Download - AWO Arbeiterwohlfahrt Landesverband e.V.
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<strong>AWO</strong> RückBlick 2011<br />
mit den Höhepunkten von 2008 - 2011
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong> <strong>Landesverband</strong> Saarland e.V.<br />
Verantwortlich für den Inhalt: Birgit Ohliger<br />
Redaktion: <strong>AWO</strong> Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Jürgen Nieser<br />
Tanja Zimmermann<br />
Grafische Gestaltung: HDW Saarbrücken<br />
Druck: Ottweiler Druckerei
Inhalt<br />
Vorwort<br />
<strong>AWO</strong> Saarland: Attraktiver Arbeitgeber<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
Hilfe von Herzen<br />
Sichere Arbeitsplätze<br />
Landesausschuss und -vorstand 2008-2012<br />
Fachausschüsse, <strong>AWO</strong> Saarland<br />
Mitgliederentwicklung<br />
26 Jahre Landesvorsitzender<br />
Wirtschaftliche Entwicklung<br />
Kampagne Kinderarmut<br />
<strong>AWO</strong> Südwest<br />
Freiwilligen Büro<br />
Seniorenzentren<br />
<strong>AWO</strong>-Ombudsmann<br />
SozialAkademie<br />
<strong>AWO</strong> ZuHause<br />
Verbund für Integration und Bildung (V.I.B.) /<br />
Sozialpsychiatrie<br />
Landesjugendwerk (LJW)<br />
Das Sozialpädagogische Netzwerk (SPN)<br />
Kindertageseinrichtungen<br />
Notschlafstelle / Frauenhäuser<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
14<br />
15<br />
19<br />
21<br />
30<br />
31<br />
33<br />
37<br />
46<br />
47<br />
54<br />
56
1<br />
Vorwort<br />
Gegen Sozialabbau –<br />
Für Solidarität!<br />
Wie Sie diesem Rückblick entnehmen<br />
können, hat sich die<br />
<strong>AWO</strong> in den vergangenen Jahren<br />
entsprechend ihrer Grundsätze<br />
engagiert für die Belange der von uns vertretenen<br />
Menschen eingesetzt:<br />
• Wir haben mit der Kampagne „Kinderarmut“ für eine<br />
Lehr- und Lernmittelfreiheit und für die Chancengleich-<br />
heit auf gute Bildung für alle Kinder gekämpft. Hierzu<br />
haben wir auch mit Experten aus dem Regionalverband<br />
Saarbrücken eine entsprechende Fachtagung durchge-<br />
führt.<br />
• Die <strong>AWO</strong> Saar hat vor zunehmender Armut und drohen-<br />
der gesellschaftlicher Spaltung in Deutschland gewarnt.<br />
Mit der Aktion „Heiße Suppe gegen soziale Kälte“ haben<br />
wir ein Zeichen gegen die aktuelle Sozialpolitik gesetzt.<br />
• Gemeinsam mit der Arbeitskammer des Saarlandes war-<br />
nen wir vor der schleichenden Verarmung von Menschen,<br />
die aufgrund ihres Arbeitslebens und ihrer Erwerbsbio-<br />
grafie eigentlich eine sichere Rente verdient haben.<br />
Unser Kampf gegen Altersarmut wird uns noch lange<br />
beschäftigen.<br />
• Mit unseren Hilfen für wohnungslose und benachteiligte<br />
Menschen, wie unserer Notschlafstelle, unserem SOS-<br />
Express und dem Projekt Hausrat, leisten wir auch wich-<br />
tige unmittelbare Hilfen für Menschen in existenzieller<br />
Not.<br />
Alle diese Beispiele belegen: Die <strong>AWO</strong> im Saarland ist ein<br />
kämpferischer Wohlfahrtsverband, der sich in der Tradition<br />
seiner Geschichte auch immer der sozialen Verantwortung<br />
und der Sorgen der Schwachen in unserer Gesellschaft<br />
verpflichtet fühlt. Die <strong>AWO</strong> wird entsprechend ihrer<br />
Grundsätze weiterhin als Anwalt für die von uns vertretenen<br />
Menschen aktiv sein.<br />
Die <strong>AWO</strong> im Saarland ist außerdem auch ein erfolgreicher<br />
sozialer Dienstleister, der mit einer umfangreichen Bandbreite<br />
von Einrichtungen und Diensten Menschen in allen<br />
sozialen Notlagen mit Kompetenz professionell zur Seite<br />
steht.<br />
In den vergangenen Jahren haben wir nach Aufbau und<br />
Modernisierung unserer stationären Einrichtungen in<br />
der Seniorenhilfe im Berichtszeitraum insbesondere die<br />
Werkstätten und Wohngruppen für Menschen mit Behinderungen<br />
modernisiert und umfassend erweitert. Wir bieten<br />
nun, neben unserer Betreuung für Menschen mit Behinderungen<br />
in dem ersten Arbeitsmarkt, auch ansprechende<br />
Wohnstätten und in unseren Werkstätten interessante und<br />
qualifizierte Tätigkeitsfelder.<br />
In den kommenden Jahren werden wir nun einen Schwerpunkt<br />
auf den Ausbau der Plätze in Kindertagesstätten<br />
legen. Mit einem Investitionsvolumen von 21,61 Mio. €,<br />
gefördert durch die öffentliche Hand, werden wir bis zum<br />
Jahr 2013 250 neue Krippenplätze und weitere 283 Plätze<br />
in Kindertagesstätten neu schaffen. Damit werden wir auch<br />
weitere 100 neue Arbeitsplätze im pädagogischen Bereich<br />
anbieten können.<br />
Sie können daran erkennen, dass die <strong>AWO</strong> sich stets engagiert<br />
um die Verbesserung der sozialen Dienstleistungen<br />
bemüht.<br />
Ich habe mich dazu entschlossen, mich nach 26 Jahren als<br />
<strong>AWO</strong> Landesvorsitzender im Jahr 2012 aus dem Amt zurückzuziehen<br />
und auf der Landeskonferenz im September 2012<br />
nicht mehr zu kandidieren.<br />
Ich bin froh und dankbar, dass es mir möglich war, gemeinsam<br />
mit vielen Mitstreiterinnen und Mitstreitern die<br />
<strong>AWO</strong> im Saarland auf solide Beine stellen zu dürfen. Die <strong>AWO</strong><br />
im Saarland ist sowohl wirtschaftlich als auch verbandlich<br />
– wir haben nach wie vor den höchsten Mitgliederschnitt<br />
im Bundesgebiet – gut aufgestellt.<br />
Es liegt nun an einer jüngeren Generation, diese Arbeit<br />
fortzusetzen und an der Zukunft der <strong>AWO</strong> aktiv mitzuwirken<br />
und diese positiv zu gestalten.<br />
Ich bedanke mich bei allen Freunden, Förderern und Mitstreitern<br />
und wünsche mir, dass sie in der Unterstützung<br />
für unsere gemeinsame Sache, für unsere <strong>AWO</strong>, nicht nachlassen<br />
werden.<br />
Der Kampf um gesellschaftliche Solidarität und für eine soziale<br />
und gerechte Gesellschaft braucht eine starke <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong>.<br />
Paul Quirin<br />
Landesvorsitzender
<strong>AWO</strong> Saarland: Ein attraktiver Arbeitgeber<br />
<strong>AWO</strong> Saarland –<br />
ein attraktiver Arbeitgeber<br />
Sozialer Verband und zukunftsfähiges Unternehmen<br />
bietet gute berufliche Perspektiven<br />
Die <strong>AWO</strong> ist ein unabhängiger, moderner und bundesweit<br />
aktiver Sozialverband und einer der sechs Spitzenverbände<br />
der Freien Wohlfahrtspflege. Hier wird nicht<br />
nach nationaler, politischer, konfessioneller, beruflicher<br />
oder gesellschaftlicher Zugehörigkeit gefragt, die <strong>AWO</strong> ist<br />
Ansprechpartner für alle gesellschaftlichen Gruppen. In<br />
allen <strong>AWO</strong>-Einrichtungen prägen die Grundwerte Freiheit,<br />
Gleichheit, Gerechtigkeit, Toleranz und Solidarität die sozialen<br />
Dienstleistungen.<br />
Die <strong>AWO</strong> zählt mittlerweile zu den größten Arbeitgebern<br />
im Land. Die Zahl der hauptamtlichen Mitarbeiter hat seit<br />
dem Jahr 2000 von 2589 bis Ende 2010 auf 4128 Beschäftigte<br />
einen gewaltigen Sprung gemacht und damit bereits<br />
die Zahl der Beschäftigten der RAG Deutsche Steinkohle im<br />
Saarland übertroffen.<br />
Auch für die Ausbildung junger Menschen wird viel<br />
getan. Um dem Fachkräftebedarf gerecht zu werden, hat<br />
die <strong>AWO</strong> die Zahl ihrer Ausbildungsplätze allein in den<br />
Altenpflegeberufen auf 153 Plätze gesteigert. Dazu sind<br />
die Arbeitsplätze durch Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen<br />
geschützt.<br />
Ein großes Plus der <strong>AWO</strong>:<br />
zufriedene und motivierte Mitarbeiter<br />
<strong>AWO</strong>-Mitarbeiter sind zufriedene Mitarbeiter. Mitarbeiterbefragungen<br />
stellen der <strong>AWO</strong> im Saarland durchgängig ein<br />
gutes Zeugnis aus. Das ist ein weiterer unschätzbarer Vorteil,<br />
der die <strong>AWO</strong> auszeichnet: zufriedene und motivierte<br />
Mitarbeiter, die soziale Dienstleistungen den Menschen zugewandt<br />
auf fachlich höchstem Niveau erbringen können.<br />
All dies ist nur auf einer gesunden wirtschaftlichen<br />
Basis möglich, die durch eine erfolgreiche Geschäftsführung<br />
gewährleistet wird. Folglich konnte in den letzten Jahren<br />
der Umsatz von 130 Mio. Euro auf knapp 170 Mio. Euro<br />
gesteigert werden.<br />
In 250 Einrichtungen und Projekten ist die <strong>AWO</strong> im Saarland<br />
in den Bereichen Stationäre Altenhilfe, Sozialstationen,<br />
Kindertagesstätten, Jugend- und Familienhilfe, Angebote<br />
für Menschen mit Behinderungen und weiteren Feldern sozialer<br />
Arbeit landesweit aktiv. Mit der Zertifizierung der Angebote<br />
nach der internationalen DIN ISO Norm 9001:2008<br />
(Qualitätsmanagement nach dem „<strong>AWO</strong>-QM-Tandem-Modell“)<br />
wird dokumentiert, dass hervorragende fachliche<br />
Arbeit zugunsten der uns anvertrauten Menschen geleistet<br />
wird.<br />
Zudem wurde in den vergangenen zehn Jahren mit Investitionen<br />
in der stationären Altenhilfe bewiesen, dass es möglich<br />
ist, hohe Standards mit zeitgemäßen, modernen Pflegeformen<br />
und Wirtschaftlichkeit zu vereinen.<br />
Sichere Arbeitsplätze und Unterstützung in Notfällen<br />
Als Arbeitgeber hält die <strong>AWO</strong> für ihre Mitarbeiter ein<br />
breites Spektrum an beruflicher Fort- und Weiterbildung in<br />
der verbandseigenen SozialAkademie bereit.<br />
Die <strong>AWO</strong> bietet ihren Mitarbeitern gute und sichere<br />
Arbeitsplätze mit einer Altersversorgung für alle auf Dauer<br />
Beschäftigten. <strong>AWO</strong>-Mitarbeiter können auch darauf vertrauen,<br />
dass sie in Notfällen von ihrem Arbeitgeber nicht<br />
alleine gelassen werden. Neben einem betrieblichen Beihilfefonds,<br />
der von den Arbeitnehmern und dem Arbeitgeber<br />
gemeinsam finanziert wird, wurde auf Initiative des<br />
Landesvorsitzenden Paul Quirin ein Härtefonds eingerichtet,<br />
der Mitarbeitern, die unverschuldet in Not geraten sind,<br />
schnell und unbürokratisch weiterhilft.<br />
Zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf unternimmt die<br />
<strong>AWO</strong> vielfältige Anstrengungen, damit Eltern oder Ange-<br />
hörige von Pflegebedürftigen ihre berufliche Tätigkeit mit<br />
ihren familiären Verpflichtungen verbinden können.<br />
All dies belegt: Die <strong>AWO</strong> hat sich vom Wohlfahrtsverband zu<br />
einem sicheren und guten Arbeitgeber mit hervorragender<br />
wirtschaftlicher Basis gemausert.<br />
Die <strong>AWO</strong> Saarland im Netz:<br />
www.awo-saarland.de<br />
2
3<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
Familie und Beruf vereinbaren?<br />
Wir unterstützen Sie dabei!<br />
Im Rahmen der letzten Landeskonferenz der <strong>AWO</strong> wurde<br />
beschlossen, dass sich der Verband künftig verstärkt mit<br />
dem Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ auseinandersetzen<br />
wird. Damit sind zwei wesentliche Aufgabenfelder<br />
vorgegeben.<br />
<strong>AWO</strong> als Dienstleister<br />
Veränderte Familienstrukturen einerseits, wie die zunehmende<br />
Anzahl von Alleinerziehenden, veränderte Anforderungen<br />
der Arbeitswelt (Mobilitätsanforderungen, Arbeitsverdichtung)<br />
andererseits führen dazu, dass Familien<br />
eine verbesserte Kinderbetreuungsinfrastruktur benötigen.<br />
Nur wenn ausreichend qualitativ hochwertige und zeitlich<br />
flexible Kinderbetreuungsangebote zur Verfügung stehen,<br />
können Eltern ohne schlechtes Gewissen Arbeit und Familie<br />
miteinander verbinden. In diesem Sinne beteiligt sich<br />
die <strong>AWO</strong> sehr stark beim Ausbau der Kindertageseinrichtungen<br />
im Saarland.<br />
<strong>AWO</strong> als Arbeitgeberin<br />
Die <strong>AWO</strong> als modernes Dienstleistungsunternehmen fühlt<br />
sich insbesondere ihren eigenen MitarbeiterInnen gegenüber<br />
verpflichtet, sie bei der Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf zu unterstützen. Die <strong>AWO</strong> möchte sowohl für die jetzigen<br />
Beschäftigten als auch für die zukünftigen Bewerberinnen<br />
und Bewerber ein attraktiver Arbeitgeber sein.<br />
Gut qualifizierte und zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
die sich mit ihrem Arbeitsfeld und dem Unternehmen<br />
identifizieren, sind eine Voraussetzung für die<br />
Qualität unserer Angebote. Wir sind auf dem Weg, innerbetrieblich<br />
eine Kultur der Familienfreundlichkeit zu schaffen<br />
und diese als Instrument der Personalbindung zu nutzen.<br />
Auf die Frage, wie „Familienfreundlichkeit im Unternehmen“<br />
konkret umzusetzen ist, gibt es keine gleichlautenden<br />
Antworten für alle Arbeitsfelder. Aufgrund der unterschiedlichen<br />
Rahmenbedingungen und Anforderungen in<br />
den einzelnen Sparten und Bereichen müssen passgenaue<br />
Konzepte und Vereinbarungen entwickelt werden.<br />
Bei der Umsetzung einer familienfreundlichen Unternehmenskultur<br />
sehen wir vor allem die Führungskräfte in der<br />
Verantwortung. Ihnen fällt die Mittlerrolle zwischen den<br />
betrieblichen Anforderungen und den familiären Bedürfnissen<br />
der Beschäftigten zu. Sie haben Vorbild- und Steuerungsfunktion<br />
und tragen ganz wesentlich zur gelebten<br />
familienfreundlichen Unternehmenskultur bei. Voraussetzung<br />
dafür ist jedoch das Wissen um die Bedeutung des<br />
Themas und um die bestehenden Angebote. Hierzu finden<br />
entsprechende Schulungen für Leitungskräfte statt.<br />
Die <strong>AWO</strong> Saarland hat bisher folgende familienorientierte<br />
Angebote für ihre MitarbeiterInnen geschaffen:<br />
• Kostenlose Beratung der MitarbeiterInnen im Rahmen<br />
unseres Eltern- und Seniorenservice während der<br />
Dienstzeit<br />
Dabei geht es insbesondere um Fragen zu Kinderbetreuungsplätzen,<br />
Vermittlung von Tagesmüttern, um Pflegeberatung<br />
oder Vermittlung von Pflegeheimplätzen.<br />
• Finanzielle Unterstützung der MitarbeiterInnen im<br />
Rahmen der Ferienbetreuung ihrer Kinder<br />
Seit 2011 übernimmt der <strong>Landesverband</strong> die Hälfte des<br />
Teilnehmerbeitrages für Mitarbeiterkinder, die die<br />
Ferienfreizeiten des Landesjugendwerkes in Anspruch<br />
nehmen.<br />
• Kontakthalteprogramm „Elternfrühstück“ für MitarbeiterInnen<br />
in Elternzeit<br />
Zweimal jährlich werden alle MitarbeiterInnen in Eltern-<br />
zeit gemeinsam mit ihren Kindern zu einem Eltern-<br />
frühstück eingeladen. Dabei werden sie über neue Ent-<br />
wicklungen im Unternehmen informiert und haben die<br />
Möglichkeit, Fragen zum Wiedereinstieg in den Beruf zu<br />
erörtern.<br />
Eine der nächsten Aufgaben, der wir uns stellen werden,<br />
betrifft die Umsetzung des neuen Familienpflegezeitgesetzes.<br />
Noch ist es schwierig, den Takt der Arbeitszeit mit dem<br />
Rhythmus der Familie in Einklang zu bringen. Dies zu verändern<br />
und neue, tragfähige Arbeitszeitmodelle zu ent-<br />
wickeln, stellt eines der wichtigsten Ziele in der nahen Zukunft<br />
dar.
Hilfe von Herzen<br />
Hier gibt’s Hilfe von Herzen<br />
Seniorenhilfe<br />
Landesgeschäftsstelle 0681 58605-100<br />
<strong>AWO</strong> ZuHause 0681 709510<br />
Behindertenhilfe<br />
Verbund für Integration und Bildung 06831 767-0<br />
Schule am Ökosee 06831 767-171<br />
Sozialpsychiatrie<br />
06873 9001-50<br />
Jugendhilfe<br />
Sozialpädagogisches Netzwerk 06841 96030<br />
Weiterbildung<br />
SozialAkademie 0681 75347-211<br />
Beratungsangebote<br />
Haus der Beratung Saarlouis 06831 9469-0<br />
Haus der Beratung Merzig 06861 9348-0<br />
Notlagen<br />
Frauenhaus Saarbrücken 0681 99180-0<br />
Notschlafstelle 0681 47622<br />
Kindertagesstätten<br />
0681 58605-137<br />
Kinder- und Jugendfreizeiten<br />
Landesjugendwerk 06898 85094-0<br />
<strong>AWO</strong> Saarland e.V.<br />
Hohenzollernstraße 45<br />
66117 Saarbrücken<br />
Tel.: 0681 58605-0<br />
Fax: 0681 58605-180<br />
E-Mail: info@awo-saarland.de<br />
www.awo-saarland.de<br />
Arbeitsgemeinschaft „<strong>AWO</strong> Südwest“ gegründet nur Entscheidungen zu treffen, die dem Ziel der<br />
Der <strong>Landesverband</strong> der <strong>AWO</strong> Saarland, der Bezirksverband<br />
der <strong>AWO</strong> Rheinland und der Bezirksverband<br />
der <strong>AWO</strong> Pfalz werden zukünftig eng zusammenarbeiten.<br />
Zu diesem Zweck haben die Verbände<br />
die „Arbeitsgemeinschaft <strong>AWO</strong> Südwest“ gegründet.<br />
„Die Mitgliedsverbände vereinbaren zur Verwirklichung<br />
des gemeinsamen Ziels eine intensive<br />
Abstimmung ihrer verbandlichen und unternehmerischen<br />
Aktivitäten und eine gemeinsame Weiterentwicklung<br />
ihrer Verbands- und Unternehmenspolitik“,<br />
heißt es im Vorwort des Vertrags, der<br />
Schaffung einer effizienten, zukunftssicheren <strong>AWO</strong><br />
Südwest dienen“. Wesentliche Aufgaben der Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>AWO</strong> Südwest sind die Abstimmung<br />
der Verbands- und Unternehmenspolitik und<br />
Intensivierung der Zusammenarbeit der Mitgliedsverbände,<br />
die Erarbeitung von Konzepten und Initiativen<br />
zur gemeinsamen Weiterentwicklung der<br />
verbandlichen und unternehmerischen Aufgaben,<br />
Entwicklung einer gemeinsamen Marketingstrategie<br />
sowie der Aufbau gemeinsamer Einrichtungen<br />
und Projekte.<br />
am 1. Dezember 2009 von den Vorsitzenden Paul<br />
Quirin (<strong>AWO</strong> Saarland), Rudi Frick (<strong>AWO</strong> Rheinland)<br />
und Klaus Stalter (<strong>AWO</strong> Pfalz) in Saarbrücken unterzeichnet<br />
wurde. Darin verpflichten sich die Verbände,<br />
„vertrauensvoll zusammenzuarbeiten und<br />
Blicken optimistisch in die Zukunft der drei Nachbarverbände<br />
(v.l.): Die Vorsitzenden Rudi Frick (<strong>AWO</strong><br />
Rheinland), Paul Quirin (<strong>AWO</strong> Saarland) und Klaus<br />
Stalter (<strong>AWO</strong> Pfalz).<br />
4
5<br />
Sichere Arbeitsplätze<br />
„Die <strong>AWO</strong> im Saarland ist ein attraktiver Arbeitgeber, weil<br />
wir dem Thema der Vereinbarkeit von Beruf und Familie besondere<br />
Aufmerksamkeit widmen und ambitionierte Fachkräfte<br />
bei uns individuelle Aufstiegsförderung erfahren.“<br />
Landesgeschäftsführerin Birgit Ohliger<br />
20 Mal Durchblick<br />
Seit 2005 bringt der „Durchblick“ drei Mal pro Jahr<br />
interessante Informationen rund um die <strong>AWO</strong> Saarland<br />
– im Oktober 2011 zum 20. Mal. Ob als Beilage<br />
in der Saarbrücker Zeitung oder als kostenlos<br />
verteilte Publikation, etwa bei Veranstaltungen<br />
oder Festen der <strong>AWO</strong>, der Durchblick wird gerne gelesen.<br />
Auch weil er eine feste Meinung vertritt und<br />
immer wieder soziale Gerechtigkeit anmahnt. Der<br />
Durchblick schafft klare Sicht auf das Notwendige.<br />
„Die <strong>AWO</strong> im Saarland ist ein attraktiver Arbeitgeber, weil<br />
wir Einsatzmöglichkeiten in allen Feldern sozialer Arbeit,<br />
Pflege, Erziehung und Betreuung anzubieten haben.“<br />
Landesgeschäftsführer Karl Fischer<br />
90 Jahre <strong>AWO</strong><br />
Die Sozialdemokratin Marie Juchacz rief am 13. Dezember<br />
1919 den „Hauptausschuss für <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong>“<br />
in der SPD ins Leben. In den Notzeiten<br />
der 20er Jahre entstand eine Vielzahl von Diensten<br />
und Einrichtungen der <strong>AWO</strong>: Nähstuben, Mittagstische,<br />
Werkstätten, Beratungsstellen. Viele sozialdemokratische<br />
Frauen und Männer wurden für einen<br />
sozialen Beruf ausgebildet. Ziel der <strong>AWO</strong> war es,<br />
die Not zu lindern, ihr vorzubeugen, Wohlfahrtsleistungen<br />
zu verbessern und moderne sozialpädagogische<br />
Methoden anzuwenden. Im Jahr 2009 feierte<br />
die <strong>AWO</strong> ihr 90-jähriges Bestehen.
Landesausschuss und -vorstand 2008-2012<br />
Landesausschuss 2008-2012:<br />
Der Landesausschuss setzt sich für die Wahlperiode<br />
2008-2012 aus den Landesvorstandsmitgliedern und<br />
folgenden VertreterInnen zusammen:<br />
Landesvorsitzender:<br />
Paul Quirin<br />
Albert-Schweitzer-Str. 4, 66352 Dorf im Warndt<br />
Stellvertretende Landesvorsitzende:<br />
Marcel Dubois<br />
Am Ordensgut 99, 66117 Saarbrücken<br />
KV Saarbrücken-Stadt<br />
Dr. Roland Märker<br />
Am Viktoriaschacht 16, 66346 Püttlingen<br />
KV Regionalverband Saarbrücken<br />
Horst Moser<br />
Grünewaldstr. 1, 66583 Spiesen-Elversberg<br />
KV Neunkirchen<br />
Heidrun Möller<br />
Domagkstr. 6, 66424 Homburg<br />
KV Saarpfalz-Kreis<br />
Schriftführer:<br />
Josef Wölfl<br />
Zum Kreimertsberg 23, 66663 Merzig<br />
KV Merzig-Wadern<br />
Historisches Dokument: Die offizielle Anerkennung des<br />
Hauptausschusses für <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong> e.V. als Sozialorganisation<br />
der freien Wohlfahrtspflege.<br />
BeisitzerInnen:<br />
Ilona Götz<br />
Am Berg 10, 66802 Überherrn<br />
KV Saarlouis<br />
Lothar Gross<br />
Brückenstr. 14, 66265 Heusweiler<br />
KV Regionalverband Saarbrücken<br />
Inge Lehmann<br />
Theodor-Fliedner-Str. 10, 66538 Neunkirchen<br />
KV Neunkirchen<br />
Hans Martin<br />
Gerhart-Hauptmann-Bogen 12, 66740 Saarlouis<br />
Landesvorstand<br />
Sonja Redel<br />
Am Öschweg 26 a, 66386 St. Ingbert<br />
KV Saarpfalz-Kreis<br />
Waltraud Trauthwein<br />
Eichenweg 4, 66280 Sulzbach<br />
KV Regionalverband Saarbrücken<br />
Claudia Wagner<br />
Birkenweg 8, 66701 Beckingen<br />
KV Merzig-Wadern<br />
Horst Wagner<br />
Schließstr. 14 a, 66839 Schmelz<br />
KV Saarbrücken-Stadt<br />
Marlene Weinmann<br />
Bornbachstr. 8, 66606 St. Wendel<br />
KV St. Wendel<br />
<strong>AWO</strong> fordert „Schluss mit der Sozialpiraterie!“<br />
Die <strong>AWO</strong> Saarland hat vor zunehmender Armut und<br />
drohender gesellschaftlicher Spaltung in Deutschland<br />
gewarnt. „Wir wollen ein Zeichen gegen die<br />
aktuelle Sozialpolitik setzen“, betonte der Landesvorsitzende<br />
Paul Quirin bei einer öffentlichen Aktion<br />
vor der Europa-Galerie 2011 in Saarbrücken.<br />
Viele Besucher und Passanten unterschrieben den<br />
<strong>AWO</strong>-Aufruf unter dem Motto „Schluss mit der Sozialpiraterie!“.<br />
Unterstützung kam auch vom SPD-<br />
Landesvorsitzenden Heiko Maas und von Saarbrückens<br />
Oberbürgermeisterin Charlotte Britz.<br />
Viele Passanten blieben stehen und informierten sich an<br />
den Ständen der <strong>AWO</strong> in der Saarbrücker Bahnhofstraße.<br />
6
7<br />
Landesausschuss und -vorstand 2008-2012<br />
Elfriede Holweck<br />
St. Ingberter Str. 116, 66386 St. Ingbert<br />
KV Saarpfalz-Kreis<br />
Manfred Schneider<br />
Kirrbachstr. 9, 66424 Homburg<br />
KV Saarpfalz-Kreis<br />
Hannelore Lämmel<br />
Raiffeisenstr. 2a, 66129 Saarbrücken<br />
KV Saarbrücken-Stadt<br />
Otto Rink<br />
Karlstr. 16, 66125 Saarbrücken<br />
KV Saarbrücken-Stadt<br />
Wolfgang Gelff<br />
Querstr. 3, 66130 Saarbrücken<br />
KV Saarbrücken-Stadt<br />
Hans-Jörg Ipfling<br />
Blumenstr. 35, 66564 Ottweiler<br />
KV Neunkirchen<br />
Dieter Maschke<br />
Beim Schafwald 11, 66589 Merchweiler<br />
KV Neunkirchen<br />
Helga Eck<br />
Sprengerstr. 19 / 8, 66346 Püttlingen<br />
KV Regionalverband Saarbrücken<br />
Dr. Kurt Wahrheit<br />
Rittersweg 12, 66271 Kleinblittersdorf<br />
KV Regionalverband Saarbrücken<br />
<strong>AWO</strong> Saarland positionierte sich mit sozialpoli-<br />
tischer Kampagne<br />
„Kinderarmut: Erkennen. Laut werden. Handeln!“ -<br />
mit diesem Slogan positionierte sich die <strong>AWO</strong> Saarland<br />
für das Wahljahr 2009 mit sozialpolitischen<br />
Forderungen gegen Kinderarmut und ihre Folgen.<br />
Die <strong>AWO</strong> setzte sich damit für eine gerechte, innovative<br />
und präventive Familienpolitik ein. Ihre Forderungen<br />
an die politischen Parteien unterstrich die<br />
<strong>AWO</strong> mit einer breit angelegten Kampagne.<br />
Annemarie Korn<br />
Zum Maiwald 9, 66271 Kleinblittersdorf<br />
KV Regionalverband Saarbrücken<br />
Rainer Schneider<br />
Eichenweg 2, 66280 Sulzbach<br />
KV Regionalverband Saarbrücken<br />
Gerald Linn<br />
Eichenstr. 7, 66629 Freisen<br />
KV St. Wendel<br />
Bernhard Balzert<br />
Zum Kollesborn 2, 66701 Beckingen<br />
KV Merzig-Wadern<br />
Thomas Kiefer<br />
Johannisstr. 66, 66663 Merzig<br />
KV Merzig-Wadern<br />
Herbert Conrad<br />
Schubertstr. 12, 66780 Rehlingen-Siersburg<br />
KV Saarlouis<br />
Hans-Werner Simon<br />
Schillerstr. 30, 66802 Überherrn<br />
KV Saarlouis<br />
Ingrid Klauck<br />
Bahnhofstr. 53, 66780 Rehlingen-Siersburg<br />
KV Saarlouis<br />
Vertreter des Landesjugendwerkes:<br />
Stefan Schadick<br />
Zum Sportplatz 19, 66649 Oberthal<br />
<strong>AWO</strong> Saarland startete Unterschriftenkampagne<br />
gegen die Kopfpauschale<br />
Gesundheitspolitik darf nicht nach Kassenlage gemacht<br />
werden, mit ständig neuen Belastungen<br />
für die Versicherten und Patienten. Gefordert sind<br />
vielmehr eine solide Finanzierung und die sozial<br />
gerechte Gestaltung des Gesundheitssystems. Die<br />
<strong>AWO</strong> Saarland startete eine Unterschriftenkampagne<br />
und positionierte sich somit klar. Sie lehnt die<br />
von der Bundesregierung im Jahr 2010 geplante<br />
Kopfpauschale ab. Sie ist unsolidarisch, ungerecht<br />
und teuer.
