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<strong>AWO</strong> RückBlick 2011<br />

mit den Höhepunkten von 2008 - 2011


Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong> <strong>Landesverband</strong> Saarland e.V.<br />

Verantwortlich für den Inhalt: Birgit Ohliger<br />

Redaktion: <strong>AWO</strong> Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Jürgen Nieser<br />

Tanja Zimmermann<br />

Grafische Gestaltung: HDW Saarbrücken<br />

Druck: Ottweiler Druckerei


Inhalt<br />

Vorwort<br />

<strong>AWO</strong> Saarland: Attraktiver Arbeitgeber<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

Hilfe von Herzen<br />

Sichere Arbeitsplätze<br />

Landesausschuss und -vorstand 2008-2012<br />

Fachausschüsse, <strong>AWO</strong> Saarland<br />

Mitgliederentwicklung<br />

26 Jahre Landesvorsitzender<br />

Wirtschaftliche Entwicklung<br />

Kampagne Kinderarmut<br />

<strong>AWO</strong> Südwest<br />

Freiwilligen Büro<br />

Seniorenzentren<br />

<strong>AWO</strong>-Ombudsmann<br />

SozialAkademie<br />

<strong>AWO</strong> ZuHause<br />

Verbund für Integration und Bildung (V.I.B.) /<br />

Sozialpsychiatrie<br />

Landesjugendwerk (LJW)<br />

Das Sozialpädagogische Netzwerk (SPN)<br />

Kindertageseinrichtungen<br />

Notschlafstelle / Frauenhäuser<br />

1<br />

2<br />

3<br />

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5<br />

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47<br />

54<br />

56


1<br />

Vorwort<br />

Gegen Sozialabbau –<br />

Für Solidarität!<br />

Wie Sie diesem Rückblick entnehmen<br />

können, hat sich die<br />

<strong>AWO</strong> in den vergangenen Jahren<br />

entsprechend ihrer Grundsätze<br />

engagiert für die Belange der von uns vertretenen<br />

Menschen eingesetzt:<br />

• Wir haben mit der Kampagne „Kinderarmut“ für eine<br />

Lehr- und Lernmittelfreiheit und für die Chancengleich-<br />

heit auf gute Bildung für alle Kinder gekämpft. Hierzu<br />

haben wir auch mit Experten aus dem Regionalverband<br />

Saarbrücken eine entsprechende Fachtagung durchge-<br />

führt.<br />

• Die <strong>AWO</strong> Saar hat vor zunehmender Armut und drohen-<br />

der gesellschaftlicher Spaltung in Deutschland gewarnt.<br />

Mit der Aktion „Heiße Suppe gegen soziale Kälte“ haben<br />

wir ein Zeichen gegen die aktuelle Sozialpolitik gesetzt.<br />

• Gemeinsam mit der Arbeitskammer des Saarlandes war-<br />

nen wir vor der schleichenden Verarmung von Menschen,<br />

die aufgrund ihres Arbeitslebens und ihrer Erwerbsbio-<br />

grafie eigentlich eine sichere Rente verdient haben.<br />

Unser Kampf gegen Altersarmut wird uns noch lange<br />

beschäftigen.<br />

• Mit unseren Hilfen für wohnungslose und benachteiligte<br />

Menschen, wie unserer Notschlafstelle, unserem SOS-<br />

Express und dem Projekt Hausrat, leisten wir auch wich-<br />

tige unmittelbare Hilfen für Menschen in existenzieller<br />

Not.<br />

Alle diese Beispiele belegen: Die <strong>AWO</strong> im Saarland ist ein<br />

kämpferischer Wohlfahrtsverband, der sich in der Tradition<br />

seiner Geschichte auch immer der sozialen Verantwortung<br />

und der Sorgen der Schwachen in unserer Gesellschaft<br />

verpflichtet fühlt. Die <strong>AWO</strong> wird entsprechend ihrer<br />

Grundsätze weiterhin als Anwalt für die von uns vertretenen<br />

Menschen aktiv sein.<br />

Die <strong>AWO</strong> im Saarland ist außerdem auch ein erfolgreicher<br />

sozialer Dienstleister, der mit einer umfangreichen Bandbreite<br />

von Einrichtungen und Diensten Menschen in allen<br />

sozialen Notlagen mit Kompetenz professionell zur Seite<br />

steht.<br />

In den vergangenen Jahren haben wir nach Aufbau und<br />

Modernisierung unserer stationären Einrichtungen in<br />

der Seniorenhilfe im Berichtszeitraum insbesondere die<br />

Werkstätten und Wohngruppen für Menschen mit Behinderungen<br />

modernisiert und umfassend erweitert. Wir bieten<br />

nun, neben unserer Betreuung für Menschen mit Behinderungen<br />

in dem ersten Arbeitsmarkt, auch ansprechende<br />

Wohnstätten und in unseren Werkstätten interessante und<br />

qualifizierte Tätigkeitsfelder.<br />

In den kommenden Jahren werden wir nun einen Schwerpunkt<br />

auf den Ausbau der Plätze in Kindertagesstätten<br />

legen. Mit einem Investitionsvolumen von 21,61 Mio. €,<br />

gefördert durch die öffentliche Hand, werden wir bis zum<br />

Jahr 2013 250 neue Krippenplätze und weitere 283 Plätze<br />

in Kindertagesstätten neu schaffen. Damit werden wir auch<br />

weitere 100 neue Arbeitsplätze im pädagogischen Bereich<br />

anbieten können.<br />

Sie können daran erkennen, dass die <strong>AWO</strong> sich stets engagiert<br />

um die Verbesserung der sozialen Dienstleistungen<br />

bemüht.<br />

Ich habe mich dazu entschlossen, mich nach 26 Jahren als<br />

<strong>AWO</strong> Landesvorsitzender im Jahr 2012 aus dem Amt zurückzuziehen<br />

und auf der Landeskonferenz im September 2012<br />

nicht mehr zu kandidieren.<br />

Ich bin froh und dankbar, dass es mir möglich war, gemeinsam<br />

mit vielen Mitstreiterinnen und Mitstreitern die<br />

<strong>AWO</strong> im Saarland auf solide Beine stellen zu dürfen. Die <strong>AWO</strong><br />

im Saarland ist sowohl wirtschaftlich als auch verbandlich<br />

– wir haben nach wie vor den höchsten Mitgliederschnitt<br />

im Bundesgebiet – gut aufgestellt.<br />

Es liegt nun an einer jüngeren Generation, diese Arbeit<br />

fortzusetzen und an der Zukunft der <strong>AWO</strong> aktiv mitzuwirken<br />

und diese positiv zu gestalten.<br />

Ich bedanke mich bei allen Freunden, Förderern und Mitstreitern<br />

und wünsche mir, dass sie in der Unterstützung<br />

für unsere gemeinsame Sache, für unsere <strong>AWO</strong>, nicht nachlassen<br />

werden.<br />

Der Kampf um gesellschaftliche Solidarität und für eine soziale<br />

und gerechte Gesellschaft braucht eine starke <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong>.<br />

Paul Quirin<br />

Landesvorsitzender


<strong>AWO</strong> Saarland: Ein attraktiver Arbeitgeber<br />

<strong>AWO</strong> Saarland –<br />

ein attraktiver Arbeitgeber<br />

Sozialer Verband und zukunftsfähiges Unternehmen<br />

bietet gute berufliche Perspektiven<br />

Die <strong>AWO</strong> ist ein unabhängiger, moderner und bundesweit<br />

aktiver Sozialverband und einer der sechs Spitzenverbände<br />

der Freien Wohlfahrtspflege. Hier wird nicht<br />

nach nationaler, politischer, konfessioneller, beruflicher<br />

oder gesellschaftlicher Zugehörigkeit gefragt, die <strong>AWO</strong> ist<br />

Ansprechpartner für alle gesellschaftlichen Gruppen. In<br />

allen <strong>AWO</strong>-Einrichtungen prägen die Grundwerte Freiheit,<br />

Gleichheit, Gerechtigkeit, Toleranz und Solidarität die sozialen<br />

Dienstleistungen.<br />

Die <strong>AWO</strong> zählt mittlerweile zu den größten Arbeitgebern<br />

im Land. Die Zahl der hauptamtlichen Mitarbeiter hat seit<br />

dem Jahr 2000 von 2589 bis Ende 2010 auf 4128 Beschäftigte<br />

einen gewaltigen Sprung gemacht und damit bereits<br />

die Zahl der Beschäftigten der RAG Deutsche Steinkohle im<br />

Saarland übertroffen.<br />

Auch für die Ausbildung junger Menschen wird viel<br />

getan. Um dem Fachkräftebedarf gerecht zu werden, hat<br />

die <strong>AWO</strong> die Zahl ihrer Ausbildungsplätze allein in den<br />

Altenpflegeberufen auf 153 Plätze gesteigert. Dazu sind<br />

die Arbeitsplätze durch Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen<br />

geschützt.<br />

Ein großes Plus der <strong>AWO</strong>:<br />

zufriedene und motivierte Mitarbeiter<br />

<strong>AWO</strong>-Mitarbeiter sind zufriedene Mitarbeiter. Mitarbeiterbefragungen<br />

stellen der <strong>AWO</strong> im Saarland durchgängig ein<br />

gutes Zeugnis aus. Das ist ein weiterer unschätzbarer Vorteil,<br />

der die <strong>AWO</strong> auszeichnet: zufriedene und motivierte<br />

Mitarbeiter, die soziale Dienstleistungen den Menschen zugewandt<br />

auf fachlich höchstem Niveau erbringen können.<br />

All dies ist nur auf einer gesunden wirtschaftlichen<br />

Basis möglich, die durch eine erfolgreiche Geschäftsführung<br />

gewährleistet wird. Folglich konnte in den letzten Jahren<br />

der Umsatz von 130 Mio. Euro auf knapp 170 Mio. Euro<br />

gesteigert werden.<br />

In 250 Einrichtungen und Projekten ist die <strong>AWO</strong> im Saarland<br />

in den Bereichen Stationäre Altenhilfe, Sozialstationen,<br />

Kindertagesstätten, Jugend- und Familienhilfe, Angebote<br />

für Menschen mit Behinderungen und weiteren Feldern sozialer<br />

Arbeit landesweit aktiv. Mit der Zertifizierung der Angebote<br />

nach der internationalen DIN ISO Norm 9001:2008<br />

(Qualitätsmanagement nach dem „<strong>AWO</strong>-QM-Tandem-Modell“)<br />

wird dokumentiert, dass hervorragende fachliche<br />

Arbeit zugunsten der uns anvertrauten Menschen geleistet<br />

wird.<br />

Zudem wurde in den vergangenen zehn Jahren mit Investitionen<br />

in der stationären Altenhilfe bewiesen, dass es möglich<br />

ist, hohe Standards mit zeitgemäßen, modernen Pflegeformen<br />

und Wirtschaftlichkeit zu vereinen.<br />

Sichere Arbeitsplätze und Unterstützung in Notfällen<br />

Als Arbeitgeber hält die <strong>AWO</strong> für ihre Mitarbeiter ein<br />

breites Spektrum an beruflicher Fort- und Weiterbildung in<br />

der verbandseigenen SozialAkademie bereit.<br />

Die <strong>AWO</strong> bietet ihren Mitarbeitern gute und sichere<br />

Arbeitsplätze mit einer Altersversorgung für alle auf Dauer<br />

Beschäftigten. <strong>AWO</strong>-Mitarbeiter können auch darauf vertrauen,<br />

dass sie in Notfällen von ihrem Arbeitgeber nicht<br />

alleine gelassen werden. Neben einem betrieblichen Beihilfefonds,<br />

der von den Arbeitnehmern und dem Arbeitgeber<br />

gemeinsam finanziert wird, wurde auf Initiative des<br />

Landesvorsitzenden Paul Quirin ein Härtefonds eingerichtet,<br />

der Mitarbeitern, die unverschuldet in Not geraten sind,<br />

schnell und unbürokratisch weiterhilft.<br />

Zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf unternimmt die<br />

<strong>AWO</strong> vielfältige Anstrengungen, damit Eltern oder Ange-<br />

hörige von Pflegebedürftigen ihre berufliche Tätigkeit mit<br />

ihren familiären Verpflichtungen verbinden können.<br />

All dies belegt: Die <strong>AWO</strong> hat sich vom Wohlfahrtsverband zu<br />

einem sicheren und guten Arbeitgeber mit hervorragender<br />

wirtschaftlicher Basis gemausert.<br />

Die <strong>AWO</strong> Saarland im Netz:<br />

www.awo-saarland.de<br />

2


3<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

Familie und Beruf vereinbaren?<br />

Wir unterstützen Sie dabei!<br />

Im Rahmen der letzten Landeskonferenz der <strong>AWO</strong> wurde<br />

beschlossen, dass sich der Verband künftig verstärkt mit<br />

dem Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ auseinandersetzen<br />

wird. Damit sind zwei wesentliche Aufgabenfelder<br />

vorgegeben.<br />

<strong>AWO</strong> als Dienstleister<br />

Veränderte Familienstrukturen einerseits, wie die zunehmende<br />

Anzahl von Alleinerziehenden, veränderte Anforderungen<br />

der Arbeitswelt (Mobilitätsanforderungen, Arbeitsverdichtung)<br />

andererseits führen dazu, dass Familien<br />

eine verbesserte Kinderbetreuungsinfrastruktur benötigen.<br />

Nur wenn ausreichend qualitativ hochwertige und zeitlich<br />

flexible Kinderbetreuungsangebote zur Verfügung stehen,<br />

können Eltern ohne schlechtes Gewissen Arbeit und Familie<br />

miteinander verbinden. In diesem Sinne beteiligt sich<br />

die <strong>AWO</strong> sehr stark beim Ausbau der Kindertageseinrichtungen<br />

im Saarland.<br />

<strong>AWO</strong> als Arbeitgeberin<br />

Die <strong>AWO</strong> als modernes Dienstleistungsunternehmen fühlt<br />

sich insbesondere ihren eigenen MitarbeiterInnen gegenüber<br />

verpflichtet, sie bei der Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf zu unterstützen. Die <strong>AWO</strong> möchte sowohl für die jetzigen<br />

Beschäftigten als auch für die zukünftigen Bewerberinnen<br />

und Bewerber ein attraktiver Arbeitgeber sein.<br />

Gut qualifizierte und zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

die sich mit ihrem Arbeitsfeld und dem Unternehmen<br />

identifizieren, sind eine Voraussetzung für die<br />

Qualität unserer Angebote. Wir sind auf dem Weg, innerbetrieblich<br />

eine Kultur der Familienfreundlichkeit zu schaffen<br />

und diese als Instrument der Personalbindung zu nutzen.<br />

Auf die Frage, wie „Familienfreundlichkeit im Unternehmen“<br />

konkret umzusetzen ist, gibt es keine gleichlautenden<br />

Antworten für alle Arbeitsfelder. Aufgrund der unterschiedlichen<br />

Rahmenbedingungen und Anforderungen in<br />

den einzelnen Sparten und Bereichen müssen passgenaue<br />

Konzepte und Vereinbarungen entwickelt werden.<br />

Bei der Umsetzung einer familienfreundlichen Unternehmenskultur<br />

sehen wir vor allem die Führungskräfte in der<br />

Verantwortung. Ihnen fällt die Mittlerrolle zwischen den<br />

betrieblichen Anforderungen und den familiären Bedürfnissen<br />

der Beschäftigten zu. Sie haben Vorbild- und Steuerungsfunktion<br />

und tragen ganz wesentlich zur gelebten<br />

familienfreundlichen Unternehmenskultur bei. Voraussetzung<br />

dafür ist jedoch das Wissen um die Bedeutung des<br />

Themas und um die bestehenden Angebote. Hierzu finden<br />

entsprechende Schulungen für Leitungskräfte statt.<br />

Die <strong>AWO</strong> Saarland hat bisher folgende familienorientierte<br />

Angebote für ihre MitarbeiterInnen geschaffen:<br />

• Kostenlose Beratung der MitarbeiterInnen im Rahmen<br />

unseres Eltern- und Seniorenservice während der<br />

Dienstzeit<br />

Dabei geht es insbesondere um Fragen zu Kinderbetreuungsplätzen,<br />

Vermittlung von Tagesmüttern, um Pflegeberatung<br />

oder Vermittlung von Pflegeheimplätzen.<br />

• Finanzielle Unterstützung der MitarbeiterInnen im<br />

Rahmen der Ferienbetreuung ihrer Kinder<br />

Seit 2011 übernimmt der <strong>Landesverband</strong> die Hälfte des<br />

Teilnehmerbeitrages für Mitarbeiterkinder, die die<br />

Ferienfreizeiten des Landesjugendwerkes in Anspruch<br />

nehmen.<br />

• Kontakthalteprogramm „Elternfrühstück“ für MitarbeiterInnen<br />

in Elternzeit<br />

Zweimal jährlich werden alle MitarbeiterInnen in Eltern-<br />

zeit gemeinsam mit ihren Kindern zu einem Eltern-<br />

frühstück eingeladen. Dabei werden sie über neue Ent-<br />

wicklungen im Unternehmen informiert und haben die<br />

Möglichkeit, Fragen zum Wiedereinstieg in den Beruf zu<br />

erörtern.<br />

Eine der nächsten Aufgaben, der wir uns stellen werden,<br />

betrifft die Umsetzung des neuen Familienpflegezeitgesetzes.<br />

Noch ist es schwierig, den Takt der Arbeitszeit mit dem<br />

Rhythmus der Familie in Einklang zu bringen. Dies zu verändern<br />

und neue, tragfähige Arbeitszeitmodelle zu ent-<br />

wickeln, stellt eines der wichtigsten Ziele in der nahen Zukunft<br />

dar.


Hilfe von Herzen<br />

Hier gibt’s Hilfe von Herzen<br />

Seniorenhilfe<br />

Landesgeschäftsstelle 0681 58605-100<br />

<strong>AWO</strong> ZuHause 0681 709510<br />

Behindertenhilfe<br />

Verbund für Integration und Bildung 06831 767-0<br />

Schule am Ökosee 06831 767-171<br />

Sozialpsychiatrie<br />

06873 9001-50<br />

Jugendhilfe<br />

Sozialpädagogisches Netzwerk 06841 96030<br />

Weiterbildung<br />

SozialAkademie 0681 75347-211<br />

Beratungsangebote<br />

Haus der Beratung Saarlouis 06831 9469-0<br />

Haus der Beratung Merzig 06861 9348-0<br />

Notlagen<br />

Frauenhaus Saarbrücken 0681 99180-0<br />

Notschlafstelle 0681 47622<br />

Kindertagesstätten<br />

0681 58605-137<br />

Kinder- und Jugendfreizeiten<br />

Landesjugendwerk 06898 85094-0<br />

<strong>AWO</strong> Saarland e.V.<br />

Hohenzollernstraße 45<br />

66117 Saarbrücken<br />

Tel.: 0681 58605-0<br />

Fax: 0681 58605-180<br />

E-Mail: info@awo-saarland.de<br />

www.awo-saarland.de<br />

Arbeitsgemeinschaft „<strong>AWO</strong> Südwest“ gegründet nur Entscheidungen zu treffen, die dem Ziel der<br />

Der <strong>Landesverband</strong> der <strong>AWO</strong> Saarland, der Bezirksverband<br />

der <strong>AWO</strong> Rheinland und der Bezirksverband<br />

der <strong>AWO</strong> Pfalz werden zukünftig eng zusammenarbeiten.<br />

Zu diesem Zweck haben die Verbände<br />

die „Arbeitsgemeinschaft <strong>AWO</strong> Südwest“ gegründet.<br />

„Die Mitgliedsverbände vereinbaren zur Verwirklichung<br />

des gemeinsamen Ziels eine intensive<br />

Abstimmung ihrer verbandlichen und unternehmerischen<br />

Aktivitäten und eine gemeinsame Weiterentwicklung<br />

ihrer Verbands- und Unternehmenspolitik“,<br />

heißt es im Vorwort des Vertrags, der<br />

Schaffung einer effizienten, zukunftssicheren <strong>AWO</strong><br />

Südwest dienen“. Wesentliche Aufgaben der Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>AWO</strong> Südwest sind die Abstimmung<br />

der Verbands- und Unternehmenspolitik und<br />

Intensivierung der Zusammenarbeit der Mitgliedsverbände,<br />

die Erarbeitung von Konzepten und Initiativen<br />

zur gemeinsamen Weiterentwicklung der<br />

verbandlichen und unternehmerischen Aufgaben,<br />

Entwicklung einer gemeinsamen Marketingstrategie<br />

sowie der Aufbau gemeinsamer Einrichtungen<br />

und Projekte.<br />

am 1. Dezember 2009 von den Vorsitzenden Paul<br />

Quirin (<strong>AWO</strong> Saarland), Rudi Frick (<strong>AWO</strong> Rheinland)<br />

und Klaus Stalter (<strong>AWO</strong> Pfalz) in Saarbrücken unterzeichnet<br />

wurde. Darin verpflichten sich die Verbände,<br />

„vertrauensvoll zusammenzuarbeiten und<br />

Blicken optimistisch in die Zukunft der drei Nachbarverbände<br />

(v.l.): Die Vorsitzenden Rudi Frick (<strong>AWO</strong><br />

Rheinland), Paul Quirin (<strong>AWO</strong> Saarland) und Klaus<br />

Stalter (<strong>AWO</strong> Pfalz).<br />

4


5<br />

Sichere Arbeitsplätze<br />

„Die <strong>AWO</strong> im Saarland ist ein attraktiver Arbeitgeber, weil<br />

wir dem Thema der Vereinbarkeit von Beruf und Familie besondere<br />

Aufmerksamkeit widmen und ambitionierte Fachkräfte<br />

bei uns individuelle Aufstiegsförderung erfahren.“<br />

Landesgeschäftsführerin Birgit Ohliger<br />

20 Mal Durchblick<br />

Seit 2005 bringt der „Durchblick“ drei Mal pro Jahr<br />

interessante Informationen rund um die <strong>AWO</strong> Saarland<br />

– im Oktober 2011 zum 20. Mal. Ob als Beilage<br />

in der Saarbrücker Zeitung oder als kostenlos<br />

verteilte Publikation, etwa bei Veranstaltungen<br />

oder Festen der <strong>AWO</strong>, der Durchblick wird gerne gelesen.<br />

Auch weil er eine feste Meinung vertritt und<br />

immer wieder soziale Gerechtigkeit anmahnt. Der<br />

Durchblick schafft klare Sicht auf das Notwendige.<br />

„Die <strong>AWO</strong> im Saarland ist ein attraktiver Arbeitgeber, weil<br />

wir Einsatzmöglichkeiten in allen Feldern sozialer Arbeit,<br />

Pflege, Erziehung und Betreuung anzubieten haben.“<br />

Landesgeschäftsführer Karl Fischer<br />

90 Jahre <strong>AWO</strong><br />

Die Sozialdemokratin Marie Juchacz rief am 13. Dezember<br />

1919 den „Hauptausschuss für <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong>“<br />

in der SPD ins Leben. In den Notzeiten<br />

der 20er Jahre entstand eine Vielzahl von Diensten<br />

und Einrichtungen der <strong>AWO</strong>: Nähstuben, Mittagstische,<br />

Werkstätten, Beratungsstellen. Viele sozialdemokratische<br />

Frauen und Männer wurden für einen<br />

sozialen Beruf ausgebildet. Ziel der <strong>AWO</strong> war es,<br />

die Not zu lindern, ihr vorzubeugen, Wohlfahrtsleistungen<br />

zu verbessern und moderne sozialpädagogische<br />

Methoden anzuwenden. Im Jahr 2009 feierte<br />

die <strong>AWO</strong> ihr 90-jähriges Bestehen.


Landesausschuss und -vorstand 2008-2012<br />

Landesausschuss 2008-2012:<br />

Der Landesausschuss setzt sich für die Wahlperiode<br />

2008-2012 aus den Landesvorstandsmitgliedern und<br />

folgenden VertreterInnen zusammen:<br />

Landesvorsitzender:<br />

Paul Quirin<br />

Albert-Schweitzer-Str. 4, 66352 Dorf im Warndt<br />

Stellvertretende Landesvorsitzende:<br />

Marcel Dubois<br />

Am Ordensgut 99, 66117 Saarbrücken<br />

KV Saarbrücken-Stadt<br />

Dr. Roland Märker<br />

Am Viktoriaschacht 16, 66346 Püttlingen<br />

KV Regionalverband Saarbrücken<br />

Horst Moser<br />

Grünewaldstr. 1, 66583 Spiesen-Elversberg<br />

KV Neunkirchen<br />

Heidrun Möller<br />

Domagkstr. 6, 66424 Homburg<br />

KV Saarpfalz-Kreis<br />

Schriftführer:<br />

Josef Wölfl<br />

Zum Kreimertsberg 23, 66663 Merzig<br />

KV Merzig-Wadern<br />

Historisches Dokument: Die offizielle Anerkennung des<br />

Hauptausschusses für <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong> e.V. als Sozialorganisation<br />

der freien Wohlfahrtspflege.<br />

BeisitzerInnen:<br />

Ilona Götz<br />

Am Berg 10, 66802 Überherrn<br />

KV Saarlouis<br />

Lothar Gross<br />

Brückenstr. 14, 66265 Heusweiler<br />

KV Regionalverband Saarbrücken<br />

Inge Lehmann<br />

Theodor-Fliedner-Str. 10, 66538 Neunkirchen<br />

KV Neunkirchen<br />

Hans Martin<br />

Gerhart-Hauptmann-Bogen 12, 66740 Saarlouis<br />

Landesvorstand<br />

Sonja Redel<br />

Am Öschweg 26 a, 66386 St. Ingbert<br />

KV Saarpfalz-Kreis<br />

Waltraud Trauthwein<br />

Eichenweg 4, 66280 Sulzbach<br />

KV Regionalverband Saarbrücken<br />

Claudia Wagner<br />

Birkenweg 8, 66701 Beckingen<br />

KV Merzig-Wadern<br />

Horst Wagner<br />

Schließstr. 14 a, 66839 Schmelz<br />

KV Saarbrücken-Stadt<br />

Marlene Weinmann<br />

Bornbachstr. 8, 66606 St. Wendel<br />

KV St. Wendel<br />

<strong>AWO</strong> fordert „Schluss mit der Sozialpiraterie!“<br />

Die <strong>AWO</strong> Saarland hat vor zunehmender Armut und<br />

drohender gesellschaftlicher Spaltung in Deutschland<br />

gewarnt. „Wir wollen ein Zeichen gegen die<br />

aktuelle Sozialpolitik setzen“, betonte der Landesvorsitzende<br />

Paul Quirin bei einer öffentlichen Aktion<br />

vor der Europa-Galerie 2011 in Saarbrücken.<br />

Viele Besucher und Passanten unterschrieben den<br />

<strong>AWO</strong>-Aufruf unter dem Motto „Schluss mit der Sozialpiraterie!“.<br />

Unterstützung kam auch vom SPD-<br />

Landesvorsitzenden Heiko Maas und von Saarbrückens<br />

Oberbürgermeisterin Charlotte Britz.<br />

Viele Passanten blieben stehen und informierten sich an<br />

den Ständen der <strong>AWO</strong> in der Saarbrücker Bahnhofstraße.<br />

6


7<br />

Landesausschuss und -vorstand 2008-2012<br />

Elfriede Holweck<br />

St. Ingberter Str. 116, 66386 St. Ingbert<br />

KV Saarpfalz-Kreis<br />

Manfred Schneider<br />

Kirrbachstr. 9, 66424 Homburg<br />

KV Saarpfalz-Kreis<br />

Hannelore Lämmel<br />

Raiffeisenstr. 2a, 66129 Saarbrücken<br />

KV Saarbrücken-Stadt<br />

Otto Rink<br />

Karlstr. 16, 66125 Saarbrücken<br />

KV Saarbrücken-Stadt<br />

Wolfgang Gelff<br />

Querstr. 3, 66130 Saarbrücken<br />

KV Saarbrücken-Stadt<br />

Hans-Jörg Ipfling<br />

Blumenstr. 35, 66564 Ottweiler<br />

KV Neunkirchen<br />

Dieter Maschke<br />

Beim Schafwald 11, 66589 Merchweiler<br />

KV Neunkirchen<br />

Helga Eck<br />

Sprengerstr. 19 / 8, 66346 Püttlingen<br />

KV Regionalverband Saarbrücken<br />

Dr. Kurt Wahrheit<br />

Rittersweg 12, 66271 Kleinblittersdorf<br />

KV Regionalverband Saarbrücken<br />

<strong>AWO</strong> Saarland positionierte sich mit sozialpoli-<br />

tischer Kampagne<br />

„Kinderarmut: Erkennen. Laut werden. Handeln!“ -<br />

mit diesem Slogan positionierte sich die <strong>AWO</strong> Saarland<br />

für das Wahljahr 2009 mit sozialpolitischen<br />

Forderungen gegen Kinderarmut und ihre Folgen.<br />

Die <strong>AWO</strong> setzte sich damit für eine gerechte, innovative<br />

und präventive Familienpolitik ein. Ihre Forderungen<br />

an die politischen Parteien unterstrich die<br />

<strong>AWO</strong> mit einer breit angelegten Kampagne.<br />

Annemarie Korn<br />

Zum Maiwald 9, 66271 Kleinblittersdorf<br />

KV Regionalverband Saarbrücken<br />

Rainer Schneider<br />

Eichenweg 2, 66280 Sulzbach<br />

KV Regionalverband Saarbrücken<br />

Gerald Linn<br />

Eichenstr. 7, 66629 Freisen<br />

KV St. Wendel<br />

Bernhard Balzert<br />

Zum Kollesborn 2, 66701 Beckingen<br />

KV Merzig-Wadern<br />

Thomas Kiefer<br />

Johannisstr. 66, 66663 Merzig<br />

KV Merzig-Wadern<br />

Herbert Conrad<br />

Schubertstr. 12, 66780 Rehlingen-Siersburg<br />

KV Saarlouis<br />

Hans-Werner Simon<br />

Schillerstr. 30, 66802 Überherrn<br />

KV Saarlouis<br />

Ingrid Klauck<br />

Bahnhofstr. 53, 66780 Rehlingen-Siersburg<br />

KV Saarlouis<br />

Vertreter des Landesjugendwerkes:<br />

Stefan Schadick<br />

Zum Sportplatz 19, 66649 Oberthal<br />

<strong>AWO</strong> Saarland startete Unterschriftenkampagne<br />

gegen die Kopfpauschale<br />

Gesundheitspolitik darf nicht nach Kassenlage gemacht<br />

werden, mit ständig neuen Belastungen<br />

für die Versicherten und Patienten. Gefordert sind<br />

vielmehr eine solide Finanzierung und die sozial<br />

gerechte Gestaltung des Gesundheitssystems. Die<br />

<strong>AWO</strong> Saarland startete eine Unterschriftenkampagne<br />

und positionierte sich somit klar. Sie lehnt die<br />

von der Bundesregierung im Jahr 2010 geplante<br />

Kopfpauschale ab. Sie ist unsolidarisch, ungerecht<br />

und teuer.


