sollen in erster Linie anreißen, inspirieren und Orientierung<br />
vermitteln. Haben die Gruppen alle Stationen durchlaufen, so erfolgt <strong>zu</strong>nächst ein gruppeninternes<br />
Feedback und dann eine Auswertungsrunde im Plenum, und zwar unter besonderer<br />
Beteiligung der Gruppenbeobachter/innen.<br />
Quelle: Klippert, H.: Kommunikationstraining. Weinheim/Basel 2002<br />
I<br />
33
I<br />
Werberunde<br />
So arbeite ich<br />
Methodenleitfaden<br />
Die Schüler/innen entscheiden sich für ein bestimmtes Thema (z.B. Werbung für einen<br />
London-Besuch, für einen England- oder Frankreichaufenthalt, für die Ferienregion X, für<br />
eines der EU- Länder, für eine ausgewählte Fremdsprache, für den gewünschten Zielort der<br />
nächsten Klassenfahrt, für den Wirtschaftsstandort Deutschland etc.).<br />
Sie bereiten sich <strong>zu</strong> Hause auf ihre „Werbeansprache“ vor, die ca. zwei Minuten dauern<br />
sollte. Sie notieren sich Stichworte und üben eventuell schon vor dem Spiegel und/ oder mit<br />
Hilfe des Kassettenrekorders. Im Unterricht selbst werden <strong>zu</strong>nächst mehrere Gruppen mit je<br />
fünf bis sechs Schüler/innen gebildet, die sich wechselseitig „Probevorträge“ halten (Warmup).<br />
Dann werden mehrere Schüler/innen ausgelost, die vor der gesamten Klasse ihre werbenden<br />
Ansprachen halten (eventuell kann auch auf Freiwillige gesetzt werden). Nach jeder<br />
Ansprache erhält das Publikum Gelegenheit <strong>zu</strong>r Bewertung mit Hilfe dreier Farbkarten, die<br />
vorher an alle Zuhörer/innen verteilt worden sind. Wer die grüne Karte hebt, hält die Ansprache<br />
für „sehr überzeugend“, gelb meint „teilweise überzeugend“ und rot heißt „wenig<br />
überzeugend“. Der/die jeweilige „Werber/in“ hat das Recht, bis <strong>zu</strong> drei Zuhörer/innen um<br />
eine nähere Begründung ihrer Farbwahl <strong>zu</strong> bitten.<br />
Am Ende der Übung werden Kriterien festgehalten, die eine überzeugende Ansprache auszeichnen.<br />
Quelle: Klippert, H.: Kommunikationstraining. Weinheim/Basel 2002<br />
34 WEGE ZU MEINER KARRIERE
Informationsbeschaffung<br />
In Ulm lebte im Jahre 1811 ein Schneider, der bekannt<br />
war in der ganzen Stadt, weil er weit und breit die<br />
schönsten Kleider machen konnte. Aber er war auch<br />
sonst ein pfiffiger Kopf, und man sagte auch, dass er<br />
allerlei erfinde. Oft erschien er auf dem Wochenmarkt,<br />
wo die Korbmacher sich von den Bauern, die aus den<br />
Dörfern kamen, Weiden kauften, die sie für das<br />
Flechtwerk ihrer Körbe und Fischreusen brauchten.<br />
Auch der Schneider besorgt sich die besten Weiden und<br />
schleppte große Bündel davon nach Hause. Die<br />
Marktfrauen lachten ihn aus, schüttelten den Kopf und<br />
meinten, er sei nicht ganz richtig im Kopf. Aber der<br />
Schneider baute sich <strong>zu</strong>hause ein Gleitfluggerät aus<br />
Leinen und Weidengeflecht. Von der Adlerbastei sprang<br />
er in die Tiefe und stürzte nach <strong>kurz</strong>em Gleitflug in die<br />
Donau. Unter dem Spott der Ulmer wurde unverletzt<br />
geborgen.<br />
Informationsbeschaffung<br />
Wer? Wie? Wo? Was? Warum? Wieso?<br />
Wann? Womit?<br />
Wieso? Wovon? Weshalb? Woher?<br />
Wofür? Worauf?.....<br />
F1<br />
F2<br />
F3<br />
F4<br />
F5<br />
F6<br />
Informationsbeschaffung<br />
Quizfragen entwickeln<br />
Fragen Antworten<br />
?<br />
?<br />