Landesausschuss und -vorstand 2008-2012<br />
Vertreterin der korporativen Mitglieder:<br />
Christa Piper<br />
Fraueninfo Josefine<br />
Türkenstr. 23, 66111 Saarbrücken<br />
Stellvertreterin:<br />
Christine Franz<br />
Stellv. Präsidentin der Rheuma-Liga Saar e.V.<br />
Schmollerstr. 2b, 66111 Saarbrücken<br />
Revisoren:<br />
Egbert Engel<br />
Frankenwaldstr. 9, 66386 St. Ingbert<br />
KV Saarpfalz-Kreis<br />
Wolfgang Harion<br />
Honzrather Str. 8, 66701 Beckingen<br />
KV Merzig-Wadern<br />
Helmut Weiler<br />
Trierer Str. 37, 66625 Nohfelden<br />
KV St. Wendel<br />
Kurt Göttel<br />
Waldstr. 5, 66130 Saarbrücken<br />
KV Saarbrücken-Stadt<br />
Landesgeschäftsführung:<br />
Karl Fischer, Landesgeschäftsstelle<br />
Hohenzollernstraße 45, 66117 Saarbrücken<br />
Birgit Ohliger, Landesgeschäftsstelle<br />
Hohenzollernstraße 45, 66117 Saarbrücken<br />
Horst Moser Mitglied im <strong>AWO</strong>-Präsidium<br />
Horst Moser, stellvertretender Landesvorsitzender<br />
der <strong>AWO</strong> und stellvertretender Kreisvorsitzender in<br />
Neunkirchen, ist Beisitzer im neu gewählten <strong>AWO</strong>-<br />
Präsidium. Auf der Bundeskonferenz in Berlin erhielt<br />
er 2009 73 Prozent der 440 Delegiertenstimmen.<br />
Moser folgte auf Paul Quirin, der nicht mehr<br />
kandidiert hatte. Das 13-köpfige ehrenamtliche<br />
Präsidium des Bundesverbandes trägt die Verantwortung<br />
für die strategische Steuerung und die<br />
verbands- und sozialpolitische Meinungsbildung<br />
des Spitzenverbandes der Freien Wohlfahrtspflege.<br />
Horst Moser<br />
<strong>AWO</strong> sieht wachsende Altersarmut<br />
Marie Juchacz<br />
Niedrigverdiener sind die größten Verlierer des<br />
wirtschaftlichen Aufschwungs. Das hat das Deutsche<br />
Institut für Wirtschaftsforschung festgestellt.<br />
Der drastische Anstieg von Leiharbeit und Minijobs<br />
mache die Kluft zu den Gutverdienern immer<br />
breiter. „Das ist Sozialpiraterie zu Lasten der<br />
Schwächsten in unserer Gesellschaft. Die Folge wird<br />
grassierende Altersarmut sein“, befürchten die Vorsitzenden<br />
der Arbeitsgemeinschaft <strong>AWO</strong> Südwest,<br />
Rudi Frick, Klaus Stalter und Paul Quirin. In einer<br />
gemeinsamen Erklärung forderten der <strong>AWO</strong>-<strong>Landesverband</strong><br />
Saarland, der <strong>AWO</strong>-Bezirksverband<br />
Rheinland und der <strong>AWO</strong>-Bezirksverband Pfalz flächendeckende<br />
Mindestlöhne.<br />
8
9<br />
Fachausschüsse, <strong>AWO</strong> Saarland<br />
Die Fachausschüsse setzen sich aus VertreterInnen der<br />
sieben <strong>AWO</strong>-Kreisverbände, der <strong>AWO</strong>-Jugend Saar, der<br />
Geschäftsführerin Birgit Ohliger und hauptamtlichen<br />
FachvertreterInnen der <strong>AWO</strong> zusammen. Sie sind Ideengeber<br />
und fachliche BegleiterInnen für den Vorstand und<br />
die Geschäftsführung.<br />
Fachausschuss Familie und Soziales<br />
Fachausschuss Eingliederungshilfe<br />
Fachausschuss Altenhilfe<br />
Fachausschuss Organisation und Öffentlichkeitsarbeit<br />
<strong>AWO</strong>-Saarland-Stiftung ins Leben gerufen<br />
Paul Quirin hat an seinem 75. Geburtstag die <strong>AWO</strong>-<br />
Saarland-Stiftung für bedürftige Menschen ins Leben<br />
gerufen. Sie setzt sich für Wohnungslose und<br />
andere Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten<br />
ein. Das Startkapital betrug 100 000 Euro.<br />
Zur Geburtstagsfeier im Bürgerhaus Burbach hatte<br />
Quirin auch Wohnungslose aus Saarbrücken und<br />
Umgebung eingeladen. Mit ihnen fanden sich zahlreiche<br />
Gratulanten aus Politik, Wirtschaft, Kultur<br />
und sozialen Einrichtungen ein.<br />
Spendenkonto <strong>AWO</strong>-Saarland-Stiftung<br />
Sparkasse Saarbrücken<br />
Konto: 719 500<br />
BLZ: 590 501 01<br />
Korporative Mitglieder<br />
Deutsche Rheuma-Liga Saar e.V.<br />
Selbsthilfeverein Kindertagesstätte Püttlingen e.V.<br />
Fraueninfo Josefine Begegnungsstätte und<br />
Kinderbetreuung e.V.<br />
Kindertagesstätte Am Schenkelberg e.V.<br />
Interessengemeinschaft Dudweiler-Nord e.V.<br />
Kinder- und Jugendfarm Saarlouis e.V.<br />
SHG-Klinikum Merzig<br />
Von Fellenberg-Seniorenstift (bis 2011)<br />
Verein zur Förderung und Integration von Jugendlichen mit<br />
Migrationshintergrund und ihren Familien e.V.<br />
Aldona e.V.<br />
GPSD e.V.,<br />
Gesellschaft für psychologische und soziale Dienste<br />
Was Geht?! e.V.<br />
Türkischer Elternbund e.V.<br />
EFB Entwicklungsförderung Benin e.V.<br />
Denkwerkstatt e.V.<br />
HeartChor Saar e.V.<br />
2. Chance Saarland e.V.<br />
Frischer Auftritt, neue Funktionen<br />
Runderneuert und barrierefrei präsentiert sich seit<br />
2010 unter www.awo-saarland.de der Internetauftritt<br />
des <strong>Landesverband</strong>es. Mit der zeitgemäßen<br />
optischen Überarbeitung wurden auch viele neue<br />
Funktionen hinzugefügt. So werden die stationären<br />
Senioreneinrichtungen in einem virtuellen Rundgang<br />
vorgestellt (Registerkarte „Senioren“). Alle<br />
bislang veröffentlichten Benotungen durch den<br />
Medizinischen Dienst der Krankenkassen wurden<br />
den jeweiligen Einrichtungen direkt hinzugefügt.<br />
„Der kleine Fischer-Chor“ besteht seit 25 Jahren<br />
„Singen zur Gitarre mit Werner“ stand im Jahr 1985<br />
auf dem Programm der <strong>AWO</strong>-Frauenfreizeitgruppe.<br />
Der Abend bildete den Grundstein für den auch<br />
heute noch eifrigen Chor der <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong>.<br />
Nach seinem Leiter Werner Fischer wird er liebevoll<br />
auch „der kleine Fischer-Chor“ genannt. „So lang<br />
in uns ein Feuer brennt, sind wir immer für Euch<br />
da“, sagte Fischer anlässlich des Konzerts zum 25.<br />
Jubiläum im Jahr 2010, bei dem die 24 Frauen und<br />
sieben Männer des Chors mit ihren Stimmen - dazu<br />
sechs Gitarren, Handharmonika und Keyboard – ihr<br />
Publikum erneut begeisterten.
Mitgliederentwicklung<br />
<strong>AWO</strong> im Saarland<br />
Der Verein<br />
•<br />
•<br />
ca. 14.200 Mitglieder<br />
in 117 Ortsvereinen<br />
ca. 2.000 ehreamt-<br />
liche Helferinnen<br />
und Helfer<br />
Der Chor mit seinem Leiter Werner Fischer (rechts) im<br />
Jubiläumsjahr.<br />
Das Unternehmen<br />
•<br />
ca. 5.400<br />
MitarbeiterInnen in<br />
300 Einrichtungen<br />
davon ca. 800<br />
Menschen mit<br />
Behinderungen in<br />
unseren Werkstätten<br />
1967 - 2011 Mitgliederentwicklung <strong>AWO</strong> Saarland<br />
20.000<br />
15.000<br />
10.000<br />
5.000<br />
0<br />
9.000<br />
14.510<br />
15.439<br />
19.212<br />
20.914<br />
17.714<br />
18.668<br />
18.916<br />
17.694<br />
16.758<br />
Die <strong>AWO</strong> Saarland im Vergleich:<br />
Beste Mitgliederpräsenz bundesweit!<br />
16.432<br />
Saarland<br />
Einwohner 1.015.000<br />
Mitglieder<br />
Anteil<br />
14.300<br />
Deutschland<br />
81.729.000<br />
376.100<br />
1,38 % 0,46 %<br />
1967 1973 1975 1979 1983 1987 1991 1993 1997 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />
16.694<br />
16.455<br />
<strong>AWO</strong>-Landesgeschäftsführer Dr. Roland Märker<br />
schied aus dem aktiven Dienst aus<br />
Dr. Roland Märker, mehr als 25 Jahren Geschäftsführer<br />
der <strong>AWO</strong>, schied Mitte Juli 2008 aus dem aktiven<br />
Berufsleben aus, genauer gesagt: Er wechselte<br />
in die „passive“ Phase seiner Altersteilzeit.<br />
Zur <strong>AWO</strong> kam Märker 1979, zunächst als Mitarbeiter<br />
im Bildungszentrum für Behinderte in Dillingen,<br />
dem heutigen Verbund für Integration und<br />
Bildung (V.I.B.), und als stellvertretender Leiter der<br />
Schule für Geistigbehinderte. 1981 wechselte er in<br />
die <strong>AWO</strong>-Landesgeschäftsstelle nach Saarbrücken<br />
und wurde Assistent der Geschäftsführung. Nur ein<br />
Jahr später - im Oktober 1982 - wurde Märker zunächst<br />
zum alleinigen Landesgeschäftsführer mit<br />
dem Schwerpunkt Verbandsarbeit berufen.<br />
15.975<br />
15.854<br />
15.631<br />
15.136<br />
14.880<br />
14.457<br />
14.576<br />
14.276<br />
Roland Märker hat durch seine hohe und anerkannte<br />
Fachkompetenz die <strong>AWO</strong> und die soziale<br />
Landschaft im Saarland geprägt und mit seinem<br />
Wirken maßgeblich zu deren Weiterentwicklung<br />
beigetragen.<br />
10
11<br />
26 Jahre <strong>AWO</strong>-Landesvorsitzender<br />
Zwei neue Werkstätten in Ensdorf<br />
Danke Paul Quirin!<br />
Die <strong>AWO</strong> hat im Gewerbegebiet „Saarplateau“ in<br />
Ensdorf im Jahr 2008 zwei neue Werkstätten für<br />
behinderte Menschen eröffnet: eine Werkstatt<br />
für geistig behinderte Menschen (120 Plätze) sowie<br />
eine Werkstatt für psychisch behinderte Menschen<br />
(48 Plätze). „Diese Einrichtungen leisten<br />
einen wichtigen Beitrag zur qualitativen Verbesserung<br />
der Beschäftigung und der wohnortnahen<br />
Versorgung behinderter Menschen“, betonte Sozialminister<br />
Gerhard Vigener bei der Eröffnungsfeier.<br />
Insbesondere die Werkstatt für seelisch behinderte<br />
Menschen schließe eine Versorgungslücke im Landkreis<br />
Saarlouis. Bei der Einweihungsfeier: Thomas Hartz, Gerhard<br />
Vigener, Reinhold Jost, Paul Quirin und Andreas<br />
Kiepsch.
Das Wirken Paul Quirins in Zahlen<br />
3.000 neue Arbeitsplätze geschaffen!<br />
6.000<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
0<br />
1.515<br />
2.048<br />
Stand: 31.12.2011<br />
2.589<br />
2.863<br />
2.945<br />
3.267<br />
1986 2000 2002 2004 2006 2011<br />
3.399<br />
3.497<br />
Mit Zivildienstleistenden und Werkstattbeschäftigten<br />
„<strong>AWO</strong> ist die organisierte Solidarität“<br />
Anlässlich eines Aufenthaltes 2009 im Saarland ist<br />
der damalige SPD-Bundesvorsitzende Franz Müntefering<br />
auch mit Spitzenvertretern der <strong>AWO</strong> zusammengetroffen.<br />
Im offenen Meinungsaustausch<br />
mit den Mitgliedern des Landesausschusses nahm<br />
Müntefering Stellung zu aktuellen politischen Fragen<br />
und würdigte die <strong>AWO</strong> als „organisierte Solidarität<br />
im besten Sinne“.<br />
Landesvorsitzender Paul Quirin überreichte Müntefering<br />
damals einen Leuchtturm aus der Fertigung<br />
des „Atelier kerativ“, verbunden mit der Hoffnung,<br />
dass dieser dabei helfe, die Sozialdemokratie auf<br />
sicherem Kurs zu halten. Zuvor hatte SPD-Landeschef<br />
Maas mit der Nachricht überrascht, dass seine<br />
Partei Quirin als einen von acht saarländischen<br />
3.536<br />
3.993<br />
5.400<br />
Vertretern für die Bundesversammlung nominiert<br />
hat, die am 23. Mai 2009 in Berlin den neuen Bundespräsidenten<br />
gewählt hat. Quirin ist seit 1964<br />
Mitglied der SPD.<br />
Eine Vielzahl Einrichtungen und<br />
soziale Projekten aufgebaut<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
In 25 Jahren:<br />
Umsatz vervierfacht!<br />
Mio. €<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
80<br />
1986 1996 2011<br />
38,9<br />
157<br />
83,5<br />
300<br />
164,1<br />
1986 1996 2011<br />
Erste Benefiz-Gala der <strong>AWO</strong>-Stiftung erbrachte<br />
3000 Euro für Menschen in sozialen Notlagen<br />
Menschen in besonderen sozialen Notlagen zu helfen<br />
- das ist das Ziel der <strong>AWO</strong>-Saarland-Stiftung.<br />
Um dieser Aufgabe nachkommen zu können, heißt<br />
es immer wieder fleißig Spenden einwerben. Bei einem<br />
Primeur-Abend im Haus der Handwerkskammer<br />
zeigten sich die Gäste spendierfreudig: 3000<br />
Euro kamen bei der ersten Benefiz-Gala der Stiftung<br />
zusammen. „Wir wollen mit dieser Stiftung<br />
in Ergänzung unserer Arbeit als Wohlfahrtsverband<br />
schnelle und unbürokratische Hilfen im Einzelfall<br />
sicherstellen und damit Brücken zurück in die Gesellschaft<br />
bauen“, betonte der <strong>AWO</strong>-Landesvorsitzende<br />
Paul Quirin in seiner Begrüßung.<br />
12
13<br />
Wirtschaftliche Entwicklung<br />
Unsere wirtschaftliche Leistung:<br />
Eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung!<br />
Mio. €<br />
175<br />
150<br />
125<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
0<br />
38,9<br />
83,5<br />
105,9<br />
111,01<br />
1986 1996 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />
Ihr Engagement ist es uns wert!<br />
Ein guter Service für alle, die sich in unserem Verband<br />
ehrenamtlich engagieren, ist für uns selbstverständlich!<br />
Als Bindeglied zwischen dem <strong>Landesverband</strong> und den<br />
Ortsvereinen ist die Servicestelle Ehrenamt kompetenter<br />
Ansprechpartner für alle Anliegen unserer Ehrenamtlichen.<br />
115,97<br />
123,8<br />
<strong>AWO</strong>-Landeskonferenz am 7. September 2008 in<br />
der Saarlandhalle in Saarbrücken<br />
Am 7. September 2008 sind in der Saarlandhalle<br />
in Saarbrücken die mehr als 300 Delegierten aus<br />
den sieben Kreisverbänden zusammengetreten, um<br />
die Rechenschaftsberichte der Gremien entgegenzunehmen,<br />
die Mitglieder des Landesvorstandes zu<br />
wählen und die inhaltlichen Schwerpunkte zur Zukunft<br />
der <strong>AWO</strong> zu bestimmen.<br />
Entsprechend ihrer Historie setzt sich die <strong>AWO</strong> seit<br />
der Gründung als politische Interessengemeinschaft<br />
für soziale Gerechtigkeit und sozialen Fortschritt<br />
ein. Demzufolge ist es nur konsequent, dass sie<br />
im Rahmen ihrer Landeskonferenz auf die drängenden<br />
aktuellen sozialen Fragen politisch eindeutige<br />
Antworten finden will. Zur Konferenz lagen<br />
123,93<br />
136,34<br />
140,35<br />
146,35<br />
154,6<br />
160,25<br />
164,1<br />
Leitanträge zu den Themen „Chancengerechtigkeit<br />
für Kinder“, „Angebote für SeniorInnen sichern und<br />
weiterentwickeln“ und zum Themenkomplex „Eingliederungshilfe“<br />
vor.<br />
Eine Mitarbeiterin kümmert sich hier um die Belange der<br />
engagierten <strong>AWO</strong>-Mitglieder in den Ortsvereinen. Neben<br />
einem Begegnungsstättenführer für das Saarland, das<br />
Rheinland und die Pfalz sowie einem Veranstaltungs-<br />
kalender werden hier Infobriefe erstellt. Die Infobriefe erscheinen<br />
regelmäßig und bieten den Ortsvereinen umfassende<br />
Informationen über Neuigkeiten im Verband.<br />
Kontakt: Ilse Jung, 0681 58605-132<br />
Positive Bilanz zur Ausstellung „Kunst trotz(t)<br />
Armut“ in Saarbrücken<br />
Einige tausend Menschen haben Anfang des Jahres<br />
2010 die Wanderausstellung „Kunst trotz(t) Armut“<br />
in Saarbrücken gesehen. Vier Wochen lang waren in<br />
der Sparkasse, in der Ludwigskirche und im Rathaus<br />
St. Johann bildnerische Werke bekannter Künstler<br />
über Armut, Wohnungslosigkeit und soziale Ausgrenzung<br />
ausgestellt. Auch Betroffene selbst hatten<br />
zu der Ausstellung beigetragen. Realisiert wurde die<br />
Ausstellung der <strong>AWO</strong> Saarland in zusammenarbeit<br />
der Evangelischen Obdachlosenhilfe. Sie wollte damit<br />
im Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Armut<br />
und Ausgrenzung auf die Not einer zunehmenden<br />
Zahl von Menschen in der Region hinweisen.
Kampagne Kinderarmut<br />
Zum Abschluss der <strong>AWO</strong>-Kampagne gab es Aufgabenhefte<br />
für die Landtagsparteien<br />
In einem öffentlichen Klassenzimmer, mitten auf der Bahnhofstraße<br />
in Saarbrücken, teilte die <strong>AWO</strong> im Jahr 2009 Politikern<br />
Aufgabenhefte mit wichtigen Aufgaben für‘s nächste<br />
Schuljahr - sprich: die kommende Legislaturperiode - aus.<br />
Die Schulstunde vor Publikum galt einem Fach, das die <strong>AWO</strong><br />
in einer landesweiten Kampagne auf den Stoffplan gesetzt<br />
hatte: der Kinderarmut, ihren Auswirkungen und den<br />
Möglichkeiten ihrer Beseitigung. Stellvertretend für die im<br />
Landtag vertretenen Parteien drückten Anja Wagner-Scheid<br />
(CDU), Cornelia Hoffmann-Bethscheider (SPD), Claudia Willger-Lambert<br />
(Bündnis90/Grüne) und Martina Engel-Otto<br />
(FDP) die Schulbank. Sie ließen sich vom <strong>AWO</strong>-Landesvorsitzenden<br />
Paul Quirin und von Landesgeschäftsführerin Birgit<br />
Ohliger über Kinderarmut und deren Auswirkungen informieren<br />
und nahmen die politischen Forderungen der <strong>AWO</strong><br />
in Form eines Aufgabenheftes entgegen.<br />
Die Forderungen der <strong>AWO</strong> im Rahmen der Kampagne<br />
Kinderarmut<br />
Die <strong>AWO</strong> tritt für eine gerechte, innovative und präventive<br />
Familienpolitik ein. Sie fordert die politischen Entscheidungsträger<br />
auf allen Ebenen auf, Ursachen und<br />
Folgen der Kinderarmut nachhaltig zu bekämpfen.<br />
1. Die Sicherung von Zukunftschancen für alle Kinder<br />
muss zur Chefsache werden<br />
2. Existenzsichernde Grundsicherung von 500 Euro für<br />
jedes Kind<br />
Fachtagung zeigte Probleme auf<br />
Nach Angaben der Arbeitskammer des Saarlandes<br />
im Jahr 2009 lebte jedes sechste Kind im Saarland<br />
von Hartz IV. Das hat zur Folge, dass Kinder<br />
aus betroffenen Familien mit geringeren Chancen<br />
auf Bildung und soziale Teilhabe aufwachsen. „Das<br />
muss sich dringend ändern“, sagte <strong>AWO</strong>-Landesgeschäftsführerin<br />
Birgit Ohliger und forderte, wie die<br />
<strong>AWO</strong> auf Bundesebene, eine eigenständige Grundsicherung<br />
für Kinder.<br />
Bei der Fachtagung „Kinderarmut im Saarland“<br />
in der Katholischen Hochschule für Soziale Arbeit<br />
in Saarbrücken waren die Ziele eine Bestandsaufnahme<br />
und das Ausloten von Verbesserungsmöglichkeiten.<br />
Die Fakten zur aktuellen Lage lieferte<br />
Werner Müller von der Arbeitskammer.<br />
Werner Müller: „Familieneinkommen reicht oft nicht<br />
aus.“<br />
1Schulheft <strong>AWO</strong>_27.05.09 27.05.2009 17:21 Uhr Seite 1<br />
Probedruck<br />
C M Y CM MY CY CMY K<br />
3. Bis dahin: Vorrang für die<br />
Förderung von Kindern<br />
gering verdienender und<br />
arbeitsloser Eltern<br />
4. Senkung der Mehrwertsteuer<br />
auf kindbezogene<br />
Produkte<br />
5. Qualifizierte Betreuung,<br />
Erziehung und Bildung von<br />
Geburt an<br />
6. Kostenlose Schulbildung für<br />
alle,<br />
Echte Ganztagsschulen<br />
7. Unterstützung der Eltern in ihrer erzieherischen<br />
Verantwortung<br />
8. Prävention und Teilhabe anstatt Krisenintervention<br />
9. Kostenfreies und gesundes Essen in Kindertagesstätten<br />
und Schulen – Durchgängige medizinische<br />
Versorgung<br />
10. Mindestlohn vom Arbeitgeber anstatt Aufstockung<br />
aus Sozialabgaben<br />
Zur Umsetzung dieser Forderungen darf es keine<br />
Tabus geben. Das betrifft auch die Wiedereinführung<br />
der Vermögenssteuer und anderer Möglichkeiten einer<br />
fair gestalteten gesellschaftlichen Umverteilung. Eine<br />
solche Umverteilung darf erst bei höheren Einkommen<br />
und Vermögen ansetzen, um ein weiteres Abrutschen<br />
der Mittelschicht in prekäre Lebenslagen und in Armut<br />
zu verhindern.<br />
Fachtagung zu Folgen von Kinderarmut<br />
„Arm dran - was nun?“ war das Thema einer Fachtagung<br />
im November 2011 in der Volkshochschule<br />
am Schlossplatz in Saarbrücken. In der gemeinsamen<br />
Veranstaltung von <strong>AWO</strong> Saarland und Regionalverband<br />
Saarbrücken ging es um die Ergebnisse der<br />
saarländischen Kinderarmutsstudie und die daraus<br />
resultierenden Folgen für den Regionalverband.<br />
Im Regionalverband Saarbrücken wachsen rund 24<br />
Prozent der Kinder unter Armutsbedingungen auf.<br />
Zu dem Ergebnis kam die Vertiefungsstudie „Armut<br />
von Kindern und Jugendlichen im Saarland“, vorgestellt<br />
von der Landesregierung im Juni 2011. Bei<br />
der Fachtagung stellten Experten neuste Untersuchungsergebnisse<br />
vor, die das Thema aus verschiedenen<br />
Perspektiven beleuchteten.<br />
14
15<br />
<strong>AWO</strong> Südwest<br />
Die <strong>AWO</strong>-Verbände im Südwesten<br />
stark und zukunftsfähig machen …<br />
Mit diesem Ziel sind die Verbände der <strong>AWO</strong> Saarland, Rheinland<br />
und Pfalz angetreten, als sie sich im Dezember 2009<br />
zu einer „Arbeitsgemeinschaft <strong>AWO</strong> Südwest“ zusammenschlossen.<br />
Mit ihrer verstärkten Kooperation wollen sie<br />
• als Mitgliederverbände und Organisatoren bürgerschaftlichen<br />
Engagements,<br />
• als sozialpolitische Interessenvertretung gegenüber<br />
Öffentlichkeit und Politik,<br />
• als erfolgreiche Unternehmen der Sozialwirtschaft<br />
zur Zukunftssicherung als soziale Dienstleister beitragen.<br />
Daran arbeiten verschiedene Arbeitsgruppen. Die Projektgruppe<br />
Verband entwickelt Positionen zu aktuellen sozialpolitischen<br />
Themen. Sie berät Strategien der gemeinsamen<br />
Mitgliederwerbung und gemeinsamer Serviceleistungen für<br />
ihre Gliederungen. So wurden ein „Begegnungsstättenführer“<br />
Rheinland-Pfalz / Saarland entwickelt und übergreifende<br />
Seminare zum inhaltlichen Austausch und zur Begegnung<br />
der Kreisvorstände durchgeführt.<br />
Die Projektgruppe „Unternehmen“ nutzt Synergien und<br />
Preisvorteile beim gemeinsamen Einkauf, wodurch bereits<br />
wirtschaftliche Effekte erzielt werden konnten. Voneinander<br />
zu lernen und gemeinsam Qualitätsstandards weiter zu<br />
entwickeln, ist das Ziel der AG Altenhilfe: hier werden Pflegemodelle<br />
diskutiert und neue Konzepte der Demenzbetreuung<br />
und Wohngruppenmodelle entwickelt.<br />
Tage der <strong>AWO</strong> am 9. und 10. Mai in der Saar-<br />
brücker Kongresshalle mit vielen Informationen<br />
und Unterhaltung für die ganze Familie<br />
„Wir bauen Brücken!“ hieß es bei der ersten Sozialmesse<br />
der <strong>AWO</strong> Saarland am Samstag, 9. Mai 2009,<br />
und Sonntag, 10. Mai 2009, in der Kongresshalle in<br />
Saarbrücken. Dort hatte der Wohlfahrtsverband die<br />
ganze Breite seiner professionellen Angebotsvielfalt<br />
und seines ehrenamtlichen Engagements präsentiert.<br />
Die Besucher erwartete ein bunter Mix mit jeder<br />
Menge Information und Unterhaltung. Schauplätze<br />
an beiden Tagen waren der Saal West und<br />
das angrenzende Freigelände. Hier stellte sich die<br />
<strong>AWO</strong> mit ihren Einrichtungen vor.<br />
Zur Erschließung von Ressourcen für den koordinierten Ausbau<br />
bestehender und den Aufbau neuer Geschäftsfelder,<br />
wurde am 2. März 2010 die gemeinsame <strong>AWO</strong> Südwest<br />
gGmbh gegründet (siehe Infokasten).<br />
Nicht zuletzt wird in der <strong>AWO</strong> Südwest kräftig gefeiert: Bei<br />
dem stimmungsvollen Auftakt zum ersten <strong>AWO</strong> Südwest-<br />
Treffen 2010 in der Jugendstil-Festhalle in Landau sagte Ehrengast<br />
Kurt Beck, Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz,<br />
die Arbeitsgemeinschaft sei „eine riesige Chance des Föderalismus“.<br />
Regionale Grenzen seien keine „Abgrenzungsgrenzen“,<br />
so Beck, der selbst auch <strong>AWO</strong>-Mitglied ist. Verteilungsgerechtigkeit,<br />
eine gute Ausbildung für alle Kinder,<br />
in alten Menschen eine Chance und keine Last zu sehen -<br />
das sind für Beck drei Säulen des sozialen Rechtsstaats.<br />
Die Worte passten zum großen Motto der <strong>AWO</strong> Südwest:<br />
„Zukunft gemeinsam gestalten.“<br />
Fortgesetzt wurden die <strong>AWO</strong> Südwest-Treffen 2011 in<br />
Worms am Rhein mit einem fröhlichen Fest der großen<br />
<strong>AWO</strong>-Familie. Wie seine Kollegen Rudi Frick und Klaus<br />
Stalter, zeigte sich auch der <strong>AWO</strong> Landesvorsitzende Paul<br />
Quirin sehr zufrieden mit dem Gemeinschaftstag: „Wenn<br />
Saarländer, Rheinländer und Pfälzer so schön miteinander<br />
feiern können, dann werden sie auch ganz andere<br />
Dinge bewältigen!“
<strong>AWO</strong> Südwest<br />
<strong>AWO</strong> Südwest gGmbH gegründet – Nachbarverbände<br />
werden gemeinsam in Rheinland-Pfalz tätig<br />
Die <strong>AWO</strong>-Bezirksverbände Pfalz und Rheinland und<br />
der <strong>AWO</strong>-<strong>Landesverband</strong> Saarland sind gemeinsam in<br />
Rheinland-Pfalz tätig. Hierzu wurde im März 2010 eine<br />
gemeinsame Gesellschaft gegründet. Die <strong>AWO</strong> Südwest<br />
gGmbH entwickelt in Rheinland-Pfalz Angebote in den<br />
Bereichen Kinder- und Jugendhilfe, Arbeitsmarktpolitik<br />
und der kommunalen Sozialpolitik entwickeln.<br />
Sitz der Gesellschaft ist Kaiserslautern. Zum Geschäftsführer<br />
