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Ausgabe 7/2009 - Gewerkschaft Öffentlicher Dienst

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In der Öffentlichkeit kursiert das Bild<br />

vom „bewaffneten Postler“.<br />

KOGLER: Dieses Bild ist falsch. Die Kollegen sind ausschließlich<br />

im Verwaltungsbereich tätig, sie tragen weder<br />

Waffe noch Uniform. Für polizeiliche Exekutivarbeit<br />

waren sie nie vorgesehen.<br />

Wo werden die neuen Mitarbeiter eingesetzt?<br />

KOGLER: Wir wollen sie für administrative Tätigkeiten<br />

in den Polizeiinspektionen einsetzen. Dazu sollen noch<br />

Befugnisse, etwa im Bereich der Zustellung, kommen.<br />

All das wird derzeit mit beträchtlichem Aufwand von<br />

Polizisten erledigt. In den Kriminalämtern können sie<br />

beispielsweise mit der Grobsichtung von Beweismitteln<br />

betraut werden. Gerade aktuell ist das Thema Kinderpornografie:<br />

Hier muss eine Vielzahl an Bildern und<br />

Filmmaterial gesichtet werden, das bedeutet wochenlange<br />

Arbeit. Es geht also um nichts anderes, als Unterstützungskräfte<br />

zur Verfügung zu haben, damit die Polizisten<br />

mehr Zeit für den Außendienst und für die polizeiliche<br />

Arbeit haben.<br />

Mag. Konrad Kogler (Seite links)<br />

und Mag. Karl Hutter (oben) fordern die<br />

langfristige Integration der ehemaligen<br />

Post- und Telekom-Mitarbeiter in den<br />

Polizeibetrieb.<br />

Lässt sich sagen, wie groß die<br />

Entlastung für die Exekutivbeamten ausfällt?<br />

KOGLER: Dazu ist es noch zu früh. Wir haben das Pilotprojekt<br />

am 1. September in Wien, Niederösterreich und<br />

Oberösterreich mit 40 Bediensteten von Post und Telekom<br />

gestartet. Wir wickeln jetzt die Schulung ab und beginnen<br />

mit der Integration in die <strong>Dienst</strong>stellen. Diese Einstiegsphase<br />

dauert bis Ende Oktober.<br />

HUTTER: Wir arbeiten mit dem Bundeskanzleramt an einem<br />

gemeinsamen Monitoring-System, mit dem wir sicherstellen<br />

können, dass das System allen Seiten mehr bringt.<br />

KOGLER: Letztlich profitiert der Bürger, weil sich mehr<br />

Polizisten im Außendienst befinden oder sich beispielsweise<br />

die Wartezeit in der Polizeidienststelle verkürzt.<br />

Um wie viele Stellen geht es im „Vollausbau“?<br />

HUTTER: Politisch vereinbart sind bis zu 1.000 Stellen. Das<br />

Interesse unter den potenziellen neuen Mitarbeitern ist groß.<br />

Uns haben auch schon Bewerbungen aus Kärnten erreicht,<br />

wo uns die Kollegen sagen, sie möchten „weg vom Abstellgleis<br />

und wieder etwas Sinnvolles tun“. Wichtig ist, dass die<br />

Integration langfristig ist, auf Freiwilligkeit beruht und die<br />

neuen Kollegen keine Nachteile in Bezug auf die Lebensverdienstsumme<br />

erleiden. Das gilt es noch auszuverhandeln.<br />

Die Personalaufstockung<br />

soll nicht nur vorübergehend sein?<br />

HUTTER: Es geht nicht darum, eine kurzfristige Spitze<br />

abzudecken, sondern um eine dauerhafte Lösung. Eine<br />

Organisationsstruktur effizienter zu machen und dann ein<br />

„Zurückdrehen auf den Stand davor“ – das wäre organisatorisch<br />

nicht sinnvoll, ineffizient und vor allem gegenüber<br />

allen Mitarbeitern unfair.<br />

Fotos: andi Bruckner<br />

gÖD | 7_<strong>2009</strong>

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