Landesausschuss und -vorstand 2008-2012<br />

Vertreterin der korporativen Mitglieder:<br />

Christa Piper<br />

Fraueninfo Josefine<br />

Türkenstr. 23, 66111 Saarbrücken<br />

Stellvertreterin:<br />

Christine Franz<br />

Stellv. Präsidentin der Rheuma-Liga Saar e.V.<br />

Schmollerstr. 2b, 66111 Saarbrücken<br />

Revisoren:<br />

Egbert Engel<br />

Frankenwaldstr. 9, 66386 St. Ingbert<br />

KV Saarpfalz-Kreis<br />

Wolfgang Harion<br />

Honzrather Str. 8, 66701 Beckingen<br />

KV Merzig-Wadern<br />

Helmut Weiler<br />

Trierer Str. 37, 66625 Nohfelden<br />

KV St. Wendel<br />

Kurt Göttel<br />

Waldstr. 5, 66130 Saarbrücken<br />

KV Saarbrücken-Stadt<br />

Landesgeschäftsführung:<br />

Karl Fischer, Landesgeschäftsstelle<br />

Hohenzollernstraße 45, 66117 Saarbrücken<br />

Birgit Ohliger, Landesgeschäftsstelle<br />

Hohenzollernstraße 45, 66117 Saarbrücken<br />

Horst Moser Mitglied im <strong>AWO</strong>-Präsidium<br />

Horst Moser, stellvertretender Landesvorsitzender<br />

der <strong>AWO</strong> und stellvertretender Kreisvorsitzender in<br />

Neunkirchen, ist Beisitzer im neu gewählten <strong>AWO</strong>-<br />

Präsidium. Auf der Bundeskonferenz in Berlin erhielt<br />

er 2009 73 Prozent der 440 Delegiertenstimmen.<br />

Moser folgte auf Paul Quirin, der nicht mehr<br />

kandidiert hatte. Das 13-köpfige ehrenamtliche<br />

Präsidium des Bundesverbandes trägt die Verantwortung<br />

für die strategische Steuerung und die<br />

verbands- und sozialpolitische Meinungsbildung<br />

des Spitzenverbandes der Freien Wohlfahrtspflege.<br />

Horst Moser<br />

<strong>AWO</strong> sieht wachsende Altersarmut<br />

Marie Juchacz<br />

Niedrigverdiener sind die größten Verlierer des<br />

wirtschaftlichen Aufschwungs. Das hat das Deutsche<br />

Institut für Wirtschaftsforschung festgestellt.<br />

Der drastische Anstieg von Leiharbeit und Minijobs<br />

mache die Kluft zu den Gutverdienern immer<br />

breiter. „Das ist Sozialpiraterie zu Lasten der<br />

Schwächsten in unserer Gesellschaft. Die Folge wird<br />

grassierende Altersarmut sein“, befürchten die Vorsitzenden<br />

der Arbeitsgemeinschaft <strong>AWO</strong> Südwest,<br />

Rudi Frick, Klaus Stalter und Paul Quirin. In einer<br />

gemeinsamen Erklärung forderten der <strong>AWO</strong>-<strong>Landesverband</strong><br />

Saarland, der <strong>AWO</strong>-Bezirksverband<br />

Rheinland und der <strong>AWO</strong>-Bezirksverband Pfalz flächendeckende<br />

Mindestlöhne.<br />

8


9<br />

Fachausschüsse, <strong>AWO</strong> Saarland<br />

Die Fachausschüsse setzen sich aus VertreterInnen der<br />

sieben <strong>AWO</strong>-Kreisverbände, der <strong>AWO</strong>-Jugend Saar, der<br />

Geschäftsführerin Birgit Ohliger und hauptamtlichen<br />

FachvertreterInnen der <strong>AWO</strong> zusammen. Sie sind Ideengeber<br />

und fachliche BegleiterInnen für den Vorstand und<br />

die Geschäftsführung.<br />

Fachausschuss Familie und Soziales<br />

Fachausschuss Eingliederungshilfe<br />

Fachausschuss Altenhilfe<br />

Fachausschuss Organisation und Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>AWO</strong>-Saarland-Stiftung ins Leben gerufen<br />

Paul Quirin hat an seinem 75. Geburtstag die <strong>AWO</strong>-<br />

Saarland-Stiftung für bedürftige Menschen ins Leben<br />

gerufen. Sie setzt sich für Wohnungslose und<br />

andere Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten<br />

ein. Das Startkapital betrug 100 000 Euro.<br />

Zur Geburtstagsfeier im Bürgerhaus Burbach hatte<br />

Quirin auch Wohnungslose aus Saarbrücken und<br />

Umgebung eingeladen. Mit ihnen fanden sich zahlreiche<br />

Gratulanten aus Politik, Wirtschaft, Kultur<br />

und sozialen Einrichtungen ein.<br />

Spendenkonto <strong>AWO</strong>-Saarland-Stiftung<br />

Sparkasse Saarbrücken<br />

Konto: 719 500<br />

BLZ: 590 501 01<br />

Korporative Mitglieder<br />

Deutsche Rheuma-Liga Saar e.V.<br />

Selbsthilfeverein Kindertagesstätte Püttlingen e.V.<br />

Fraueninfo Josefine Begegnungsstätte und<br />

Kinderbetreuung e.V.<br />

Kindertagesstätte Am Schenkelberg e.V.<br />

Interessengemeinschaft Dudweiler-Nord e.V.<br />

Kinder- und Jugendfarm Saarlouis e.V.<br />

SHG-Klinikum Merzig<br />

Von Fellenberg-Seniorenstift (bis 2011)<br />

Verein zur Förderung und Integration von Jugendlichen mit<br />

Migrationshintergrund und ihren Familien e.V.<br />

Aldona e.V.<br />

GPSD e.V.,<br />

Gesellschaft für psychologische und soziale Dienste<br />

Was Geht?! e.V.<br />

Türkischer Elternbund e.V.<br />

EFB Entwicklungsförderung Benin e.V.<br />

Denkwerkstatt e.V.<br />

HeartChor Saar e.V.<br />

2. Chance Saarland e.V.<br />

Frischer Auftritt, neue Funktionen<br />

Runderneuert und barrierefrei präsentiert sich seit<br />

2010 unter www.awo-saarland.de der Internetauftritt<br />

des <strong>Landesverband</strong>es. Mit der zeitgemäßen<br />

optischen Überarbeitung wurden auch viele neue<br />

Funktionen hinzugefügt. So werden die stationären<br />

Senioreneinrichtungen in einem virtuellen Rundgang<br />

vorgestellt (Registerkarte „Senioren“). Alle<br />

bislang veröffentlichten Benotungen durch den<br />

Medizinischen Dienst der Krankenkassen wurden<br />

den jeweiligen Einrichtungen direkt hinzugefügt.<br />

„Der kleine Fischer-Chor“ besteht seit 25 Jahren<br />

„Singen zur Gitarre mit Werner“ stand im Jahr 1985<br />

auf dem Programm der <strong>AWO</strong>-Frauenfreizeitgruppe.<br />

Der Abend bildete den Grundstein für den auch<br />

heute noch eifrigen Chor der <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong>.<br />

Nach seinem Leiter Werner Fischer wird er liebevoll<br />

auch „der kleine Fischer-Chor“ genannt. „So lang<br />

in uns ein Feuer brennt, sind wir immer für Euch<br />

da“, sagte Fischer anlässlich des Konzerts zum 25.<br />

Jubiläum im Jahr 2010, bei dem die 24 Frauen und<br />

sieben Männer des Chors mit ihren Stimmen - dazu<br />

sechs Gitarren, Handharmonika und Keyboard – ihr<br />

Publikum erneut begeisterten.


Mitgliederentwicklung<br />

<strong>AWO</strong> im Saarland<br />

Der Verein<br />

•<br />

•<br />

ca. 14.200 Mitglieder<br />

in 117 Ortsvereinen<br />

ca. 2.000 ehreamt-<br />

liche Helferinnen<br />

und Helfer<br />

Der Chor mit seinem Leiter Werner Fischer (rechts) im<br />

Jubiläumsjahr.<br />

Das Unternehmen<br />

•<br />

ca. 5.400<br />

MitarbeiterInnen in<br />

300 Einrichtungen<br />

davon ca. 800<br />

Menschen mit<br />

Behinderungen in<br />

unseren Werkstätten<br />

1967 - 2011 Mitgliederentwicklung <strong>AWO</strong> Saarland<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

9.000<br />

14.510<br />

15.439<br />

19.212<br />

20.914<br />

17.714<br />

18.668<br />

18.916<br />

17.694<br />

16.758<br />

Die <strong>AWO</strong> Saarland im Vergleich:<br />

Beste Mitgliederpräsenz bundesweit!<br />

16.432<br />

Saarland<br />

Einwohner 1.015.000<br />

Mitglieder<br />

Anteil<br />

14.300<br />

Deutschland<br />

81.729.000<br />

376.100<br />

1,38 % 0,46 %<br />

1967 1973 1975 1979 1983 1987 1991 1993 1997 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

16.694<br />

16.455<br />

<strong>AWO</strong>-Landesgeschäftsführer Dr. Roland Märker<br />

schied aus dem aktiven Dienst aus<br />

Dr. Roland Märker, mehr als 25 Jahren Geschäftsführer<br />

der <strong>AWO</strong>, schied Mitte Juli 2008 aus dem aktiven<br />

Berufsleben aus, genauer gesagt: Er wechselte<br />

in die „passive“ Phase seiner Altersteilzeit.<br />

Zur <strong>AWO</strong> kam Märker 1979, zunächst als Mitarbeiter<br />

im Bildungszentrum für Behinderte in Dillingen,<br />

dem heutigen Verbund für Integration und<br />

Bildung (V.I.B.), und als stellvertretender Leiter der<br />

Schule für Geistigbehinderte. 1981 wechselte er in<br />

die <strong>AWO</strong>-Landesgeschäftsstelle nach Saarbrücken<br />

und wurde Assistent der Geschäftsführung. Nur ein<br />

Jahr später - im Oktober 1982 - wurde Märker zunächst<br />

zum alleinigen Landesgeschäftsführer mit<br />

dem Schwerpunkt Verbandsarbeit berufen.<br />

15.975<br />

15.854<br />

15.631<br />

15.136<br />

14.880<br />

14.457<br />

14.576<br />

14.276<br />

Roland Märker hat durch seine hohe und anerkannte<br />

Fachkompetenz die <strong>AWO</strong> und die soziale<br />

Landschaft im Saarland geprägt und mit seinem<br />

Wirken maßgeblich zu deren Weiterentwicklung<br />

beigetragen.<br />

10


11<br />

26 Jahre <strong>AWO</strong>-Landesvorsitzender<br />

Zwei neue Werkstätten in Ensdorf<br />

Danke Paul Quirin!<br />

Die <strong>AWO</strong> hat im Gewerbegebiet „Saarplateau“ in<br />

Ensdorf im Jahr 2008 zwei neue Werkstätten für<br />

behinderte Menschen eröffnet: eine Werkstatt<br />

für geistig behinderte Menschen (120 Plätze) sowie<br />

eine Werkstatt für psychisch behinderte Menschen<br />

(48 Plätze). „Diese Einrichtungen leisten<br />

einen wichtigen Beitrag zur qualitativen Verbesserung<br />

der Beschäftigung und der wohnortnahen<br />

Versorgung behinderter Menschen“, betonte Sozialminister<br />

Gerhard Vigener bei der Eröffnungsfeier.<br />

Insbesondere die Werkstatt für seelisch behinderte<br />

Menschen schließe eine Versorgungslücke im Landkreis<br />

Saarlouis. Bei der Einweihungsfeier: Thomas Hartz, Gerhard<br />

Vigener, Reinhold Jost, Paul Quirin und Andreas<br />

Kiepsch.


Das Wirken Paul Quirins in Zahlen<br />

3.000 neue Arbeitsplätze geschaffen!<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

1.515<br />

2.048<br />

Stand: 31.12.2011<br />

2.589<br />

2.863<br />

2.945<br />

3.267<br />

1986 2000 2002 2004 2006 2011<br />

3.399<br />

3.497<br />

Mit Zivildienstleistenden und Werkstattbeschäftigten<br />

„<strong>AWO</strong> ist die organisierte Solidarität“<br />

Anlässlich eines Aufenthaltes 2009 im Saarland ist<br />

der damalige SPD-Bundesvorsitzende Franz Müntefering<br />

auch mit Spitzenvertretern der <strong>AWO</strong> zusammengetroffen.<br />

Im offenen Meinungsaustausch<br />

mit den Mitgliedern des Landesausschusses nahm<br />

Müntefering Stellung zu aktuellen politischen Fragen<br />

und würdigte die <strong>AWO</strong> als „organisierte Solidarität<br />

im besten Sinne“.<br />

Landesvorsitzender Paul Quirin überreichte Müntefering<br />

damals einen Leuchtturm aus der Fertigung<br />

des „Atelier kerativ“, verbunden mit der Hoffnung,<br />

dass dieser dabei helfe, die Sozialdemokratie auf<br />

sicherem Kurs zu halten. Zuvor hatte SPD-Landeschef<br />

Maas mit der Nachricht überrascht, dass seine<br />

Partei Quirin als einen von acht saarländischen<br />

3.536<br />

3.993<br />

5.400<br />

Vertretern für die Bundesversammlung nominiert<br />

hat, die am 23. Mai 2009 in Berlin den neuen Bundespräsidenten<br />

gewählt hat. Quirin ist seit 1964<br />

Mitglied der SPD.<br />

Eine Vielzahl Einrichtungen und<br />

soziale Projekten aufgebaut<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

In 25 Jahren:<br />

Umsatz vervierfacht!<br />

Mio. €<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

80<br />

1986 1996 2011<br />

38,9<br />

157<br />

83,5<br />

300<br />

164,1<br />

1986 1996 2011<br />

Erste Benefiz-Gala der <strong>AWO</strong>-Stiftung erbrachte<br />

3000 Euro für Menschen in sozialen Notlagen<br />

Menschen in besonderen sozialen Notlagen zu helfen<br />

- das ist das Ziel der <strong>AWO</strong>-Saarland-Stiftung.<br />

Um dieser Aufgabe nachkommen zu können, heißt<br />

es immer wieder fleißig Spenden einwerben. Bei einem<br />

Primeur-Abend im Haus der Handwerkskammer<br />

zeigten sich die Gäste spendierfreudig: 3000<br />

Euro kamen bei der ersten Benefiz-Gala der Stiftung<br />

zusammen. „Wir wollen mit dieser Stiftung<br />

in Ergänzung unserer Arbeit als Wohlfahrtsverband<br />

schnelle und unbürokratische Hilfen im Einzelfall<br />

sicherstellen und damit Brücken zurück in die Gesellschaft<br />

bauen“, betonte der <strong>AWO</strong>-Landesvorsitzende<br />

Paul Quirin in seiner Begrüßung.<br />

12


13<br />

Wirtschaftliche Entwicklung<br />

Unsere wirtschaftliche Leistung:<br />

Eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung!<br />

Mio. €<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

38,9<br />

83,5<br />

105,9<br />

111,01<br />

1986 1996 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Ihr Engagement ist es uns wert!<br />

Ein guter Service für alle, die sich in unserem Verband<br />

ehrenamtlich engagieren, ist für uns selbstverständlich!<br />

Als Bindeglied zwischen dem <strong>Landesverband</strong> und den<br />

Ortsvereinen ist die Servicestelle Ehrenamt kompetenter<br />

Ansprechpartner für alle Anliegen unserer Ehrenamtlichen.<br />

115,97<br />

123,8<br />

<strong>AWO</strong>-Landeskonferenz am 7. September 2008 in<br />

der Saarlandhalle in Saarbrücken<br />

Am 7. September 2008 sind in der Saarlandhalle<br />

in Saarbrücken die mehr als 300 Delegierten aus<br />

den sieben Kreisverbänden zusammengetreten, um<br />

die Rechenschaftsberichte der Gremien entgegenzunehmen,<br />

die Mitglieder des Landesvorstandes zu<br />

wählen und die inhaltlichen Schwerpunkte zur Zukunft<br />

der <strong>AWO</strong> zu bestimmen.<br />

Entsprechend ihrer Historie setzt sich die <strong>AWO</strong> seit<br />

der Gründung als politische Interessengemeinschaft<br />

für soziale Gerechtigkeit und sozialen Fortschritt<br />

ein. Demzufolge ist es nur konsequent, dass sie<br />

im Rahmen ihrer Landeskonferenz auf die drängenden<br />

aktuellen sozialen Fragen politisch eindeutige<br />

Antworten finden will. Zur Konferenz lagen<br />

123,93<br />

136,34<br />

140,35<br />

146,35<br />

154,6<br />

160,25<br />

164,1<br />

Leitanträge zu den Themen „Chancengerechtigkeit<br />

für Kinder“, „Angebote für SeniorInnen sichern und<br />

weiterentwickeln“ und zum Themenkomplex „Eingliederungshilfe“<br />

vor.<br />

Eine Mitarbeiterin kümmert sich hier um die Belange der<br />

engagierten <strong>AWO</strong>-Mitglieder in den Ortsvereinen. Neben<br />

einem Begegnungsstättenführer für das Saarland, das<br />

Rheinland und die Pfalz sowie einem Veranstaltungs-<br />

kalender werden hier Infobriefe erstellt. Die Infobriefe erscheinen<br />

regelmäßig und bieten den Ortsvereinen umfassende<br />

Informationen über Neuigkeiten im Verband.<br />

Kontakt: Ilse Jung, 0681 58605-132<br />

Positive Bilanz zur Ausstellung „Kunst trotz(t)<br />

Armut“ in Saarbrücken<br />

Einige tausend Menschen haben Anfang des Jahres<br />

2010 die Wanderausstellung „Kunst trotz(t) Armut“<br />

in Saarbrücken gesehen. Vier Wochen lang waren in<br />

der Sparkasse, in der Ludwigskirche und im Rathaus<br />

St. Johann bildnerische Werke bekannter Künstler<br />

über Armut, Wohnungslosigkeit und soziale Ausgrenzung<br />

ausgestellt. Auch Betroffene selbst hatten<br />

zu der Ausstellung beigetragen. Realisiert wurde die<br />

Ausstellung der <strong>AWO</strong> Saarland in zusammenarbeit<br />

der Evangelischen Obdachlosenhilfe. Sie wollte damit<br />

im Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Armut<br />

und Ausgrenzung auf die Not einer zunehmenden<br />

Zahl von Menschen in der Region hinweisen.


Kampagne Kinderarmut<br />

Zum Abschluss der <strong>AWO</strong>-Kampagne gab es Aufgabenhefte<br />

für die Landtagsparteien<br />

In einem öffentlichen Klassenzimmer, mitten auf der Bahnhofstraße<br />

in Saarbrücken, teilte die <strong>AWO</strong> im Jahr 2009 Politikern<br />

Aufgabenhefte mit wichtigen Aufgaben für‘s nächste<br />

Schuljahr - sprich: die kommende Legislaturperiode - aus.<br />

Die Schulstunde vor Publikum galt einem Fach, das die <strong>AWO</strong><br />

in einer landesweiten Kampagne auf den Stoffplan gesetzt<br />

hatte: der Kinderarmut, ihren Auswirkungen und den<br />

Möglichkeiten ihrer Beseitigung. Stellvertretend für die im<br />

Landtag vertretenen Parteien drückten Anja Wagner-Scheid<br />

(CDU), Cornelia Hoffmann-Bethscheider (SPD), Claudia Willger-Lambert<br />

(Bündnis90/Grüne) und Martina Engel-Otto<br />

(FDP) die Schulbank. Sie ließen sich vom <strong>AWO</strong>-Landesvorsitzenden<br />

Paul Quirin und von Landesgeschäftsführerin Birgit<br />

Ohliger über Kinderarmut und deren Auswirkungen informieren<br />

und nahmen die politischen Forderungen der <strong>AWO</strong><br />

in Form eines Aufgabenheftes entgegen.<br />

Die Forderungen der <strong>AWO</strong> im Rahmen der Kampagne<br />

Kinderarmut<br />

Die <strong>AWO</strong> tritt für eine gerechte, innovative und präventive<br />

Familienpolitik ein. Sie fordert die politischen Entscheidungsträger<br />

auf allen Ebenen auf, Ursachen und<br />

Folgen der Kinderarmut nachhaltig zu bekämpfen.<br />

1. Die Sicherung von Zukunftschancen für alle Kinder<br />

muss zur Chefsache werden<br />

2. Existenzsichernde Grundsicherung von 500 Euro für<br />

jedes Kind<br />

Fachtagung zeigte Probleme auf<br />

Nach Angaben der Arbeitskammer des Saarlandes<br />

im Jahr 2009 lebte jedes sechste Kind im Saarland<br />

von Hartz IV. Das hat zur Folge, dass Kinder<br />

aus betroffenen Familien mit geringeren Chancen<br />

auf Bildung und soziale Teilhabe aufwachsen. „Das<br />

muss sich dringend ändern“, sagte <strong>AWO</strong>-Landesgeschäftsführerin<br />

Birgit Ohliger und forderte, wie die<br />

<strong>AWO</strong> auf Bundesebene, eine eigenständige Grundsicherung<br />

für Kinder.<br />

Bei der Fachtagung „Kinderarmut im Saarland“<br />

in der Katholischen Hochschule für Soziale Arbeit<br />

in Saarbrücken waren die Ziele eine Bestandsaufnahme<br />

und das Ausloten von Verbesserungsmöglichkeiten.<br />

Die Fakten zur aktuellen Lage lieferte<br />

Werner Müller von der Arbeitskammer.<br />

Werner Müller: „Familieneinkommen reicht oft nicht<br />

aus.“<br />

1Schulheft <strong>AWO</strong>_27.05.09 27.05.2009 17:21 Uhr Seite 1<br />

Probedruck<br />

C M Y CM MY CY CMY K<br />

3. Bis dahin: Vorrang für die<br />

Förderung von Kindern<br />

gering verdienender und<br />

arbeitsloser Eltern<br />

4. Senkung der Mehrwertsteuer<br />

auf kindbezogene<br />

Produkte<br />

5. Qualifizierte Betreuung,<br />

Erziehung und Bildung von<br />

Geburt an<br />

6. Kostenlose Schulbildung für<br />

alle,<br />

Echte Ganztagsschulen<br />

7. Unterstützung der Eltern in ihrer erzieherischen<br />

Verantwortung<br />

8. Prävention und Teilhabe anstatt Krisenintervention<br />

9. Kostenfreies und gesundes Essen in Kindertagesstätten<br />

und Schulen – Durchgängige medizinische<br />

Versorgung<br />

10. Mindestlohn vom Arbeitgeber anstatt Aufstockung<br />

aus Sozialabgaben<br />

Zur Umsetzung dieser Forderungen darf es keine<br />

Tabus geben. Das betrifft auch die Wiedereinführung<br />

der Vermögenssteuer und anderer Möglichkeiten einer<br />

fair gestalteten gesellschaftlichen Umverteilung. Eine<br />

solche Umverteilung darf erst bei höheren Einkommen<br />

und Vermögen ansetzen, um ein weiteres Abrutschen<br />

der Mittelschicht in prekäre Lebenslagen und in Armut<br />

zu verhindern.<br />

Fachtagung zu Folgen von Kinderarmut<br />

„Arm dran - was nun?“ war das Thema einer Fachtagung<br />

im November 2011 in der Volkshochschule<br />

am Schlossplatz in Saarbrücken. In der gemeinsamen<br />

Veranstaltung von <strong>AWO</strong> Saarland und Regionalverband<br />

Saarbrücken ging es um die Ergebnisse der<br />

saarländischen Kinderarmutsstudie und die daraus<br />

resultierenden Folgen für den Regionalverband.<br />

Im Regionalverband Saarbrücken wachsen rund 24<br />

Prozent der Kinder unter Armutsbedingungen auf.<br />

Zu dem Ergebnis kam die Vertiefungsstudie „Armut<br />

von Kindern und Jugendlichen im Saarland“, vorgestellt<br />

von der Landesregierung im Juni 2011. Bei<br />

der Fachtagung stellten Experten neuste Untersuchungsergebnisse<br />

vor, die das Thema aus verschiedenen<br />

Perspektiven beleuchteten.<br />

14


15<br />

<strong>AWO</strong> Südwest<br />

Die <strong>AWO</strong>-Verbände im Südwesten<br />

stark und zukunftsfähig machen …<br />

Mit diesem Ziel sind die Verbände der <strong>AWO</strong> Saarland, Rheinland<br />

und Pfalz angetreten, als sie sich im Dezember 2009<br />

zu einer „Arbeitsgemeinschaft <strong>AWO</strong> Südwest“ zusammenschlossen.<br />

Mit ihrer verstärkten Kooperation wollen sie<br />

• als Mitgliederverbände und Organisatoren bürgerschaftlichen<br />

Engagements,<br />

• als sozialpolitische Interessenvertretung gegenüber<br />

Öffentlichkeit und Politik,<br />

• als erfolgreiche Unternehmen der Sozialwirtschaft<br />

zur Zukunftssicherung als soziale Dienstleister beitragen.<br />

Daran arbeiten verschiedene Arbeitsgruppen. Die Projektgruppe<br />

Verband entwickelt Positionen zu aktuellen sozialpolitischen<br />

Themen. Sie berät Strategien der gemeinsamen<br />

Mitgliederwerbung und gemeinsamer Serviceleistungen für<br />

ihre Gliederungen. So wurden ein „Begegnungsstättenführer“<br />

Rheinland-Pfalz / Saarland entwickelt und übergreifende<br />

Seminare zum inhaltlichen Austausch und zur Begegnung<br />

der Kreisvorstände durchgeführt.<br />

Die Projektgruppe „Unternehmen“ nutzt Synergien und<br />

Preisvorteile beim gemeinsamen Einkauf, wodurch bereits<br />

wirtschaftliche Effekte erzielt werden konnten. Voneinander<br />

zu lernen und gemeinsam Qualitätsstandards weiter zu<br />

entwickeln, ist das Ziel der AG Altenhilfe: hier werden Pflegemodelle<br />

diskutiert und neue Konzepte der Demenzbetreuung<br />

und Wohngruppenmodelle entwickelt.<br />

Tage der <strong>AWO</strong> am 9. und 10. Mai in der Saar-<br />

brücker Kongresshalle mit vielen Informationen<br />

und Unterhaltung für die ganze Familie<br />

„Wir bauen Brücken!“ hieß es bei der ersten Sozialmesse<br />

der <strong>AWO</strong> Saarland am Samstag, 9. Mai 2009,<br />

und Sonntag, 10. Mai 2009, in der Kongresshalle in<br />

Saarbrücken. Dort hatte der Wohlfahrtsverband die<br />

ganze Breite seiner professionellen Angebotsvielfalt<br />

und seines ehrenamtlichen Engagements präsentiert.<br />

Die Besucher erwartete ein bunter Mix mit jeder<br />

Menge Information und Unterhaltung. Schauplätze<br />

an beiden Tagen waren der Saal West und<br />

das angrenzende Freigelände. Hier stellte sich die<br />

<strong>AWO</strong> mit ihren Einrichtungen vor.<br />

Zur Erschließung von Ressourcen für den koordinierten Ausbau<br />

bestehender und den Aufbau neuer Geschäftsfelder,<br />

wurde am 2. März 2010 die gemeinsame <strong>AWO</strong> Südwest<br />

gGmbh gegründet (siehe Infokasten).<br />

Nicht zuletzt wird in der <strong>AWO</strong> Südwest kräftig gefeiert: Bei<br />

dem stimmungsvollen Auftakt zum ersten <strong>AWO</strong> Südwest-<br />

Treffen 2010 in der Jugendstil-Festhalle in Landau sagte Ehrengast<br />

Kurt Beck, Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz,<br />

die Arbeitsgemeinschaft sei „eine riesige Chance des Föderalismus“.<br />

Regionale Grenzen seien keine „Abgrenzungsgrenzen“,<br />

so Beck, der selbst auch <strong>AWO</strong>-Mitglied ist. Verteilungsgerechtigkeit,<br />

eine gute Ausbildung für alle Kinder,<br />

in alten Menschen eine Chance und keine Last zu sehen -<br />

das sind für Beck drei Säulen des sozialen Rechtsstaats.<br />

Die Worte passten zum großen Motto der <strong>AWO</strong> Südwest:<br />

„Zukunft gemeinsam gestalten.“<br />

Fortgesetzt wurden die <strong>AWO</strong> Südwest-Treffen 2011 in<br />

Worms am Rhein mit einem fröhlichen Fest der großen<br />

<strong>AWO</strong>-Familie. Wie seine Kollegen Rudi Frick und Klaus<br />

Stalter, zeigte sich auch der <strong>AWO</strong> Landesvorsitzende Paul<br />

Quirin sehr zufrieden mit dem Gemeinschaftstag: „Wenn<br />

Saarländer, Rheinländer und Pfälzer so schön miteinander<br />

feiern können, dann werden sie auch ganz andere<br />

Dinge bewältigen!“


<strong>AWO</strong> Südwest<br />

<strong>AWO</strong> Südwest gGmbH gegründet – Nachbarverbände<br />

werden gemeinsam in Rheinland-Pfalz tätig<br />

Die <strong>AWO</strong>-Bezirksverbände Pfalz und Rheinland und<br />

der <strong>AWO</strong>-<strong>Landesverband</strong> Saarland sind gemeinsam in<br />

Rheinland-Pfalz tätig. Hierzu wurde im März 2010 eine<br />

gemeinsame Gesellschaft gegründet. Die <strong>AWO</strong> Südwest<br />

gGmbH entwickelt in Rheinland-Pfalz Angebote in den<br />

Bereichen Kinder- und Jugendhilfe, Arbeitsmarktpolitik<br />

und der kommunalen Sozialpolitik entwickeln.<br />

Sitz der Gesellschaft ist Kaiserslautern. Zum Geschäftsführer<br />

wurde der Direktor des Sozialpädagogischen Netzwerks<br />

der <strong>AWO</strong> (SPN), Peter Barrois, bestellt. In der gemeinnützigen<br />