WEGE ZU MEINER KARRIERE<br />
Das Wort Tsunami kommt<br />
aus dem Japanischen und<br />
bedeutet soviel wie "große<br />
Welle im Hafen" oder<br />
"Hochwasser"<br />
Ein Tsunami kann<br />
verschiedene Ursachen<br />
haben: Erdbeben,<br />
Erdrutsche,<br />
Vulkanausbrüche,<br />
Nuklearexplosionen und<br />
Meteoriteneinschläge.<br />
So arbeite ich<br />
Methodenleitfaden<br />
Fragen <strong>zu</strong>m Text entwickeln (M B12d)<br />
Formuliere 6 „W-Fragen“, für die dir der Text<br />
Antwort gibt<br />
Wie................................................?<br />
Was...............................................?<br />
Wer................................................?<br />
Wo.................................................?<br />
Wann.............................................?<br />
Warum...........................................?<br />
Fragelandschaften erstellen (M B16a)<br />
Stell dir vor, du bis Journalist.<br />
Du möchtest über etwas berichten.<br />
Überlege dir 10 „W-Fragen“, auf die<br />
du in deinem Bericht eingehen<br />
möchtest.<br />
Trage die Fragen in die Tabelle ein.<br />
Quizfragen entwickeln (M B16b)<br />
Vorbereitung:<br />
Informationstext zerlegen<br />
Textteile in Spalte „Antworten“<br />
eintragen<br />
In die linken Kästchen Fragen<br />
eintragen<br />
Fragen und Antworten müssen eindeutig<br />
<strong>zu</strong>einander passen<br />
I<br />
35
I<br />
So arbeite ich<br />
Methodenleitfaden<br />
Informationsbeschaffung<br />
Informationsbeschaffung Frage-Antwort-Puzzle (M B16e)<br />
Textteil 1<br />
Frage <strong>zu</strong> Textteil 4<br />
Informationsbeschaffung<br />
Textteil 1<br />
Textteil 2<br />
Textteil 3<br />
Frage <strong>zu</strong> Textteil 3<br />
Frage 1<br />
Frage 2<br />
Frage 3<br />
Frage 1<br />
Frage2<br />
Textteil 3 Frage 1<br />
Frage <strong>zu</strong> Textteil 2<br />
Textteil 2<br />
Frage <strong>zu</strong> Textteil 1<br />
Textteil 4<br />
Quelle: Klippert, H.: Methodentraining. Weinheim/Basel 1994<br />
Vorbereitung: Informationstext<br />
zerteilen (Textteil1, Textteil2,....)<br />
Pro Textteil 1 Frage formulieren<br />
Fragen u. Antworten<br />
<strong>zu</strong>sammenführen<br />
Durchnummerierung<br />
Ausschneiden – passend<br />
<strong>zu</strong>rechtschieben – aufkleben<br />
Fragestellungen ableiten (M B16c)<br />
Vorbereitung:<br />
Informationstext zerteilen<br />
Textteile in linke Kästchen<br />
eintragen<br />
In Kästchen rechts Fragen eintragen<br />
Zahl der Kästchen = Zahl der Fragen<br />
36 WEGE ZU MEINER KARRIERE
Fishbowlmethode<br />
WEGE ZU MEINER KARRIERE<br />
So arbeite ich<br />
Methodenleitfaden<br />
Zu einem strittigen Thema<br />
Ähnlich wie in einem Aquarium (Fishbowl) sitzen z.B. 5 diskussionsbereite Schüler/innen<br />
in der Mitte des Klassenraumes. Um sie herum sitzen alle anderen Schüler/innen, um das<br />
anschließende Diskussionsgeschehen als Beobachter <strong>zu</strong> verfolgen. Vorgegeben wird ein<br />
kontroverses Thema, das den Diskutanten einigermaßen vertraut ist. Die Fishbowl-Gruppe<br />
diskutiert nun z. B. 15 Minuten lang in eigener Regie. Die <strong>zu</strong>hörenden Schüler/innen haben<br />
die Aufgabe, je einen Diskutanten unter Berücksichtigung von Beobachtungsaufgaben (Beobachtungsbogen)<br />
<strong>zu</strong> beobachten. Nach Abschluss der 15 Minuten setzten sich sowohl die<br />
