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HEIMISCHE FORSCHERiNNEN<br />

NUTZEN BEREITS INFRASTRUKTUR<br />

Erste Beobachtungen österreichischer<br />

WissenschaftlerInnen sind<br />

bereits erfolgt. So laufen aktuell beispielsweise<br />

zwei Projekte an der<br />

Universität Wien. Der ESO-Beitritt<br />

hat der österreichische Astronomie<br />

jedenfalls den geregelten Zugang zu<br />

international konkurrenzfähigen Instrumenten<br />

ermöglicht. Die Beobachtungszeiten<br />

werden in Perioden eingeteilt,<br />

die jeweils von 1. April bis<br />

30. September und 1. Oktober bis<br />

31. März laufen. In der aktuellen<br />

und neuen Periode nützen 35 österreichische<br />

Astronominnen und Astronomen<br />

der beteiligten Universitäten<br />

im Rahmen von über 40<br />

Projekten (knapp die Hälfte davon<br />

unter österreichischer Leitung) die<br />

Teleskope. Die bewilligten Beobachtungszeiten<br />

für Projekte unter österreichische<br />

Leitung entsprechen<br />

rund 40 Nächten.<br />

Ebenso stellt die ESO-Mitgliedschaft<br />

einen Wert für den Forschungsstandort<br />

Österreich dar,<br />

gerade auch bei Berufungen. Hierzu<br />

verwies man aus dem Wissenschaftsministerium<br />

etwa auf die Berufung<br />

des anerkannten Astroteilchenphysikers<br />

Olaf Reimer, der von<br />

Stanford an die Universität Innsbruck<br />

wechselte und wesentlich zur<br />

Stärkung des Profilschwerpunkts Astroteilchenphysik<br />

beiträgt. Weiters<br />

ist Österreich durch ESO in den internationalen<br />

Forschungsraum eingebettet.<br />

Zahlreiche WissenschaftlerInnen<br />

aus verschiedenen Disziplinen (Astronomie,<br />

Astrophysik, Astroteilchenphysik,<br />

Theoretische Physik, Mathematik<br />

und Informatik) profitieren<br />

von der österreichischen ESO-Mitgliedschaft.<br />

WissenschaftlerInnen<br />

folgender Universitäten und Forschungseinrichtungen<br />

nutzen derzeit<br />

den Zugang zur ESO-Infrastruktur:<br />

Universität Wien, Technische Universität<br />

Wien, Universität Innsbruck und<br />

Universität Graz sowie das RICAM<br />

(Johann Radon Institute for Computational<br />

and Applied Mathematics)<br />

der Österreichischen Akademie der<br />

Wissenschaften (Standort: Universität<br />

Linz). Die ESO-Mitgliedschaft ermöglicht<br />

auch österreichischen Firmen,<br />

sich an den Ausschreibungen<br />

der ESO zu beteiligen und somit auch<br />

an der Entwicklung neuer Technologien<br />

(z. B. in der Optik, Bildanalysemethoden)<br />

mitzuwirken.<br />

Die vielen Beobachtungseinrichtungen<br />

der ESO verhalfen der Astronomie<br />

bereits zu zahlreichen bahnbrechenden<br />

Entdeckungen. Unter<br />

anderen wurden an ESO-Observatorien<br />

Beweise für die Existenz eines<br />

Schwarzen Lochs im Zentrum unserer<br />

Milchstraße gefunden. Das VLT<br />

konnte weiters erstmals Kohlenmonoxid-Moleküle<br />

in einer Galaxie analysieren,<br />

die sich in einer Entfernung<br />

von etwa elf Milliarden Lichtjahren<br />

befindet. Ebenso mit dem VLT konnten<br />

Astronomen das größte gemessene<br />

Alter eines Sterns in unserer<br />

Milchstraße bestimmen. Mit seinen<br />

13,2 Milliarden Jahren wurde der<br />

Stern in einer der frühesten Phasen<br />

der Sternentstehung im Universum<br />

geboren.<br />

TEIL DER EU-FORSCHUNGS-<br />

STRATEGIE-ROADMAP<br />

Das Budget der ESO beträgt<br />

2013 etwa 150 Millionen Euro. Österreichs<br />

Mitgliedsbeitrag liegt bei<br />

jährlich 3,35 Millionen Euro. Weiters<br />

wird seitens Österreichs ein Investitionsbeitrag<br />

für die Nutzung der bestehenden<br />

Observatorien geleistet.<br />

Zurzeit arbeiten etwa 730 Personen<br />

bei ESO, davon sind 438 internationale<br />

MitarbeiterInnen direkt bei ESO<br />

angestellt (darunter fünf Österreicher).<br />

166 ESO-MitarbeiterInnen arbeiten<br />

in Chile direkt vor Ort. Im Dezember<br />

2012 haben die ESO<br />

Mitgliedstaaten die Finanzierung und<br />

den Bau des neuen und weltweit bisher<br />

größten Teleskops – des European<br />

Extremely Large Teleskope (E-<br />

ELT) beschlossen, an dem sich Österreich<br />

ebenso beteiligen wird.<br />

Wissenschaftliche Sachleistungen,<br />

die von den Universitäten Wien, Linz<br />

und Innsbruck bereitgestellt und<br />

vom BMWF finanziert werden, tragen<br />

wesentlich zum Bau des neuen Superteleskops<br />

bei, welches auch Teil<br />

der Roadmap des Europäischen Strategieforums<br />

für Forschungsinfrastrukturen<br />

(ESFRI) ist.<br />

Die ESO wurde 1962 in Paris gegründet<br />

und hat ihre Sitze in München-Garching<br />

(Deutschland) und<br />

Santiago (Chile). Sie ist die führende<br />

ForschungsinFrastruktur<br />

europäische Großforschungsinfrastruktur<br />

für Astronomie und das derzeit<br />

produktivste Observatorium (im<br />

Jahr 2012 mit 870 Veröffentlichungen<br />

weltführend). Mitgliedsstaaten<br />

sind Belgien, Deutschland, Frankreich,<br />

die Niederlande, Schweden,<br />

Dänemark, Italien, Schweiz, Portugal,<br />

das Vereinigte Königreich, Finnland,<br />

Spanien, Tschechien, Österreich und<br />

Brasilien (Ratifikationsprozess nicht<br />

abgeschlossen). Chile (selbst kein<br />

Mitgliedsland) ist Gastnation der Observatorien:<br />

Die ESO betreibt derzeit<br />

Observatorien an drei verschiedenen<br />

Standorten in der chilenischen Atacama-Wüste<br />

unter für die Astronomie<br />

optimalen Beobachtungbedingungen.<br />

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