Vorwort
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<strong>Vorwort</strong><br />
Nachdem im Heft 3 von gut beraten Aspekte von nicht-kognitiven Merkmalen,<br />
insbesondere das Arbeitsgedächtnis, im Mittelpunkt waren, sollen nun in Heft 4<br />
die eher kognitiven Merkmale genauer betrachtet werden.<br />
Dazu haben wir anhand von 69 Fällen erste Erfahrungen mit HAWIK IV<br />
zusammengefasst. An dieser Stelle sei vor allem Frau Käsdorf vom SFZ Fürth<br />
Nord gedankt, die einen Großteil der Fälle lieferte und sich um zusätzliche<br />
Daten kümmerte.<br />
Es werden eine Reihe von neuen Tests vorgestellt. Vor das Vorschulalter der<br />
überarbeitete HAWIVA III, der derzeit eine Alternative zu KABC darstellt, vor<br />
allem, so lange es noch keine Neuauflage von KABC gibt. Der BUEVA hat ein<br />
interessantes neues Konzept, nämlich das aus der ICD stammende<br />
Krankheitsbild von umschriebenen Entwicklungsstörungen. Der BUEGA hat<br />
gleiches Konzept, aber die Zielgruppe sind Grundschulkinder.<br />
Ein neuartiger Test zur Erfassung von Konzentration wird mit dem TEACCH<br />
vorgestellt. Die aktuell in Umlauf befindlichen Konzentrationstests messen sehr<br />
verkürzt und eindimensional. TEACCH hat ein weites Konzept und ist deshalb<br />
viel aussagekräftiger.<br />
Aus dem Bereich der Schulleistungstest wird BADYS vorgestellt, ein<br />
interessanter Ansatz zur Erfassung der Kenntnisse und Fähigkeiten in<br />
Mathematik. Der Test beinhaltet eine Computerauswertung, die einen schnellen<br />
Überblick über den Kenntnisstand ermöglicht und somit Ansätze zur Förderung<br />
bietet. Den Autoren Fr. Tharandt, Fr. Oberrender und Fr. Krüger sei an dieser<br />
Stelle herzlich gedankt.<br />
Schon routinemäßig bieten wir in gut beraten durch das bewährte Team Fr.<br />
Ohrner, Fr. Stein und Herrn Sauer billige Fördermaterialien an. Diesmal sind im<br />
Förderschwerpunkt auditive Wahrnehmung, Verarbeitungsgeschwindigkeit und<br />
Konstruktionsfähigkeit.<br />
Dr. Werner Laschkowski<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 4/März. 2009 1<br />
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BÖRSE
HAWIK-IV-Studie<br />
Erste Ergebnisse der HAWIK-IV-Testauswertung bei<br />
Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf<br />
Einführung<br />
Seit August 2007 ist HAWIK-IV lieferbar. Mit dieser neuesten Version darf die<br />
vorhergehende Version HAWIK-III nicht mehr eingesetzt werden. Deshalb<br />
haben wir uns als Arbeitsgruppe sehr früh in HAWIK-IV eingearbeitet, erste<br />
Fortbildungen gehalten und die Neuerungen und Veränderungen beim 6.<br />
Sonderpädagogischen Tag 2008 in Erlangen vorgestellt (Im Tagungsbereicht<br />
12-seitiges Skript dazu kostenlos unter www.sfz-e.de im Downloadbereich zu<br />
laden). Arbeitsmaterialien zum HAWIK-IV werden im Jahr 2009 erscheinen.<br />
Stichprobe<br />
Neben neuen Untertests, Indexwerten und Durchführungsanweisungen<br />
interessierte uns insbesondere, wie sich die ermittelten Werte im Hinblick auf<br />
die Fragestellung des Probanden auswirken. Dazu wurden 69 Fälle mit<br />
Zusatzdaten, wie Schulart, Fragestellung zur Überprüfung, Klasse, Noten,<br />
weitere Testergebnisse, Angaben zur Familie, Muttersprache etc. ausgewertet.<br />
Bei allen Testdurchführungen war die Frage nach der Feststellung eines<br />
sonderpädagogischen Förderbedarfs im Mittelpunkt. Wir haben in Abgrenzung zur<br />
Normstichprobe, die eine unausgelesene Stichprobe umfasste, eine besondere Gruppe<br />
überprüft. Es handelt sich um Kinder und Jugendliche mit Schulleistungs- oder<br />
Verhaltensproblemen. Beratungsanlass war meist die Frage nach dem passenden<br />
Schulort.<br />
Bis zum Dezember 2008 wurden 69 vollständige Testunterlagen in die<br />
Untersuchung miteinbezogen Die Ergebnisse werden im Folgenden genauer<br />
dargestellt. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Programm SPSS.<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 4/März. 2009 2<br />
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ALLGEMEINE ERGEBNISSE<br />
Range auf Subtest- und Indexebene<br />
Zunächst werden die Ergebnisse der 10 Kerntests aufgeführt. Die Ergebnisse<br />
der weiteren Untertests werden hier nicht dargestellt. Nur relativ selten wurden<br />
die zusätzlichen Untertests durchgeführt. Auch das Ersetzen von Untertests mit<br />
anderen Untertests kam nur selten vor.<br />
Untertest bzw. Index Min. Max. Ø<br />
Wertpunkt<br />
e bzw.<br />
Standardw<br />
erte<br />
s<br />
Mosaik 3 19 8,5 3,3<br />
Gemeinsamkeiten 2 16 7,7 3,0<br />
Zahlen nachsprechen 2 14 7,9 2,6<br />
Bildkonzepte 1 14 7,7 2,9<br />
Zahlen-Symbol-Test 4 19 9 3,1<br />
Wortschatz 1 14 7,7 2,9<br />
Buchstaben-Zahlen-Folgen 1 15 7,4 2,7<br />
Matrizen 1 18 6,9 3,2<br />
Allg. Verständnis 1 14 7,2 3,1<br />
Symbol-Suche 1 15 8,0 2,9<br />
Sprachverständnis 47 115 86 14,7<br />
WLD 53 133 85 15,5<br />
Arbeitsgedächtnis 54 129 86 14,4<br />
Verarbeitungsgeschwindigkeit 59 129 93 14,1<br />
IQ 55 121 84 14,3<br />
Auffallend ist bei in allen Fällen gleicher Fragestellung der in allen Werten hohe Range<br />
der Ergebnisse, sowohl auf der Untertest-, Index- oder IQ-Ebene.<br />
Auf der Untertestebene lag der Untertests Matrizen mit einem Durchschnittswert von<br />
6,9 am niedrigsten, der Zahlen-Symbol-Test mit 9 Wertpunkten am höchsten.<br />
Alle Durchschnittswerte der Indexwerte liegen im Durchschnittsbereich, zum Teil sehr<br />
knapp.<br />
Zusammenfassung:<br />
Der durchschnittlich ermittelte IQ liegt mit 84 knapp unter dem Durchschnitt,<br />
also keinesfalls im niedrigen Bereich, wie im klassischen Verständnis von<br />
Lernbehinderung vermutet wird.<br />
Korrelationen zwischen den Untertests<br />
Bei der Auswertung der Korrelationen zwischen den Untertests zeigte sich, ,<br />
dass der Untertest Zahlen Nachsprechen sehr hoch auf den Untertest<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 4/März. 2009 3<br />
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Zahlen-Symbol-Test lädt. Das bedeutet, dass sich die Indizes<br />
Arbeitsgedächtnis und Verarbeitungsgeschwindigkeit überlappen.<br />
Im Wesentlichen konnte festgestellt werden, dass die jeweiligen Untertests<br />
eines Indexwertes hoch gegenseitig korrelieren.<br />
Mosaiktest und Symbolsuche korrelieren überraschend hoch.<br />
Der Untertest Wortschatz lädt auf alle anderen Untertests.<br />
Korrelationen zwischen den Indexwerten und dem IQ<br />
Sprachv WLD Arb.Ge. Verarb.G. IQ<br />
Sprachv .585 .471 .364 .812<br />
sss ss ss sss<br />
WLD .472 .542 .844<br />
sss sss sss<br />
Arb.Ge. .472 .731<br />
sss sss<br />
Verarb.G. .712<br />
sss<br />
Ergebnis:<br />
Die Indexwerte korrelieren gegenseitig mittelhoch, was auf eine gewisse<br />
Unabhängigkeit der Indexwerte schließen lässt.<br />
ERGEBNISSE DER VARIABLEN<br />
Geschlecht der überprüften Schüler<br />
Von den 69 überprüften Schülern waren 42 männlich, 27 weiblich (61% : 39%).<br />
Die deutliche Dominanz von männlichen Schülern bei der Fragestellung nach<br />
dem sonderpädagogischen Förderbedarf entspricht dem häufigeren<br />
Vorhandensein von Auffälligkeiten bei männlichen Schülern in nahezu allen<br />
Bereichen. Die Frage, ob sich die Ergebnisse zwischen Buben und Mädchen<br />
unterscheiden, wird im folgenden Schaubild dargestellt:<br />
männlich weiblich<br />
Mosaiktest 9,0 7,8<br />
Gemeinsamkeiten 7,8 7,6<br />
Zahlen nachsprechen 8,1 7,6<br />
Bildkonzepte 7,7 7,8<br />
Zahlen-Symbol-Test 8,7 9,5<br />
Wortschatz 7,7 7,6<br />
Buchstaben-Zahlen-Folgen 7,6 7,2<br />
Matrizen-Test 7,4 6,0<br />
Allg. Verständnis 8,0 6,0<br />
Symbolsuche 8,7 7,1<br />
Sprachverständnis 88 84<br />
WLD (wahrnehmungsgeb. log. 88 83<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 4/März. 2009 4<br />
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Denken)<br />
Arbeitsgedächtnis 88 84<br />
Verarbeitungsgeschwindigkeit 93 93<br />
IQ 86 82<br />
Ergebnis:<br />
In 8 von 10 Untertests schneiden die Buben besser ab, ebenso in drei von vier<br />
Indexwerten. Der Unterschied im IQ beträgt 4 Punkte. Mit dem t-Test wurde geprüft, ob<br />
der Unterschied statistisch bedeutend ist. Es wurde keine Signifikanz festgestellt<br />
(s=.389).<br />
Der Trend, dass zur sonderpädagogischen Überprüfung gemeldete Mädchen eher<br />
