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muss jetzt noch durch unsere beiden<br />

Shareholder, dem Land Steiermark,<br />

das 90 Prozent Anteile hält, und der<br />

niederländischen TNO (Toegepast<br />

Natuurwetenschappelijk Onderzoek)<br />

genehmigt werden. Ich rechne damit,<br />

dass ab Juli dem neuen Plan entsprechend<br />

vorgegangen werden<br />

kann. Eine bisschen eine Unbekannte<br />

in unserer kommenden Budgetgebarung<br />

ist natürlich, wie sich<br />

das neue europäische Rahmenprogramm<br />

„Horizon 2020“ entwickeln<br />

wird, da ja EU-Projekte traditionell<br />

ein wichtiges Standbein für uns sind<br />

– aktuell sind wir beispielsweise in<br />

45 EU-Projekte eingebunden. Nach<br />

den uns bisher vorliegenden Informationen<br />

zeichnet sich ab, dass die<br />

kommende EU-Budgetsituation für<br />

uns etwas ungünstiger aussehen<br />

wird, jedoch beherrschbar bleibt.<br />

Internationalisierung ist aktuell in<br />

vielen vergleichbaren Einrichtungen<br />

ein Thema. Bei Ihnen auch?<br />

Wir verfügen, wie erwähnt, als eine<br />

unserer starken Säulen über zahlreiche<br />

EU-Projektbeteiligungen, die wir<br />

auch in Zukunft vorantreiben werden<br />

und ausbauen wollen. Außerdem besteht<br />

unser Netzwerk ohnehin längst<br />

zu einem maßgeblichen Teil aus internationalen<br />

Forschungspartnern.<br />

Wenn Sie aber mit Internationalisierung<br />

meinen, ob wir beispielsweise<br />

in Asien eine Niederlassung einrichten<br />

werden, so kann ich das – jedenfalls<br />

für die nächste Zeit – ausschließen.<br />

Wir sehen darin derzeit keine<br />

Vorteile für uns.<br />

Inwieweit hilft Ihnen im Wettbewerb<br />

um internationale Forschungsprojekte,<br />

dass sich TNO an Joanneum<br />

beteiligt hat?<br />

Es ist zwar nur eine kleine Beteiligung<br />

von zehn Prozent, aber wir haben<br />

jedenfalls einen sehr guten<br />

Draht zur TNO – sowohl atmosphärisch,<br />

als auch operativ. Wir verfügen<br />

über einige gemeinsame Projekte,<br />

bzw. sind in Projekte eingebunden,<br />

an denen wir gemeinsam beteiligt<br />

sind. Wir wollen aber in Zukunft verstärkt<br />

beobachten, inwieweit sich<br />

derartige Kooperationen ausbauen<br />

lassen. Wir sind auf alle Fälle sehr<br />

froh, dass wir mit der TNO über eine<br />

kräftige Stimme von außen verfügen.<br />

Ich bin überzeugt, dass in der verstärkten<br />

Kooperation mit TNO noch<br />

viel Potenzial für internationale Themen<br />

erschlossen werden kann.<br />

Was sehen Sie als Ihre genuine<br />

Kernmission als Geschäftsführer?<br />

Ich versuche, unsere Mitarbeiterschaft<br />

von einer verstärkten wirtschaftsnahen<br />

Denkweise zu überzeugen.<br />

Von einer ganzheitlichen<br />

Sicht, die bei unseren technisch-wissenschaftlichen<br />

Stärken stets auch<br />

mitberücksichtigt, wie sich diese verkaufen<br />

lassen. Gemeinsames Ziel ist,<br />

die Verwertung bzw. Lizenzpolitik voranzutreiben.<br />

Daher werden wir auch<br />

verstärkt Technologiebewertungen<br />

durchführen, um nur ja keine Erfolg<br />

versprechenden Ansätze zu übersehen.<br />

Dies zu systematisieren, ist mir<br />

sehr wichtig. Zwar ist es als gemeinnütziges<br />

Unternehmen nicht unser<br />

primäres Ziel, Gewinne zu machen,<br />

