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Revolution auf der Insel von Spanien zu trennen und daraufhin um Eingliederung in die<br />

Vereinigten Staaten zu bitten.<br />

Auf Kuba formierte sich der Annexionismus besonders in den Jahren 1846 – 1848, als<br />

die kreolische Elite begann, konkrete Möglichkeiten für eine Trennung von der<br />

Kolonialmacht zu erörtern. 137 Dass die Bewegung in der politischen Landschaft auf Kuba<br />

an Aufschwung gewann, war auch ein Ergebnis der Revolution in Frankreich 1848 und<br />

zwei im gleichen Jahr ausgebrochenen Aufständen in Madrid. Innerhalb der<br />

annexionistischen Bewegung bildeten sich auf der Insel drei Gruppen heraus, welche zur<br />

gleichen Zeit für eine Loslösung von Spanien und einen anschließenden Anschluss an die<br />

USA kämpften. Dabei konzentrierte sich ihr Widerstand gegen die spanische<br />

Kolonialverwaltung im Wesentlichen auf die Zentren Havanna, Trinidad und<br />

Camagüey. 138<br />

In der kubanischen Hauptstadt organisierte sich 1846 eine Vereinigung von<br />

wohlhabenden Intellektuellen im Club de La Habana. Zu dessen Mitgliedern zählten<br />

kreolische Kaufleute, Anwälte, Journalisten und vor allem Plantagenbesitzer, wie Miguel<br />

Aldama, José Luis Alfonso, Cristóbal Madan oder José Antonio Echeverría, die sich von<br />

der Annexion an die USA zunächst Sicherheit ihres Sklaveneigentums versprachen,<br />

welches sie durch die besonders von Großbritannien gestützte Emanzipationsbewegung<br />

auf Kuba bedroht sahen. 139 Die einflussreichen Plantagenfamilien der geheimen<br />

Organisation befürchteten, dass der Einfluss englischer Abolitionisten auf der Insel weiter<br />

zunehmen und dass Spanien mit einer Sklavenemanzipation auf Kuba dem Beispiel<br />

europäischer Mächte folgen könnte. Wie bereits erwähnt befanden sich die Briten zur<br />

Überwachung der Sklavengesetze und der mit England geschlossenen Verträge über das<br />

Verbot des Sklavenhandels auf der Insel und waren Kreolen sowie Spaniern ein ständiger<br />

Dorn im Auge. Zusätzlich zum unmittelbaren Schutz vor den Abolitionisten versprach die<br />

Annexion für die Zuckeroligarchie der Insel auch langfristige wirtschaftliche Vorteile, da<br />

137<br />

Opatrny, U.S. expansionism, S. 200.<br />

138<br />

Ramiro Guerra Sánchez: Manual de Historia de Cuba, Havanna: Consejo Nal. de Universidades (2.<br />

Neuauflage), 1964, S. 440.<br />

139<br />

Eng verbunden mit dem Club de La Habana waren desweiteren Don Francisco de Frías, Conde de Pozos<br />

Dulces, Anacleto Bermúdez, Ambrosio José González, Ramón de Palma, Manuel Rodríguez Mena, Rafael<br />

María de Mendive oder Domingo de Goicouría. Vgl. Hortensia Pichardo: El Club de La Habana en las<br />

Conspiraciones de la Epoca. In: Cuadernos de Historia Habanera 44 (1950): Los primeros Movimientos<br />

Revolucionarios del General López, S. 59 – 80; hier: S. 62; Portell Vilá, Narciso López, Band I, S. 243;<br />

Castellanos / Castellanos, Cultura Afrocubana, Band II, S. 36; Alahar, Class, Politics, and Sugar, S. 130;<br />

Torres-Cuevas / Vega, Historia de Cuba, S. 191.<br />

36

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