schwächer sind als Buben, hat sich tendenziell gezeigt.<br />
Aktuell besuchte Schule<br />
Es waren in der Regel zwei Fälle als Anlass zum Einsatz von HAWIK IV:<br />
1. Schüler der Regelschule, die der zuständigen Förderschule gemeldet wurden mit<br />
dem Auftrag der Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs. Es liegen<br />
also bei allen Fällen erhebliche Auffälligkeiten im Bereich von Lernen, Sprache und<br />
/ oder Verhalten vor, also die Förderschwerpunkte des Sonderpädagogischen<br />
Förderzentrums. Dies waren 47 Fälle (68%).<br />
2. Schüler, die eine Klasse des SFZ besuchen (von DFK bis 6. Klasse) und bei denen<br />
die Fragestellung nach Rückschulung bzw. Umschulung in eine Klasse nach dem<br />
Regelschullehrplanes (Klassen 3 – 6 nach dem Grund- oder Hauptschullehrplan) am<br />
SFZ. Dies waren 22 Fälle (32%).<br />
Kinder und Jugendliche die eine Klasse der Regelschule besuchen: N = 47<br />
Indexwert bzw. IQ Min. Max. Ø s<br />
Sprachverständnis 53 115 87 14,9<br />
WLD 53 125 87 15,8<br />
Arbeitsgedächtnis 62 129 91 14,1<br />
Verarbeitungsgeschwindigkeit 65 129 96 14,9<br />
IQ 55 121 87 15,2<br />
Kinder und Jugendliche die eine Klasse am SFZ besuchen: N = 22<br />
Indexwert bzw. IQ Min. Max. Ø s<br />
Sprachverständnis 65 111 86 11,9<br />
WLD 61 106 82 13,1<br />
Arbeitsgedächtnis 59 93 77 9,7<br />
Verarbeitungsgeschwindigkeit 59 111 85 11,5<br />
IQ 68 103 78 9,8<br />
Vergleich der Unterschiede mit dem T-Test:<br />
Mittelwertuntschied<br />
(aufgerundet)<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 4/März. 2009 5<br />
Sig.<br />
Sprachverst. 1 .811 n.s.<br />
WLD 5 .230 n.s.<br />
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Arbeitsged. 14 .000 sss<br />
Verbeitungsg. 10 .002 ss<br />
IQ 8 .007 ss<br />
Ergebnis:<br />
Die beiden Gruppen unterscheiden sich im Wesentlichen durch die Leistungen<br />
im Arbeitsgedächtnis. Hier wird eine neuere Auffassung von Lernbehinderung<br />
bestätigt, die die Hauptunterschiede zwischen Schülern mit Lernbehinderung<br />
und ohne Lernbehinderung in der Kapazität des Arbeitsgedächtnis sehen<br />
(Büttner, Hasselhorn, 2007, 282ff).<br />
Familiensituation<br />
Es wurden keine statistisch verwertbaren Unterschiede festgestellt.<br />
Migrationshintergrund, Muttersprache<br />
Zwei, möglicherweise für die Schullaufbahn entscheidende Faktoren wurden zu<br />
jeder Testauswertung abgefragt:<br />
Fragestellung 1<br />
Unterscheiden sich Schüler mit Migrationshintergrund von Schülern ohne?<br />
Kein<br />
Migrationshintergrund<br />
N=39<br />
Migrations- hintergrund<br />
N=30<br />
Mosaiktest 8,9 7,9<br />
Gemeinsamkeiten 8,0 7,2<br />
Zahlen nachsprechen 8,2 7,6<br />
Bildkonzepte 8,0 7,7<br />
Zahlen-Symbol-Test 9,0 9,0<br />
Wortschatz 8,2 6,9<br />
Buchstaben-Zahlen-Folgen 7,5 7,3<br />
Matrizen-Test 7,1 6,5<br />
Allg. Verständnis 7,6 6,6<br />
Symbolsuche 8,1 7,9<br />
Sprachverständnis 90 82<br />
WLD (wahrnehmungsgeb. log. 87 83<br />
Denken)<br />
Arbeitsgedächtnis 88 84<br />
Verarbeitungsgeschwindigkeit 93 92<br />
IQ 87 81<br />
Ergebnis 1:<br />
Der Unterschied im IQ von 6 Punkten ist mit .026 (5%-Niveau) signifikant. Die größte<br />
Differenz liegt erwartungsgemäß in den Untertests Wortschatz und Allgemeines<br />
Verständnis.<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 4/März. 2009 6<br />
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Fragestellung 2:<br />
Eine weitere Fragestellung wurde im Zusammenhang mit der Familiensituation<br />
abgefragt, nämlich die häusliche gesprochene Sprache. In verschiedenen<br />
anderen Untersuchungen hat sich gezeigt, dass Nationalität und häuslich<br />
gesprochene Sprache nicht identisch sind, also deutscher Pass und häuslich<br />
gesprochene Sprache zum Beispiel türkisch ist ein verbreitetes Phänomen.<br />
Häusliche gesprochene Sprache<br />
deutsch N=49<br />
Häusliche gesprochene Sprache<br />
nicht deutsch N=20<br />
IQ 86 Der Unterschied von 6<br />
Punkten ist signifikant (s=<br />
.041)<br />
IQ 80<br />
Ergebnis 2:<br />
Es hat sich also bei unserer Stichprobe gezeigt, dass von 69 Kinder und<br />
Jugendlichen bei 30 ein Migrationshintergrund vorliegt, aber nur bei 20 die<br />
häusliche gesprochene Sprache nicht deutsch ist. Diese Schüler unterscheiden<br />
sich signifikant von den Schülern, die zuhause deutsch sprechen.<br />
Alter<br />
Korr Alter : IQ -.306 (sign. .010)<br />
Ergebnis:<br />
Mit zunehmendem Alter sinkt der durchschnittliche IQ.<br />
Kindergartenbesuch<br />
Ja 63 91,3%<br />
Nein 6 8,7%<br />
Ergebnis:<br />
Der Gewinn durch den Kindergartenbesuch liegt in der Verbesserung des<br />
Sprachverständnis (Differenz 20 Punkte!)<br />
Zurückstellung<br />
Bei einem Datensatz war keine Information über eine Zurückstellung vorhanden<br />
Keine Zurückstellung<br />
Zurückstellung<br />
N=61<br />
N=7<br />
Sprachverständnis 87 82<br />
WLD (wahrnehmungsgeb. log.<br />
Denken)<br />
86 82<br />
Arbeitsgedächtnis 87 78<br />
Verarbeitungsgeschwindigkeit 94 86<br />
IQ 85 79<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 4/März. 2009 7<br />
FORUM TERMINE<br />
BÖRSE
Ergebnis:<br />
Der Unterschied dieser beiden Gruppen in allen Indexwerten und im<br />
Gesamtwert ist deutlich, aber statistisch nicht bedeutsam.<br />
Erneut fällt das Arbeitsgedächtnis auf, das entscheidend bei der Trennung zwischen<br />
den zwei Gruppen beteiligt ist, auch wenn der Unterschied statistisch nicht<br />
signifikant ist.<br />
Klassenstufe<br />
Anzahl % Kumulierend<br />
1 27 39,7 39,7<br />
2 16 23,5 63,2<br />
3 6 8,8 72,1<br />
4 8 11,8 83,8<br />
5 5 7,4 91,2<br />
6 2 2,9 94,1<br />
7 1 1,5 95,6<br />
8 1 1,5 97,1<br />
9 2 2,9 100<br />
68 100<br />
Ergebnis:<br />
Bei der Verteilung der 68 Fälle auf die aktuelle Klassenstufe fällt ein großes<br />
Übergewicht der Grundschulstufe auf. Auf die ersten vier Klassen entfallen etwa 84%<br />
der wegen Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs überprüften Schüler.<br />
Zusammenhänge IQ – Klasse<br />
r = -.227 s = .052<br />
Klasse IQ Ø<br />
1 86<br />
2 86<br />
3 84<br />
4 82<br />
5 85<br />
6 87<br />
7 69<br />
8 70<br />
9 68<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 4/März. 2009 8<br />
FORUM TERMINE<br />
BÖRSE
Ergebnis:<br />
Die durchschnittlichen IQ-Werte sinken mit der Klassenstufe. Dieser Trend<br />
wurde bereits beim Alter festgestellt.<br />
Noten<br />
Bei 36 Kindern war eine Deutschnote vorhanden, bei 34 Kindern eine Note in<br />
Mathematik.<br />
Note D -.466<br />
004<br />
Sprachv. WLD Arbeitsg. Verarb. IQ<br />
ss<br />
Note M -.429<br />
016<br />
s<br />
-.299<br />
.077<br />
n.s.<br />
-.378<br />
028<br />
s<br />
-.084<br />
.632<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 4/März. 2009 9<br />
n.s.<br />
-.170<br />
337<br />
n.s.<br />
-.058<br />
.738<br />
n.s.<br />
-.209<br />
235<br />
n.s.<br />
-.330<br />
.049<br />
s<br />
-.411<br />
016<br />
s<br />
Ergebnis:<br />
Sprachverständnis und IQ korrelieren statistisch bedeutsam mit Zeugnisnoten<br />
(Korrelation negativ wegen der Kodierung).<br />
Sonderpädagogischer Förderbedarf: Schwerpunkt<br />
Es wurde bei jedem überprüften Schüler der aktuelle Förderschwerpunkt angegeben.<br />
Lernen und Verhalten überwiegen, 57 von 69 überprüften Schüler.<br />
Kodierung<br />
Bereich Anzahl SV WLD AG VG IQ<br />
1 Lernen 42 80 78 82 89 76<br />
2 Verhalten 17 96 98 95 102 97<br />
3 Sprache 3 88 89 79 93 84<br />
4 Hochbegabung<br />
2 112 117 124 101 118<br />
5 Hören 1 90 102 77 111 93<br />
6 Dyskalk. 1 92 84 96 91 87<br />
Vergleich mit der<br />
Gesamtstichprobe<br />
69 86 85 86 93 84<br />
Teilleistungsschwächen<br />
Zu jedem durchgeführten Test wurde angegeben, welche speziellen<br />
Teilleistungsprobleme oder Auffälligkeiten vorliegen.<br />
Anzahl %<br />
Sprache 28 40,6<br />
Vis.<br />
Wahrnehmung<br />
40 58<br />
Auditive 44 63,8<br />
FORUM TERMINE<br />
BÖRSE
Wahrnehmung<br />
Sinnesschäden 6 8,8<br />
Motorik 18 26,1<br />
Verhalten 30 43,5<br />
Konzentration 29 42<br />
Merkfähigkeit 43 62,3<br />
Sonstige 31 44,9<br />
Summe 269<br />
Durchschnitt 3,9<br />
Ergebnis:<br />
Im Durchschnitt liegen 3,9 Auffälligkeiten vor. Auditive Wahrnehmung und<br />
Defizite in der Merkfähigkeit liegen bei über 60% der Probanden vor.<br />
Zusammenhänge mit anderen Tests<br />
CFT1 16 Fälle<br />
K-ABC 12 Fälle<br />
