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Ein kleiner Sprung für die Raumfahrt - KOPS - Universität Konstanz

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Von Stu<strong>die</strong>renden lernen<br />

Prof. Dr. Valentin Wittmann wird mit dem Lehrpreis der<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Konstanz</strong> von Stu<strong>die</strong>renden (LUKS) ausgezeichnet<br />

Der Begriff Vorlesung, erklärt der von seinen Stu<strong>die</strong>renden<br />

frisch ausgezeichnete »Magister docendi« (Meister des<br />

Lehrens) des Fachbereichs Chemie, sei eigentlich irreführend.<br />

Wenn ein Dozent einfach nur vorlese, würde Lehre<br />

nicht funktionieren. Vielmehr geht es Prof. Dr. Valentin<br />

Wittmann um Interaktion: Es sei entscheidend, dass man<br />

<strong>die</strong> gemeinsame Zeit nutze, um Sachverhalte zu erklären,<br />

Probleme zu diskutieren und Zusammenhänge zwischen<br />

unterschiedlichen Aspekten herzustellen. »Um Chemie zu<br />

verstehen, muss man <strong>die</strong> Fragen und Probleme selbst<br />

durcharbeiten«, erläutert der LUKS-Preisträger. Daher verzichtet<br />

er auch in den Grundvorlesungen größtenteils auf<br />

projizierte Folien, sondern verwende Tafel und Kreide.<br />

»Chemische Formeln, <strong>die</strong> man selber aufgeschrieben hat,<br />

verinnerlicht man viel besser als Dinge, <strong>die</strong> man nur abgelesen<br />

hat«.<br />

Seit 2003 ist Wittmann an der <strong>Universität</strong> <strong>Konstanz</strong><br />

Professor im Fachbereich Chemie und betont, dass es <strong>für</strong><br />

eine gute Vorlesung kein Patentrezept gibt. <strong>Ein</strong>e Vorlesung<br />

muss zwar gut vorbereitet sein, aber es kann immer zu<br />

unvorhergesehenen Wendungen kommen, etwa wenn er<br />

merkt, dass einzelne Punkte nicht verstanden wurden,<br />

oder eine Diskussion zu einem Thema entsteht. Dennoch<br />

hat der Chemiker eine sehr klare Vorstellung, was <strong>die</strong> Voraussetzungen<br />

<strong>für</strong> erfolgreiche Lehre sind: Man müsse selbst<br />

Interesse haben, den Stu<strong>die</strong>renden etwas zu vermitteln,<br />

und dürfe <strong>die</strong> Lehre nicht als eine lästige Pflicht ansehen.<br />

»Wir als Lehrende haben eine klare Motivation, dass <strong>die</strong><br />

Stu<strong>die</strong>renden etwas lernen, denn <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>renden von<br />

heute sind unsere späteren Mitarbeiter, und ich wünsche<br />

mir gute Mitarbeiter – also muss ich sie auch gut ausbilden«,<br />

erklärt Wittmann.<br />

Den von einigen Wissenschaftlern beklagten Spagat<br />

zwischen Forschung und Lehre möchte der <strong>Konstanz</strong>er Professor<br />

nicht als solchen bezeichnen. Vielmehr ist er vom<br />

Humboldtsche Prinzip der <strong>Ein</strong>heit von Forschung und<br />

Lehre überzeugt. Tatsächlich könne man aus dem Lehrbetrieb<br />

viele positive und anregende Aspekte <strong>für</strong> <strong>die</strong> Forschung<br />

gewinnen: »Fragen von Stu<strong>die</strong>renden können<br />

❱ www.uni-konstanz.de/FuF/chemie/wittmann/<br />

LUKS-Preis<br />

manchmal ganz einfach scheinen und doch extrem schwierig<br />

zu beantworten sein. Es tut sehr gut, über solche Fragen<br />

und gewisse Grundprinzipien der eigenen Wissenschaft<br />

immer wieder mal nachzudenken. Mir macht es einfach<br />

Spaß zu beobachten, wie aus den Stu<strong>die</strong>renden gute<br />

Forscher werden«, betont der LUKS-Preisträger.<br />

❱ hd.<br />

Prof. Dr. Valentin Wittmann ist seit 2003 Professor<br />

<strong>für</strong> Organische Chemie/Bioorganische Chemie an der<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Konstanz</strong>. Sein Forschungsgebiet ist <strong>die</strong><br />

Chemische Biologie von Kohlenhydraten. Von 2006 bis<br />

2011 war er Stu<strong>die</strong>ndekan des Fachbereichs Chemie.<br />

48|2012<br />

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