"Schweine-News" Oktober 2012 - Dr. Vet Tierarzt
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Warum nicht in allen? Weil zusätzlich<br />
andere Faktoren im Management, in<br />
der Fütterung etc. eine Verbesserung<br />
verhindern können und weil ein Mangel<br />
vorhanden sein muss. Wer schon<br />
einige Monate 2% Rapsöl in der Ration<br />
hat, braucht kein weiteres Produkt mit<br />
Omega-3-Fettsäuren.<br />
Abb.3: Rapsfeld, Quelle: Süddeutsche<br />
Die oben genannten Quellen an Omega-<br />
3- Fettsäuren haben jeweils Vor-<br />
und Nachteile: Abgesehen von Preis<br />
und Handling ist ernährungsphysiologisch<br />
am wertvollsten in Bezug auf Fettsäuren<br />
das (Meeres-)Fischöl. In Fischöl<br />
sind die besonders wichtigen Omega-3<br />
-Fettsäuren EPA und DHA enthalten,<br />
die der Körper sonst erst aus Alpha-<br />
Linolensäure umwandeln muss. Diese<br />
Fähigkeit zur Umwandlung ist nämlich<br />
nicht unendlich: EPA und DHA sind<br />
sozusagen das fertige Möbelstück, die<br />
Alpha-Linolensäure hingegen der Bausatz<br />
von IKEA. Braucht man mehr als<br />
ein Möbel gleichzeitig, begrenzt das<br />
eigene Handwerksgeschick (beim Körper<br />
die Enzymausstattung) die Einrichtung<br />
der Wohnung.<br />
Fischmehl enthält auch noch gewisse<br />
Mengen an EPA und DHA, allerdings<br />
schwanken die Gehalte je nach Qualität,<br />
Verarbeitung und Lagerung des<br />
Fischmehls stark.<br />
Pflanzliche Öle enthalten nur die Alpha<br />
-Linolensäure, am meisten enthält Leinöl,<br />
danach folgen Raps- und Sojaöl.<br />
Trotzdem sollte man auf pflanzliche Öle<br />
zurückgreifen, der Preis für Fischprodukte<br />
wird angesichts der starken<br />
Überfischung eher steigen als sinken<br />
und die Versorgung mit Omega-3-<br />
Fettsäuren lässt sich langfristig auch<br />
über Pflanzenöle sicherstellen. Am<br />
Anfang wartet man vielleicht ein bisschen<br />
länger auf die positiven Effekte-<br />
aber der Aufbau eines gesunden und<br />
leistungsfähigen <strong>Schweine</strong>bestandes<br />
ist ohnehin ein Langzeitprojekt.<br />
Klauenkorrektur bei einem Minischwein<br />
Bei Minischwein „Elli“ war die Pediküre fällig. Mittels Klauenzange wurden die<br />
stark angewachsenen Klauen gekürzt und anschließend mit einer Raspel in<br />
Form gebracht. Zu diesem Zweck wurde Elli in Narkose gelegt. Nach getaner<br />
Arbeit konnte sie wieder ungehindert laufen. M.U.<br />
Abb.4: Vor der Korrektur<br />
Abb.5: Der <strong>Tierarzt</strong> bei der Arbeit<br />
Abb.6: Das Kürzen der Afterklauen Abb.7: Nach der Korrektur<br />
Sind<br />
Kotabwurfschlitze<br />
erlaubt?<br />
Beim Umbau von Stallanlagen für die<br />
Gruppenhaltung von Zuchtsauen, um<br />
den Kot leichter entfernen zu können,<br />
bzw. in Ferkelaufzuchtbuchten sind<br />
Kotabwurfschlitze durchaus üblich<br />
bzw. oft zu sehen.<br />
Die Bodenbeschaffenheit in <strong>Schweine</strong>stallungen<br />
ist in der Anlage 5 der<br />
2. THVO, Z 2.2. geregelt.<br />
Im Handbuch <strong>Schweine</strong> finden sich<br />
hinsichtlich der Kotabwurfschlitze<br />
folgende Regelungen:<br />
Kotabwurfschlitze sind von der Regelung<br />
der Spaltenweite ausgenommen.<br />
Sie sind aber nur am Rand einer<br />
Bucht zulässig, dürfen zu keinen Verletzungen<br />
an den Tieren führen und<br />
nur so breit sein, dass sich die Gliedmaßen<br />
nicht einklemmen können.<br />
Kotabwurfschlitze sollten bei Aufzuchtferkeln<br />
höchstens 5 cm, bei<br />
Mastschweinen maximal 8 cm und<br />
bei Zuchtsauen maximal 8 bis 10 cm<br />
betragen.<br />
Abb. 8: Kotabwurfschlitz<br />
Seite 2 Vierteljährlich erscheinende Zeitschrift