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der spanischen Kolonie ein relativ aussichtloses Unterfangen war. 131 Neben den USA<br />

wurde Mexiko in dieser frühen Phase der kubanischen Emigration zum Zentrum des<br />

kreolischen Widerstandes gegen Kolonialmacht Spanien. Im Jahre 1825 wurde mit Hilfe<br />

des jungen Staates Mexiko die Junta Promotora de la Libertad Cubana gegründet, zu<br />

deren Mitstreitern u. a. Antonio Abad Iznaga, José Teurbe Tolón, Roque de Lara, Pedro<br />

Lemus und Antonio J. Valdés zählten. Die Emigranten hofften auf eine Invasion mit Hilfe<br />

des mexikanischen Generals Santa Ana. 132<br />

Bis zur Mitte des Jahrhunderts hatten sich drei Gruppen des kreolischen Widerstandes<br />

gegen Spanien formiert: Reformisten, die versuchten Spanien zu Reformprogrammen und<br />

mehr Mitbestimmung zu bewegen, sowie Annexionisten und Separatisten, die für die<br />

Trennung von Spanien und die darauffolgende Annexion Kubas an die USA oder Mexiko,<br />

bzw. dessen Unabhängigkeit kämpften. Die jeweilige Ausprägung, bzw. Bedeutung der<br />

verschiedenen Widerstandsgruppen war stark verknüpft mit der Kolonialpolitik Spaniens<br />

bzw. mit der Außenpolitik der Vereinigten Staaten von Amerika. Bis Mitte der 1840er<br />

Jahre fand der Widerstand der kubanischen Zuckerelite gegen Spanien im Wesentlichen<br />

seinen Ausdruck in der Bewegung des Reformismus, dem der größte Teil der kreolischen<br />

Intelligenz, einflussreiche Schriftsteller, Politiker und Intellektuelle wie José de la Luz y<br />

Caballero, José Antonio Saco und Domingo Del Monte, angehörten.<br />

Die Reformisten traten für einen politischen Wandel innerhalb der Kolonialmacht ein,<br />

der letzten Endes auf einen autonomen Status der Insel hinzielte. Gleichzeitig suchten die<br />

sie auch nach einer stärkeren politischen und kulturellen Bindung mit Europa, indem sie<br />

das Erbe der spanischen Monarchie, die spanische Sprache und Kultur sowie den<br />

Katholizismus des Landes als Teil ihrer eigenen kreolischen Identität auf Kuba<br />

akzeptierten. Trotz dieser unterschiedlichen Ideologie hatte der kreolische Reformismus<br />

der 1830er/1840er Jahre mehr mit der annexionistischen Bewegung auf Kuba gemein, als<br />

es der erste Blick erkennen lässt. Reformisten wie Annexionisten waren im Wesentlichen<br />

vom gleichen Kerninteresse geleitet: Beide waren elitäre, anti-koloniale und anti-<br />

abolitionistische Bewegungen, deren primäres Interesse zunächst der Abwehr der<br />

131<br />

Alex Antón / Roger E. Hernández: Cubans in America. A vibrant History of a People in Exile, New<br />

York: Kensington Books, 2002, S. 33.<br />

132<br />

Juan J. E. Casasus: La Emigración Cubana y la Independencia de la Patria, Havanna: Editorial Lex,<br />

1953, S. 19f.<br />

34

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