Bei 38 Fällen waren die Schüler bereits mit anderen Verfahren getestet worden. Diese<br />
Werte wurden zur Berechnung herangezogen.<br />
Korrelationen der IQ-Werte mit den Indexwerten:<br />
CFT 1 .400<br />
223<br />
K-ABC<br />
SIF<br />
K-ABC<br />
SED<br />
K-ABC<br />
SGD<br />
SV WLD AG VG IQ<br />
n.s.<br />
.864<br />
006<br />
s.s.<br />
.548<br />
203<br />
n.s.<br />
.721<br />
067<br />
n.s.<br />
.524<br />
098<br />
n.s.<br />
.745<br />
034<br />
s.<br />
.686<br />
089<br />
n.s.<br />
.429<br />
337<br />
n.s.<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 4/März. 2009 10<br />
.498<br />
119<br />
n.s.<br />
.178<br />
672<br />
n.s.<br />
-.225<br />
627<br />
n.s.<br />
.195<br />
676<br />
n.s.<br />
.551<br />
079<br />
n.s.<br />
.741<br />
035<br />
s.<br />
.493<br />
261<br />
n.s.<br />
.592<br />
162<br />
n.s.<br />
.653<br />
029<br />
s<br />
.893<br />
003<br />
s.s.<br />
.628<br />
131<br />
n.s.<br />
.722<br />
067<br />
n.s.<br />
Ergebnis:<br />
Die Werte in den verschiedenen Intelligenztests korrelieren hoch, sind aber<br />
nicht durchgängig statistisch signifikant, insbesondere weil die<br />
Stichprobengrößen klein sind.<br />
FORUM TERMINE<br />
BÖRSE
Zusammenfassung<br />
1. Bei 69 Testdurchführungen mit der Fragestellung “Feststellung des<br />
sonderpädagogischen Förderbedarfs” waren die durchschnittlichen IQ-Werte bei<br />
den Schülern, die sich in der Regelschule befinden 87, bei den Schülern am SFZ 78.<br />
2. Beim Untertest Matrizen schneiden die Schüler am schwächsten ab. Dieser<br />
Untertest lädt insgesamt sehr hoch auf den Gesamtwert.<br />
3. Die Indexwerte lassen sich gut mit den entsprechenden Untertests darstellen. Die<br />
Faktorenanalyse gelang überzeugend.<br />
4. Zwischen Mädchen und Jungen bestehen keine signifikanten Unterschiede.<br />
5. Die Gruppen mit und ohne Migrationhintergrund trennen sich statistisch bedeutsam<br />
(Mittelwerte 87 und 81).<br />
6. Die aktuelle Familiensituation insbesondere die Variable vollständige und nichtvollständige<br />
Famile hatte keinen Effekt auf die gemessenen Intelligenzwerte.<br />
7. Lebensalter und auch Klassenstufe korrelieren negative mit der Intelligenz (je älter<br />
bzw. je höher die Klassenstufe, um so niedriger die durchschnittliche Intelligenz).<br />
8. Der Kindergartenbesuch wirkt sich auf die Intelligenz aus (85 : 77), insbesondere<br />
auf den Index Sprachverständnis (88 : 68).<br />
9. Der Wohnort aufgeteilt in Groß- oder Kleinstadt hatte auf die Ergebnisse im<br />
HAWIK IV keinen Zusammenhang.<br />
10. Noten als Indikator von Schulleistungen und Intelligenz hängen negativ zusammen.<br />
11. Stärken und Schwächen auf der Untertestebenen kamen in größerer Zahl nur bei den<br />
Untertests Zahlen-Symbol-Test und Matrizen mit 10 und 19 Fällen häufiger vor. Die<br />
Feinanalyse insbesondere die Ladung auf den entsprechenden Indexwert gelang.<br />
Büttner G., Hasselhorn M. Förderung von Lern- und Gedächtnisleistungen. In: Walter J., Wember F. (Hg.) Sonderpädagogik<br />
des Lernens, Band 2, Göttingen (Hogrefe), 2007, 281 – 292.<br />
Zusammengestellt von:<br />
Dr. Werner Laschkowski, RSchD, Regierung von Mittelfranken<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 4/März. 2009 11<br />
FORUM TERMINE<br />
BÖRSE
HAWIVA III<br />
(Hannover-Wechsler-Intelligenztest für das Vorschulalter)<br />
Zusammenfassung<br />
Der HAWIVA III ist die adaptierte Form WPPSI (Wechsler Preschool and<br />
Primary Intelligence Scale) von David Wechsler, 1967. Bei der Neuauflage<br />
wurden u. a. kulturelle Bedingungen beachtet und Veränderungen in der<br />
Aufgabenstellung und –bewertung vorgenommen.<br />
Der HAWIVA III ist ein Testbatterie für Kinder im Alter von 2;6 bis 3;11 und 4;0<br />
bis 6;11. Für die Altersgruppe 4;0 bis 6;11 gibt es 11 Untertests (6 Verbalteil/5<br />
Handlungsteil). Zur Bestimmung des Gesamt-IQs werden 5 Untertests aus dem<br />
Verbalteil und alle Untertests aus dem Handlungsteil verwendet.<br />
Zusätzlich können die Verarbeitungsgeschwindigkeit und die Leistung des<br />
Arbeitsgedächtnisses erfasst werden, dadurch können differenziertere<br />
Aussagen zu den kognitiven Fähigkeiten eines Kindes gemacht werden. Hierfür<br />
gibt es zwei wahlweise durchzuführende Untertests.<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 4/März. 2009 12<br />
FORUM TERMINE<br />
BÖRSE
Aufbau und Ablauf des HAWIVA III<br />
Als Basis zur Ermittlung der Skalenwerte dienen die Kernuntertests (im<br />
Altersbereich 2;6 bis 3;11: 5 Kernuntertests; Altersbereich 4;0 bis 6;11: 7<br />
Kernuntertests)<br />
Zur Differenzierung gibt es zusätzliche Untertests bzw. wahlweise<br />
durchzuführende Untertests. Diese dürfen jedoch nicht als Ersatz verwendet<br />
werden, da sie Grundlage der Skalen „Arbeitsgedächtnis“ und<br />
„Verarbeitungsgeschwindigkeit“ sind.<br />
Altersbereich 2;6-3;11;11<br />
Kernuntertests<br />
Passiver Wortschatz (PW)<br />
Allgemeines Wissen (AW) Verbalteil<br />
Mosaiktest (MT)<br />
Figuren legen (FL) Handlungsteil<br />
VT+HT<br />
Gesamtskala<br />
Zusätzlicher Untertest Aktiver Wortschatz (AK) AK+ VT Allgemeine<br />
Sprachskala<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 4/März. 2009 13<br />
FORUM TERMINE<br />
BÖRSE
Altersbereich 4;0-6;11<br />
Kernuntertests<br />
Zusätzliche<br />
Untertests<br />
Allgemeines Wissen (AW)<br />
Begriffe erklären (BEL)<br />
Begriffe erkennen (BEN)<br />
Mosaik-Test (MT)<br />
Matrizen-Test (MZ)<br />
Klassen bilden (KB)<br />
Beschreibung der Kernuntertests<br />
Verbalteil<br />
Handlungsteil<br />
Kodieren (KO) Verarbeitungsgeschwindigkeit<br />
Symbolsuche (SS) VG<br />
Allgemeines Verständnis<br />
(AV)<br />
VT<br />
Gemeinsamkeiten finden<br />
(GF)<br />
Figuren legen (FL) HT<br />
Wahlweise<br />
durchführbare<br />
Bilder ergänzen (BE)<br />
Untertests Passiver Wortschatz (PW)<br />
Aktiver Wortschatz (AK) Allgemeine Sprachskala<br />
VT+H<br />
T +<br />
VG<br />
Gesa<br />
mtskala<br />
Allgemeines Wissen: Verbaltest, Faktenwissen, dass durch Umwelt<br />
erworben wurde (kristalline Intelligenz), auch auditive Wahrnehmung,<br />
Sprachverstehen und verbaler Ausdruck<br />
Begriffe erklären: Verbaltest, lexikalisches Wissen und sprachliche<br />
Begriffsbildung, auditive Wahrnehmung und Hörverstehen, abstraktes<br />
Denken, sprachlicher Ausdruck<br />
Begriffe Erkennen: Verbaltest, verbales Verständnis, schlussfolgerndes<br />
Denken, Integration von versch. Informationen, Fähigkeit alternative<br />
Konzepte zu entwickeln<br />
Mosaiktest: Handlungstest, Analyse und Nachbau abstrakter, visueller<br />
Muster, nonverbale Begriffsbildung, visuelle Wahrnehmung und<br />
Organisation, Integration visueller und motorischer Prozesse<br />
Matrizentest: Handlungstest, schlussfolgerndes Denken, frei von kulturellen<br />
Bedeutungen, sprachfrei<br />
Klassen bilden: Handlungstest, abstraktes, kategorial logisches Denken,<br />
Erkennen von visuell wahrnehmbaren bis abstrakten Merkmalen<br />
Kodieren: Verarbeitungsgeschwindigkeit, Kurzzeitgedächtnis, Lernfähigkeit,<br />
visuell-motorische Koordination, visuelle Suchstrategien, Aufmerksamkeit<br />
und Motivation<br />
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BÖRSE
Durchführung<br />
Testdauer<br />
Kinder von 4;0 bis 6;11 Jahren haben eine durchschnittliche<br />
Bearbeitungszeit von 76 Min. (min.30, max.120 Min.)<br />
Der Test sollte nach Möglichkeit in einer Sitzung durchgeführt werden, mit<br />
maximal einer Pause<br />
Pausen müssen ins Protokoll eingetragen werden<br />
Testmaterial<br />
Manual zur Durchführung und Auswertung<br />
Protokollbogen für den jeweiligen Altersbereich<br />
Stimulus-Bücher (Buch 1 mit den Untertests MT, AW, MZ, KB, PW; Buch 2<br />
mit den Untertests BE, AK)<br />
Aufgabenheft und Auswertungsschablone für die Untertest Symbol-Suche<br />
und Kodieren<br />
Materialien zum Figuren legen<br />
Würfel für den Mosaiktest<br />
2 Bleistifte ohne Radiergummi<br />
Stoppuhr<br />
Reihenfolge der Untertests<br />
muss eingehalten werden (es gibt Ausnahmefälle)<br />
Veränderungen auf dem Protokollbogen notieren<br />
Nachfragen/Hilfestellungen/Wiederholungen<br />
Nachfragen<br />
bei uneindeutigen Antworten kann weiter nachgefragt werden (siehe Instruktion<br />
Handbuch); Achtung vor Nachfragen, die deutlich falsche Antworten zu<br />
