vorliegende Fachheft

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Anita Scheitinger: Früherkennung von Vernachlässigung - Evaluation _________________________________________________________________________________ familiäre Situation persönliche Situation der Erziehungspersonen Situation des Kindes Diese Faktoren sind in gewisser Weise voneinander unabhängig anzusehen, wirken jedoch beim Syndrom Vernachlässigung oft unheilvoll zusammen. Abbildung 2: Risikofaktoren für Vernachlässigung Schone et al. (1997, S. 33) folgern entsprechend für die Praxis: „Je geringer die finanziellen und materiellen Ressourcen (materielle Dimension) und je schwieriger das soziale Umfeld (soziale Dimension) und je desorganisierter die Familiensituation (familiale Dimension) und je belasteter und defizitärer die persönliche Situation der erziehenden Eltern/des erziehenden Elternteils (persönliche Dimension der Erziehungsperson/en) und je herausfordernder die Situation und das Verhalten des Kindes (Dimension des Kindes), umso stärker steigt das Risiko, dass Beziehungsstörungen zwischen Eltern und Kind sich zu massiven Vernachlässigungssituationen des Kindes verdichten.“ 12 Informationen zur Vernachlässigung
Anita Scheitinger: Früherkennung von Vernachlässigung - Evaluation _________________________________________________________________________________ 2.6 Zu den Folgen von Kindesvernachlässigung „Harte Fakten“ ergeben sich, bezieht man sich in der Beobachtung von Vernachlässigung auf die „biologischen Primärbedürfnisse“ eines Kindes, so Schone et al. (1997). Fehlernährung oder unzureichende Ernährung begründen die entsprechenden feststellbaren Mangelerscheinungen. Fehlende oder ungenügende Nahrungs- oder Flüssigkeitszufuhr führen bei einem Säugling bereits nach kurzer Zeit zum Tod. Diese eher naturwissenschaftlich-medizinische Dimension bezieht sich aber nur auf einen Teilbereich von Vernachlässigung. „Weiche Fakten“, die erst im bewussten Bezug auf kulturelle Standards und gesellschaftliche Normen bestimmt werden können, sind auf der Ebene der kindlichen Förderung, der emotionalen Anregung, des Schutzes usw. zu sehen. Blum-Maurice (2002) geht davon aus, dass verschiedene Faktoren berücksichtigt werden müssen, will man einschätzen, wie Vernachlässigung konkret wirkt: Alter des Kindes: Je früher das Kind Vernachlässigung erfährt, umso massiver sind die Folgen. Dauer der Vernachlässigung: Je länger diese andauert, umso schwerwiegender wirkt sie. Häufigkeit bzw. Stärke der Vernachlässigung: Es kommt darauf an, was dem Kind vorenthalten wird, wie oft und wie lange. Kompensatorische Beziehungen: Ebenso hängt die Schwere einer Schädigung davon ab, ob das Kind Beziehungen zu anderen Menschen hat, z. B. Verwandte, Erzieherin o. a., die neben der Vernachlässigung auch ein Milieu des Schutzes und der Geborgenheit bieten. Konstitution des Kindes: So wird ein robustes Kind weniger von Schädigungen betroffen sein als ein empfindsames schwaches Kind. Generell kann die Vernachlässigung kindlicher Bedürfnisse auf allen Ebenen der Entwicklung zu erheblichen Rückständen bis hin zu bleibenden Schäden führen: Körperliche Entwicklung: Unter-/Übergewicht, allgem. Krankheitsanfälligkeit, körperliche Fehlentwicklungen, verzögerte motorische Entwicklung Informationen zur Vernachlässigung 13
Seite 1: P E R S P E K T I V E N Z U R K O M
Seite 5 und 6: Anita Scheitinger Früherkennung vo
Seite 7 und 8: Anita Scheitinger: Früherkennung v
Seite 11: Anita Scheitinger: Früherkennung v
Seite 63 und 64:
Anita Scheitinger: Früherkennung v
Seite 65 und 66:
Seite 67 und 68:
Seite 69 und 70:
Seite 71 und 72:
Seite 73 und 74:
Seite 75 und 76:
Seite 77 und 78:
Seite 79 und 80:
Seite 81 und 82:
Seite 83 und 84:
Seite 85 und 86:
Seite 87:
Alle anzeigen

vorliegende Fachheft

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?