Gesellschaft sollen <strong>AWO</strong>-Einrichtungen<br />

der Kinder-, Jugend und Familienhilfe zusammengeführt<br />

werden. In der Startphase werden 45 Mitarbeitende<br />

beschäftigt.<br />

Ziel der <strong>AWO</strong> Südwest gGmbH ist der Aufbau neuer Angebote.<br />

Dabei geht es vor allem um die Tätigkeitsfelder<br />

ambulante, teilstationäre und stationäre Hilfe zur Erziehung,<br />

Kindertageseinrichtungen, Freiwillige Ganztagsschulen<br />

und Schulsozialarbeit, außerschulische Jugendarbeit,<br />

Gemeinwesenarbeit, Qualifizierung und<br />

Ausbildung junger Menschen, Berufsvorbereitung und<br />

Jugendsozialarbeit sowie Qualifizierung, Beschäftigung<br />

und Vermittlung von erwachsenen Arbeitslosen.<br />

So wird die gGmbH neben der Tagesgruppe in Trier im<br />

Modellprojekt der sozialraumorientierten Jugendhilfe<br />

im Kreis Trier-Saarburg tätig. Das Projektbüro in Boppard<br />

wird um „Betreutes Wohnen“ zur Begleitung des<br />

Übergangs von Schule in den Beruf erweitert. Zum einen<br />

verfügt die <strong>AWO</strong> Südwest gGmbH über die „Schulsozialarbeit“<br />

in Kirn, zum anderen konnten weitere fünf<br />

Mitarbeiter für die Sozialarbeit an Schulen des Landkreises<br />

Bad Kreuznach eingestellt werden. Ebenfalls in Bad<br />

Kreuznach wurde das Haus der <strong>AWO</strong> mit wohnortnaher<br />

Hilfe für Menschen in vielen Lebenslagen eingerichtet.<br />

In Kirn sollen ab diesem Sommer neun Kinder im Alter<br />

zwischen sechs und 14 Jahren mit traumatischen<br />

Gewalterfahrungen ein Zuhause finden. In Zahlen ausgedrückt<br />

sind in der <strong>AWO</strong> Südwest gGmbH zum jetzigen<br />

Zeitpunkt insgesamt 58 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

beschäftigt, der Umsatz lag 2011 bei 1,7 Mio. € -<br />

Dies alles, Dank einer ausgesprochen guten Zusammenarbeit<br />

von Haupt- und Ehrenamt!<br />

16


17<br />

<strong>AWO</strong> Südwest<br />

Altersarmut droht – <strong>AWO</strong> zeigt<br />

Wege zum Gegensteuern auf<br />

Positionspapier der <strong>AWO</strong> Südwest richtet konkrete Forderungen<br />

an die Politik<br />

Die Kluft zwischen Arm und Reich ist gravierend gewachsen.<br />

Unsere sozialen Sicherungssysteme wurden bedenklich<br />

ausgehöhlt; sie drohen in den Augen der jüngeren Generation<br />

ihre Berechtigung zu verlieren. „Die Folgekosten der<br />

bevorstehenden Altersarmut werden die Sozialsysteme erdrücken“,<br />

befürchten die Vorsitzenden der im Rahmen der<br />

<strong>AWO</strong> Südwest kooperierenden Verbände Saarland, Rheinland<br />

und Pfalz, Paul Quirin, Rudi Frick und Klaus Stalter. In<br />

einer Konferenz der Verbände im rheinhessischen Saulheim<br />

wurde die Politik zum sofortigen Handeln aufgefordert.<br />

Unter Federführung von Heidrun Möller, Vorsitzende der<br />

Arbeitsgemeinschaft Sozialpolitik in der <strong>AWO</strong> Südwest und<br />

Roland Märker, Vorsitzender der Projektgruppe Verband,<br />

wurde ein Antrag an die Bundeskonferenz beschlossen,<br />

der Maßnahmen zum Gegensteuern aufzeigt. Gefordert<br />

werden darin eine Rente, die den Lebensstandard sichert,<br />

das Zurückdrängen prekärer Beschäftigungsverhältnisse,<br />

das Herstellen armutsfester und zukunftssicherer sozialer<br />

Sicherungssysteme, die Verbesserung der eigenständigen<br />

Alterssicherung von Frauen sowie die paritätische Finanzierung<br />

der Rente anstatt Privatisierung zu Lasten der<br />

Arbeitnehmer. Zudem erklärt die <strong>AWO</strong> als Arbeitgeber, die<br />

Maßstäbe verpflichtend auch bei sich selbst anzulegen.<br />

„Die Politik kann und muss Altersarmut verhindern.“<br />

Heidrun Möller, die Autorin des Antrags<br />

Zuvor hatte sich die <strong>AWO</strong> Saarland intensiv mit dem Thema<br />

auseinandergesetzt. Aufgerüttelt durch einen Vortrag von<br />

Werner Müller, Abteilungsleiter Gesellschaftspolitik der Arbeitskammer<br />

des Saarlandes, im Fachausschuss Familie und<br />

Soziales, trug die <strong>AWO</strong> Saarland die Diskussion in alle ihre<br />

Kreisverbände und schließlich auch in die <strong>AWO</strong> Südwest.<br />

Das nun vorgelegte umfangreiche Antragspapier enthält<br />

eine ganze Reihe konkreter Forderungen. Etwa die nach<br />

Ausdehnung der gesetzlichen Rentenversicherung auf alle<br />

Erwerbstätigen. Gute Arbeit stärke die Rentenkassen, daher<br />

müsse sozialversicherungspflichtige Arbeit die Regel<br />

sein und Mindestlohn durch die Arbeitgeber statt Aufstockung<br />

durch die Sozialkassen gezahlt werden. Für Frauen<br />

wird der gleiche Lohn wie für Männer gefordert.<br />

„Armutsfest und zukunftssicher“ werden die Sozialsysteme<br />

nach Auffassung der <strong>AWO</strong> Südwest beispielsweise durch den<br />

Ausbau der Grundsicherung im Alter sowie die Reform der<br />

Kranken- und Pflegeversicherung als Bürgerversicherung<br />

mit Einzahlung in eine gemeinsame Kasse. Da Altersarmut<br />

überwiegend Frauen betrifft, ist die eigenständige Alterssicherung<br />

für Frauen der <strong>AWO</strong> besonders wichtig. Gefordert<br />

werden unter anderem strukturelle Maßnahmen zur besseren<br />

Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf sowie die<br />

Abschaffung des Betreuungsgeldes.<br />

Die Schieflage der Rentenfinanzierung will die <strong>AWO</strong> umgehend<br />

beseitigt sehen. So spricht sie sich etwa für die Beibehaltung<br />

der paritätischen Finanzierung aus und fordert<br />

ergänzend die Einführung einer Wertschöpfungsabgabe für<br />

Unternehmen, je nach Umsatz und im Verhältnis zur Lohnsumme<br />

und Beschäftigtenzahl. Damit sollen kapitalintensive<br />

Betriebe stärker an der Finanzierung der Rentenversicherung<br />

beteiligt werden.<br />

Das komplette Papier ist im Internet unter<br />

www.awo-saarland.de nachzulesen.<br />

<strong>AWO</strong>-Sozialbarometer<br />

Das <strong>AWO</strong>-Sozialbarometer wird in regelmäßigen Abständen<br />

von TNS-Infratest im Auftrag des Bundesverbandes<br />

erhoben. Danach befürchten ein Drittel aller<br />

befragten Bürger, im Ruhestand nicht ohne finanzielle<br />

Unterstützung durch den Staat oder die Familie auszukommen<br />

und damit von Altersarmut betroffen zu sein.<br />

Bei jungen Menschen zwischen 18 und 29 Jahren sorgt<br />

sich sogar rund die Hälfte um ihre finanzielle Situation<br />

im Alter.<br />

Im Internet: www.awo-sozialbarometer.org


<strong>AWO</strong> Südwest


19<br />

Freiwilligen Büro<br />

Freiwilligendienste bei der <strong>AWO</strong> – eine Erfolgsgeschichte!<br />

„Du musst nicht reich sein, um viel geben zu können!“<br />

oder „Du brauchst kein Auto, um Menschen zu bewegen!“<br />

Die Slogans, denen jeweils ein Bild einer selbstbewusst<br />

blickenden jungen Frau oder eines zielstrebig wirkenden<br />

jungen Mannes beigefügt ist, sind Teil der Werbekampagne<br />

des <strong>AWO</strong> Bundesverbandes für die Freiwilligendienste<br />

bei der <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong>. Seit Einführung des Bundesfreiwilligendienstes<br />

(BFD) im Jahr 2011 wirbt der Verband mit<br />

der Kampagne „freiwillich“ und will damit engagierte Menschen<br />

für einen Freiwilligendienst begeistern. Dabei wird<br />

sowohl das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) als auch der Nachfolger<br />

des Zivildienstes - der Bundesfreiwilligendienst -<br />

von der <strong>AWO</strong> angeboten.<br />

Doch nicht nur über Flyer und Plakate wird geworben.<br />

Auf einer Homepage im Internet wird detailliert über die<br />

Möglichkeiten des freiwilligen Einsatzes informiert. In einer<br />

Online-Stellenbörse können Interessierte Einsatzstellen<br />

suchen. Es gab Fernseh- und Radiospots. In Saarbrücken<br />

waren die Motive in der Saarbahn zu sehen und das<br />

Team des Freiwilligenbüros war auf Berufs- und Ausbildungsmessen<br />

im Saarland präsent. „Durch die Flexibilität<br />

aller Beteiligten wurde es geschafft, eine Kampagne<br />

zielgruppengenau zu gestalten und durchzuführen“, sagt<br />

Gerd Schillo, Leiter des <strong>AWO</strong>-Freiwilligenbüros bei der <strong>AWO</strong><br />

Saarland. So habe die gute Öffentlichkeitsarbeit durchaus<br />

dazu beigetragen, dass der Bundesfreiwilligendienst recht<br />

schnell etabliert wurde.<br />

Zahl der Interessenten hat sich verdreifacht<br />

Doch nicht nur im Hinblick auf den BFD – dessen Einführung<br />

im vergangenen Jahr ganz sicher eine Zäsur war –<br />

ist durchaus von einer Erfolgsgeschichte der Freiwilligen<br />

<strong>AWO</strong> startete Kampagne für Freiwilligendienste<br />

Die Einführung des Bundesfreiwilligendienstes (BFD)<br />

im Jahr 2011 bedeutete für die <strong>AWO</strong> als Trägerin<br />

von über 14 000 sozialen Diensten und Einrichtungen<br />

in Deutschland eine große Herausforderung.<br />

Aus diesem Grund hatte die <strong>AWO</strong> die bundesweite<br />

und öffentlichkeitswirksame Kampagne<br />

“freiwillich“ entwickelt.<br />

Die Homepage www.awo-freiwillich.de und die<br />

Facebookseite „<strong>AWO</strong> freiwillich“ sind die zentralen<br />

Elemente der Kampagne. Auf der Homepage können<br />

sich Interessierte nicht nur über die Möglichkeiten<br />

der Freiwilligendienste informieren, sondern<br />

auch über die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten.<br />

Die Kampagne wird unterstützt von VIVA und der<br />

Glücksspirale.<br />

Bundesfreiwilligendienst bei der <strong>AWO</strong> Saar erfolgreich<br />

gestartet<br />

Der Bundesfreiwilligendienst (BFD), der als Ersatz<br />

für den Zivildienst eingeführt wurde, erfreute sich<br />

rasch zunehmender Bekanntheit. Bereits nach wenigen<br />

Monaten wendeten sich vermehrt Interessenten<br />

an das Freiwilligen-Büro der <strong>AWO</strong> Saar in<br />

Riegelsberg. Im Oktober des Berichtsjahres hatten<br />

sich bereits über 75 Freiwillige für den BFD bei der<br />

<strong>AWO</strong> beworben.<br />

Die engagierten BFDler sind in den <strong>AWO</strong>-Verbänden<br />

in Rheinland, Pfalz und dem Saarland eingesetzt.<br />

Seit Anfang August 2011 arbeiten sie in der<br />

Altenhilfe, der Behindertenhilfe, der Kinder- und<br />

Jugendhilfe sowie in der Sozialpsychiatrie.<br />

dienste bei der <strong>AWO</strong> Saarland zu reden. In den vergangenen<br />

zehn Jahren hat sich die Zahl derer, die sich im <strong>Landesverband</strong><br />

für einen Freiwilligendienst entschieden haben, verdreifacht.<br />

Viele junge Menschen, die sich freiwillig engagieren,<br />

können – insbesondere in der Altenhilfe – in ein<br />

Ausbildungsverhältnis übernommen werden. Auch in anderen<br />

Arbeitsbereichen kehren ehemalige Freiwillige nach<br />

ihrem Studium oft wieder zur <strong>AWO</strong> zurück. Die Qualität ihrer<br />

Arbeit bereichert das Angebot der <strong>AWO</strong> Saarland, was<br />

an den überwiegend positiven Rückmeldungen der Einsatzstellen<br />

abzulesen ist.<br />

Als im vergangenen Jahr zu dem in der Bevölkerung bekannten<br />

FSJ der neu geschaffene Bundesfreiwilligendienst<br />

hinzukam, waren zunächst einige Hürden zu überwinden.<br />

„Es sind Unsicherheiten durch den hohen Zeitdruck und<br />

durch handwerkliche Fehler in der Gesetzgebung entstanden“,<br />

so Schillo. So gab es lange Unklarheit hinsichtlich des<br />

Kindergeldes und eine Verunsicherung durch die Diskussion<br />

um eine angedachte Einkommensteuer für den BFD.<br />

Innerhalb von wenigen Monaten hat die <strong>AWO</strong> es dennoch<br />

geschafft, den Dienst in den Einrichtungen und in der Bevölkerung<br />

bekannt zu machen und Menschen für den BFD<br />

zu interessieren.<br />

Nun wird das <strong>AWO</strong> Freiwilligenbüro, das in Riegelsberg eine<br />

zentrale Anlaufstelle für Interessierte aus dem Saarland,<br />

dem Rheinland und der Pfalz ist, auch künftig versuchen,<br />

die Zahl derer, die sich engagieren, stabil zu halten. Mit<br />

Hinblick auf die demographische Entwicklung stellt dies<br />

durchaus eine Herausforderung dar. Geplant ist auch, das<br />

Angebot an Einsatzstellen in den beiden Bezirksverbänden<br />

Rheinland und Pfalz auszubauen.<br />

Im Bundesfreiwilligendienst bei der <strong>AWO</strong>: Benedikt<br />

Klein wurde im Seniorenhaus Lebach von Pflegedienstleiterin<br />

Helga Maxmini begrüßt.


Freiwilligen Büro<br />

Fünf Fragen an …<br />

Johannes Saar, 19 Jahre<br />

Einsatzstelle: Jungenwohngruppe Illingen<br />

Diensttyp: BFD<br />

Seit: 15.10.2011<br />

Wie bist Du darauf gekommen, einen Bundesfreiwilligendienst<br />

zu absolvieren?<br />

Ich wollte mir in der Berufswahl sicherer werden und die<br />

Wartezeit für ein Studium überbrücken. Weil mich der soziale<br />

Bereich interessiert hat, habe ich mich auf der Internetseite<br />

der <strong>AWO</strong> Saarland informiert.<br />

Wie gefällt Dir der Freiwilligendienst?<br />

Mir gefällt der Freiwilligendienst sehr gut. Es ist eine gute<br />

Möglichkeit, eine berufliche Perspektive zu finden. Man<br />

sammelt viele neue Erfahrungen, die man später gut gebrauchen<br />

kann, z. B. wie man mit bestimmten Situationen<br />

selbstsicher umgeht.<br />

BewegungsBotschafter<br />

In der neu gestarteten Kampagne „BewegungsBotschafter<br />

– <strong>AWO</strong> bewegt Menschen“ werden Freiwillige spartenübergreifend<br />

für Einrichtungen und Ortsvereine der<br />

<strong>AWO</strong> Saarland gewonnen und geschult, um den Bewegungsgedanken<br />

dorthin zu transportieren.<br />

Was bringt Dir der Freiwilligendienst persönlich?<br />

Für mich ist der Dienst eine Bereicherung.<br />

Würdest Du den Dienst weiterempfehlen?<br />

Ich würde ihn in jedem Fall weiterempfehlen. Er bietet<br />

eine gute Möglichkeit, sich darüber klar zu werden, was<br />

man beruflich machen möchte. Während der Seminare<br />

bekommt man auch einen guten Einblick in verschiedene<br />

sozialpädagogische Arbeitsfelder.<br />

Was hast Du nach dem Jahr vor?<br />

Ich möchte Sozialarbeit studieren und anschließend in<br />

der Jugendhilfe arbeiten.<br />

Bei den Freiwilligendiensten der <strong>AWO</strong> kannst du auch mit kleinen Dingen Großes vollbringen. Du übernimmst<br />

Verantwortung für deine Mitmenschen und sammelst Erfahrungen, die dich ein Leben lang prägen und stolz machen.<br />

Wenn du mehr über die Freiwilligendienste wissen möchtest: www.awo-freiwillich.de<br />

Anzeigen_final.indd 4 30.03.11 15:17<br />

20


Lebenswertes Umfeld für ältere Menschen<br />

Sozialer Kontakt, Gemeinschaft und Geborgenheit


Seniorenzentren<br />

Mit 25 stationären Einrichtungen und rund 2500 Plätzen<br />

ist die <strong>AWO</strong> Saarland der führende Anbieter stationärer<br />

Seniorenzentren im Saarland. Mehr als 1500 Beschäftigte<br />

sorgen täglich dafür, dass die Bewohner individuell betreut<br />

werden und sich die Sparte auf hohem fachlichem<br />

Niveau kontinuierlich weiterentwickelt.<br />

In Bewegung waren die Seniorenzentren der <strong>AWO</strong> Saarland<br />

auch im Jahr 2011. Durch verschiedene bauliche und<br />

strukturelle Veränderungen wurde das Angebot in einigen<br />

Häusern verbessert.<br />

In unserem Haus in Furpach wurde durch einen demenzgerechten<br />

Umbau ein Multifunktionsraum, ein Andachtsraum,<br />

ein Demenzbetreuungsraum sowie Behinderten WCs<br />

geschaffen. Hierfür bekam das Haus eine Förderung des<br />

Deutschen Hilfswerks.<br />

Es wurden bislang ungenutzte Räume im Souterrain als<br />

Gemeinschafts- und Aktivierungsbereiche nutzbar gemacht.<br />

Im Zuge dieser Umwandlung wurde im Erdgeschoss<br />

außerdem ein Raum für die soziale Betreuung in einen<br />

Tagesaufenthalt für Demenzkranke umgewandelt – ein<br />

solcher fehlte bislang.<br />

Des Weiteren wurde ein rollstuhlgerechter Zugang zu den<br />

neuen Gemeinschaftsräumen im Souterrain und dem Demenzgarten<br />

geschaffen, ebenso wie ein rollstuhlgerechtes<br />

WC im Souterrain und im Erdgeschoss.<br />

Mit Hilfe eines neuen Farbkonzepts und einer besseren<br />

Beleuchtung konnten Verbesserungen für die Orientierung<br />

umgesetzt werden.<br />

„AKK“ auf Praktikum im Seniorenhaus Lebach<br />

Noch in ihrer Eigenschaft als Sozialministerin hatte<br />

Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer<br />

2011 das <strong>AWO</strong>-Seniorenhaus in Lebach besucht.<br />

Zum Abschluss ihrer Saarland-Sommertour hieß es,<br />

mit den Bewohnern leckere Waffeln backen. Doch<br />

das nicht allein: „AKK“ hatte in einem Tages-Praktikum<br />

hinter die Kulissen der Modelleinrichtung geschaut<br />

und bei der Betreuung der Bewohner mitgearbeitet.<br />

Auch im Seniorenzentrum Beckingen standen räumliche<br />

Veränderungen an. Der Wohnbereich Ravenna, die Wohnebene<br />

im Erdgeschoss, wurde milieutherapeutisch umgestaltet.<br />

Ansprechende Farben und Fotocollagen wirken<br />

sehr einladend und prägen die Atmosphäre der Altenhilfeeinrichtung.<br />

In Ludweiler wurde im Frühjahr 2011 mit der geplanten<br />

Umstrukturierung des Demenzbereiches begonnen. Hier<br />

entstand ein beschützter Bereich mit 28 Plätzen, welcher<br />

nun nach Abschluss der Arbeiten im Dezember 2011<br />

als Wohngruppenmodell mit zwei Wohngruppen geführt<br />

wird. Er verfügt über einen Wintergarten mit angrenzender<br />

Dachterrasse.<br />

(weitere Schlaglichter des Jahres 2011 in den einzelnen<br />

Seniorenzentren siehe Grafiken auf den folgenden Seiten)<br />

Innovation auch 2012<br />

Gleich gibt’s leckere Waffeln: Annegret Kramp-Karrenbauer<br />

bei der gemeinsamen Küchenarbeit.<br />

Auch künftig wird unser Angebot stetig verbessert. Am<br />

Standort Marpingen beginnt ab Herbst 2012 ein Erweiterungsbau<br />

(22 Plätze, vorwiegend Einzelzimmer). Geplant<br />

sind die Verbesserung des Angebotes von Einzelzimmern<br />

und die Umsetzung eines Wohngruppenkonzeptes im Anbau.<br />

In Furpach stehen im Rahmen des demenzgerechten Umbaus<br />

Sanierungen (z.B. Neuanlage der Außenanlage / Demenzgarten)<br />

sowie ein neuer Außenanstrich an.<br />

Marie-Juchacz-Haus erstrahlt in neuem Glanz<br />

Die <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong> hat die Modernisierung ihres<br />

Seniorenzentrums in Ottweiler abgeschlossen. Nach<br />

rund einjähriger Bauzeit wurden die neuen Räumlichkeiten<br />

im Rahmen einer Feierstunde im Jahr<br />

2009 übergeben. Ottweilers Bürgermeister Hans-<br />

Heinrich Rödle sprach von einem „guten Tag“: „Auf<br />

diese Einrichtung können wir alle stolz sein.“<br />

Das 1979 erbaute und nach der <strong>AWO</strong>-Gründerin<br />

Marie Juchacz benannte Haus war bei laufendem<br />

Betrieb umfangreich renoviert worden. Alle Bewohnerzimmer<br />

wurden mit eigenen Bädern ausgestattet,<br />

die Aufenthaltsräume erweitert, ein neues<br />

Nottreppenhaus errichtet und die Feuerschutztechnik<br />

auf den neuesten Stand gebracht sowie die Außenfassade<br />

neu gestaltet.<br />

22


23<br />

Seniorenzentren<br />

Und auch jenseits baulicher und struktureller Veränderungen<br />

wird viel passieren. Seit Januar 2012 ist in Ottweiler<br />

eine Ehrenamtskoordination zur Gewinnung von neuen<br />

Freiwilligen, zur Koordinierung der Angebote sowie als Ansprechpartner<br />

für alle (potentiellen) Freiwilligen im Einsatz.<br />

Das Seniorenzentrum Merchweiler beginnt ein Modellprojekt<br />

mit der HTW bezüglich der Erkennbarkeit bei Verlassen<br />

der Einrichtung von Bewohnern mit Weglauftendenz<br />

und Demenz, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken.<br />

In allen Einrichtungen des Bereichs fünf ist der Einsatz von<br />

Präsenzkräften zur besseren Versorgung, insbesondere von<br />

dementiell erkrankten Bewohnern, ein Thema. Wir haben<br />

in allen Einrichtungen dieses Bereiches (Elversberg, Merchweiler,<br />

Furpach, Ottweiler und Marpingen) Arbeitsgruppen<br />

zum Thema Abschiedskultur gebildet. In diesen Schulungsreihen<br />

sollen sich die Mitarbeiter pro Haus zusammen<br />

mit unserem Palliativpfleger eine Abschiedskultur erarbeiten.<br />

Diese soll am Ende der Schulungsreihe verbindlich gelebt<br />

werden.<br />

Es geht uns um folgende drei Punkte:<br />

• Hilfen für Menschen am Lebensende / Sterbende<br />

• Entlastung für Angehörige / Begleitung Sterbender<br />

• Information und Beratung zu Vorsorgedokumenten<br />

(Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Betreuungs-<br />

verfügung)<br />

Hierzu haben wir im Bereich fünf einen Palliativpfleger<br />

ausgebildet, sowie vier Mitarbeiter zu gerontopsychiatrischen<br />

Fachkräften. Im Bereich Palliativpflege verstärkt in<br />

naher Zukunft noch eine weitere Mitarbeiterin unser Team.<br />

Den Saarlouisern gefällt ihr neues Haus<br />

7,35 Mio. Euro investierte die <strong>AWO</strong> in ihr neues Seniorenzentrum<br />

in der Saarlouiser Stadtmitte. Aus<br />

dem ehemaligen städtischen Altenheim ist 2008<br />

ein modernes Wohn-, Pflege- und Beratungszentrum<br />

geworden.<br />

„Wir sind verlässlich, halten unsere Zusagen ein“,<br />

sagte <strong>AWO</strong>-Landesvorsitzender Paul Quirin bei der<br />

Einweihungsfeier und erinnerte an die Vereinbarungen<br />

mit der Stadt bei der Übernahme des Hauses.<br />

„Wir haben die ehemals städtischen Mitarbeiter<br />

übernommen und der Neu- und Umbau erfolgt,<br />

ohne dass die Heimbewohner in andere Einrichtungen<br />

umziehen müssen. Gemeinsam mit der<br />

Stadtverwaltung haben wir hervorragende Architektur<br />

in die Tat umgesetzt. Auch haben wir Wort<br />

gehalten und die Küche nicht geschlossen - wir<br />

haben sie komplett erneuert und sogar erweitert.<br />

Und wir haben neue Arbeitsplätze geschaffen.“<br />

Architektonisches Schmuckstück: Der Neubau vom<br />

Innenhof aus gesehen.<br />

Wir wollen hiermit die Mitarbeiter für dieses Thema sensibilisieren<br />

und somit den Bewohnern und Angehörigen Halt<br />

in dieser schwierigen Lebensphase geben.<br />

In unserem Haus in Merzig wird im Jahr 2012 die Wiederauflage<br />

unserer Hauszeitung anstehen. Das Umfeld für<br />

BewohnerInnen soll weiter verschönert werden. Darüber<br />

hinaus steht die Einführung der SIC-Pflegeassistens an.<br />

Vorrangig ist die Renovierung im Jahr 2013. Im Frühjahr<br />

2012 möchten die Mitarbeiter des Seniorenzentrums Beckingen<br />

eine Zierteichanlage im Garten anlegen. Diese soll<br />

in gemeinsamer Arbeit mit Bewohnern des Hauses angelegt<br />

und gepflegt werden. Im zweiten Quartal 2012 werden<br />

sie ein Rezeptbuch der etwas anderen Art fertigstellen<br />

und für Interessierte zum Verkauf anbieten. Neben Rezepten<br />

sollen auch Anekdoten aus „jungen Jahren“ für kurzweilige<br />

Erlebnisse sorgen.<br />

Die Ausgestaltung der Räumlichkeiten des Cafés unseres<br />

Hauses in Nalbach soll im Jahr 2012 zu einer noch intensiveren<br />

Integration in das Gemeindeleben beitragen. Auch<br />

hier soll bis zum Jahresende eine Hauszeitschrift für und<br />

mit den BewohnerInnen der Primsmühle gestaltet werden.<br />

Die Gartenanlage wird in gemeinsamer Arbeit mit Schüler-<br />

Innen einer ortsansässigen Schule umgestaltet.<br />

Seniorenzentren virtuell besichtigen<br />

Virtuelle Rundgänge auf unserer Internetseite<br />

www.awo-saarland.de bieten die Möglichkeit, die<br />

Seniorenzentren der <strong>AWO</strong> Saarland kennenzulernen.<br />

So können sich Senioren, ihre Angehörige und Interessenten<br />

ein Bild von der Atmosphäre der Einrichtungen<br />

machen.<br />

Für die Senioreneinrichtungen Maßstäbe gesetzt<br />

Ihre erste Amtshandlung 1983 war es, das Schild<br />

„Besuchszeiten“ abzuhängen. Fortan konnten Angehörige<br />

und Gäste die Bewohner des Johanna-<br />

Kirchner-Hauses auf dem Saarbrücker Rastpfuhl<br />

nach Belieben besuchen. Die Hinwendung zu mehr<br />

Öffentlichkeit und Transparenz steht beispielhaft<br />

für viele Neuerungen, mit denen Pflegedirektorin<br />

Gisela Klimbingat in ihren langen Dienstjahren für<br />

die Altenheime der <strong>AWO</strong> Saar Maßstäbe gesetzt hat.<br />

Mitte 2009 wurde sie feierlich in den Ruhestand<br />

verabschiedet. „Die fachliche und persönliche Hingabe<br />

von Gisela Klimbingat hat die Aufbau- und<br />

Konsolidierungsjahre im Johanna-Kirchner-Haus<br />

geprägt“, sagte der stellvertretende Landesvorsitzende<br />

Horst Moser in seiner Ansprache vor zahlreichen<br />

Gästen.


