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Ein kleiner Sprung für die Raumfahrt - KOPS - Universität Konstanz

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haptisches Feedback verbessern: Wir werden in Zukunft<br />

Online-Tastaturen haben, <strong>die</strong> ihrem Nutzer durch Vibration<br />

einen spürbaren Druckpunkt geben wird, vergleichbar mit<br />

dem haptischen Gefühl einer physikalischen Tastatur.<br />

Was zweifellos an Bedeutung gewinnen wird ist <strong>die</strong> augenbasierte<br />

Interaktion: Das heißt, dass wir über Brillen<br />

Informationen eingeblendet bekommen werden, so dass<br />

wir <strong>die</strong> Information »direkt am Auge« haben und sogar<br />

über das Auge interagieren können: Wird zum Beispiel ein<br />

Punkt länger mit dem Auge fixiert, wird <strong>die</strong>s von der Brille<br />

als <strong>Ein</strong>gabe interpretiert. Das Auge könnte damit nicht nur<br />

als Empfangsmedium <strong>für</strong> Information <strong>die</strong>nen, sondern zugleich<br />

auch als Interaktionsinstrument.<br />

Die Tastatur wird also nicht verdrängt, aber ergänzt?<br />

Ich glaube, das ist <strong>die</strong> Zukunft: Die Wahlfreiheit zwischen<br />

alternativen <strong>Ein</strong>gabe- und Ausgabeme<strong>die</strong>n wird deutlich<br />

zunehmen. <strong>Ein</strong> Gerät wird dann nicht nur eine visuelle<br />

Ausgabe seiner Informationen bieten, sondern zugleich<br />

auch eine akustische und haptische Ausgabe. Die Zukunft<br />

wird uns <strong>die</strong> Wahlfreiheit bieten: Be<strong>die</strong>ne ich ein Gerät<br />

lieber über Augen, Sprache oder Gesten?<br />

Die Entwicklung im Computerbereich scheint heute weniger<br />

<strong>die</strong> technische Leistung als vielmehr Be<strong>die</strong>nung und Design<br />

im Blick zu haben.<br />

Der Trend geht genau in <strong>die</strong>se Richtung und ist bei den<br />

Unternehmen angekommen: Weg von der »Featureitis«,<br />

Prof. Dr. Harald Reiterer ist Professor <strong>für</strong> Mensch-Computer-<br />

Interaktion an der <strong>Universität</strong> <strong>Konstanz</strong>. Im September 2012<br />

veranstaltete er mit der internationalen Tagung »Mensch<br />

und Computer 2012« <strong>die</strong> größte deutsche Fachkonferenz<br />

<strong>für</strong> Mensch-Computer-Interaktion. Mehr als 700 Teilneh -<br />

merinnen und Teilnehmer diskutierten an der <strong>Universität</strong><br />

<strong>Konstanz</strong> wegweisende Interaktionspotentiale zwischen<br />

Mensch und Maschine und präsentierten Exponate aus der<br />

aktuellen Ent wicklung. In über 170 wissenschaftlichen und<br />

praktischen Beiträgen wurden Aspekte wie Design und Krea -<br />

tivität, virtuelle Welten, interaktive Oberflächen, User Experience<br />

wie auch der <strong>Ein</strong>fluss der Informationstechnologie auf<br />

unseren beruflichen und gesellschaftlichen Alltag thematisiert.<br />

Konferenz<br />

dass ein Gerät immer noch mehr Features haben muss, <strong>die</strong><br />

man ohnehin nie alle benutzen kann. Was <strong>die</strong> Leute heute<br />

interessiert ist vielmehr: Sind <strong>die</strong> Geräte einfach und<br />

schnell be<strong>die</strong>nbar und macht es vor allem Spaß, sie zu be<strong>die</strong>nen?<br />

Ist es vom Design etwas, mit dem ich mich identifizieren<br />

kann? Schließlich ist das Gerät, mit dem ich interagiere,<br />

ein Teil meiner sozialen Umwelt. Unternehmen,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong>s versäumt haben, mussten einen hohen Preis da<strong>für</strong><br />

bezahlen.<br />

Die Geräte passen sich also ihrem Nutzer an, anstatt dass<br />

sich der Nutzer ihnen anpassen muss.<br />

Das ist <strong>die</strong> Vision, <strong>die</strong> unsere Arbeitsgruppe seit Jahren<br />

ganz massiv vorantreibt: Dass <strong>die</strong> natürliche Art und<br />

Weise, wie wir mit der realen Welt interagieren, mit den<br />

Möglichkeiten der digitalen Welt verschmilzt. Wir versuchen,<br />

<strong>die</strong> Interaktion mit dem Computer noch wesentlich<br />

natürlicher zu gestalten als bisher.<br />

Werden dadurch Personengruppen erreicht, <strong>die</strong> bisher keinen<br />

oder wenig Umgang mit Computern hatten?<br />

Ganz klar. Gerade <strong>die</strong> realitätsbasierten Informationskonzepte<br />

versuchen genau, auch <strong>die</strong> ältere Generation mitzunehmen.<br />

Die Generationen werden durch <strong>die</strong> neuen Interaktionskonzepte<br />

wieder mehr zusammenwachsen können,<br />

was ich als eine sehr positive Entwicklung empfinde.<br />

❱ Das Gespräch führte Jürgen Graf.<br />

❱ hci.uni-konstanz.de/<br />

48|2012<br />

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