wurde der Direktor des Sozialpädagogischen Netzwerks<br />
der <strong>AWO</strong> (SPN), Peter Barrois, bestellt. In der gemeinnützigen<br />
Gesellschaft sollen <strong>AWO</strong>-Einrichtungen<br />
der Kinder-, Jugend und Familienhilfe zusammengeführt<br />
werden. In der Startphase werden 45 Mitarbeitende<br />
beschäftigt.<br />
Ziel der <strong>AWO</strong> Südwest gGmbH ist der Aufbau neuer Angebote.<br />
Dabei geht es vor allem um die Tätigkeitsfelder<br />
ambulante, teilstationäre und stationäre Hilfe zur Erziehung,<br />
Kindertageseinrichtungen, Freiwillige Ganztagsschulen<br />
und Schulsozialarbeit, außerschulische Jugendarbeit,<br />
Gemeinwesenarbeit, Qualifizierung und<br />
Ausbildung junger Menschen, Berufsvorbereitung und<br />
Jugendsozialarbeit sowie Qualifizierung, Beschäftigung<br />
und Vermittlung von erwachsenen Arbeitslosen.<br />
So wird die gGmbH neben der Tagesgruppe in Trier im<br />
Modellprojekt der sozialraumorientierten Jugendhilfe<br />
im Kreis Trier-Saarburg tätig. Das Projektbüro in Boppard<br />
wird um „Betreutes Wohnen“ zur Begleitung des<br />
Übergangs von Schule in den Beruf erweitert. Zum einen<br />
verfügt die <strong>AWO</strong> Südwest gGmbH über die „Schulsozialarbeit“<br />
in Kirn, zum anderen konnten weitere fünf<br />
Mitarbeiter für die Sozialarbeit an Schulen des Landkreises<br />
Bad Kreuznach eingestellt werden. Ebenfalls in Bad<br />
Kreuznach wurde das Haus der <strong>AWO</strong> mit wohnortnaher<br />
Hilfe für Menschen in vielen Lebenslagen eingerichtet.<br />
In Kirn sollen ab diesem Sommer neun Kinder im Alter<br />
zwischen sechs und 14 Jahren mit traumatischen<br />
Gewalterfahrungen ein Zuhause finden. In Zahlen ausgedrückt<br />
sind in der <strong>AWO</strong> Südwest gGmbH zum jetzigen<br />
Zeitpunkt insgesamt 58 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
beschäftigt, der Umsatz lag 2011 bei 1,7 Mio. € -<br />
Dies alles, Dank einer ausgesprochen guten Zusammenarbeit<br />
von Haupt- und Ehrenamt!<br />
16
17<br />
<strong>AWO</strong> Südwest<br />
Altersarmut droht – <strong>AWO</strong> zeigt<br />
Wege zum Gegensteuern auf<br />
Positionspapier der <strong>AWO</strong> Südwest richtet konkrete Forderungen<br />
an die Politik<br />
Die Kluft zwischen Arm und Reich ist gravierend gewachsen.<br />
Unsere sozialen Sicherungssysteme wurden bedenklich<br />
ausgehöhlt; sie drohen in den Augen der jüngeren Generation<br />
ihre Berechtigung zu verlieren. „Die Folgekosten der<br />
bevorstehenden Altersarmut werden die Sozialsysteme erdrücken“,<br />
befürchten die Vorsitzenden der im Rahmen der<br />
<strong>AWO</strong> Südwest kooperierenden Verbände Saarland, Rheinland<br />
und Pfalz, Paul Quirin, Rudi Frick und Klaus Stalter. In<br />
einer Konferenz der Verbände im rheinhessischen Saulheim<br />
wurde die Politik zum sofortigen Handeln aufgefordert.<br />
Unter Federführung von Heidrun Möller, Vorsitzende der<br />
Arbeitsgemeinschaft Sozialpolitik in der <strong>AWO</strong> Südwest und<br />
Roland Märker, Vorsitzender der Projektgruppe Verband,<br />
wurde ein Antrag an die Bundeskonferenz beschlossen,<br />
der Maßnahmen zum Gegensteuern aufzeigt. Gefordert<br />
werden darin eine Rente, die den Lebensstandard sichert,<br />
das Zurückdrängen prekärer Beschäftigungsverhältnisse,<br />
das Herstellen armutsfester und zukunftssicherer sozialer<br />
Sicherungssysteme, die Verbesserung der eigenständigen<br />
Alterssicherung von Frauen sowie die paritätische Finanzierung<br />
der Rente anstatt Privatisierung zu Lasten der<br />
Arbeitnehmer. Zudem erklärt die <strong>AWO</strong> als Arbeitgeber, die<br />
Maßstäbe verpflichtend auch bei sich selbst anzulegen.<br />
„Die Politik kann und muss Altersarmut verhindern.“<br />
Heidrun Möller, die Autorin des Antrags<br />
Zuvor hatte sich die <strong>AWO</strong> Saarland intensiv mit dem Thema<br />
auseinandergesetzt. Aufgerüttelt durch einen Vortrag von<br />
Werner Müller, Abteilungsleiter Gesellschaftspolitik der Arbeitskammer<br />
des Saarlandes, im Fachausschuss Familie und<br />
Soziales, trug die <strong>AWO</strong> Saarland die Diskussion in alle ihre<br />
Kreisverbände und schließlich auch in die <strong>AWO</strong> Südwest.<br />
Das nun vorgelegte umfangreiche Antragspapier enthält<br />
eine ganze Reihe konkreter Forderungen. Etwa die nach<br />
Ausdehnung der gesetzlichen Rentenversicherung auf alle<br />
Erwerbstätigen. Gute Arbeit stärke die Rentenkassen, daher<br />
müsse sozialversicherungspflichtige Arbeit die Regel<br />
sein und Mindestlohn durch die Arbeitgeber statt Aufstockung<br />
durch die Sozialkassen gezahlt werden. Für Frauen<br />
wird der gleiche Lohn wie für Männer gefordert.<br />
„Armutsfest und zukunftssicher“ werden die Sozialsysteme<br />
nach Auffassung der <strong>AWO</strong> Südwest beispielsweise durch den<br />
Ausbau der Grundsicherung im Alter sowie die Reform der<br />
Kranken- und Pflegeversicherung als Bürgerversicherung<br />
mit Einzahlung in eine gemeinsame Kasse. Da Altersarmut<br />
überwiegend Frauen betrifft, ist die eigenständige Alterssicherung<br />
für Frauen der <strong>AWO</strong> besonders wichtig. Gefordert<br />
werden unter anderem strukturelle Maßnahmen zur besseren<br />
Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf sowie die<br />
Abschaffung des Betreuungsgeldes.<br />
Die Schieflage der Rentenfinanzierung will die <strong>AWO</strong> umgehend<br />
beseitigt sehen. So spricht sie sich etwa für die Beibehaltung<br />
der paritätischen Finanzierung aus und fordert<br />
ergänzend die Einführung einer Wertschöpfungsabgabe für<br />
Unternehmen, je nach Umsatz und im Verhältnis zur Lohnsumme<br />
und Beschäftigtenzahl. Damit sollen kapitalintensive<br />
Betriebe stärker an der Finanzierung der Rentenversicherung<br />
beteiligt werden.<br />
Das komplette Papier ist im Internet unter<br />
www.awo-saarland.de nachzulesen.<br />
<strong>AWO</strong>-Sozialbarometer<br />
Das <strong>AWO</strong>-Sozialbarometer wird in regelmäßigen Abständen<br />
von TNS-Infratest im Auftrag des Bundesverbandes<br />
erhoben. Danach befürchten ein Drittel aller<br />
befragten Bürger, im Ruhestand nicht ohne finanzielle<br />
Unterstützung durch den Staat oder die Familie auszukommen<br />
und damit von Altersarmut betroffen zu sein.<br />
Bei jungen Menschen zwischen 18 und 29 Jahren sorgt<br />
sich sogar rund die Hälfte um ihre finanzielle Situation<br />
im Alter.<br />
Im Internet: www.awo-sozialbarometer.org
<strong>AWO</strong> Südwest
19<br />
Freiwilligen Büro<br />
Freiwilligendienste bei der <strong>AWO</strong> – eine Erfolgsgeschichte!<br />
„Du musst nicht reich sein, um viel geben zu können!“<br />
oder „Du brauchst kein Auto, um Menschen zu bewegen!“<br />
Die Slogans, denen jeweils ein Bild einer selbstbewusst<br />
blickenden jungen Frau oder eines zielstrebig wirkenden<br />
jungen Mannes beigefügt ist, sind Teil der Werbekampagne<br />
des <strong>AWO</strong> Bundesverbandes für die Freiwilligendienste<br />
bei der <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong>. Seit Einführung des Bundesfreiwilligendienstes<br />
(BFD) im Jahr 2011 wirbt der Verband mit<br />
der Kampagne „freiwillich“ und will damit engagierte Menschen<br />
für einen Freiwilligendienst begeistern. Dabei wird<br />
sowohl das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) als auch der Nachfolger<br />
des Zivildienstes - der Bundesfreiwilligendienst -<br />
von der <strong>AWO</strong> angeboten.<br />
Doch nicht nur über Flyer und Plakate wird geworben.<br />
Auf einer Homepage im Internet wird detailliert über die<br />
Möglichkeiten des freiwilligen Einsatzes informiert. In einer<br />
Online-Stellenbörse können Interessierte Einsatzstellen<br />
suchen. Es gab Fernseh- und Radiospots. In Saarbrücken<br />
waren die Motive in der Saarbahn zu sehen und das<br />
Team des Freiwilligenbüros war auf Berufs- und Ausbildungsmessen<br />
im Saarland präsent. „Durch die Flexibilität<br />
aller Beteiligten wurde es geschafft, eine Kampagne<br />
zielgruppengenau zu gestalten und durchzuführen“, sagt<br />
Gerd Schillo, Leiter des <strong>AWO</strong>-Freiwilligenbüros bei der <strong>AWO</strong><br />
Saarland. So habe die gute Öffentlichkeitsarbeit durchaus<br />
dazu beigetragen, dass der Bundesfreiwilligendienst recht<br />
schnell etabliert wurde.<br />
Zahl der Interessenten hat sich verdreifacht<br />
Doch nicht nur im Hinblick auf den BFD – dessen Einführung<br />
im vergangenen Jahr ganz sicher eine Zäsur war –<br />
ist durchaus von einer Erfolgsgeschichte der Freiwilligen<br />
<strong>AWO</strong> startete Kampagne für Freiwilligendienste<br />
Die Einführung des Bundesfreiwilligendienstes (BFD)<br />
im Jahr 2011 bedeutete für die <strong>AWO</strong> als Trägerin<br />
von über 14 000 sozialen Diensten und Einrichtungen<br />
in Deutschland eine große Herausforderung.<br />
Aus diesem Grund hatte die <strong>AWO</strong> die bundesweite<br />
und öffentlichkeitswirksame Kampagne<br />
“freiwillich“ entwickelt.<br />
Die Homepage www.awo-freiwillich.de und die<br />
Facebookseite „<strong>AWO</strong> freiwillich“ sind die zentralen<br />
Elemente der Kampagne. Auf der Homepage können<br />
sich Interessierte nicht nur über die Möglichkeiten<br />
der Freiwilligendienste informieren, sondern<br />
auch über die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten.<br />
Die Kampagne wird unterstützt von VIVA und der<br />
Glücksspirale.<br />
Bundesfreiwilligendienst bei der <strong>AWO</strong> Saar erfolgreich<br />
gestartet<br />
Der Bundesfreiwilligendienst (BFD), der als Ersatz<br />
für den Zivildienst eingeführt wurde, erfreute sich<br />
rasch zunehmender Bekanntheit. Bereits nach wenigen<br />
Monaten wendeten sich vermehrt Interessenten<br />
an das Freiwilligen-Büro der <strong>AWO</strong> Saar in<br />
Riegelsberg. Im Oktober des Berichtsjahres hatten<br />
sich bereits über 75 Freiwillige für den BFD bei der<br />
<strong>AWO</strong> beworben.<br />
Die engagierten BFDler sind in den <strong>AWO</strong>-Verbänden<br />
in Rheinland, Pfalz und dem Saarland eingesetzt.<br />
Seit Anfang August 2011 arbeiten sie in der<br />
Altenhilfe, der Behindertenhilfe, der Kinder- und<br />
Jugendhilfe sowie in der Sozialpsychiatrie.<br />
dienste bei der <strong>AWO</strong> Saarland zu reden. In den vergangenen<br />
zehn Jahren hat sich die Zahl derer, die sich im <strong>Landesverband</strong><br />
für einen Freiwilligendienst entschieden haben, verdreifacht.<br />
Viele junge Menschen, die sich freiwillig engagieren,<br />
können – insbesondere in der Altenhilfe – in ein<br />
Ausbildungsverhältnis übernommen werden. Auch in anderen<br />
Arbeitsbereichen kehren ehemalige Freiwillige nach<br />
ihrem Studium oft wieder zur <strong>AWO</strong> zurück. Die Qualität ihrer<br />
Arbeit bereichert das Angebot der <strong>AWO</strong> Saarland, was<br />
an den überwiegend positiven Rückmeldungen der Einsatzstellen<br />
abzulesen ist.<br />
Als im vergangenen Jahr zu dem in der Bevölkerung bekannten<br />
FSJ der neu geschaffene Bundesfreiwilligendienst<br />
hinzukam, waren zunächst einige Hürden zu überwinden.<br />
„Es sind Unsicherheiten durch den hohen Zeitdruck und<br />
durch handwerkliche Fehler in der Gesetzgebung entstanden“,<br />
so Schillo. So gab es lange Unklarheit hinsichtlich des<br />
Kindergeldes und eine Verunsicherung durch die Diskussion<br />
um eine angedachte Einkommensteuer für den BFD.<br />
Innerhalb von wenigen Monaten hat die <strong>AWO</strong> es dennoch<br />
geschafft, den Dienst in den Einrichtungen und in der Bevölkerung<br />
bekannt zu machen und Menschen für den BFD<br />
zu interessieren.<br />
Nun wird das <strong>AWO</strong> Freiwilligenbüro, das in Riegelsberg eine<br />
zentrale Anlaufstelle für Interessierte aus dem Saarland,<br />
dem Rheinland und der Pfalz ist, auch künftig versuchen,<br />
die Zahl derer, die sich engagieren, stabil zu halten. Mit<br />
Hinblick auf die demographische Entwicklung stellt dies<br />
durchaus eine Herausforderung dar. Geplant ist auch, das<br />
Angebot an Einsatzstellen in den beiden Bezirksverbänden<br />
Rheinland und Pfalz auszubauen.<br />
Im Bundesfreiwilligendienst bei der <strong>AWO</strong>: Benedikt<br />
Klein wurde im Seniorenhaus Lebach von Pflegedienstleiterin<br />
Helga Maxmini begrüßt.
Freiwilligen Büro<br />
Fünf Fragen an …<br />
Johannes Saar, 19 Jahre<br />
Einsatzstelle: Jungenwohngruppe Illingen<br />
Diensttyp: BFD<br />
Seit: 15.10.2011<br />
Wie bist Du darauf gekommen, einen Bundesfreiwilligendienst<br />
zu absolvieren?<br />
Ich wollte mir in der Berufswahl sicherer werden und die<br />
Wartezeit für ein Studium überbrücken. Weil mich der soziale<br />
Bereich interessiert hat, habe ich mich auf der Internetseite<br />
der <strong>AWO</strong> Saarland informiert.<br />
Wie gefällt Dir der Freiwilligendienst?<br />
Mir gefällt der Freiwilligendienst sehr gut. Es ist eine gute<br />
Möglichkeit, eine berufliche Perspektive zu finden. Man<br />
sammelt viele neue Erfahrungen, die man später gut gebrauchen<br />
kann, z. B. wie man mit bestimmten Situationen<br />
selbstsicher umgeht.<br />
BewegungsBotschafter<br />
In der neu gestarteten Kampagne „BewegungsBotschafter<br />
– <strong>AWO</strong> bewegt Menschen“ werden Freiwillige spartenübergreifend<br />
für Einrichtungen und Ortsvereine der<br />
<strong>AWO</strong> Saarland gewonnen und geschult, um den Bewegungsgedanken<br />
dorthin zu transportieren.<br />
Was bringt Dir der Freiwilligendienst persönlich?<br />
Für mich ist der Dienst eine Bereicherung.<br />
Würdest Du den Dienst weiterempfehlen?<br />
Ich würde ihn in jedem Fall weiterempfehlen. Er bietet<br />
eine gute Möglichkeit, sich darüber klar zu werden, was<br />
man beruflich machen möchte. Während der Seminare<br />
bekommt man auch einen guten Einblick in verschiedene<br />
sozialpädagogische Arbeitsfelder.<br />
Was hast Du nach dem Jahr vor?<br />
Ich möchte Sozialarbeit studieren und anschließend in<br />
der Jugendhilfe arbeiten.<br />
Bei den Freiwilligendiensten der <strong>AWO</strong> kannst du auch mit kleinen Dingen Großes vollbringen. Du übernimmst<br />
Verantwortung für deine Mitmenschen und sammelst Erfahrungen, die dich ein Leben lang prägen und stolz machen.<br />
Wenn du mehr über die Freiwilligendienste wissen möchtest: www.awo-freiwillich.de<br />
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20
Lebenswertes Umfeld für ältere Menschen<br />
Sozialer Kontakt, Gemeinschaft und Geborgenheit
Seniorenzentren<br />
Mit 25 stationären Einrichtungen und rund 2500 Plätzen<br />
ist die <strong>AWO</strong> Saarland der führende Anbieter stationärer<br />
Seniorenzentren im Saarland. Mehr als 1500 Beschäftigte<br />
sorgen täglich dafür, dass die Bewohner individuell betreut<br />
werden und sich die Sparte auf hohem fachlichem<br />
Niveau kontinuierlich weiterentwickelt.<br />
In Bewegung waren die Seniorenzentren der <strong>AWO</strong> Saarland<br />
auch im Jahr 2011. Durch verschiedene bauliche und<br />
strukturelle Veränderungen wurde das Angebot in einigen<br />
Häusern verbessert.<br />
In unserem Haus in Furpach wurde durch einen demenzgerechten<br />
Umbau ein Multifunktionsraum, ein Andachtsraum,<br />
ein Demenzbetreuungsraum sowie Behinderten WCs<br />
geschaffen. Hierfür bekam das Haus eine Förderung des<br />
Deutschen Hilfswerks.<br />
Es wurden bislang ungenutzte Räume im Souterrain als<br />
Gemeinschafts- und Aktivierungsbereiche nutzbar gemacht.<br />
Im Zuge dieser Umwandlung wurde im Erdgeschoss<br />
außerdem ein Raum für die soziale Betreuung in einen<br />
Tagesaufenthalt für Demenzkranke umgewandelt – ein<br />
solcher fehlte bislang.<br />
Des Weiteren wurde ein rollstuhlgerechter Zugang zu den<br />
neuen Gemeinschaftsräumen im Souterrain und dem Demenzgarten<br />
geschaffen, ebenso wie ein rollstuhlgerechtes<br />
WC im Souterrain und im Erdgeschoss.<br />
Mit Hilfe eines neuen Farbkonzepts und einer besseren<br />
Beleuchtung konnten Verbesserungen für die Orientierung<br />
umgesetzt werden.<br />
„AKK“ auf Praktikum im Seniorenhaus Lebach<br />
Noch in ihrer Eigenschaft als Sozialministerin hatte<br />
Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer<br />
2011 das <strong>AWO</strong>-Seniorenhaus in Lebach besucht.<br />
Zum Abschluss ihrer Saarland-Sommertour hieß es,<br />
mit den Bewohnern leckere Waffeln backen. Doch<br />
das nicht allein: „AKK“ hatte in einem Tages-Praktikum<br />
hinter die Kulissen der Modelleinrichtung geschaut<br />
und bei der Betreuung der Bewohner mitgearbeitet.<br />
Auch im Seniorenzentrum Beckingen standen räumliche<br />
Veränderungen an. Der Wohnbereich Ravenna, die Wohnebene<br />
im Erdgeschoss, wurde milieutherapeutisch umgestaltet.<br />
Ansprechende Farben und Fotocollagen wirken<br />
sehr einladend und prägen die Atmosphäre der Altenhilfeeinrichtung.<br />
In Ludweiler wurde im Frühjahr 2011 mit der geplanten<br />
Umstrukturierung des Demenzbereiches begonnen. Hier<br />
entstand ein beschützter Bereich mit 28 Plätzen, welcher<br />
nun nach Abschluss der Arbeiten im Dezember 2011<br />
als Wohngruppenmodell mit zwei Wohngruppen geführt<br />
wird. Er verfügt über einen Wintergarten mit angrenzender<br />
Dachterrasse.<br />
(weitere Schlaglichter des Jahres 2011 in den einzelnen<br />
Seniorenzentren siehe Grafiken auf den folgenden Seiten)<br />
Innovation auch 2012<br />
Gleich gibt’s leckere Waffeln: Annegret Kramp-Karrenbauer<br />
bei der gemeinsamen Küchenarbeit.<br />
Auch künftig wird unser Angebot stetig verbessert. Am<br />
Standort Marpingen beginnt ab Herbst 2012 ein Erweiterungsbau<br />
(22 Plätze, vorwiegend Einzelzimmer). Geplant<br />
sind die Verbesserung des Angebotes von Einzelzimmern<br />
und die Umsetzung eines Wohngruppenkonzeptes im Anbau.<br />
In Furpach stehen im Rahmen des demenzgerechten Umbaus<br />
Sanierungen (z.B. Neuanlage der Außenanlage / Demenzgarten)<br />
sowie ein neuer Außenanstrich an.<br />
Marie-Juchacz-Haus erstrahlt in neuem Glanz<br />
Die <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong> hat die Modernisierung ihres<br />
Seniorenzentrums in Ottweiler abgeschlossen. Nach<br />
rund einjähriger Bauzeit wurden die neuen Räumlichkeiten<br />
im Rahmen einer Feierstunde im Jahr<br />
2009 übergeben. Ottweilers Bürgermeister Hans-<br />
Heinrich Rödle sprach von einem „guten Tag“: „Auf<br />
diese Einrichtung können wir alle stolz sein.“<br />
Das 1979 erbaute und nach der <strong>AWO</strong>-Gründerin<br />
Marie Juchacz benannte Haus war bei laufendem<br />
Betrieb umfangreich renoviert worden. Alle Bewohnerzimmer<br />
wurden mit eigenen Bädern ausgestattet,<br />
die Aufenthaltsräume erweitert, ein neues<br />
Nottreppenhaus errichtet und die Feuerschutztechnik<br />
auf den neuesten Stand gebracht sowie die Außenfassade<br />
neu gestaltet.<br />
22
23<br />
Seniorenzentren<br />
Und auch jenseits baulicher und struktureller Veränderungen<br />
wird viel passieren. Seit Januar 2012 ist in Ottweiler<br />
eine Ehrenamtskoordination zur Gewinnung von neuen<br />
Freiwilligen, zur Koordinierung der Angebote sowie als Ansprechpartner<br />
für alle (potentiellen) Freiwilligen im Einsatz.<br />
Das Seniorenzentrum Merchweiler beginnt ein Modellprojekt<br />
mit der HTW bezüglich der Erkennbarkeit bei Verlassen<br />
der Einrichtung von Bewohnern mit Weglauftendenz<br />
und Demenz, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken.<br />
In allen Einrichtungen des Bereichs fünf ist der Einsatz von<br />
Präsenzkräften zur besseren Versorgung, insbesondere von<br />
dementiell erkrankten Bewohnern, ein Thema. Wir haben<br />
in allen Einrichtungen dieses Bereiches (Elversberg, Merchweiler,<br />
Furpach, Ottweiler und Marpingen) Arbeitsgruppen<br />
zum Thema Abschiedskultur gebildet. In diesen Schulungsreihen<br />
sollen sich die Mitarbeiter pro Haus zusammen<br />
mit unserem Palliativpfleger eine Abschiedskultur erarbeiten.<br />
Diese soll am Ende der Schulungsreihe verbindlich gelebt<br />
werden.<br />
Es geht uns um folgende drei Punkte:<br />
• Hilfen für Menschen am Lebensende / Sterbende<br />
• Entlastung für Angehörige / Begleitung Sterbender<br />
• Information und Beratung zu Vorsorgedokumenten<br />
(Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Betreuungs-<br />
verfügung)<br />
Hierzu haben wir im Bereich fünf einen Palliativpfleger<br />
ausgebildet, sowie vier Mitarbeiter zu gerontopsychiatrischen<br />
Fachkräften. Im Bereich Palliativpflege verstärkt in<br />
naher Zukunft noch eine weitere Mitarbeiterin unser Team.<br />
Den Saarlouisern gefällt ihr neues Haus<br />
7,35 Mio. Euro investierte die <strong>AWO</strong> in ihr neues Seniorenzentrum<br />
in der Saarlouiser Stadtmitte. Aus<br />
dem ehemaligen städtischen Altenheim ist 2008<br />
ein modernes Wohn-, Pflege- und Beratungszentrum<br />
geworden.<br />
„Wir sind verlässlich, halten unsere Zusagen ein“,<br />
sagte <strong>AWO</strong>-Landesvorsitzender Paul Quirin bei der<br />
Einweihungsfeier und erinnerte an die Vereinbarungen<br />
mit der Stadt bei der Übernahme des Hauses.<br />
„Wir haben die ehemals städtischen Mitarbeiter<br />
übernommen und der Neu- und Umbau erfolgt,<br />
ohne dass die Heimbewohner in andere Einrichtungen<br />
umziehen müssen. Gemeinsam mit der<br />
Stadtverwaltung haben wir hervorragende Architektur<br />
in die Tat umgesetzt. Auch haben wir Wort<br />
gehalten und die Küche nicht geschlossen - wir<br />
haben sie komplett erneuert und sogar erweitert.<br />
Und wir haben neue Arbeitsplätze geschaffen.“<br />
Architektonisches Schmuckstück: Der Neubau vom<br />
Innenhof aus gesehen.<br />
Wir wollen hiermit die Mitarbeiter für dieses Thema sensibilisieren<br />
und somit den Bewohnern und Angehörigen Halt<br />
in dieser schwierigen Lebensphase geben.<br />
In unserem Haus in Merzig wird im Jahr 2012 die Wiederauflage<br />
unserer Hauszeitung anstehen. Das Umfeld für<br />
BewohnerInnen soll weiter verschönert werden. Darüber<br />
hinaus steht die Einführung der SIC-Pflegeassistens an.<br />
Vorrangig ist die Renovierung im Jahr 2013. Im Frühjahr<br />
2012 möchten die Mitarbeiter des Seniorenzentrums Beckingen<br />
eine Zierteichanlage im Garten anlegen. Diese soll<br />
in gemeinsamer Arbeit mit Bewohnern des Hauses angelegt<br />
und gepflegt werden. Im zweiten Quartal 2012 werden<br />
sie ein Rezeptbuch der etwas anderen Art fertigstellen<br />
und für Interessierte zum Verkauf anbieten. Neben Rezepten<br />
sollen auch Anekdoten aus „jungen Jahren“ für kurzweilige<br />
Erlebnisse sorgen.<br />
Die Ausgestaltung der Räumlichkeiten des Cafés unseres<br />
Hauses in Nalbach soll im Jahr 2012 zu einer noch intensiveren<br />
Integration in das Gemeindeleben beitragen. Auch<br />
hier soll bis zum Jahresende eine Hauszeitschrift für und<br />
mit den BewohnerInnen der Primsmühle gestaltet werden.<br />
Die Gartenanlage wird in gemeinsamer Arbeit mit Schüler-<br />
Innen einer ortsansässigen Schule umgestaltet.<br />
Seniorenzentren virtuell besichtigen<br />
Virtuelle Rundgänge auf unserer Internetseite<br />
www.awo-saarland.de bieten die Möglichkeit, die<br />
Seniorenzentren der <strong>AWO</strong> Saarland kennenzulernen.<br />
So können sich Senioren, ihre Angehörige und Interessenten<br />
ein Bild von der Atmosphäre der Einrichtungen<br />
machen.<br />
Für die Senioreneinrichtungen Maßstäbe gesetzt<br />
Ihre erste Amtshandlung 1983 war es, das Schild<br />
„Besuchszeiten“ abzuhängen. Fortan konnten Angehörige<br />
und Gäste die Bewohner des Johanna-<br />
Kirchner-Hauses auf dem Saarbrücker Rastpfuhl<br />
nach Belieben besuchen. Die Hinwendung zu mehr<br />
Öffentlichkeit und Transparenz steht beispielhaft<br />
für viele Neuerungen, mit denen Pflegedirektorin<br />
Gisela Klimbingat in ihren langen Dienstjahren für<br />
die Altenheime der <strong>AWO</strong> Saar Maßstäbe gesetzt hat.<br />
Mitte 2009 wurde sie feierlich in den Ruhestand<br />
verabschiedet. „Die fachliche und persönliche Hingabe<br />
von Gisela Klimbingat hat die Aufbau- und<br />
Konsolidierungsjahre im Johanna-Kirchner-Haus<br />
geprägt“, sagte der stellvertretende Landesvorsitzende<br />
Horst Moser in seiner Ansprache vor zahlreichen<br />
Gästen.
