Magazin 198009 - Bund.de
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und <strong>de</strong>m Hauptverwaltungsbeamten vor<br />
Soweit in <strong>de</strong>r Vergangenheit im Rahmen<br />
dieser Richtlinien eine Unterstützung <strong>de</strong>r<br />
Zivilen Krafte durch Einheiten <strong>de</strong>r <strong>Bund</strong>eswehr<br />
erfolgt ist, haben sich nach <strong>de</strong>n<br />
vorliegen<strong>de</strong>n Erfahrungsberichten keine<br />
nennenswerten SchWierigkeiten bei <strong>de</strong>r<br />
Bereitstellung von <strong>Bund</strong>eshilfe und <strong>de</strong>r<br />
gemeinsamen Bekampfung von Großscha<strong>de</strong>ns<br />
ereignissen ergeben. Durch<br />
die Verwendung von VerbindungsoffIZieren<br />
Im Stab HVB bzw. ziviler Beamter<br />
bel <strong>Bund</strong>eswehrdlenststelten wur<strong>de</strong>n<br />
Unterrichtung und Abstimmung <strong>de</strong>r beteiligten<br />
zivilen und mIlliarischen Stellen<br />
sichergestellt. Es kann erwartet wer<strong>de</strong>n,<br />
daß Sich diese Verfahrenswelse auch In<br />
<strong>de</strong>r Zukunft bewahrt<br />
b) Im Verteidigungsfall wird Sich die<br />
<strong>Bund</strong>eswehr im wesentlichen auf die Erfullung<br />
militarischer Aufgaben beschranken<br />
mussen. Soweit die Streitkrafte von<br />
<strong>de</strong>r Zivilen Katastrophenbekampfung berührt<br />
wer<strong>de</strong>n, wird <strong>de</strong>r Koordlnierungsbedarf<br />
durch die Zlvll-Militarische Zusammenarbeit<br />
zWischen Hauptverwaltungsbeamten<br />
und VerteidIgungskreiskommandos<br />
abge<strong>de</strong>ckt<br />
2. <strong>Bund</strong> und Lan<strong>de</strong>r haben gemeinsam<br />
das Mo<strong>de</strong>ll einer einheitlichen Katastrophenschutzleitung<br />
erarbeitet, das <strong>de</strong>rzeit<br />
in <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>rn erprobt Wird (siehe die<br />
Broschure <strong>de</strong>s BMI "Zivilschutz heute" ,<br />
Seite 26). Dieses Mo<strong>de</strong>ll sieht auch die<br />
Vertretung <strong>de</strong>r <strong>Bund</strong>eswehr Im Stab <strong>de</strong>s<br />
Hauptverwaltungsbeamten vor, soweit<br />
nach <strong>de</strong>r EntWICklung <strong>de</strong>r Gefahrensund<br />
Scha<strong>de</strong>nslage ein HIlfseinsatz <strong>de</strong>r<br />
<strong>Bund</strong>eswehr in Betracht kommt. Die<br />
Entscheidung uber das Ersuchen an die<br />
<strong>Bund</strong>eswehr, VerbindungsoffIZiere in<br />
<strong>de</strong>n Stab <strong>de</strong>s Hauptverwaltungsbeamten<br />
zu entsen<strong>de</strong>n, trifft dieser selbst. Fur eine<br />
generelle Beteiligung <strong>de</strong>r <strong>Bund</strong>eswehr<br />
besteht kein Bedürfnis, da<br />
• In vielen Fallen frühzeitig absehbar ist,<br />
daß die ZiVilen Krafte für die Katastrophenbekampfung<br />
ausreichen o<strong>de</strong>r<br />
• in Vielen Fallen fruhzeltlg absehbar ist.<br />
durch die Ertüllung Ihres VerteidIgungsauftrags<br />
gebun<strong>de</strong>n ist und<br />
• die Amtshilfe bel <strong>de</strong>r Katastrophenbekampfung<br />
nicht zu <strong>de</strong>n elgenstandigen<br />
Aufgaben <strong>de</strong>r <strong>Bund</strong>eswehr gehört.<br />
Bel dieser Lage wür<strong>de</strong> die Mitarbeit von<br />
VerbindungsoffIZieren im Stab HVB einerseits<br />
zu einer nicht notwendigen Belastung<br />