verbessern versuchen<br />
Hilfen<br />
vor Beginn des Untertests dem Kind die Aufgabe erklären, bis es sie<br />
verstanden hat; bei Abschweifen von der Aufgabenstellung soll das Kind immer<br />
wieder an die Aufgabenstellung erinnert werden<br />
Wiederholungen der Aufgabenstellungen<br />
außer bei „Begriffe erkennen“ können Aufgabenstellungen so oft wie nötig<br />
wiederholt werden<br />
um die Aufmerksamkeit bei Ablenkung wieder auf die Aufgabe richten und<br />
das Aufgabenverständnis zu sichern<br />
nicht wiederholen, wenn das Kind dadurch gestört werden könnte<br />
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Erfahrungen mit HAWIVA-III<br />
der HAWIVA-III stellt eine gelungene Alternative zur K-ABC dar.<br />
die Testdurchführung ist ähnlich wie beim HAWIK-IV erfordert aber zuvor ein<br />
genaues Lesen des Anweisungsbuches (Stolpersteine).<br />
bislang habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Testmaterial sehr<br />
ansprechend für die Testpersonen ist. Der Test wird von den meisten<br />
Kindern als Spiel erlebt und nicht als Test.<br />
der HAWIVA-III ist ein materialaufwendiges Testverfahren (ähnlich dem<br />
HAWIK-III). Für gut durchschnittlich begabte Kinder ist die Testdauer lange<br />
und ohne Pause kaum machbar. Eine gute Differenzierung in den<br />
Leistungsbereichen ist nur dann möglich, wenn auch die wahlweise<br />
durchzuführenden Untertests mitbearbeitet werden.<br />
die Auswertung ist etwas kompliziert und versehen mit einigen<br />
Stolpersteinen. Auch nach häufigerer Testdurchführung, muss ich noch<br />
manchmal nachschlagen, was berechnet wird und was nicht.<br />
gut geeignet für den Einschulungsbereich bei Kindern mit<br />
sonderpädagogischem Förderbedarf, z. B. bei Umschriebenen<br />
Entwicklungsstörungen (BUEVA)<br />
gerne wende ich den Test in der 1. Klasse an, wenn die Kinder noch nicht<br />
sieben sind<br />
Preis: ca. 1.000 Euro<br />
zu bestellen unter: www.hogrefe.de<br />
Zusammengestellt:<br />
Karin Tharandt, staatl. Schulpsychologin, SFZ Lauf/Hersbruck, Daschstr. 6, 91207 Lauf<br />
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BUEVA<br />
Basisdiagnostik für umschriebene<br />
Entwicklungsstörungen im<br />
Vorschulalter<br />
Zusammenfassung<br />
Die BUEVA ist ein neueres Testverfahren zur Früherkennung von umschriebenen<br />
Entwicklungsstörungen (UES). 1980 wurde im Auftrag der Kassenärztlichen<br />
Bundesvereinigung von Esser eine Testbatterie zusammengestellt, die versucht, den<br />
Besonderheiten der Kinder und der Fragestellung von allgemeiner und<br />
umschriebener Entwicklungsstörung Rechnung zu tragen.<br />
Das Testverfahren ist ein ökonomisches Diagnostikum; so dauert die<br />
Durchführung bei 4-Jährigen ca. 20 Minuten, bei 5-Jährigen ca. 25 Minuten.<br />
Überprüft werden die Bereiche „Allgemeine Intelligenz“, „Artikulation“,<br />
„expressive“ und „rezeptive“ Sprache, sowie die Visuomotorik. Bei den 5-<br />
Jährigen können zusätzlich zwei weitere Untertests zum Bereich der<br />
„Aufmerksamkeitsleistungen durchgeführt werden.<br />
Die BUEVA ist ein Diagnostik, das dazu eingesetzt werden kann, um einen<br />
Überblick über mögliche Schwächen beim Vorschulkind zu erhalten.<br />
Geeignet ist die Testbatterie zur Schuleingangsuntersuchung. Treten<br />
Auffälligkeiten in einem der Bereiche auf, kann dort gezielt weiter<br />
diagnostiziert werden.<br />
Esser, G. unter Mitarbeit von Wyschkon, A.(2002): BUEVA-Basisdiagnostik für<br />
umschriebene Entwicklungsstörungen im Vorschulalter. Göttingen: Beltz Test GmBH.<br />
Diagnostik von Teilleistungsstörungen im Vorschulalter<br />
In Abgrenzung zu Kindern mit einer allgemeinen Entwicklungsverzögerung,<br />
bei denen ein homogenes schwaches Leistungsprofil vorliegt, sind Kinder<br />
mit Teilleistungsstörungen durch gravierende Defizite in einem<br />
umschriebenen Leistungsbereich bei ansonsten altersgemäßen Fähigkeiten<br />
gekennzeichnet.<br />
Im Folgenden wird der Terminus „Teilleistungsstörung“ synonym zum Begriff<br />
der „Umschriebenen Entwicklungsstörung“ verwendet. UES ist der<br />
Terminus, der auch in der ICD-10 (WHO 1994) verwendet wird.<br />
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In der ICD- 10 werden folgende Forderungen aufgestellt:<br />
UES treten bei „normalen“ Kindern auf, d.h. die Kinder sind weder in<br />
ihrer Intelligenz gemindert, noch weisen sie eine umschriebene<br />
neurologische Erkrankung auf (Normalitätsannahme).<br />
die Kinder sollen ausreichend gefördert sein.<br />
die UES darf nicht Folge von emotionalen oder Verhaltensproblemen<br />
sein.<br />
die Differenz zwischen Teilleistung und nonverbaler Intelligenz sollte<br />
sehr groß (mindestens zwei Standardabweichungen) sein<br />
(Diskrepanzannahme).<br />
die gestörte Teilleistung sollte so schwach ausgeprägt sein, dass sie<br />
mindestens zwei Standardabweichungen unter dem Mittelwert der<br />
Altersgruppe liegt.<br />
In der Praxis wird diese strenge Definition oft durchbrochen, aber 1,5<br />
Standardabweichungen Differenz zur nonverbalen Intelligenz und zum<br />
Mittelwert der Altersgruppe sollten auch hier gefordert werden. Die<br />
nonverbale Intelligenz wird deshalb als Bezugspunkt gewählt, weil alle UES,<br />
mit Ausnahme der motorischen Funktion und der Rechenstörungen, den<br />
sprachlichen Bereich betreffen. Zur Abschätzung des Leistungsniveaus<br />
muss eine von der gestörten Teilleistung unabhängige Größe verwendet<br />
werden.<br />
Artikulationsstörung<br />
WHO, 1993: Von einer Artikulationsstörung wird gesprochen, wenn das<br />
Kind deutliche Entwicklungsverzögerungen beim Erwerb der Lautsprache<br />
aufweist oder so starke Aussprachefehler zeigt, dass es dadurch von<br />
anderen Personen nicht oder nur schwer verstanden wird. Hierbei kommt es<br />
zu Auslassungen, Verzerrungen oder zum Ersetzen von Lauten.<br />
nicht zur UES gehören Artikulationsstörungen, die im Zusammenhang<br />
mit körperlicher Erkrankung oder einer Intelligenzminderung stehen.<br />
von einer UES wird dann gesprochen, wenn die Leistung des Kindes im<br />
Möhringtest mindestens 1,5 Standardabweichungen unterhalb des<br />
Altersdurchschnitts und der nonverbalen Intelligenz liegt.<br />
Schmidt gab 1988 die Häufigkeit von Artikulationsstörungen im<br />
Schulalter für Jungen mit 6% und für Mädchen mit 3% an.<br />
Expressive Sprachstörung<br />
WHO, 1993: Eine expressive Sprachstörung zeigt sich in der Unfähigkeit<br />
des Kindes, die gesprochene Sprache auf einem seinen intellektuellen<br />
Fertigkeiten entsprechendem Niveau zu verwenden. Das Sprachverständnis<br />
der Kinder ist jedoch nicht beeinträchtigt.<br />
erste Hinweise für das Vorliegen einer expressiven Sprachstörung<br />
können sich im Aller von zwei Jahren ergeben, wenn z. B. die<br />
Sprachproduktionen bis dahin völlig fehlt, bis auf wenige Ausnahmen wie<br />
Mama, Papa, Ball.<br />
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expressive Sprachstörungen sind durch folgende Merkmale<br />
gekennzeichnet:<br />
eingeschränktes aktives Vokabular<br />
Schwierigkeiten in der Auswahl passender Begriffe<br />
zahlreiche grammatikalische Fehler, z. B. bei der Pluralbildung,…<br />
die Kinder vermeiden das aktive Sprechen und ersetzen häufig<br />
sprachliche Kommunikation durch nonverbale Kommunikation,<br />
insbesondere durch Gesten<br />
Schmidt gab 1988 die Häufigkeit expressiver Sprachstörungen im<br />
Schulalter mit 0,1% an.<br />
Rezeptive Sprachstörungen<br />
WHO, 1993: Hier liegt das Sprachverständnis deutlich unter dem Niveau,<br />
welches aufgrund der intellektuellen Fertigkeiten des Kindes zu erwarten<br />
wäre. Schwierigkeiten beim Verstehen von Sprache gehen fast in jedem<br />
Falle auch mit Störungen der Sprachproduktion (expressive Sprache)<br />
einher, da das Verständnis von Sprache eine Voraussetzung dafür ist,<br />
Sprache selbst angemessen verwenden zu können.<br />
bei Kindern mit eine rezeptiven Sprachstörung ist das Sprachverständnis<br />
in Alter von zwei Jahren meist so schlecht, dass auch einfachste<br />
Anweisungen ohne begleitende Gestik nicht erfasst werden. Relativ zu<br />
Gleichaltrigen wird nur eine geringe Anzahl von Begriffen verstanden und<br />
inhaltsähnliche Begriffe werden häufig verwechselt.<br />
grammatische Regeln werden oft nicht verstanden, z. B. wird der übliche<br />