Diskutanten als auch die Beobachtergruppen <strong>zu</strong> einer <strong>kurz</strong>en Auswertung <strong>zu</strong>sammen. Dann<br />
äußern sich <strong>zu</strong>nächst die Beobachtergruppen <strong>zu</strong> ihrer jeweiligen Be<strong>zu</strong>gsperson. Anschließend<br />
kommen die Diskutanten mit ihren Anmerkungen und Erfahrungen <strong>zu</strong> Wort.<br />
Variante:<br />
Für ein kontroverses Thema stehen für die Pro- und Kontra-Gruppe je 3 Stühle bereit, von<br />
denen 2 besetzt sind. Die beiden Vertreter/innen der Pro- und Kontra-Gruppe beginnen eine<br />
Diskussion. Möchte sich jemand von den Beobachter/innen in die Diskussion einmischen,<br />
kann er/sie den leeren Stuhl der Gruppe besetzen und mitreden. Nach einer vereinbarten<br />
Zeit (z.B. 2 Minuten) muss er/sie den Stuhl wieder frei machen für eine/n andere/n Interessenten/Interessentin.<br />
Quellen:<br />
Klippert, H.: Kommunikationstraining, Beltz<br />
Brenner, G., Brenner, K.: Methoden I, Cornelsen<br />
I<br />
37
I<br />
So arbeite ich<br />
Methodenleitfaden<br />
In den Kreis treten...<br />
Die Klasse bildet einen Stehkreis.<br />
Die Lehrperson stellt verschiedene Fragen.<br />
Alle Schüler/innen, die die Fragen mit „ja“ beantworten, treten einen Schritt in den Kreis<br />
hinein.<br />
Z.B. „Wer geht <strong>zu</strong> Fuß in die Schule?“<br />
„Wer benötigt für seinen Schulweg mehr als 15 Minuten?“<br />
„Wer isst Müsli <strong>zu</strong>m Frühstück?“<br />
Nach jedem Impuls treten die Schüler/innen wieder in den Kreis <strong>zu</strong>rück.<br />
Durch diese Methode gewinnen die Lehrpersonen und die Schüler/innen einen raschen Einblick<br />
in Gemeinsamkeiten und Unterschiede.<br />
38 WEGE ZU MEINER KARRIERE
Struktogramme<br />
Quelle: Klippert, H.: Methodentraining, Beltz<br />
WEGE ZU MEINER KARRIERE<br />
So arbeite ich<br />
Methodenleitfaden<br />
I<br />
39
I<br />
So arbeite ich<br />
Methodenleitfaden<br />
Informationsmarkt<br />
Nach Gruppenarbeitsprozessen werden die Visualisierungen und Ergebnisse an verschiedenen<br />
Info-Ständen vorgestellt. Jede Gruppe sorgt eigenverantwortlich dafür, dass jeweils<br />
zwei Mitglieder den eigenen Info-Stand besetzen, um auftretende Fragen beantworten <strong>zu</strong><br />
können.<br />
Sie achten darauf, dass jeder einzelne eine gewisse Zeit am Info-Stand präsent ist. Die<br />
übrigen Mitglieder der Klasse wandern durch den Markt, informieren sich über Ergebnisse,<br />
führen Gespräche und stellen gegebenenfalls Fragen.<br />
Quelle: Müller, F.: Selbstständigkeit fördern und fordern, Beltz<br />
40 WEGE ZU MEINER KARRIERE
Brainstorming<br />
WEGE ZU MEINER KARRIERE<br />
So arbeite ich<br />
Methodenleitfaden<br />
Die Schüler/innen schreiben ganz spontan ihre Ideen und Gedanken <strong>zu</strong> einem Thema oder<br />
einer Fragestellung an die Tafel oder auf ein Plakat. Es gibt keine Bewertung und kein „richtig“<br />
oder „falsch“. Alle Ideen werden gesammelt. Der Gedankenfl uss soll nicht gebremst<br />
werden.<br />
Die Ideensammlung ist nicht strukturiert und dient als Grundlage für die weitere Beschäftigung<br />
mit dem Thema.<br />
Auch Humor und verrückte Ideen sind erlaubt.<br />
Varianten:<br />
• Ideensammlung in Kleingruppen, anschließend Präsentationen in der Großgruppe.<br />
• mündlich<br />
• Ideenkarussell: Begriffe und Fragen werden auf Blätter geschrieben, die dann in der<br />
Klasse die Runde machen.<br />