<strong>de</strong>r personellen Ressourcen <strong>de</strong>r<br />
<strong>Bund</strong>eswehr führen, an<strong>de</strong>rerseits <strong>de</strong>m<br />
Erfor<strong>de</strong>rniS, die Zahl <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />
Stabes Im Interesse <strong>de</strong>r Erhaltung seiner<br />
Arbeltsfahigkeli moglichst gering zu<br />
halten, nicht gerecht wer<strong>de</strong>n. In gleicher<br />
Welse wird bei <strong>de</strong>r Beteiligung an<strong>de</strong>rer<br />
Verwaltungen und Einrichtungen, wie etwa<br />
<strong>de</strong>r Polizei, <strong>de</strong>r Deutschen <strong>Bund</strong>es-<br />
4 ZS-MAGAlIN 9/80<br />
post, <strong>de</strong>r Gesundheitsverwaltung o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Energieversorgungsunternehmen<br />
verfahren. Im ubrlgen sind vor einer An<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>lls die In <strong>de</strong>r Erprobungsphase<br />
gemachten Erfahrungen<br />
abzuwarten.<br />
3. Der Entwurf <strong>de</strong>r KatS-DV 100 "Fuhrung<br />
Im Katastrophenschutz" (Stand:<br />
t April t980) sieht die Vertretung <strong>de</strong>r<br />
<strong>Bund</strong>eswehr im Stab <strong>de</strong>s Hauptverwaltungsbeamten<br />
vor, soweit <strong>de</strong>ren MitWirkung<br />
Im EInsatzfall erfor<strong>de</strong>rlich 1St."<br />
Möllemann hat in einem ausschließen<strong>de</strong>n<br />
Schreiben an Staatssekretar von<br />
Schoeler angeregt, bei Auslösung <strong>de</strong>s<br />
Katastrophenalarms grundsatzlich das<br />
zustandlge Verteidigungskreiskommando<br />
bzw. <strong>de</strong>n Standortältesten zu unterrlchlen<br />
.<br />
Wenn ich recht verstan<strong>de</strong>n habe,<br />
ist es doch so, daß es <strong>de</strong>m Stab HVB<br />
uberlassen bleibt, <strong>de</strong>n Zeitpunkt zu besilmmen,<br />
wann bel einem Katastrophenalarm<br />
die <strong>Bund</strong>eswehr zu verstandigen<br />
ist. Es ist mir an Beispielen vorgelragen<br />
wor<strong>de</strong>n, wonach dies - aus welchen<br />
Grün<strong>de</strong>n auch immer - zu spät erfolgte.<br />
Es gehl daher m. E. nichl an, daß die<br />
zuslandige Stelle <strong>de</strong>r <strong>Bund</strong>eswehr uber<br />
<strong>de</strong>n ausgelöslen Katastrophenalarm erst<br />
aus <strong>de</strong>n Medien erfährt. Wenn <strong>de</strong>r <strong>Bund</strong>esminister<br />
<strong>de</strong>s Innern die sofortige Besetzung<br />
<strong>de</strong>s Stabes HVB mit einem Vertreter<br />
<strong>de</strong>r <strong>Bund</strong>eswehr als nicht erfor<strong>de</strong>rlich<br />
bzw. unzweckmaßlg anSieht, so<br />
sollte doch <strong>de</strong>n Staben HVB - ggl. In<br />
Verbindung mit <strong>de</strong>n <strong>Bund</strong>eslan<strong>de</strong>rn -<br />
vorgeschrieben wer<strong>de</strong>n, daß bel Auslö<br />
,ung <strong>de</strong>s Katastrophenalarms In le<strong>de</strong>m<br />
Fall das zustandlge VKK bzw. <strong>de</strong>r<br />
Standortalteste zu verstandigen ist ..<br />
Schwere Schä<strong>de</strong>n<br />
nach Unwetter<br />
Ein verheeren<strong>de</strong>s Unwetter richtete erhebliche<br />
Verwüstungen und schwere<br />
Scha<strong>de</strong>n Im Raum Welschbillig (Kreis<br />
Trler-Saarburg) am 4. August t980 an.<br />
Zahlreiche Dacher wur<strong>de</strong>n abge<strong>de</strong>ckt,<br />