Satzaufbau verändert, z. B. „Den Hund beißt der Mann.“<br />
neben dem Verständnis von Sprachinhalt und Sprachaufbau wird der<br />
Einfluss der Sprachmelodie auf den Sinngehalt der Sprache nicht<br />
ausreichend verstanden.<br />
liegt sowohl eine rezeptive, als auch eine expressive Sprachstörung vor,<br />
wird laut der ICD- 10 eine rezeptive Sprachstörung diagnostiziert.<br />
eine expressive Sprachstörung kann folglich nur diagnostiziert werden,<br />
wenn keine rezeptive Sprachstörung vorliegt.<br />
Schmidt gab 1988 die Häufigkeit rezeptiver Sprachstörungen im<br />
Schulalter mit 0,05% an.<br />
Umschriebene Entwicklungsstörungen der motorischen Funktionen<br />
Kinder mit einer UES der motorischen Funktionen gelten als motorisch<br />
ungeschickt, unbeholfen und schlecht koordiniert. Diese Kinder fallen beim<br />
Erlernen des Laufens, Fahrradfahrens, Schwimmens, sowie im<br />
Sportunterricht durch staksige, plumpe Bewegungen, fehlende<br />
Geschmeidigkeit und mangelndes Gleichgewicht auf.<br />
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die der Diagnostik von UES der motorischen Funktionen müssen<br />
neurologische Erkrankungen, Schädel-Hirn-Traumen, sowie eine geistige<br />
Behinderung des Kindes ausgeschlossen werden. Kinder mit einer UES<br />
der motorischen Funktionen dürfen lediglich so genannte neurologische<br />
soft signs aufweisen (mangelhafte fein- oder grobmotorische<br />
Koordination). Im Vorschulalter ist zur Erfassung der Motoriktest von<br />
Zimmer und Volkamer (1984) geeignet.<br />
neben solchen umschriebenen Störungen der Ganzkörperkoordination<br />
werden auch Störungen der Visuomotorik (bzw. Sensomotorik) zu den<br />
UES der motorischen Funktionen gezählt.<br />
der Begriff der Visuomotorik beinhaltet die Koordination von Auge und<br />
Hand. Kinder mit Störungen in diesem Bereich haben Schwierigkeiten, z.<br />
B. beim Zeichnen, Schneiden, Basteln, Ballwerfen- und fangen,…<br />
Bedeutung von Teilleistungsstörungen<br />
Im Rahmen der Kurpfalzerhebung, einer prospektiven epidemiologischen<br />
Längsschnittstudie an 399 achtjährigen Kindern, wurde der Verlauf von<br />
Kindern mit UES bis zum Alter von 18 Jahren verfolgt (Esser & Schmidt<br />
1987; Esser, Schmidt & Woerner 1990).<br />
Dabei zeigten sich signifikante Zusammenhänge zwischen UES und<br />
Schulleistungen. So wiesen 39 % der 8-Jährigen mit UES auch eine<br />
Schulleistungsstörung auf; knapp 19 % hatten bereits eine Klassenstufe<br />
wiederholt.<br />
Einen weiteren Zusammenhang gibt es zwischen UES und<br />
kinderpsychiatrischen Störungen. Die Signifikanz ist noch höher als bei den<br />
Schulleistungen, nämlich 46 % der Kinder mit einer UES weisen gleichzeitig<br />
eine psychiatrische Störung auf Achse 1 der ICD-10 auf. Bei normal<br />
begabten Kinder ohne UES liegt die Rate bei 13 %.<br />
Gütekriterien<br />
Objektivität der Durchführung und Auswertung: Unter exakter<br />
Einhaltung der vorgegebenen Durchführungs- und<br />
Auswertungsanweisungen ist eine sehr hohe Durchführungs- und<br />
Auswertungsobjektivität gegeben.<br />
Ökonomie: Die Testbatterie zeichnet sich durch eine hohe<br />
Durchführungsökonomie aus. Die gesamte Diagnostik umschriebener<br />
Entwicklungsstörungen im Vorschulalter, mit Ausnahme der motorischen<br />
Koordinationen, allerdings unter Einschluss der allgemeinen Intelligenz,<br />
erfordert für Vierjährige maximal 20 bis 25 Minuten. Für Fünfjährige<br />
verlängert sich die Testzeit relativ zu den Vierjährigen um etwa fünf bis zehn<br />
Minuten. Auch die Auswertungsökonomie ist als gut einzuschätzen.<br />
Anwendbarkeit: Die Testbatterie differenziert vor allem im subnormalen<br />
Leistungsbereich, da sich praktische Fragestellungen im Vorschulalter meist<br />
auf das Vorliegen von Entwicklungsrückständen beziehen. Zur Diagnostik<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 4/März. 2009 20<br />
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von besonderen Begabungen ist die vorliegende Testbatterie also nicht<br />
geeignet.<br />
Normierungsstichprobe: Zur Normierung der Testbatterie wurden<br />
Kindergartenkinder aus drei industriellen Mittelstädten eines westfälischen<br />
Kreises herangezogen. Diese Städte sind deutlich industriell bestimmt, in<br />
ihren Randgebieten sind sie eher ländlich. 24 von 35 Kindergärten waren<br />
kooperationsbereit. Dabei wurden die Daten von 325 Vierjährigen (156<br />
Jungen, 169 Mädchen) und von 332 Fünfjährigen (183 Jungen, 148<br />
Mädchen) gesammelt. Dies war im Jahr 1980.<br />
Aufgabenschwierigkeit und Trennschärfe: Da die vorliegende<br />
Testbatterie ihr Differenzierungsoptimum im Bereich subnormaler<br />
Fähigkeiten aufweisen soll, muss die Aufgabenschwierigkeit zwangsläufig<br />
insgesamt relativ gering sein. Bei geringer Aufgabenschwierigkeit erreicht<br />
auch die Trennschärfe nicht ihr Maximum. (Lienert, 1989).<br />
Validität: Ziel der vorliegenden Vorschultestbatterie ist es, Defizite in<br />
einzelnen Funktionsbereichen frühzeitig festzustellen, um die betroffenen<br />
Kinder einer gezielten Förderung zuzuführen. Somit können<br />
Schulschwierigkeiten noch vor deren Auftreten vermindert werden. Eine<br />
solche Frühförderung ist unter motivationalen Gesichtspunkten sowie im<br />
Hinblick auf das Selbstwertgefühl der Kinder als sehr viel günstiger und<br />
erfolgreicher einzuschätzen als eine Förderung, die vor dem Hintergrund<br />
des Wissens des Kindes um das eigene Versagen stattfindet.<br />
Reliabilität: Alle einzelnen Untertests wiesen eine hohe bzw. ausreichende<br />
Reliabilität auf, bis auf den FEW, den Entwicklungstest der visuellen<br />
Wahrnehmung nach Frostig. Dieser wies einen Mangel an Reliabilität auf,<br />
doch da kein anderes geeignetes Testverfahren zur Verfügung steht, wurde<br />
dieser Test trotzdem in die Testbatterie mit aufgenommen.<br />
Durchführung und Auswertung<br />
Die Reihenfolge der Tests muss eingehalten werden.<br />
(1) Allgemeine Intelligenz: Columbia Mental Maturity Scale (CMM) nach<br />
Eggert (1972): Karten mit verschiedenen Bildern, bei denen das Kind auf das<br />
Bild zeigen soll, das nicht dazu passt. Material (Original): 100 Items.<br />
(2) Sensomotorik: Visuomotorische Koordination aus Frostigs<br />
Entwicklungstest der visuellen Wahrnehmung (FEW) nach<br />
Lockowandt (1976): Abbildungen von zwei Objekten, die vom Kind<br />
durch eine Linie verbunden werden sollen. Material (Original): 16 Items.<br />
(3) Artikulation: Möhring-Test basierend auf der Möhringschen Lauttreppe<br />
nach Möhring (1939): Bildkarten, bei denen das Kind aufgefordert<br />
wird, das dargestellte Bild zu benennen. Die Worte enthalten<br />
bestimmte Laute oder Lautkombinationen, die überprüft werden.<br />
Material (Original): 31 Items.<br />
(4) Expressive Sprache: Grammatiktest (GT) aus dem<br />
Psycholinguistischen Entwicklungstest (PET) von Angermaier<br />
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(1977): Bei unvollständig vorgesprochenen Sätzen soll das Kind das<br />
letzte Wort in grammatikalisch korrekter Form ergänzen. Dies wird<br />
unterstützt durch die Vorgabe von Bildern. Material: 9 Items für 4-<br />
Jährige, 15 Items für 5-Jährige.<br />
(5) Rezeptive Sprache: Wörterergänzen (WE) aus dem Psycholinguistischen<br />
Entwicklungstest (PET) von Angermaier (1977): Das Kind soll Wörter<br />
identifizieren, die ihm unter Auslassung wesentlicher<br />
Wortbestandteile vorgesprochen werden. Material: 10 Items für 4-<br />
Jährige, 16 Items für 5-Jährige<br />
Nur für Fünfjährige:<br />
(6) Aufmerksamkeit I: Frankfurter Tests für Fünfjährige – Konzentration<br />
(FTF-K): Papier mit zufällig angeordneten Äpfeln und Birnen, auf<br />
dem das Kind in 90 Sekunden möglichst viele Birnen<br />
durchstreichen soll. Material (Original): Testbogen mit zufällig<br />
angeordneten Äpfeln und Birnen<br />
(7) Aufmerksamkeit II: Zahlenfolgengedächtnis (ZFG) aus dem<br />
Psycholinguistischen Entwicklungstest (PET) von Angermaier<br />
(1977): Das Kind soll ihm vorgesprochene Zahlenfolgen wiederholen.<br />
Material: Testheft mit verschiedenen Zahlenfolgen<br />
Interpretation<br />
Die Rohwerte und die dazugehörigen T-Werte und Prozentränge (beides<br />
kann man den Tabellen im Anhang entnehmen) werden im Ergebnisbogen<br />