Seniorenzentren<br />

Kostenfreie Online-Pflegeberatung<br />

Als erster Verband der Freien Wohlfahrtspflege bietet<br />

die <strong>AWO</strong> im Bereich der Pflege- und Seniorenarbeit eine<br />

Onlineberatung an.<br />

Unter www.awo-pflegeberatung-online.de finden die<br />

mehr als zwei Millionen pflegebedürftigen Menschen und<br />

deren Angehörige sowie weitere Interessierte kostenfrei<br />

Überraschungsgast: Ingrid Peters (r.) brachte Gisela<br />

Klimbingat (l.) ein Ständchen.<br />

Zur guten Heimat für viele Menschen geworden<br />

Beim traditionellen Sommerfest am Saarbrücker Johanna-Kirchner-Haus<br />

wurde 2010 das 40-jährige<br />

Bestehen des größten Seniorenzentrums der <strong>AWO</strong><br />

Saar gefeiert. „Dieses Haus ist in all seinen Jahren<br />

zu einer guten Heimat für viele Menschen geworden“,<br />

sagte Landesvorsitzender Paul Quirin in seiner<br />

Festansprache. Bürgermeister Ralf Latz - Sohn der<br />

Malstatter <strong>AWO</strong>-Vorsitzenden Inge Latz - erinnerte<br />

sich nur zu gerne daran, hier einmal als Zivildienstleistender<br />

angefangen zu haben: „Ich habe hier viel<br />

Schönes erlebt und viel über Menschen gelernt“.<br />

schnelle und anonyme Hilfe. Sie ist zudem jederzeit und an<br />

jedem Ort, an dem es eine Internetverbindung gibt, verfügbar.<br />

Per E-Mail gestellte Fragen werden von unseren Pflegeexperten<br />

an Werktagen innerhalb von maximal 48 Stunden<br />

beantwortet. Auch über einen Verweis auf der Homepage<br />

der <strong>AWO</strong> Saarland www.awo-saarland.de gelangen Interessierte<br />

direkt zur Internetseite der Pflegeberatung.<br />

Schattiges Plätzchen: Die Bewohner und ihre Gäste ließen<br />

es sich beim Jubiläums-Sommerfest gut gehen.<br />

24


25<br />

Seniorenzentren<br />

Die Seniorenzentren der <strong>AWO</strong> –<br />

charakteristisch und persönlich<br />

Ansprechpartner Stand: Juli 2012<br />

Bereich 1<br />

Horst Kruchten, PD<br />

Wolfgang Hermann, VD<br />

Seniorenzentrum Ludweiler<br />

Spessartstraße 1<br />

66333 Völklingen<br />

185 stationäre Plätze / 10 solitäre Kurzzeitpflegeplätze<br />

Gertrud Arnold, PDL<br />

n.n., stellv. PDL<br />

Maria Paulus, stellv. PDL (Kurzzeitpflege)<br />

„In unserem Haus in Ludweiler waren die zu belegenden<br />

Plätze im vollstationären Bereich nahezu voll<br />

ausgelastet. Der Bereich Kurzzeitpflege war gut ausgelastet.<br />

Den fahrbaren Mittagstisch nahmen 200<br />

Kunden in Anspruch. Im Frühjahr 2011 wurde mit<br />

der geplanten Umstrukturierung des Demenzbereiches<br />

begonnen.“<br />

Heinrich-Albertz-Haus<br />

Seniorenzentrum Merzig<br />

Am Stadtwald 29<br />

66663 Merzig<br />

146 stationäre Plätze<br />

Rosi Gruhn, PDL<br />

Nicole Bleistein, stellv. PDL<br />

„Im Seniorenzentrum Merzig war 2011 die Auslastung<br />

hoch. Die Vernetzung mit dem Gemeinwesen<br />

war äußerst intensiv, wie auch der Kontakt zu den<br />

<strong>AWO</strong> Ortsvereinen. Es gab ein Konzert zugunsten der<br />

Herzenssache.“<br />

Rosenresidenz<br />

Seniorenzentrum Beckingen<br />

Dillinger Str. 8<br />

66701 Beckingen<br />

82 stationäre Plätze / 6 Kurzzeitpflegeplätze<br />

Sandra Weitner, PDL<br />

Katiuscia Conrad, stellv. PDL<br />

„Im Spätsommer 2011 gelang es dem Seniorenzentrum<br />

Beckingen, die Schirmherrschaft für den Beckinger<br />

Schmaus, zu übernehmen. Seit November 2011<br />

erhalten die Bewohner unseres Hauses wöchentlichen<br />

Besuch von Hundehaltern. Unser Wohnbereich<br />

Ravenna, wurde milieutherapeutisch umgestaltet.“<br />

St. Matheis<br />

Seniorenzentrum Weiskirchen<br />

In der Perch 3<br />

66709 Weiskirchen<br />

97 stationäre Plätze / 4 Kurzzeitpflegeplätze<br />

Gisela Becker, PDL<br />

Myriam Giebel, stellv. PDL<br />

„Streichelstunde mit dem Terrier „Filou“!<br />

Seit mehr als zwei Jahren besucht uns in unserem<br />

Haus St. Mattheis Weiskirchen alle 14 Tage die<br />

Familie Gillenberg (Mutter und Tochter) ehrenamtlich<br />

mit ihrem Hund Filou zur Streichelstunde. Vor allem<br />

Menschen mit einer Demenzerkrankung profitieren<br />

von diesen Besuchen.“<br />

Primsmühle<br />

Seniorenzentrum Nalbach<br />

Mühlenstr. 19<br />

66809 Nalbach<br />

73 stationäre Plätze / 6 Tagespflegeplätze /<br />

5 Kurzzeitpflegeplätze<br />

Anja Hackenberger, PDL<br />

Swetlana Meiler, stellv. PDL<br />

„Im Spätherbst 2011 wurde das Konzept der Tagespflege<br />

im Seniorenzentrum Primsmühle umgesetzt.<br />

Mittlerweile findet diese Betreuungsform enormen<br />

Zuwachs. Im dritten Quartal 2011 konnten wir den<br />

jetzigen Landrat, Herrn Patrick Lauer, in unserer Einrichtung<br />

der stationären Altenhilfe begrüßen.“


Seniorenzentren<br />

Bereich 2<br />

Torsten Schmittberger, PD<br />

Ronald Backes, VD<br />

Johanna-Kirchner-Haus<br />

Seniorenzentrum Saarbrücken<br />

Altenkrankenheim Saarbrücken<br />

Trifelsstr. 25<br />

66113 Saarbrücken<br />

323 Plätze, davon 112 im Altenkrankenheim<br />

Christian v. Kügelgen, PDL<br />

Kerstin Schreiner, stellv. PDL<br />

n.n., PDL (Altenkrankenheim)<br />

Sven Rech, stellv. PDL (Altenkrankenheim)<br />

„Das nach der Widerstandskämpferin Johanna Kirchner<br />

benannte Seniorenzentrum fasst ein breites<br />

Spektrum von Angeboten und Einrichtungen der<br />

modernen Altenhilfe zusammen. Diese Einrichtung ist<br />

mit den Anforderungen der Zeit gewachsen; sie hat<br />

sich im Sinne der stetigen Verbesserung der Lebensqualität<br />

für ältere Menschen kontinuierlich weiterentwickelt.<br />

Mit all diesen Anstrengungen haben wir<br />

erreicht, dass dieses Haus breit akzeptiert und angenommen<br />

wird. So konnte das Haus im Jahr 2010<br />

sein 40-jähriges Bestehen feiern.“<br />

Seniorenzentrum<br />

gemeinnützige GmbH Saarlouis<br />

Prälat-Subtil-Ring 3a<br />

66740 Saarlouis<br />

76 stationäre Plätze<br />

Edith Jarzombeck, PDL<br />

n.n., stellv. PDL<br />

„Am 01. April 2006 hat die <strong>AWO</strong> Saarland den Betrieb<br />

des ehemals städtischen Altenheims von der Stadt<br />

Saarlouis übernommen. Mit der Weiterentwicklung<br />

unseres Angebotes und einer kompletten Sanierung<br />

des Hauses bis zum Jahr 2011 hat die <strong>AWO</strong> das Haus<br />

zu einer modernen Pflegeeinrichtung weiterent-<br />

wickelt.“<br />

Landhaus „Im Hofgarten“<br />

Seniorenzentrum Ensheim<br />

Im Hofgarten 2<br />

66131 Saarbrücken<br />

65 stationäre Plätze<br />

Adelheid Forster, PDL<br />

Roswitha Deutsch, stellv. PDL<br />

„Die im ländlichen Stil eingerichteten Aufenthalts-<br />

und Speiseräume des Hauses bieten viel Platz und<br />

laden zur Geselligkeit ein. Eine spezielle Therapieküche<br />

bietet zudem Bewohnerinnen und Bewohnern<br />

die Möglichkeit, selbst zu kochen oder zu backen.“<br />

Haus Hohenzollern<br />

Seniorenzentrum Saarbrücken<br />

Hohenzollernstr. 43<br />

66117 Saarbrücken<br />

33 stationäre Plätze<br />

Dirk Scherer, PDL<br />

Michaela Strasser, stellv. PDL<br />

„Seit der Neueröffnung im Jahr 2001 erhalten überwiegend<br />

Bewohnerinnen und Bewohner mit Demenzerkrankung<br />

im Haus Hohenzollern auf vier Etagen in<br />

Gruppen mit je acht Plätzen im Wohngruppenmodell<br />

eine besonders intensive Betreuung.“<br />

Sonnenresidenz<br />

Seniorenzentrum Saarlouis<br />

Lisdorfer Str. 23<br />

66740 Saarlouis<br />

119 stationäre Plätze / 30 Plätze für behinderte<br />

Menschen<br />

Irene van Caem, PDL<br />

Nicole Gaspers, stellv. PDL<br />

„Diese Einrichtung bietet in zentraler Lage in der<br />

Innenstadt von Saarlouis ein Zuhause, in dem man<br />

sich wohl und geborgen fühlt. Man kann hier den<br />

Lebensabend sorgenfrei und bei optimaler Versorgung<br />

und Pflege erleben.“<br />

26


27<br />

Seniorenzentren<br />

Bereich 4<br />

Erika Zapp, PD<br />

Angelika Lupp, VD<br />

Im Jahr 2011 standen Umbauarbeiten im Fidelishaus im<br />

Vordergrund. Sie schreiten voran, die Neugestaltung der<br />

Aufenthaltsbereiche wurde noch 2011 abgeschlossen.<br />

Die Renovierung der Bewohnerzimmer soll im Jahr 2012<br />

beendet werden. Den Umbau wollen wir mit einem Fest<br />

abschließen.<br />

Die Vorbereitungen für die Einführung der Pflegedokumentation<br />

per PC (SicPA) wurden getroffen. Nun soll der SicPA in<br />

unseren Einrichtungen eingeführt werden.<br />

Wir haben an verschiedenen Studien teilgenommen.<br />

Seniorenzentrum Sulzbach<br />

Auf der Schmelz 38<br />

66280 Sulzbach<br />

115 stationäre Plätze<br />

Peter Ecker, PDL<br />

Ludmilla Schmidt, stellv. PDL<br />

Wohn- und Pflegeheim für schwerst-<br />

mehrfachbehinderte erwachsene Menschen<br />

Martin-Luther-Str. 94<br />

66280 Sulzbach<br />

30 stationäre Plätze<br />

Christiane Schneider, PDL<br />

Petra Mees, stellv. PDL<br />

„Im Blumengarten“<br />

Seniorenzentrum Bexbach<br />

Niederbexbacher Str. 60<br />

66450 Bexbach<br />

89 stationäre Plätze<br />

Natia Moses, PDL<br />

Roswitha Müller, stellv. PDL<br />

Mathildenstift St. Ingbert<br />

gemeinnützige GmbH<br />

Elversberger Str. 53<br />

66386 St. Ingbert<br />

75 stationäre Plätze<br />

Monika Quednau, PDL<br />

Marlene Jasinski, stellv. PDL<br />

Karl-August-Woll-Str. 40<br />

66386 St. Ingbert<br />

62 stationäre Plätze<br />

Alexandra Delormé, PDL<br />

Beatrix Paloczi, stellv. PDL<br />

Karl-August-Woll-Str. 40<br />

66386 St. Ingbert<br />

85 stationäre Plätze<br />

Petra Wagner, PDL<br />

Claudia Engel, stellv. PDL<br />

Bruder-Konrad-Haus<br />

St. Ingbert<br />

Fidelishaus St. Ingbert<br />

gemeinnützige GmbH


Seniorenzentren<br />

Bereich 5<br />

Jeanette Geber, PD<br />

Romy Richter, VD<br />

In allen Seniorenzentren des Bereiches fünf bieten wir<br />

stationäre Pflege und Kurzzeitpflege an. In unserem Haus<br />

in Elversberg ergänzt das Menü Mobil unser Angebot. In<br />

Marpingen umfasst unser Angebot zudem die Tagespflege<br />

und in Ottweiler bieten wir ebenfalls das Menü Mobil an.<br />

In Marpingen, Elversberg und Merchweiler wurde die „Integrierte<br />

Versorgung“ mit der Knappschaft und den Ärzten<br />

umgesetzt. Bei diesen IV-Verträgen geht es darum, verschiedene<br />

Krankheitsbilder wie Diabetes mellitus, chronische<br />

Herzinsuffizienz und COPD wie auch Notfallkonzepte,<br />

Sturzrisiko und Exsikkoserisiko besser zu versorgen und<br />

somit die Einweisungen des Bewohners in Krankenhäuser<br />

zu reduzieren.<br />

Seniorenzentrum Elversberg<br />

Beethovenstr. 85<br />

66583 Elversberg<br />

157 stationäre Plätze, davon 12 für Beatmung<br />

Denise Bojoly, PDL<br />

Diana Staub, stellv. PDL<br />

Sonnenresidenz St. Barbara<br />

Merchweiler<br />

Poststr. 10b<br />

66589 Merchweiler<br />

83 stationäre Plätze / 4 Kurzzeitpflegeplätze<br />

Irina Braun, PDL<br />

Ires Bradl, stellv. PDL<br />

Seniorenzentrum Furpach<br />

Beim Wallratsroth 25<br />

66539 Neunkirchen<br />

62 stationäre Plätze<br />

Margarethe Peifer, PDL<br />

Petra Wallacher, stellv. PDL<br />

„Unser Haus in Furpach wurde demenzgerecht umgebaut.“<br />

Residenz zur Alten Mühle<br />

Seniorenzentrum Marpingen<br />

Kirmesplatz 12–14<br />

66646 Marpingen<br />

38 stationäre Plätze / 4 Kurzzeitpflegeplätze /<br />

12 Tagespflegeplätze<br />

Nicola Dannert-Zimmer, PDL<br />

Pia Lenz, stellv. PDL<br />

„In Marpingen wurde eine Ehrenamtskoordinatorin<br />

zur Gewinnung neuer Freiwilliger, zur Koordinierung<br />

der Angebote sowie als Ansprechpartnerin für alle<br />

(potentiellen) Freiwilligen eingesetzt.“<br />

Marie-Juchacz-Haus<br />

Seniorenzentrum Ottweiler<br />

Marie-Juchacz-Ring 70<br />

66564 Ottweiler<br />

115 stationäre Plätze<br />

Monika Jochum-Werth, PDL<br />

Christina Raijski, stellv. PDL<br />

28


29<br />

Seniorenzentren<br />

Bereich 6<br />

Ulrike Kohler, PD<br />

Anette Hölker-Weir, VD<br />

Seniorenhaus „Am Markt“<br />

Lebach<br />

Poststr. 7<br />

66822 Lebach<br />

95 stationäre Plätze / 5 Tagespflegeplätze<br />

Helga Maxmini, PDL<br />

Sarah Meyer, stellv. PDL<br />

„Trotz Pflegebedürftigkeit wie in einer Großfamilie zusammenleben,<br />

gemeinsam kochen und essen – in unserem<br />

Seniorenzentrum ist das selbstverständlich.“<br />

Seniorenzentrum Brigitte-Winkler-Haus<br />

Heusweiler<br />

Schillerstr. 67<br />

66265 Heusweiler<br />

124 stationäre Plätze<br />

Kornelia Hahn, PDL<br />

Jaqueline Weigand, stellv.PDL<br />

„Der umfassenden Renovierung der Einrichtung steht<br />

nichts mehr im Wege. Sie wird sogar um einen Anbau<br />

mit drei Wohnebenen erweitert.“<br />

Seniorenzentrum Baumholder<br />

Krankenhausweg 20<br />

55774 Baumholder<br />

95 stationäre Plätze / 4 Kurzzeitpflegeplätze<br />

Doris Sikora, PDL<br />

Ramona Weiland, stellv. PDL<br />

„Die Pflegeeinrichtung der <strong>AWO</strong> Saarland hat sich im<br />

rheinland-pfälzischen Baumholder mittlerweile voll<br />

integriert.“<br />

Seniorenresidenz Viktoria<br />

Püttlingen<br />

In der Humes 40<br />

66346 Püttlingen<br />

104 stationäre Plätze / 6 Kurzzeitpflegeplätze<br />

Johanna Lay, PDL<br />

Tamara Gardia, stellv. PDL<br />

„Die durch den „Jahrhundertsturm“ 2010 stark beschädigte<br />

Glasfassadenfront wurde komplett neu gestaltet<br />

und erlaubt nun einen freien Blick über das<br />

wunderschöne Köllertal“<br />

Pflegewohngemeinschaft<br />

„Im Burgwinkel“ Püttlingen<br />

Dependance der Seniorenresidenz Viktoria Püttlingen<br />

Sprenger Str. 19<br />

66346 Püttlingen<br />

8 stationäre Plätze<br />

Johanna Lay, PDL<br />

Tamara Gardia, stellv. PDL<br />

„Unser Haus erhält eine neue Konzeption hinsichtlich<br />

(ambulanter) Versorgung, Betreuung und Pflege von<br />

Seniorinnen und Senioren.“<br />

St. Josef<br />

Seniorenresidenz Riegelsberg<br />

Rathausstr. 1<br />

66292 Riegelsberg<br />

74 stationäre Plätze<br />

Chantal Heinrich, PDL<br />

Karin Fricke, stellv. PDL<br />

„Vor der Einrichtung in die Saarbahn einsteigen und<br />

15 Minuten später ist man schon in der Landeshauptstadt!<br />

Die Lage unseres Hauses ist damit äußerst<br />

vorteilhaft.“


<strong>AWO</strong>-Ombudsmann<br />

Unabhängiger Beobachter mit weitreichenden<br />

Befugnissen<br />

<strong>AWO</strong>-Ombudsmann Nikolaus Schorr hat seine Arbeit<br />

aufgenommen.<br />

Der ehemalige Arbeitsgerichtsdirektor ist zukünftig<br />

Ansprechpartner für alle Beschäftigten sowie BewohnerInnen,<br />

Betreute und Angehörige in den Einrichtungen<br />

der <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong> Saarland.<br />

Als unabhängige und neutrale Beschwerdeinstanz<br />

gehört es zu seinen Aufgaben, Schwierigkeiten und<br />

Probleme in den Einrichtungen der <strong>AWO</strong> festzustellen<br />

und zu ihrer Beseitigung beizutragen. Bei strafrechtlich<br />

relevanten Vorfällen, Vorgängen, Ereignissen oder Mitteilungen<br />

ist er gehalten, gleichzeitig die <strong>AWO</strong> wie auch<br />

die Ermittlungsbehörden zu unterrichten.<br />

Die Befugnisse von Schorr sind weitreichend. So hat er<br />

jederzeit Zutritt zu allen <strong>AWO</strong>-Einrichtungen und das<br />

Recht, Gespräche mit Betroffenen zu führen und Einblick<br />

in Unterlagen zu nehmen. „Der Ombudsmann ist<br />

kein Arbeitnehmer der <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong>. Er unterliegt<br />

keinen Weisungen seitens des Vorstands und der<br />

Geschäftsführung“, heißt es in einer von Schorr, dem<br />

Landesvorsitzenden Paul Quirin und Landesgeschäftsführer<br />

Karl Fischer unterzeichneten Vereinbarung.<br />

Der Ombudsmann wird die <strong>AWO</strong> in regelmäßigen<br />

Abständen über die ihm bekannt gewordenen Vorfälle,<br />

Erkenntnisse und Mitteilungen unterrichten. Dies kann<br />

in anonymisierter Form geschehen, sofern die Betroffenen<br />

dies wünschen. Dabei kann er auch Änderungs-<br />

oder Verbesserungsvorschläge machen.<br />

Schorr ist über das bereits geschaltete „Kummer-<br />

telefon“ erreichbar (Tel. 0800 - 11 222 34). Direkt zu<br />

sprechen ist er montags von 16 bis 18 Uhr, dienstags<br />

von 15 bis 17 Uhr, mittwochs von 10 bis 12 Uhr und<br />

donnerstags von 15 bis 17 Uhr.<br />

Sonst auflaufende Anrufe werden aufgezeichnet<br />

und umgehend bearbeitet. Dies gilt auch für Kontaktaufnahmen<br />

via Internet unter dieser Email:<br />

ombudsmann@awo-saarland.de<br />

Nikolaus Schorr<br />

30


31<br />

SozialAkademie<br />

Mit der SozialAkademie verfügt die <strong>AWO</strong> Saarland über<br />

eine eigene Bildungseinrichtung. Sitz der Einrichtung ist<br />

das Friedrich-Ebert-Haus im Saarbrücker Stadtteil Rastpfuhl.<br />

Zur SozialAkademie gehören außer dem Bereich<br />

Fort- und Weiterbildung auch die Altenpflegeschule, an<br />

der AltenpflegerInnen und AltenpflegehelferInnen ausgebildet<br />

werden, und das Projekt „Chance Pflegeberuf“.<br />

Bis zum Wechsel in das neue <strong>AWO</strong>-Freiwilligen Büro in<br />

Riegelsberg im September 2011 war außerdem die FSJ-<br />

Regionalbetreuung an der SozialAkademie angesiedelt.<br />

Die SozialAkademie hält eine Vielzahl von Bildungsangeboten<br />

bereit, die nicht nur von haupt- und ehrenamtlichen<br />

MitarbeiterInnen der <strong>AWO</strong> regelmäßig genutzt werden,<br />

sondern auch von Fachkräften anderer Träger der<br />

sozialen Arbeit und Pflege. Ein Teil der Angebote – insbesondere<br />

im EDV-Bereich – steht allen BürgerInnen offen.<br />

Seit 2010 ist die SozialAkademie nach AZWV zertifiziert<br />

und damit als Träger für die Förderung der beruflichen<br />

Weiterbildung zugelassen. Sie ist außerdem vom Landesamt<br />

für Soziales und Verbraucherschutz als Bildungseinrichtung<br />

für die Weiterbildung in den Gesundheitsfachberufen<br />

anerkannt.<br />

Fort- und Weiterbildung<br />

Der Bereich Fort- und Weiterbildung hat auch 2011 wieder<br />

zahlreiche Veranstaltungen zur Weiterqualifizierung in<br />

den Bereichen Altenpflege, Jugendhilfe, Behindertenarbeit,<br />

Vorschularbeit, Sozialpsychiatrie und Beratungsdienste<br />

durchgeführt. Darüber hinaus gab es Angebote für Ehrenamtliche<br />

und interessierte BürgerInnen. Fester Bestandteil<br />

der SozialAkademie ist das moderne EDV-Schulungszentrum<br />

mit 20 Plätzen, in dem regelmäßig Grundlagen- und<br />

Fortgeschrittenenkurse sowie spezielle Software-Schulungen<br />

angeboten werden.<br />

„Chance Pflegeberuf“ für Jugendliche<br />

Der <strong>AWO</strong>-<strong>Landesverband</strong> möchte mehr Jugendliche<br />

für die Pflegeausbildung interessieren, auch<br />

Jugendliche, die von ihren Vorkenntnissen ausgehend<br />

Schwierigkeiten in einer Ausbildung haben.<br />

Bei einer gewissen Anzahl von ihnen fehlt trotz erfolgreichem<br />

Schulabschluss die eigentliche Ausbildungsreife.<br />

Diesen Jugendlichen soll in einem zum<br />

1. April 2011 gestarteten Projekt gezielt geholfen<br />

werden. Innerhalb eines Jahres werden sie in einer<br />

Verzahnung von praktischer Tätigkeit in einer<br />

Pflegeeinrichtung und einer Stärkung ihrer Allgemeinbildung<br />

durch zusätzlichen Unterricht auf eine<br />

mögliche Berufsausbildung in der Pflege vorbereitet.<br />

Während dieser Zeit erhalten sie ein Taschengeld,<br />

auch werden die Beiträge zur Sozialversicherung<br />

komplett übernommen.<br />

<strong>AWO</strong>-Altenpflegeschule auch als Träger von Weiterbildungskursen<br />

für die Arbeitsagentur anerkannt<br />

Anlässlich eines Besuchs von dem ehemaligen Gesundheitsminister<br />

Georg Weisweiler hat die SozialAkademie<br />

der <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong> das AZWV-Zertifikat<br />

für Umschulungen nach SBG II bzw. SGB III<br />

(Altenpflegemaßnahmen) erhalten. Nach der allgemeinen<br />

Zertifizierung der Akademie als Bildungsträger<br />

erfolgte die Zertifizierung von drei Maßnahmen<br />

der Altenpflegeschule. Überreicht wurde<br />

das Zertifikat von Dr. Stefan Krämer, Lead-Auditor<br />

der CERTQUA. Diese Zertifizierungsgesellschaft<br />

der Spitzenverbände der Deutschen Wirtschaft und<br />

des Wuppertaler Kreises e. V. zertifiziert bundesweit<br />

Bildungseinrichtungen nach dem international<br />

anerkannten Qualitätsstandard ISO 9001.<br />

Im Jahr 2011 wurden rund 150 Seminare organisiert und<br />

durchgeführt, die von 1.340 Personen besucht wurden. Die<br />

jährliche Teilnehmerstundenzahl hat sich mit 26.500 Unterrichtsstunden<br />

gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht. Auch<br />

bei TeilnehmerInnen anderer Träger und Institutionen erfreut<br />

sich das Angebot der SozialAkademie weiterhin einer<br />

wachsenden Beliebtheit.<br />

Einen zunehmenden Stellenwert gewinnen Angebote zur<br />

Weiterbildung von Führungskräften in der sozialen Arbeit.<br />

Dazu gehören z. B. die seit 2009 vom Saarland anerkannte<br />

720-stündige Funktionsausbildung zur „Pflegedienstleitung/Heimleitung<br />

in Pflegeeinrichtungen“, die Weiterbildung<br />

zur „PraxisanleiterIn“ oder die verschiedenen „Bausteine<br />

Sozialmanagement“. Die anhaltend hohe Nachfrage<br />

nach diesen Angeboten – auch von externen Trägern – ist<br />

Beleg sowohl für den steigenden Bedarf in diesem Segment<br />

als auch für die Qualität der Seminare. Für 2012 ist<br />

ein weiterer Ausbau dieser Angebote geplant.<br />

Die SozialAkademie will auch ein Forum zur Diskussion sozialpolitischer<br />

Fragen bieten. So wurden 2011 mehrere<br />

größere Fachtagungen zu aktuellen sozialpolitischen Themen<br />

für die Abteilung Sozialmanagement organisiert, wie<br />

z. B. „Kinder im Spannungsfeld von Partnerschaftsgewalt“,<br />

„Kinderarmut im Saarland“ und „Interkulturelle Vielfalt“.<br />

Das Ende 2011 in neuem Layout veröffentlichte Jahres-<br />

programm für 2012 beinhaltet neben bewährten Angeboten<br />

auch neue Weiterbildungsthemen, wie die Ausbildung<br />

zum Wundexperten oder zum Marte-Meo-Praktiker. Über<br />

dieses offene Programm hinaus organisiert die SozialAkademie<br />

zusätzlich interne Weiterbildungsangebote für <strong>AWO</strong>-<br />

MitarbeiterInnen im Rahmen des laufenden Bildungsplans,<br />

bietet maßgeschneiderte Veranstaltungen für und mit anderen<br />

Trägern an und vermietet Schulungsräume.<br />

Darüber hinaus ist die SozialAkademie auch als<br />

staatlich anerkannter Weiterbildungsträger für Gesundheitsfachberufe<br />

aktiv.<br />

Bei der Übergabe des Zertifikats (von rechts): Birgit Ohliger,<br />

Georg Weisweiler, Gerd Schillo, Dr. Stefan Krämer<br />

und Schulleiterin Heike Leiner-Jaskiewicz.