doch ist es auch nicht verboten. Und<br />

mit dem verstärkten Augenmerk auf<br />

Verwertbarkeit lassen sich eben Mittel<br />

erlösen, die wir dringend brauchen<br />

können, um verstärkt in Eigenforschung<br />

zu investieren.<br />

Reichen dazu also die Mittel aus der<br />

Basisfinanzierung nicht aus?<br />

Wir verfügen über ein Basisfinanzierungsbudget<br />

von 7,5 Millionen Euro<br />

jährlich. Dieser Vertrag gilt schon<br />

seit einigen Jahren und wurde bisher<br />

nicht valorisiert. Das schafft auf der<br />

einen Seite eine gewisse Sicherheit<br />

beziehungsweise langfristige Planbarkeit,<br />

fordert uns jedoch auf der<br />

anderen Seite auch heraus, kreative<br />

Ansätze für Wachstum ohne Budgeterhöhung<br />

zu finden.<br />

Wie hoch ist der Anteil Ihrer Drittmittel<br />

am Budget?<br />

Das ist meine Lieblingsfrage! Unser<br />

Eigenfinanzierungsgrad hat im letzten<br />

Jahresabschluss eine Rekordhöhe<br />

von 81 Prozent erreicht. Wobei mit Eigenfinanzierung<br />

all jene Projekte ge-<br />

meint sind, die im individuellen Wettbewerb<br />

eingeworben wurden. Das<br />

sind sowohl Industrieprojekte, als<br />

auch nationale und internationale Forschungsprojekte,<br />

die zwar beispielsweise<br />

von der FFG, dem FWF oder der<br />

EU gefördert werden, aber dennoch<br />

erst durch den Wettbewerb an Land<br />

gezogen werden konnten. Wir wissen<br />

allerdings, dass es in den nächsten<br />

Jahren sehr schwer wird, dieses hohe<br />

Niveau zu halten.<br />

Was halten Sie von der Forschungsscheckinitiative<br />

der Regierung, wo<br />

vor allem KMU bis zu 10.000 Euro<br />

Budget für Auftragsforschungsmaßnahmen<br />

zur Verfügung stehen?<br />

Bei uns werden im Schnitt jährlich<br />

rund 20 Forschungsschecks eingelöst.<br />

Ich halte diese Initiative für sehr<br />

gelungen, da es als Kontaktanbahnung<br />

vor allem für jene Betriebe<br />

recht gut funktioniert, die mit Forschung<br />

noch nicht so oft konfrontiert<br />

waren. Es wird zwar dann nicht aus<br />

jedem dieser Forschungsscheckkunden<br />

ein großer Forschungsprojekt-<br />

Partner, aber es kommt dennoch immer<br />

wieder zu nachhaltigen<br />

Geschäftsbeziehungen.<br />

Wie hoch ist Ihr aktueller MitarbeiterInnenstand?<br />

Aktuell haben wir 457 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. Vollzeitäquivalente<br />

sind es 385. Daraus lässt sich<br />

eine gewisse Flexibilität des Unternehmens<br />

erkennen, auf persönliche<br />

Situationen unserer Beschäftigten<br />

Rücksicht zu nehmen. Das funktioniert<br />

bei uns ausnehmend gut.<br />

Selbst die aus nationaler Sicht eher<br />

selten konsumierten „Papawochen“<br />

sind bei uns gang und gäbe und tragen<br />

zu einer hohen Mitarbeiterzufriedenheit<br />

bei. Nachdem wir ein<br />

leichtes Wachstum anstreben, dürfte<br />

sich dies gegen Jahresende auch im<br />

Personalstand spiegeln.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Forschung 39<br />

Wolfgang Pribyl: „Gemeinsames Ziel ist, die Verwertung bzw.<br />

Lizenzpolitik voranzutreiben. Daher werden wir auch verstärkt<br />

Technologiebewertungen durchführen, um nur ja keine<br />

Erfolg versprechenden Ansätze zu übersehen.“

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