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Lane und ihr revolutionärer Kämpfer

Eine junge lesbische Frau und ein alter Mann. Höchstens gute Freundschaft würde sich da entwickeln können. Dass es auch zum größten Glück und massivsten Problemen führen kann, wissen Lane und Thomas zu erzählen.

Eine junge lesbische Frau und ein alter Mann.
Höchstens gute Freundschaft
würde sich da entwickeln können.
Dass es auch zum größten Glück
und massivsten Problemen führen kann,
wissen Lane und Thomas zu erzählen.

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Ihr langsam die Anwesenheit beim mir mehr <strong>und</strong> mehr verleiden. Der Gedanke<br />

daran ließ mich lachen. Ich konnte nichts machen, obwohl es mich ja genauso<br />

gut betraf. Ich musste mich <strong>Lane</strong>s Liebe beugen. Dass es mir schwer fiel,<br />

konnte ich nicht gerade behaupten. Wie es zwischen <strong>Lane</strong> <strong>und</strong> Ronnie stand,<br />

interessierte mich immer weniger. Was sollte ich denn tun? <strong>Lane</strong> immer vorbeten,<br />

dass <strong>ihr</strong> die Beziehung zu Ronnie das Wichtigste sein müsse, während es<br />

<strong>ihr</strong> selbst immer gleichgültiger zu werden schien. Zum Abendbrot war <strong>Lane</strong><br />

jetzt fast immer bei mir. Sie kaufte auch öfter etwas ein, weil der alte Mann ja<br />

nicht mehr so schnell laufen könne, scherzte sie. Das basierte auf einem Vergleich<br />

zwischen uns beiden, was denn bei mir wegen des Alters anders sei <strong>und</strong><br />

nicht mehr so gut funktioniere. Sie trank auch ein Glas Wein <strong>und</strong> war davon<br />

überzeugt, mit einem Glas noch problemlos fahren zu können. Heute trank sie<br />

aber schon das dritte. Ein Taxi sollte ich jedoch nicht bestellen, statt dessen<br />

fragte <strong>Lane</strong>, ob sie nicht über Nacht bei mir bleiben könne. Ich schaute wohl<br />

nicht wenig konsterniert. Wusste nicht, wie sie es sich vorstellte <strong>und</strong> warum sie<br />

es wollte. Nein im Gästezimmer wollte sie nicht schlafen. „Wir schmusen doch<br />

auch sonst immer miteinander <strong>und</strong> im kuscheligen Bett ist das noch tausend<br />

mal schöner.“ meinte <strong>Lane</strong>. „Aber, <strong>Lane</strong>, ich bin doch immer noch ein Mann.“<br />

gab ich zu bedenken. „Das bist du doch auch, wenn wir am Tisch zärtlich miteinander<br />

sind. Wir lieben uns doch. Das andere ist doch nebensächlich.“ konstatierte<br />

<strong>Lane</strong>. Ich wusste nicht, wie mir geschah. „Hast du denn keine Angst,<br />

dass ich stinke? Männer stinken doch, also, finde ich wenigstens.“ wendete ich<br />

noch ein. „Frauen können auch ganz schön stinken.“ <strong>Lane</strong> darauf, „Wir können<br />

ja vorsichtshalber Deospray mit ins Bett nehmen.“ sagte sie <strong>und</strong> lachte schelmisch.<br />

„Freust du dich denn gar nicht ein wenig darauf? Oder hast du Angst,<br />

weil es schon so lange her ist, dass du mit einer Frau im Bett warst? Ich war ja<br />

noch nie mit einem Mann im Bett, <strong>und</strong> ich find's spannend. Aber kein Sex, nur<br />

schmusen <strong>und</strong> zärtlich sein, so wie wir uns kennen, nicht wahr?“ Ich musterte<br />

<strong>Lane</strong>, grinsend voller Zweifel. Ich verstand sie nicht, aber wie sollte ich auch.<br />

Vielleicht identifizierte sie mich gar nicht mit dem, was sie unter Mann verstand.<br />

Ob ich etwa feminine Züge in meinem Gesicht erkennen ließ, was sie<br />

gleich als vertrauenserweckend gedeutet hatte? Aber wie sollte ich <strong>Lane</strong> verstehen?<br />

Sie ekelte sich vor dem Gedanken, von Männern Zärtlichkeiten zu<br />

empfangen <strong>und</strong> ich mit meiner alten Haut <strong>und</strong> meinen Falten? Vielleicht war ja<br />

auch alles anders, weil ich so ein Alter war <strong>und</strong> nicht mehr zu den rastlosen,<br />

gefährlichen jungen Männern gehörte. Sie selbst würde wahrscheinlich sagen,<br />

das sei alles so, weil wir uns liebten, <strong>und</strong> da käme allen anderen Gesichtspunkten<br />

nur der Stellenwert von belanglosen Äußerlichkeiten zu. Also, nur das Herz<br />

spielte eine Rolle <strong>und</strong> nicht, ob es sich unter einer faltigen, glatten oder Männer<br />

Haut verbarg. Artig gingen wir mit Hemd <strong>und</strong> Höschen ins Bett. Die schöne<br />

Frau war schon zu erkennen. Tagsüber trug <strong>Lane</strong> fast immer einen kurzen<br />

Jeans Rock mit Strumpfhosen in grobgehäkelten Mustern. Ich wusste nicht wie<br />

mir war, musste immer lachen <strong>und</strong> <strong>Lane</strong> lachte auch. Zuerst streichelten <strong>und</strong><br />

küssten wir nur Gesicht <strong>und</strong> Schultern. „Ich dachte du wärst viel älter, alles<br />

voller Falten <strong>und</strong> Verwerfungen, aber deine Haut ist ja zart wie bei einem Jüngling.“<br />

meinte <strong>Lane</strong> erstaunt. „Woher willst du denn die Haut von Jünglingen<br />

kennen?“ ich dazu. Wir lachten <strong>und</strong> vielen uns um den Hals. Lange hielten wir<br />

uns fest aneinander gedrückt. W<strong>und</strong>ervoll, <strong>Lane</strong> so direkt spüren zu können.<br />

<strong>Lane</strong> <strong>und</strong> <strong>ihr</strong> <strong>revolutionärer</strong> <strong>Kämpfer</strong> – Seite 14 von 23

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