vermerkt. Die einzelnen Bereiche werden zueinander in Beziehung gesetzt.<br />
Voraussetzung für eine UES ist immer eine durchschnittliche<br />
Intelligenzleistung. Folgende Bereiche werden überprüft:<br />
leichte bzw. erhebliche Minderbegabung<br />
UES der Visuomotorik<br />
UES der Artikulation<br />
UES der expressiven Sprache<br />
UES der rezeptiven Sprache<br />
Störung der Aufmerksamkeit<br />
Verwendung als Schuleignungstest<br />
Für eine reguläre Einschulung müssen alle folgenden Kriterien erfüllt sein:<br />
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mindestens durchschnittliche intellektuelle Leistungsfähigkeit: T-CMM ≥<br />
40<br />
keine UES der Visuomotorik, der expressiven Sprache oder der<br />
rezeptiven Sprache<br />
die Summe von T-CMM, T-GT und T-FEW muss mindestens 126<br />
betragen<br />
Die Leistungsfähigkeit des Kinds sollte weiterführend untersucht werden,<br />
wenn mindestens eines der folgenden Kriterien zutrifft:<br />
intellektuelle Leistungsfähigkeit leicht unterdurchschnittlich: T-CMM<br />
zwischen 37 und 39<br />
Konzentrationsleistungen deutlich unterdurchschnittlich (T-ZFG oder T-<br />
FTF-K ≤ 35)<br />
die Summe von T-CMM, T-GT und T-FEW liegt zwischen 120 und 125<br />
Eine Zurückstellung und die Förderung der entsprechenden Defizite wird<br />
empfohlen, wenn mindestens eins der folgenden Kriterien zutrifft:<br />
unterdurchschnittliche intellektuelle Leistungsfähigkeit: T-CMM ≤ 36<br />
UES der Visuomotorik, der expressiven Sprache und/oder der rezeptiven<br />
Sprache<br />
die Summe von T-CMM, T-GT und T-FEW ist unter 120<br />
Eine vorzeitige Einschulung ist möglich, wenn das Kind in jedem Untertest<br />
(ausgenommen Möhring-Test) mindestens durchschnittliche Ergebnisse<br />
erhält, d.h. einen T-Wert von mindestens 45.<br />
Zusammengestellt:<br />
Karin Tharandt, staatl. Schulpsychologin, SFZ Lauf/Hersbruck, Daschstr. 6, 91207 Lauf<br />
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BUEGA Basisdiagnostik Umschriebener<br />
Entwicklungsstörungen im Grundschulalter<br />
G. Esser u.a., Hogrefe, 2007, 298 €<br />
Ein Test mit völlig neuer Konzeption und<br />
theoretischem Hintergrund. Der BUEGA<br />
stellt die Fortsetzung des BUEVA dar, der<br />
das Vorschulalter umfasst.<br />
Hintergrund ist das Konzept der<br />
Umschriebenen Entwicklungsstörungen<br />
nach der ICD 10 (Internationale<br />
Klassifikation psychischer Erkrankungen).<br />
Es werden drei Bereiche<br />
unterschieden:<br />
1. UES (umschriebenen<br />
Entwicklungsstörungen) im Bereich<br />
Sprechen und Sprache<br />
2. UES in der Motorik<br />
3. UES schulischer Fertigkeiten (Lesen,<br />
Rechtschreiben, Mathematik)<br />
Dazu kommen noch Feststellungen zur<br />
Aufmerksamkeit.<br />
Der BUEGA enthält 7 Untertests:<br />
1. Verbale Intelligenz (Analogien)<br />
2. Nonverbale Intelligenz (Matrizen)<br />
3. Expressive Sprache (Grammatik)<br />
4. Lesen (Lesegenauigkeit)<br />
5. Rechtschreiben<br />
6. Rechnen<br />
7. Aufmerksamkeit<br />
Eine große Stichprobe von 2321 Kindern<br />
bildet die Normierungsstichprobe. Durch<br />
die sorgfältige Auswahl und Analyse der<br />
Items wurde eine gute bis sehr gute<br />
interne Konsistenz erreicht. Bei der<br />
Validität wurden schlüssige<br />
Korrelationen zu ähnlichen und<br />
verschiedenen Verfahren gefunden. Auch<br />
die weitere externe Validität durch das<br />
Lehrerurteil ist hoch.<br />
In relativ kurzer Zeit<br />
(Durchführungsdauer 40-60 Minuten)<br />
lassen sich Verdacht auf<br />
Minderbegabung, expressive Sprache,<br />
Lese- Rechtschreibstörung,<br />
Rechenstörung und<br />
Aufmerksamkeitsstörung erhärten oder<br />
ausschließen.<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 4/März. 2009 24<br />
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Ein Test mit völlig neuer Konzeption und theoretischem Hintergrund. Der BUEGA<br />
stellt die Fortsetzung des BUEVA dar, der das Vorschulalter umfasst.<br />
Hintergrund ist das Konzept der Umschriebenen Entwicklungsstörungen nach der ICD<br />
10 (Internationale Klassifikation psychischer Erkrankungen). Es werden drei Bereiche<br />
unterschieden:<br />
1. UES (umschriebenen Entwicklungsstörungen) im Bereich Sprechen und Sprache<br />
2. UES in der Motorik<br />
3. UES schulischer Fertigkeiten (Lesen, Rechtschreiben, Mathematik)<br />
Der BEUGA enthält 7 Untertests:<br />
1. Verbale Intelligenz (Analogien)<br />
2. Nonverbale Intelligenz (Matrizen)<br />
3. Expressive Sprache (Grammatik)<br />
4. Lesen (Lesegenauigkeit)<br />
Dr. Werner Laschkowski<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 4/März. 2009 25<br />
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TEA-CH<br />
The Test of Everyday Attention for Children<br />
Zusammenfassung<br />
Der TEA-Ch ist eine standardisierte und klinisch überprüfte Testbatterie von<br />
Tom Mandley, Ian H. Robertson, Vicki Anderson und Ian Nimmo-Smith<br />
von1999. Er wurde in den USA entwickelt. Seit ca. zwei Jahren wird der<br />
Test vermehrt in der Aufmerksamkeitsdiagnostik, insbesondere im<br />
klinischen Bereich eingesetzt. Die Batterie umfasst unterschiedliche Aspekte<br />
der Aufmerksamkeit. Der Test stellt nur minimale Anforderungen an<br />
Fähigkeiten wie Gedächtnis, Sprache und Verständnis.<br />
Posner und Mitarbeiter kamen zu der Auffassung, dass es mindestens 3<br />
unterschiedliche Aufmerksamkeitssysteme im Gehirn gibt (selektive<br />
Aufmerksamkeit, Daueraufmerksamkeit und räumliche Aufmerksamkeit),<br />
aus welchen sich unterschiedliche Formen von Aufmerksamkeitsstörungen<br />
entwickeln. Zu berücksichtigen ist, die Vernachlässigung der räumlichen<br />
Aufmerksamkeit im TEA-Ch.<br />
Abweichungen von der normalen Entwicklung der Aufmerksamkeit sind bei<br />
einem großen Bereich von Entwicklungsstörungen, Krankheiten und<br />
emotionalen Störungen nachzuweisen (z.B.: ADHS, Autismus,<br />
Angststörung, posttraumatische Belastungsstörungen usw.)<br />
Testüberblick<br />
Altersbereich: 6 – 15 Jahren (Richtlinie)<br />
Individualtest (kein Gruppentest)<br />
Paralleltestform A und B<br />
besonders geeignet für Kinder mit Verdacht auf Aufmerksamkeits- und<br />
Hyperaktivitätsstörung<br />
9 Untertests<br />
Testdauer: ca. 90 Minuten<br />
Kurzversion möglich (bestehend aus 4 Subtests) – Durchführungsdauer:<br />
ca. 30 Minuten<br />
Testaufbau (Subtestbeschreibung)<br />
a. Sky Search:<br />
selektive/fokussierte Aufmerksamkeit<br />
Aufgabe: „Ziel-Raumschiffe“ auf vorgegebenem Blatt finden und<br />
einkreisen<br />
b. Score!:<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 4/März. 2009 26<br />
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Daueraufmerksamkeit<br />
Aufgabe: Geräusche zählen, die jeweils einen Punkt bringen<br />
(Vorgabe über CD)<br />
misst: Fähigkeit des Kindes, seine Aufmerksamkeit selbstbestimmt<br />
aufrecht zu erhalten<br />
c. Creature Counting:<br />
Aufmerksamkeitskontrolle/Umschalten<br />
Aufgabe: Monster vorwärts und rückwärts zählen<br />
d. Sky Search Parallelaufgabe:<br />
Daueraufmerksamkeit und selektive Aufmerksamkeit<br />
Aufgabe: Sky Search und Score! werden gleichzeitig durchgeführt<br />
e. Map Mission:<br />
selektive/fokussierte Aufmerksamkeit<br />
Aufgabe: Symbole müssen auf einer realen Landkarte innerhalb einer<br />
Minute gefunden werden<br />
f. Score Parallelaufgabe:<br />
Daueraufmerksamkeit<br />
Aufgabe: Kinder achten während des Zählens darauf, welches Tier in<br />
einer Nachrichtensendung erwähnt<br />
Kind wird die Strategie nahe gelegt, sich auf das Zählen zu<br />
konzentrieren (inwieweit ist das Kind fähig diese Strategie<br />
beizubehalten?)<br />
Kinder mit Beeinträchtigungen der rezeptiven Sprache oder<br />
schlechten Deutschkenntnissen sollten nicht untersucht werden<br />
g. Walk, Don´t walk:<br />
Daueraufmerksamkeit/Reaktionshemmung (Kontrolle der<br />
Handlung)<br />
Aufgabe: Kinder müssen bei einem bestimmten Ton, einen Schritt auf<br />
dem Spielplan machen<br />
Töne verändern sich in unvorhersehbarer Weise <br />
darauf reagieren (Aufmerksamkeit beibehalten, keine automatische<br />
Reaktion)<br />
h. Opposite Worlds:<br />
Aufmerksamkeitskontrolle/Umschalten<br />
Aufgabe: Kinder folgen zuerst einem Zahlenweg, wo sie die<br />
abgebildeten Zahlen benennen müssen<br />
i. Code Transmission:<br />
