können Sie die Festschrift "100 Jahre Baukader Schweiz" - Baublatt
können Sie die Festschrift "100 Jahre Baukader Schweiz" - Baublatt
können Sie die Festschrift "100 Jahre Baukader Schweiz" - Baublatt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Generalmobilmachung 1939 (Bild: www.rost-und-gruenspan.ch)<br />
zeit, <strong>die</strong> Konsumsteuern und <strong>die</strong> Arbeitslosigkeit<br />
ein vorherrschendes Thema. Das Sprachrohr<br />
der Poliere setzt sich auch immer kritisch<br />
mit den neuen Baumaterialien auseinander. Die<br />
rapide Bauweise und <strong>die</strong> nicht immer geprüften<br />
neuen Bauwerkstoffe verursachen eine Reihe<br />
von Gebäudeeinstürzen, für welche immer <strong>die</strong><br />
Poliere zur Verantwortung gezogen wurden.<br />
Die Verbandszeitung rief deshalb ihre Mitglieder<br />
auf, sich gegen falsche Anweisungen und<br />
Beschuldigungen zur Wehr zu setzen und ihren<br />
Fall den Sektionen zu melden.<br />
1936: 25 <strong>Jahre</strong> Polierverband<br />
Die elf Sektionen, <strong>die</strong> 1936 in Zürich zur 25jährigen<br />
Jubiläumsdelegierten-Versammlung<br />
zusammentrafen und einen Bestand von 500<br />
Mitgliedern repräsentierten, sahen sich durch<br />
<strong>die</strong> weitere technische Entwicklung auf den<br />
Bauplätzen genötigt, den Begriff des <strong>Baukader</strong>s<br />
und <strong>die</strong> Aufnahmebedingungen in den Polierverband<br />
auszuweiten. Die Anforderungen an<br />
<strong>die</strong> Poliere wurden immer grösser. Dieser technologischer<br />
Entfaltung mussten <strong>die</strong> Statuten<br />
neu angepasst werden. Der Zentralvorstand erhielt<br />
den Auftrag, mit dem Baumeisterverband<br />
über das neue Berufsbild zu verhandeln und<br />
über <strong>die</strong> Durchführung von Polierprüfungen<br />
zu diskutieren. Die neuen Statuten ermöglichten<br />
es zudem, <strong>die</strong> im Baufach tätigen Aufseher,<br />
Platzmeister, Vorarbeiter und Bauführer aufzunehmen.<br />
In <strong>die</strong>se Zeit fällt auch <strong>die</strong> definitive<br />
Aufgabe des Begriffs «Parlier» und <strong>die</strong> allgemeine<br />
Anwendung der Berufsbezeichnung<br />
«Polier».<br />
Europa in Flammen<br />
In den <strong>Jahre</strong>n 1935 bis 1938 hatte Deutschland<br />
einen viermal höheren Rüstungsetat als <strong>die</strong><br />
1911 – 2011<br />
USA, er stieg von 1.5 Milliarden Reichsmark<br />
im <strong>Jahre</strong> 1933 auf 16.6 Milliarden Reichsmark<br />
im <strong>Jahre</strong> 1938. Der Rüstungsvorsprung<br />
Deutschlands vor den übrigen Westmächtigen<br />
betrug etwa 2 <strong>Jahre</strong>. Umfangreiche kriegswirtschaftliche<br />
Vorräte an Rohstoffen reichten für<br />
den von Hitler inszenierten geplanten Blitzkrieg.<br />
1938 machten <strong>die</strong> Deutschen kurzen Prozess<br />
mit der spanischen Republik, sie besetzten<br />
Prag, überfielen Polen, während <strong>die</strong> italienischen<br />
Faschisten Albanien in Besitz nahmen.<br />
Am 1. September 1939 wurde in vielen westeuropäischen<br />
Ländern <strong>die</strong> Generalmobilmachung<br />
ausgerufen. Die Vorstösse der Hitler-<br />
Truppen in alle Himmelsrichtungen wurden<br />
wirklich zu Blitzkriegen. Im Frühjahr 1940 rollte<br />
<strong>die</strong> Wehrmacht gegen Westen und Norden,<br />
besetzte Dänemark, Norwegen, <strong>die</strong> Niederlande,<br />
Belgien und Luxemburg. Im Sommer<br />
brach <strong>die</strong> Wehrmacht in Frankreich ein und<br />
zugleich wurde über Grossbritanien ein Luftkrieg<br />
geführt.<br />
Schweizer Generalmobilmachung 1939<br />
In der Schweiz wurde ebenfalls am 1. September<br />
1939 <strong>die</strong> Generalmobilmachung ausgerufen.<br />
Der 2. Weltkrieg traf <strong>die</strong> Schweiz weitaus<br />
härter als der Erste. Doch <strong>die</strong> nationale Einheit<br />
war vor allem durch <strong>die</strong> Standhaftigkeit der<br />
Arbeiter und Angestellten gefestigt. So hatte<br />
auch <strong>die</strong> «Eingabe der Zweihundert», jenen<br />
reaktionären Offiziere und Gefolgsleuten, <strong>die</strong><br />
eine Anpassung der Schweiz an das Hitler Regime<br />
forderten, bei der Bevölkerung absolut<br />
keine Chance. Die kriegswirtschaftliche Vorsorge<br />
war so gut, dass sie mit einem Schlag in<br />
Aktion treten konnte. Mit dem «Plan Wahlen»<br />
wurde <strong>die</strong> Landwirtschaft auf vermehrten<br />
Ackerbau umgestellt und sicherte so <strong>die</strong> interne<br />
27