Seniorenzentren<br />
Kostenfreie Online-Pflegeberatung<br />
Als erster Verband der Freien Wohlfahrtspflege bietet<br />
die <strong>AWO</strong> im Bereich der Pflege- und Seniorenarbeit eine<br />
Onlineberatung an.<br />
Unter www.awo-pflegeberatung-online.de finden die<br />
mehr als zwei Millionen pflegebedürftigen Menschen und<br />
deren Angehörige sowie weitere Interessierte kostenfrei<br />
Überraschungsgast: Ingrid Peters (r.) brachte Gisela<br />
Klimbingat (l.) ein Ständchen.<br />
Zur guten Heimat für viele Menschen geworden<br />
Beim traditionellen Sommerfest am Saarbrücker Johanna-Kirchner-Haus<br />
wurde 2010 das 40-jährige<br />
Bestehen des größten Seniorenzentrums der <strong>AWO</strong><br />
Saar gefeiert. „Dieses Haus ist in all seinen Jahren<br />
zu einer guten Heimat für viele Menschen geworden“,<br />
sagte Landesvorsitzender Paul Quirin in seiner<br />
Festansprache. Bürgermeister Ralf Latz - Sohn der<br />
Malstatter <strong>AWO</strong>-Vorsitzenden Inge Latz - erinnerte<br />
sich nur zu gerne daran, hier einmal als Zivildienstleistender<br />
angefangen zu haben: „Ich habe hier viel<br />
Schönes erlebt und viel über Menschen gelernt“.<br />
schnelle und anonyme Hilfe. Sie ist zudem jederzeit und an<br />
jedem Ort, an dem es eine Internetverbindung gibt, verfügbar.<br />
Per E-Mail gestellte Fragen werden von unseren Pflegeexperten<br />
an Werktagen innerhalb von maximal 48 Stunden<br />
beantwortet. Auch über einen Verweis auf der Homepage<br />
der <strong>AWO</strong> Saarland www.awo-saarland.de gelangen Interessierte<br />
direkt zur Internetseite der Pflegeberatung.<br />
Schattiges Plätzchen: Die Bewohner und ihre Gäste ließen<br />
es sich beim Jubiläums-Sommerfest gut gehen.<br />
24
25<br />
Seniorenzentren<br />
Die Seniorenzentren der <strong>AWO</strong> –<br />
charakteristisch und persönlich<br />
Ansprechpartner Stand: Juli 2012<br />
Bereich 1<br />
Horst Kruchten, PD<br />
Wolfgang Hermann, VD<br />
Seniorenzentrum Ludweiler<br />
Spessartstraße 1<br />
66333 Völklingen<br />
185 stationäre Plätze / 10 solitäre Kurzzeitpflegeplätze<br />
Gertrud Arnold, PDL<br />
n.n., stellv. PDL<br />
Maria Paulus, stellv. PDL (Kurzzeitpflege)<br />
„In unserem Haus in Ludweiler waren die zu belegenden<br />
Plätze im vollstationären Bereich nahezu voll<br />
ausgelastet. Der Bereich Kurzzeitpflege war gut ausgelastet.<br />
Den fahrbaren Mittagstisch nahmen 200<br />
Kunden in Anspruch. Im Frühjahr 2011 wurde mit<br />
der geplanten Umstrukturierung des Demenzbereiches<br />
begonnen.“<br />
Heinrich-Albertz-Haus<br />
Seniorenzentrum Merzig<br />
Am Stadtwald 29<br />
66663 Merzig<br />
146 stationäre Plätze<br />
Rosi Gruhn, PDL<br />
Nicole Bleistein, stellv. PDL<br />
„Im Seniorenzentrum Merzig war 2011 die Auslastung<br />
hoch. Die Vernetzung mit dem Gemeinwesen<br />
war äußerst intensiv, wie auch der Kontakt zu den<br />
<strong>AWO</strong> Ortsvereinen. Es gab ein Konzert zugunsten der<br />
Herzenssache.“<br />
Rosenresidenz<br />
Seniorenzentrum Beckingen<br />
Dillinger Str. 8<br />
66701 Beckingen<br />
82 stationäre Plätze / 6 Kurzzeitpflegeplätze<br />
Sandra Weitner, PDL<br />
Katiuscia Conrad, stellv. PDL<br />
„Im Spätsommer 2011 gelang es dem Seniorenzentrum<br />
Beckingen, die Schirmherrschaft für den Beckinger<br />
Schmaus, zu übernehmen. Seit November 2011<br />
erhalten die Bewohner unseres Hauses wöchentlichen<br />
Besuch von Hundehaltern. Unser Wohnbereich<br />
Ravenna, wurde milieutherapeutisch umgestaltet.“<br />
St. Matheis<br />
Seniorenzentrum Weiskirchen<br />
In der Perch 3<br />
66709 Weiskirchen<br />
97 stationäre Plätze / 4 Kurzzeitpflegeplätze<br />
Gisela Becker, PDL<br />
Myriam Giebel, stellv. PDL<br />
„Streichelstunde mit dem Terrier „Filou“!<br />
Seit mehr als zwei Jahren besucht uns in unserem<br />
Haus St. Mattheis Weiskirchen alle 14 Tage die<br />
Familie Gillenberg (Mutter und Tochter) ehrenamtlich<br />
mit ihrem Hund Filou zur Streichelstunde. Vor allem<br />
Menschen mit einer Demenzerkrankung profitieren<br />
von diesen Besuchen.“<br />
Primsmühle<br />
Seniorenzentrum Nalbach<br />
Mühlenstr. 19<br />
66809 Nalbach<br />
73 stationäre Plätze / 6 Tagespflegeplätze /<br />
5 Kurzzeitpflegeplätze<br />
Anja Hackenberger, PDL<br />
Swetlana Meiler, stellv. PDL<br />
„Im Spätherbst 2011 wurde das Konzept der Tagespflege<br />
im Seniorenzentrum Primsmühle umgesetzt.<br />
Mittlerweile findet diese Betreuungsform enormen<br />
Zuwachs. Im dritten Quartal 2011 konnten wir den<br />
jetzigen Landrat, Herrn Patrick Lauer, in unserer Einrichtung<br />
der stationären Altenhilfe begrüßen.“
Seniorenzentren<br />
Bereich 2<br />
Torsten Schmittberger, PD<br />
Ronald Backes, VD<br />
Johanna-Kirchner-Haus<br />
Seniorenzentrum Saarbrücken<br />
Altenkrankenheim Saarbrücken<br />
Trifelsstr. 25<br />
66113 Saarbrücken<br />
323 Plätze, davon 112 im Altenkrankenheim<br />
Christian v. Kügelgen, PDL<br />
Kerstin Schreiner, stellv. PDL<br />
n.n., PDL (Altenkrankenheim)<br />
Sven Rech, stellv. PDL (Altenkrankenheim)<br />
„Das nach der Widerstandskämpferin Johanna Kirchner<br />
benannte Seniorenzentrum fasst ein breites<br />
Spektrum von Angeboten und Einrichtungen der<br />
modernen Altenhilfe zusammen. Diese Einrichtung ist<br />
mit den Anforderungen der Zeit gewachsen; sie hat<br />
sich im Sinne der stetigen Verbesserung der Lebensqualität<br />
für ältere Menschen kontinuierlich weiterentwickelt.<br />
Mit all diesen Anstrengungen haben wir<br />
erreicht, dass dieses Haus breit akzeptiert und angenommen<br />
wird. So konnte das Haus im Jahr 2010<br />
sein 40-jähriges Bestehen feiern.“<br />
Seniorenzentrum<br />
gemeinnützige GmbH Saarlouis<br />
Prälat-Subtil-Ring 3a<br />
66740 Saarlouis<br />
76 stationäre Plätze<br />
Edith Jarzombeck, PDL<br />
n.n., stellv. PDL<br />
„Am 01. April 2006 hat die <strong>AWO</strong> Saarland den Betrieb<br />
des ehemals städtischen Altenheims von der Stadt<br />
Saarlouis übernommen. Mit der Weiterentwicklung<br />
unseres Angebotes und einer kompletten Sanierung<br />
des Hauses bis zum Jahr 2011 hat die <strong>AWO</strong> das Haus<br />
zu einer modernen Pflegeeinrichtung weiterent-<br />
wickelt.“<br />
Landhaus „Im Hofgarten“<br />
Seniorenzentrum Ensheim<br />
Im Hofgarten 2<br />
66131 Saarbrücken<br />
65 stationäre Plätze<br />
Adelheid Forster, PDL<br />
Roswitha Deutsch, stellv. PDL<br />
„Die im ländlichen Stil eingerichteten Aufenthalts-<br />
und Speiseräume des Hauses bieten viel Platz und<br />
laden zur Geselligkeit ein. Eine spezielle Therapieküche<br />
bietet zudem Bewohnerinnen und Bewohnern<br />
die Möglichkeit, selbst zu kochen oder zu backen.“<br />
Haus Hohenzollern<br />
Seniorenzentrum Saarbrücken<br />
Hohenzollernstr. 43<br />
66117 Saarbrücken<br />
33 stationäre Plätze<br />
Dirk Scherer, PDL<br />
Michaela Strasser, stellv. PDL<br />
„Seit der Neueröffnung im Jahr 2001 erhalten überwiegend<br />
Bewohnerinnen und Bewohner mit Demenzerkrankung<br />
im Haus Hohenzollern auf vier Etagen in<br />
Gruppen mit je acht Plätzen im Wohngruppenmodell<br />
eine besonders intensive Betreuung.“<br />
Sonnenresidenz<br />
Seniorenzentrum Saarlouis<br />
Lisdorfer Str. 23<br />
66740 Saarlouis<br />
119 stationäre Plätze / 30 Plätze für behinderte<br />
Menschen<br />
Irene van Caem, PDL<br />
Nicole Gaspers, stellv. PDL<br />
„Diese Einrichtung bietet in zentraler Lage in der<br />
Innenstadt von Saarlouis ein Zuhause, in dem man<br />
sich wohl und geborgen fühlt. Man kann hier den<br />
Lebensabend sorgenfrei und bei optimaler Versorgung<br />
und Pflege erleben.“<br />
26
27<br />
Seniorenzentren<br />
Bereich 4<br />
Erika Zapp, PD<br />
Angelika Lupp, VD<br />
Im Jahr 2011 standen Umbauarbeiten im Fidelishaus im<br />
Vordergrund. Sie schreiten voran, die Neugestaltung der<br />
Aufenthaltsbereiche wurde noch 2011 abgeschlossen.<br />
Die Renovierung der Bewohnerzimmer soll im Jahr 2012<br />
beendet werden. Den Umbau wollen wir mit einem Fest<br />
abschließen.<br />
Die Vorbereitungen für die Einführung der Pflegedokumentation<br />
per PC (SicPA) wurden getroffen. Nun soll der SicPA in<br />
unseren Einrichtungen eingeführt werden.<br />
Wir haben an verschiedenen Studien teilgenommen.<br />
Seniorenzentrum Sulzbach<br />
Auf der Schmelz 38<br />
66280 Sulzbach<br />
115 stationäre Plätze<br />
Peter Ecker, PDL<br />
Ludmilla Schmidt, stellv. PDL<br />
Wohn- und Pflegeheim für schwerst-<br />
mehrfachbehinderte erwachsene Menschen<br />
Martin-Luther-Str. 94<br />
66280 Sulzbach<br />
30 stationäre Plätze<br />
Christiane Schneider, PDL<br />
Petra Mees, stellv. PDL<br />
„Im Blumengarten“<br />
Seniorenzentrum Bexbach<br />
Niederbexbacher Str. 60<br />
66450 Bexbach<br />
89 stationäre Plätze<br />
Natia Moses, PDL<br />
Roswitha Müller, stellv. PDL<br />
Mathildenstift St. Ingbert<br />
gemeinnützige GmbH<br />
Elversberger Str. 53<br />
66386 St. Ingbert<br />
75 stationäre Plätze<br />
Monika Quednau, PDL<br />
Marlene Jasinski, stellv. PDL<br />
Karl-August-Woll-Str. 40<br />
66386 St. Ingbert<br />
62 stationäre Plätze<br />
Alexandra Delormé, PDL<br />
Beatrix Paloczi, stellv. PDL<br />
Karl-August-Woll-Str. 40<br />
66386 St. Ingbert<br />
85 stationäre Plätze<br />
Petra Wagner, PDL<br />
Claudia Engel, stellv. PDL<br />
Bruder-Konrad-Haus<br />
St. Ingbert<br />
Fidelishaus St. Ingbert<br />
gemeinnützige GmbH
Seniorenzentren<br />
Bereich 5<br />
Jeanette Geber, PD<br />
Romy Richter, VD<br />
In allen Seniorenzentren des Bereiches fünf bieten wir<br />
stationäre Pflege und Kurzzeitpflege an. In unserem Haus<br />
in Elversberg ergänzt das Menü Mobil unser Angebot. In<br />
Marpingen umfasst unser Angebot zudem die Tagespflege<br />
und in Ottweiler bieten wir ebenfalls das Menü Mobil an.<br />
In Marpingen, Elversberg und Merchweiler wurde die „Integrierte<br />
Versorgung“ mit der Knappschaft und den Ärzten<br />
umgesetzt. Bei diesen IV-Verträgen geht es darum, verschiedene<br />
Krankheitsbilder wie Diabetes mellitus, chronische<br />
Herzinsuffizienz und COPD wie auch Notfallkonzepte,<br />
Sturzrisiko und Exsikkoserisiko besser zu versorgen und<br />
somit die Einweisungen des Bewohners in Krankenhäuser<br />
zu reduzieren.<br />
Seniorenzentrum Elversberg<br />
Beethovenstr. 85<br />
66583 Elversberg<br />
157 stationäre Plätze, davon 12 für Beatmung<br />
Denise Bojoly, PDL<br />
Diana Staub, stellv. PDL<br />
Sonnenresidenz St. Barbara<br />
Merchweiler<br />
Poststr. 10b<br />
66589 Merchweiler<br />
83 stationäre Plätze / 4 Kurzzeitpflegeplätze<br />
Irina Braun, PDL<br />
Ires Bradl, stellv. PDL<br />
Seniorenzentrum Furpach<br />
Beim Wallratsroth 25<br />
66539 Neunkirchen<br />
62 stationäre Plätze<br />
Margarethe Peifer, PDL<br />
Petra Wallacher, stellv. PDL<br />
„Unser Haus in Furpach wurde demenzgerecht umgebaut.“<br />
Residenz zur Alten Mühle<br />
Seniorenzentrum Marpingen<br />
Kirmesplatz 12–14<br />
66646 Marpingen<br />
38 stationäre Plätze / 4 Kurzzeitpflegeplätze /<br />
12 Tagespflegeplätze<br />
Nicola Dannert-Zimmer, PDL<br />
Pia Lenz, stellv. PDL<br />
„In Marpingen wurde eine Ehrenamtskoordinatorin<br />
zur Gewinnung neuer Freiwilliger, zur Koordinierung<br />
der Angebote sowie als Ansprechpartnerin für alle<br />
(potentiellen) Freiwilligen eingesetzt.“<br />
Marie-Juchacz-Haus<br />
Seniorenzentrum Ottweiler<br />
Marie-Juchacz-Ring 70<br />
66564 Ottweiler<br />
115 stationäre Plätze<br />
Monika Jochum-Werth, PDL<br />
Christina Raijski, stellv. PDL<br />
28
29<br />
Seniorenzentren<br />
Bereich 6<br />
Ulrike Kohler, PD<br />
Anette Hölker-Weir, VD<br />
Seniorenhaus „Am Markt“<br />
Lebach<br />
Poststr. 7<br />
66822 Lebach<br />
95 stationäre Plätze / 5 Tagespflegeplätze<br />
Helga Maxmini, PDL<br />
Sarah Meyer, stellv. PDL<br />
„Trotz Pflegebedürftigkeit wie in einer Großfamilie zusammenleben,<br />
gemeinsam kochen und essen – in unserem<br />
Seniorenzentrum ist das selbstverständlich.“<br />
Seniorenzentrum Brigitte-Winkler-Haus<br />
Heusweiler<br />
Schillerstr. 67<br />
66265 Heusweiler<br />
124 stationäre Plätze<br />
Kornelia Hahn, PDL<br />
Jaqueline Weigand, stellv.PDL<br />
„Der umfassenden Renovierung der Einrichtung steht<br />
nichts mehr im Wege. Sie wird sogar um einen Anbau<br />
mit drei Wohnebenen erweitert.“<br />
Seniorenzentrum Baumholder<br />
Krankenhausweg 20<br />
55774 Baumholder<br />
95 stationäre Plätze / 4 Kurzzeitpflegeplätze<br />
Doris Sikora, PDL<br />
Ramona Weiland, stellv. PDL<br />
„Die Pflegeeinrichtung der <strong>AWO</strong> Saarland hat sich im<br />
rheinland-pfälzischen Baumholder mittlerweile voll<br />
integriert.“<br />
Seniorenresidenz Viktoria<br />
Püttlingen<br />
In der Humes 40<br />
66346 Püttlingen<br />
104 stationäre Plätze / 6 Kurzzeitpflegeplätze<br />
Johanna Lay, PDL<br />
Tamara Gardia, stellv. PDL<br />
„Die durch den „Jahrhundertsturm“ 2010 stark beschädigte<br />
Glasfassadenfront wurde komplett neu gestaltet<br />
und erlaubt nun einen freien Blick über das<br />
wunderschöne Köllertal“<br />
Pflegewohngemeinschaft<br />
„Im Burgwinkel“ Püttlingen<br />
Dependance der Seniorenresidenz Viktoria Püttlingen<br />
Sprenger Str. 19<br />
66346 Püttlingen<br />
8 stationäre Plätze<br />
Johanna Lay, PDL<br />
Tamara Gardia, stellv. PDL<br />
„Unser Haus erhält eine neue Konzeption hinsichtlich<br />
(ambulanter) Versorgung, Betreuung und Pflege von<br />
Seniorinnen und Senioren.“<br />
St. Josef<br />
Seniorenresidenz Riegelsberg<br />
Rathausstr. 1<br />
66292 Riegelsberg<br />
74 stationäre Plätze<br />
Chantal Heinrich, PDL<br />
Karin Fricke, stellv. PDL<br />
„Vor der Einrichtung in die Saarbahn einsteigen und<br />
15 Minuten später ist man schon in der Landeshauptstadt!<br />
Die Lage unseres Hauses ist damit äußerst<br />
vorteilhaft.“
<strong>AWO</strong>-Ombudsmann<br />
Unabhängiger Beobachter mit weitreichenden<br />
Befugnissen<br />
<strong>AWO</strong>-Ombudsmann Nikolaus Schorr hat seine Arbeit<br />
aufgenommen.<br />
Der ehemalige Arbeitsgerichtsdirektor ist zukünftig<br />
Ansprechpartner für alle Beschäftigten sowie BewohnerInnen,<br />
Betreute und Angehörige in den Einrichtungen<br />
der <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong> Saarland.<br />
Als unabhängige und neutrale Beschwerdeinstanz<br />
gehört es zu seinen Aufgaben, Schwierigkeiten und<br />
Probleme in den Einrichtungen der <strong>AWO</strong> festzustellen<br />
und zu ihrer Beseitigung beizutragen. Bei strafrechtlich<br />
relevanten Vorfällen, Vorgängen, Ereignissen oder Mitteilungen<br />
ist er gehalten, gleichzeitig die <strong>AWO</strong> wie auch<br />
die Ermittlungsbehörden zu unterrichten.<br />
Die Befugnisse von Schorr sind weitreichend. So hat er<br />
jederzeit Zutritt zu allen <strong>AWO</strong>-Einrichtungen und das<br />
Recht, Gespräche mit Betroffenen zu führen und Einblick<br />
in Unterlagen zu nehmen. „Der Ombudsmann ist<br />
kein Arbeitnehmer der <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong>. Er unterliegt<br />
keinen Weisungen seitens des Vorstands und der<br />
Geschäftsführung“, heißt es in einer von Schorr, dem<br />
Landesvorsitzenden Paul Quirin und Landesgeschäftsführer<br />
Karl Fischer unterzeichneten Vereinbarung.<br />
Der Ombudsmann wird die <strong>AWO</strong> in regelmäßigen<br />
Abständen über die ihm bekannt gewordenen Vorfälle,<br />
Erkenntnisse und Mitteilungen unterrichten. Dies kann<br />
in anonymisierter Form geschehen, sofern die Betroffenen<br />
dies wünschen. Dabei kann er auch Änderungs-<br />
oder Verbesserungsvorschläge machen.<br />
Schorr ist über das bereits geschaltete „Kummer-<br />
telefon“ erreichbar (Tel. 0800 - 11 222 34). Direkt zu<br />
sprechen ist er montags von 16 bis 18 Uhr, dienstags<br />
von 15 bis 17 Uhr, mittwochs von 10 bis 12 Uhr und<br />
donnerstags von 15 bis 17 Uhr.<br />
Sonst auflaufende Anrufe werden aufgezeichnet<br />
und umgehend bearbeitet. Dies gilt auch für Kontaktaufnahmen<br />
via Internet unter dieser Email:<br />
ombudsmann@awo-saarland.de<br />
Nikolaus Schorr<br />
30
31<br />
SozialAkademie<br />
Mit der SozialAkademie verfügt die <strong>AWO</strong> Saarland über<br />
eine eigene Bildungseinrichtung. Sitz der Einrichtung ist<br />
das Friedrich-Ebert-Haus im Saarbrücker Stadtteil Rastpfuhl.<br />
Zur SozialAkademie gehören außer dem Bereich<br />
Fort- und Weiterbildung auch die Altenpflegeschule, an<br />
der AltenpflegerInnen und AltenpflegehelferInnen ausgebildet<br />
werden, und das Projekt „Chance Pflegeberuf“.<br />
Bis zum Wechsel in das neue <strong>AWO</strong>-Freiwilligen Büro in<br />
Riegelsberg im September 2011 war außerdem die FSJ-<br />
Regionalbetreuung an der SozialAkademie angesiedelt.<br />
Die SozialAkademie hält eine Vielzahl von Bildungsangeboten<br />
bereit, die nicht nur von haupt- und ehrenamtlichen<br />
MitarbeiterInnen der <strong>AWO</strong> regelmäßig genutzt werden,<br />
sondern auch von Fachkräften anderer Träger der<br />
sozialen Arbeit und Pflege. Ein Teil der Angebote – insbesondere<br />
im EDV-Bereich – steht allen BürgerInnen offen.<br />
Seit 2010 ist die SozialAkademie nach AZWV zertifiziert<br />
und damit als Träger für die Förderung der beruflichen<br />
Weiterbildung zugelassen. Sie ist außerdem vom Landesamt<br />
für Soziales und Verbraucherschutz als Bildungseinrichtung<br />
für die Weiterbildung in den Gesundheitsfachberufen<br />
anerkannt.<br />
Fort- und Weiterbildung<br />
Der Bereich Fort- und Weiterbildung hat auch 2011 wieder<br />
zahlreiche Veranstaltungen zur Weiterqualifizierung in<br />
den Bereichen Altenpflege, Jugendhilfe, Behindertenarbeit,<br />
Vorschularbeit, Sozialpsychiatrie und Beratungsdienste<br />
durchgeführt. Darüber hinaus gab es Angebote für Ehrenamtliche<br />
und interessierte BürgerInnen. Fester Bestandteil<br />
der SozialAkademie ist das moderne EDV-Schulungszentrum<br />
mit 20 Plätzen, in dem regelmäßig Grundlagen- und<br />
Fortgeschrittenenkurse sowie spezielle Software-Schulungen<br />
angeboten werden.<br />
„Chance Pflegeberuf“ für Jugendliche<br />
Der <strong>AWO</strong>-<strong>Landesverband</strong> möchte mehr Jugendliche<br />
für die Pflegeausbildung interessieren, auch<br />
Jugendliche, die von ihren Vorkenntnissen ausgehend<br />
Schwierigkeiten in einer Ausbildung haben.<br />
Bei einer gewissen Anzahl von ihnen fehlt trotz erfolgreichem<br />
Schulabschluss die eigentliche Ausbildungsreife.<br />
Diesen Jugendlichen soll in einem zum<br />
1. April 2011 gestarteten Projekt gezielt geholfen<br />
werden. Innerhalb eines Jahres werden sie in einer<br />
Verzahnung von praktischer Tätigkeit in einer<br />
Pflegeeinrichtung und einer Stärkung ihrer Allgemeinbildung<br />
durch zusätzlichen Unterricht auf eine<br />
mögliche Berufsausbildung in der Pflege vorbereitet.<br />
Während dieser Zeit erhalten sie ein Taschengeld,<br />
auch werden die Beiträge zur Sozialversicherung<br />
komplett übernommen.<br />
<strong>AWO</strong>-Altenpflegeschule auch als Träger von Weiterbildungskursen<br />
für die Arbeitsagentur anerkannt<br />
Anlässlich eines Besuchs von dem ehemaligen Gesundheitsminister<br />
Georg Weisweiler hat die SozialAkademie<br />
der <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong> das AZWV-Zertifikat<br />
für Umschulungen nach SBG II bzw. SGB III<br />
(Altenpflegemaßnahmen) erhalten. Nach der allgemeinen<br />
Zertifizierung der Akademie als Bildungsträger<br />
erfolgte die Zertifizierung von drei Maßnahmen<br />
der Altenpflegeschule. Überreicht wurde<br />
das Zertifikat von Dr. Stefan Krämer, Lead-Auditor<br />
der CERTQUA. Diese Zertifizierungsgesellschaft<br />
der Spitzenverbände der Deutschen Wirtschaft und<br />
des Wuppertaler Kreises e. V. zertifiziert bundesweit<br />
Bildungseinrichtungen nach dem international<br />
anerkannten Qualitätsstandard ISO 9001.<br />
Im Jahr 2011 wurden rund 150 Seminare organisiert und<br />
durchgeführt, die von 1.340 Personen besucht wurden. Die<br />
jährliche Teilnehmerstundenzahl hat sich mit 26.500 Unterrichtsstunden<br />
gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht. Auch<br />
bei TeilnehmerInnen anderer Träger und Institutionen erfreut<br />
sich das Angebot der SozialAkademie weiterhin einer<br />
wachsenden Beliebtheit.<br />
Einen zunehmenden Stellenwert gewinnen Angebote zur<br />
Weiterbildung von Führungskräften in der sozialen Arbeit.<br />
Dazu gehören z. B. die seit 2009 vom Saarland anerkannte<br />
720-stündige Funktionsausbildung zur „Pflegedienstleitung/Heimleitung<br />
in Pflegeeinrichtungen“, die Weiterbildung<br />
zur „PraxisanleiterIn“ oder die verschiedenen „Bausteine<br />
Sozialmanagement“. Die anhaltend hohe Nachfrage<br />
nach diesen Angeboten – auch von externen Trägern – ist<br />
Beleg sowohl für den steigenden Bedarf in diesem Segment<br />
als auch für die Qualität der Seminare. Für 2012 ist<br />
ein weiterer Ausbau dieser Angebote geplant.<br />
Die SozialAkademie will auch ein Forum zur Diskussion sozialpolitischer<br />
Fragen bieten. So wurden 2011 mehrere<br />
größere Fachtagungen zu aktuellen sozialpolitischen Themen<br />
für die Abteilung Sozialmanagement organisiert, wie<br />
z. B. „Kinder im Spannungsfeld von Partnerschaftsgewalt“,<br />
„Kinderarmut im Saarland“ und „Interkulturelle Vielfalt“.<br />
Das Ende 2011 in neuem Layout veröffentlichte Jahres-<br />
programm für 2012 beinhaltet neben bewährten Angeboten<br />
auch neue Weiterbildungsthemen, wie die Ausbildung<br />
zum Wundexperten oder zum Marte-Meo-Praktiker. Über<br />
dieses offene Programm hinaus organisiert die SozialAkademie<br />
zusätzlich interne Weiterbildungsangebote für <strong>AWO</strong>-<br />
MitarbeiterInnen im Rahmen des laufenden Bildungsplans,<br />
bietet maßgeschneiderte Veranstaltungen für und mit anderen<br />
Trägern an und vermietet Schulungsräume.<br />
Darüber hinaus ist die SozialAkademie auch als<br />
staatlich anerkannter Weiterbildungsträger für Gesundheitsfachberufe<br />
aktiv.<br />
Bei der Übergabe des Zertifikats (von rechts): Birgit Ohliger,<br />
Georg Weisweiler, Gerd Schillo, Dr. Stefan Krämer<br />
und Schulleiterin Heike Leiner-Jaskiewicz.
