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Planungsworkshops, in denen der Bedarf ermittelt, Schwerpunkte definiert und der Einsatz der IFAD-Mittel festgelegt werden. Kriterium für die Förderung von Maßnahmen ist, dass sie den Marktzugang der armen Bevölkerung verbessern, sei es durch Produktivitätssteigerung in der Landwirtschaft, Ausweitung des Handels oder Zugang zu Arbeitsplätzen. Mit Unterstützung der GTZ moderieren die vietnamesischen Partner diese Sitzungen, erstellen Entwicklungspläne und begleiten deren Umsetzung. Zu den Maßnahmen gehören der Ausbau der Infrastruktur, zum Beispiel Straßenbau, die Vergabe von Krediten für Betriebserweiterungen oder Neuansiedlungen von Unternehmen. Die Erfahrungen aus den Provinzen bereiten die Partner des Vorhabens auf, damit andere Provinzen die Konzepte und Verfahren auf ihre Situation übertragen können. Unternehmen für öffentlich-private Partnerschaften gewinnen Bei der Umsetzung des Entwicklungsplans beteiligen die Volkskomitees zunehmend den Privatsektor. Die GTZ hilft ihnen dabei, Unternehmen für Public-Private-Partnership- Projekte zu gewinnen, und unterstützt Vertragsabschlüsse. Zum Beispiel wurde die Partnerschaft zwischen einem vietnamesischen Saatgutunternehmen, einer landwirtschaftlichen Genossenschaft und dem Programm vertraglich vereinbart. Dabei führt das Saatgutunternehmen unter anderem Trainings für die Produzenten durch und verpflichtet sich, die Produktion der Genossenschaft zu vertraglich vereinbarten Preisen abzunehmen. Das Programm unterstützt die Genossenschaft bei der Verbesserung ihrer Organisation und des Managements. VERNETZUNGSDIENSTLEISTUNGEN UND ORGANISATION VON DIALOGVERANSTALTUNGEN Regionale Netzwerke knüpfen Die internationale Entwicklungszusammenarbeit der letzten Jahre hat dazu beigetragen, dass in Vietnam Dienstleistungsorganisationen und Verbände mit umfangreichen Kompetenzen in der Wirtschaftsförderung entstanden sind, deren Schwerpunkt allerdings auf den Städten liegt. Da die beiden ausgewählten Provinzen bislang keinen Zugang zu diesen Organisationen hatten, fördert die GTZ die Vernetzung der vietnamesischen Institutionen untereinander. Zum Beispiel wurde die Vernetzung des Programms mit den Handelskammern in zwei benachbarten urbanen Zentren und deren Netzwerk von Trainern gefördert. Die Handelskammern stellen jetzt maßgefertigte Trainingspakete für Mittler des Programms im Bereich Business Development Services zusammen. Impressum Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH Dag-Hammarskjöld-Weg 1–5 65760 Eschborn, Deutschland www.gtz.de 2009 DIE PERSPEKTIVEN: Programm mit lokaler Steuerung Die Kombination der GTZ-Leistung mit der Finanzierung durch IFAD hat ein großes Potenzial: Die GTZ hilft, die für die nachhaltige Entwicklung in einem Land notwendigen Kapazitäten aufzubauen, IFAD ermöglicht die Ausweitung der Maßnahmen im ganzen Land. Umfangreiche Entwicklungsprogramme wie dieses wurden traditionell zentral gesteuert, um sicherzustellen, dass Maßnahmen ineinandergreifen und abgestimmt sind. Vietnam geht neue Wege, indem es den Provinzen die Verantwortung übertragen hat, die finanziellen und fachlichen Geberbeiträge zu steuern. Die Volkskomitees übernahmen von Anfang an mehr Verantwortung und es war möglich, schnell und flexibel auf die verschiedenen Anforderungen in den Provinzen einzugehen. Projektsteckbrief Vietnam: Armutsbekämpfung im ländlichen Raum Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Laufzeit: 2007 bis 2011 Ziele: Das Entwicklungsgefälle zwischen den Regionen Vietnams verringert sich. Die arme Bevölkerung in den Provinzen Tra Vinh und Ha Tinh bekommt einen Zugang zu Märkten für Produkte, Dienstleistungen, Finanzen und Arbeit. Dadurch verbessern sich ihr Einkommen und ihre Lebensbedingungen. GTZ-Leistungsmodalitäten: Unterstützung von Capacity Development - Koordinierte bilaterale und regionale Vorhaben der Technischen Zusammenarbeit - Public Private Partnerships Vernetzungsdienstleistungen und Organisation von Dialogveranstaltungen - Fazilitation internationaler Dialoge Ansprechpartner: Christoph Feldkötter E-Mail: christoph.feldkoetter@gtz.de Die Entwicklungspläne sehen vor, dass Kleinbauern bessere Möglichkeiten bekommen, ihre landwirtschaftlichen Produkte lokal zu vermarkten. Foto: GTZ/Nguyen Thi Huyen Linh
