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10<br />

skurriles<br />

Aktuelle Erkenntnisse und Forschungsprojekte zum Schmunzeln und Staunen.<br />

BiOLOgie<br />

Tomatenfische<br />

Was haben Tomaten und Fische gemeinsam?<br />

Das Leibniz-Institut IGB ging in einem<br />

Projekt nicht nur dieser Frage nach, sondern<br />

baute gleich ein ganzes Ökosystem<br />

auf, das künftig einen wichtigen Beitrag für<br />

die Lebensmittelversorgung der Städte liefern<br />

könnte. Dazu werden Buntbarsche in<br />

speziellen Zuchtbecken gehalten. Die IGB-<br />

ForscherInnen entwickelten einen kompletten<br />

ökologischen Kreislauf zur Fisch- und<br />

Gemüsezucht in einem<br />

Container-Glashaus.<br />

Das System ist<br />

emissionsfrei<br />

und kann Abwärmequellen<br />

nutzen. Dazu<br />

wird das Wasser<br />

aus der Aquakultur zuerst<br />

mechanisch und biologisch<br />

gereinigt. Es stellt damit einen optimalen<br />

Dünger für Tomaten dar, die in einem Rinnensystem<br />

in Mineralwolle gezogen werden.<br />

Die Tomaten wachsen und verwerten<br />

nicht nur das aus der Aquakultur entstandene<br />

CO , sondern verdunsten viel Wasser,<br />

2<br />

das wieder für die Becken gesammelt wird.<br />

Das neue System nennt sich Aquaponic, hat<br />

einen vielfach geringeren Wasserbedarf als<br />

herkömmliche Anlagen und benötigt nur<br />

geringe Mengen mineralischen Düngers.<br />

Infos: www.igb-berlin.de<br />

Blumenfunk<br />

eidechsen- und Salamander-roboter<br />

Bionik. Beim Bau von Robotern lassen sich ForscherInnen gerne von der Natur<br />

inspirieren. WissenschaftlerInnen vom Georgia Institute of Technology<br />

haben jüngst einen sechsbeinigen Roboter präsentiert, der besonders rasch<br />

über Sand und Kies rasen kann und Inputs für künftige Marsmissionen bringen<br />

soll. Auch andere instabile Untergründe wie Matsch oder Graslandschaften<br />

bewältigt der Roboter, für den sich die ForscherInnen unter anderem<br />

vom Zebraschwanzleguan inspirieren ließen. Auch in nassere Gefielde wagt<br />

sich das Forschungs team des Biorobotics Laboratory der Eidgenössischen<br />

Technischen Hochschule in Lausanne. Inspiriert vom Salamander kann sich<br />

der „Salamandra robotica II“ nicht nur kriechend am Boden, sondern auch<br />

sehr gut schwimmend im Wasser bewegen. Dabei hilft ein künstliches Nervensystem<br />

im Rückgrat, über das jedes Gliedmaß seine Bewegung signalisiert.<br />

Selbst abgetrennte Glieder stören die Roboter-Amphibie nicht.<br />

Infos: www.gatech.edu/<br />

Botanik. Blumen locken bekanntlich durch ihr Aussehen, ihre Farbe und ihren speziellen Duft<br />

Insekten an. Der Biologe Daniel Robert von der University Bristol konnte nun nachweisen,<br />

dass Blumen auch elektrisch mit Hummeln kommunizieren. Dazu montierte er Elektroden auf<br />

Petunien. Wenn eine Hummel, die sich im Flug positiv auflädt, die Blume besucht, die von Natur<br />

aus schwach negativ geladen ist, kommt es zu einer geringen Ladungsänderungen,<br />

die einige Minuten anhält. Diese Ladungsdifferenz deuten die fleißigen Bestäuber laut<br />

Robert als ein Signal, dass hier nun wenig Nektar zu holen ist. Neben anderen<br />

Pflanzenmerkmalen werden bestäubende Insekten, die über ein gutes Gedächtnis<br />

verfügen, so nun auch elektrisch über lohnende Pflanzenbesuche<br />

informiert, um ihnen ja negative Erlebnisse zu ersparen. Dabei<br />

können die elektrischen „Blumenfelder“ in Sekundenschnelle ihren<br />

Ladungszustand wechseln, was eine schnelle Kommunikation<br />

zwischen Blume und Bestäuber ermögliche.<br />

Dominic Clarke et al.: Detection and Learning of Floral Electric Fields<br />

by Bumblebees.Science (2013) doi: 10.1126/science.1230883<br />

MeDiziN<br />

Atem verrät Dicke<br />

Nicht nur das Aussehen, sondern auch der Atmen verrät Dickleibigkeit. ForscherInnen<br />

am Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles belegten in einer großangelegten<br />

Studie unter 729 Menschen, dass eine hohe Konzentration von Wasserstoff und<br />

Methan im Atem mit einem größeren Body Mass Index und höheren Köperfettanteil<br />

korreliert. Diese Gase entstehen im Verdauungstrakt, wenn bestimmte Mikroorganismen,<br />

wie etwa „Methanobrevibacter smithii“, überhand nehmen. Diese Darmbewohner<br />

verwerten Wasserstoff von anderen Mikroorganismen, erzeugen so Methan und<br />

sorgen dafür, dass diese effektiver Nährstoffe verwerten.<br />

R. Mathur et al.: Methane and Hydrogen Positivity on Breath Test Is Associated With Greater Body<br />

Mass Index and Body Fat. The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism (2013) doi: 10.1210/<br />

jc.2012-3144<br />

Fotos: Kostas Karakasiliotis, Biorobotics Laboratory, EPFL, IGB-Berlin, 123rf

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