• Ideenpool: Die Ideen werden auf Karten geschrieben und in einem Pool gesammelt.<br />
Man kann aus dem Behälter Karten herausnehmen und sich inspirieren lassen.<br />
• Metaplan-Methode: Die Ideen-Karten werden vorgelesen, von der Lehrperson<br />
eingesammelt, an eine Pinnwand geheftet und anschließend geordnet.<br />
Quelle: Thömmes, A.: Produktive Unterrichtseinstiege. Verlag an der Ruhr<br />
I<br />
41
I<br />
So arbeite ich<br />
Methodenleitfaden<br />
Wichtige Lernstrategien<br />
Visuelle Lerntips – der/die Sehlerner/in<br />
Unterstreiche oder markiere Wichtiges mit kräftigen<br />
Farben!<br />
Verwende „Wichtigmacher“ (Marker), um die<br />
Kerninformationen deutlich hervor<strong>zu</strong>heben!<br />
Unterscheide einzelne Abschnitte deutlich<br />
voneinander.<br />
Füge Zeichen, Symbole oder bunte Trennblätter<br />
zwischen einzelne Abschnitte ein oder markiere<br />
verschiedene Teile mit Farben!<br />
Zeichne dir Skizzen oder Symbole <strong>zu</strong> deiner<br />
Mitschrift!<br />
Schau dir die „Lernwörter“ sehr genau an, schreibe<br />
diese auf Post-its und klebe sie an Orte/Stellen, die<br />
du oft „besuchst“!<br />
Versuche dir Lerninhalte bildlich vor<strong>zu</strong>stellen! Entwirf<br />
dir im Kopf ein Bild oder denke dir ein Comic aus,<br />
das <strong>zu</strong>m Lerninhalt passt!<br />
Wichtig! Stichwortzettel:<br />
Suche dir die wichtigsten Wörter (Schlüsselwörter<br />
oder Stichwörter) aus den verschiedenen<br />
Lerninhalten und schreibe sie dir auf!<br />
42 WEGE ZU MEINER KARRIERE
Wichtige Lernstrategien<br />
Auditive Lerntips – der/die Hörlerner/in<br />
Lies dir die Angaben und Aufgabenstellungen laut<br />
vor.<br />
Wenn du dir einen Inhalt einprägen willst, sprich den<br />
Text laut vor.<br />
Wiederhole das Gelernte in Form eines Dialoges<br />
mit einem „vorgestellten“ Gesprächspartner.<br />
Dieses Gespräch kann auch ein vorgestelltes<br />
Prüfungsgespräch sein.<br />
Lasse dir den Inhalt noch einmal von einem<br />
Gesprächspartner erzählen.<br />
Lerne soviel wie möglich mit ein oder zwei<br />
Freunden.<br />
Sagt euch den Lernstoff (eventuell in Form eines<br />
Frage-Antwort Spiels) immer wieder vor.<br />
Spielt Prüfungsgespräche nach, wenn ihr für<br />
mündliche Prüfungen lernt.<br />
Sprich das, was du dir gut merken willst, auf eine<br />
Tonbandkassette oder einen MP3-Player und<br />
spiele dir das Band dann mehrmals vor.<br />
WEGE ZU MEINER KARRIERE<br />
So arbeite ich<br />
Methodenleitfaden<br />
I<br />
43
I<br />
So arbeite ich<br />
Methodenleitfaden<br />
Wichtige Lernstrategien<br />
Kinästhetische Lerntips – der/die Bewegungslerner/in<br />
Spaziere beim Lernen auf und ab!<br />
Mach vielleicht überhaupt einen Spaziergang, bei dem<br />
du ungestört bist, und lerne beim Gehen!<br />
Schreibe dir das, was du dir besonders gut merken<br />
willst, noch einmal auf!<br />
Verwende dafür große Schrift, großes Papier und<br />
möglichst wenig Text (Lernplakate)!<br />
Tippe das, was du lernen willst, auf dem Computer!<br />
Hantiere während des Lernens mit einem Gummi- oder<br />
Jonglierball!<br />
Versuche das, was du dir merken willst, mit Mimik,<br />
Gestik oder in kleinen Rollenspielen aus<strong>zu</strong>drücken!<br />
Halte kleine Reden über den Lernstoff!<br />
Versuche „freudvoll“ an die „Lernarbeit“ <strong>zu</strong> gehen!<br />
44 WEGE ZU MEINER KARRIERE