Jahresbericht 2012 - Berufsgenossenschaft für Transport und ...
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Einflaggung<br />
Handelsflotte unter deutscher Flagge schrumpft weiter<br />
Neubauten <strong>und</strong> Einflaggungen kamen <strong>2012</strong> vergleichsweise selten vor.<br />
Auch im Jahre <strong>2012</strong> ist die Zahl der Handelsschiffe unter deutscher<br />
Flagge weiter gesunken. Ende <strong>2012</strong> waren 328 Trockenfrachtschiffe<br />
– hauptsächlich Containerschiffe – unter deutscher<br />
Flagge registriert. Das bedeutet einen Rückgang von knapp 20<br />
Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Tankschiffe sank<br />
leicht von 37 auf 34, die Anzahl der Fahrgastschiffe mit einer<br />
Bruttoraumzahl von 100 oder mehr blieb dagegen mit 86 annähernd<br />
konstant. Neubauten <strong>und</strong> Einflaggungen kamen <strong>2012</strong> vergleichsweise<br />
selten vor, so dass das Einflaggungsmanagement<br />
der DS nur vereinzelt in Anspruch genommen wurde.<br />
Entgegen dem Trend der letzten Jahre sank auch die Gesamttonnage<br />
unter deutscher Flagge um gut 12 Prozent auf nunmehr<br />
13,56 Millionen BRZ (dabei sind nur Schiffe über 100 BRZ Größe<br />
berücksichtigt). Auch bei der Küstenfischerei sah es <strong>2012</strong> nicht<br />
besser aus. Trotz der höheren Dorschquoten <strong>für</strong> die Ostseefischer<br />
konnte der schon lange anhaltende Rückgang der Fischereiflotte<br />
nicht aufgehalten werden.<br />
Schifffahrtskrise trifft auch deutsche Reeder<br />
Der Rückgang der deutschen Flagge ging mit schwierigen Marktbedingungen<br />
<strong>für</strong> die deutsche Seeschifffahrt einher. Die konjunkturelle<br />
Abschwächung der Weltwirtschaft spiegelte sich in<br />
stark gesunkenen Frachtraten wider. Hinzu kam ein Überangebot<br />
von Neubau-Tonnage. Gerade deutsche Reeder hatten in der<br />
vergangenen Boomzeit zahlreiche Neubauten bei asiatischen<br />
Werften in Auftrag gegeben. Wegen der langen Vorlaufzeiten bei<br />
neuen Schiffen von der Bestellung bis zur Ablieferung drängte<br />
im Jahr <strong>2012</strong> viel Tonnage in den Markt, die nicht benötigt wurde.<br />
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Auch die Finanz- <strong>und</strong> Bankenkrise machte der Seeschifffahrt<br />
schwer zu schaffen. Viele Schiffsfinanzierer standen unter verschärfter<br />
Kontrolle der Bankenaufsicht <strong>und</strong> bauen ihre Kreditportfolios<br />
<strong>für</strong> die Neubaufinanzierung ab. Deutsche Reeder<br />
hatten Probleme, Neubauten zu finanzieren <strong>und</strong> die laufende Finanzierung<br />
ihrer fahrenden Schiffe zu sichern. Vor allem die kleineren<br />
Containerschiffe mit einer Kapazität von weniger als 3000<br />
Standardcontainer (TEU) waren betroffen. <strong>2012</strong> kam es daher zu<br />
über 100 Insolvenzen bei Schifffahrtsfonds.<br />
Maritimes Bündnis stärkt die Ausbildung an Bord<br />
Das <strong>für</strong> die Einflaggungen wichtige „Maritime Bündnis <strong>für</strong> Ausbildung<br />
<strong>und</strong> Beschäftigung in der Seeschifffahrt“ wurde auch<br />
<strong>2012</strong> fortgesetzt. Die B<strong>und</strong>esregierung, die Küstenländer, der<br />
Verband Deutscher Reeder <strong>und</strong> ver.di legten zwar keine neue<br />
Vereinbarung zu der angestrebten Zahl der Handelsschiffe unter<br />
deutscher Flagge fest. Da<strong>für</strong> einigten sich die Bündnispartner<br />
auf die Verstärkung der Ausbildung in der Seeschifffahrt. Mit<br />
einer Änderung des Flaggenrechtsgesetzes wurde die Gr<strong>und</strong>lage<br />
<strong>für</strong> die neue „Stiftung Schifffahrtsstandort Deutschland“ gelegt.<br />
Diese Stiftung finanziert sich aus Ausflaggungsgebühren <strong>und</strong><br />
Ablösebeträgen, die von Reedern gezahlt werden müssen, wenn<br />
sie keine Ausbildung an Bord ihrer Schiffe betreiben. Jedes Jahr<br />
stehen somit r<strong>und</strong> 30 Millionen Euro <strong>für</strong> die Unterstützung der<br />
Ausbildung auf Seeschiffen bereit.<br />
Neues Internetportal www.deutsche-flagge.de<br />
Eine deutliche Vereinfachung auch bei Einflaggungen bringt das<br />
neue Internetportal www.deutsche-flagge.de. Diese Website, die