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Dokument 1.pdf - Universität Hohenheim

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5. Beschreibung der Hecken 52<br />

5. Beschreibung der Hecken<br />

Hecken entwickeln sich je nach Standort, Alter, Exposition, Größe, Pflegezustand und Vege-<br />

tation zu individuellen Lebensräumen, die eine Vielzahl an Mikrohabitaten aufweisen. Für die<br />

Beantwortung der Frage, warum bestimmte Arthropodenarten in einer Hecke vorkommen, in<br />

einer anderen aber fehlen, ist eine genaue Kenntnis dieser Parameter deshalb unerläßlich.<br />

Aus diesem Grund werden die auf Coleopteren untersuchten Hecken im folgenden näher<br />

beschrieben. Eine Übersicht über die Heckenstandorte sowie über die wichtigsten Parameter<br />

und die Vegetationsaufnahmen finden sich in Abb. 6 und den Tabellen 6 bzw. 7a-n.<br />

5.1 Kleinhohenheim<br />

Hecke K1<br />

Die 525m lange und etwa 6m breite Hecke bedeckt die Böschung zwischen „Großem Baum-<br />

stück“ und dem Betonweg, der die Hauptzufahrt von der Rotwiesenstraße zum Kleinhohen-<br />

heimer Hof bildet (Abb. 7). Die von Süden nach Norden verlaufende Hecke wird auf ihrer<br />

Westseite von einem sporadisch wasserführenden Graben begleitet. Der Untergrund, vor<br />

allem der steileren Partien der Westseite, ist sehr flachgründig und steinig, während sich<br />

zum Graben hin eine mehrere Zentimeter dicke Humusauflage mit Streuschicht ausgebildet<br />

hat. Auf dieser stocken tiefverzweigte, niederwaldartig gehaltene Hainbuchen und Haseln<br />

(FISCHER 1996). Insbesondere die sehr alten Hainbuchen gleichen denjenigen der umliegen-<br />

den Wallhecke, weshalb auch diese Hochhecke sicher schon aus der Zeit um 1817 stammt.<br />

Für ihr hohes Alter sprechen auch der mit 25 Arten außergewöhnliche Gehölzartenreichtum<br />

sowie die bestandsbildenden Frühjahrsgeophyten Scharbockskraut, Aronstab, Busch-<br />

Windröschen und Bärlauch. Den überwiegenden Teil der Hecke bilden bis zu 10m hohe<br />

Sträucher und junge Bäume, die im Zentrum weit auseinander stehen, wegen des dichten<br />

Kronenschlusses aber fast keinen Unterwuchs zulassen. Überragt werden diese von einigen<br />

etwa 20m hohen Stieleichen, die als Überhälter dienen. Der grabenseitige Krautsaum wird<br />

von Brennessel, Zottigem Weidenröschen und Horsten aus Brombeere dominiert. Der zum<br />

„Großen Baumstück“ hin gelegene Saum zeichnet sich durch Trockenheit aus und wird in<br />

seiner Breite stark von einem grasbewachsenen Arbeitsweg eingeschränkt. Deshalb herr-<br />

schen dort niedrige Gräser vor, die teilweise von Himbeere durchwachsen werden. Die Hek-<br />

ke wird abschnittsweise etwa alle 10 Jahre auf den Stock gesetzt. Der Teil, in dem die Lauf-<br />

käferuntersuchung stattfand, wurde seit mindestens einer Dekade nicht mehr gepflegt.<br />

Hecke K2<br />

1991 wurde um die Wernerwiese unterhalb des Hofes eine artenreiche (15 Gehölzarten)<br />

Heckenneupflanzung vorgenommen (FISCHER 1996). Der 125m lange und 5m breite westlich<br />

an den Koppelacker angrenzende Abschnitt dieser Hecke wurde als Beispiel für eine große<br />

aber junge Hecke in die Untersuchung einbezogen (Abb. 7). Die äußerst dicht stehenden<br />

gleichaltrigen Stockausschläge der dominanten Straucharten Schlehe, Blutroter Hartriegel

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