Michael Haneke - Filmarchiv Austria
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Programm<br />
<strong>Michael</strong> <strong>Haneke</strong><br />
1. bis 20.10.2010<br />
Metro Kino<br />
MO 11.10., 19:00<br />
Werkstattgespräch mit<br />
<strong>Michael</strong> <strong>Haneke</strong><br />
<strong>Michael</strong> haneke im Gespräch mit profil-kulturressortleiter<br />
und Filmkritiker Stefan Grissemann.<br />
»Das Maß des künstlerischen Werts ist die Genauigkeit,<br />
und darin liegt pure Lust. Es ist die Verteidigung der<br />
Ordnung gegen das Chaos. Darum lohnt es sich zu arbeiten,<br />
und daraus entsteht Enthusiasmus. Damit muß ich<br />
niemanden beglücken wollen. Ich glaube, daß Genauigkeit<br />
per se beglückt. Jeder, der für künstlerische Äußerungen<br />
empfänglich ist, wird beglückt sein, sofern etwas »gut gemacht«<br />
ist. Aber nicht, weil der Künstler damit ein inhaltliches<br />
Ziel verfolgt. Ich glaube nicht an Ziele. Ich glaube an<br />
Genauigkeit.« (<strong>Michael</strong> <strong>Haneke</strong>)<br />
<strong>Michael</strong> haneke | PROGRAMM | 1. BIS 20. OKTOBER 2010 | METRO KINO<br />
SO 17.10., 17:00<br />
carte Blanche <strong>Michael</strong> haneke<br />
The GOlD RUSh US 1925<br />
REGIE, BUCH, SCHNITT<br />
Charles Chaplin<br />
KAMERA Roland H. Totheroh<br />
MUSIK Charles Chaplin (1942)<br />
MIT Charles Chaplin, Georgia<br />
Hale, Mack Swain, Tom Murray,<br />
Henry Bergman<br />
PRODUKTION Charles Chaplin<br />
Productions<br />
LÄNGE 72 Minuten<br />
Originalfassung mit<br />
deutschen Untertiteln<br />
Für die englische Filmzeitschrift Sight and Sound<br />
erstellte <strong>Michael</strong> <strong>Haneke</strong> 2002 eine Top-Ten-Liste<br />
der für ihn persönlich wichtigsten Filme, darunter<br />
auch jene fünf Filme, die hier in der Carte Blanche<br />
zu sehen sind, somit auch GOLD RUSH, Charlie Cha-<br />
plins Glückssucher-Komödie aus dem Jahre 1925, in<br />
der er die condition humaine mit berührendstem,<br />
hintergründigstem Slapstick ausleuchtet. Chaplin,<br />
der seinen Schuh kocht und wie einen Knochen<br />
abnagt, das ist wohl jene Szene, die seine Figur des<br />
Tramp zu einer der strahlendsten, reichsten Ikonen<br />
des Kinos erhob. Siegfried Kracauer formuliert<br />
es folgendermaßen: »Charlie Chaplin, der den<br />
GOLDRAUSCH gedichtet hat, geht durch seine<br />
Dichtung als eine Darstellung des Menschlichen, die<br />
aus fast verschütteten Quellen geschöpft ist. So ist<br />
das Menschliche in den Märchen gemeint, in dem<br />
dummen Hans und anderen Märchenhelden, die<br />
keine Helden sind, so meint es vielleicht der Spruch<br />
Laotses, dass das Ohnmächtigste die Welt bewege.«<br />
(lm)