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vorliegende Fachheft

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Vernachlässigung von Kindern frühzeitig erkennen!<br />

Bereits mit dem <strong>Fachheft</strong> Nr. 5 der Perspektiven zur kommunalen<br />

Jugendhilfe „Riskante Kindheit - Kindesmisshandlung frühzeitig erkennen“<br />

wurde dieses zentrale Thema der Jugendhilfe aufgegriffen. Im<br />

aktuellen Heft geht es nun um die häufigste Form der Kindesmisshandlung<br />

- die Vernachlässigung. Die Fachleute sind sich einig, dass im<br />

beruflichen Alltag der Jugendämter Kindesmisshandlung vor allem als<br />

Vernachlässigung vorliegt. Das überrascht mitunter den Laien, veröffentlichen<br />

doch die Medien vor allem besonders gravierende Fälle von<br />

Misshandlung und sexuellem Missbrauch. In einer großen Erhebung in<br />

deutschen Jugendämtern kommt Johannes Münder unter anderem 1 zu<br />

dem Schluss, dass mindestens jeder zweite Fall von Kindesmisshandlung<br />

eine Vernachlässigung darstellt. Im Unterschied zur aktiven<br />

Gewalttätigkeit von Eltern, liegt in diesen Fällen eher ein Unterlassen<br />

vor. Die Kinder erhalten von ihren wichtigsten Bezugs- und Bindungspersonen<br />

nicht das, was für eine gesunde Entwicklung notwendig ist.<br />

In vielen Fällen geht die Kindesvernachlässigung mit psychischer Erkrankung<br />

oder Suchterkrankung eines oder beider Elternteile einher.<br />

Damit wird schon deutlich, dass eine Hilfe in Kooperation von Jugend-<br />

und Gesundheitshilfe erfolgen muss.<br />

Ein weiteres Merkmal der Vernachlässigung ist die oftmals schleichende<br />

Entwicklung elterlichen Unterlassens bis hin zu manifester Kindeswohlgefährdung.<br />

Das erfordert höchste Aufmerksamkeit nicht nur der Jugendämter,<br />

sondern aller Personen, die mit den Kindern zusammen<br />

kommen.<br />

Das Amt für Jugend und Familie hatte daher der Arbeitsgemeinschaft<br />

„Gegen Gewalt an Kindern“ (AGGGK) Regensburg die Aufgabe übertragen,<br />

ein Fortbildungskonzept zum Thema Kindesvernachlässigung für<br />

die Fachkräfte der Kindertagesstätten zu entwickeln und durchzuführen.<br />

Die Fortbildung informiert die Fachkräfte über Abläufe und Folgen von<br />

Vernachlässigung und die Aufgaben der Jugendhilfe. Sie sensibilisiert<br />

die Erzieherinnen für entsprechende Risikofamilien und sie bietet Hilfen<br />

für das Handeln in konkreten Fällen.<br />

Das Curriculum der Fortbildung wird in dieser Arbeit vorgestellt und<br />

ebenso die Evaluation der bereits durchgeführten Fortbildungen. Die<br />

Evaluation scheint uns bei dieser Thematik besonders wichtig zu sein,<br />

um den Erfolg der Fortbildung zu sichern. Ein zentrales Ergebnis vorweg:<br />

Aus der Sicht der Fachkräfte in den Kindertagesstätten ist die<br />

Fortbildung ein voller Erfolg!<br />

Wolfgang Buchholz-Graf Günter Tischler<br />

1 Münder, J. u. a. (2000). Kindeswohl zwischen Jugendhilfe und Justiz. Münster:<br />

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