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Magazin 198009 - Bund.de

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Bild 5: Straße In einem<br />

Flüchtlingslager.<br />

Bild ·6 : Versammlungsplatz<br />

eines Flüchtlingslagers.<br />

Bild 7: Blick über das<br />

Steilufer auf <strong>de</strong>n braun<br />

gefärbten Gulba-Fluß<br />

nahe bei einem Flüchtlingslager.<br />

Bild 8 : Der Gulba-FluB<br />

Im Einsatzgebiet aus <strong>de</strong>r<br />

Luft.<br />

c) Das geplante, von <strong>de</strong>r somalisehen<br />

Wasserbehör<strong>de</strong> zu verwirklichen<strong>de</strong> und<br />

von Hilfsorganisationen <strong>de</strong>r Vereinten Nationen<br />

sowie Drittlän<strong>de</strong>rn, wie u.a. <strong>de</strong>r <strong>Bund</strong>esrepublik<br />

Deutschland, finanziell mitgetragene<br />

Programm für <strong>de</strong>n Bau von Brunnen<br />

zur Gewinnung von Grundwasser in<br />

Flußnähe zur Versorgung <strong>de</strong>r Flüchtlingslager<br />

erfor<strong>de</strong>rt naturgemäß längere Zeit. Das<br />

gilt um so mehr, als wegen <strong>de</strong>r ungünstigen<br />

Untergrundverhältnisse im Gebiet <strong>de</strong>r<br />

Flüchtlingslager mit Fehlbohrungen gerechnet<br />

wer<strong>de</strong>n muß und - wenn überhaupt<br />

- aus einem nie<strong>de</strong>rgebrachten Brunnen<br />

häufig nur geringe Grundwassermengen<br />

zu för<strong>de</strong>rn sind. Nach <strong>de</strong>n im Land<br />

gemachten Erfahrungen besitzt das aus<br />

größter Tiefe gewonnene Grundwasser oft<br />

einen hohen Gehalt an Salzen, <strong>de</strong>r die<br />

Nutzung als Trinkwasser einschränkt.<br />

Hinzu kommt, daß die Brunnen schnell<br />

versan<strong>de</strong>n können und dadurch ihre ohnehin<br />

beschränkte Leistung nochmals stark<br />

zurückgeht.<br />

d) Die Nie<strong>de</strong>rschläge im Gebiet <strong>de</strong>r Lager<br />

liegen in <strong>de</strong>r Größenordnung von jährlich<br />

etwa 300 mm und darunter. Sie fallen an<br />

rund 60 Tagen im Jahr während zweier<br />

"Regen"-Perio<strong>de</strong>n etwa im April/Mai bzw.<br />

Oktober/November. Häufig treten jedoch<br />

Verzögerungen ein o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Regen bleibt<br />

sogar ganz aus. Die herrschen<strong>de</strong>n hohen<br />

Lufttemperaturen führen dazu, daß <strong>de</strong>r gefallene<br />

Regen schon nach kurzer Zeit wie<strong>de</strong>r<br />

verdunstet. Aufgrund dieser Gegebenheiten<br />

und <strong>de</strong>s verhältnismäßig großen<br />

Wasserbedarfs· fällt die Möglichkeit einer<br />

Speicherung von Nie<strong>de</strong>rschlägen, z. B. in<br />

Zisternen, zur Trinkwasserversorgung <strong>de</strong>r<br />

Flüchtlingslager aus.<br />

e) Das Guiba-Wasser enthält viele Trübstoffe<br />

und ist stark eisenhaltig. Es besitzt<br />

daher eine braune Färbung (Bil<strong>de</strong>r 7 und 8).<br />

Sie wird verursacht von <strong>de</strong>n Lehm- und<br />

Tonteilchen, die <strong>de</strong>r Fluß mitführt, wenn er<br />

sich in sein Bett eingräbt, und die wegen<br />

<strong>de</strong>r geringen, häufig ganz fehlen<strong>de</strong>n Pllanzenbe<strong>de</strong>ckung<br />

vom oberirdisch anrinnen<strong>de</strong>n<br />

Wasser abgeschwemmt wer<strong>de</strong>n. Weiterhin<br />

enthält das für mitteleuropäische<br />

Verhältnisse warme Wasser Wurmeier,<br />

Bakterien und Keime, darunter Erreger von<br />

Infektionskrankheiten. Bei <strong>de</strong>r Aufbereitung<br />

müssen die Trübstaffe entfernt wer<strong>de</strong>n.<br />

Da zum Abkochen kein Brennmaterial<br />

vorhan<strong>de</strong>n ist, müssen Wurmeier, Bakterien<br />

und Keime durch Desinfektion abgetötet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

f) Die Bevölkerung <strong>de</strong>r Lager schwankt<br />

nach <strong>de</strong>n Schätzungen <strong>de</strong>r Behör<strong>de</strong>n zwischen<br />

ca. 14000 und 54000 Personen. Im<br />

Durchschnitt ist mit etwa 35000 Personen<br />

je Lager zu rechnen . Angaben über <strong>de</strong>n<br />

voraussichtlichen Bedarf an Trinkwasser<br />

für ein Lager sowie zur Son<strong>de</strong>rernährung<br />

<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r, Kranken und schwangeren<br />

Frauen waren nicht zu erhalten.<br />

ZS·MAGAZIN 9/80 29

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