Daueraufmerksamkeit<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 4/März. 2009 27<br />
FORUM TERMINE<br />
BÖRSE
Kinder hören eine monotone Reihe vorgesprochener Zahlen, und<br />
müssen hören, ob zweimal die Zahl 5 innerhalb einer Serie auftritt<br />
Jedesmal wenn das geschieht, sollen sie die Zahl nennen, die vor der<br />
5 genannt wurden<br />
Testdauer: 12 Minuten<br />
Kinder müssen ihre Aufmerksamkeit dauerhaft beibehalten, bei relativ<br />
niedrigen Anforderungen<br />
Hinweise zur Testdurchführung<br />
man benötigt: eine Stoppuhr, schwarzer wasserlöslicher Folienstift, CD-<br />
Player<br />
nicht geeignet für Kinder mit visuellen und akustischen<br />
Wahrnehmungsproblemen<br />
Interpretation der Testergebnisse<br />
Parallelform (B) ist dafür da, um eine Leistungsveränderung festzustellen<br />
Geringe Verbesserungen/Verschlechterungen sind aufgrund des<br />
Übungseffektes als nicht signifikant zu beweren (Tabelle im Anhang gibt<br />
genau Auskunft darüber)<br />
Probleme für die Interpretation – falsche positive Befunde<br />
diese können sich dadurch ergeben, dass das Kind die Übungsaufgabe<br />
nicht versteht <br />
kognitive Fähigkeiten und Allgemeinwissen müssen im Normalbereich<br />
liegen (Vorsicht bei IQ unter Mittelwert)<br />
Subtest und überprüfte Faktoren der<br />
Aufmerksamkeit<br />
Faktor selektive Aufmerksamkeit<br />
Subtests: Sky Search und Map Mission<br />
untersucht die Effizienz, mit der relevante Infos aus der Umwelt<br />
herausgefiltert und gleichzeitig ablenkende Reize ausgeblendet werden<br />
können<br />
klinische Ergebnisse: bei der selektiven Wahrnehmung wurden keine<br />
deutlichen Unterschiede zwischen der Kontrollgruppe und Kindern mit<br />
ADHS festgestellt<br />
Faktor: Daueraufmerksamkeit<br />
Subtests: Score!, Score Parallelaufgabe, Walk, Don´t walk, Code<br />
Transmission<br />
Daueraufmerksamkeit ist die Fähigkeit, eine selbstgesteuerte, aktive,<br />
aufmerksame Haltung zu einer Aufgabe einzunehmen, auch dann wenn<br />
es nur wenige Anreize für die Aufrechterhaltung gibt<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 4/März. 2009 28<br />
FORUM TERMINE<br />
BÖRSE
klinische Ergebnisse: Deutlich schlechtere Leistungen von Kindern mit<br />
Diagnose ADHS im Vergleich mit einer Kontrollgruppe<br />
Faktor: Aufmerksamkeitskontrolle/Umschalten<br />
Subtest: Sky Search Parallelaufgabe<br />
enge Beziehung zu Faktor Daueraufmerksamkeit (simultane Ausführung<br />
von zwei Aktivitäten)<br />
Kontrolle der eigenen Aufmerksamkeitszuwendung<br />
klinische Ergebnisse: deutlichste Unterschied zwischen ADHS Kindern<br />
und der Kontrollgruppe (Kinder mit niedrigeren intellektuellen Fähigkeiten<br />
haben diese Schwierigkeiten häufiger)<br />
Subtest: Creature Counting und Opposite Worlds<br />
Creature Counting: Weist engste Beziehung zu IQ-Werten auf (niedriges<br />
intellektuelles Leistungsniveau?)<br />
Klinische Ergebnisse: Kinder mit ADHS schnitten bei diesen Tests<br />
erheblich schlechter als die Kontrollgruppe ab (auch dann wenn<br />
Leistungen im Wortschatztest und Mosaiktest gleich waren <br />
Umschalten)<br />
Erfahrungen bei der Durchführung<br />
sehr lange Testdauer<br />
Material ansprechend für Kinder<br />
viel Zusatzmaterialien (CD-Player…) notwendig<br />
aufwändig in der Auswertung<br />
sehr teures Testverfahren<br />
zusammengestellt von:<br />
Karin Tharandt, staatl. Schulpsychologin, SFZ Lauf/Hersbruck, Daschstr. 6, 91207 Lauf a.<br />
d. Pegnitz<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 4/März. 2009 29<br />
FORUM TERMINE<br />
BÖRSE
BADYS 1- 4+<br />
Bamberger Dyskalkuliediagnostik von Konstanze Schardt / Gerhild Merdian<br />
Paepsy Verlag Bamberg / Komplettpreis 179,00 €<br />
BADYS 1 - 4+ ist ein normiertes förderdiagnostisches Verfahren zur<br />
differenzierten Erfassung von besonderen Rechenschwierigkeiten<br />
(Dyskalkulie, Rechenschwäche). Nach ICD 10 (F81.2) kann er zur<br />
Überprüfung einer Rechenstörung verwendet werden.<br />
Er ist vom Ende der 1. Klasse bis zum Beginn der 6. Klasse einsetzbar.<br />
BADYS 1- 4+ umfasst folgende Inhaltsbereiche:<br />
Basaler Wahrnehmungsbereich (Figur-Grund-Wahrnehmung, Wahrnehmungsgeschwindigkeit,<br />
Visuell-räumliche Vorstellung /<br />
Orientierung)<br />
Arbeitsspeicher (Visuelle und verbale Gedächtnisleistungen)<br />
Arithmetik (Zahlerfassung, Operationsverständnis, Grundoperationen,<br />
Ergänzungsaufgaben)<br />
Geometrie (Messen, Maße schätzen, Umrechnen von Maßen,<br />
Symmetrie,<br />
ab 3. Klasse auch Körpernetze)<br />
Uhr (zeitliche Orientierung, Uhrkenntnis)<br />
Die verschiedenen Klassenstufen sind inhaltlich ähnlich aufgebaut. Die<br />
Klassenversionen unterscheiden sich im überprüften Zahlenraum und in<br />
den Schwierigkeitsstufen.<br />
Da BADYS 1 - 4+ als förderdiagnostisches Verfahren konzipiert wurde,<br />
differenziert es v.a. im unteren Leistungsbereich.16<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 4/März. 2009 30<br />
FORUM TERMINE<br />
BÖRSE
Handbuch<br />
Bildvorlagenbuch<br />
Normenheft<br />
Taktiles Ergänzungsset<br />
CD: computergestützte Auswertung,<br />
Lösungsschablonen<br />
10 Testhefte<br />
10 Aufgaben- und Protokollhefte<br />
10 Bewertungsbögen<br />
Pro Überprüfung benötigt man ein Aufgaben- und Protokollheft für den<br />
Tester (in dem die Aufgaben mit den Anweisungen stehen und, das für<br />
erste Notizen genutzt werden kann), ein Testheft für den Schüler sowie<br />
einen Bewertungsbogen zum Eintragen der Ergebnisse.<br />
Badys 1 - 4+ gibt es in der:<br />
Langform als Einzeltest (Dauer 70 bis 90 Min. oder 2 Sitzungen zu ca. 45<br />
Min.)<br />
Kurzform als Einzel- oder Gruppentest (Dauer 50 bis 60 Min.)<br />
Testaufbau (Langform):<br />
• Visuell-Räumliche Grundfertigkeiten (VRG)<br />
(Raumlagebeziehungen, Räumliche Vorstellung, Seriation)<br />
• Gedächtnisleistungen (GED)<br />
(vorwärts, rückwärts)<br />
• Mathematische Begriffe (MB)<br />
(Zahl- und Operationsbegriffe, Positionsbegriffe, Begriffe der<br />
zeitlichen Abfolge)<br />
• Mengenerfassung (ME)<br />
(Mengenschätzen, Wahrnehmungskonstanz, strukturierte<br />
Mengenerfassung)<br />
• Zahlerfassung (ZE)<br />
(Zählfertigkeit, Stellenwertsystem, Orientierung im Zahlenraum,<br />
Ungleichungen)<br />
• Addition und Subraktion (ADSU)<br />
(Operationsverständnis, Addition, Subtraktion, Ergänzungsaufgaben)<br />
• Multiplikation und Division (MUDI)<br />
(Operationsverständnis, Multiplikation, Division)<br />
• Umgang mit Maßen (UMA)<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 4/März. 2009 31<br />
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BÖRSE
(Zeitliche Orientierung, Uhrkenntnis, Maße schätzen, Umrechnen<br />
von Maßen)<br />
• Kontrollvariable Bearbeitungsgeschwindigkeit (KVB)<br />
dieser Wert geht nicht in den Gesamttest mit ein.<br />
In der Kurzform werden nur die Aufgaben abgetestet, die besonders gut<br />
zur Identifizierung rechenschwacher Kinder beitragen<br />
(ME,ZE,ADSU,MUDI,UMA).<br />
Die Durchführung der Kurzform kann als erste Einschätzung dienen.<br />
Neben der Diagnostik gibt es umfangreiche Fördermaterialien zum<br />
Training pränumerischer / numerischer Grundfertigkeiten, geometrischer<br />
Fertigkeiten, zum Umgang mit Maßen sowie Spiele und<br />
Therapiematerialien für Kinder im Vorschul- und Grundschulalter.<br />
Weitere Infos unter www.paepsy-verlag.de / www.lerntherapie-schardt.de<br />
Anmerkungen zum BADYS 1 - 4+:<br />
Positives:<br />
das Aufgaben- und Protokollheft, das Testheft sowie der<br />
Bewertungsbogen sind farbig gestaltet, so dass man sich gut<br />
orientieren kann; zudem ist jede Klassenstufe farbig<br />
gekennzeichnet<br />
im Testverlauf wechseln für den Schüler mündlich gestellte<br />
Aufgaben mit schriftlich zu beantwortenden Aufgaben ab<br />
abwechslungsreich, hält die Motivation aufrecht<br />
am Rand des Aufgaben- und Protokollheftes ist genau beschriftet,<br />
welches Material eingesetzt werden muss<br />
der Bewertungsbogen ist sehr differenziert aufgeschlüsselt; die<br />
Stärken und Schwächen können genau erfasst und markiert<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 4/März. 2009 32<br />
FORUM TERMINE<br />
BÖRSE
werden; der Förderbedarf ist sofort erkennbar<br />
der Schwerpunkt liegt auf einer „Förderdiagnostik“<br />
im Bewertungsbogen ist zusätzlich die Möglichkeit einer<br />