SozialAkademie<br />
Altenpflegeschule<br />
Seit Oktober 1978 bildet die <strong>AWO</strong> Saarland in ihrer staatlich<br />
anerkannten Altenpflegeschule zur Altenpflegerin bzw.<br />
zum Altenpfleger aus. Seit Ende 1999 gehört die Altenpflegeschule<br />
als integrierter Teil zur SozialAkademie.<br />
Die Ausbildung dauert drei Jahre, wird in Blockform durchgeführt<br />
und ist bundeseinheitlich geregelt. Die Gesamtverantwortung<br />
für die Ausbildung liegt bei der Altenpflegeschule.<br />
Die Ausbildungsplätze selbst werden seit 2003<br />
von den stationären und ambulanten Altenhilfeeinrichtungen<br />
zur Verfügung gestellt, welche den praktischen Teil<br />
der Ausbildung durchführen und die Ausbildungsvergütung<br />
zahlen.<br />
Die Altenpflegeschule der <strong>AWO</strong> Saarland bietet außerdem<br />
die Ausbildung zur staatlich anerkannten Altenpflegehelfer-<br />
in bzw. zum staatlich anerkannten Altenpflegehelfer (APH)<br />
an. Diese einjährige Ausbildung ist durch das Landesgesetz<br />
im Sinne eines Stufenmodells geregelt. Die APH-Ausbildung<br />
entspricht dem ersten Jahr der dreijährigen Ausbildung.<br />
Der Ausbildung liegt ein lernfeldorientierter Lehrplan<br />
zugrunde, der die Auszubildenden auf die veränderten Anforderungen<br />
am Arbeitsplatz (z. B. Zunahme von Demenzerkrankungen,<br />
Anstieg von Mehrfacherkrankungen) vorbereiten<br />
soll. Bei diesem Ansatz wird der Lernende aktiv in<br />
den Lernprozess eingebunden, indem er unter fachlicher<br />
Begleitung durch die Dozenten Themen auch selbständig<br />
in Kleingruppen erarbeitet.<br />
Um dem steigenden Fachkräftebedarf gerecht zu werden,<br />
wird im Saarland seit 2010 verstärkt ausgebildet, so dass<br />
im Kalenderjahr 2011 sieben Kurse und damit 153 Schüler<br />
und Schülerinnen die Ausbildung in der <strong>AWO</strong> Altenpflegeschule<br />
absolvierten. Dieser Trend setzte sich im Oktober<br />
2011 mit Beginn der neuen Lehrgänge fort. Aktuell (März<br />
2012) besuchen 178 SchülerInnen und Schüler in acht Kursen<br />
die Altenpflegeschule, was auch einen Bedarf an weiteren<br />
MitarbeiterInnen und Räumlichkeiten bedeutete.<br />
Insgesamt sind in der Altenpflegeschule neben der Schulleiterin<br />
zehn hauptamtliche MitarbeiterInnen beschäftigt,<br />
einige davon in Teilzeit: drei Lehrerinnen und ein Lehrer<br />
für Pflege, eine Pflegemanagerin, eine Ärztin, eine Ergotherapeutin,<br />
eine Gerontologin und zwei Verwaltungskräfte.<br />
Hinzu kommen 20 nebenamtliche DozentInnen.<br />
Projekt „Chance Pflegeberuf“<br />
Das Projekt bietet eine gezielte Vorbereitung und Unterstützung<br />
von Jugendlichen zur Erlangung der Ausbildungsreife<br />
für den Altenpflegeberuf.<br />
Der <strong>AWO</strong> <strong>Landesverband</strong> hat sich zum Ziel gesetzt, mehr Jugendliche<br />
für die Pflegeausbildung zu gewinnen, auch solche,<br />
die einen weniger guten Zugang zum Ausbildungsmarkt<br />
haben. Seit 1. April 2011 ist das Projekt Chance<br />
Pflegeberuf, für das die <strong>AWO</strong> Saarland vom Bundesinstitut<br />
für Berufsbildung eine Förderung aus Mitteln des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung erhält, für diese<br />
Jugendlichen da.<br />
Chance Pflegeberuf richtet sich an junge Menschen, die<br />
gerne AltenpflegerIn werden möchten und die formalen<br />
Voraussetzungen hierzu erfüllen, jedoch aufgrund unterschiedlicher<br />
Vermittlungshemmnisse noch keinen Ausbildungsplatz<br />
erhalten haben.<br />
Im Projekt werden bis zu 20 Jugendliche, die bereits ein<br />
FSJ/BFD oder ein längeres Praktikum in der Pflege absolviert<br />
haben, ein Jahr lang gezielt auf die Altenpflegeausbildung<br />
vorbereitet: Dabei dient die Hälfte der Zeit der Vorbereitung<br />
auf den schulischen Teil der Ausbildung; dies<br />
geschieht in wöchentlichem bzw. 14-tägigem Blockunterricht.<br />
Hier steht das Erlernen von Fach- und Methodenkompetenz<br />
im Mittelpunkt.<br />
Während der anderen Hälfte sind die Jugendlichen im praktischen<br />
Einsatz in einer Pflegeeinrichtung der <strong>AWO</strong>, wo mit<br />
ihnen bestimmte, vorher festgelegte pflegerische Tätigkeiten<br />
unter fachlicher Leitung eingeübt, dokumentiert und in<br />
Reflexionsgesprächen besprochen werden.<br />
Bei erfolgreichem Abschluss des Projektjahrs haben die Jugendlichen<br />
eine gute Chance auf einen Ausbildungsvertrag<br />
bei der <strong>AWO</strong> und damit auf eine gesicherte Zukunft als gut<br />
ausgebildete Fachkraft.<br />
32
Rundum optimal versorgt<br />
Umfassende Betreuung aus einer Hand im eigenen Haus
<strong>AWO</strong> ZuHause<br />
Rundum optimal versorgt<br />
Im Jahr 2011 wurde von Seiten des <strong>AWO</strong>-Vorstandes und<br />
der Geschäftsführung die Entscheidung getroffen, alle ambulanten<br />
Angebote der Altenhilfe der <strong>AWO</strong> Saarland unter<br />
einem Dach zusammenzufassen. Damit wurden sie 2012<br />
effektiv in der neuen Sparte „<strong>AWO</strong> zuHause“ organisiert.<br />
„<strong>AWO</strong> ZuHause“ beinhaltet seit Anfang 2012 folgende<br />
Projekte:<br />
• Hausnotruf<br />
• Sozialstation Süd-Saar und Nord-Saar<br />
• Freiwilligenarbeit (Betreuungsvereine Saarlouis und<br />
Merzig, Projekt Mobile, Seniorenpatenschaften, Eltern-<br />
service)<br />
• Menü Mobil - Fahrbare Mittagstische<br />
Ein Schwerpunkt der Arbeit der neuen Sparte ist die intensive<br />
Zusammenarbeit aller darin verankerten Projekte – mit<br />
dem Ziel, möglichst viele der unterschiedlichen Angebote<br />
der Sparte auf den Kunden zu vereinen. Ihm sozusagen mit<br />
einem „Rundum-Paket“ an ambulanten Hilfen die größtmögliche<br />
Unterstützung anzubieten. Für den Kunden bietet<br />
das den Vorteil, dass seine Versorgung aus einer Hand –<br />
mit einem Ansprechpartner – organisiert ist.<br />
Wir freuen uns über Ihren Besuch!<br />
<strong>AWO</strong> ZuHause<br />
66115 Saarbrücken<br />
Malstatter Markt 4<br />
Tel.: 0681 709510<br />
15 Jahre Betreuungsvereine<br />
Ein Jubiläum konnten die Betreuungsvereine im<br />
Jahr 2009 feiern. 15 Jahre bestanden sie in den<br />
Landkreisen Merzig-Wadern und Saarlouis. Im Jahr<br />
2009 waren es insgesamt 165 Ehrenamtliche, die<br />
sich als rechtliche Betreuerinnen und Betreuer den<br />
Vereinen angeschlossen haben. Einige von ihnen<br />
waren Mitglieder der ersten Stunde. Von den Betreuungsvereinen<br />
wurden zu diesem Zeitpunkt<br />
348 Betreuungen für Menschen geführt, die aufgrund<br />
körperlicher, geistiger und/oder seelischer<br />
Beeinträchtigungen ihre rechtlichen Angelegenheiten<br />
nicht mehr selbstständig regeln können. Dies<br />
setzt gerade bei Ehrenamtlichen ein sehr verantwortungsvolles<br />
und vertrauenswürdiges Engagement<br />
voraus.<br />
Für eine Gesellschaft der Solidarität<br />
Mehr als 40 neue Freiwilligenprojekte hat die<br />
<strong>AWO</strong> im Jahr 2009 gestartet. 33 davon erhielten<br />
im Rahmen des Programms „dieGesellschafter.de“<br />
eine Förderung der „Aktion Mensch“ - insgesamt<br />
103 000 Euro. Eine bundesweit einmalige Initiative.<br />
Mit originellen Projektideen konnten die <strong>AWO</strong>-Ortsvereine<br />
und –Einrichtungen viele zusätzliche Menschen<br />
für ein freiwilliges soziales Engagement gewinnen,<br />
sei es in der Senioren-, Behinderten- oder<br />
der Kinder- und Jugendhilfe.<br />
Hausnotruf –<br />
Gut zu wissen, dass zur Not immer jemand da ist<br />
Bereits über 1.600 Kunden im Saarland vertrauen auf den<br />
Notrufservice der <strong>AWO</strong> – damit ist die <strong>AWO</strong> größter Anbieter<br />
in diesem Bereich im Saarland.<br />
Nichts ist schöner, als in den eigenen vier Wänden zu wohnen.<br />
Die gewohnte Umgebung vermittelt Ruhe, Schutz und<br />
Geborgenheit. Das eigene Zuhause bedeutet auch selbstbestimmtes<br />
Leben. Doch mit zunehmendem Alter lassen<br />
Mobilität, Reaktionsvermögen und Aufmerksamkeit nach.<br />
Das ist jedoch noch lange kein Grund, seine Eigenständigkeit<br />
aufzugeben.<br />
Die <strong>AWO</strong> bietet ein Service– und Hausnotrufsystem an, bei<br />
dem unsere KundInnen auf Knopfdruck Hilfe anfordern<br />
können. So sind sie rund um die Uhr gut beschützt. Mit<br />
dem Notrufsystem sind sie per Funk mit einer Sendeeinheit<br />
verbunden, welche sofort alle Notrufe an die <strong>AWO</strong>-Servicezentrale<br />
übersendet. Über eine Freisprecheinrichtung wird<br />
der / die Kunde/in mit einem Mitarbeiter der Servicezentrale<br />
verbunden. Meldet er/sie sich nicht, leiten wir automatisch<br />
die vorher vereinbarten Maßnahmen ein, wie beispielsweise<br />
die Benachrichtigung der Angehörigen. Bei Eingruppierung<br />
in eine Pflegestufe wird die monatliche Gebühr in<br />
Höhe von 18,36 € von der Krankenkasse übernommen.<br />
Roland Märker (Mitte) ehrte die Freiwilligen.<br />
34
35<br />
<strong>AWO</strong> ZuHause<br />
<strong>AWO</strong> Sozialstationen – Betreuung mit Herz<br />
Unser Angebot richtet sich an Menschen, die wegen einer<br />
körperlichen, geistigen oder seelischen Erkrankung, Pflegebedürftigkeit,<br />
einer Behinderung oder sonstigen Beeinträchtigung<br />
unserer Hilfe in der Bewältigung des täglichen<br />
Lebens bedürfen. Die medizinisch-pflegerische und betreuende<br />
Unterstützung zielt darauf ab, diesen Menschen<br />
so lange wie möglich das Verbleiben in der eigenen Häuslichkeit<br />
und dem gewohnten sozialen Umfeld zu erhalten.<br />
Alle uns anvertrauten KundInnen werden von uns unter Berücksichtigung<br />
ihrer individuellen Bedürfnisse, ihrer Fähigkeiten<br />
und ihrer persönlichen Gewohnheiten betreut. Wir<br />
bieten in folgenden Bereichen Unterstützung an:<br />
• Krankenpflege (bei Erkrankungen und einer durch den<br />
Arzt verordneten häuslichen Krankenpflege)<br />
- Verabreichung von Injektionen<br />
- An- und Ausziehen von Kompressionsstrümpfen<br />
- Wechseln von Verbänden und Dekubitusversorgung<br />
- Legen eines Dauerkatheters<br />
- Blutdruck– und Blutzuckerkontrollen<br />
- Medikamentengabe und Richten der Wochendosette<br />
- Stomaversorgung<br />
(Diese Leistungen werden von unseren examinierten<br />
Pflegekräften erbracht.)<br />
Erneuter Bundespreis für Projekt „Mobile“<br />
Die Aktion „Mobile“ der <strong>AWO</strong> Saar ist 2009 erneut<br />
mit einem Bundespreis ausgezeichnet worden. Sie<br />
kam unter die 40 Besten im Bundeswettbewerb<br />
„Generationendialog in der Praxis - Bürger initiieren<br />
Nachhaltigkeit“. Um den Preis der Bundesregierung<br />
und des Rates für Nachhaltige Entwicklung<br />
hatten sich 336 Projekte beworben.<br />
Die <strong>AWO</strong> hat mit Unterstützung des Landes und der<br />
ARD-Fernsehlotterie die Finanzierung und Organisation<br />
des Projekts übernommen. Die ehrenamtlichen<br />
Senioren-Mobilitätstrainer werden in Zusammenarbeit<br />
mit dem Saarländischen Turnerbund auf<br />
ihre Aufgabe vorbereitet. 2008 hatte „Mobile“ bereits<br />
den „startsocial“-Preis erhalten.<br />
Weitere Leistungen:<br />
Angela Trockle (Mitte) und Yvonne Barz-Hackenberger<br />
(rechts) bei der Preisverleihung in Berlin.<br />
- Begleitung zum Arzt oder zu Behörden<br />
- Beratung und Anleitung pflegender Angehöriger<br />
- Verhinderungspflege<br />
- zusätzliche Betreuung zur Entlastung pflegender Angehöriger<br />
bei Demenzkranken<br />
• Alten– und Behindertenpflege<br />
- Duschen, Baden<br />
- Pflege bei Bettlägerigkeit<br />
- Beweglichkeitstraining, Mobilisation, Versorgung und<br />
Aktivierung bei Schwerstpflegebedürftigkeit<br />
• Hauswirtschaftliche Versorgung<br />
Im Falle einer Erkrankung, Behinderung oder auch einfach<br />
bei altersbedingten Problemen benötigt man nicht nur die<br />
direkte Pflege, sondern auch Hilfe zur alltäglichen Hausarbeit,<br />
wie Putzen, Waschen, Einkaufen, Kochen oder Kinderbetreuung.<br />
• Betreuung von Schwangeren und Familien mit Kindern<br />
Wir versorgen nicht nur pflegebedürftige, alte, behinderte<br />
und kranke Menschen, wir begleiten auch Risikoschwangere<br />
bis zur Geburt ihres Kindes. Hierfür haben wir zuverlässige<br />
Fachkräfte, die gut ausgebildet und vertrauenswürdig<br />
sind. Wir arbeiten eng mit den Krankenkassen zusammen.<br />
Dabei sind wir rund um die Uhr erreichbar. Eine schriftliche<br />
Befragung unserer Kunden zur Ermittlung der Kundenzufriedenheit<br />
in Zusammenarbeit mit der „LandesArbeitsgemeinschaft<br />
für Gesundheitsförderung Saarland e. V.“ (LAGS)<br />
sowie das Ergebnis unseres MDK-Gutachtens (MDK: Medizinischer<br />
Dienst der Krankenversicherung) im Jahr 2011<br />
haben uns gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.<br />
Jetzt auch mit Zertifikat:<br />
Die ehrenamtlichen Bewegungstrainerinnen mit Koordinatorin<br />
Yvonne Barz-Hackenberger (Bildmitte<br />
hinten) und Laila Braun-Leibrock vom saarländischen<br />
Turnerbund (rechts).
<strong>AWO</strong> ZuHause<br />
Die <strong>AWO</strong> Service-Telefonnummern im Saarland:<br />
Sozialstation Süd-Saar<br />
Einzugsgebiete:<br />
Köllertal, Saarbrücken, Saarlouis,<br />
Völklingen-Warndt<br />
Sozialstation Nord-Saar<br />
Einzugsgebiete:<br />
Honzrath, Kirkel-Limbach,<br />
Neunkirchen, Ottweiler,<br />
St. Wendel, Marpingen<br />
Pflegeberatung Ludweiler<br />
Landesweites Service-Telefon<br />
(12 Cent pro Minute)<br />
„Mobile“<br />
Geschulte Freiwillige besuchen im Projekt „Mobile“ ältere<br />
Menschen zuhause, um sie körperlich und geistig zu<br />
aktivieren.<br />
Das Projekt „Mobile“ erwies sich in der vergangenen Zeit<br />
als sehr erfolgreich. Daher wurde die Projektidee weiterentwickelt.<br />
Seniorenpatenschaften<br />
Das Projekt „Seniorenpatenschaften“ ist ein Besuchsdienst<br />
für ältere Menschen im Landkreis Saarlouis. Hierfür werden<br />
Freiwillige geworben, geschult, an Senioren und Seniorinnen<br />
vermittelt und bei ihren Aufgaben begleitet. Das Angebot<br />
richtet sich an Senioren und Seniorinnen, die alleine<br />
leben und durch eingeschränkte Mobilität zunehmend auf<br />
die Häuslichkeit fixiert sind. Ziel ist es, ältere Menschen<br />
dabei zu unterstützen, so lange wie möglich in ihrem gewohnten<br />
Wohnumfeld zu verbleiben.<br />
Menü Mobil<br />
0681 709510<br />
06851 935316<br />
06898 40984<br />
01805 409840<br />
Täglich beliefert der fahrbare Mittagstisch der <strong>AWO</strong> Saarland<br />
ca. 2200 Menschen mit frisch zubereiteten und gesunden<br />
Mittagsmenüs. In den <strong>AWO</strong>-Küchen werden nur hochwertige<br />
Produkte verwendet. Das Angebot wird so organisiert,<br />
dass die Preise sozial sind und die Qualität dennoch äußerst<br />
hochwertig ist.<br />
Der Speiseplan des Menü Mobil wechselt wöchentlich und<br />
beinhaltet nahrhafte und leckere Vollkost. Gegen einen<br />
Aufpreis gibt es unser Angebot auch für Diabetiker. Unsere<br />
Kunden können die Gerichte telefonisch bestellen.<br />
Betreuungsvereine in Merzig und Saarlouis<br />
Unsere Betreuungsvereine beraten und unterstützen gerichtlich<br />
bestellte ehrenamtliche Betreuer und Betreuerinnen,<br />
die als gesetzliche Vertreter die Interessen von Mitbürgern<br />
wahrnehmen. Aufgrund von geistiger, seelischer<br />
oder körperlicher Behinderung, Krankheit oder Alter können<br />
die Betreuten selbst ihre Interessen nicht oder nicht<br />
mehr regeln.<br />
Die Betreuungsvereine informieren ehrenamtliche Betreuer,<br />
Bevollmächtigte und die Öffentlichkeit über die gesetzlichen<br />
Vorgaben des Betreuungsrechtes, über Vorsorgevollmacht,<br />
Betreuungsverfügung und Patientenverfügung. Sie<br />
suchen fortlaufend Menschen, die bereit sind, Verantwortung<br />
für andere zu übernehmen und sich durch Übernahme<br />
einer Betreuung sozial zu engagieren. Für Betreuer und an<br />
einem Ehrenamt interessierte Personen steht das Angebot<br />
offen, sich einem der Betreuungsvereine der <strong>AWO</strong> anzuschließen<br />
und im Rahmen von Informationsveranstaltungen<br />
und Erfahrungsaustauschrunden Kontakte zu anderen<br />
ehrenamtlichen Betreuern zu knüpfen.<br />
2011 konnte der Betreuungsverein Saarlouis 104 ehrenamtliche<br />
Mitglieder verzeichnen, die insgesamt 174 ehrenamtliche<br />
Betreuungen geführt haben und der Betreuungsverein<br />
Merzig-Wadern 78 Mitglieder mit ehrenamtlicher<br />
Bestellung für 230 Betreute. Hinzu kommen 27 beruflich<br />
geführte Betreuungen, die die Mitarbeiterinnen der beiden<br />
Betreuungsvereine der <strong>AWO</strong> Saarland 2011 geführt haben.<br />
36
Lebens(t)räume für Menschen mit Behinderungen<br />
Jeder Mensch braucht eine lebenswerte Aufgabe
Verbund für Integration und Bildung (V.I.B.) / Sozialpsychiatrie<br />
Eine Fülle von Ereignissen! – Im Jahr 2011 gab es in vielen<br />
unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen des Verbundes<br />
für Integration und Bildung (V.I.B.) vielfältige Aktivitäten.<br />
Wir blicken auf ein spannendes Jahr zurück.<br />
Ereignisse 2011<br />
04.01. Beteiligung an „Stärken vor Ort“<br />
13.01. Wahlpachtenerin gründete die <strong>AWO</strong>-<br />
Marie-Juchacz-Straße in Dillingen-Pachten<br />
13.01. „Saarlands-Beste“ Heike Dalloz -<br />
Vorsitzende des Fördervereins der <strong>AWO</strong> Förder-<br />
schule steht zur Wahl!<br />
13.01. Zeigen, dass man doch was kann -<br />
„Th_Radke Filmprojekte“ / Förderschule für geis-<br />
tige Entwicklung Dillingen<br />
13.01. VIB Werkstatt in der Galerie Caspar –<br />
Projektabschluss mit Raku-Brand<br />
19.01. Eltern Dank - Konfirmationsfeier<br />
21.01. Kreatives Spiel mit dem Feuer -<br />
Vorstellung des Kunst- und Workshop-Projektes<br />
„Ich hol dich mit“<br />
17.02. <strong>AWO</strong> Förderschule geistige Entwicklung -<br />
Spende der <strong>AWO</strong> Großrosseln<br />
25.02. Neue Sportstätten für Jugendliche -<br />
Außengestaltung <strong>AWO</strong>-Förderschule<br />
11.05. Behinderten-Integration als Unternehmensziel -<br />
SPD Bürgermeisterkandidatin Berg besucht den<br />
V.I.B.<br />
17.05. 70 bunte Fahnen wehen für die Vielfalt unter den<br />
Menschen - Aktion „Fahnen der Begegnung“<br />
20.05. <strong>AWO</strong> Förderschule erhält Saarländischen Schulpreis<br />
25.05. Keltenfest der <strong>AWO</strong> Förderschule<br />
26.05. Bildung auf höchstem Niveau –<br />
Petra Berg gratuliert zum saarländischen Schul-<br />
preis<br />
31.05. Aktion „Fahnen der Begegnung“<br />
01.06. Feldrasenturnier für <strong>AWO</strong> Teams -<br />
Ankündigung des 7. Feldrasenturniers der Förder-<br />
schule<br />
Zwei „Saarbrücker Köpfe“ und ihre Geschichte<br />
Obdachlosen Menschen ihre Würde zurückgeben,<br />
das ist das Ziel des bekannten Berliner Künstlers<br />
Harald Birck. Als die <strong>AWO</strong> zu Jahresbeginn 2010 in<br />
Saarbrücken die Ausstellung „Kunst trotz(t) Armut“<br />
zeigte, zählten Bircks überlebensgroße Ton-Köpfe<br />
zu den meist bewunderten Werken. Der nachhaltige<br />
Eindruck brachte die <strong>AWO</strong>-Notschlafstelle in<br />
Saarbrücken und die <strong>AWO</strong>-Werkstätte für behinderte<br />
Menschen „Atelier Kerativ“ in Dudweiler auf<br />
die Idee, zusammen mit Birck eine Kunstaktion zu<br />
starten. Gemeinsames Ziel: Ein sichtbares Zeichen<br />
gegen Armut und Ausgrenzung im Saarland zu setzen.<br />
Im Juli 2010 war Birck im Atelier Kerativ zu<br />
Gast und schuf dort zwei „Saarbrücker Köpfe“. Der<br />
eine ist nun im Saarbrücker Rathaus zu sehen, der<br />
zweite in der <strong>AWO</strong>-Landesgeschäftsstelle.<br />
Zwei „Saarbrücker Köpfe“: Karl Heinz Dorscheid (links)<br />
und Jürgen Jung mit ihren Ebenbildern.<br />
09.06. Lernen mit allen Sinnen hilft den Schülern beim<br />
Weg ins Leben - <strong>AWO</strong> Förderschule erhält Saar-<br />
ländischen Schulpreis<br />
18.06. Gegen Ausgrenzung -<br />
Aktion „Fahnen der Begegnung“<br />
22.06. <strong>AWO</strong> Schule feiert Keltenfest -<br />
<strong>AWO</strong> Förderschule stellt Projekt des Werkunter-<br />
richtes vor<br />
27.06. Inklusion ist in aller Munde -<br />
Aktion „Fahnen der Begegnung“<br />
28.06. Mit „Fahnen der Begegnung“ für die Inklusion<br />
17.07. <strong>AWO</strong>-Drachenboot nimmt Kurs auf Venedig<br />
19.07. Drachenboote starten in Dillingen zum fünften<br />
TAM TAM<br />
19.07. Selbst in die Hand nehmen -<br />
Vorstellung des Café Courage<br />
20./23.07. <strong>AWO</strong>-Drachenboot in Venedig -<br />
Teilnahme der Drachenbootmannschaft an der<br />
VOGA LONGA Venedig<br />
19.08. Dillinger TAM TAM startet - Frische Farbe für die<br />
Drachenköpfe -Ankündigung 5. TAM TAM<br />
22.08. 700 Akteure machen viel TAM TAM<br />
31.08. 40 Jahre Förderschule – Ankündigung Jubiläum<br />
und Projektwoche mit NABU<br />
01.09. SPD Dillingen schaut auf einen gelungenen Start<br />
beim 5. TAM TAM<br />
03.09. 25 Jahre <strong>AWO</strong> Patenschaft -<br />
<strong>AWO</strong> Ortsverein Brotdorf - Atelier Kerativ<br />
05.09. Ein Hotel für Insekten -<br />
Bericht Projekt <strong>AWO</strong> Förderschule - NABU<br />
07.09. 3. Familientag bei Auto Activ -<br />
Spende für Therapeutische Wohnstätte des V.I.B.<br />
10./19.09. Schule am Ökosee - Namensgebung und Jubiläum<br />
(40 Jahre) <strong>AWO</strong> Förderschule<br />
09.12. Mikroprojekte führen ins Berufsleben -<br />
<strong>AWO</strong>-FgE Stärken vor Ort / Abschluss mit Projekt-<br />
messe<br />
12.12. Projekt mit wenig Geld und großem Engagement<br />
umgesetzt - <strong>AWO</strong>-FgE bei Stärken vor Ort<br />
Ein kleines Jubiläum mit richtig viel TAM TAM<br />
Im Jahr 2011 feierte die Veranstaltung „TAM TAM-<br />
Drachenboot-Handi-Cup“ in Dillingen ein Jubiläum.<br />
Im fünften Jahr trafen sich bereits an der<br />
Saar bei Dillingen behinderte und nicht behinderte<br />
Paddler, um gemeinsam in einer Mannschaft im<br />
Drachenboot um den Sieg zu kämpfen. Mit dieser<br />
Vorgabe gehört das Dillinger TAM TAM deutschlandweit<br />
als integrative Veranstaltung zu den seltenen<br />
Ausnahmen in der Drachenbootszene. Die<br />
Veranstaltung wird traditionell vom Verbund für<br />
Integration und Bildung (V.I.B.) sowie dem Kanu<br />
Club Dillingen in Kooperation mit der Stadt Dillingen<br />
durchgeführt. Die bisherigen Veranstaltungen<br />
wurden zusätzlich mit Mitteln der AKTION MENSCH<br />
gefördert.<br />
38
39<br />
Verbund für Integration und Bildung (V.I.B.) / Sozialpsychiatrie<br />
Mit neuer Struktur die Kräfte bündeln<br />
Die bisher eigenständigen Sparten „Behindertenhilfe<br />
(V.I.B.)“ und „Sozialpsychiatrie“ sowie die „Förderschule<br />
geistige Entwicklung“ wurden im Berichtsjahr zur neuen<br />
Sparte „Verbund für Integration und Bildung V.I.B. / Sozialpsychiatrie“<br />
zusammengelegt. Damit wurden wesentliche<br />
Grundlagen geschaffen. Den Herausforderungen des<br />
weitreichenden Wandels in der Eingliederungshilfe können<br />
wir nun durch Bündelung der vorhandenen Kompetenzen<br />
und durch besser vernetzte und effektivere Strukturen begegnen.<br />
Die staatliche Anerkennung der Förderschule der<br />
<strong>AWO</strong> bleibt von dieser Neustrukturierung unberührt. Seit ihrem<br />
40-jährigen Jubiläum im Oktober 2011 trägt die Förderschule<br />
der <strong>AWO</strong> den Namen „<strong>AWO</strong> Förderschule - Schule<br />
am Ökosee“.<br />
Schaffung der räumlichen und technischen<br />
Voraussetzungen<br />
Das seit fünf Jahren laufende Projekt „Auflösung von Groß-<br />
und Komplexeinrichtungen des V.I.B.“ konnte 2011 in seine<br />
abschließende Phase eintreten. Damit soll die Wohn- und<br />
Lebenssituation der Bewohner der stationären Angebote<br />
verbessert werden. Gleichzeitig sollen stationäre Plätze zugunsten<br />
des Aufbaus von ambulanten Wohnangeboten abgebaut<br />
werden. Nach der Fertigstellung des Wohnheimes<br />
Wadgassen und der Renovierung des Appartementhauses<br />
in Dillingen im vorherigen Jahr, starteten 2011 abschließend<br />
die Baumaßnahmen in den Häusern Elisabethstraße<br />
und der Komplettumbau im Wohnheim Cäcilienstraße. In<br />
beiden Häusern konnte nur im laufenden Betrieb gearbeitet<br />
werden, was den Bewohnern und den Mitarbeitern viel<br />
Durchhaltevermögen abverlangt hat.<br />
Die WZB-Mannschaft siegte im Handi-Cup. Paul Quirin<br />
überreichte den Pokal.<br />
Mit „Fahnen der Begegnung“ für die Inklusion<br />
„Wir passen zusammen“, stand da beispielsweise<br />
zu lesen. 70 dieser „Fahnen der Begegnung“ wurden<br />
in Dillingen aufgezogen. Behinderte und nicht<br />
behinderte Jugendliche hatten sie gemeinsam<br />
hergestellt. Ihre Botschaft: „Inklusion beginnt im<br />
Kopf“. Inklusion heißt dabei, dass von Anfang an<br />
alle an der Gesellschaft teilhaben sollen, unabhängig<br />
von ihren Fähigkeiten, ihrer Herkunft, ihres Geschlechts<br />
oder Alters. Die Dillinger Aktion hatte sich<br />
der <strong>AWO</strong>-Verbund für Integration und Bildung (VIB)<br />
im letzten Jahr ausgedacht.<br />
Weiter konstant gewachsen ist auch unser Angebot des ambulanten<br />
Wohnens. Hier werden zum Jahreswechsel über<br />
50 Personen ambulant betreut. Damit ist die <strong>AWO</strong> im Saarland<br />
der Träger mit den meisten ambulanten Wohnangeboten<br />
für Menschen mit einer geistigen Behinderung. Der<br />
Umzug des Atelier Kerativ, bisher in Dudweiler ansässig, ist<br />
mit der abgeschlossenen Planung eines Neubaus in Saarlouis<br />
unter Dach und Fach. Dort wird es eine Erweiterung<br />
des vorhandenen Angebotes um zusätzliche 20 Plätze für<br />
Menschen mit autistischer Behinderung geben. Mit diesem<br />
neuen, spezialisierten Angebot verfügt die <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong><br />
im Saarland über ein weiteres Alleinstellungsmerkmal<br />
im Bereich der Eingliederungshilfe. Die bisher in Dillingen<br />
ansässige Tagesförderstätte wird dort ebenfalls ihr<br />
neues Domizil finden.<br />
Nach außen weniger erkennbar, aber umfangreich in der<br />
Durchführung, war die Einführung des neuen Auftragsbearbeitungs-<br />
und Fakturierungs-Programmes AP plus in den<br />
Werkstätten und der Verwaltung des V.I.B. Damit wurde das<br />
bisherige System im November 2011 auf eine modernere<br />
Nachfolgeversion umgestellt, mit der über alle Produktionsbereiche<br />
der Werkstätten hinweg Angebote und Rechnungen<br />
erstellt werden sowie alle Warenbewegungen standortübergreifend<br />
gesteuert und dokumentiert werden können.<br />
Sicherstellung der personellen Voraussetzungen<br />
2011 wurden die Förderangebote für Werkstattmitarbeiter<br />
mit einem gruppenübergreifenden Kursangebot an allen<br />
Werkstattstandorten von Grund auf neu strukturiert.<br />
Mit diesem Kurssystem, in dessen Entwicklung der Sozialdienst,<br />
die Produktionsleitung und die ausführenden Gruppenleiter<br />
gemeinsam eingebunden waren, lässt sich der<br />
vorrangige Förderauftrag der Werkstätten mit den ständig<br />
steigenden Produktionsanforderungen besser als bisher in<br />
Selbst gemacht: So wie diese, waren insgesamt rund<br />
70 Fahnen mit viel Einfallsreichtum von den Jugendlichen<br />
selbst bemalt worden.