SozialAkademie<br />

Altenpflegeschule<br />

Seit Oktober 1978 bildet die <strong>AWO</strong> Saarland in ihrer staatlich<br />

anerkannten Altenpflegeschule zur Altenpflegerin bzw.<br />

zum Altenpfleger aus. Seit Ende 1999 gehört die Altenpflegeschule<br />

als integrierter Teil zur SozialAkademie.<br />

Die Ausbildung dauert drei Jahre, wird in Blockform durchgeführt<br />

und ist bundeseinheitlich geregelt. Die Gesamtverantwortung<br />

für die Ausbildung liegt bei der Altenpflegeschule.<br />

Die Ausbildungsplätze selbst werden seit 2003<br />

von den stationären und ambulanten Altenhilfeeinrichtungen<br />

zur Verfügung gestellt, welche den praktischen Teil<br />

der Ausbildung durchführen und die Ausbildungsvergütung<br />

zahlen.<br />

Die Altenpflegeschule der <strong>AWO</strong> Saarland bietet außerdem<br />

die Ausbildung zur staatlich anerkannten Altenpflegehelfer-<br />

in bzw. zum staatlich anerkannten Altenpflegehelfer (APH)<br />

an. Diese einjährige Ausbildung ist durch das Landesgesetz<br />

im Sinne eines Stufenmodells geregelt. Die APH-Ausbildung<br />

entspricht dem ersten Jahr der dreijährigen Ausbildung.<br />

Der Ausbildung liegt ein lernfeldorientierter Lehrplan<br />

zugrunde, der die Auszubildenden auf die veränderten Anforderungen<br />

am Arbeitsplatz (z. B. Zunahme von Demenzerkrankungen,<br />

Anstieg von Mehrfacherkrankungen) vorbereiten<br />

soll. Bei diesem Ansatz wird der Lernende aktiv in<br />

den Lernprozess eingebunden, indem er unter fachlicher<br />

Begleitung durch die Dozenten Themen auch selbständig<br />

in Kleingruppen erarbeitet.<br />

Um dem steigenden Fachkräftebedarf gerecht zu werden,<br />

wird im Saarland seit 2010 verstärkt ausgebildet, so dass<br />

im Kalenderjahr 2011 sieben Kurse und damit 153 Schüler<br />

und Schülerinnen die Ausbildung in der <strong>AWO</strong> Altenpflegeschule<br />

absolvierten. Dieser Trend setzte sich im Oktober<br />

2011 mit Beginn der neuen Lehrgänge fort. Aktuell (März<br />

2012) besuchen 178 SchülerInnen und Schüler in acht Kursen<br />

die Altenpflegeschule, was auch einen Bedarf an weiteren<br />

MitarbeiterInnen und Räumlichkeiten bedeutete.<br />

Insgesamt sind in der Altenpflegeschule neben der Schulleiterin<br />

zehn hauptamtliche MitarbeiterInnen beschäftigt,<br />

einige davon in Teilzeit: drei Lehrerinnen und ein Lehrer<br />

für Pflege, eine Pflegemanagerin, eine Ärztin, eine Ergotherapeutin,<br />

eine Gerontologin und zwei Verwaltungskräfte.<br />

Hinzu kommen 20 nebenamtliche DozentInnen.<br />

Projekt „Chance Pflegeberuf“<br />

Das Projekt bietet eine gezielte Vorbereitung und Unterstützung<br />

von Jugendlichen zur Erlangung der Ausbildungsreife<br />

für den Altenpflegeberuf.<br />

Der <strong>AWO</strong> <strong>Landesverband</strong> hat sich zum Ziel gesetzt, mehr Jugendliche<br />

für die Pflegeausbildung zu gewinnen, auch solche,<br />

die einen weniger guten Zugang zum Ausbildungsmarkt<br />

haben. Seit 1. April 2011 ist das Projekt Chance<br />

Pflegeberuf, für das die <strong>AWO</strong> Saarland vom Bundesinstitut<br />

für Berufsbildung eine Förderung aus Mitteln des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung erhält, für diese<br />

Jugendlichen da.<br />

Chance Pflegeberuf richtet sich an junge Menschen, die<br />

gerne AltenpflegerIn werden möchten und die formalen<br />

Voraussetzungen hierzu erfüllen, jedoch aufgrund unterschiedlicher<br />

Vermittlungshemmnisse noch keinen Ausbildungsplatz<br />

erhalten haben.<br />

Im Projekt werden bis zu 20 Jugendliche, die bereits ein<br />

FSJ/BFD oder ein längeres Praktikum in der Pflege absolviert<br />

haben, ein Jahr lang gezielt auf die Altenpflegeausbildung<br />

vorbereitet: Dabei dient die Hälfte der Zeit der Vorbereitung<br />

auf den schulischen Teil der Ausbildung; dies<br />

geschieht in wöchentlichem bzw. 14-tägigem Blockunterricht.<br />

Hier steht das Erlernen von Fach- und Methodenkompetenz<br />

im Mittelpunkt.<br />

Während der anderen Hälfte sind die Jugendlichen im praktischen<br />

Einsatz in einer Pflegeeinrichtung der <strong>AWO</strong>, wo mit<br />

ihnen bestimmte, vorher festgelegte pflegerische Tätigkeiten<br />

unter fachlicher Leitung eingeübt, dokumentiert und in<br />

Reflexionsgesprächen besprochen werden.<br />

Bei erfolgreichem Abschluss des Projektjahrs haben die Jugendlichen<br />

eine gute Chance auf einen Ausbildungsvertrag<br />

bei der <strong>AWO</strong> und damit auf eine gesicherte Zukunft als gut<br />

ausgebildete Fachkraft.<br />

32


Rundum optimal versorgt<br />

Umfassende Betreuung aus einer Hand im eigenen Haus


<strong>AWO</strong> ZuHause<br />

Rundum optimal versorgt<br />

Im Jahr 2011 wurde von Seiten des <strong>AWO</strong>-Vorstandes und<br />

der Geschäftsführung die Entscheidung getroffen, alle ambulanten<br />

Angebote der Altenhilfe der <strong>AWO</strong> Saarland unter<br />

einem Dach zusammenzufassen. Damit wurden sie 2012<br />

effektiv in der neuen Sparte „<strong>AWO</strong> zuHause“ organisiert.<br />

„<strong>AWO</strong> ZuHause“ beinhaltet seit Anfang 2012 folgende<br />

Projekte:<br />

• Hausnotruf<br />

• Sozialstation Süd-Saar und Nord-Saar<br />

• Freiwilligenarbeit (Betreuungsvereine Saarlouis und<br />

Merzig, Projekt Mobile, Seniorenpatenschaften, Eltern-<br />

service)<br />

• Menü Mobil - Fahrbare Mittagstische<br />

Ein Schwerpunkt der Arbeit der neuen Sparte ist die intensive<br />

Zusammenarbeit aller darin verankerten Projekte – mit<br />

dem Ziel, möglichst viele der unterschiedlichen Angebote<br />

der Sparte auf den Kunden zu vereinen. Ihm sozusagen mit<br />

einem „Rundum-Paket“ an ambulanten Hilfen die größtmögliche<br />

Unterstützung anzubieten. Für den Kunden bietet<br />

das den Vorteil, dass seine Versorgung aus einer Hand –<br />

mit einem Ansprechpartner – organisiert ist.<br />

Wir freuen uns über Ihren Besuch!<br />

<strong>AWO</strong> ZuHause<br />

66115 Saarbrücken<br />

Malstatter Markt 4<br />

Tel.: 0681 709510<br />

15 Jahre Betreuungsvereine<br />

Ein Jubiläum konnten die Betreuungsvereine im<br />

Jahr 2009 feiern. 15 Jahre bestanden sie in den<br />

Landkreisen Merzig-Wadern und Saarlouis. Im Jahr<br />

2009 waren es insgesamt 165 Ehrenamtliche, die<br />

sich als rechtliche Betreuerinnen und Betreuer den<br />

Vereinen angeschlossen haben. Einige von ihnen<br />

waren Mitglieder der ersten Stunde. Von den Betreuungsvereinen<br />

wurden zu diesem Zeitpunkt<br />

348 Betreuungen für Menschen geführt, die aufgrund<br />

körperlicher, geistiger und/oder seelischer<br />

Beeinträchtigungen ihre rechtlichen Angelegenheiten<br />

nicht mehr selbstständig regeln können. Dies<br />

setzt gerade bei Ehrenamtlichen ein sehr verantwortungsvolles<br />

und vertrauenswürdiges Engagement<br />

voraus.<br />

Für eine Gesellschaft der Solidarität<br />

Mehr als 40 neue Freiwilligenprojekte hat die<br />

<strong>AWO</strong> im Jahr 2009 gestartet. 33 davon erhielten<br />

im Rahmen des Programms „dieGesellschafter.de“<br />

eine Förderung der „Aktion Mensch“ - insgesamt<br />

103 000 Euro. Eine bundesweit einmalige Initiative.<br />

Mit originellen Projektideen konnten die <strong>AWO</strong>-Ortsvereine<br />

und –Einrichtungen viele zusätzliche Menschen<br />

für ein freiwilliges soziales Engagement gewinnen,<br />

sei es in der Senioren-, Behinderten- oder<br />

der Kinder- und Jugendhilfe.<br />

Hausnotruf –<br />

Gut zu wissen, dass zur Not immer jemand da ist<br />

Bereits über 1.600 Kunden im Saarland vertrauen auf den<br />

Notrufservice der <strong>AWO</strong> – damit ist die <strong>AWO</strong> größter Anbieter<br />

in diesem Bereich im Saarland.<br />

Nichts ist schöner, als in den eigenen vier Wänden zu wohnen.<br />

Die gewohnte Umgebung vermittelt Ruhe, Schutz und<br />

Geborgenheit. Das eigene Zuhause bedeutet auch selbstbestimmtes<br />

Leben. Doch mit zunehmendem Alter lassen<br />

Mobilität, Reaktionsvermögen und Aufmerksamkeit nach.<br />

Das ist jedoch noch lange kein Grund, seine Eigenständigkeit<br />

aufzugeben.<br />

Die <strong>AWO</strong> bietet ein Service– und Hausnotrufsystem an, bei<br />

dem unsere KundInnen auf Knopfdruck Hilfe anfordern<br />

können. So sind sie rund um die Uhr gut beschützt. Mit<br />

dem Notrufsystem sind sie per Funk mit einer Sendeeinheit<br />

verbunden, welche sofort alle Notrufe an die <strong>AWO</strong>-Servicezentrale<br />

übersendet. Über eine Freisprecheinrichtung wird<br />

der / die Kunde/in mit einem Mitarbeiter der Servicezentrale<br />

verbunden. Meldet er/sie sich nicht, leiten wir automatisch<br />

die vorher vereinbarten Maßnahmen ein, wie beispielsweise<br />

die Benachrichtigung der Angehörigen. Bei Eingruppierung<br />

in eine Pflegestufe wird die monatliche Gebühr in<br />

Höhe von 18,36 € von der Krankenkasse übernommen.<br />

Roland Märker (Mitte) ehrte die Freiwilligen.<br />

34


35<br />

<strong>AWO</strong> ZuHause<br />

<strong>AWO</strong> Sozialstationen – Betreuung mit Herz<br />

Unser Angebot richtet sich an Menschen, die wegen einer<br />

körperlichen, geistigen oder seelischen Erkrankung, Pflegebedürftigkeit,<br />

einer Behinderung oder sonstigen Beeinträchtigung<br />

unserer Hilfe in der Bewältigung des täglichen<br />

Lebens bedürfen. Die medizinisch-pflegerische und betreuende<br />

Unterstützung zielt darauf ab, diesen Menschen<br />

so lange wie möglich das Verbleiben in der eigenen Häuslichkeit<br />

und dem gewohnten sozialen Umfeld zu erhalten.<br />

Alle uns anvertrauten KundInnen werden von uns unter Berücksichtigung<br />

ihrer individuellen Bedürfnisse, ihrer Fähigkeiten<br />

und ihrer persönlichen Gewohnheiten betreut. Wir<br />

bieten in folgenden Bereichen Unterstützung an:<br />

• Krankenpflege (bei Erkrankungen und einer durch den<br />

Arzt verordneten häuslichen Krankenpflege)<br />

- Verabreichung von Injektionen<br />

- An- und Ausziehen von Kompressionsstrümpfen<br />

- Wechseln von Verbänden und Dekubitusversorgung<br />

- Legen eines Dauerkatheters<br />

- Blutdruck– und Blutzuckerkontrollen<br />

- Medikamentengabe und Richten der Wochendosette<br />

- Stomaversorgung<br />

(Diese Leistungen werden von unseren examinierten<br />

Pflegekräften erbracht.)<br />

Erneuter Bundespreis für Projekt „Mobile“<br />

Die Aktion „Mobile“ der <strong>AWO</strong> Saar ist 2009 erneut<br />

mit einem Bundespreis ausgezeichnet worden. Sie<br />

kam unter die 40 Besten im Bundeswettbewerb<br />

„Generationendialog in der Praxis - Bürger initiieren<br />

Nachhaltigkeit“. Um den Preis der Bundesregierung<br />

und des Rates für Nachhaltige Entwicklung<br />

hatten sich 336 Projekte beworben.<br />

Die <strong>AWO</strong> hat mit Unterstützung des Landes und der<br />

ARD-Fernsehlotterie die Finanzierung und Organisation<br />

des Projekts übernommen. Die ehrenamtlichen<br />

Senioren-Mobilitätstrainer werden in Zusammenarbeit<br />

mit dem Saarländischen Turnerbund auf<br />

ihre Aufgabe vorbereitet. 2008 hatte „Mobile“ bereits<br />

den „startsocial“-Preis erhalten.<br />

Weitere Leistungen:<br />

Angela Trockle (Mitte) und Yvonne Barz-Hackenberger<br />

(rechts) bei der Preisverleihung in Berlin.<br />

- Begleitung zum Arzt oder zu Behörden<br />

- Beratung und Anleitung pflegender Angehöriger<br />

- Verhinderungspflege<br />

- zusätzliche Betreuung zur Entlastung pflegender Angehöriger<br />

bei Demenzkranken<br />

• Alten– und Behindertenpflege<br />

- Duschen, Baden<br />

- Pflege bei Bettlägerigkeit<br />

- Beweglichkeitstraining, Mobilisation, Versorgung und<br />

Aktivierung bei Schwerstpflegebedürftigkeit<br />

• Hauswirtschaftliche Versorgung<br />

Im Falle einer Erkrankung, Behinderung oder auch einfach<br />

bei altersbedingten Problemen benötigt man nicht nur die<br />

direkte Pflege, sondern auch Hilfe zur alltäglichen Hausarbeit,<br />

wie Putzen, Waschen, Einkaufen, Kochen oder Kinderbetreuung.<br />

• Betreuung von Schwangeren und Familien mit Kindern<br />

Wir versorgen nicht nur pflegebedürftige, alte, behinderte<br />

und kranke Menschen, wir begleiten auch Risikoschwangere<br />

bis zur Geburt ihres Kindes. Hierfür haben wir zuverlässige<br />

Fachkräfte, die gut ausgebildet und vertrauenswürdig<br />

sind. Wir arbeiten eng mit den Krankenkassen zusammen.<br />

Dabei sind wir rund um die Uhr erreichbar. Eine schriftliche<br />

Befragung unserer Kunden zur Ermittlung der Kundenzufriedenheit<br />

in Zusammenarbeit mit der „LandesArbeitsgemeinschaft<br />

für Gesundheitsförderung Saarland e. V.“ (LAGS)<br />

sowie das Ergebnis unseres MDK-Gutachtens (MDK: Medizinischer<br />

Dienst der Krankenversicherung) im Jahr 2011<br />

haben uns gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.<br />

Jetzt auch mit Zertifikat:<br />

Die ehrenamtlichen Bewegungstrainerinnen mit Koordinatorin<br />

Yvonne Barz-Hackenberger (Bildmitte<br />

hinten) und Laila Braun-Leibrock vom saarländischen<br />

Turnerbund (rechts).


<strong>AWO</strong> ZuHause<br />

Die <strong>AWO</strong> Service-Telefonnummern im Saarland:<br />

Sozialstation Süd-Saar<br />

Einzugsgebiete:<br />

Köllertal, Saarbrücken, Saarlouis,<br />

Völklingen-Warndt<br />

Sozialstation Nord-Saar<br />

Einzugsgebiete:<br />

Honzrath, Kirkel-Limbach,<br />

Neunkirchen, Ottweiler,<br />

St. Wendel, Marpingen<br />

Pflegeberatung Ludweiler<br />

Landesweites Service-Telefon<br />

(12 Cent pro Minute)<br />

„Mobile“<br />

Geschulte Freiwillige besuchen im Projekt „Mobile“ ältere<br />

Menschen zuhause, um sie körperlich und geistig zu<br />

aktivieren.<br />

Das Projekt „Mobile“ erwies sich in der vergangenen Zeit<br />

als sehr erfolgreich. Daher wurde die Projektidee weiterentwickelt.<br />

Seniorenpatenschaften<br />

Das Projekt „Seniorenpatenschaften“ ist ein Besuchsdienst<br />

für ältere Menschen im Landkreis Saarlouis. Hierfür werden<br />

Freiwillige geworben, geschult, an Senioren und Seniorinnen<br />

vermittelt und bei ihren Aufgaben begleitet. Das Angebot<br />

richtet sich an Senioren und Seniorinnen, die alleine<br />

leben und durch eingeschränkte Mobilität zunehmend auf<br />

die Häuslichkeit fixiert sind. Ziel ist es, ältere Menschen<br />

dabei zu unterstützen, so lange wie möglich in ihrem gewohnten<br />

Wohnumfeld zu verbleiben.<br />

Menü Mobil<br />

0681 709510<br />

06851 935316<br />

06898 40984<br />

01805 409840<br />

Täglich beliefert der fahrbare Mittagstisch der <strong>AWO</strong> Saarland<br />

ca. 2200 Menschen mit frisch zubereiteten und gesunden<br />

Mittagsmenüs. In den <strong>AWO</strong>-Küchen werden nur hochwertige<br />

Produkte verwendet. Das Angebot wird so organisiert,<br />

dass die Preise sozial sind und die Qualität dennoch äußerst<br />

hochwertig ist.<br />

Der Speiseplan des Menü Mobil wechselt wöchentlich und<br />

beinhaltet nahrhafte und leckere Vollkost. Gegen einen<br />

Aufpreis gibt es unser Angebot auch für Diabetiker. Unsere<br />

Kunden können die Gerichte telefonisch bestellen.<br />

Betreuungsvereine in Merzig und Saarlouis<br />

Unsere Betreuungsvereine beraten und unterstützen gerichtlich<br />

bestellte ehrenamtliche Betreuer und Betreuerinnen,<br />

die als gesetzliche Vertreter die Interessen von Mitbürgern<br />

wahrnehmen. Aufgrund von geistiger, seelischer<br />

oder körperlicher Behinderung, Krankheit oder Alter können<br />

die Betreuten selbst ihre Interessen nicht oder nicht<br />

mehr regeln.<br />

Die Betreuungsvereine informieren ehrenamtliche Betreuer,<br />

Bevollmächtigte und die Öffentlichkeit über die gesetzlichen<br />

Vorgaben des Betreuungsrechtes, über Vorsorgevollmacht,<br />

Betreuungsverfügung und Patientenverfügung. Sie<br />

suchen fortlaufend Menschen, die bereit sind, Verantwortung<br />

für andere zu übernehmen und sich durch Übernahme<br />

einer Betreuung sozial zu engagieren. Für Betreuer und an<br />

einem Ehrenamt interessierte Personen steht das Angebot<br />

offen, sich einem der Betreuungsvereine der <strong>AWO</strong> anzuschließen<br />

und im Rahmen von Informationsveranstaltungen<br />

und Erfahrungsaustauschrunden Kontakte zu anderen<br />

ehrenamtlichen Betreuern zu knüpfen.<br />

2011 konnte der Betreuungsverein Saarlouis 104 ehrenamtliche<br />

Mitglieder verzeichnen, die insgesamt 174 ehrenamtliche<br />

Betreuungen geführt haben und der Betreuungsverein<br />

Merzig-Wadern 78 Mitglieder mit ehrenamtlicher<br />

Bestellung für 230 Betreute. Hinzu kommen 27 beruflich<br />

geführte Betreuungen, die die Mitarbeiterinnen der beiden<br />

Betreuungsvereine der <strong>AWO</strong> Saarland 2011 geführt haben.<br />

36


Lebens(t)räume für Menschen mit Behinderungen<br />

Jeder Mensch braucht eine lebenswerte Aufgabe


Verbund für Integration und Bildung (V.I.B.) / Sozialpsychiatrie<br />

Eine Fülle von Ereignissen! – Im Jahr 2011 gab es in vielen<br />

unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen des Verbundes<br />

für Integration und Bildung (V.I.B.) vielfältige Aktivitäten.<br />

Wir blicken auf ein spannendes Jahr zurück.<br />

Ereignisse 2011<br />

04.01. Beteiligung an „Stärken vor Ort“<br />

13.01. Wahlpachtenerin gründete die <strong>AWO</strong>-<br />

Marie-Juchacz-Straße in Dillingen-Pachten<br />

13.01. „Saarlands-Beste“ Heike Dalloz -<br />

Vorsitzende des Fördervereins der <strong>AWO</strong> Förder-<br />

schule steht zur Wahl!<br />

13.01. Zeigen, dass man doch was kann -<br />

„Th_Radke Filmprojekte“ / Förderschule für geis-<br />

tige Entwicklung Dillingen<br />

13.01. VIB Werkstatt in der Galerie Caspar –<br />

Projektabschluss mit Raku-Brand<br />

19.01. Eltern Dank - Konfirmationsfeier<br />

21.01. Kreatives Spiel mit dem Feuer -<br />

Vorstellung des Kunst- und Workshop-Projektes<br />

„Ich hol dich mit“<br />

17.02. <strong>AWO</strong> Förderschule geistige Entwicklung -<br />

Spende der <strong>AWO</strong> Großrosseln<br />

25.02. Neue Sportstätten für Jugendliche -<br />

Außengestaltung <strong>AWO</strong>-Förderschule<br />

11.05. Behinderten-Integration als Unternehmensziel -<br />

SPD Bürgermeisterkandidatin Berg besucht den<br />

V.I.B.<br />

17.05. 70 bunte Fahnen wehen für die Vielfalt unter den<br />

Menschen - Aktion „Fahnen der Begegnung“<br />

20.05. <strong>AWO</strong> Förderschule erhält Saarländischen Schulpreis<br />

25.05. Keltenfest der <strong>AWO</strong> Förderschule<br />

26.05. Bildung auf höchstem Niveau –<br />

Petra Berg gratuliert zum saarländischen Schul-<br />

preis<br />

31.05. Aktion „Fahnen der Begegnung“<br />

01.06. Feldrasenturnier für <strong>AWO</strong> Teams -<br />

Ankündigung des 7. Feldrasenturniers der Förder-<br />

schule<br />

Zwei „Saarbrücker Köpfe“ und ihre Geschichte<br />

Obdachlosen Menschen ihre Würde zurückgeben,<br />

das ist das Ziel des bekannten Berliner Künstlers<br />

Harald Birck. Als die <strong>AWO</strong> zu Jahresbeginn 2010 in<br />

Saarbrücken die Ausstellung „Kunst trotz(t) Armut“<br />

zeigte, zählten Bircks überlebensgroße Ton-Köpfe<br />

zu den meist bewunderten Werken. Der nachhaltige<br />

Eindruck brachte die <strong>AWO</strong>-Notschlafstelle in<br />

Saarbrücken und die <strong>AWO</strong>-Werkstätte für behinderte<br />

Menschen „Atelier Kerativ“ in Dudweiler auf<br />

die Idee, zusammen mit Birck eine Kunstaktion zu<br />

starten. Gemeinsames Ziel: Ein sichtbares Zeichen<br />

gegen Armut und Ausgrenzung im Saarland zu setzen.<br />

Im Juli 2010 war Birck im Atelier Kerativ zu<br />

Gast und schuf dort zwei „Saarbrücker Köpfe“. Der<br />

eine ist nun im Saarbrücker Rathaus zu sehen, der<br />

zweite in der <strong>AWO</strong>-Landesgeschäftsstelle.<br />

Zwei „Saarbrücker Köpfe“: Karl Heinz Dorscheid (links)<br />

und Jürgen Jung mit ihren Ebenbildern.<br />

09.06. Lernen mit allen Sinnen hilft den Schülern beim<br />

Weg ins Leben - <strong>AWO</strong> Förderschule erhält Saar-<br />

ländischen Schulpreis<br />

18.06. Gegen Ausgrenzung -<br />

Aktion „Fahnen der Begegnung“<br />

22.06. <strong>AWO</strong> Schule feiert Keltenfest -<br />

<strong>AWO</strong> Förderschule stellt Projekt des Werkunter-<br />

richtes vor<br />

27.06. Inklusion ist in aller Munde -<br />

Aktion „Fahnen der Begegnung“<br />

28.06. Mit „Fahnen der Begegnung“ für die Inklusion<br />

17.07. <strong>AWO</strong>-Drachenboot nimmt Kurs auf Venedig<br />

19.07. Drachenboote starten in Dillingen zum fünften<br />

TAM TAM<br />

19.07. Selbst in die Hand nehmen -<br />

Vorstellung des Café Courage<br />

20./23.07. <strong>AWO</strong>-Drachenboot in Venedig -<br />

Teilnahme der Drachenbootmannschaft an der<br />

VOGA LONGA Venedig<br />

19.08. Dillinger TAM TAM startet - Frische Farbe für die<br />

Drachenköpfe -Ankündigung 5. TAM TAM<br />

22.08. 700 Akteure machen viel TAM TAM<br />

31.08. 40 Jahre Förderschule – Ankündigung Jubiläum<br />

und Projektwoche mit NABU<br />

01.09. SPD Dillingen schaut auf einen gelungenen Start<br />

beim 5. TAM TAM<br />

03.09. 25 Jahre <strong>AWO</strong> Patenschaft -<br />

<strong>AWO</strong> Ortsverein Brotdorf - Atelier Kerativ<br />

05.09. Ein Hotel für Insekten -<br />

Bericht Projekt <strong>AWO</strong> Förderschule - NABU<br />

07.09. 3. Familientag bei Auto Activ -<br />

Spende für Therapeutische Wohnstätte des V.I.B.<br />

10./19.09. Schule am Ökosee - Namensgebung und Jubiläum<br />

(40 Jahre) <strong>AWO</strong> Förderschule<br />

09.12. Mikroprojekte führen ins Berufsleben -<br />

<strong>AWO</strong>-FgE Stärken vor Ort / Abschluss mit Projekt-<br />

messe<br />

12.12. Projekt mit wenig Geld und großem Engagement<br />

umgesetzt - <strong>AWO</strong>-FgE bei Stärken vor Ort<br />

Ein kleines Jubiläum mit richtig viel TAM TAM<br />

Im Jahr 2011 feierte die Veranstaltung „TAM TAM-<br />

Drachenboot-Handi-Cup“ in Dillingen ein Jubiläum.<br />

Im fünften Jahr trafen sich bereits an der<br />

Saar bei Dillingen behinderte und nicht behinderte<br />

Paddler, um gemeinsam in einer Mannschaft im<br />

Drachenboot um den Sieg zu kämpfen. Mit dieser<br />

Vorgabe gehört das Dillinger TAM TAM deutschlandweit<br />

als integrative Veranstaltung zu den seltenen<br />

Ausnahmen in der Drachenbootszene. Die<br />

Veranstaltung wird traditionell vom Verbund für<br />

Integration und Bildung (V.I.B.) sowie dem Kanu<br />

Club Dillingen in Kooperation mit der Stadt Dillingen<br />

durchgeführt. Die bisherigen Veranstaltungen<br />

wurden zusätzlich mit Mitteln der AKTION MENSCH<br />

gefördert.<br />

38


39<br />

Verbund für Integration und Bildung (V.I.B.) / Sozialpsychiatrie<br />

Mit neuer Struktur die Kräfte bündeln<br />

Die bisher eigenständigen Sparten „Behindertenhilfe<br />

(V.I.B.)“ und „Sozialpsychiatrie“ sowie die „Förderschule<br />

geistige Entwicklung“ wurden im Berichtsjahr zur neuen<br />

Sparte „Verbund für Integration und Bildung V.I.B. / Sozialpsychiatrie“<br />

zusammengelegt. Damit wurden wesentliche<br />

Grundlagen geschaffen. Den Herausforderungen des<br />

weitreichenden Wandels in der Eingliederungshilfe können<br />

wir nun durch Bündelung der vorhandenen Kompetenzen<br />

und durch besser vernetzte und effektivere Strukturen begegnen.<br />

Die staatliche Anerkennung der Förderschule der<br />

<strong>AWO</strong> bleibt von dieser Neustrukturierung unberührt. Seit ihrem<br />

40-jährigen Jubiläum im Oktober 2011 trägt die Förderschule<br />

der <strong>AWO</strong> den Namen „<strong>AWO</strong> Förderschule - Schule<br />

am Ökosee“.<br />

Schaffung der räumlichen und technischen<br />

Voraussetzungen<br />

Das seit fünf Jahren laufende Projekt „Auflösung von Groß-<br />

und Komplexeinrichtungen des V.I.B.“ konnte 2011 in seine<br />

abschließende Phase eintreten. Damit soll die Wohn- und<br />

Lebenssituation der Bewohner der stationären Angebote<br />

verbessert werden. Gleichzeitig sollen stationäre Plätze zugunsten<br />

des Aufbaus von ambulanten Wohnangeboten abgebaut<br />

werden. Nach der Fertigstellung des Wohnheimes<br />

Wadgassen und der Renovierung des Appartementhauses<br />

in Dillingen im vorherigen Jahr, starteten 2011 abschließend<br />

die Baumaßnahmen in den Häusern Elisabethstraße<br />

und der Komplettumbau im Wohnheim Cäcilienstraße. In<br />

beiden Häusern konnte nur im laufenden Betrieb gearbeitet<br />

werden, was den Bewohnern und den Mitarbeitern viel<br />

Durchhaltevermögen abverlangt hat.<br />

Die WZB-Mannschaft siegte im Handi-Cup. Paul Quirin<br />

überreichte den Pokal.<br />

Mit „Fahnen der Begegnung“ für die Inklusion<br />

„Wir passen zusammen“, stand da beispielsweise<br />

zu lesen. 70 dieser „Fahnen der Begegnung“ wurden<br />

in Dillingen aufgezogen. Behinderte und nicht<br />

behinderte Jugendliche hatten sie gemeinsam<br />

hergestellt. Ihre Botschaft: „Inklusion beginnt im<br />

Kopf“. Inklusion heißt dabei, dass von Anfang an<br />

alle an der Gesellschaft teilhaben sollen, unabhängig<br />

von ihren Fähigkeiten, ihrer Herkunft, ihres Geschlechts<br />

oder Alters. Die Dillinger Aktion hatte sich<br />

der <strong>AWO</strong>-Verbund für Integration und Bildung (VIB)<br />

im letzten Jahr ausgedacht.<br />

Weiter konstant gewachsen ist auch unser Angebot des ambulanten<br />

Wohnens. Hier werden zum Jahreswechsel über<br />

50 Personen ambulant betreut. Damit ist die <strong>AWO</strong> im Saarland<br />

der Träger mit den meisten ambulanten Wohnangeboten<br />

für Menschen mit einer geistigen Behinderung. Der<br />

Umzug des Atelier Kerativ, bisher in Dudweiler ansässig, ist<br />

mit der abgeschlossenen Planung eines Neubaus in Saarlouis<br />

unter Dach und Fach. Dort wird es eine Erweiterung<br />

des vorhandenen Angebotes um zusätzliche 20 Plätze für<br />

Menschen mit autistischer Behinderung geben. Mit diesem<br />

neuen, spezialisierten Angebot verfügt die <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong><br />

im Saarland über ein weiteres Alleinstellungsmerkmal<br />

im Bereich der Eingliederungshilfe. Die bisher in Dillingen<br />

ansässige Tagesförderstätte wird dort ebenfalls ihr<br />

neues Domizil finden.<br />

Nach außen weniger erkennbar, aber umfangreich in der<br />

Durchführung, war die Einführung des neuen Auftragsbearbeitungs-<br />

und Fakturierungs-Programmes AP plus in den<br />

Werkstätten und der Verwaltung des V.I.B. Damit wurde das<br />

bisherige System im November 2011 auf eine modernere<br />

Nachfolgeversion umgestellt, mit der über alle Produktionsbereiche<br />

der Werkstätten hinweg Angebote und Rechnungen<br />

erstellt werden sowie alle Warenbewegungen standortübergreifend<br />

gesteuert und dokumentiert werden können.<br />

Sicherstellung der personellen Voraussetzungen<br />

2011 wurden die Förderangebote für Werkstattmitarbeiter<br />

mit einem gruppenübergreifenden Kursangebot an allen<br />

Werkstattstandorten von Grund auf neu strukturiert.<br />

Mit diesem Kurssystem, in dessen Entwicklung der Sozialdienst,<br />

die Produktionsleitung und die ausführenden Gruppenleiter<br />

gemeinsam eingebunden waren, lässt sich der<br />

vorrangige Förderauftrag der Werkstätten mit den ständig<br />

steigenden Produktionsanforderungen besser als bisher in<br />

Selbst gemacht: So wie diese, waren insgesamt rund<br />

70 Fahnen mit viel Einfallsreichtum von den Jugendlichen<br />

selbst bemalt worden.