Erfahrungen und Wissen teilen — Leistungsmodalitäten der GTZ in der Praxis Praxisbeispiel Auf dem Sprung zum modernen Staat Chile: Fonds zur strategischen Planung und Umsetzung eigenfinanzierter Reformen DER AUFTRAG: Beratung des Reformfonds für öffentliche Institutionen Chile zählt zu den aufstrebenden Schwellenländern, doch einige gravierende Hindernisse erschweren das Aufschließen zur Gruppe der Industrieländer. Eine Schwachstelle besteht darin, dass den öffentlichen Verwaltungen die Fähigkeiten und Instrumente für strategisch geplante Reformen fehlen. Die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH unterstützt deshalb im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die chilenische Entwicklungsbehörde Agencia de Cooperación Internacional (AGCI) und ausgewählte staatliche Institutionen bei der Planung und Umsetzung von Reformen. Die Institutionen finanzieren ihre Maßnahmen selbst und können für punktuelle Fördermaßnahmen Leistungen aus dem von Deutschland bereitgestellten Reformfonds beantragen. DAS ZIEL: Bessere öffentliche Dienstleistungen Der Reformfonds soll dazu beitragen, dass chilenische Regierungsstellen in die Lage versetzt werden, Reformen strategisch zu planen und umzusetzen. Der Fonds wurde so konzipiert, dass die chilenische Regierung selbst die zu fördernden Reformthemen bestimmt. Die Maßnahmen, durch die sich die öffentlichen Dienstleistungen verbessern und ausdifferenzieren sollen, erhalten nach Bedarf fachliche Beratung von GTZ-Experten oder die Möglichkeit, sich mit Experten aus Deutschland und Europa auszutauschen. DIE LEISTUNGSMODALITÄTEN: UNTERSTÜTZUNG VON CAPACITY DEVELOPMENT Punktuelle Förderung von Reformprojekten Der Reformfonds ist ein innovatives Instrument der internationalen Zusammenarbeit, bei dem Schwellen- und Ankerländer ihre eigenen Prioritäten verstärkt zur Geltung bringen können. Die Steuerung des Fonds liegt bei der Entwicklungs- behörde AGCI, die von der GTZ Beratung beim Fondsmanagement sowie bei der Auswahl und Umsetzung der Maßnahmen wünschte. Dass der chilenische Staat diese Beratungsleistung angefragt hat, kann als Ausdruck der guten Erfahrungen gewertet werden, die chilenische Ministerien und Behörden in 20 Jahren Entwicklungszusammenarbeit mit Deutschland gemacht haben. Mit Unterstützung der GTZ führte AGCI im Jahr 2007 zwei öffentliche Ausschreibungen des Reformfonds durch. Klare Kriterien und Bedingungen für eine Förderung sorgten nicht nur für Transparenz, sondern auch für einen Wettbewerb zwischen den öffentlichen Institutionen um die besten Konzepte. Von 22 Anträgen hat das Koordinierungskomitee elf für förderungswürdig befunden. Zum Auswahlkomitee gehörten neben der Entwicklungsbehörde Vertreter des Präsidialamtes und des Finanzministeriums sowie das von der GTZ gestellte Technische Sekretariat, das eine beratende Funktion übernahm. Die GTZ berät die elf Reformmaßnahmen von neun verschiedenen Trägern. Neben der fachlichen Beratung fördern die GTZ-Experten die chilenischen Partner dabei, folgende Dimensionen ihrer Vorhaben zu bearbeiten: die systemisch-integrale Erfassung und Bearbeitung komplexer Sachverhalte; die daraus abgeleitete Notwendigkeit zur verstärkten Zusammenarbeit innerhalb und zwischen staatlichen Institutionen sowie mit der Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft; die Förderung partizipativer Vorgehensweisen und Vermittlung von Methoden wie Moderation, Konfliktlösungstechniken, Teamentwicklung und Coaching; die Ausarbeitung von Strategien der Reformkommunikation und der positiven Beeinflussung des politischen Umfeldes; die Prozessberatung und -begleitung; die Beratung zu Organisationsentwicklung und institutionellen Veränderungen. 15
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