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Dokument 1.pdf - Universität Hohenheim

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3. Methodik 27<br />

drei Komponenten α, β und γ zu unterteilen (MACARTHUR 1965, WHITTAKER 1972, NOSS<br />

1983, WILSON & SHMIDA 1984, LANDE 1996, VEECH et al. 2002). Die α-Diversität beschreibt<br />

die Vielfalt einer Artengemeinschaft eines bestimmten Habitats bzw. Stichprobe in einem<br />

Gebiet. Die Variation der α-Diversitäten in den unterschiedlichen Habitaten des Gebietes<br />

wird über die β-Diversität ausgedrückt. Beispielsweise lassen sich mit Hilfe der β-Diversität<br />

Veränderungen in den Artengemeinschaften entlang von Umweltgradienten darstellen<br />

(MÜHLENBERG 1989, MAGURRAN 2004). Aus α- und β-Diversität setzt sich schließlich die<br />

Diversität einer höheren räumlichen Ebene (z.B. einer Landschaft) zusammen - die γ-<br />

Diversität.<br />

Besonders weit verbreitete Diversitätsmaße sind der Shannon-Wiener- (kurz Shannon-Index)<br />

und der Simpson-Index. Beide Maße sind der Entropie-Lehre entlehnt und beschreiben Mi-<br />

schungsverhältnisse (MAGURRAN 2004). Die daraus resultierenden Werte besitzen für sich<br />

genommen keine eigene Aussagekraft, weshalb JOST et al. (2010) eine Konvertierung dieser<br />

Entropien in „echte“ Diversitäten vorschlagen. Nach dieser Vorgehensweise lassen sich α als<br />

Zahl gleich häufiger Arten in einer Lebensgemeinschaft und β als die Zahl tatsächlich ver-<br />

schiedener Gemeinschaften in einem Gebiet interpretieren (JOST 2007, 2010, VEECH & CRIST<br />

2010).<br />

Shannon-Index<br />

Der Shannon-Index gibt den mittleren Grad der Ungewißheit an, mit dem eine bestimmte Art<br />

unter den Arten einer Zufallsprobe angetroffen werden kann (MÜHLENBERG 1989).<br />

Hs<br />

= Shannon-Diversität<br />

S = Gesamtzahl der Arten<br />

pi<br />

= Wahrscheinlichkeit des Auftretens der Art i, d.i. die relative Häufigkeit der i-ten Art von<br />

der Gesamtindividuenzahl<br />

N = Gesamtindividuenzahl<br />

ni<br />

= Individuenzahl der Art i<br />

Der Wert Hs steigt mit der Artenzahl und zunehmender Gleichverteilung der Individuen auf<br />

die Arten. Bei nur einer vorhandenen Art ergibt sich der niedrigste Wert 0. Eine maximale<br />

Diversität wird bei gleicher Häufigkeit aller Arten erreicht. Der erhaltene Wert entspricht in<br />

diesem Fall dem Logarithmus der Artenzahl. In realen Artengemeinschaften liegen die<br />

Höchstwerte bei 4,5, da absolute Gleichverteilung in der Natur nicht vorkommt. Im allgemei-<br />

nen werden Werte zwischen 1,5 und 3,5 erreicht (MÜHLENBERG 1989).<br />

Die „echte“ Diversität erhält man, indem man den Exponenten von Hs berechnet (JOST et al.<br />

2006, JOST 2007). Der Aufteilung der Shannon-Diversität in voneinander unabhängige α-, β-<br />

und γ-Komponenten liegen nach JOST (2007) folgende Gleichungen zugrunde:

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