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3 Historischer Vergleich der Landnutzung (A. Arnberger, R. Eder & T. Meitz) 3.1 Entwicklung der Landnutzung in der Gemeinde Ulrichsberg Der Bezirk Rohrbach und damit auch die Gemeinde Ulrichsberg waren lang Zeit ein stark bäuerlich geprägter Wirtschaftsraum, in dem die Landwirtschaft aufgrund fehlender industriell-gewerblicher Arbeitsplätze die wichtigste Lebensgrundlage bildete. Im Jahr 1951 lag die Agrarquote im Bezirk noch bei 64%, dies war der höchste Wert aller oö. Bezirke (Bertlwieser, 2001). Doch der landwirtschaftliche Strukturwandel hat auch in der Gemeinde Ulrichsberg zu einer Änderung in der Landnutzung geführt. Wirtschafteten die Bauern früher nach dem Subsistenzprinzip, alle zum Leben benötigten Lebensmittel wurden selbst hergestellt, gibt es heute nur noch einen geringen Anteil an der Bevölkerung, der in der Landwirtschaft tätig ist. Diese Änderung der wirtschaftlichen Grundbedingungen lässt sich auch in der Veränderung der Landnutzung ablesen. Der Analyse zur Landnutzungsänderung liegen zwei Datensätze zugrunde, die unterschiedliche Angaben bezüglich der Gemeindefläche machen. Bis 1966 wurden die Daten der Arbeit von Wasmayr (1971) entnommen, ab 1990 dem Statistischem Zentralamt. Gründe für die Unterschiede konnten nicht gefunden werden. Die Nutzung der Landschaft hat sich im Zeitraum von 1833 bis heute grundlegend geändert (Abb. 3.1). Auffallend ist die Abnahme des Ackerlandes. Ausschlaggebend dafür ist vor allem die Änderung in der Bewirtschaftungsweise, die Zunahme der Grünlandwirtschaft, Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten – Kartoffel, Kraut und Getreide werden nun nur mehr im geringen Maße gebraucht und häufig auch zugekauft. Früher wichtige Pflanzen wie der Flachs haben an Bedeutung verloren. Seit 1966 ist auch der Anteil der Wiesenflächen im Sinken begriffen, während die Wälder an Fläche gewinnen. Dies spiegelt einerseits die derzeit den Markt diktierenden ökonomischen Rahmenbedingungen wider – Böden in schlechteren Lagen und schwer bearbeitbare Flächen werden häufig nicht mehr bewirtschaftet und aufgeforstet, da sie nicht genügend Ertrag abwerfen und andererseits den drastischen Rückgang der in der Landwirtschaft Beschäftigten. Viele Betriebe wurden bereits bzw. werden aufgegeben, günstige Flächen werden verpachtet und ungünstige Flächen aufgeforstet. Seite 9
In ha 1800 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 1833 1953 1959 1966 1990 1995 1999 Ackerland Wiesen Waldungen Abbildung 3.1: Entwicklung der Landnutzung in der Gemeinde Ulrichsberg seit 1833 (Daten rekonstruiert nach Angaben von Wasmayr (1971) und Statisik Austria) 3.2 Vergleich der Landnutzung in der Katastralgemeinde Ödenkirchen zwischen 1828 und heute Nachfolgend wird die Veränderung der Landnutzung zwischen 1828 und 2005 in der Katastralgemeinde Ödenkirchen dargestellt. Das Katastralgemeindegebiet umfasst eine Fläche von rund 760 ha, inklusive des ca. 54 ha großen Landschaftsschutzgebietes Kulturterrassen Ödenkirchen. Da die Flächen des Landschaftsschutzgebietes durch die Unterschutzstellung gegenüber den umliegenden landwirtschaftlichen Flächen wahrscheinlich eine andere Entwicklung erfahren haben und erfahren, werden die Nutzungsveränderungen innerhalb des Landschaftsschutzgebietes unter Kap. 3.3. extra betrachtet. Seite 10
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