Verbund für Integration und Bildung (V.I.B.) / Sozialpsychiatrie<br />

Einklang bringen. Zukünftig können wir so sicherstellen,<br />

dass alle Werkstattbeschäftigten noch besser die von ihnen<br />

gewünschte und für sie passende Förderung erhalten.<br />

Start für Bundesmodellprojekt „Rückenwind“<br />

In enger Zusammenarbeit mit dem <strong>AWO</strong> Bundesverband<br />

ist es dem V.I.B. gelungen, den Zuschlag für das ESF-geförderte<br />

Bundesmodellprojekt „Rückenwind“ zu erhalten.<br />

Die langfristigen Ziele des Modellprojektes sind die Sicherung<br />

sowie der Ausbau der Leistungsfähigkeit von vorwiegend<br />

älteren Mitarbeitern aus verschiedenen Verantwortungsbereichen<br />

in Werkstätten für behinderte Menschen.<br />

Dies geschieht vor dem Hintergrund sich deutlich verändernder<br />

Arbeitsanforderungen und Rahmenbedingungen<br />

innerhalb und außerhalb dieser Werkstätten.<br />

Es handelt sich um ein Forschungsprojekt mit bundesweitem<br />

Modellcharakter, gefördert mit Mitteln aus dem Europäischen<br />

Sozialfonds ESF, das von der Universität Hamburg<br />

wissenschaftlich begleitet wird. Es läuft von Oktober<br />

2011 bis September 2014. Projektorte sind die Werkstätten<br />

für behinderte Menschen des V.I.B. an allen Standorten<br />

mit insgesamt 45 Teilnehmern. Als Ergebnis werden Handlungsempfehlungen<br />

für die zukünftige Weiterentwicklung<br />

der bundesdeutschen Werkstätten für behinderte Menschen<br />

erwartet.<br />

Beteiligung auf Bundesebene<br />

Im Juni wurde die vom <strong>AWO</strong>-Bundesverband und vom<br />

V.I.B. gemeinsam geplante zweitägige Fachtagung „<strong>AWO</strong><br />

All Inklusive – UN Behindertenrechtskonvention und Inklusion“<br />

in Berlin durchgeführt. Es ging dabei darum,<br />

über alle Arbeitsgebiete der <strong>AWO</strong> Deutschland hinweg, einen<br />

gemeinsamen Standpunkt der <strong>AWO</strong> zur Umsetzung der<br />

Neues Wohnheim für behinderte Menschen<br />

Der <strong>AWO</strong>-<strong>Landesverband</strong> hat 2010 im Ortszentrum<br />

von Wadgassen eine neue Wohnstätte für Menschen<br />

mit geistiger Behinderung eröffnet. Der Neubau<br />

bietet ein weitgehend selbstbestimmtes Leben für<br />

24 Beschäftigte der <strong>AWO</strong>, die bisher überwiegend im<br />

stationären Bereich der Wohneinrichtungen in Dillingen<br />

wohnten. 2,5 Mio. Euro wurden investiert,<br />

darunter 350 000 Euro als Zuschuss der „Aktion<br />

Mensch“. „Menschen mit Behinderungen gehören<br />

in die Mitte unserer Gesellschaft“, sagte der <strong>AWO</strong>-<br />

Landesvorsitzende Paul Quirin bei der Eröffnungsfeier<br />

vor zahlreichen Gästen, darunter die ehemalige<br />

Sozialministerin Annegret Kramp-Karrenbauer,<br />

die damalige Landrätin Monika Bachmann und Bürgermeister<br />

Harald Braun. Das neue Wohnheim.<br />

UN-Behindertenrechtskonvention und von Inklusion zu<br />

finden. Menschen mit Behinderung waren insbesondere<br />

eingeladen und aufgefordert mitzudiskutieren. Die Moderatoren<br />

waren Diethard Geber, Schulrektor Volker Mittermüller<br />

und Wohnheimleiterin Angelika Schallenberg. Sie<br />

wurden unterstützt von drei behinderten Werkstattmitarbeitern<br />

und der Schulsprecherin der Förderschule. Diese<br />

berichteten den Tagungsteilnehmern von ihren Erfahrungen<br />

mit Schule, Ausbildung und Freizeitgestaltung.<br />

Inklusiv Leben<br />

Der V.I.B. beteiligt sich seit April 2011 an einem zweijährigen<br />

Pilotprojekt mit dem Titel „Inklusiv leben – Wege<br />

zur Inklusion im sozialen Raum für Menschen mit Behinderung“.<br />

Dieses Projekt wird vom Bundesverband der <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong><br />

an den vier <strong>AWO</strong>-Standorten in Hamburg,<br />

Dortmund, Dillingen und Karlsruhe durchgeführt und von<br />

der Aktion Mensch gefördert. Es erprobt exemplarisch an<br />

den vier regionalen Projektorten in Deutschland, wie sozial-<br />

räumliche Projekte vor Ort die Teilhabechancen von Menschen<br />

mit Behinderung nachhaltig und konkret stärken<br />

können. In der Stadt Dillingen, dem Projektbereich des<br />

V.I.B., arbeiten sechs behinderte Teilnehmer des ambulanten<br />

Fachdienstes Wohnen und des Café Courage aktiv<br />

im Projekt mit. Anhand eines einfach gestalteten Fragebogens<br />

führen sie in einem ersten Schritt eine Umfrage zur<br />

Inklusion im Sozialraum Dillingen durch. Dort wird erfasst,<br />

in welchem Maße Menschen mit Behinderung schon jetzt<br />

am öffentlichen Leben in ihrem Stadtteil teilhaben und was<br />

noch getan werden muss, um ihnen ein möglichst hohes<br />

Maß an Teilhabe zu ermöglichen. Darüber hinaus wird von<br />

den teilnehmenden Menschen mit Behinderung ein detailliertes<br />

Informationsheft über den Stadtteil erstellt, natürlich<br />

in einfacher Sprache.<br />

Staatssekretär Pini von Arbeitsprojekt beeindruckt<br />

Gesundheitsstaatssekretär Sebastian Pini hat im<br />

Jahr 2010 das <strong>AWO</strong>-Arbeitsprojekt „Leseviertel“ für<br />

ehemalige Drogenabhängige in Saarbrücken besucht.<br />

Zu diesem Anlass übergab er zwei Zuwendungsbescheide<br />

über insgesamt rund 256 000 Euro.<br />

Das Arbeitsprojekt „Leseviertel“ bietet Menschen,<br />

die im Substitutionsprojekt sind, eine Perspektive<br />

und eine sinnvolle Beschäftigung. „Der Second-<br />

Hand-Buchladen wird in der Bevölkerung sehr gut<br />

angenommen“, sagte der Staatssekretär. In dem<br />

professionell eingerichteten Laden im Nauwieser<br />

Viertel lernen ehemalige Drogenabhängige, wie es<br />

ist, wieder regelmäßig zu arbeiten.<br />

40


41<br />

Verbund für Integration und Bildung (V.I.B.) / Sozialpsychiatrie<br />

Die Politik in die Verantwortung nehmen<br />

Mit aktiver Information und Unterstützung politischer Entscheidungsträger<br />

sowie auch mit Protestaktionen hat sich<br />

der V.I.B. 2011 auf politischer Ebene für die Sache behinderter<br />

Menschen engagiert. Großes Medienecho fand dabei<br />

eine spontane Unterschriftenaktion der Vereinigung<br />

der Eltern und Betreuer (VEB) aus den Werkstätten des<br />

V.I.B. gegen geplante Kürzungen bei der Finanzierung von<br />

Werkstattplätzen. Eine Delegation des VEB überreichte der<br />

damaligen Sozialministerin Annegret Kramp-Karrenbauer<br />

das gewichtige Protestpaket und machte damit den politischen<br />

Entscheidungsträgern deutlich, dass die behinderten<br />

Menschen einseitige Einsparungen zu ihren Lasten<br />

nicht hinnehmen werden. Der Protest war erfolgreich,<br />

denn die Sozialministerin sagte zu, die bestehenden Leistungen<br />

beizubehalten.<br />

An anderer politischer Stelle setzten wir erfolgreich auf<br />

Information und Unterstützung. So war Gisela Kolb, die<br />

behindertenpolitische Beauftragte der SPD-Fraktion im<br />

Landtag, an zwei Tagen zu einem Praktikum in den V.I.B.-<br />

Werkstätten. Als Mitarbeiterin verschiedener Produktionsgruppen<br />

und im Berufsbildungsbereich BBB lernte sie den<br />

Alltag und die Sorgen und Nöte behinderter Menschen, aber<br />

auch ihr Engagement und ihre Leistungsfreude, aus erster<br />

Hand kennen. Weiterhin gab es eine Beteiligung des V.I.B.<br />

an der Entwicklung des Positionspapiers der SPD Landtagsfraktion.<br />

Hier haben betroffene Mitarbeiter der Werkstätten<br />

an den Besprechungen teilgenommen und Stellungnahmen<br />

abgegeben. Viele Forderungen der <strong>AWO</strong> werden somit<br />

in diesem Positionspapier zu finden sein. Bereits zum<br />

wiederholten Male nahm der Vorsitzende des Werkstattrates<br />

an der Tagung der SPD-Bundestagsfraktion mit den Werkstatträten<br />

in Berlin teil.<br />

Saarländischer Schulpreis für Förderschule<br />

Die <strong>AWO</strong>-Förderschule geistige Entwicklung Dillingen<br />

ist eine der vier Preisträgerinnen des Saarländischen<br />

Schulpreises 2010/2011. Die Schule habe ein<br />

überzeugendes pädagogisches Konzept, ein überdurchschnittlich<br />

engagiertes Lehrerteam, eine unterstützende<br />

und Freiraum gewährende Schulleitung,<br />

begeisterte Schüler und Eltern sowie viele<br />

außerschulische Kooperationspartner, hieß es in<br />

der Begründung der Jury. Das fachkundig besetzte<br />

Gremium hatte die Preisträger aus zwölf Bewerbungen<br />

ausgewählt. Der Schulpreis war in diesem<br />

Schuljahr zum dritten Mal für die allgemein bildenden<br />

Schulen im Saarland ausgeschrieben worden.<br />

Veranstalter sind die Stiftung Demokratie Saarland<br />

und die Landeselterninitiative für Bildung in<br />

Kooperation mit der Gesamtlandesschüler-, der<br />

Gesamtlandeselternvertretung sowie dem Landesinstitut<br />

für Pädagogik und Medien.<br />

Gerhard Vigener besuchte den CAP-Markt in Roden<br />

Als ein „Beispiel gelebter Solidarität“ hat der ehemalige<br />

Sozialminister Gerhard Vigener den CAP-<br />

Markt in Saarlouis-Roden gelobt und bei seinem<br />

Besuch 2008 auch selbst ein Zeichen gesetzt: Gemeinsam<br />

mit dem Landtagsabgeordneten Georg<br />

Jungmann griff Vigener zum Einkaufswagen und<br />

füllte ihn mit Lebensmitteln, die er bald darauf an<br />

die Saarlouiser Tafel weiterreichte. Die Visite des damaligen<br />

Ministers hatte der CDU Stadtverband Saarlouis<br />

organisiert, um damit auf die hervorragende<br />

Arbeit der beiden jüngsten Sozialprojekte im Stadtteil<br />

Roden hinzuweisen.<br />

Begegnung schafft Inklusion - Aktionstag:<br />

„Fahnen der Begegnung“<br />

Zum Protesttag für die Rechte behinderter Menschen der<br />

Aktion Mensch am 5. Mai hatte der V.I.B. sich 2011 eine<br />

farbenfrohe Aktion einfallen lassen. Gemeinsam mit Schülern<br />

aus Dillinger Schulen und mit der Jugendfeuerwehr<br />

gestalteten behinderte Werkstattmitarbeiter und Schüler<br />

der <strong>AWO</strong> 70 große Flaggen zum Thema Inklusion, die dann<br />

bei einem gemeinsamen Fest über den Dillinger Einkaufsstraßen<br />

für vier Wochen aufgehängt wurden, um von dort<br />

ihre bunte Botschaft für mehr Miteinander auszusenden.<br />

TAM TAM / Regatta Baldeneysee / Werkstattdrachen<br />

Trainingswochenende<br />

Seit fünf Jahren treffen sich an der Saar bei Dillingen behinderte<br />

und nicht behinderte Paddler, um gemeinsam in<br />

einer Mannschaft im Drachenboot um den Sieg zu kämpfen.<br />

Mit dieser Vorgabe gehört das Dillinger TAM TAM deutschlandweit<br />

als integratives Drachenbootrennen zu den seltenen<br />

Ausnahmen in der Drachenbootszene. Im Saarland<br />

gibt es keine andere entsprechende Veranstaltung. 34 verschiedene<br />

Vereine, Firmen oder Verbände haben im August<br />

2011 bei der fünften Ausgabe des TAM TAM insgesamt 83<br />

unterschiedliche Mannschaften in den unterschiedlichen<br />

Disziplinen an den Start gebracht. Damit war das Dillinger<br />

TAM TAM in dieser Saison die einzige saarländische Drachenbootveranstaltung<br />

mit Zuwachs. Unter den mehreren<br />

hundert aktiven Paddlern in den integrativen Regattaklassen<br />

Handi-Cup und Integrations-Cup starteten allein 120<br />

Menschen mit Behinderung, immer gemeinsam mit nicht<br />

behinderten Mannschaftskollegen. Mit den weiteren Startklassen<br />

FUN Open, Staffel und der Langstrecke über 2000<br />

Meter wurde ein sportlicher Mix geboten, der für harte aber<br />

faire Wettkämpfe auf der Saar sorgte. Als Glücksgriff für die<br />

Sozialminister Vigener und Georg Jungmann kauften<br />

für die Saarlouiser Tafel ein.


Verbund für Integration und Bildung (V.I.B.) / Sozialpsychiatrie<br />

Veranstaltung erwiesen sich die Ausschreibung des Jugend-<br />

Cup sowie des Frauen-Cup in den neuen, kleineren Drachenbooten<br />

mit 10 Plätzen, von denen erstmals neue Boote<br />

bei einer saarländischen Regatta zur Verfügung standen.<br />

Auch über die gesamte Saison hinweg waren die <strong>AWO</strong> Werkstattdrachen<br />

des V.I.B. erfolgreich. Sie waren erneut Sieger<br />

beim integrativen Drachenbootrennen auf dem Baldeneysee<br />

bei Essen und nahmen erfolgreich an weiteren regionalen<br />

Regatten teil. Zum Saisonabschluss gab es im Herbst<br />

ein gelungenes Trainingswochenende der Werkstattdrachen<br />

auf dem Lac de Gérardmer in den Vogesen, mit Unterbringung<br />

in einem Ferienzentrum der Ligue-FOL-Metz im<br />

Nachbarort Xenrupt. Dabei wurden erste Kontakte zum Kanuclub<br />

Gérardmer hergestellt und eine Teilnahme der Werkstattdrachen<br />

bei der dortigen Regatta 2012 angekündigt.<br />

Atelier Kerativ: Kunstprojekt Köpfe und Relief<br />

Das Atelier Kerativ in Dudweiler hat seit 2010 das Kunst-<br />

und Workshop-Projekt „Ich hol Dich mit“, in Zusammenarbeit<br />

mit den Künstlern Harald Birck (Berlin) und Sigrid Caspar<br />

(St. Ingbert), mit behinderten Menschen durchgeführt.<br />

Dabei entstanden Tonköpfe als Portraits und ein mehrteiliges<br />

Tonrelief, dessen Fertigstellung mit einem abschließenden<br />

Rakubrand durchgeführt wurde. Das fertige Relief ist<br />

jetzt im Atelier Kerativ zu bewundern. Verschiedene Tonköpfe<br />

aus dem ersten Projektabschnitt stehen in der Landesgeschäftsstelle<br />

und im Saarbrücker Rathaus.<br />

Großes Hallo: Die behinderten Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter beim Einzug in die neuen Werkstätten.<br />

Café Courage<br />

Förderschule geistige Entwicklung in Dillingen<br />

feierte ihr 40-jähriges Bestehen<br />

„Schule am Ökosee“ – das ist seit 2011 der neue<br />

Name der Förderschule geistige Entwicklung in Dillingen.<br />

40 Jahre nach der staatlichen Anerkennung<br />

der damaligen privaten Schule für Geistigbehinderte<br />

hat die Schulgemeinde in Abstimmung mit der <strong>AWO</strong><br />

als Schulträger einen kurzen und griffigen Namen<br />

für ihre Bildungsstätte gefunden. Bei der Jubiläumsfeier<br />

enthüllte Schülersprecherin Anna Scheyda<br />

das neue Logo. Im Rahmen eines großen Schulfestes<br />

mit zahlreichen Ehrengästen, ehemaligen Schülern,<br />

Lehrern und Schulleitern blickte die Schule auf<br />

ihre mehr als 40-jährige Geschichte zurück. Durch<br />

einen Kurzfilm und eine Fotodokumentation wurden<br />

die Ergebnisse der Ökosee-Projektwoche präsentiert<br />

und der langjährige Bezug der Schule zu<br />

Ab Juni startete der V.I.B. das „Café Courage“, ein Begegnungsprojekt<br />

in der Berckheimstraße in Dillingen, gefördert<br />

von der Aktion Mensch. Das Angebot richtet sich an alle interessierten<br />

Personen, Menschen mit und ohne Behinderung,<br />

die ein vielfältiges Freizeitangebot suchen. Die Teilnehmer<br />

des „Café Courage“ bestimmen bei der Auswahl der<br />

Angebote mit und bringen sich auch bei der Umsetzung aktiv<br />

ein. Das Projekt ist über einen Zeitraum von drei Jahren<br />

über die Aktion Mensch finanziert. Danach soll das Angebot<br />

von behinderten und nicht behinderten ehrenamtlich<br />

tätigen Besuchern selbst geführt werden.<br />

Wege auf den Arbeitsmarkt mitgestalten<br />

Gleich zwei unterschiedliche Angebote zur Integration von<br />

Menschen mit Behinderung ins Berufsleben hat der V.I.B.,<br />

gemeinsam mit saarländischen Kooperationspartnern und<br />

mit Finanzierung der Bundesagentur für Arbeit, an seinem<br />

Standort Berckheimstraße in Dillingen gestartet. DIA-AM<br />

(Diagnose Arbeitsmarkt) gibt kurzfristig Entscheidungshilfe<br />

für den geeigneten Weg, UB (unterstützte Beschäftigung)<br />

begleitet längerfristig bei tatsächlichen Arbeitsversuchen.<br />

Die Teilnehmer sind dabei überwiegend auf Praktikums-<br />

und Arbeitsstellen in regionalen Betrieben und Firmen<br />

tätig. In den Räumen des V.I.B. finden Test- und Vorbereitungsphasen<br />

sowie ergänzende Schulungen statt. Der<br />

Standort, unmittelbar am Bahnhof Dillingen gelegen, ist<br />

für Menschen mit Behinderung, die weitestgehend auf öffentliche<br />

Verkehrsmittel angewiesen sind, ideal erreichbar.<br />

diesem Biotop vor den Toren der Stadt dargestellt.<br />

Sebastian und Kosima feierten den neuen Namen mit<br />

einer tollen Dance-Einlage.<br />

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43<br />

Verbund für Integration und Bildung (V.I.B.) / Sozialpsychiatrie<br />

INA Projekt der V.I.B.-Beschäftigungsangebote Siersburg<br />

Hilfe zur Arbeit statt Sozialhilfe? Dies ist der Ansatz des<br />

Arbeitsmarktprojektes INA „Initiative neue Arbeitsmöglichkeiten“,<br />

vom Landkreis Saarlouis ins Leben gerufen und<br />

von der <strong>AWO</strong> V.I.B. Dillingen mit Know-how versehen und<br />

in die Praxis umgesetzt. Es richtet sich an langjährige Sozialhilfeempfänger<br />

aus dem Kreis Saarlouis. Bereits seit Juli<br />

2011 sind fünf von ihnen in Lohn und Brot auf einer sozialversicherungspflichtigen<br />

Arbeitsstelle in Vollzeit. Bisher galten<br />

sie als besonders schwer- oder gar nicht vermittelbar.<br />

Drei Stunden täglich bietet INA den Teilnehmern einen begleiteten<br />

Rahmen, um sich im Arbeitsleben auszuprobieren<br />

und die eigene Leistungsfähigkeit zu entdecken. Gleichzeitig<br />

unterstützen die Mitarbeiter des Projektes die Teilnehmer<br />

bei lebenspraktischen Alltagsaufgaben, wie Schriftverkehr<br />

oder Regelung der Finanzen. Sie halten ihnen so<br />

den Rücken frei für einen Neuanfang mit einem Praktikum<br />

in einem Betrieb oder auf einer ausgeschriebenen Stelle.<br />

INA ist ein gelungenes, praktisches Angebot für Menschen<br />

jeden Alters und mit schwierigsten gesundheitlichen und<br />

sozialen Einschränkungen, die bisher nur wenige Stunden<br />

arbeitsfähig waren. Das Projekt, das vom Landkreis und vom<br />

Land finanziert wird, ist eine echte Chance für Kunden des<br />

Sozialamtes, die teilweise über Jahrzehnte in Abhängigkeit<br />

von Grundsicherung und Hilfen zum Lebensunterhalt nach<br />

SGB XII leben. Der Erfolg beruht auf der sehr guten Zusammenarbeit<br />

zwischen dem Landkreis und der <strong>AWO</strong> sowie auf<br />

dem passenden Zuschnitt, mit dem wir die Interessen der<br />

Menschen getroffen haben.<br />

Spendenaufruf zum Geburtstag<br />

Aus Anlass seines 70. Geburtstages im Juni 2011 hatte Bertram<br />

Hector die Gratulanten um eine Spende für die Tagesförderstätte<br />

(TAF) Dillingen gebeten. Melanie, die Tochter<br />

der Familie Hector, besucht die TAF seit vielen Jahren. Der<br />

Spendenaufruf war erfolgreich und erbrachte die stolze<br />

Summe von 1500 Euro, die in voller Höhe im Juni 2011 von<br />

der Familie Hector an V.I.B. Direktor Diethard Geber übergeben<br />

wurde. Mit dem Geld konnten Gegenstände gekauft<br />

werden, welche die Grundausstattung der Tagesstätte ergänzen.<br />

Der Familie Hector und allen Spendern ein herzliches<br />

Dankeschön!


Verbund für Integration und Bildung (V.I.B.) / Sozialpsychiatrie<br />

Das herausragende Ereignis im<br />

Jahr 2010<br />

„Zu zweit schaffen wir besser!“ - Der ZDF-Werktag in<br />

Wadgassen<br />

„So etwas haben wir bisher noch nicht erlebt!“ ZDF Intendant<br />

Markus Schächter begrüßte sichtlich erfreut die<br />

aus Mainz angereiste Führungsriege des größten deutschen<br />

Fernsehsenders am Morgen des 18. Mai 2010 in<br />

Wadgassen. Unter dem Motto „Zu zweit schaffen wir<br />

besser!“, in Anlehnung an den ZDF-Slogan „Mit dem<br />

Zweiten sieht man besser“, arbeiteten 200 Führungskräfte<br />

des ZDF an diesem „Werktag“ gemeinsam mit<br />

über 100 behinderten Menschen aus den Werkstätten<br />

des V.I.B., Gruppenleitern und den Baufirmen auf der<br />

Baustelle des neuen <strong>AWO</strong> Wohnheimes für behinderte<br />

Menschen in Wadgassen.<br />

So etwas hatten die <strong>AWO</strong> und der V.I.B. bisher auch noch<br />

nicht erlebt: Fast drei Jahre gemeinsame Vorbereitungszeit<br />

mit den engsten Mitarbeitern der ZDF-Intendanz,<br />

zahlreiche Treffen in Mainz, in Dillingen und zuletzt in<br />

Wadgassen, immer wieder angepasste Bau- und Gewerkplanungen<br />

wegen des harten Winters, strenge Sicherheitsanforderungen<br />

seitens des ZDF Arbeitsschutzes<br />

und absolute Geheimhaltung. Im Vorfeld durfte niemand<br />

wissen, dass etwas geplant ist. Weder die Mitarbeiter<br />

des ZDF selbst - für sie sollte der Werktag eine<br />

Überraschung sein - noch die Öffentlichkeit.<br />

Einmal im Jahr kommt das hochkarätig besetzte Führungsteam<br />

des ZDF zu einer Fachtagung zusammen.<br />

Aktuelle Themen und notwendige Weiterentwicklungen<br />

werden diskutiert. Dass es in diesem Jahr zu einem<br />

praktischen Tagungsteil „ab auf die Baustelle“ ging, damit<br />

hatte beim ZDF niemand gerechnet. Arno Theobald,<br />

der Vorsitzende des Heimbeirates, lud sie morgens in<br />

Mainz per Infofilm ein. „Wir sehen uns! Ich freue mich<br />

auf Ihre tatkräftige Unterstützung auf der Baustelle, auf<br />

gute Zusammenarbeit und hoffe, dass es für alle etwas<br />

Gutes zu Essen gibt!“<br />

Ausgerüstet mit Sicherheitshelmen und Schutzanzügen<br />

ging es in Kleingruppen munter an die vorbereiteten<br />

Gewerke. Berührungsängste zwischen ZDF Mitarbeitern<br />

und den behinderten Menschen gab es keine. Schnell<br />

war man beim lockeren „Baustellen-Du“. Hand in Hand<br />

wurden innen im Neubau auf drei Etagen Wände und<br />

Türen gestrichen und Laufstege unterm Dach montiert.<br />

Außen verklebte das Team fachmännisch die Wärmedämmung<br />

des Gebäudes. Im zukünftigen Freizeitbereich<br />

der Außenanlagen wurde gerodet. Selbst Nistkästen<br />

für den Garten und große Gemälde für die spätere<br />

Dekoration des neuen Wohnheimes wurden von vielen<br />

Händen angefertigt.<br />

Der angrenzende Spielplatz war als Willkommensgeschenk<br />

der <strong>AWO</strong> an die Gemeinde in die Arbeiten miteinbezogen.<br />

Die ZDF’ler schwärmten gemeinsam mit<br />

den Werkstattmitarbeitern aus, um die Spielgeräte, die<br />

Sitzgelegenheiten und die Umzäunungen mit frischen<br />

Farben und neuen Holzteilen auf Vordermann zu bringen<br />

und um den Fallschutz sowie den Sandkasten mit<br />

frischem Material zu sanieren. Die Kosten für die neu<br />

verbauten Teile wurden von der <strong>AWO</strong> getragen.<br />

Ein weiterer Grund, weshalb für Volker Panzer, Leiter<br />

und Moderator des ZDF Nachtstudios, der Werktag des<br />

ZDF mit der <strong>AWO</strong> ein ganz besonderes Erlebnis war: Er<br />

ist ein echter „Schaffhauser Bub“ und kam durch diese<br />

Aktion völlig überraschend wieder zurück in die alte<br />

Heimat. Da, „wo man sich früher mit den Mädchen getroffen<br />

hat“, am alten Spielplatz nämlich, arbeitete er<br />

gemeinsam mit behinderten Menschen. Manchmal ist<br />

die Realität eben noch überraschender, als eine Fernsehsendung.<br />

Am Ende des Arbeitstages trafen sich alle zu einem Feierabendbier.<br />

Die Arbeiten der Kolleginnen und Kollegen<br />

wurden kritisch begutachtet. Die Ergebnisse konnten<br />

sich sehen lassen: Alle Arbeiten waren fachmännisch<br />

fertig gestellt worden und bei einigen Gewerken beendeten<br />

erst die zur Neige gehenden Materialvorräte den<br />

Arbeitseifer der Akteure. Selbst die im Vorfeld eher skeptischen<br />

Architekten und die Bauleitung zeigten sich von<br />

der Menge und der Qualität der geleisteten Arbeit überrascht<br />

und zollten allen Beteiligten großes Lob.<br />

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45<br />

Verbund für Integration und Bildung (V.I.B.) / Sozialpsychiatrie<br />

Sozialpsychiatrie<br />

Das Jahr 2011 in der Sozialpsychiatrie war von der Diskussion,<br />

der Planung und der im Herbst erfolgten Zusammenlegung<br />

der Sparten V.I.B. (Behindertenhilfe) und Sozialpsychiatrie<br />

geprägt.<br />

Aufgrund der gemeinsamen rechtlichen Grundlage und der<br />

aktuellen wie auch perspektivischen Aufgabenstellung mit<br />

Blick auf die Eingliederungshilfe, wurde die Entscheidung<br />

des Zusammenwachsens getroffen.<br />

Sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich<br />

zeigen sich in der Bearbeitung der Aufgaben und der Entwicklung<br />

von Handlungsstrategien erste erwartete Synergieeffekte.<br />

Durch den Austausch von Erfahrungen auf allen Ebenen<br />

und durch das Zusammenführen unterschiedlich gewachsener<br />

Rahmenbedingungen und Strukturen, aber gerade<br />

auch durch eine intensivierte inhaltliche Diskussion, eröffnen<br />

sich neue Wege und Entwicklungen. Sie sind unseren<br />

Kunden dienlich, da letztlich alle Überlegungen auf die<br />

Unterstützung und Verbesserung der Lebensqualität jedes<br />

Einzelnen ausgerichtet sind.<br />

Beispielsweise können die Erfahrungen, die in unserem<br />

Tageszentrum in Völklingen beim Aufbau eines kleinen<br />

Wäscheservice gewonnenen wurden, nun mit dem Erfahrungsbereich<br />

des V.I.B. verbunden und ausgeweitet werden.<br />

Aus kleinen Beschäftigungsmöglichkeiten kann nun<br />

möglicherweise eine professionelle Dienstleistung entstehen,<br />

die von dem vorhandenen Know-how der Werkstätten<br />

und der bestehenden Arbeitsprojekte innerhalb des<br />

V.I.B. profitiert.<br />

Als Erfolg der Arbeit sind im stationären Bereich die zahlreichen<br />

Auszüge in eine weniger betreute Lebensform, häufig<br />

in die eigene Wohnung, hervorzuheben. Hier wird die stationäre<br />

Hilfe als Übergang und temporär notwendige Unterstützung<br />

verstanden, die dem Menschen seine Selbstständigkeit<br />

belässt. Gestärkt in den eigenen Kompetenzen,<br />

gelingt zunehmend die selbstbestimmte Lebensgestaltung.<br />

Unsere ambulanten Dienste unterstützen diese Entwicklung,<br />

indem sie den Menschen in seinem Lebensumfeld<br />

begleiten und passgenaue Hilfen anbieten, wo es nötig<br />

ist. Da in beiden bisher getrennten Bereichen eine beeindruckende<br />

Entwicklung mit Blick auf die Ausgestaltung der<br />

ambulanten Hilfen stattgefunden hat, können auch hier<br />

vorhandene Strukturen miteinander verbunden werden, so<br />

dass beide Bereiche davon Nutzen haben. Die Infrastruktur<br />

und damit die Nähe zum Kunden sowie die Qualität der<br />

Arbeit werden verbessert.<br />

Die Öffnung unserer Einrichtungen und Dienste zum Stadtteil<br />

- nicht zuletzt auch mit Blick auf die interkulturelle<br />

Vielfalt - wird durch die Beteiligung an verschiedenen<br />

Stadtteilaktivitäten und durch die Mitarbeit in regionalen<br />

Gremien in den Blick genommen.<br />

Weitere Projekte, die auf vorhandene regionale Ressourcen<br />

der bisher getrennten Sparten zurückgreifen, sind zum beiderseitigen<br />

Nutzen in der Planung. Sie betreffen die Verbesserung<br />

der Wohnqualität und die Arbeitsmöglichkeiten<br />

unserer Kunden.