Verbund für Integration und Bildung (V.I.B.) / Sozialpsychiatrie<br />
Einklang bringen. Zukünftig können wir so sicherstellen,<br />
dass alle Werkstattbeschäftigten noch besser die von ihnen<br />
gewünschte und für sie passende Förderung erhalten.<br />
Start für Bundesmodellprojekt „Rückenwind“<br />
In enger Zusammenarbeit mit dem <strong>AWO</strong> Bundesverband<br />
ist es dem V.I.B. gelungen, den Zuschlag für das ESF-geförderte<br />
Bundesmodellprojekt „Rückenwind“ zu erhalten.<br />
Die langfristigen Ziele des Modellprojektes sind die Sicherung<br />
sowie der Ausbau der Leistungsfähigkeit von vorwiegend<br />
älteren Mitarbeitern aus verschiedenen Verantwortungsbereichen<br />
in Werkstätten für behinderte Menschen.<br />
Dies geschieht vor dem Hintergrund sich deutlich verändernder<br />
Arbeitsanforderungen und Rahmenbedingungen<br />
innerhalb und außerhalb dieser Werkstätten.<br />
Es handelt sich um ein Forschungsprojekt mit bundesweitem<br />
Modellcharakter, gefördert mit Mitteln aus dem Europäischen<br />
Sozialfonds ESF, das von der Universität Hamburg<br />
wissenschaftlich begleitet wird. Es läuft von Oktober<br />
2011 bis September 2014. Projektorte sind die Werkstätten<br />
für behinderte Menschen des V.I.B. an allen Standorten<br />
mit insgesamt 45 Teilnehmern. Als Ergebnis werden Handlungsempfehlungen<br />
für die zukünftige Weiterentwicklung<br />
der bundesdeutschen Werkstätten für behinderte Menschen<br />
erwartet.<br />
Beteiligung auf Bundesebene<br />
Im Juni wurde die vom <strong>AWO</strong>-Bundesverband und vom<br />
V.I.B. gemeinsam geplante zweitägige Fachtagung „<strong>AWO</strong><br />
All Inklusive – UN Behindertenrechtskonvention und Inklusion“<br />
in Berlin durchgeführt. Es ging dabei darum,<br />
über alle Arbeitsgebiete der <strong>AWO</strong> Deutschland hinweg, einen<br />
gemeinsamen Standpunkt der <strong>AWO</strong> zur Umsetzung der<br />
Neues Wohnheim für behinderte Menschen<br />
Der <strong>AWO</strong>-<strong>Landesverband</strong> hat 2010 im Ortszentrum<br />
von Wadgassen eine neue Wohnstätte für Menschen<br />
mit geistiger Behinderung eröffnet. Der Neubau<br />
bietet ein weitgehend selbstbestimmtes Leben für<br />
24 Beschäftigte der <strong>AWO</strong>, die bisher überwiegend im<br />
stationären Bereich der Wohneinrichtungen in Dillingen<br />
wohnten. 2,5 Mio. Euro wurden investiert,<br />
darunter 350 000 Euro als Zuschuss der „Aktion<br />
Mensch“. „Menschen mit Behinderungen gehören<br />
in die Mitte unserer Gesellschaft“, sagte der <strong>AWO</strong>-<br />
Landesvorsitzende Paul Quirin bei der Eröffnungsfeier<br />
vor zahlreichen Gästen, darunter die ehemalige<br />
Sozialministerin Annegret Kramp-Karrenbauer,<br />
die damalige Landrätin Monika Bachmann und Bürgermeister<br />
Harald Braun. Das neue Wohnheim.<br />
UN-Behindertenrechtskonvention und von Inklusion zu<br />
finden. Menschen mit Behinderung waren insbesondere<br />
eingeladen und aufgefordert mitzudiskutieren. Die Moderatoren<br />
waren Diethard Geber, Schulrektor Volker Mittermüller<br />
und Wohnheimleiterin Angelika Schallenberg. Sie<br />
wurden unterstützt von drei behinderten Werkstattmitarbeitern<br />
und der Schulsprecherin der Förderschule. Diese<br />
berichteten den Tagungsteilnehmern von ihren Erfahrungen<br />
mit Schule, Ausbildung und Freizeitgestaltung.<br />
Inklusiv Leben<br />
Der V.I.B. beteiligt sich seit April 2011 an einem zweijährigen<br />
Pilotprojekt mit dem Titel „Inklusiv leben – Wege<br />
zur Inklusion im sozialen Raum für Menschen mit Behinderung“.<br />
Dieses Projekt wird vom Bundesverband der <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong><br />
an den vier <strong>AWO</strong>-Standorten in Hamburg,<br />
Dortmund, Dillingen und Karlsruhe durchgeführt und von<br />
der Aktion Mensch gefördert. Es erprobt exemplarisch an<br />
den vier regionalen Projektorten in Deutschland, wie sozial-<br />
räumliche Projekte vor Ort die Teilhabechancen von Menschen<br />
mit Behinderung nachhaltig und konkret stärken<br />
können. In der Stadt Dillingen, dem Projektbereich des<br />
V.I.B., arbeiten sechs behinderte Teilnehmer des ambulanten<br />
Fachdienstes Wohnen und des Café Courage aktiv<br />
im Projekt mit. Anhand eines einfach gestalteten Fragebogens<br />
führen sie in einem ersten Schritt eine Umfrage zur<br />
Inklusion im Sozialraum Dillingen durch. Dort wird erfasst,<br />
in welchem Maße Menschen mit Behinderung schon jetzt<br />
am öffentlichen Leben in ihrem Stadtteil teilhaben und was<br />
noch getan werden muss, um ihnen ein möglichst hohes<br />
Maß an Teilhabe zu ermöglichen. Darüber hinaus wird von<br />
den teilnehmenden Menschen mit Behinderung ein detailliertes<br />
Informationsheft über den Stadtteil erstellt, natürlich<br />
in einfacher Sprache.<br />
Staatssekretär Pini von Arbeitsprojekt beeindruckt<br />
Gesundheitsstaatssekretär Sebastian Pini hat im<br />
Jahr 2010 das <strong>AWO</strong>-Arbeitsprojekt „Leseviertel“ für<br />
ehemalige Drogenabhängige in Saarbrücken besucht.<br />
Zu diesem Anlass übergab er zwei Zuwendungsbescheide<br />
über insgesamt rund 256 000 Euro.<br />
Das Arbeitsprojekt „Leseviertel“ bietet Menschen,<br />
die im Substitutionsprojekt sind, eine Perspektive<br />
und eine sinnvolle Beschäftigung. „Der Second-<br />
Hand-Buchladen wird in der Bevölkerung sehr gut<br />
angenommen“, sagte der Staatssekretär. In dem<br />
professionell eingerichteten Laden im Nauwieser<br />
Viertel lernen ehemalige Drogenabhängige, wie es<br />
ist, wieder regelmäßig zu arbeiten.<br />
40
41<br />
Verbund für Integration und Bildung (V.I.B.) / Sozialpsychiatrie<br />
Die Politik in die Verantwortung nehmen<br />
Mit aktiver Information und Unterstützung politischer Entscheidungsträger<br />
sowie auch mit Protestaktionen hat sich<br />
der V.I.B. 2011 auf politischer Ebene für die Sache behinderter<br />
Menschen engagiert. Großes Medienecho fand dabei<br />
eine spontane Unterschriftenaktion der Vereinigung<br />
der Eltern und Betreuer (VEB) aus den Werkstätten des<br />
V.I.B. gegen geplante Kürzungen bei der Finanzierung von<br />
Werkstattplätzen. Eine Delegation des VEB überreichte der<br />
damaligen Sozialministerin Annegret Kramp-Karrenbauer<br />
das gewichtige Protestpaket und machte damit den politischen<br />
Entscheidungsträgern deutlich, dass die behinderten<br />
Menschen einseitige Einsparungen zu ihren Lasten<br />
nicht hinnehmen werden. Der Protest war erfolgreich,<br />
denn die Sozialministerin sagte zu, die bestehenden Leistungen<br />
beizubehalten.<br />
An anderer politischer Stelle setzten wir erfolgreich auf<br />
Information und Unterstützung. So war Gisela Kolb, die<br />
behindertenpolitische Beauftragte der SPD-Fraktion im<br />
Landtag, an zwei Tagen zu einem Praktikum in den V.I.B.-<br />
Werkstätten. Als Mitarbeiterin verschiedener Produktionsgruppen<br />
und im Berufsbildungsbereich BBB lernte sie den<br />
Alltag und die Sorgen und Nöte behinderter Menschen, aber<br />
auch ihr Engagement und ihre Leistungsfreude, aus erster<br />
Hand kennen. Weiterhin gab es eine Beteiligung des V.I.B.<br />
an der Entwicklung des Positionspapiers der SPD Landtagsfraktion.<br />
Hier haben betroffene Mitarbeiter der Werkstätten<br />
an den Besprechungen teilgenommen und Stellungnahmen<br />
abgegeben. Viele Forderungen der <strong>AWO</strong> werden somit<br />
in diesem Positionspapier zu finden sein. Bereits zum<br />
wiederholten Male nahm der Vorsitzende des Werkstattrates<br />
an der Tagung der SPD-Bundestagsfraktion mit den Werkstatträten<br />
in Berlin teil.<br />
Saarländischer Schulpreis für Förderschule<br />
Die <strong>AWO</strong>-Förderschule geistige Entwicklung Dillingen<br />
ist eine der vier Preisträgerinnen des Saarländischen<br />
Schulpreises 2010/2011. Die Schule habe ein<br />
überzeugendes pädagogisches Konzept, ein überdurchschnittlich<br />
engagiertes Lehrerteam, eine unterstützende<br />
und Freiraum gewährende Schulleitung,<br />
begeisterte Schüler und Eltern sowie viele<br />
außerschulische Kooperationspartner, hieß es in<br />
der Begründung der Jury. Das fachkundig besetzte<br />
Gremium hatte die Preisträger aus zwölf Bewerbungen<br />
ausgewählt. Der Schulpreis war in diesem<br />
Schuljahr zum dritten Mal für die allgemein bildenden<br />
Schulen im Saarland ausgeschrieben worden.<br />
Veranstalter sind die Stiftung Demokratie Saarland<br />
und die Landeselterninitiative für Bildung in<br />
Kooperation mit der Gesamtlandesschüler-, der<br />
Gesamtlandeselternvertretung sowie dem Landesinstitut<br />
für Pädagogik und Medien.<br />
Gerhard Vigener besuchte den CAP-Markt in Roden<br />
Als ein „Beispiel gelebter Solidarität“ hat der ehemalige<br />
Sozialminister Gerhard Vigener den CAP-<br />
Markt in Saarlouis-Roden gelobt und bei seinem<br />
Besuch 2008 auch selbst ein Zeichen gesetzt: Gemeinsam<br />
mit dem Landtagsabgeordneten Georg<br />
Jungmann griff Vigener zum Einkaufswagen und<br />
füllte ihn mit Lebensmitteln, die er bald darauf an<br />
die Saarlouiser Tafel weiterreichte. Die Visite des damaligen<br />
Ministers hatte der CDU Stadtverband Saarlouis<br />
organisiert, um damit auf die hervorragende<br />
Arbeit der beiden jüngsten Sozialprojekte im Stadtteil<br />
Roden hinzuweisen.<br />
Begegnung schafft Inklusion - Aktionstag:<br />
„Fahnen der Begegnung“<br />
Zum Protesttag für die Rechte behinderter Menschen der<br />
Aktion Mensch am 5. Mai hatte der V.I.B. sich 2011 eine<br />
farbenfrohe Aktion einfallen lassen. Gemeinsam mit Schülern<br />
aus Dillinger Schulen und mit der Jugendfeuerwehr<br />
gestalteten behinderte Werkstattmitarbeiter und Schüler<br />
der <strong>AWO</strong> 70 große Flaggen zum Thema Inklusion, die dann<br />
bei einem gemeinsamen Fest über den Dillinger Einkaufsstraßen<br />
für vier Wochen aufgehängt wurden, um von dort<br />
ihre bunte Botschaft für mehr Miteinander auszusenden.<br />
TAM TAM / Regatta Baldeneysee / Werkstattdrachen<br />
Trainingswochenende<br />
Seit fünf Jahren treffen sich an der Saar bei Dillingen behinderte<br />
und nicht behinderte Paddler, um gemeinsam in<br />
einer Mannschaft im Drachenboot um den Sieg zu kämpfen.<br />
Mit dieser Vorgabe gehört das Dillinger TAM TAM deutschlandweit<br />
als integratives Drachenbootrennen zu den seltenen<br />
Ausnahmen in der Drachenbootszene. Im Saarland<br />
gibt es keine andere entsprechende Veranstaltung. 34 verschiedene<br />
Vereine, Firmen oder Verbände haben im August<br />
2011 bei der fünften Ausgabe des TAM TAM insgesamt 83<br />
unterschiedliche Mannschaften in den unterschiedlichen<br />
Disziplinen an den Start gebracht. Damit war das Dillinger<br />
TAM TAM in dieser Saison die einzige saarländische Drachenbootveranstaltung<br />
mit Zuwachs. Unter den mehreren<br />
hundert aktiven Paddlern in den integrativen Regattaklassen<br />
Handi-Cup und Integrations-Cup starteten allein 120<br />
Menschen mit Behinderung, immer gemeinsam mit nicht<br />
behinderten Mannschaftskollegen. Mit den weiteren Startklassen<br />
FUN Open, Staffel und der Langstrecke über 2000<br />
Meter wurde ein sportlicher Mix geboten, der für harte aber<br />
faire Wettkämpfe auf der Saar sorgte. Als Glücksgriff für die<br />
Sozialminister Vigener und Georg Jungmann kauften<br />
für die Saarlouiser Tafel ein.
Verbund für Integration und Bildung (V.I.B.) / Sozialpsychiatrie<br />
Veranstaltung erwiesen sich die Ausschreibung des Jugend-<br />
Cup sowie des Frauen-Cup in den neuen, kleineren Drachenbooten<br />
mit 10 Plätzen, von denen erstmals neue Boote<br />
bei einer saarländischen Regatta zur Verfügung standen.<br />
Auch über die gesamte Saison hinweg waren die <strong>AWO</strong> Werkstattdrachen<br />
des V.I.B. erfolgreich. Sie waren erneut Sieger<br />
beim integrativen Drachenbootrennen auf dem Baldeneysee<br />
bei Essen und nahmen erfolgreich an weiteren regionalen<br />
Regatten teil. Zum Saisonabschluss gab es im Herbst<br />
ein gelungenes Trainingswochenende der Werkstattdrachen<br />
auf dem Lac de Gérardmer in den Vogesen, mit Unterbringung<br />
in einem Ferienzentrum der Ligue-FOL-Metz im<br />
Nachbarort Xenrupt. Dabei wurden erste Kontakte zum Kanuclub<br />
Gérardmer hergestellt und eine Teilnahme der Werkstattdrachen<br />
bei der dortigen Regatta 2012 angekündigt.<br />
Atelier Kerativ: Kunstprojekt Köpfe und Relief<br />
Das Atelier Kerativ in Dudweiler hat seit 2010 das Kunst-<br />
und Workshop-Projekt „Ich hol Dich mit“, in Zusammenarbeit<br />
mit den Künstlern Harald Birck (Berlin) und Sigrid Caspar<br />
(St. Ingbert), mit behinderten Menschen durchgeführt.<br />
Dabei entstanden Tonköpfe als Portraits und ein mehrteiliges<br />
Tonrelief, dessen Fertigstellung mit einem abschließenden<br />
Rakubrand durchgeführt wurde. Das fertige Relief ist<br />
jetzt im Atelier Kerativ zu bewundern. Verschiedene Tonköpfe<br />
aus dem ersten Projektabschnitt stehen in der Landesgeschäftsstelle<br />
und im Saarbrücker Rathaus.<br />
Großes Hallo: Die behinderten Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter beim Einzug in die neuen Werkstätten.<br />
Café Courage<br />
Förderschule geistige Entwicklung in Dillingen<br />
feierte ihr 40-jähriges Bestehen<br />
„Schule am Ökosee“ – das ist seit 2011 der neue<br />
Name der Förderschule geistige Entwicklung in Dillingen.<br />
40 Jahre nach der staatlichen Anerkennung<br />
der damaligen privaten Schule für Geistigbehinderte<br />
hat die Schulgemeinde in Abstimmung mit der <strong>AWO</strong><br />
als Schulträger einen kurzen und griffigen Namen<br />
für ihre Bildungsstätte gefunden. Bei der Jubiläumsfeier<br />
enthüllte Schülersprecherin Anna Scheyda<br />
das neue Logo. Im Rahmen eines großen Schulfestes<br />
mit zahlreichen Ehrengästen, ehemaligen Schülern,<br />
Lehrern und Schulleitern blickte die Schule auf<br />
ihre mehr als 40-jährige Geschichte zurück. Durch<br />
einen Kurzfilm und eine Fotodokumentation wurden<br />
die Ergebnisse der Ökosee-Projektwoche präsentiert<br />
und der langjährige Bezug der Schule zu<br />
Ab Juni startete der V.I.B. das „Café Courage“, ein Begegnungsprojekt<br />
in der Berckheimstraße in Dillingen, gefördert<br />
von der Aktion Mensch. Das Angebot richtet sich an alle interessierten<br />
Personen, Menschen mit und ohne Behinderung,<br />
die ein vielfältiges Freizeitangebot suchen. Die Teilnehmer<br />
des „Café Courage“ bestimmen bei der Auswahl der<br />
Angebote mit und bringen sich auch bei der Umsetzung aktiv<br />
ein. Das Projekt ist über einen Zeitraum von drei Jahren<br />
über die Aktion Mensch finanziert. Danach soll das Angebot<br />
von behinderten und nicht behinderten ehrenamtlich<br />
tätigen Besuchern selbst geführt werden.<br />
Wege auf den Arbeitsmarkt mitgestalten<br />
Gleich zwei unterschiedliche Angebote zur Integration von<br />
Menschen mit Behinderung ins Berufsleben hat der V.I.B.,<br />
gemeinsam mit saarländischen Kooperationspartnern und<br />
mit Finanzierung der Bundesagentur für Arbeit, an seinem<br />
Standort Berckheimstraße in Dillingen gestartet. DIA-AM<br />
(Diagnose Arbeitsmarkt) gibt kurzfristig Entscheidungshilfe<br />
für den geeigneten Weg, UB (unterstützte Beschäftigung)<br />
begleitet längerfristig bei tatsächlichen Arbeitsversuchen.<br />
Die Teilnehmer sind dabei überwiegend auf Praktikums-<br />
und Arbeitsstellen in regionalen Betrieben und Firmen<br />
tätig. In den Räumen des V.I.B. finden Test- und Vorbereitungsphasen<br />
sowie ergänzende Schulungen statt. Der<br />
Standort, unmittelbar am Bahnhof Dillingen gelegen, ist<br />
für Menschen mit Behinderung, die weitestgehend auf öffentliche<br />
Verkehrsmittel angewiesen sind, ideal erreichbar.<br />
diesem Biotop vor den Toren der Stadt dargestellt.<br />
Sebastian und Kosima feierten den neuen Namen mit<br />
einer tollen Dance-Einlage.<br />
42
43<br />
Verbund für Integration und Bildung (V.I.B.) / Sozialpsychiatrie<br />
INA Projekt der V.I.B.-Beschäftigungsangebote Siersburg<br />
Hilfe zur Arbeit statt Sozialhilfe? Dies ist der Ansatz des<br />
Arbeitsmarktprojektes INA „Initiative neue Arbeitsmöglichkeiten“,<br />
vom Landkreis Saarlouis ins Leben gerufen und<br />
von der <strong>AWO</strong> V.I.B. Dillingen mit Know-how versehen und<br />
in die Praxis umgesetzt. Es richtet sich an langjährige Sozialhilfeempfänger<br />
aus dem Kreis Saarlouis. Bereits seit Juli<br />
2011 sind fünf von ihnen in Lohn und Brot auf einer sozialversicherungspflichtigen<br />
Arbeitsstelle in Vollzeit. Bisher galten<br />
sie als besonders schwer- oder gar nicht vermittelbar.<br />
Drei Stunden täglich bietet INA den Teilnehmern einen begleiteten<br />
Rahmen, um sich im Arbeitsleben auszuprobieren<br />
und die eigene Leistungsfähigkeit zu entdecken. Gleichzeitig<br />
unterstützen die Mitarbeiter des Projektes die Teilnehmer<br />
bei lebenspraktischen Alltagsaufgaben, wie Schriftverkehr<br />
oder Regelung der Finanzen. Sie halten ihnen so<br />
den Rücken frei für einen Neuanfang mit einem Praktikum<br />
in einem Betrieb oder auf einer ausgeschriebenen Stelle.<br />
INA ist ein gelungenes, praktisches Angebot für Menschen<br />
jeden Alters und mit schwierigsten gesundheitlichen und<br />
sozialen Einschränkungen, die bisher nur wenige Stunden<br />
arbeitsfähig waren. Das Projekt, das vom Landkreis und vom<br />
Land finanziert wird, ist eine echte Chance für Kunden des<br />
Sozialamtes, die teilweise über Jahrzehnte in Abhängigkeit<br />
von Grundsicherung und Hilfen zum Lebensunterhalt nach<br />
SGB XII leben. Der Erfolg beruht auf der sehr guten Zusammenarbeit<br />
zwischen dem Landkreis und der <strong>AWO</strong> sowie auf<br />
dem passenden Zuschnitt, mit dem wir die Interessen der<br />
Menschen getroffen haben.<br />
Spendenaufruf zum Geburtstag<br />
Aus Anlass seines 70. Geburtstages im Juni 2011 hatte Bertram<br />
Hector die Gratulanten um eine Spende für die Tagesförderstätte<br />
(TAF) Dillingen gebeten. Melanie, die Tochter<br />
der Familie Hector, besucht die TAF seit vielen Jahren. Der<br />
Spendenaufruf war erfolgreich und erbrachte die stolze<br />
Summe von 1500 Euro, die in voller Höhe im Juni 2011 von<br />
der Familie Hector an V.I.B. Direktor Diethard Geber übergeben<br />
wurde. Mit dem Geld konnten Gegenstände gekauft<br />
werden, welche die Grundausstattung der Tagesstätte ergänzen.<br />
Der Familie Hector und allen Spendern ein herzliches<br />
Dankeschön!
Verbund für Integration und Bildung (V.I.B.) / Sozialpsychiatrie<br />
Das herausragende Ereignis im<br />
Jahr 2010<br />
„Zu zweit schaffen wir besser!“ - Der ZDF-Werktag in<br />
Wadgassen<br />
„So etwas haben wir bisher noch nicht erlebt!“ ZDF Intendant<br />
Markus Schächter begrüßte sichtlich erfreut die<br />
aus Mainz angereiste Führungsriege des größten deutschen<br />
Fernsehsenders am Morgen des 18. Mai 2010 in<br />
Wadgassen. Unter dem Motto „Zu zweit schaffen wir<br />
besser!“, in Anlehnung an den ZDF-Slogan „Mit dem<br />
Zweiten sieht man besser“, arbeiteten 200 Führungskräfte<br />
des ZDF an diesem „Werktag“ gemeinsam mit<br />
über 100 behinderten Menschen aus den Werkstätten<br />
des V.I.B., Gruppenleitern und den Baufirmen auf der<br />
Baustelle des neuen <strong>AWO</strong> Wohnheimes für behinderte<br />
Menschen in Wadgassen.<br />
So etwas hatten die <strong>AWO</strong> und der V.I.B. bisher auch noch<br />
nicht erlebt: Fast drei Jahre gemeinsame Vorbereitungszeit<br />
mit den engsten Mitarbeitern der ZDF-Intendanz,<br />
zahlreiche Treffen in Mainz, in Dillingen und zuletzt in<br />
Wadgassen, immer wieder angepasste Bau- und Gewerkplanungen<br />
wegen des harten Winters, strenge Sicherheitsanforderungen<br />
seitens des ZDF Arbeitsschutzes<br />
und absolute Geheimhaltung. Im Vorfeld durfte niemand<br />
wissen, dass etwas geplant ist. Weder die Mitarbeiter<br />
des ZDF selbst - für sie sollte der Werktag eine<br />
Überraschung sein - noch die Öffentlichkeit.<br />
Einmal im Jahr kommt das hochkarätig besetzte Führungsteam<br />
des ZDF zu einer Fachtagung zusammen.<br />
Aktuelle Themen und notwendige Weiterentwicklungen<br />
werden diskutiert. Dass es in diesem Jahr zu einem<br />
praktischen Tagungsteil „ab auf die Baustelle“ ging, damit<br />
hatte beim ZDF niemand gerechnet. Arno Theobald,<br />
der Vorsitzende des Heimbeirates, lud sie morgens in<br />
Mainz per Infofilm ein. „Wir sehen uns! Ich freue mich<br />
auf Ihre tatkräftige Unterstützung auf der Baustelle, auf<br />
gute Zusammenarbeit und hoffe, dass es für alle etwas<br />
Gutes zu Essen gibt!“<br />
Ausgerüstet mit Sicherheitshelmen und Schutzanzügen<br />
ging es in Kleingruppen munter an die vorbereiteten<br />
Gewerke. Berührungsängste zwischen ZDF Mitarbeitern<br />
und den behinderten Menschen gab es keine. Schnell<br />
war man beim lockeren „Baustellen-Du“. Hand in Hand<br />
wurden innen im Neubau auf drei Etagen Wände und<br />
Türen gestrichen und Laufstege unterm Dach montiert.<br />
Außen verklebte das Team fachmännisch die Wärmedämmung<br />
des Gebäudes. Im zukünftigen Freizeitbereich<br />
der Außenanlagen wurde gerodet. Selbst Nistkästen<br />
für den Garten und große Gemälde für die spätere<br />
Dekoration des neuen Wohnheimes wurden von vielen<br />
Händen angefertigt.<br />
Der angrenzende Spielplatz war als Willkommensgeschenk<br />
der <strong>AWO</strong> an die Gemeinde in die Arbeiten miteinbezogen.<br />
Die ZDF’ler schwärmten gemeinsam mit<br />
den Werkstattmitarbeitern aus, um die Spielgeräte, die<br />
Sitzgelegenheiten und die Umzäunungen mit frischen<br />
Farben und neuen Holzteilen auf Vordermann zu bringen<br />
und um den Fallschutz sowie den Sandkasten mit<br />
frischem Material zu sanieren. Die Kosten für die neu<br />
verbauten Teile wurden von der <strong>AWO</strong> getragen.<br />
Ein weiterer Grund, weshalb für Volker Panzer, Leiter<br />
und Moderator des ZDF Nachtstudios, der Werktag des<br />
ZDF mit der <strong>AWO</strong> ein ganz besonderes Erlebnis war: Er<br />
ist ein echter „Schaffhauser Bub“ und kam durch diese<br />
Aktion völlig überraschend wieder zurück in die alte<br />
Heimat. Da, „wo man sich früher mit den Mädchen getroffen<br />
hat“, am alten Spielplatz nämlich, arbeitete er<br />
gemeinsam mit behinderten Menschen. Manchmal ist<br />
die Realität eben noch überraschender, als eine Fernsehsendung.<br />
Am Ende des Arbeitstages trafen sich alle zu einem Feierabendbier.<br />
Die Arbeiten der Kolleginnen und Kollegen<br />
wurden kritisch begutachtet. Die Ergebnisse konnten<br />
sich sehen lassen: Alle Arbeiten waren fachmännisch<br />
fertig gestellt worden und bei einigen Gewerken beendeten<br />
erst die zur Neige gehenden Materialvorräte den<br />
Arbeitseifer der Akteure. Selbst die im Vorfeld eher skeptischen<br />
Architekten und die Bauleitung zeigten sich von<br />
der Menge und der Qualität der geleisteten Arbeit überrascht<br />
und zollten allen Beteiligten großes Lob.<br />
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45<br />
Verbund für Integration und Bildung (V.I.B.) / Sozialpsychiatrie<br />
Sozialpsychiatrie<br />
Das Jahr 2011 in der Sozialpsychiatrie war von der Diskussion,<br />
der Planung und der im Herbst erfolgten Zusammenlegung<br />
der Sparten V.I.B. (Behindertenhilfe) und Sozialpsychiatrie<br />
geprägt.<br />
Aufgrund der gemeinsamen rechtlichen Grundlage und der<br />
aktuellen wie auch perspektivischen Aufgabenstellung mit<br />
Blick auf die Eingliederungshilfe, wurde die Entscheidung<br />
des Zusammenwachsens getroffen.<br />
Sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich<br />
zeigen sich in der Bearbeitung der Aufgaben und der Entwicklung<br />
von Handlungsstrategien erste erwartete Synergieeffekte.<br />
Durch den Austausch von Erfahrungen auf allen Ebenen<br />
und durch das Zusammenführen unterschiedlich gewachsener<br />
Rahmenbedingungen und Strukturen, aber gerade<br />
auch durch eine intensivierte inhaltliche Diskussion, eröffnen<br />
sich neue Wege und Entwicklungen. Sie sind unseren<br />
Kunden dienlich, da letztlich alle Überlegungen auf die<br />
Unterstützung und Verbesserung der Lebensqualität jedes<br />
Einzelnen ausgerichtet sind.<br />
Beispielsweise können die Erfahrungen, die in unserem<br />
Tageszentrum in Völklingen beim Aufbau eines kleinen<br />
Wäscheservice gewonnenen wurden, nun mit dem Erfahrungsbereich<br />
des V.I.B. verbunden und ausgeweitet werden.<br />
Aus kleinen Beschäftigungsmöglichkeiten kann nun<br />
möglicherweise eine professionelle Dienstleistung entstehen,<br />
die von dem vorhandenen Know-how der Werkstätten<br />
und der bestehenden Arbeitsprojekte innerhalb des<br />
V.I.B. profitiert.<br />
Als Erfolg der Arbeit sind im stationären Bereich die zahlreichen<br />
Auszüge in eine weniger betreute Lebensform, häufig<br />
in die eigene Wohnung, hervorzuheben. Hier wird die stationäre<br />
Hilfe als Übergang und temporär notwendige Unterstützung<br />
verstanden, die dem Menschen seine Selbstständigkeit<br />
belässt. Gestärkt in den eigenen Kompetenzen,<br />
gelingt zunehmend die selbstbestimmte Lebensgestaltung.<br />
Unsere ambulanten Dienste unterstützen diese Entwicklung,<br />
indem sie den Menschen in seinem Lebensumfeld<br />
begleiten und passgenaue Hilfen anbieten, wo es nötig<br />
ist. Da in beiden bisher getrennten Bereichen eine beeindruckende<br />
Entwicklung mit Blick auf die Ausgestaltung der<br />
ambulanten Hilfen stattgefunden hat, können auch hier<br />
vorhandene Strukturen miteinander verbunden werden, so<br />
dass beide Bereiche davon Nutzen haben. Die Infrastruktur<br />
und damit die Nähe zum Kunden sowie die Qualität der<br />
Arbeit werden verbessert.<br />
Die Öffnung unserer Einrichtungen und Dienste zum Stadtteil<br />
- nicht zuletzt auch mit Blick auf die interkulturelle<br />
Vielfalt - wird durch die Beteiligung an verschiedenen<br />
Stadtteilaktivitäten und durch die Mitarbeit in regionalen<br />
Gremien in den Blick genommen.<br />
Weitere Projekte, die auf vorhandene regionale Ressourcen<br />
der bisher getrennten Sparten zurückgreifen, sind zum beiderseitigen<br />
Nutzen in der Planung. Sie betreffen die Verbesserung<br />
der Wohnqualität und die Arbeitsmöglichkeiten<br />
unserer Kunden.
