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Die Umsetzung dieser Idee hatte dramatische Auswirkungen auf die Struktur<br />
des zionistischen Sports weltweit, besonders in Palästina. Diese Arbeit beschäftigt<br />
sich sowohl mit der Wahl des Zeitpunktes der Bemühungen um internationale Anerkennung<br />
durch Aufnahme in die Olympische Bewegung als auch mit der Struktur<br />
des zionistischen Sports im Kontext der internationalen Sportstrukturen. Die Eingliederung<br />
des zionistischen Sports in den internationalen Sport wurde bislang noch<br />
nicht wissenschaftlich untersucht, und die wenigen Arbeiten, die sich in der einen<br />
oder anderen Form mit den Sportorganisationen in Israel und der Makkabiah, dem<br />
jüdischen Weltsportfest, beschäftigten, konzentrierten sich ausschließlich auf das<br />
Geschehen in Palästina und schenkten der Entwicklung auf internationaler Ebene<br />
kaum Beachtung.<br />
Die Ambitionen der Makkabi-Führung in Palästina schufen in der Weltunion<br />
neue Schwerpunkte und gaben der Organisation eine neue Richtung: Nicht mehr die<br />
sportlichen Aktivitäten als Plattform für Kontakte unter Zionisten in aller Welt standen<br />
im Vordergrund, sondern der Aufbau einer nationalen Sportorganisation und der<br />
Auftritt eigener Mannschaften auf internationaler Ebene. Zu diesem Zweck wollte<br />
man die besten jüdischen Sportler weltweit dazu bewegen, zukünftig bei den Olympischen<br />
Spielen für Eretz-Israel anzutreten. Voraussetzung war freilich die Aufnahme<br />
einer zuständigen Organisation des Territoriums von Palästina in die Olympische<br />
Bewegung.<br />
Ein wesentliches Problem hatte die Führung des Makkabi in Palästina bei ihrem<br />
Vorhaben nicht berücksichtigt: die Veränderlichkeit ihrer eigenen Sportlandschaft.<br />
Bis 1922 war der jüdische Sport im Mandatsgebiet noch unter einer Führung vereint,<br />
dann kam es jedoch auf Grund der beschriebenen Neuausrichtung zur Gründung<br />
zweier weiterer Sportverbände, die die verschiedenen ideologischen Lager in der<br />
Zionistischen Bewegung vertraten: Die Gründung des Beitar erfolgte aus Opposition<br />
gegen die Bemühungen um Integration in den internationalen Sport. Hapoel wandte<br />
sich aus Opposition zum bürgerlichen Kurs des Makkabi der Sozialistischen Arbeitersportinternationale<br />
zu. Auslöser der Spaltung des Sports in Palästina und seiner<br />
zunehmenden Politisierung war letztlich das Bestreben des Makkabi um Aufnahme<br />
in die Olympische Bewegung.<br />
Die Ambitionen auf dem internationalen Parkett sowie der Kampf um die Vorherrschaft<br />
im jüdischen Sport in Palästina zu einer Zeit, in der sich Hapoel aufgrund<br />
der massiven Einwanderung aus Osteuropa, die mehrheitlich nicht dem bürgerlichen<br />
Lager zuzuordnen war, längst zu einer großen Organisation entwickelt hatte, stellten<br />
auch den Sinn der 1932 zum ersten Mal durchgeführten „internationalen“ jüdischen<br />
Sportwettkämpfe, der Makkabiah, in Frage.<br />
Als weiteres Hindernis auf dem Weg in die Olympische Bewegung stellte sich<br />
das Unvermögen der Makkabi-Führung in Palästina heraus, die Chancen ihres Aufnahmeantrags<br />
bzw. die Bedingungen für eine solche Aufnahme richtig einzuschätzen.<br />
Dies hatte große Verzögerungen zur Folge. Zunächst ging es darum, die Sportstrukturen<br />
im eigenen Bereich den Anforderungen des Internationalen Olympischen<br />
Komitees anzupassen, die sein Präsident Pierre de Coubertin 1924 in Paris genannt<br />
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