Baume entwurzelt, die Stromversorgung<br />
fiel aus, nach<strong>de</strong>m die Uberlandleltung<br />
vom Blitz getroffen wor<strong>de</strong>n war. Auf einer<br />
Strecke von einem Kilometer knickten<br />
sechs Hochspannungsmasten um<br />
(Siehe Foto).<br />
"Wissenschaft und Zivil·<br />
schutz" - Vortragsveranstal·<br />
tung <strong>de</strong>s <strong>Bund</strong>esamtes für<br />
Zivilschutz<br />
In <strong>de</strong>m Bemuhen, <strong>de</strong>n Zivilschutz fur die<br />
Wissenschaft Interessant zu machen,<br />
hatte das <strong>Bund</strong>esamt für ZIVilschutz zu<br />
einer Vortragsveranstaltung nach Bad<br />
Go<strong>de</strong>sberg eingela<strong>de</strong>n. Die Vortragsfolge<br />
begann mit "Gedanken zum Flüchtlingsproblem<br />
in bewaffneten Konflikten"<br />
VOn Dr. Jürgen Schilling, Generalsekretar<br />
<strong>de</strong>s Deutschen Roten Kreuzes. Dann<br />
folgte von Prof. Dr Wolfgang POhlitt,<br />
Direktor <strong>de</strong>s Instituts fur Biophysik <strong>de</strong>r<br />
Universltat Frankfurt/Maln, .Strahlenwlrkungen<br />
und Strahlenschutz Im Katastrophenfall"<br />
Prof. Dr. Lars Clausen, Direktor<br />
<strong>de</strong>s Insiltuts fur Soziologie <strong>de</strong>r Universitat<br />
Kiel. wie sein Vorredner Mitglied<br />
<strong>de</strong>r Schutz kommission beim <strong>Bund</strong>esminister<br />
<strong>de</strong>s Innern, beschloß das Programm<br />
mit Ausfuhrungen zum Thema<br />
"Zivilschutz als SOZiale Frage" .<br />
Eingangs hatte Prasl<strong>de</strong>nt Dr. Kolb <strong>de</strong>n<br />
Gasten, unter ihnen zahlreiche Persönlichkeiten<br />
<strong>de</strong>s öffentlichen Lebens und<br />
<strong>de</strong>s Fachbereichs Zivilschutz sowie Bedienstete<br />
<strong>de</strong>s <strong>Bund</strong>esamtes fur Zivilschutz,<br />
<strong>de</strong>n Zweck <strong>de</strong>r Veranstaltung erlautert.<br />
Er verwies auf <strong>de</strong>n ersten<br />
Schritt, <strong>de</strong>n das <strong>Bund</strong>esamt fur Zivilschutz<br />
bereits t97t mit einem in Frelburg<br />
veranstalleten Symposium In diese<br />
Richtung getan habe. Dadurch sei die<br />
Diskussion uber <strong>de</strong>n Zivilschutz nachhaltig<br />
gefor<strong>de</strong>rt wor<strong>de</strong>n. Nur durch die<br />
klare Herausarbeitung kontroverser<br />
Standpunkte konne ein Prozeß <strong>de</strong>s Um<strong>de</strong>nkens<br />
und <strong>de</strong>r Anpassung an die<br />
Realliat eingeleitet wer<strong>de</strong>n . So könne<br />
man von Ansatzen zu einer" Schutzwissenschaft"<br />
sprechen. Die neuerliche<br />
Veranstaltung <strong>de</strong>s <strong>Bund</strong>esamtes fur<br />
Zivilschutz, so führte Dr. Kolb aus, soll<br />
darauf aufmerksam machen, daß <strong>de</strong>r<br />
Problem bereich ZiVilschutz Gegenstand<br />
wissenschaftlicher Erorterung gewor<strong>de</strong>n<br />
sei. Sie soll auch aufzeigen, welche Entwicklung<br />
die DiskUSSion in <strong>de</strong>n letzten<br />
Jahren genommen hat Auf die fachlich<br />
be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Vortrage und das zu erwarten<strong>de</strong><br />
Echo Wird das Zivilschutz-MagaZin<br />
noch zuruckkommen.<br />
Unser Bild zeigt einen Blick in das AuditOrium<br />
(von links nach rechts) : <strong>de</strong>r fru-