qualitativen Auswertung für Grundrechenarten sowie die<br />
Möglichkeit, Beobachtungen zu den einzelnen Untertest genau<br />
einzutragen<br />
das Testheft für den Schüler ist übersichtlich gestaltet<br />
der Test ist sehr gut im MSD einsetzbar<br />
Kritisches:<br />
im DFK-Bereich sowie im GS-Bereich am SFZ begrenzt<br />
durchführbar; der Intelligenzwert sollte im<br />
Durchschnittsbereich liegen !!!<br />
das Versprachlichen von Aufgaben ist bei der Durchführung nur in<br />
geringem Maße vorgesehen;<br />
es ist aber jederzeit möglich und kann mitprotokolliert werden<br />
Achtung:<br />
die Reihenfolge im Aufgaben- und Protokollheft entspricht nicht der<br />
Reihenfolge im Bewertungsbogen<br />
dadurch muss man bei den ersten Auswertungen viel hin und<br />
her blättern und sehr gut aufpassen, dass man sich nicht<br />
verschreibt der Aufwand lohnt sich aber !<br />
Fazit:<br />
Nach unserer Meinung ist der BADYS 1 – 4+ eher für den MSD<br />
geeignet. Man bekommt recht<br />
schnell eine gute Übersicht über „Brennpunkte“ sowie Bereiche<br />
des Förderbedarfs.<br />
____________________________________________________<br />
________<br />
vorgestellt von Christina Oberrender / Rita Krüger (SFZ Schwabach)<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 4/März. 2009 33<br />
FORUM TERMINE<br />
BÖRSE
Zielgruppe Fortbildung Datum, Ort<br />
Koordinatoren<br />
Sprache<br />
Jahrestagung,<br />
Schwerpunkt<br />
Mehtodentraining und<br />
Monitoring<br />
18. – 19. Juni 2009,<br />
Schwarzenberg<br />
MSH-Mitarbeiter MSH-Tag Oktober 2009<br />
MSD-Mitarbeiter MSD-Tag Oktober 2009<br />
MSH-Mitarbeiter Jahrestagung: 26. - 27. 10. 2009<br />
Sprachförderung Schwarzenberg<br />
MSD-Mitarbeiter Jahrestagung: 27. – 28. 10. 2009<br />
Beratung<br />
Schwarzenberg<br />
Koordinatoren DFK Jahrestagung: verlegt vom 13.-<br />
Sichtung von<br />
14.5.2009 auf Nov.<br />
Fördermaterial 2009<br />
Koordinatoren 3-6 Jahrestagung: verlegt vom 14.-<br />
Rechtliche<br />
15.5.2009 auf Nov.<br />
Möglichkeiten<br />
2009<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 1/Sept. 2007 34<br />
FORUM TERMINE<br />
BÖRSE
Kaufspiele zur auditiven Merkfähigkeit für Kinder im Vorschulalter<br />
und in den ersten Schuljahren<br />
MERKSPIELPUZZLE 1 - für Kinder ohne Schriftsprachkenntnisse; mit Bilder<br />
MERKSPIELPUZZLE 2 - für Kinder in den ersten Schuljahren; mit Silben<br />
Förderziele<br />
- Speichern der dargebotenen Reihenfolge<br />
- auditives Kurzzeitgedächtnis<br />
- Strategien zum Kurzzeitspeichern entwickeln<br />
Material<br />
- Merkspielpuzzle 1:<br />
Insgesamt 15 Puzzles a 12 Kärtchen mit jeweils drei bis vier Bildern (Begriffen)<br />
in unterschiedlichen Reihenfolgen. Die Kärtchen werden nach lautsprachlicher<br />
Anweisung abgelegt und erzeugen ein schönes Tierbild. Die Anforderungen<br />
steigen mit zunehmender Wortlänge und -ähnlichkeit.<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 1/Sept. 2007 35<br />
FORUM TERMINE<br />
BÖRSE
- Merkspielpuzzle 2:<br />
Insgesamt 2 x 18 Puzzles a 12 Kärtchen mit jeweils 3 oder 4 Silben in<br />
unterschiedlicher Reihenfolge. Einfache Silben, Konsonantenverbindungen<br />
und klangähnliche Laute.<br />
Einsatz / Handhabung<br />
- Einzelförderung / Partnerarbeit<br />
Variationen<br />
- Anzahl der Bilder / Silben steigern, indem eigene Puzzles erstellt werden.<br />
- Eigene Puzzles erstellen mit Zahlenfolgen.<br />
Tipp<br />
- Nicht von der äußeren Aufmachung abschrecken lassen! Kinder spielen<br />
die Merkspielpuzzles sehr gerne. Investition lohnt sich!<br />
Bestelldaten / Preis<br />
Merkspielpuzzle 1 ProLog Therapie- und Lernmittel OHG<br />
Art. Nr. 1491 / 34,90 Euro Olpener Str. 124, 51103 Köln<br />
Merkspielpuzzle 2 Tel. 0221-66 09 10, Fax: 0221-66 09 111<br />
Art. Nr. 1492 / 34,90 Euro Internet: www.prolog-shop.de<br />
Im Paket billiger!<br />
Art. Nr. 1493 / 59,90 Euro<br />
Ähnliche Kaufspiele<br />
Merkmal (ab 5 Jahren) Lingoplay<br />
Merkwürdig (ab 5 Jahren) Vorgebirgsstr. 7, 50677 Köln<br />
Merkbar (ab 7 Jahren) Tel. 0221-3104317, Fax: 0221-3104318<br />
Internet: www.lingoplay.de<br />
je 6,90 Euro<br />
___________________________________________________________________<br />
vorgestellt von Maria Ohrner, Heiko Sauer und Eva Stein<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 1/Sept. 2007 36<br />
FORUM TERMINE<br />
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Kaufspiel zur „Steigerung der Verarbeitungsgeschwindigkeit“<br />
Die drei ??? GEHEIMCODE<br />
Detektive, Spione und viele andere Leute verständigen sich mit verschlüsselten Botschaften.<br />
Auch du kannst ganz leicht mit deinen Partnern geheime Nachrichten austauschen, die nur ihr<br />
lesen könnt. Alles dazu Nötige findest du in diesem Set.<br />
In unserem Kontext von Interesse sind das „Chiffrieren mit der Schlüsselscheibe“ und das<br />
„Chiffrieren mit der Tafel“.<br />
Förderziele<br />
- üben der sukzessiven Symbol/Buchstabe - Zahl/Buchstaben - Zuordnung<br />
(, um Buchstaben zu dechiffrieren; damit die Botschaft entschlüsselt werden<br />
kann, ist graphomotorische Ausführung notwendig)<br />
- visuelles und (fein)motorisches Geschick<br />
- automatisieren komplexer Handlungsschemata<br />
Material<br />
- Stanzbogen Geheimcode + 2 Achsclips (außerdem: Kreide und Schnur)<br />
Einsatz / Handhabung<br />
- Einzelförderung / Partnerarbeit; aber auch modifizierbar für Kleingruppen sowie<br />
für die gesamte Klasse.<br />
- Altersempfehlung des Herstellers: ab 8 Jahren; im Förderschulbereich ab ca. 4. Kl.<br />
einsetzbar. Anspruchsniveau ist hoch!<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 1/Sept. 2007 37<br />
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BÖRSE
Variationen<br />
- durch zeitliche Vorgaben kann der Zeitfaktor mit eingebracht werden.<br />
- eigene Schlüsselscheiben herstellen (Zuordnung: Zahlen - Buchstaben oder<br />
Symbole - Buchstaben).<br />
Tipp<br />
- Anregungen zum Thema „Geheimschrift“ finden sich u.a. auf folgender<br />
Internetseite: www.blinde-kuh.de („Geheimschrift“ in Suchmaschine eingeben).<br />
Bestelldaten / Preis<br />
Geheimcode von Kosmos in Kaufhäusern und im Fachhandel; bei<br />
www.amazon.de kostet es derzeit 4,97 Euro<br />
___________________________________________________________________<br />
vorgestellt von Maria Ohrner, Heiko Sauer und Eva Stein<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 1/Sept. 2007 38<br />
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BÖRSE
Kaufspiel zum Thema „Konstruktion nach Vorlage“ - „Raum-Lage“<br />
Make´n Break<br />
Anhand vorgegebener Baukarten gilt es mit farbigen Holzbauklötzen Bauwerke<br />
unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades zu errichten. Das klingt einfach, aber die<br />
Uhr läuft!<br />
Förderziele<br />
- nach Vorlage bauen<br />
- Raum-Lage und Farbe berücksichtigen<br />
- so schnell wie möglich umsetzen, Arbeitsgeschwindigkeit steigern<br />
- Konstruktionsstrategien entwickeln<br />
- feinmotorisches Geschick verbessern<br />
Material<br />
- 1 Timer, 10 farbige Bausteine aus Holz, 80 Baukarten, 60 Wertungschips, 1 Würfel<br />
Einsatz / Handhabung<br />
- Einzelförderung oder Kleingruppen (bis max. 10 Spieler)<br />
- Altersempfehlung des Herstellers: ab 8 Jahren; Erfahrung zeigt, dass Einsatz auch<br />
schon früher möglich!<br />
Variationen<br />
- Spielregeln können problemlos vereinfacht werden.<br />
- Schwierigkeitsgrad lässt sich durch Aussortieren der Baukarten und/oder<br />
Weglassen des Timers vereinfachen.<br />
Bestelldaten / Preis<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 1/Sept. 2007 39<br />
FORUM TERMINE<br />
BÖRSE
Make´n Break von Ravensburger in Kaufhäusern und im Fachhandel; bei<br />
www.amazon.de kostet es derzeit 19,89 Euro<br />
Ähnliche Kaufspiele<br />
Make´n Break, Mitbringspiel in Kaufhäusern und im Fachhandel<br />
ca. 5,99 Euro<br />
Make´n Break, Extreme in Kaufhäusern und im Fachhandel<br />
ca. 19,- Euro<br />
Ubongo, Mitbringspiel in Kaufhäusern und im Fachhandel<br />
ca. 5,99 Euro<br />
___________________________________________________________________<br />
vorgestellt von Maria Ohrner, Heiko Sauer und Eva Stein<br />
Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 1/Sept. 2007 40<br />
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