Landesjugendwerk (LJW)<br />
Das Landesjugendwerk der <strong>AWO</strong> ist eine Organisation der<br />
Jugendbildungsarbeit. Hier liegt unser Schwerpunkt. Die<br />
Adressaten unserer zielgruppenorientierten Jugendbildungsarbeit<br />
sind im Wesentlichen die Ferienfreizeitenbetreuer<br />
und die ehrenamtlichen Mitarbeiter, sowohl des<br />
Landesjugendwerks der <strong>AWO</strong> Saarland als auch der Untergliederungen<br />
des Landesjugendwerks.<br />
Unsere ehrenamtlichen Ferienfreizeitenbetreuer und Betreuerinnen<br />
werden nach Richtlinien der JuLeiCa (Jugendleiter/in-Card)<br />
geschult. Sie durchlaufen zwölf Seminare zu<br />
den Themen Gewalt, Aggression, Kommunikation, Kreativität,<br />
Mediation, Führung von Kindern und Jugendlichen,<br />
rechtliche Belange sowie Techniken der „Ersten-Hilfe-am-<br />
Kind“. Neben der Vorbereitung auf die Ferienmaßnahmen<br />
sind unsere übergeordneten Ziele die Persönlichkeitsentwicklung<br />
dieser Jugendlichen sowie die Schaffung einer sozialen<br />
Heimat im Jugendwerk der <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong>.<br />
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des<br />
Landesjugendwerks der <strong>AWO</strong> Saarland stellen den Vorstand,<br />
der in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung für die<br />
Geschäfte und Projekte des Landesjugendwerks verantwortlich<br />
ist. Zudem sind viele ehrenamtliche Mitarbeiter<br />
innerhalb verschiedener Arbeitskreise tätig.<br />
Die Arbeitskreise (AKs) gliedern sich wie folgt:<br />
• AK Schulung (verantwortlich für die Durchführung der<br />
Betreuerseminare)<br />
• AK Ferienfreizeit<br />
• AK Öffentlichkeitsarbeit<br />
• AK Spielmobil (verantwortlich für die Gestaltung von<br />
Spielmobileinsätzen und für die Ausbildung der Anima-<br />
teure)<br />
• AK Beninhilfe (Organisation von Spendenveranstaltungen<br />
für die Entwicklungshilfe in Benin)<br />
• AK Webradio (Gestaltung des Jugendwerkradios)<br />
Die dritte Gruppe bilden die ehrenamtlichen Mitarbeiter der<br />
Untergliederungen des Landesjugendwerks der <strong>AWO</strong> Saarland.<br />
Sie engagieren sich beispielsweise im Projekt <strong>AWO</strong><br />
Jugend Bar. Außerdem besteht eine Zusammenarbeit mit<br />
den Mutter-Kind-Gruppen in Hemmersdorf sowie eine Unterstützung<br />
der Ortsjugendwerke und Jugendgruppen.<br />
Kreisverband Saarpfalz mit eigenem Jugendwerk<br />
Beim Kinder- und Familienfest in Homburg präsentierte<br />
sich der <strong>AWO</strong>-Kreisverband Saarpfalz 2011 erstmals<br />
gemeinsam mit seinem neuen Kreisjugendwerk.<br />
Der Nachwuchs hatte sein Drachenboot mitgebracht,<br />
aus dem als Zeichen der Verbundenheit gemeinsam das<br />
Wasser geschöpft wurde. „Jung und Alt in einem Boot“<br />
ist auch ein gutes Motto für die künftige Zusammenarbeit<br />
im Kreisverband. „Wir sind sehr froh über unser<br />
Jugendwerk. Es hilft, unsere Zukunft zu sichern und<br />
wird bestimmt viele neue Ideen einbringen“, sagte die<br />
Kreisvorsitzende Heidrun Möller.<br />
46
Stabiles Netzwerk der sozialen Stärke<br />
Wir sind überall da, wo Familien uns brauchen
Das Sozialpädagogische Netzwerk (SPN)<br />
Das Sozialpädagogische Netzwerk (SPN) verbindet rund<br />
150 Einrichtungen. Zum SPN gehören: Kinder- und Jugendhilfe,<br />
Familienhilfe, Bildungs- und Betreuungsangebote<br />
in Schulen sowie Ausbildungs-, Qualifizierungs- und<br />
Beschäftigungsprojekte für Jugendliche und Erwachsene.<br />
Wir beschäftigen ca. 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Auf Grund seiner vielfältigen Angebote ist das Netzwerk<br />
in der Lage, zeitnahe und individuelle Hilfen anzubieten.<br />
Die Fachlichkeit und Professionalität wird durch ein Qualitätsmanagementsystem<br />
sowie der damit einhergehenden<br />
Zertifizierung nach DIN ISO und den <strong>AWO</strong>-Normen kontinuierlich<br />
überprüft und verbessert. Somit kann das SPN<br />
als sozialer Dienstleister im Saarland und dem angrenzenden<br />
Rheinland-Pfalz ein hohes Niveau der Leistungen garantieren.<br />
Zwei Geschäftsbereiche, zum einen der Bereich „Hilfen zur<br />
Erziehung“ und zum anderen der Bereich „Jugendsozialarbeit“,<br />
stellen mit dem Geschäftsbereich der Gesamtorganisation<br />
und Verwaltung die Säulen des Netzwerkes dar<br />
und arbeiten als „Hilfen aus einer Hand“ - dem Leitmotto<br />
des SPN - verzahnt miteinander.<br />
Die Ausdehnung der Angebote und Hilfeleistungen im Rahmen<br />
der „<strong>AWO</strong> Südwest gGmbH“, verspricht für die Zukunft<br />
interessante Tätigkeitsfelder und Möglichkeiten der Positionierung<br />
des SPN über die Landesgrenze hinaus.<br />
Ehemaliges Durchgangslager wird zum Zentrum<br />
für Jugendliche<br />
Das ehemalige Durchgangslager für Flüchtlinge in<br />
Homburg-Erbach wurde 2010 zu einem Ausbildungs-<br />
und Wohnzentrum für Jugendliche ausgebaut.<br />
Hierzu wurde zwischen der Stadt Homburg<br />
und der <strong>AWO</strong> ein Vertrag über ein Erbbaurecht für<br />
die kommenden 49 Jahre geschlossen. Oberbürgermeister<br />
Karlheinz Schöner, Notar Mathias Kniesbeck<br />
und <strong>AWO</strong>-Landesvorsitzender Paul Quirin unterzeichneten<br />
den Vertrag in der Caféteria des früheren<br />
Lagers und ehemaligen Landeswohnheimes für<br />
schwer erziehbare Jugendliche aus den 60er Jahren.<br />
Der pädagogische <strong>AWO</strong>-Direktor Dieter Ehre, Pädagogischer<br />
Direktor des SPN der <strong>AWO</strong>, informierte<br />
über die Ausbildungsmöglichkeiten.<br />
Oberbürgermeister Karlheinz Schöner, Notar Mathias<br />
Kniesbeck (Mitte) und Paul Quirin unterzeichneten den<br />
Erbbauvertrag.<br />
Geschäftsbereich 1 - Hilfen zur Erziehung<br />
Im Bereich „Hilfen zur Erziehung“ bieten wir Hilfen für Familien<br />
an, die Unterstützung bei der Erziehung ihrer Kinder<br />
benötigen. Dies kann auf vielfältige Weise und in unterschiedlicher<br />
Intensität erfolgen. In manchen Fällen sucht<br />
die Fachkraft die Familie zu Hause auf; in anderen Fällen<br />
werden Kinder nach der Schule in einer unserer Tageseinrichtungen<br />
betreut und - in wieder anderen Fällen - lebt<br />
ein Kind oder ein Jugendlicher ganz bei uns in der Einrichtung.<br />
In allen saarländischen Landkreisen bieten wir diese<br />
Unterstützung für Familien in enger Zusammenarbeit mit<br />
den jeweiligen Jugendämtern an.<br />
Etwa 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in ambulanten<br />
Familienzentren und betreuen rund 650 Familien.<br />
Ebenfalls circa 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
arbeiten schwerpunktmäßig im Saarpfalz-Kreis und im<br />
Landkreis Saarlouis in teilstationären Einrichtungen und<br />
betreuen etwa 230 Kinder und Jugendliche in Tagesgruppen<br />
und therapeutischen Schülerhilfen. An 28 Standorten<br />
betreuen 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter circa<br />
180 Kinder und Jugendliche in einem stationären Setting<br />
in Wohngruppen, professionellen Pflegestellen oder in eigenen<br />
Wohnungen. Um im pädagogischen Alltag die Fachlichkeit<br />
auf einem aktuellen Niveau zu halten, finden kontinuierlich<br />
Fort- und Weiterbildungen statt. Neu war im<br />
Jahr 2011, dass ein Format „Fachgespräche SPN“ ins Leben<br />
gerufen wurde, das eine sehr positive Resonanz fand.<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des SPN haben die Möglichkeit,<br />
über eigene Spezialthemen andere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter im Rahmen einer Fachveranstaltung<br />
zu informieren. So können die Kollegen aus den Einrichtungen<br />
direkt von der Fachkompetenz der verschiedenen<br />
Beratungsdienste profitieren.<br />
Jubiläum im Haus der Begegnung<br />
Generationenübergreifende soziale Projekte anzubieten<br />
und zu betreuen – das ist seit mehr als fünf<br />
Jahren die gemeinsame Aufgabe, der sich Caritasverband,<br />
Diakonisches Werk, Ökumenischer Verein<br />
und <strong>AWO</strong> im „Haus der Begegnung“ in Erbach stellen.<br />
Bei der Jubiläumsfeier 2011 erinnerte der stellvertretende<br />
<strong>AWO</strong>-Landesvorsitzende Marcel Dubois<br />
an die Entstehung des Hauses und bedankte sich bei<br />
allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit. Inzwischen<br />
bereichern mehr als 30 Vereine, Einrichtungen<br />
und sonstige Anbieter das Angebot im Haus<br />
mit Veranstaltungen. „Das Haus der Begegnung ist<br />
zu einem Ort der Kommunikation und sozialen Integration<br />
geworden. Es ist aus Erbach nicht mehr<br />
wegzudenken“, freute sich Dubois.<br />
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49<br />
Das Sozialpädagogische Netzwerk (SPN)<br />
Neu war auch, dass wir über „Herzenssache“, die Spendenaktion<br />
des Südwestrundfunks, die finanzielle Grundlage<br />
gesichert bekamen, um in allen ambulanten Zentren<br />
des SPN ausgewählte MitarbeiterInnen in der Marte Meo<br />
Methode zu schulen und das Zentrum mit dem benötigten<br />
Material auszustatten. Marte Meo ist eine videobasierte<br />
Arbeitsmethode, die überall dort eingesetzt werden kann,<br />
wo es um Entwicklungsförderung geht. In Zusammenarbeit<br />
mit der SozialAkademie macht sich das SPN auf den Weg<br />
zu einem Kompetenzzentrum Marte Meo und stellt so die<br />
Weichen für eine nochmals verbesserte Arbeit mit den Unterstützung<br />
suchenden Familien. Im Herbst 2012 ist eine<br />
große Fachtagung mit der Gründerin dieser Methode – Frau<br />
Maria Aarts – geplant.<br />
Fachbereich<br />
Ambulante und teilstationäre Hilfen zur Erziehung<br />
Im Regionalverband Saarbrücken war das SPN an der Weiterentwicklung<br />
der ambulanten Hilfen im sozialräumlichen<br />
Kontext maßgeblich mitbeteiligt. An zwei Modell-Standorten<br />
im Regionalverband (Malstatt und Alt-Saarbrücken)<br />
wurden im Mai Sozialraumbüros eröffnet, in denen öffentliche<br />
und freie Träger der Jugendhilfe niedrigschwellige und<br />
ambulante Hilfen zur Erziehung anbieten. Jugendamt und<br />
ambulante Helfer arbeiten Hand in Hand zum Wohle der Familien.<br />
Sozialraumbüros im Stadtteil wurden eingerichtet,<br />
um kurze Wege für Familien mit Hilfebedarf sicherzustellen<br />
und eine moderne Jugendhilfe zu leisten. Im „Sozialraumbüro<br />
Unteres Malstatt“ bieten seitdem je drei MitarbeiterInnen<br />
der <strong>AWO</strong> und des Jugendamtes sowie eine Mitarbeiterin<br />
des Jugendhilfezentrums Hilfen für Familien im Stadtteil an.<br />
Im Familienzentrum Saarbrücken West/Köllertal ist es uns<br />
gelungen, das Projekt „Kinderkochclub Flotte Lotte“ über<br />
den Modellförderzeitraum 2010/2011 hinaus für das Jahr<br />
Jubiläum im Haus der Begegnung.<br />
Der Kinderkochklub „Flotte Lotte“ hilft dem Nachwuchs<br />
über den Tellerrand hinauszuschauen.<br />
In Burbach bietet der Kinderkochklub „Flotte Lotte“<br />
dem Nachwuchs einen kreativen sozialen Rahmen.<br />
Zudem können die Kinder viel über gesunde Ernährung<br />
lernen. Mit dem Koch- und Backspaß werden<br />
die Kleinen spielerisch an bewusste und gesundheitsfördernde<br />
Ernährung herangeführt. Dabei<br />
wird auch zusammen gegessen. Über die Freude an<br />
der gemeinsamen Küchenschlacht und dem Zusammensein<br />
soll das Grundvertrauen der Kinder in die<br />
eigenen Fähigkeiten gefördert werden, erläuterte<br />
<strong>AWO</strong> Landesgeschäftsführerin Birgit Ohliger bei der<br />
Eröffnung. Die <strong>AWO</strong> hat das Projekt in Zusammenarbeit<br />
mit der Stadt Saarbrücken, dem Stadtteilbüro<br />
Burbach und dem Umweltministerium als Zuschussgeber<br />
aus der Taufe gehoben.<br />
2012 zu sichern. Unter Beteiligung des Gesundheitsministeriums,<br />
des Regionalverbands und des <strong>AWO</strong> <strong>Landesverband</strong>s<br />
konnte eine Interimsfinanzierung vereinbart werden,<br />
um dieses zwischenzeitlich im Stadtteil fest etablierte<br />
offene Angebot für Kinder und Familien fortzuführen. Die<br />
enge Verzahnung zwischen dem Familienzentrum SB West/<br />
Köllertal und dem „Kinderkochclub Flotte Lotte“ hat sich<br />
bewährt. So konnten sich die beiden Projekte bereits mehrfach<br />
gegenseitig unterstützen, wie beispielsweise bei der<br />
Kunstausstellung „Bewegung im Quadrat“, bei der „Nachwuchskünstler“<br />
des Familienzentrums ihrer Werke vorstellten<br />
und der Kinderkochclub für das leibliche Wohl sorgte.<br />
So auch bei der Kinderweihnachtsfeier im Bürgerhaus Burbach,<br />
die unter Federführung des Kinderkochclubs und des<br />
<strong>Landesverband</strong>s stattfand, die aber ohne die Unterstützung<br />
durch helfende Hände des Familienzentrums - in Anbetracht<br />
von ca. 300 Kindern und erwachsenen Besuchern -<br />
nicht zu bewerkstelligen gewesen wäre.<br />
Im Saarpfalz-Kreis konnte die Ausweitung des Familienhilfezentrums<br />
Homburg auf den Standort Blieskastel umgesetzt<br />
werden. Es ist uns gelungen, geeignete Räumlichkeiten<br />
im Herzen der Innenstadt anzumieten, um den<br />
BürgerInnen im Bliesgau sowohl Einzelfallhilfe als auch<br />
Gruppenangebote aus dem Bereich ambulante Hilfen zur<br />
Erziehung im Familienhilfezentrum Blieskastel anbieten zu<br />
können. Die Arbeit wurde bereits im Frühjahr aufgenommen,<br />
offizielle Einweihung wurde im September mit Landrat<br />
Clemens Lindemann gefeiert.<br />
Im Familienhilfezentrum Homburg wurde zur Jahresmitte<br />
ein neuer Arbeitsschwerpunkt eingerichtet. Die pädagogischen<br />
MitarbeiterInnen werden seit August durch<br />
zwei Kolleginnen im Bereich Haushaltsorganisationstraining<br />
(HOT) unterstützt. Diese sollen durch gezieltes Training<br />
mit betreuten Familien Strukturen erarbeiten, um tägliche<br />
Fröhlicher Empfang: Bei der Einweihungsfeier begrüßten<br />
die Kinder die Gäste mit kleinen Köstlichkeiten.
Das Sozialpädagogische Netzwerk (SPN)<br />
Arbeitsabläufe im Haushalt sicherzustellen, damit Kinder<br />
gut aufwachsen können. Die beiden Mitarbeiterinnen arbeiten<br />
eng mit den ambulanten HelferInnen zusammen,<br />
um die ambulante Hilfe zu optimieren.<br />
Im Familienberatungszentrum Neunkirchen haben wir uns<br />
im Rahmen des Bundesmodellprojekts „Toleranz fördern –<br />
Kompetenz stärken“ für ein Projekt mit dem Titel „Demokratiecafé“<br />
beworben, das sich an Mädchen zwischen 10<br />
und 14 Jahren mit interkultureller Familiengeschichte wendet.<br />
Im Projekt soll präventiv gearbeitet werden hinsichtlich<br />
vor allem rechtsextremer Gefahren im Umgang mit<br />
dem Internet.<br />
Ausblick / Weiterentwicklung<br />
Im Familienberatungszentrum Neunkirchen soll das<br />
„Demokratiecafé“ installiert werden.<br />
Im Landkreis Saarlouis ist geplant, eine Tagesgruppe für<br />
Kinder psychisch kranker Eltern auf den Weg zu bringen.<br />
Um den besonderen Bedarfen der Kinder gerecht<br />
zu werden, braucht es spezifisch ausgebildete MitarbeiterInnen.<br />
Darüber hinaus soll im Großraum Lebach eine Ausweitung<br />
des Angebots „Therapeutische Schülerhilfe“ vorgenommen<br />
werden. Viele der derzeit betreuten Kinder<br />
kommen aus dem Bereich Hüttersdorf und angrenzenden<br />
Gemeinden, eine Ausweitung dort erscheint sinnvoll.<br />
Damit würde auch die Warteliste verringert werden<br />
können, da Angebot und Nachfrage für diese Hilfeart<br />
nach wie vor sehr groß sind.<br />
Neues Familienzentrum in Blieskastel eröffnet<br />
In Blieskastel ist ein neues Familienhilfezentrum<br />
(FHZ) eröffnet worden. Dort sollen künftig in Anbindung<br />
an das FHZ Homburg Kinder und Familien betreut,<br />
beraten und begleitet werden. Geschäftsführerin<br />
Birgit Ohliger sagte bei der Eröffnung, in der<br />
Einrichtung unterstützten Experten die Familien,<br />
sich mit schwierigen familiären und sozialen Situationen<br />
erfolgreich auseinanderzusetzen. Ziel sei es,<br />
Familien zu stärken, um ihnen die Rückkehr in die<br />
Selbstständigkeit zu ermöglichen. Das Zentrum ist<br />
in Kooperation mit dem Saarpfalz-Kreis entstanden.<br />
Fachbereich<br />
Stationäre Hilfen zur Erziehung<br />
OBG-Cup – 1500 Euro für <strong>AWO</strong>-Familienberatungszentrum<br />
Neunkirchen<br />
Glückliche Gesichter in Neunkirchen: Im Beisein des<br />
Aufsichtsratsvorsitzenden der OBG, Jürgen Raber,<br />
und <strong>AWO</strong>-Landesgeschäftsführerin Birgit Ohliger<br />
überreichten Vertreter der OBG-Betriebsmannschaft<br />
einen stattlichen Scheck an das <strong>AWO</strong>-Familienberatungszentrum.<br />
Stolze 1500 Euro wurden von<br />
der gastgebenden Betriebsmannschaft mit dem 1.<br />
Platz beim OBG–Cup „Kicken für Kinder“ erzielt. Das<br />
Preisgeld stellten die Sieger in diesem Jahr dem Familienberatungszentrum<br />
zur Verfügung. Gefördert<br />
wurden wichtige Projekte der pädagogischen Arbeit,<br />
so etwa ein Musikprojekt, das Kinder an Musik<br />
und Instrumente heranführen soll, ein gemeinsamer<br />
Theaterbesuch, eine Fahrrad-Werkstatt und<br />
ein Selbstverteidigungskurs für Kinder. Der OBG-Cup<br />
Im Regionalverband Saarbrücken sollen im Jahr 2012<br />
die Weichen für eine dauerhafte Absicherung des Projektes<br />
„Kinderkochclub Flotte Lotte“ gestellt werden.<br />
Außerdem wollen wir weiterhin bei der Ausweitung des<br />
sozialräumlichen Umbaus der ambulanten Hilfen konzeptionell<br />
mitwirken. Avisiert ist hier ein weiteres Sozialraumbüro<br />
unter Mitwirkung der <strong>AWO</strong> am Standort<br />
Burbach.<br />
Im Fachbereich werden Anträge zu Modellprojektförderungen<br />
verschiedener Programme gestellt wie bspw.<br />
„Elternbegeleiter+“, „Herzenssache“ u.a.m.<br />
Das Angebot beinhaltet dezentrale Wohn- und Betreuungsformen<br />
für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene,<br />
entsprechend ihrem altersgemäßen Förder- und Entwicklungsbedarf.<br />
In zehn Wohngruppen, fünf professionellen Pflegestellen,<br />
vier Jugendwohngemeinschaften, einer Fünftage-Wohngruppe<br />
und sechs Projekten der stationären Familien-<br />
betreuung bietet das Sozialpädagogische Netzwerk insgesamt<br />
137 Plätze für Kinder- und Jugendliche an. Darüber<br />
hinaus werden in den Bereichen Betreutes Wohnen und<br />
Stationäre Einzelbetreuung über 30 Jugendliche und junge<br />
Volljährige in eigenen Wohnungen betreut.<br />
Unsere Angebote sind in fünf saarländischen Landkreisen<br />
angesiedelt. Im Landkreis Neunkirchen wird zusammen<br />
mit drei weiteren freien Trägern eine Inobhutnahmestelle<br />
betrieben. Hier können Kinder und Jugendliche in akuten<br />
Krisen unmittelbar aufgenommen werden.<br />
ist ein Fußball-Charity-Turnier, bei dem Betriebsmannschaften<br />
zugunsten eines guten Zwecks auf<br />
die Jagd nach dem runden Leder gehen.<br />
50
51<br />
Das Sozialpädagogische Netzwerk (SPN)<br />
Die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge im<br />
Saarland ist in den Jahren 2010 und 2011 dramatisch angestiegen.<br />
Die meisten von ihnen kommen aus Afghanistan<br />
und sind junge Männer im Alter von 16 Jahren. Im<br />
Januar 2011 hat die <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong> neun jugendliche<br />
Flüchtlinge, die ohne Obdach waren, bei sich aufgenommen<br />
und ein neues Wohngruppenangebot entwickelt: die<br />
Interkulturelle Wohngruppe. In dieser Wohngruppe in Saarbrücken<br />
leben derzeit neun unbegleitete minderjährige<br />
Flüchtlinge aus Afghanistan, die aus unterschiedlichen tragischen<br />
Gründen oft unter dramatischen Umständen aus<br />
ihrem Heimatland geflohen sind und in der Bundesrepublik<br />
Schutz suchen. Die Interkulturelle Wohngruppe bietet<br />
diesen Kindern und Jugendlichen Schutz sowie die dringend<br />
notwendige Versorgung, Betreuung und individuelle Förderung.<br />
Die Förderangebote wurden von den afghanischen<br />
Kindern und Jugendlichen mit großer Leistungsbereitschaft,<br />
Dankbarkeit und einem sehr hohen Integrationswillen genutzt.<br />
Viele der Kinder und Jugendlichen waren im Januar<br />
2011 noch Analphabeten und der deutschen Sprache nicht<br />
mächtig. Dank umfassender Förderung haben sie sich im<br />
Laufe des Jahres zu guten Gesamtschülern und leistungsstarken<br />
Betriebspraktikanten entwickeln können. Auch die<br />
Aufarbeitung der dramatischen Lebensgeschichten und die<br />
Eingewöhnung in den deutschen Kulturraum weist große<br />
Erfolge auf. 2012 ist die Erweiterung des Angebotes der interkulturellen<br />
Wohngruppe geplant: Es soll eine zusätzliche<br />
Wohnung angemietet werden, in der die Jugendlichen<br />
selbstständiges Leben einüben können.<br />
Preisgeld sinnvoll investiert<br />
Der Deutsch-Ausländische-Treff Dillingen des Sozial-<br />
pädagogischen Netzwerks hat beim bundesweiten<br />
<strong>AWO</strong>-Schüler- und Jugendwettbewerb „Ohne Moos<br />
nix los“ in der Kategorie der 11- bis 14-Jährigen<br />
den 1. Preis im Saarland gewonnen. Im Rahmen des<br />
Europäischen Jahres gegen Armut und soziale Ausgrenzung<br />
2010 hatte die <strong>AWO</strong> die finanzielle Bildung<br />
von Schülerinnen und Schüler in den Fokus<br />
gerückt. Die Jugendlichen waren dazu aufgerufen,<br />
sich mit gesellschaftspolitischen Fragen rund um<br />
Konsum, Geld, Schulden und Armut kritisch auseinanderzusetzen.<br />
Die Dillinger hatten hierzu einen<br />
Zeichentrickfilm produziert. Mit dem Preisgeld von<br />
300 Euro konnte eine gebrauchte Küche für den<br />
Treff angeschafft werden.<br />
SPN koordiniert Fanprojekte<br />
Das Sozialpädagogische Netzwerk (SPN) der <strong>AWO</strong><br />
Saar koordiniert die Fußball-Fanprojekte der <strong>AWO</strong><br />
in Deutschland. Mit der Aufgabe wurde Jörg Rodenbüsch<br />
2009 betraut. Das ist das Ergebnis der ersten<br />
Verbundtagung in Homburg, zu der sich Fanprojekt-<br />
Vertreter aus Rostock, Essen, Aachen, Braunschweig,<br />
Chemnitz sowie der vom SPN betreuten Projekte<br />
Kaiserslautern und Saarbrücken trafen. Bei einer<br />
Podiumsdiskussion zum Thema „Qualitätssicherung<br />
für Fanprojekte“ betonten Thomas Schneider von<br />
der Deutschen Fußballliga und Martin Spitzl vom<br />
Deutschen Fußballbund ihre Wertschätzung gegenüber<br />
dem Projektträger <strong>AWO</strong>. Die <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong><br />
ist einer der kompetenzstärksten Träger sozialpädagogischer<br />
Fanprojekte.<br />
Geschäftsbereich 2 - Jugendsozialarbeit<br />
Fachbereich<br />
Jugendsozialarbeit<br />
Das SPN verfügt über ein differenziertes Angebot im Bereich<br />
der beruflichen Bildung sowie Beschäftigung und Qualifizierung.<br />
Wir verfolgen das Ziel, vor allem jungen Menschen<br />
und Familien durch unsere Angebote bessere Startchancen<br />
in Beruf und Arbeit zu geben. Damit beugen wir den sich<br />
verstärkenden Armutstendenzen auch in diesem Bereich<br />
vor. Im Jahr 2011 war dieser Arbeitsbereich sehr starken<br />
Veränderungen unterzogen. Die sozialpolitische Steuerung<br />
der Arbeitsmarktpolitik und die sehr stark rückläufigen Eingliederungsmittel<br />
hatten negative Auswirkungen auf unsere<br />
Arbeit. Es ist zu befürchten, dass etablierte und langjährig<br />
bewährte Beschäftigungsprojekte in Zukunft keine<br />
Arbeitsplätze für benachteiligte Menschen mehr zur Verfügung<br />
stellen können. Dagegen wollen wir als Verband Stellung<br />
beziehen und politisch aktiv werden.<br />
Fanprojekte:<br />
Im Jahr 2011 konnten wir im Fanprojekt Innwurf die<br />
neuen Räumlichkeiten in der Ziegelstraße in Saar-<br />
brücken einweihen. Hier steht den jugendlichen Fans in<br />
einem eigenen Haus in der Nähe des Stadions eine Fankontaktstelle<br />
zur Verfügung. Im Rahmen einer Kooperation<br />
mit dem <strong>AWO</strong>-Kreisverband Rhein-Neckar konnte<br />
das SPN das Fanprojekt Hoffenheim ins Leben rufen.<br />
Damit sind wir mittlerweile an vier Standorten, nämlich<br />
Saarbrücken, Kaiserslautern, Aachen und Hoffenheim<br />
in diesem Bereich tätig.<br />
„Unverzichtbarer Mosaikstein der Jugendhilfe“<br />
Das <strong>AWO</strong>-Kinderheim in Oberthal hat im Jahr 2010<br />
40-jähriges Bestehen gefeiert. Mit 40 Jahren steht<br />
ein Mensch mitten im Leben, hat seine Aufgabe<br />
und seinen festen Platz gefunden. Ähnlich ist es mit<br />
dem Kinderheim in Oberthal. In den vier Jahrzehnten<br />
seines Bestehens hat das heutige Heilpädagogische<br />
Zentrum sich stetig weiterentwickelt, ist zu einem<br />
„unverzichtbaren Mosaikstein der Jugendhilfe“<br />
geworden, wie Landrat Udo Recktenwald beim Jubiläumsfest<br />
betonte. Bürgermeister Stephan Rausch<br />
sieht das Kinderheim in seiner Gemeinde fest verankert.<br />
Was ihm ebenso wichtig ist: „Hier wurde 40<br />
Jahre lang Kindern ein Zuhause bewahrt“.