Landesjugendwerk (LJW)<br />

Das Landesjugendwerk der <strong>AWO</strong> ist eine Organisation der<br />

Jugendbildungsarbeit. Hier liegt unser Schwerpunkt. Die<br />

Adressaten unserer zielgruppenorientierten Jugendbildungsarbeit<br />

sind im Wesentlichen die Ferienfreizeitenbetreuer<br />

und die ehrenamtlichen Mitarbeiter, sowohl des<br />

Landesjugendwerks der <strong>AWO</strong> Saarland als auch der Untergliederungen<br />

des Landesjugendwerks.<br />

Unsere ehrenamtlichen Ferienfreizeitenbetreuer und Betreuerinnen<br />

werden nach Richtlinien der JuLeiCa (Jugendleiter/in-Card)<br />

geschult. Sie durchlaufen zwölf Seminare zu<br />

den Themen Gewalt, Aggression, Kommunikation, Kreativität,<br />

Mediation, Führung von Kindern und Jugendlichen,<br />

rechtliche Belange sowie Techniken der „Ersten-Hilfe-am-<br />

Kind“. Neben der Vorbereitung auf die Ferienmaßnahmen<br />

sind unsere übergeordneten Ziele die Persönlichkeitsentwicklung<br />

dieser Jugendlichen sowie die Schaffung einer sozialen<br />

Heimat im Jugendwerk der <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong>.<br />

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des<br />

Landesjugendwerks der <strong>AWO</strong> Saarland stellen den Vorstand,<br />

der in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung für die<br />

Geschäfte und Projekte des Landesjugendwerks verantwortlich<br />

ist. Zudem sind viele ehrenamtliche Mitarbeiter<br />

innerhalb verschiedener Arbeitskreise tätig.<br />

Die Arbeitskreise (AKs) gliedern sich wie folgt:<br />

• AK Schulung (verantwortlich für die Durchführung der<br />

Betreuerseminare)<br />

• AK Ferienfreizeit<br />

• AK Öffentlichkeitsarbeit<br />

• AK Spielmobil (verantwortlich für die Gestaltung von<br />

Spielmobileinsätzen und für die Ausbildung der Anima-<br />

teure)<br />

• AK Beninhilfe (Organisation von Spendenveranstaltungen<br />

für die Entwicklungshilfe in Benin)<br />

• AK Webradio (Gestaltung des Jugendwerkradios)<br />

Die dritte Gruppe bilden die ehrenamtlichen Mitarbeiter der<br />

Untergliederungen des Landesjugendwerks der <strong>AWO</strong> Saarland.<br />

Sie engagieren sich beispielsweise im Projekt <strong>AWO</strong><br />

Jugend Bar. Außerdem besteht eine Zusammenarbeit mit<br />

den Mutter-Kind-Gruppen in Hemmersdorf sowie eine Unterstützung<br />

der Ortsjugendwerke und Jugendgruppen.<br />

Kreisverband Saarpfalz mit eigenem Jugendwerk<br />

Beim Kinder- und Familienfest in Homburg präsentierte<br />

sich der <strong>AWO</strong>-Kreisverband Saarpfalz 2011 erstmals<br />

gemeinsam mit seinem neuen Kreisjugendwerk.<br />

Der Nachwuchs hatte sein Drachenboot mitgebracht,<br />

aus dem als Zeichen der Verbundenheit gemeinsam das<br />

Wasser geschöpft wurde. „Jung und Alt in einem Boot“<br />

ist auch ein gutes Motto für die künftige Zusammenarbeit<br />

im Kreisverband. „Wir sind sehr froh über unser<br />

Jugendwerk. Es hilft, unsere Zukunft zu sichern und<br />

wird bestimmt viele neue Ideen einbringen“, sagte die<br />

Kreisvorsitzende Heidrun Möller.<br />

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Stabiles Netzwerk der sozialen Stärke<br />

Wir sind überall da, wo Familien uns brauchen


Das Sozialpädagogische Netzwerk (SPN)<br />

Das Sozialpädagogische Netzwerk (SPN) verbindet rund<br />

150 Einrichtungen. Zum SPN gehören: Kinder- und Jugendhilfe,<br />

Familienhilfe, Bildungs- und Betreuungsangebote<br />

in Schulen sowie Ausbildungs-, Qualifizierungs- und<br />

Beschäftigungsprojekte für Jugendliche und Erwachsene.<br />

Wir beschäftigen ca. 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Auf Grund seiner vielfältigen Angebote ist das Netzwerk<br />

in der Lage, zeitnahe und individuelle Hilfen anzubieten.<br />

Die Fachlichkeit und Professionalität wird durch ein Qualitätsmanagementsystem<br />

sowie der damit einhergehenden<br />

Zertifizierung nach DIN ISO und den <strong>AWO</strong>-Normen kontinuierlich<br />

überprüft und verbessert. Somit kann das SPN<br />

als sozialer Dienstleister im Saarland und dem angrenzenden<br />

Rheinland-Pfalz ein hohes Niveau der Leistungen garantieren.<br />

Zwei Geschäftsbereiche, zum einen der Bereich „Hilfen zur<br />

Erziehung“ und zum anderen der Bereich „Jugendsozialarbeit“,<br />

stellen mit dem Geschäftsbereich der Gesamtorganisation<br />

und Verwaltung die Säulen des Netzwerkes dar<br />

und arbeiten als „Hilfen aus einer Hand“ - dem Leitmotto<br />

des SPN - verzahnt miteinander.<br />

Die Ausdehnung der Angebote und Hilfeleistungen im Rahmen<br />

der „<strong>AWO</strong> Südwest gGmbH“, verspricht für die Zukunft<br />

interessante Tätigkeitsfelder und Möglichkeiten der Positionierung<br />

des SPN über die Landesgrenze hinaus.<br />

Ehemaliges Durchgangslager wird zum Zentrum<br />

für Jugendliche<br />

Das ehemalige Durchgangslager für Flüchtlinge in<br />

Homburg-Erbach wurde 2010 zu einem Ausbildungs-<br />

und Wohnzentrum für Jugendliche ausgebaut.<br />

Hierzu wurde zwischen der Stadt Homburg<br />

und der <strong>AWO</strong> ein Vertrag über ein Erbbaurecht für<br />

die kommenden 49 Jahre geschlossen. Oberbürgermeister<br />

Karlheinz Schöner, Notar Mathias Kniesbeck<br />

und <strong>AWO</strong>-Landesvorsitzender Paul Quirin unterzeichneten<br />

den Vertrag in der Caféteria des früheren<br />

Lagers und ehemaligen Landeswohnheimes für<br />

schwer erziehbare Jugendliche aus den 60er Jahren.<br />

Der pädagogische <strong>AWO</strong>-Direktor Dieter Ehre, Pädagogischer<br />

Direktor des SPN der <strong>AWO</strong>, informierte<br />

über die Ausbildungsmöglichkeiten.<br />

Oberbürgermeister Karlheinz Schöner, Notar Mathias<br />

Kniesbeck (Mitte) und Paul Quirin unterzeichneten den<br />

Erbbauvertrag.<br />

Geschäftsbereich 1 - Hilfen zur Erziehung<br />

Im Bereich „Hilfen zur Erziehung“ bieten wir Hilfen für Familien<br />

an, die Unterstützung bei der Erziehung ihrer Kinder<br />

benötigen. Dies kann auf vielfältige Weise und in unterschiedlicher<br />

Intensität erfolgen. In manchen Fällen sucht<br />

die Fachkraft die Familie zu Hause auf; in anderen Fällen<br />

werden Kinder nach der Schule in einer unserer Tageseinrichtungen<br />

betreut und - in wieder anderen Fällen - lebt<br />

ein Kind oder ein Jugendlicher ganz bei uns in der Einrichtung.<br />

In allen saarländischen Landkreisen bieten wir diese<br />

Unterstützung für Familien in enger Zusammenarbeit mit<br />

den jeweiligen Jugendämtern an.<br />

Etwa 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in ambulanten<br />

Familienzentren und betreuen rund 650 Familien.<br />

Ebenfalls circa 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

arbeiten schwerpunktmäßig im Saarpfalz-Kreis und im<br />

Landkreis Saarlouis in teilstationären Einrichtungen und<br />

betreuen etwa 230 Kinder und Jugendliche in Tagesgruppen<br />

und therapeutischen Schülerhilfen. An 28 Standorten<br />

betreuen 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter circa<br />

180 Kinder und Jugendliche in einem stationären Setting<br />

in Wohngruppen, professionellen Pflegestellen oder in eigenen<br />

Wohnungen. Um im pädagogischen Alltag die Fachlichkeit<br />

auf einem aktuellen Niveau zu halten, finden kontinuierlich<br />

Fort- und Weiterbildungen statt. Neu war im<br />

Jahr 2011, dass ein Format „Fachgespräche SPN“ ins Leben<br />

gerufen wurde, das eine sehr positive Resonanz fand.<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des SPN haben die Möglichkeit,<br />

über eigene Spezialthemen andere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter im Rahmen einer Fachveranstaltung<br />

zu informieren. So können die Kollegen aus den Einrichtungen<br />

direkt von der Fachkompetenz der verschiedenen<br />

Beratungsdienste profitieren.<br />

Jubiläum im Haus der Begegnung<br />

Generationenübergreifende soziale Projekte anzubieten<br />

und zu betreuen – das ist seit mehr als fünf<br />

Jahren die gemeinsame Aufgabe, der sich Caritasverband,<br />

Diakonisches Werk, Ökumenischer Verein<br />

und <strong>AWO</strong> im „Haus der Begegnung“ in Erbach stellen.<br />

Bei der Jubiläumsfeier 2011 erinnerte der stellvertretende<br />

<strong>AWO</strong>-Landesvorsitzende Marcel Dubois<br />

an die Entstehung des Hauses und bedankte sich bei<br />

allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit. Inzwischen<br />

bereichern mehr als 30 Vereine, Einrichtungen<br />

und sonstige Anbieter das Angebot im Haus<br />

mit Veranstaltungen. „Das Haus der Begegnung ist<br />

zu einem Ort der Kommunikation und sozialen Integration<br />

geworden. Es ist aus Erbach nicht mehr<br />

wegzudenken“, freute sich Dubois.<br />

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49<br />

Das Sozialpädagogische Netzwerk (SPN)<br />

Neu war auch, dass wir über „Herzenssache“, die Spendenaktion<br />

des Südwestrundfunks, die finanzielle Grundlage<br />

gesichert bekamen, um in allen ambulanten Zentren<br />

des SPN ausgewählte MitarbeiterInnen in der Marte Meo<br />

Methode zu schulen und das Zentrum mit dem benötigten<br />

Material auszustatten. Marte Meo ist eine videobasierte<br />

Arbeitsmethode, die überall dort eingesetzt werden kann,<br />

wo es um Entwicklungsförderung geht. In Zusammenarbeit<br />

mit der SozialAkademie macht sich das SPN auf den Weg<br />

zu einem Kompetenzzentrum Marte Meo und stellt so die<br />

Weichen für eine nochmals verbesserte Arbeit mit den Unterstützung<br />

suchenden Familien. Im Herbst 2012 ist eine<br />

große Fachtagung mit der Gründerin dieser Methode – Frau<br />

Maria Aarts – geplant.<br />

Fachbereich<br />

Ambulante und teilstationäre Hilfen zur Erziehung<br />

Im Regionalverband Saarbrücken war das SPN an der Weiterentwicklung<br />

der ambulanten Hilfen im sozialräumlichen<br />

Kontext maßgeblich mitbeteiligt. An zwei Modell-Standorten<br />

im Regionalverband (Malstatt und Alt-Saarbrücken)<br />

wurden im Mai Sozialraumbüros eröffnet, in denen öffentliche<br />

und freie Träger der Jugendhilfe niedrigschwellige und<br />

ambulante Hilfen zur Erziehung anbieten. Jugendamt und<br />

ambulante Helfer arbeiten Hand in Hand zum Wohle der Familien.<br />

Sozialraumbüros im Stadtteil wurden eingerichtet,<br />

um kurze Wege für Familien mit Hilfebedarf sicherzustellen<br />

und eine moderne Jugendhilfe zu leisten. Im „Sozialraumbüro<br />

Unteres Malstatt“ bieten seitdem je drei MitarbeiterInnen<br />

der <strong>AWO</strong> und des Jugendamtes sowie eine Mitarbeiterin<br />

des Jugendhilfezentrums Hilfen für Familien im Stadtteil an.<br />

Im Familienzentrum Saarbrücken West/Köllertal ist es uns<br />

gelungen, das Projekt „Kinderkochclub Flotte Lotte“ über<br />

den Modellförderzeitraum 2010/2011 hinaus für das Jahr<br />

Jubiläum im Haus der Begegnung.<br />

Der Kinderkochklub „Flotte Lotte“ hilft dem Nachwuchs<br />

über den Tellerrand hinauszuschauen.<br />

In Burbach bietet der Kinderkochklub „Flotte Lotte“<br />

dem Nachwuchs einen kreativen sozialen Rahmen.<br />

Zudem können die Kinder viel über gesunde Ernährung<br />

lernen. Mit dem Koch- und Backspaß werden<br />

die Kleinen spielerisch an bewusste und gesundheitsfördernde<br />

Ernährung herangeführt. Dabei<br />

wird auch zusammen gegessen. Über die Freude an<br />

der gemeinsamen Küchenschlacht und dem Zusammensein<br />

soll das Grundvertrauen der Kinder in die<br />

eigenen Fähigkeiten gefördert werden, erläuterte<br />

<strong>AWO</strong> Landesgeschäftsführerin Birgit Ohliger bei der<br />

Eröffnung. Die <strong>AWO</strong> hat das Projekt in Zusammenarbeit<br />

mit der Stadt Saarbrücken, dem Stadtteilbüro<br />

Burbach und dem Umweltministerium als Zuschussgeber<br />

aus der Taufe gehoben.<br />

2012 zu sichern. Unter Beteiligung des Gesundheitsministeriums,<br />

des Regionalverbands und des <strong>AWO</strong> <strong>Landesverband</strong>s<br />

konnte eine Interimsfinanzierung vereinbart werden,<br />

um dieses zwischenzeitlich im Stadtteil fest etablierte<br />

offene Angebot für Kinder und Familien fortzuführen. Die<br />

enge Verzahnung zwischen dem Familienzentrum SB West/<br />

Köllertal und dem „Kinderkochclub Flotte Lotte“ hat sich<br />

bewährt. So konnten sich die beiden Projekte bereits mehrfach<br />

gegenseitig unterstützen, wie beispielsweise bei der<br />

Kunstausstellung „Bewegung im Quadrat“, bei der „Nachwuchskünstler“<br />

des Familienzentrums ihrer Werke vorstellten<br />

und der Kinderkochclub für das leibliche Wohl sorgte.<br />

So auch bei der Kinderweihnachtsfeier im Bürgerhaus Burbach,<br />

die unter Federführung des Kinderkochclubs und des<br />

<strong>Landesverband</strong>s stattfand, die aber ohne die Unterstützung<br />

durch helfende Hände des Familienzentrums - in Anbetracht<br />

von ca. 300 Kindern und erwachsenen Besuchern -<br />

nicht zu bewerkstelligen gewesen wäre.<br />

Im Saarpfalz-Kreis konnte die Ausweitung des Familienhilfezentrums<br />

Homburg auf den Standort Blieskastel umgesetzt<br />

werden. Es ist uns gelungen, geeignete Räumlichkeiten<br />

im Herzen der Innenstadt anzumieten, um den<br />

BürgerInnen im Bliesgau sowohl Einzelfallhilfe als auch<br />

Gruppenangebote aus dem Bereich ambulante Hilfen zur<br />

Erziehung im Familienhilfezentrum Blieskastel anbieten zu<br />

können. Die Arbeit wurde bereits im Frühjahr aufgenommen,<br />

offizielle Einweihung wurde im September mit Landrat<br />

Clemens Lindemann gefeiert.<br />

Im Familienhilfezentrum Homburg wurde zur Jahresmitte<br />

ein neuer Arbeitsschwerpunkt eingerichtet. Die pädagogischen<br />

MitarbeiterInnen werden seit August durch<br />

zwei Kolleginnen im Bereich Haushaltsorganisationstraining<br />

(HOT) unterstützt. Diese sollen durch gezieltes Training<br />

mit betreuten Familien Strukturen erarbeiten, um tägliche<br />

Fröhlicher Empfang: Bei der Einweihungsfeier begrüßten<br />

die Kinder die Gäste mit kleinen Köstlichkeiten.


Das Sozialpädagogische Netzwerk (SPN)<br />

Arbeitsabläufe im Haushalt sicherzustellen, damit Kinder<br />

gut aufwachsen können. Die beiden Mitarbeiterinnen arbeiten<br />

eng mit den ambulanten HelferInnen zusammen,<br />

um die ambulante Hilfe zu optimieren.<br />

Im Familienberatungszentrum Neunkirchen haben wir uns<br />

im Rahmen des Bundesmodellprojekts „Toleranz fördern –<br />

Kompetenz stärken“ für ein Projekt mit dem Titel „Demokratiecafé“<br />

beworben, das sich an Mädchen zwischen 10<br />

und 14 Jahren mit interkultureller Familiengeschichte wendet.<br />

Im Projekt soll präventiv gearbeitet werden hinsichtlich<br />

vor allem rechtsextremer Gefahren im Umgang mit<br />

dem Internet.<br />

Ausblick / Weiterentwicklung<br />

Im Familienberatungszentrum Neunkirchen soll das<br />

„Demokratiecafé“ installiert werden.<br />

Im Landkreis Saarlouis ist geplant, eine Tagesgruppe für<br />

Kinder psychisch kranker Eltern auf den Weg zu bringen.<br />

Um den besonderen Bedarfen der Kinder gerecht<br />

zu werden, braucht es spezifisch ausgebildete MitarbeiterInnen.<br />

Darüber hinaus soll im Großraum Lebach eine Ausweitung<br />

des Angebots „Therapeutische Schülerhilfe“ vorgenommen<br />

werden. Viele der derzeit betreuten Kinder<br />

kommen aus dem Bereich Hüttersdorf und angrenzenden<br />

Gemeinden, eine Ausweitung dort erscheint sinnvoll.<br />

Damit würde auch die Warteliste verringert werden<br />

können, da Angebot und Nachfrage für diese Hilfeart<br />

nach wie vor sehr groß sind.<br />

Neues Familienzentrum in Blieskastel eröffnet<br />

In Blieskastel ist ein neues Familienhilfezentrum<br />

(FHZ) eröffnet worden. Dort sollen künftig in Anbindung<br />

an das FHZ Homburg Kinder und Familien betreut,<br />

beraten und begleitet werden. Geschäftsführerin<br />

Birgit Ohliger sagte bei der Eröffnung, in der<br />

Einrichtung unterstützten Experten die Familien,<br />

sich mit schwierigen familiären und sozialen Situationen<br />

erfolgreich auseinanderzusetzen. Ziel sei es,<br />

Familien zu stärken, um ihnen die Rückkehr in die<br />

Selbstständigkeit zu ermöglichen. Das Zentrum ist<br />

in Kooperation mit dem Saarpfalz-Kreis entstanden.<br />

Fachbereich<br />

Stationäre Hilfen zur Erziehung<br />

OBG-Cup – 1500 Euro für <strong>AWO</strong>-Familienberatungszentrum<br />

Neunkirchen<br />

Glückliche Gesichter in Neunkirchen: Im Beisein des<br />

Aufsichtsratsvorsitzenden der OBG, Jürgen Raber,<br />

und <strong>AWO</strong>-Landesgeschäftsführerin Birgit Ohliger<br />

überreichten Vertreter der OBG-Betriebsmannschaft<br />

einen stattlichen Scheck an das <strong>AWO</strong>-Familienberatungszentrum.<br />

Stolze 1500 Euro wurden von<br />

der gastgebenden Betriebsmannschaft mit dem 1.<br />

Platz beim OBG–Cup „Kicken für Kinder“ erzielt. Das<br />

Preisgeld stellten die Sieger in diesem Jahr dem Familienberatungszentrum<br />

zur Verfügung. Gefördert<br />

wurden wichtige Projekte der pädagogischen Arbeit,<br />

so etwa ein Musikprojekt, das Kinder an Musik<br />

und Instrumente heranführen soll, ein gemeinsamer<br />

Theaterbesuch, eine Fahrrad-Werkstatt und<br />

ein Selbstverteidigungskurs für Kinder. Der OBG-Cup<br />

Im Regionalverband Saarbrücken sollen im Jahr 2012<br />

die Weichen für eine dauerhafte Absicherung des Projektes<br />

„Kinderkochclub Flotte Lotte“ gestellt werden.<br />

Außerdem wollen wir weiterhin bei der Ausweitung des<br />

sozialräumlichen Umbaus der ambulanten Hilfen konzeptionell<br />

mitwirken. Avisiert ist hier ein weiteres Sozialraumbüro<br />

unter Mitwirkung der <strong>AWO</strong> am Standort<br />

Burbach.<br />

Im Fachbereich werden Anträge zu Modellprojektförderungen<br />

verschiedener Programme gestellt wie bspw.<br />

„Elternbegeleiter+“, „Herzenssache“ u.a.m.<br />

Das Angebot beinhaltet dezentrale Wohn- und Betreuungsformen<br />

für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene,<br />

entsprechend ihrem altersgemäßen Förder- und Entwicklungsbedarf.<br />

In zehn Wohngruppen, fünf professionellen Pflegestellen,<br />

vier Jugendwohngemeinschaften, einer Fünftage-Wohngruppe<br />

und sechs Projekten der stationären Familien-<br />

betreuung bietet das Sozialpädagogische Netzwerk insgesamt<br />

137 Plätze für Kinder- und Jugendliche an. Darüber<br />

hinaus werden in den Bereichen Betreutes Wohnen und<br />

Stationäre Einzelbetreuung über 30 Jugendliche und junge<br />

Volljährige in eigenen Wohnungen betreut.<br />

Unsere Angebote sind in fünf saarländischen Landkreisen<br />

angesiedelt. Im Landkreis Neunkirchen wird zusammen<br />

mit drei weiteren freien Trägern eine Inobhutnahmestelle<br />

betrieben. Hier können Kinder und Jugendliche in akuten<br />

Krisen unmittelbar aufgenommen werden.<br />

ist ein Fußball-Charity-Turnier, bei dem Betriebsmannschaften<br />

zugunsten eines guten Zwecks auf<br />

die Jagd nach dem runden Leder gehen.<br />

50


51<br />

Das Sozialpädagogische Netzwerk (SPN)<br />

Die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge im<br />

Saarland ist in den Jahren 2010 und 2011 dramatisch angestiegen.<br />

Die meisten von ihnen kommen aus Afghanistan<br />

und sind junge Männer im Alter von 16 Jahren. Im<br />

Januar 2011 hat die <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong> neun jugendliche<br />

Flüchtlinge, die ohne Obdach waren, bei sich aufgenommen<br />

und ein neues Wohngruppenangebot entwickelt: die<br />

Interkulturelle Wohngruppe. In dieser Wohngruppe in Saarbrücken<br />

leben derzeit neun unbegleitete minderjährige<br />

Flüchtlinge aus Afghanistan, die aus unterschiedlichen tragischen<br />

Gründen oft unter dramatischen Umständen aus<br />

ihrem Heimatland geflohen sind und in der Bundesrepublik<br />

Schutz suchen. Die Interkulturelle Wohngruppe bietet<br />

diesen Kindern und Jugendlichen Schutz sowie die dringend<br />

notwendige Versorgung, Betreuung und individuelle Förderung.<br />

Die Förderangebote wurden von den afghanischen<br />

Kindern und Jugendlichen mit großer Leistungsbereitschaft,<br />

Dankbarkeit und einem sehr hohen Integrationswillen genutzt.<br />

Viele der Kinder und Jugendlichen waren im Januar<br />

2011 noch Analphabeten und der deutschen Sprache nicht<br />

mächtig. Dank umfassender Förderung haben sie sich im<br />

Laufe des Jahres zu guten Gesamtschülern und leistungsstarken<br />

Betriebspraktikanten entwickeln können. Auch die<br />

Aufarbeitung der dramatischen Lebensgeschichten und die<br />

Eingewöhnung in den deutschen Kulturraum weist große<br />

Erfolge auf. 2012 ist die Erweiterung des Angebotes der interkulturellen<br />

Wohngruppe geplant: Es soll eine zusätzliche<br />

Wohnung angemietet werden, in der die Jugendlichen<br />

selbstständiges Leben einüben können.<br />

Preisgeld sinnvoll investiert<br />

Der Deutsch-Ausländische-Treff Dillingen des Sozial-<br />

pädagogischen Netzwerks hat beim bundesweiten<br />

<strong>AWO</strong>-Schüler- und Jugendwettbewerb „Ohne Moos<br />

nix los“ in der Kategorie der 11- bis 14-Jährigen<br />

den 1. Preis im Saarland gewonnen. Im Rahmen des<br />

Europäischen Jahres gegen Armut und soziale Ausgrenzung<br />

2010 hatte die <strong>AWO</strong> die finanzielle Bildung<br />

von Schülerinnen und Schüler in den Fokus<br />

gerückt. Die Jugendlichen waren dazu aufgerufen,<br />

sich mit gesellschaftspolitischen Fragen rund um<br />

Konsum, Geld, Schulden und Armut kritisch auseinanderzusetzen.<br />

Die Dillinger hatten hierzu einen<br />

Zeichentrickfilm produziert. Mit dem Preisgeld von<br />

300 Euro konnte eine gebrauchte Küche für den<br />

Treff angeschafft werden.<br />

SPN koordiniert Fanprojekte<br />

Das Sozialpädagogische Netzwerk (SPN) der <strong>AWO</strong><br />

Saar koordiniert die Fußball-Fanprojekte der <strong>AWO</strong><br />

in Deutschland. Mit der Aufgabe wurde Jörg Rodenbüsch<br />

2009 betraut. Das ist das Ergebnis der ersten<br />

Verbundtagung in Homburg, zu der sich Fanprojekt-<br />

Vertreter aus Rostock, Essen, Aachen, Braunschweig,<br />

Chemnitz sowie der vom SPN betreuten Projekte<br />

Kaiserslautern und Saarbrücken trafen. Bei einer<br />

Podiumsdiskussion zum Thema „Qualitätssicherung<br />

für Fanprojekte“ betonten Thomas Schneider von<br />

der Deutschen Fußballliga und Martin Spitzl vom<br />

Deutschen Fußballbund ihre Wertschätzung gegenüber<br />

dem Projektträger <strong>AWO</strong>. Die <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong><br />

ist einer der kompetenzstärksten Träger sozialpädagogischer<br />

Fanprojekte.<br />

Geschäftsbereich 2 - Jugendsozialarbeit<br />

Fachbereich<br />

Jugendsozialarbeit<br />

Das SPN verfügt über ein differenziertes Angebot im Bereich<br />

der beruflichen Bildung sowie Beschäftigung und Qualifizierung.<br />

Wir verfolgen das Ziel, vor allem jungen Menschen<br />

und Familien durch unsere Angebote bessere Startchancen<br />

in Beruf und Arbeit zu geben. Damit beugen wir den sich<br />

verstärkenden Armutstendenzen auch in diesem Bereich<br />

vor. Im Jahr 2011 war dieser Arbeitsbereich sehr starken<br />

Veränderungen unterzogen. Die sozialpolitische Steuerung<br />

der Arbeitsmarktpolitik und die sehr stark rückläufigen Eingliederungsmittel<br />

hatten negative Auswirkungen auf unsere<br />

Arbeit. Es ist zu befürchten, dass etablierte und langjährig<br />

bewährte Beschäftigungsprojekte in Zukunft keine<br />

Arbeitsplätze für benachteiligte Menschen mehr zur Verfügung<br />

stellen können. Dagegen wollen wir als Verband Stellung<br />

beziehen und politisch aktiv werden.<br />

Fanprojekte:<br />

Im Jahr 2011 konnten wir im Fanprojekt Innwurf die<br />

neuen Räumlichkeiten in der Ziegelstraße in Saar-<br />

brücken einweihen. Hier steht den jugendlichen Fans in<br />

einem eigenen Haus in der Nähe des Stadions eine Fankontaktstelle<br />

zur Verfügung. Im Rahmen einer Kooperation<br />

mit dem <strong>AWO</strong>-Kreisverband Rhein-Neckar konnte<br />

das SPN das Fanprojekt Hoffenheim ins Leben rufen.<br />

Damit sind wir mittlerweile an vier Standorten, nämlich<br />

Saarbrücken, Kaiserslautern, Aachen und Hoffenheim<br />

in diesem Bereich tätig.<br />

„Unverzichtbarer Mosaikstein der Jugendhilfe“<br />

Das <strong>AWO</strong>-Kinderheim in Oberthal hat im Jahr 2010<br />

40-jähriges Bestehen gefeiert. Mit 40 Jahren steht<br />

ein Mensch mitten im Leben, hat seine Aufgabe<br />

und seinen festen Platz gefunden. Ähnlich ist es mit<br />

dem Kinderheim in Oberthal. In den vier Jahrzehnten<br />

seines Bestehens hat das heutige Heilpädagogische<br />

Zentrum sich stetig weiterentwickelt, ist zu einem<br />

„unverzichtbaren Mosaikstein der Jugendhilfe“<br />

geworden, wie Landrat Udo Recktenwald beim Jubiläumsfest<br />

betonte. Bürgermeister Stephan Rausch<br />

sieht das Kinderheim in seiner Gemeinde fest verankert.<br />

Was ihm ebenso wichtig ist: „Hier wurde 40<br />

Jahre lang Kindern ein Zuhause bewahrt“.


