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mens, eine postmoderne, ausschließlich von Frauen betriebene Sportart, besteht, wie<br />

sie selbst sagt, nicht nur aus geschriebenem Text, sondern auch aus einer Adaption<br />

von Stoffen von Samuel Beckett und Bertold Brecht. 20 Die neue Methode der Geschichtsforschung<br />

ist eine „radikale Form von Postmodernismus” 21, die jedoch nur<br />

von einer Minderheit als Methode der Zukunft betrachtet wird. Am meisten verbreitet<br />

ist jener postmoderne Ansatz, der die Sportgeschichtsforschung in den zwei letzten<br />

Jahrzehnten dominierte, nämlich ein Mittelweg zwischen der „klassischen“ Methode<br />

und dem radikalen postmodernen Ansatz. 22 Philips, Booth und Pope 23 vertreten<br />

die Auffassung, dass sich Sporthistoriker nicht auf ihr Spezialthema beschränken,<br />

sondern ständig neue Methoden der Quellensuche und neue Fragestellungen<br />

entwickeln sollten, um ihre Texte zu bereichern und ein breiteres Publikum anzusprechen.<br />

Die vorliegende Arbeit folgt der Betrachtungsweise von Booth und Pope,<br />

die sich am besten eignet, die Entwicklung des zionistischen Sports auf internationaler<br />

Ebene zu analysieren und zu verstehen.<br />

14<br />

Zum Stand der Forschung<br />

Die Frage nach dem Standort des jüdischen Sports wirft zahlreiche Fragen auf,<br />

vor allem zur Definition. George Eisen, führend auf diesem Forschungsgebiet, behauptet<br />

zu Recht, dass es keine Definition für den jüdischen Sport und für die Unterscheidung<br />

zwischen jüdischen und anderen Sportlern gibt. 24 Dagegen fällt es nicht<br />

schwer, die Anfänge des zionistischen Sports zeitlich einzuordnen und seine Wege<br />

zu verfolgen. Diese Frage wurde bislang vor allem am Beispiel der Entstehung der<br />

zionistischen Sportvereine in Deutschland 1900 25 und der Anfänge des Sports in Palästina<br />

sowie dessen politisch geprägter Aufspaltung untersucht. 26 Die schmale For-<br />

--------------------------------------------<br />

20 SYDNOR, „A History of Synchronized Swimming”, S. 260.<br />

21 C. M. PARRAT, „About Turns: Reflecting on Sport History in the 1990’s“, in: Sport History Review<br />

29(1998), S. 4-17.<br />

22 PHILIPS, „Deconstructing Sport History”, S. 337-338.<br />

23 S. W. POPE, „Sport History: Into the 21st Century”, in: Journal of Sport History 25(1998)2, S. 1-10.<br />

24 G. EISEN, „Jews and Sport: A Century of Retrospect”, S. 226-228. Zahlreiche Arbeiten beschäftigen<br />

sich mit dem Verhältnis der jüdischen Religion zu Leibesübungen und Sport, doch aus keiner lassen<br />

sich typische Elemente des jüdischen Sports gewinnen. Vgl. Y. SOREK, Körperkultur in Eretz-Israel im<br />

Zeitalter der Mischna und des Talmud (hebr.), Tel Aviv 1977; Y. SOREK, Körperkultur und Sport im Judentum<br />

des Mittelalters und der Renaissance (hebr.), Netanya 1980; A. AREND, „Die Körperkultur im<br />

Schrifttum der Rabbanim in den letzten Generationen" (hebr.), in: CH. KAUFMANN/CH. CHARIF (Hrsg.),<br />

Körperkultur und Sport in Israel im Zwanzigsten Jahrhundert (hebr.), Jerusalem 2000, S. 25-50.<br />

25 M. LÄMMER (Hrsg.), Die jüdische Turn- und Sportbewegung in Deutschland 1898-1938. Beiträge<br />

zu einer Tagung an der Führungs- und Verwaltungsakademie Berlin des Deutschen Sportbundes, 7.-10.<br />

November 1988, St. Augustin 1989.<br />

26 Die Entwicklung des Sports in Palästina (innerjüdisch: Eretz-Israel) wurde bislang nur spärlich dokumentiert.<br />

Siehe U. SIMRI, Die Sport- und Turnvereine in Palästina vor dem Ersten Weltkrieg (hebr.),<br />

Wingate Institute, Netanya 1968; ders., Die Leibeserziehung und der Sport in Palästina in den Jahren<br />

1917-1927 (hebr.), Wingate Institute, Netanya 1971; ders., Die Feste von Rechovot – die ersten organisierten<br />

Sportwettkämpfe in Palästina, Wingate Institute, Netanya 1967. Die Veröffentlichungen über die<br />

Makkabbi-Bewegung stammen zumeist von Mitgliedern der Bewegung selbst und sind nicht als wissenschaftliche<br />

Abhandlungen zu betrachten. Siehe z. B. Y. YEKUTIELI, Mein Weg zur Makkabiah (hebr.),<br />

Ness Ziona 1969; CH. WEIN, Die Makkabiaden in Palästina (hebr.), Tel Aviv 1980; S. MEIRI, Nachum<br />

der Makkabäer. Stationen im Leben von Nachum Chet (hebr.), Haifa [o. J.]. Besonders erwähnenswert ist

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