Neues Wohnen im Ostviertel - Stadt Aachen

Aufgabenstellung
Das Plangebiet
Im Rahmen des Wettbewerbs waren
von den Teilnehmern folgende Rah-
menbedingungen zu beachten:
Das Aachener Ostviertel erstreckt
sich über ca. 150 ha. Etwa die Hälfte
der Fläche wird durch Wohnnutzun-
gen geprägt, während sich stadtaus-
wärts der Übergang zum gewerblich
genutzten Teil vollzieht. Im Vergleich
zur Gesamtstadt verzeichnet das
Ostviertel einen überdurchschnittlich
hohen Rückgang der Bevölkerung,
was auch an der großen Anzahl leer-
stehender Wohnungen ablesbar ist
und wesentlich zur Destabilität des
Viertels beiträgt. Es gibt viele kinder-
reiche Familien, von denen ein Groß-
teil in beengten Verhältnissen oder
sanierungsbedürftigen Wohnungen
lebt. Eine dreifach höhere Umzugs-
quote im Vergleich zur Gesamtstadt
lässt darauf schließen, dass viele Be-
wohner, die sich sozial oder finanziell
verbessern, in der Folge auch den
Wohnstandort wechseln. So ist das
Ostviertel für viele nur Durchgangs-
station. Sowohl städtebauliche und
infrastrukturelle Defizite sowie ein
schlechtes Image sind die Ursachen
dafür, dass der Stadtteil keine ausrei-
chende Bindungswirkung auf die an-
sässige Bevölkerung ausübt.
Die Rahmenplanung Aachen-Ost hat
eine nachhaltig wirkende Stadttei-
lerneuerung zum Ziel. Für den neu
entstehenden »Stolberger Platz« im
Kreuzungsbereich der Stolberger
Straße und der Elsassstraße ist die
Ausbildung einer neuen Platzsituation
mit deutlichen Raumkanten geplant.
Als verbindendes Element stellt der
Platz dank seiner überwiegend sozi-
alen und kommunikativen Funktionen
einen belebten Abschluss zu der von
Einzelhandelsgeschäften geprägten
unteren Elsassstraße dar. Im Rahmen
der Neuordnung wird hier eine neue
Moschee gebaut, welche als Begeg-
nungszentrum zu einem wichtigen
Bindeglied integrativer Bemühungen
um die Verständigung der Bevölke-
rungsgruppen im Stadtteil werden
soll. Der davor liegende »Stolberger
Platz« soll nach dem Bau des Begeg-
nungszentrums der Moschee seiner
Funktion entsprechend umgebaut
und gestaltet werden: Einerseits stellt
er den Eingang zum Begegnungs-
zentrum dar; andererseits verbindet
er dieses mit dem Stadtteil sowie
mit den umliegenden Einrichtungen
wie Geschwister-Scholl-Gymnasium,
Schule am Kennedypark, Kleingar-
tenanlage und Kennedypark.
Umgebende Bau- und Nutzungs-
struktur
Das umgebende Viertel ist im östli-
chen Teil geprägt durch drei- bis vier-
geschossige Randbebauung aus der
Gründerzeit durchsetzt von Gebäu-
den aus der Nachkriegszeit, welche
teilweise quer zur Straße aufgestellte
Zeilenbebauung beinhaltet. Im zen-
tralen Bereich sind viele Brachflächen
und Mindernutzungen anzutreffen.
Die Wohnnutzung ist durchmischt von
Solitären mit öffentlicher Nutzung.
Die Wettbewerbsaufgabe
Im westlichen Bereich befindet sich
überwiegend Blockrandbebauung an
der Straßenseite Richtung Innenstadt
sowie Zeilenbebauung aus der Nach-
kriegszeit an der der Innenstadt abge-
wandten Straßenseite. Die Gebäude-
substanz ist sanierungsbedürftig und
geprägt durch Leerstand und Fremd-
nutzung.
Einzelne Gebäude entlang der Stol-
berger Straße stehen unter Denkmal-
schutz. An die Elsassstraße grenzt
die ebenfalls geschützte Siedlung
»Panneschopp«. An der Kreuzung
Stolberger Straße/Elsassstraße un-
terliegen die Bestandsgebäude, die
durch Neubauten ersetzt werden sol-
len, keinerlei Unterschutzstellung.
Insgesamt herrscht im Ostviertel ein
Mangel an Wohnungen mit vier bis
fünf Zimmern. Die Schulen und Ge-
werbebetriebe liegen von der Straße
zurückversetzt oder sind durch groß-
flächige Stellplatzanlagen entlang der
Straße geprägt. Als Fassadenmaterial
ist größtenteils Putz vorhanden, einige
wenige Bereiche sind verklinkert. An
den gründerzeitlichen Fassaden sind
alte Stuckverzierungen erhalten.
Drei Schulen, ein Kindergarten, ein
großer Sport- und Spielplatz und
mehrere Jugendtreffs in der Umge-
bung sorgen für eine gute Basis für
den Einzug von Familien. Das angren-
zende Gewerbegebiet bietet durch
seinen Einzelhandel ein naheliegen-
des, attraktives Angebot, das jedoch
die Siedlung nicht durch Lärm oder
Zulieferverkehr belastet. So ist eine
bequeme Nahversorgung des neuen
Dokumentation der Ergebnisse des Architektenwettbewerbs
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