Das Sozialpädagogische Netzwerk (SPN)<br />

Migration:<br />

Im Bereich Migration ist es uns gelungen, die Förderung<br />

der Arbeitsstelle Migration und Fremdenfeindlichkeit<br />

(AMF) entgegen der Absicht des Landes sicherzustellen.<br />

Gerade in Zeiten, in denen verstärkt rassistische Tendenzen<br />

in der Gesellschaft zu verzeichnen sind, bietet<br />

die AMF starke Gegensätze. Zwei Veranstaltungen im<br />

Jahr 2011 spiegelten das jahrzehntelange Engagement<br />

der <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong> in der Beratung von MigrantInnen<br />

und ihren Familien wieder. Gemeinsam mit der Landeshauptstadt<br />

Saarbrücken feierten wir das 50-Jahre-<br />

Anwerbeabkommen mit der Türkei. Eine Veranstaltung<br />

der <strong>AWO</strong> im Filmhaus Saarbrücken mit Interviews von<br />

türkischen Migranten der ersten Stunde bot einen schönen<br />

Einblick in den Lebensalltag der Menschen gestern<br />

und heute.<br />

Fachbereich<br />

Schulkooperationsprojekte und Offene Jugendarbeit<br />

Wir sind Träger vielfältiger Arbeitsfelder schulischer Einrichtungen<br />

und der offenen Kinder- und Jugendhilfe im<br />

gesamten Saarland. Wir betrachten Schule als sozialraumorientiertes<br />

„Haus des Lernens“, als Lebensraum und<br />

Beteiligungsfeld für Kinder und Jugendliche. Wir treten ein<br />

für die Öffnung von Schulen, die Ausgestaltung des Ganztagsbetreuungssystems<br />

und die partnerschaftliche Kooperation<br />

zwischen Schule und Jugendhilfe, mit dem Ziel, Erziehungs-<br />

und Bildungsprozesse in unseren Einrichtungen<br />

optimal aufeinander abzustimmen. In diesem Fachbereich<br />

sind insgesamt 54 Einrichtungen zusammengefasst, davon<br />

49 Einrichtungen im Bereich Schulkooperationsprojekte<br />

und fünf Einrichtungen in der „Offenen Jugendarbeit“.<br />

Die „Dance-Kids“ zeigten beim Jubiläum in Oberthal<br />

ihr Können.<br />

Schulkooperationsprojekte<br />

• Freiwillige Ganztagsschulen FGTS<br />

• Schulsozialarbeit an der Ganztagsgesamtschule<br />

Neunkirchen<br />

• „School`s in“ Projekte Völklingen, Ludweiler und<br />

Klarenthal<br />

• SchoolworkerInnen an Grundschulen und Förder-<br />

schulen im Landkreis Saarlouis und SchoolworkerIn-<br />

nen im Regionalverband Saarbrücken<br />

Derzeit sind wir Träger von 40 Freiwilligen Ganztagsschulen,<br />

davon 27 Grundschulen, 8 Erweiterten Realschulen,<br />

1 Gesamtschule, 1 Förderschule Lernen<br />

und 3 Gymnasien. Unsere Einrichtungen der Freiwilligen<br />

Ganztagsschulen sind in allen Landkreisen (außer<br />

St. Wendel) präsent.<br />

Offene Jugendarbeit<br />

• Kinder- und Jugendhaus Bexbach<br />

• Jugendbüro und Offener Treff Spiesen-Elversberg<br />

• Deutsch-Ausländischer Treff (D.A.T.) Dillingen<br />

• Kinder- und Jugendfarm Saarlouis<br />

(Kooperationspartner)<br />

• Continue Homburg<br />

Zu Gast beim „Quiz der Tiere“<br />

Das Sozialpädagogische Netzwerk der <strong>AWO</strong> kam in<br />

der beliebten TV-Sendung „Das unglaubliche Quiz<br />

der Tiere“ zu Ehren. Millionen Zuschauer konnten<br />

erfahren, wie es sich in den Wohngruppen und Ausbildungswerkstätten<br />

des SPN leben und arbeiten<br />

lässt. Anlass des TV-Auftritts im Jahr 2010 war eine<br />

Zuwendung der ARD Fernsehlotterie über 153 000<br />

Euro an das neu entstehende SPN-Projekt „Arbeiten<br />

und Wohnen“. Patin war die Olympiasiegerin<br />

im Ski-Riesenslalom, Victoria Rebensburg. Ihr<br />

Gastgeschenk für Direktor Peter Barrois: ein Notebook<br />

mit allen Autogrammen der deutschen Olympiamannschaft.<br />

SPN-Direktor Peter Barrois mit Viktoria Rebensburg und<br />

Mathias Enkler, Leiter der außerbetrieblichen Werkstätten<br />

des SPN (r.).<br />

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53<br />

Das Sozialpädagogische Netzwerk (SPN)<br />

Das Förderprogramm und die Richtlinien für die Freiwilligen<br />

Ganztagsschulen (FGTS) wurden für das Schuljahr vom<br />

Bildungsministerium vollständig umgeschrieben. Wesentlich<br />

ist dabei, dass der Wegfall der Elternbeiträge von der<br />

Landesregierung wieder rückgängig gemacht wurde. Zusätzlich<br />

wurden wieder kurze Gruppen mit weniger Bezuschussung<br />

eingerichtet. Auch wurden die Öffnungszeiten<br />

bis 17.00 Uhr verlängert. Das bedeutete für uns einen erheblichen<br />

zusätzlichen Aufwand, um Verträge und Konzeptionen<br />

neu zu verfassen. Darüber hinaus mussten wir auch<br />

die personelle Planung an die neuen finanziellen Regelungen<br />

anpassen, ohne Entlassungen aussprechen zu müssen.<br />

Dazu wurden die Eltern, die Schulleitungen und zum Teil<br />

auch die Schulträger durch uns über die neuen Richtlinien<br />

ausführlich und kompetent beraten. Mittlerweile sind wir<br />

in unseren Schulen an der obersten Kapazität der Aufnahme<br />

angekommen. Das spiegelt nicht nur die gute Qualität<br />

unserer pädagogischen Arbeit wieder, sondern auch,<br />

dass die strukturellen Bedingungen ausgeschöpft sind. An<br />

etlichen Schulen haben wir Wartelisten und Aufnahmekriterien<br />

festlegen müssen.<br />

Das SPN der <strong>AWO</strong> ist der größte Einzelträger von Freiwilligen<br />

Ganztagsschulen im Saarland. Wir genießen als kompetenter<br />

Fachbereich im Bildungsministerium eine hohe<br />

Anerkennung, der wir auch weiterhin mit hervorragender<br />

Arbeit gerecht werden wollen. Dazu gehört, dass wir unseren<br />

MitarbeiterInnen regelmäßige Fort- und Weiterbildungen<br />

ermöglichen wollen, um so die Qualität unserer pädagogischen<br />

Arbeit an Schulen flächendeckend zu erhalten.


Kindertageseinrichtungen<br />

19 Kindertageseinrichtungen mit 20 Standorten – im<br />

Saarland bietet die <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong> Kinderkrippen, Kindergärten<br />

und Horte für Schulkinder an. Seit dem Frühjahr<br />

2007 sind sie durch den TÜV Nord Cert geprüft (DIN<br />

EN ISO 9001). In unseren Kindertageseinrichtungen hat<br />

sich im Jahr 2011 das Angebot kontinuierlich entwickelt.<br />

Zahlreiche Aktivitäten haben dazu beigetragen, ein spannendes<br />

und erfolgreiches Jahr zu erleben.<br />

Kita Dillingen<br />

Im August 2011 fand eine große Feier zur Eröffnung des<br />

zweiten Standorts der betriebsnahen Einrichtung „Kleine<br />

Hüttenbären“ in Dillingen statt (ausführlicher Bericht<br />

bei den Höhepunkten der letzen vier Jahre). Aktiv ist die<br />

Kita auch in verschiedenen Bündnissen, wie dem Lokalen<br />

Bündnis Saarlouis und dem Jugendarbeitskreis in Dillingen<br />

(JAKD).<br />

KITA Dudweiler und Kinderhaus Erbach<br />

Durch die Zusage für das Projekt Frühe Chancen „Integration<br />

und Sprache“ (gefördert durch das Bundesministerium<br />

für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) steht in den beiden<br />

Kinderhäusern Dudweiler und Erbach eine zusätzliche<br />

Fachkraft zur Verfügung, die ausschließlich Aufgaben zur<br />

Sprachförderung übernimmt, dies beinhaltet:<br />

• Sprachförderung von einzelnen Kindern und Gruppen<br />

• Beobachtung und Dokumentation der sprachlichen Ent-<br />

wicklung der Kinder<br />

• Beratung und Begleitung des Kita-Teams zum Thema<br />

Spracherwerb<br />

• Intensivierung der Zusammenarbeit mit Eltern.<br />

Bei der Betreuung der Kleinsten stets Vorreiter<br />

Sein 50-jähriges Bestehen hat das <strong>AWO</strong>-Kinderzentrum<br />

Birkensiedlung in Homburg im Jahr 2009 gefeiert.<br />

Bei der Betreuung der Kleinsten war die Einrichtung<br />

stets Vorreiter. Zudem wird eine Betreuung<br />

in den Tagesrandzeiten angeboten. Die älteste Kita<br />

der <strong>AWO</strong> im Saarland ist eine sehr flexible Einrichtung<br />

mit breitem Angebot.<br />

Fünf Krippenplätze mehr<br />

Die Kinder im <strong>AWO</strong>-Kinderhaus Gerlfangen in der<br />

Gemeinde Rehlingen-Siersburg haben jetzt noch<br />

mehr Platz zum Spielen und Toben. Bei einem<br />

Fest zum 15-jährigen Bestehen der Kindertagesstätte<br />

wurde die neue Außenanlage eingeweiht.<br />

Hier gibt es nun auch einen eigenen Spielplatz für<br />

die Kleinsten. Zukünftig werden auch fünf weitere<br />

Krippenplätze angeboten, kündigte die stellvertretende<br />

<strong>AWO</strong>-Landesvorsitzende Heidrun Möller an.<br />

Der „Gerlfanger Jungbrunnen“ spiele eine wichtige<br />

Rolle im örtlichen Leben, sagte Bürgermeister Martin<br />

Silvanus bei der Feier.<br />

Kindertagesstätte Schwarzenbach<br />

Im Juli organisierte die Kindertagesstätte Schwarzenbach<br />

in der Aula des CJD Homburg das Konzert „Wir schlagen<br />

Brücken“. Gemeinsam musizierten Kinder, Eltern und Personal<br />

und sangen Lieder aus aller Welt.<br />

Kindertagesstätte Riegelsberg<br />

Mit großem Erfolg fand im Februar 2011 ein pädagogischer<br />

Elternabend statt. Die Eltern konnten sich aktiv in der Kita<br />

„ausleben“ und den Alltag ihres Kindes mit viel Freude<br />

praxisnah kennen lernen. Im Mai wurde eine Mutter- und<br />

Vatertags-Wanderung für Familien angeboten. Die Väter<br />

gingen mit ihren Kindern zur Entdeckungsreise in den Wald<br />

und die Mütter konnten sich bei Kuchen und Kaffee gemütlich<br />

in der Kita austauschen.<br />

Im Juli fuhren die Kinder des Hortes vier Tage nach Saarburg.<br />

Die Reise war für die Kinder und das pädagogische<br />

Fachpersonal ein großer Erfolg.<br />

Aufgrund der großen Nachfrage und der guten pädagogischen<br />

Arbeit wurden im Juli 2011 zehn weitere Hortplätze<br />

geschaffen und somit der Hort von 30 auf 40 Kinder erweitert.<br />

Die Einrichtung startete Frühjahrs- und Herbst-Kinder-Secondhandbasare,<br />

die sehr großen Anklang fanden.<br />

Der Erlös kommt den Kindern der Kita zugute.<br />

Ein großes Familienfest im Dezember fand unter dem Motto<br />

„Waldweihnacht“ im Naturfreundehaus Kirschheck statt.<br />

Der Nikolaus besuchte die Kinder, es wurde gemeinsam<br />

Stockbrot gegrillt, Weihnachtslieder wurden gesungen.<br />

Nachwuchs für die „Kleinen Hüttenbären“<br />

Die von der Dillinger Hütte initiierte und unterstütze<br />

betriebsnahe Kindertagesstätte „Kleine Hüttenbären“<br />

der <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong> (<strong>AWO</strong>) feierte ihren<br />

fünften Geburtstag – und hat 2011 Nachwuchs<br />

bekommen. In der Werderstraße wurde ein zweiter<br />

Standort eröffnet. Nachdem die 2006 ins Leben<br />

gerufene Kita „Kleine Hüttenbären“ sich so<br />

großer Beliebtheit erfreute, dass alle Krippen- und<br />

Kindertagesstätten-Gruppen belegt sind und die<br />

Nachfrage nach Betreuungsplätzen immer mehr zunahm,<br />

hatte sich die Dillinger Hütte entschlossen,<br />

die <strong>AWO</strong> bei der Erweiterung ihres Angebots in Dillingen<br />

zu unterstützen. Dafür stellte sie erneut ein<br />

Hütten-Anwesen zur Verfügung, das speziell für die<br />

Bedürfnisse einer Kita umgebaut wurde.<br />

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55<br />

Kindertageseinrichtungen<br />

Kindergarten/Kindertagesstätte Riegelsberg<br />

In gemeinsamer Aktion mit der Grundschule Pflugscheid<br />

fand ein Ostermarkt für das Waisenhaus „Escuelita de la<br />

Bienvenida“ statt. Selbstgebackener Kuchen und von den<br />

Kindern gestaltete Osterdekoration wurden auf dem Marktplatz<br />

in Riegelsberg verkauft. Die Aktion brachte einen<br />

Erlös von 2.480 €, der dem Waisenhaus zugute kam. Mit<br />

der Unterstützung dieser Einnahmen konnte für die Kinder<br />

in Cochabamba ein Brunnen gebaut werden.<br />

Mit dem Erlös des Ostermarktes in Riegelsberg wurde das<br />

Waisenhaus „Escuelita de la Bienvenida“ unterstützt.<br />

HTW und <strong>AWO</strong> bauen Kindertagesstätte –<br />

Auch andere im Stadtteil sollen die Einrichtung<br />

nutzen können<br />

Die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes<br />

(HTW) in Saarbrücken wird eine Kinderbetreuungseinrichtung<br />

eröffnen, deren Träger die <strong>AWO</strong><br />

sein wird. Die Kindertagesstätte soll Platz für 70<br />

Kinder bieten. Die Kita ist nicht nur für Kinder von<br />

Studierenden und Mitarbeitern gedacht. Auch Beschäftigte<br />

anderer Institutionen und Arbeitgeber<br />

sowie Anwohner von Alt-Saarbrücken sollen die<br />

Einrichtung nutzen können. Der Rektor der HTW,<br />

Prof. Dr. Wolfgang Cornetz, und <strong>AWO</strong>-Landesvorsitzender<br />

Paul Quirin unterzeichneten 2010 den Vertrag,<br />

der das gemeinsame Projekt regelt.<br />

Weitere Höhepunkte<br />

Nach der Vertragsunterzeichnung (v.l.n.r.): Franziskus<br />

Sauer, Paul Quirin, Dr. Cristine Schweickard, Prof. Dr.<br />

Charis Förster, Prof. Dr. Wolfgang Cornetz, Christine Ney,<br />

Eva Szalontai und Birgit Ohliger.<br />

• Verschiedene Kitas nahmen am Familienfest des AW0<br />

<strong>Landesverband</strong>es am Itzenplitzer Weiher sowie am<br />

Freiwilligen Begegnungstag teil.<br />

• Jährliche Beteiligung am Weltkindertag im Deutsch-<br />

Französischen Garten in Saarbrücken.<br />

• Kooperationen mit der Landessportschule „Kids in<br />

Bewegung“.<br />

• Vier Einrichtungen beteiligen sich am Kooperations-<br />

projekt „Kooperationsjahr Kindergarten-Grund-<br />

schule“.<br />

• „Alt trifft Jung“: Zusammenarbeit mit Senioren-<br />

zentren vor Ort.<br />

• Zusammenarbeit mit den AW0 Ortsvereinen unter<br />

dem Motto „Gemeinsam den Rücken stärken“.<br />

• OMA-OPA Tage<br />

• Die Einrichtungen kooperieren weiterhin mit<br />

verschiedenen Organisationen, wie beispielsweise<br />

Frühförderstellen, Arbeitsstelle für Integration,<br />

Autismusambulanz und Familienhilfezentren.<br />

Zehn Jahre Kita „Sonnenschein“<br />

Die Kita „Sonnenschein“ in Rehlingen feierte 2011<br />

ein Jubiläum. Vor zehn Jahren hat die <strong>AWO</strong> in Rehlingen<br />

ihr Kinderhaus „Sonnenschein“ eröffnet. Ein<br />

Glücksfall, wie Bürgermeister Martin Silvanus beim<br />

Jubiläumsfest betonte, denn damit liegt die Gemeinde<br />

im Vergleich zu anderen bei der Versorgung<br />

mit Krippen- und Vorschulplätzen ganz vorne. Festfreude<br />

auch bei den Kindern und Erzieherinnen,<br />

die ein buntes Programm aufgeboten hatten und<br />

gemeinsam mit den Eltern und vielen Gästen das<br />

zehnjährige Bestehen feierten.


Notschlafstelle / Frauenhäuser<br />

Das Jahr 2011 war für die Notschlafstelle ein Jahr von vielen<br />

Veränderungen und Neuerungen der positiven Art. Bereits<br />

zum Jahresbeginn bekam die Einrichtung personelle<br />

Verstärkung durch einen weiteren Sozialarbeiter. Die Psychosoziale<br />

Beratung (PSB) hatte Kontakt zu ca. 520 Beratungsklienten,<br />

die substituiert wurden.<br />

Notschlafstelle<br />

Nachdem wir durch die beiden kalten Monate – Januar und<br />

Februar - einen Bedarf an weiteren Unterbringungs- bzw.<br />

Übernachtungsmöglichkeiten speziell für Frauen festgestellt<br />

hatten, war es der <strong>AWO</strong> möglich, eine Wohnung in der Brückenstraße<br />

26 anzumieten und als reine Frauenwohnung<br />

einzurichten. Ab März konnte die Notschlafstelle nun zwei<br />

Doppelzimmer mit einem eigenen Wannen- und Duschbad<br />

nur für die weiblichen Gäste der Einrichtung anbieten. Die<br />

Frauenschlafplätze können über den separaten Hauseingang<br />

erreicht werden. Zudem steht nun ein Beratungsbüro<br />

für die Notschlafstelle zur Verfügung.<br />

Ab Oktober 2011 war der SOS-Express (Suppe-Obdach-Solidarität)<br />

unterwegs. Dieser umgebaute Peugeot Boxer wurde<br />

von der <strong>AWO</strong>-Saarland-Stiftung finanziert und ist ein Kooperationsprojekt<br />

mit der Obdachlosenbehörde der Stadt<br />

Saarbrücken. Hier macht nun ein Sozialarbeiter der Notschlafstelle<br />

– Thorsten Lillig –gemeinsam mit dem Sozialarbeiter<br />

der Stadt Saarbrücken – Heinz Schuh - aufsuchende<br />

Arbeit im Randgruppenbereich.<br />

Auch 2011 sind die Übernachtungszahlen in der Notschlafstelle<br />

erneut auf 1189 Übernachtungen gestiegen. Die Inanspruchnahme<br />

des kostenlosen Mittagstisches der Einrichtung<br />

ist ebenfalls weiter angestiegen.<br />

Fachtagung von <strong>AWO</strong>, Regionalverband Saar-<br />

brücken und Fachbeirat der saarländischen Frauenhäuser<br />

Mit den Auswirkungen von Partnerschaftsgewalt<br />

auf Kinder befasste sich die Fachtagung „Kinder im<br />

Spannungsfeld von Partnerschaftsgewalt“ im Saarbrücker<br />

Schloss. Vor 250 Fachleuten aus Sozialarbeit,<br />

Jugendämtern und Familiengerichten machten<br />

Experten deutlich, wie sehr auch Kinder von Gewalt<br />

in der Partnerschaft betroffen sind und welche Folgen<br />

sich daraus ergeben. Veranstalter waren die<br />

<strong>AWO</strong> Saar und der Regionalverband Saarbrücken in<br />

Zusammenarbeit mit dem Fachbeirat der saarländischen<br />

Frauenhäuser.<br />

In den vergangenen 30 Jahren haben in den drei<br />

saarländischen Frauenhäusern der <strong>AWO</strong> 5750<br />

Frauen und 7040 Kinder Zuflucht, Hilfe und Beratung<br />

gefunden. Dies sind nur einige der Kinder im<br />

Saarland, die die Folgen von Partnerschaftsgewalt<br />

in ihrem Leben verarbeiten müssen.<br />

Für 2012 wird die Notschlafstelle die aufsuchende Arbeit<br />

mit dem SOS-Express weiter ausbauen. Wir hoffen, durch<br />

die aufsuchende Arbeit noch mehr Klienten zu erreichen<br />

und zu versorgen. Daher gehen wir davon aus, dass sich<br />

auch im Jahr 2012 die Übernachtungszahlen sowie die<br />

ausgegebenen Mahlzeiten noch weiter erhöhen werden.<br />

Psychosoziale Betreuung<br />

2011 wurde der Schwerpunkt der psychosozialen Betreuung<br />

für Substituierte vermehrt auf die aufsuchende Sozialarbeit<br />

gerichtet, da sich immer wieder Probleme im Stadtgebiet<br />

aufgetan haben. Besonders an den Nahtstellen unserer<br />

Klientel zu Bereichen anderer Randständiger, hier vor<br />

allem im Obdachlosenbereich, verstärkten wir unser Engagement.<br />

Wir suchten regelmäßig „vor Ort“ mit unseren<br />

Klienten Kontakt und zeigten Präsenz. Dies erfolgte in enger<br />

Zusammenarbeit mit der Kontaktpolizei und der Stadt<br />

Saarbrücken, was sich sehr bewährt hat.<br />

2012 richten wir nun unseren Fokus vermehrt auf die<br />

Vernetzung der mit uns zusammenarbeitenden Institutionen<br />

sowie auf die Qualitätsentwicklung unserer Beratung.<br />

Großes Interesse: 250 Fachleute aus Sozialarbeit,<br />

Jugendämtern und Familiengerichten nahmen an der<br />

Fachtagung teil.<br />

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57<br />

Notschlafstelle / Frauenhäuser<br />

Die <strong>AWO</strong> ist Träger der Frauenhäuser im Saarland. Diese<br />

bieten körperlich und/oder seelisch misshandelten Frauen<br />

und ihren Kindern Zuflucht, Schutz, Hilfe und Beratung.<br />

Die Arbeit der Frauenhäuser hat bei der <strong>AWO</strong> eine lange Tradition.<br />

In 2011 konnte das Frauenhaus Saarlouis mit vielen<br />

Gästen sein 25-jähriges Jubiläum feiern. Im Rahmen<br />

der Feierlichkeit würdigte die damalige Ministerin Annegret<br />

Kramp-Karrenbauer die wichtige Arbeit in den Frauenhäusern.<br />

Die Frauenhäuser bieten kurzfristige und unbürokratische<br />

Beratung durch Fachkräfte, auf Wunsch auch telefonisch<br />

und/oder anonym. In Krisensituationen erfolgt die Aufnahme<br />

rund um die Uhr.<br />

In Saarbrücken, Neunkirchen und Saarlouis stehen insgesamt<br />

55 Plätze zur Verfügung. In Saarlouis ist ein barrierefreies<br />

Zimmer mit Bad für körperbehinderte Frauen vorhanden.<br />

Alle drei Häuser wurden in den letzten drei Jahren<br />

saniert und die Wohnsituation wurde verbessert. Im Frauenhaus<br />

Saarbrücken fand auch eine Neugestaltung des Innenhofes<br />

und des Spielplatzes statt.<br />

2011 lebten 175 Frauen und 196 Kinder in saarländischen<br />

Frauenhäusern. Zusätzlich nahmen 522 Frauen die telefonische<br />

Beratung in Anspruch. Die Zahl der Frauen, die<br />

eine persönliche ambulante Beratung in Anspruch nahmen,<br />

ist im Vergleich zum Vorjahr um 13 % gestiegen und<br />

liegt bei 233.<br />

Wegen Vollbelegung mussten 141 Frauen an andere Häuser<br />

weiterverwiesen werden. Auch in diesem Jahr stieg der<br />

Anteil der Frauen mit Migrationshintergrund weiter an und<br />

lag in Saarlouis und Saarbrücken bei knapp 60 %.<br />

Rollende Hilfe für Wohnungslose<br />

„<strong>AWO</strong>-SOS-Express“ steht in großen Lettern auf<br />

dem Kleintransporter, den Karl-Heinz Trautmann,<br />

Vorsitzender des Stiftungsrates der <strong>AWO</strong>-Saarland-Stiftung,<br />

vor dem Staatstheater an die Notschlafstelle<br />

der <strong>AWO</strong> in Malstatt übergab. Das SOS –<br />

sonst als internationales Notrufsignal bekannt –<br />

steht diesmal für Suppe, Obdach und Solidarität.<br />

Der <strong>AWO</strong>-SOS-Express versorgt seit 2011 Obdachlose<br />

in der Stadt mit heißer Suppe, sonstigem Lebensnotwendigem<br />

und bei großer Kälte auch mit wärmenden<br />

Decken. Dazu fahren je ein Mitarbeiter der<br />

Notschlafstelle und der städtischen Obdachlosenbehörde<br />

mit dem zweckmäßig umgebauten Peugeot<br />

Boxer überall dorthin, wo sie gebraucht werden.<br />

Bei der Schlüsselübergabe (von rechts): Karl-Heinz<br />

Trautmann, Paul Quirin, Christa Piper und Marc-Oliver<br />

Bungert, Leiter der <strong>AWO</strong>-Notschlafstelle.<br />

Aus diesen Zahlen wird sichtbar, dass viele Frauen den<br />

Schutz der Frauenhäuser auch weiterhin dringend benötigen,<br />

wenn auch das Gewaltschutzgesetz den rechtlichen<br />

Rahmen für die Wegweisung gewalttätiger Partner bietet.<br />

Autonome Lebensführung und Hilfe zur Selbsthilfe<br />

Den Frauen und Kindern steht im Frauenhaus eine kleine<br />

Wohneinheit zur Verfügung. Sie verfügen über eigenes Geld<br />

und führen ihren Haushalt selbständig. Für die Kinder gibt<br />

es ein betreutes Spielzimmer und unterstützende Angebote.<br />

Die Mitarbeiterinnen bieten:<br />

• Individuelle psychosoziale Beratung<br />

• Hilfe beim Umgang mit Ämtern und Behörden<br />

• Unterstützung bei Wohnungs- und Arbeitssuche und bei<br />

der Klärung finanzieller Belange<br />

• Individuelle Unterstützung für die Kinder.<br />

Die Mitarbeiterinnen der Frauenhäuser arbeiten präventiv<br />

mit anderen Institutionen zusammen, um ein optimales<br />

Hilfsangebot für Frauen und deren Kinder zu gewährleisten.<br />

Jubiläum im Frauenhaus Saarbrücken<br />

Bei seiner Gründung vor rund 30 Jahren war<br />

das Saarbrücker Frauenhaus eines der ersten in<br />

Deutschland. Auch wenn sich die Rahmenbedingungen<br />

und Zielsetzungen inzwischen verändert<br />

haben:<br />

Das Frauenhaus wird nach wie vor gebraucht. Darin<br />

waren sich bei der Jubiläumsfeier 2009 alle einig.<br />

3144 Frauen und 4166 Kinder haben in diesen<br />

30 Jahren im Saarbrücker Frauenhaus Zuflucht<br />

gefunden.


Notschlafstelle / Frauenhäuser<br />

Dank der Stiftung „Herzenssache“, wurde im Projekt „Starke<br />

Kinder – ohne Gewalt“ in 2010 und 2011 25 Kindern therapeutische<br />

Hilfe angeboten, um ihre Gewalterfahrung aufzuarbeiten,<br />

die erlebten Verluste zu bewältigen und ihre<br />

Ressourcen zu stärken. Ebenso erhielten die Mütter darin<br />

Unterstützung, wie sie ihre Kinder altersgemäß bei der Verarbeitung<br />

des Geschehenen begleiten können.<br />

Auch die <strong>AWO</strong>-Saarland-Stiftung fördert regionale Projekte<br />

und Aktivitäten zugunsten von Menschen in besonders<br />

schwierigen sozialen Lebenslagen. Es wird sowohl materielle<br />

Unterstützung gewährleistet als auch für die betroffenen<br />

Menschen eine soziale Teilhabe ermöglicht.<br />

Aus dieser Stiftung erhielten drei Frauen aus dem Frauenhaus<br />

Saarbrücken und deren Kinder Hilfe. So konnte einem<br />

Mädchen mit Migrationshintergrund die Teilnahme<br />

an einem Freizeitlager ermöglicht werden, einer Migrantin<br />

wurde die Fahrkarte zu einem anderen Frauenhaus bezahlt<br />

und für eine russische alleinerziehende Mutter mit drei<br />

Kindern wurden finanzielle Mittel für Rechtsanwaltskosten<br />

beantragt, um eine drohende Ausweisung abzuwenden.<br />

Anfang des Jahres fand eine gut besuchte Fachtagung zum<br />

Thema „Kinder im Spannungsfeld von Partnerschaftsgewalt“<br />

in Kooperation mit dem Jugendamt des Regionalverbandes<br />

statt.<br />

In 2011 und 2012 wurden die Radfahrkurse „Ich fahr‘ Rad“<br />

für Migrantinnen und deutsche Frauen durchgeführt, die<br />

das Radfahren erlernten. An diesen Kursen nahmen auch<br />

12 Frauen aus dem Frauenhaus Saarbrücken teil.<br />

Hilfe für Frauen in Not auch in Neunkirchen<br />

1150 Frauen und 1318 Kinder haben bis zu Jahr<br />

2009 in den 20 Jahren seines Bestehens im Neunkircher<br />

Frauenhaus Zuflucht und Hilfe gefunden.<br />

„Es ist uns gelungen, das Frauenhaus in andere<br />

Hilfesysteme einzubinden“, freute sich der damalige<br />

Landrat Rudolf Hinsberger bei der Jubiläumsfeier<br />

in der Stummschen Reithalle. Lob auch von<br />

Staatsekretärin Gaby Schäfer: „Die Einrichtung ist<br />

gut vernetzt. Wir sind innerhalb des Saarlandes gut<br />

aufgestellt.“<br />

Jubiläumsfeier zu 25 Jahren Frauenhaus Saarlouis.<br />

Unsere Aktivitäten 2012<br />

• Kundenfreundlicher Internetauftritt<br />

• Radfahrkurs „Ich fahr‘ Rad“ für Frauen aus aller Welt<br />

Die <strong>AWO</strong> Saarland wird auch weiterhin die Arbeit im<br />

Feld „Gewalt gegen Frauen“ unterstützen und auf<br />

hohem Niveau weiterentwickeln.<br />

Realität bestätigt Notwendigkeit<br />

Seit rund 25 Jahren gibt es das Frauenhaus in Saarlouis.<br />

Und es wird (leider) weiterhin gebraucht, waren<br />

sich die Festredner bei der Jubiläumsfeier 2011<br />

einig. Bei der Gründung im März 1986 habe es noch<br />

viel heimlichen Spott der Männer gegeben, erinnerte<br />

sich der <strong>AWO</strong>-Landesvorsitzende Paul Quirin.<br />

„Das brauche mir net, schon gar nicht in Saarlouis“,<br />

sei damals der Tenor gewesen. Leider habe<br />

die Realität anderes gezeigt, nämlich den beachtlichen<br />

Bedarf an einer solchen Einrichtung. Bislang<br />

haben insgesamt 1280 Frauen und 1388 Kinder im<br />

Saarlouiser Frauenhaus Zuflucht gefunden.<br />

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<strong>AWO</strong> Saarland e.V.<br />

Hohenzollernstraße 45<br />

66117 Saarbrücken<br />

Tel.: 0681 58605-0<br />

Fax: 0681 58605-180<br />

www.awo-saarland.de<br />

E-mail: info@awo-saarland.de

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