Das Sozialpädagogische Netzwerk (SPN)<br />
Migration:<br />
Im Bereich Migration ist es uns gelungen, die Förderung<br />
der Arbeitsstelle Migration und Fremdenfeindlichkeit<br />
(AMF) entgegen der Absicht des Landes sicherzustellen.<br />
Gerade in Zeiten, in denen verstärkt rassistische Tendenzen<br />
in der Gesellschaft zu verzeichnen sind, bietet<br />
die AMF starke Gegensätze. Zwei Veranstaltungen im<br />
Jahr 2011 spiegelten das jahrzehntelange Engagement<br />
der <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong> in der Beratung von MigrantInnen<br />
und ihren Familien wieder. Gemeinsam mit der Landeshauptstadt<br />
Saarbrücken feierten wir das 50-Jahre-<br />
Anwerbeabkommen mit der Türkei. Eine Veranstaltung<br />
der <strong>AWO</strong> im Filmhaus Saarbrücken mit Interviews von<br />
türkischen Migranten der ersten Stunde bot einen schönen<br />
Einblick in den Lebensalltag der Menschen gestern<br />
und heute.<br />
Fachbereich<br />
Schulkooperationsprojekte und Offene Jugendarbeit<br />
Wir sind Träger vielfältiger Arbeitsfelder schulischer Einrichtungen<br />
und der offenen Kinder- und Jugendhilfe im<br />
gesamten Saarland. Wir betrachten Schule als sozialraumorientiertes<br />
„Haus des Lernens“, als Lebensraum und<br />
Beteiligungsfeld für Kinder und Jugendliche. Wir treten ein<br />
für die Öffnung von Schulen, die Ausgestaltung des Ganztagsbetreuungssystems<br />
und die partnerschaftliche Kooperation<br />
zwischen Schule und Jugendhilfe, mit dem Ziel, Erziehungs-<br />
und Bildungsprozesse in unseren Einrichtungen<br />
optimal aufeinander abzustimmen. In diesem Fachbereich<br />
sind insgesamt 54 Einrichtungen zusammengefasst, davon<br />
49 Einrichtungen im Bereich Schulkooperationsprojekte<br />
und fünf Einrichtungen in der „Offenen Jugendarbeit“.<br />
Die „Dance-Kids“ zeigten beim Jubiläum in Oberthal<br />
ihr Können.<br />
Schulkooperationsprojekte<br />
• Freiwillige Ganztagsschulen FGTS<br />
• Schulsozialarbeit an der Ganztagsgesamtschule<br />
Neunkirchen<br />
• „School`s in“ Projekte Völklingen, Ludweiler und<br />
Klarenthal<br />
• SchoolworkerInnen an Grundschulen und Förder-<br />
schulen im Landkreis Saarlouis und SchoolworkerIn-<br />
nen im Regionalverband Saarbrücken<br />
Derzeit sind wir Träger von 40 Freiwilligen Ganztagsschulen,<br />
davon 27 Grundschulen, 8 Erweiterten Realschulen,<br />
1 Gesamtschule, 1 Förderschule Lernen<br />
und 3 Gymnasien. Unsere Einrichtungen der Freiwilligen<br />
Ganztagsschulen sind in allen Landkreisen (außer<br />
St. Wendel) präsent.<br />
Offene Jugendarbeit<br />
• Kinder- und Jugendhaus Bexbach<br />
• Jugendbüro und Offener Treff Spiesen-Elversberg<br />
• Deutsch-Ausländischer Treff (D.A.T.) Dillingen<br />
• Kinder- und Jugendfarm Saarlouis<br />
(Kooperationspartner)<br />
• Continue Homburg<br />
Zu Gast beim „Quiz der Tiere“<br />
Das Sozialpädagogische Netzwerk der <strong>AWO</strong> kam in<br />
der beliebten TV-Sendung „Das unglaubliche Quiz<br />
der Tiere“ zu Ehren. Millionen Zuschauer konnten<br />
erfahren, wie es sich in den Wohngruppen und Ausbildungswerkstätten<br />
des SPN leben und arbeiten<br />
lässt. Anlass des TV-Auftritts im Jahr 2010 war eine<br />
Zuwendung der ARD Fernsehlotterie über 153 000<br />
Euro an das neu entstehende SPN-Projekt „Arbeiten<br />
und Wohnen“. Patin war die Olympiasiegerin<br />
im Ski-Riesenslalom, Victoria Rebensburg. Ihr<br />
Gastgeschenk für Direktor Peter Barrois: ein Notebook<br />
mit allen Autogrammen der deutschen Olympiamannschaft.<br />
SPN-Direktor Peter Barrois mit Viktoria Rebensburg und<br />
Mathias Enkler, Leiter der außerbetrieblichen Werkstätten<br />
des SPN (r.).<br />
52
53<br />
Das Sozialpädagogische Netzwerk (SPN)<br />
Das Förderprogramm und die Richtlinien für die Freiwilligen<br />
Ganztagsschulen (FGTS) wurden für das Schuljahr vom<br />
Bildungsministerium vollständig umgeschrieben. Wesentlich<br />
ist dabei, dass der Wegfall der Elternbeiträge von der<br />
Landesregierung wieder rückgängig gemacht wurde. Zusätzlich<br />
wurden wieder kurze Gruppen mit weniger Bezuschussung<br />
eingerichtet. Auch wurden die Öffnungszeiten<br />
bis 17.00 Uhr verlängert. Das bedeutete für uns einen erheblichen<br />
zusätzlichen Aufwand, um Verträge und Konzeptionen<br />
neu zu verfassen. Darüber hinaus mussten wir auch<br />
die personelle Planung an die neuen finanziellen Regelungen<br />
anpassen, ohne Entlassungen aussprechen zu müssen.<br />
Dazu wurden die Eltern, die Schulleitungen und zum Teil<br />
auch die Schulträger durch uns über die neuen Richtlinien<br />
ausführlich und kompetent beraten. Mittlerweile sind wir<br />
in unseren Schulen an der obersten Kapazität der Aufnahme<br />
angekommen. Das spiegelt nicht nur die gute Qualität<br />
unserer pädagogischen Arbeit wieder, sondern auch,<br />
dass die strukturellen Bedingungen ausgeschöpft sind. An<br />
etlichen Schulen haben wir Wartelisten und Aufnahmekriterien<br />
festlegen müssen.<br />
Das SPN der <strong>AWO</strong> ist der größte Einzelträger von Freiwilligen<br />
Ganztagsschulen im Saarland. Wir genießen als kompetenter<br />
Fachbereich im Bildungsministerium eine hohe<br />
Anerkennung, der wir auch weiterhin mit hervorragender<br />
Arbeit gerecht werden wollen. Dazu gehört, dass wir unseren<br />
MitarbeiterInnen regelmäßige Fort- und Weiterbildungen<br />
ermöglichen wollen, um so die Qualität unserer pädagogischen<br />
Arbeit an Schulen flächendeckend zu erhalten.
Kindertageseinrichtungen<br />
19 Kindertageseinrichtungen mit 20 Standorten – im<br />
Saarland bietet die <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong> Kinderkrippen, Kindergärten<br />
und Horte für Schulkinder an. Seit dem Frühjahr<br />
2007 sind sie durch den TÜV Nord Cert geprüft (DIN<br />
EN ISO 9001). In unseren Kindertageseinrichtungen hat<br />
sich im Jahr 2011 das Angebot kontinuierlich entwickelt.<br />
Zahlreiche Aktivitäten haben dazu beigetragen, ein spannendes<br />
und erfolgreiches Jahr zu erleben.<br />
Kita Dillingen<br />
Im August 2011 fand eine große Feier zur Eröffnung des<br />
zweiten Standorts der betriebsnahen Einrichtung „Kleine<br />
Hüttenbären“ in Dillingen statt (ausführlicher Bericht<br />
bei den Höhepunkten der letzen vier Jahre). Aktiv ist die<br />
Kita auch in verschiedenen Bündnissen, wie dem Lokalen<br />
Bündnis Saarlouis und dem Jugendarbeitskreis in Dillingen<br />
(JAKD).<br />
KITA Dudweiler und Kinderhaus Erbach<br />
Durch die Zusage für das Projekt Frühe Chancen „Integration<br />
und Sprache“ (gefördert durch das Bundesministerium<br />
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) steht in den beiden<br />
Kinderhäusern Dudweiler und Erbach eine zusätzliche<br />
Fachkraft zur Verfügung, die ausschließlich Aufgaben zur<br />
Sprachförderung übernimmt, dies beinhaltet:<br />
• Sprachförderung von einzelnen Kindern und Gruppen<br />
• Beobachtung und Dokumentation der sprachlichen Ent-<br />
wicklung der Kinder<br />
• Beratung und Begleitung des Kita-Teams zum Thema<br />
Spracherwerb<br />
• Intensivierung der Zusammenarbeit mit Eltern.<br />
Bei der Betreuung der Kleinsten stets Vorreiter<br />
Sein 50-jähriges Bestehen hat das <strong>AWO</strong>-Kinderzentrum<br />
Birkensiedlung in Homburg im Jahr 2009 gefeiert.<br />
Bei der Betreuung der Kleinsten war die Einrichtung<br />
stets Vorreiter. Zudem wird eine Betreuung<br />
in den Tagesrandzeiten angeboten. Die älteste Kita<br />
der <strong>AWO</strong> im Saarland ist eine sehr flexible Einrichtung<br />
mit breitem Angebot.<br />
Fünf Krippenplätze mehr<br />
Die Kinder im <strong>AWO</strong>-Kinderhaus Gerlfangen in der<br />
Gemeinde Rehlingen-Siersburg haben jetzt noch<br />
mehr Platz zum Spielen und Toben. Bei einem<br />
Fest zum 15-jährigen Bestehen der Kindertagesstätte<br />
wurde die neue Außenanlage eingeweiht.<br />
Hier gibt es nun auch einen eigenen Spielplatz für<br />
die Kleinsten. Zukünftig werden auch fünf weitere<br />
Krippenplätze angeboten, kündigte die stellvertretende<br />
<strong>AWO</strong>-Landesvorsitzende Heidrun Möller an.<br />
Der „Gerlfanger Jungbrunnen“ spiele eine wichtige<br />
Rolle im örtlichen Leben, sagte Bürgermeister Martin<br />
Silvanus bei der Feier.<br />
Kindertagesstätte Schwarzenbach<br />
Im Juli organisierte die Kindertagesstätte Schwarzenbach<br />
in der Aula des CJD Homburg das Konzert „Wir schlagen<br />
Brücken“. Gemeinsam musizierten Kinder, Eltern und Personal<br />
und sangen Lieder aus aller Welt.<br />
Kindertagesstätte Riegelsberg<br />
Mit großem Erfolg fand im Februar 2011 ein pädagogischer<br />
Elternabend statt. Die Eltern konnten sich aktiv in der Kita<br />
„ausleben“ und den Alltag ihres Kindes mit viel Freude<br />
praxisnah kennen lernen. Im Mai wurde eine Mutter- und<br />
Vatertags-Wanderung für Familien angeboten. Die Väter<br />
gingen mit ihren Kindern zur Entdeckungsreise in den Wald<br />
und die Mütter konnten sich bei Kuchen und Kaffee gemütlich<br />
in der Kita austauschen.<br />
Im Juli fuhren die Kinder des Hortes vier Tage nach Saarburg.<br />
Die Reise war für die Kinder und das pädagogische<br />
Fachpersonal ein großer Erfolg.<br />
Aufgrund der großen Nachfrage und der guten pädagogischen<br />
Arbeit wurden im Juli 2011 zehn weitere Hortplätze<br />
geschaffen und somit der Hort von 30 auf 40 Kinder erweitert.<br />
Die Einrichtung startete Frühjahrs- und Herbst-Kinder-Secondhandbasare,<br />
die sehr großen Anklang fanden.<br />
Der Erlös kommt den Kindern der Kita zugute.<br />
Ein großes Familienfest im Dezember fand unter dem Motto<br />
„Waldweihnacht“ im Naturfreundehaus Kirschheck statt.<br />
Der Nikolaus besuchte die Kinder, es wurde gemeinsam<br />
Stockbrot gegrillt, Weihnachtslieder wurden gesungen.<br />
Nachwuchs für die „Kleinen Hüttenbären“<br />
Die von der Dillinger Hütte initiierte und unterstütze<br />
betriebsnahe Kindertagesstätte „Kleine Hüttenbären“<br />
der <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong> (<strong>AWO</strong>) feierte ihren<br />
fünften Geburtstag – und hat 2011 Nachwuchs<br />
bekommen. In der Werderstraße wurde ein zweiter<br />
Standort eröffnet. Nachdem die 2006 ins Leben<br />
gerufene Kita „Kleine Hüttenbären“ sich so<br />
großer Beliebtheit erfreute, dass alle Krippen- und<br />
Kindertagesstätten-Gruppen belegt sind und die<br />
Nachfrage nach Betreuungsplätzen immer mehr zunahm,<br />
hatte sich die Dillinger Hütte entschlossen,<br />
die <strong>AWO</strong> bei der Erweiterung ihres Angebots in Dillingen<br />
zu unterstützen. Dafür stellte sie erneut ein<br />
Hütten-Anwesen zur Verfügung, das speziell für die<br />
Bedürfnisse einer Kita umgebaut wurde.<br />
54
55<br />
Kindertageseinrichtungen<br />
Kindergarten/Kindertagesstätte Riegelsberg<br />
In gemeinsamer Aktion mit der Grundschule Pflugscheid<br />
fand ein Ostermarkt für das Waisenhaus „Escuelita de la<br />
Bienvenida“ statt. Selbstgebackener Kuchen und von den<br />
Kindern gestaltete Osterdekoration wurden auf dem Marktplatz<br />
in Riegelsberg verkauft. Die Aktion brachte einen<br />
Erlös von 2.480 €, der dem Waisenhaus zugute kam. Mit<br />
der Unterstützung dieser Einnahmen konnte für die Kinder<br />
in Cochabamba ein Brunnen gebaut werden.<br />
Mit dem Erlös des Ostermarktes in Riegelsberg wurde das<br />
Waisenhaus „Escuelita de la Bienvenida“ unterstützt.<br />
HTW und <strong>AWO</strong> bauen Kindertagesstätte –<br />
Auch andere im Stadtteil sollen die Einrichtung<br />
nutzen können<br />
Die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes<br />
(HTW) in Saarbrücken wird eine Kinderbetreuungseinrichtung<br />
eröffnen, deren Träger die <strong>AWO</strong><br />
sein wird. Die Kindertagesstätte soll Platz für 70<br />
Kinder bieten. Die Kita ist nicht nur für Kinder von<br />
Studierenden und Mitarbeitern gedacht. Auch Beschäftigte<br />
anderer Institutionen und Arbeitgeber<br />
sowie Anwohner von Alt-Saarbrücken sollen die<br />
Einrichtung nutzen können. Der Rektor der HTW,<br />
Prof. Dr. Wolfgang Cornetz, und <strong>AWO</strong>-Landesvorsitzender<br />
Paul Quirin unterzeichneten 2010 den Vertrag,<br />
der das gemeinsame Projekt regelt.<br />
Weitere Höhepunkte<br />
Nach der Vertragsunterzeichnung (v.l.n.r.): Franziskus<br />
Sauer, Paul Quirin, Dr. Cristine Schweickard, Prof. Dr.<br />
Charis Förster, Prof. Dr. Wolfgang Cornetz, Christine Ney,<br />
Eva Szalontai und Birgit Ohliger.<br />
• Verschiedene Kitas nahmen am Familienfest des AW0<br />
<strong>Landesverband</strong>es am Itzenplitzer Weiher sowie am<br />
Freiwilligen Begegnungstag teil.<br />
• Jährliche Beteiligung am Weltkindertag im Deutsch-<br />
Französischen Garten in Saarbrücken.<br />
• Kooperationen mit der Landessportschule „Kids in<br />
Bewegung“.<br />
• Vier Einrichtungen beteiligen sich am Kooperations-<br />
projekt „Kooperationsjahr Kindergarten-Grund-<br />
schule“.<br />
• „Alt trifft Jung“: Zusammenarbeit mit Senioren-<br />
zentren vor Ort.<br />
• Zusammenarbeit mit den AW0 Ortsvereinen unter<br />
dem Motto „Gemeinsam den Rücken stärken“.<br />
• OMA-OPA Tage<br />
• Die Einrichtungen kooperieren weiterhin mit<br />
verschiedenen Organisationen, wie beispielsweise<br />
Frühförderstellen, Arbeitsstelle für Integration,<br />
Autismusambulanz und Familienhilfezentren.<br />
Zehn Jahre Kita „Sonnenschein“<br />
Die Kita „Sonnenschein“ in Rehlingen feierte 2011<br />
ein Jubiläum. Vor zehn Jahren hat die <strong>AWO</strong> in Rehlingen<br />
ihr Kinderhaus „Sonnenschein“ eröffnet. Ein<br />
Glücksfall, wie Bürgermeister Martin Silvanus beim<br />
Jubiläumsfest betonte, denn damit liegt die Gemeinde<br />
im Vergleich zu anderen bei der Versorgung<br />
mit Krippen- und Vorschulplätzen ganz vorne. Festfreude<br />
auch bei den Kindern und Erzieherinnen,<br />
die ein buntes Programm aufgeboten hatten und<br />
gemeinsam mit den Eltern und vielen Gästen das<br />
zehnjährige Bestehen feierten.
Notschlafstelle / Frauenhäuser<br />
Das Jahr 2011 war für die Notschlafstelle ein Jahr von vielen<br />
Veränderungen und Neuerungen der positiven Art. Bereits<br />
zum Jahresbeginn bekam die Einrichtung personelle<br />
Verstärkung durch einen weiteren Sozialarbeiter. Die Psychosoziale<br />
Beratung (PSB) hatte Kontakt zu ca. 520 Beratungsklienten,<br />
die substituiert wurden.<br />
Notschlafstelle<br />
Nachdem wir durch die beiden kalten Monate – Januar und<br />
Februar - einen Bedarf an weiteren Unterbringungs- bzw.<br />
Übernachtungsmöglichkeiten speziell für Frauen festgestellt<br />
hatten, war es der <strong>AWO</strong> möglich, eine Wohnung in der Brückenstraße<br />
26 anzumieten und als reine Frauenwohnung<br />
einzurichten. Ab März konnte die Notschlafstelle nun zwei<br />
Doppelzimmer mit einem eigenen Wannen- und Duschbad<br />
nur für die weiblichen Gäste der Einrichtung anbieten. Die<br />
Frauenschlafplätze können über den separaten Hauseingang<br />
erreicht werden. Zudem steht nun ein Beratungsbüro<br />
für die Notschlafstelle zur Verfügung.<br />
Ab Oktober 2011 war der SOS-Express (Suppe-Obdach-Solidarität)<br />
unterwegs. Dieser umgebaute Peugeot Boxer wurde<br />
von der <strong>AWO</strong>-Saarland-Stiftung finanziert und ist ein Kooperationsprojekt<br />
mit der Obdachlosenbehörde der Stadt<br />
Saarbrücken. Hier macht nun ein Sozialarbeiter der Notschlafstelle<br />
– Thorsten Lillig –gemeinsam mit dem Sozialarbeiter<br />
der Stadt Saarbrücken – Heinz Schuh - aufsuchende<br />
Arbeit im Randgruppenbereich.<br />
Auch 2011 sind die Übernachtungszahlen in der Notschlafstelle<br />
erneut auf 1189 Übernachtungen gestiegen. Die Inanspruchnahme<br />
des kostenlosen Mittagstisches der Einrichtung<br />
ist ebenfalls weiter angestiegen.<br />
Fachtagung von <strong>AWO</strong>, Regionalverband Saar-<br />
brücken und Fachbeirat der saarländischen Frauenhäuser<br />
Mit den Auswirkungen von Partnerschaftsgewalt<br />
auf Kinder befasste sich die Fachtagung „Kinder im<br />
Spannungsfeld von Partnerschaftsgewalt“ im Saarbrücker<br />
Schloss. Vor 250 Fachleuten aus Sozialarbeit,<br />
Jugendämtern und Familiengerichten machten<br />
Experten deutlich, wie sehr auch Kinder von Gewalt<br />
in der Partnerschaft betroffen sind und welche Folgen<br />
sich daraus ergeben. Veranstalter waren die<br />
<strong>AWO</strong> Saar und der Regionalverband Saarbrücken in<br />
Zusammenarbeit mit dem Fachbeirat der saarländischen<br />
Frauenhäuser.<br />
In den vergangenen 30 Jahren haben in den drei<br />
saarländischen Frauenhäusern der <strong>AWO</strong> 5750<br />
Frauen und 7040 Kinder Zuflucht, Hilfe und Beratung<br />
gefunden. Dies sind nur einige der Kinder im<br />
Saarland, die die Folgen von Partnerschaftsgewalt<br />
in ihrem Leben verarbeiten müssen.<br />
Für 2012 wird die Notschlafstelle die aufsuchende Arbeit<br />
mit dem SOS-Express weiter ausbauen. Wir hoffen, durch<br />
die aufsuchende Arbeit noch mehr Klienten zu erreichen<br />
und zu versorgen. Daher gehen wir davon aus, dass sich<br />
auch im Jahr 2012 die Übernachtungszahlen sowie die<br />
ausgegebenen Mahlzeiten noch weiter erhöhen werden.<br />
Psychosoziale Betreuung<br />
2011 wurde der Schwerpunkt der psychosozialen Betreuung<br />
für Substituierte vermehrt auf die aufsuchende Sozialarbeit<br />
gerichtet, da sich immer wieder Probleme im Stadtgebiet<br />
aufgetan haben. Besonders an den Nahtstellen unserer<br />
Klientel zu Bereichen anderer Randständiger, hier vor<br />
allem im Obdachlosenbereich, verstärkten wir unser Engagement.<br />
Wir suchten regelmäßig „vor Ort“ mit unseren<br />
Klienten Kontakt und zeigten Präsenz. Dies erfolgte in enger<br />
Zusammenarbeit mit der Kontaktpolizei und der Stadt<br />
Saarbrücken, was sich sehr bewährt hat.<br />
2012 richten wir nun unseren Fokus vermehrt auf die<br />
Vernetzung der mit uns zusammenarbeitenden Institutionen<br />
sowie auf die Qualitätsentwicklung unserer Beratung.<br />
Großes Interesse: 250 Fachleute aus Sozialarbeit,<br />
Jugendämtern und Familiengerichten nahmen an der<br />
Fachtagung teil.<br />
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Notschlafstelle / Frauenhäuser<br />
Die <strong>AWO</strong> ist Träger der Frauenhäuser im Saarland. Diese<br />
bieten körperlich und/oder seelisch misshandelten Frauen<br />
und ihren Kindern Zuflucht, Schutz, Hilfe und Beratung.<br />
Die Arbeit der Frauenhäuser hat bei der <strong>AWO</strong> eine lange Tradition.<br />
In 2011 konnte das Frauenhaus Saarlouis mit vielen<br />
Gästen sein 25-jähriges Jubiläum feiern. Im Rahmen<br />
der Feierlichkeit würdigte die damalige Ministerin Annegret<br />
Kramp-Karrenbauer die wichtige Arbeit in den Frauenhäusern.<br />
Die Frauenhäuser bieten kurzfristige und unbürokratische<br />
Beratung durch Fachkräfte, auf Wunsch auch telefonisch<br />
und/oder anonym. In Krisensituationen erfolgt die Aufnahme<br />
rund um die Uhr.<br />
In Saarbrücken, Neunkirchen und Saarlouis stehen insgesamt<br />
55 Plätze zur Verfügung. In Saarlouis ist ein barrierefreies<br />
Zimmer mit Bad für körperbehinderte Frauen vorhanden.<br />
Alle drei Häuser wurden in den letzten drei Jahren<br />
saniert und die Wohnsituation wurde verbessert. Im Frauenhaus<br />
Saarbrücken fand auch eine Neugestaltung des Innenhofes<br />
und des Spielplatzes statt.<br />
2011 lebten 175 Frauen und 196 Kinder in saarländischen<br />
Frauenhäusern. Zusätzlich nahmen 522 Frauen die telefonische<br />
Beratung in Anspruch. Die Zahl der Frauen, die<br />
eine persönliche ambulante Beratung in Anspruch nahmen,<br />
ist im Vergleich zum Vorjahr um 13 % gestiegen und<br />
liegt bei 233.<br />
Wegen Vollbelegung mussten 141 Frauen an andere Häuser<br />
weiterverwiesen werden. Auch in diesem Jahr stieg der<br />
Anteil der Frauen mit Migrationshintergrund weiter an und<br />
lag in Saarlouis und Saarbrücken bei knapp 60 %.<br />
Rollende Hilfe für Wohnungslose<br />
„<strong>AWO</strong>-SOS-Express“ steht in großen Lettern auf<br />
dem Kleintransporter, den Karl-Heinz Trautmann,<br />
Vorsitzender des Stiftungsrates der <strong>AWO</strong>-Saarland-Stiftung,<br />
vor dem Staatstheater an die Notschlafstelle<br />
der <strong>AWO</strong> in Malstatt übergab. Das SOS –<br />
sonst als internationales Notrufsignal bekannt –<br />
steht diesmal für Suppe, Obdach und Solidarität.<br />
Der <strong>AWO</strong>-SOS-Express versorgt seit 2011 Obdachlose<br />
in der Stadt mit heißer Suppe, sonstigem Lebensnotwendigem<br />
und bei großer Kälte auch mit wärmenden<br />
Decken. Dazu fahren je ein Mitarbeiter der<br />
Notschlafstelle und der städtischen Obdachlosenbehörde<br />
mit dem zweckmäßig umgebauten Peugeot<br />
Boxer überall dorthin, wo sie gebraucht werden.<br />
Bei der Schlüsselübergabe (von rechts): Karl-Heinz<br />
Trautmann, Paul Quirin, Christa Piper und Marc-Oliver<br />
Bungert, Leiter der <strong>AWO</strong>-Notschlafstelle.<br />
Aus diesen Zahlen wird sichtbar, dass viele Frauen den<br />
Schutz der Frauenhäuser auch weiterhin dringend benötigen,<br />
wenn auch das Gewaltschutzgesetz den rechtlichen<br />
Rahmen für die Wegweisung gewalttätiger Partner bietet.<br />
Autonome Lebensführung und Hilfe zur Selbsthilfe<br />
Den Frauen und Kindern steht im Frauenhaus eine kleine<br />
Wohneinheit zur Verfügung. Sie verfügen über eigenes Geld<br />
und führen ihren Haushalt selbständig. Für die Kinder gibt<br />
es ein betreutes Spielzimmer und unterstützende Angebote.<br />
Die Mitarbeiterinnen bieten:<br />
• Individuelle psychosoziale Beratung<br />
• Hilfe beim Umgang mit Ämtern und Behörden<br />
• Unterstützung bei Wohnungs- und Arbeitssuche und bei<br />
der Klärung finanzieller Belange<br />
• Individuelle Unterstützung für die Kinder.<br />
Die Mitarbeiterinnen der Frauenhäuser arbeiten präventiv<br />
mit anderen Institutionen zusammen, um ein optimales<br />
Hilfsangebot für Frauen und deren Kinder zu gewährleisten.<br />
Jubiläum im Frauenhaus Saarbrücken<br />
Bei seiner Gründung vor rund 30 Jahren war<br />
das Saarbrücker Frauenhaus eines der ersten in<br />
Deutschland. Auch wenn sich die Rahmenbedingungen<br />
und Zielsetzungen inzwischen verändert<br />
haben:<br />
Das Frauenhaus wird nach wie vor gebraucht. Darin<br />
waren sich bei der Jubiläumsfeier 2009 alle einig.<br />
3144 Frauen und 4166 Kinder haben in diesen<br />
30 Jahren im Saarbrücker Frauenhaus Zuflucht<br />
gefunden.
Notschlafstelle / Frauenhäuser<br />
Dank der Stiftung „Herzenssache“, wurde im Projekt „Starke<br />
Kinder – ohne Gewalt“ in 2010 und 2011 25 Kindern therapeutische<br />
Hilfe angeboten, um ihre Gewalterfahrung aufzuarbeiten,<br />
die erlebten Verluste zu bewältigen und ihre<br />
Ressourcen zu stärken. Ebenso erhielten die Mütter darin<br />
Unterstützung, wie sie ihre Kinder altersgemäß bei der Verarbeitung<br />
des Geschehenen begleiten können.<br />
Auch die <strong>AWO</strong>-Saarland-Stiftung fördert regionale Projekte<br />
und Aktivitäten zugunsten von Menschen in besonders<br />
schwierigen sozialen Lebenslagen. Es wird sowohl materielle<br />
Unterstützung gewährleistet als auch für die betroffenen<br />
Menschen eine soziale Teilhabe ermöglicht.<br />
Aus dieser Stiftung erhielten drei Frauen aus dem Frauenhaus<br />
Saarbrücken und deren Kinder Hilfe. So konnte einem<br />
Mädchen mit Migrationshintergrund die Teilnahme<br />
an einem Freizeitlager ermöglicht werden, einer Migrantin<br />
wurde die Fahrkarte zu einem anderen Frauenhaus bezahlt<br />
und für eine russische alleinerziehende Mutter mit drei<br />
Kindern wurden finanzielle Mittel für Rechtsanwaltskosten<br />
beantragt, um eine drohende Ausweisung abzuwenden.<br />
Anfang des Jahres fand eine gut besuchte Fachtagung zum<br />
Thema „Kinder im Spannungsfeld von Partnerschaftsgewalt“<br />
in Kooperation mit dem Jugendamt des Regionalverbandes<br />
statt.<br />
In 2011 und 2012 wurden die Radfahrkurse „Ich fahr‘ Rad“<br />
für Migrantinnen und deutsche Frauen durchgeführt, die<br />
das Radfahren erlernten. An diesen Kursen nahmen auch<br />
12 Frauen aus dem Frauenhaus Saarbrücken teil.<br />
Hilfe für Frauen in Not auch in Neunkirchen<br />
1150 Frauen und 1318 Kinder haben bis zu Jahr<br />
2009 in den 20 Jahren seines Bestehens im Neunkircher<br />
Frauenhaus Zuflucht und Hilfe gefunden.<br />
„Es ist uns gelungen, das Frauenhaus in andere<br />
Hilfesysteme einzubinden“, freute sich der damalige<br />
Landrat Rudolf Hinsberger bei der Jubiläumsfeier<br />
in der Stummschen Reithalle. Lob auch von<br />
Staatsekretärin Gaby Schäfer: „Die Einrichtung ist<br />
gut vernetzt. Wir sind innerhalb des Saarlandes gut<br />
aufgestellt.“<br />
Jubiläumsfeier zu 25 Jahren Frauenhaus Saarlouis.<br />
Unsere Aktivitäten 2012<br />
• Kundenfreundlicher Internetauftritt<br />
• Radfahrkurs „Ich fahr‘ Rad“ für Frauen aus aller Welt<br />
Die <strong>AWO</strong> Saarland wird auch weiterhin die Arbeit im<br />
Feld „Gewalt gegen Frauen“ unterstützen und auf<br />
hohem Niveau weiterentwickeln.<br />
Realität bestätigt Notwendigkeit<br />
Seit rund 25 Jahren gibt es das Frauenhaus in Saarlouis.<br />
Und es wird (leider) weiterhin gebraucht, waren<br />
sich die Festredner bei der Jubiläumsfeier 2011<br />
einig. Bei der Gründung im März 1986 habe es noch<br />
viel heimlichen Spott der Männer gegeben, erinnerte<br />
sich der <strong>AWO</strong>-Landesvorsitzende Paul Quirin.<br />
„Das brauche mir net, schon gar nicht in Saarlouis“,<br />
sei damals der Tenor gewesen. Leider habe<br />
die Realität anderes gezeigt, nämlich den beachtlichen<br />
Bedarf an einer solchen Einrichtung. Bislang<br />
haben insgesamt 1280 Frauen und 1388 Kinder im<br />
Saarlouiser Frauenhaus Zuflucht gefunden.<br />
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<strong>AWO</strong> Saarland e.V.<br />
Hohenzollernstraße 45<br />
66117 Saarbrücken<br />
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