vorliegende Fachheft
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Anita Scheitinger: Früherkennung von Vernachlässigung - Evaluation<br />
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VERNACHLÄSSIGUNG FRÜHZEITIG ERKENNEN<br />
EVALUATION EINES FORTBILDUNGSKONZEPTES<br />
FÜR PÄDAGOGISCHE FACHKRÄFTE IM VORSCHULBEREICH<br />
1. EINLEITUNG<br />
- ANITA SCHEITINGER -<br />
Obwohl die Vernachlässigung die häufigste Form der Kindesmisshandlung<br />
ist, war bis vor wenigen Jahren diese Thematik in der fachöffentlichen<br />
Diskussion eher randständig. So diagnostizierten Deegener<br />
und Körner noch im Jahr 2005 für Deutschland eine Vernachlässigung<br />
der Vernachlässigung. In jüngster Vergangenheit wird der Vernachlässigungsthematik<br />
jedoch mehr Aufmerksamkeit zuteil. Ein wichtiger Hintergrund<br />
für die veränderte fachöffentliche Wahrnehmung sind die neuen<br />
gesetzlichen Regelungen des § 8a SGB VIII. Unter dem Stichwort „Besserer<br />
Schutz für Kinder vor Gefahren für ihr Wohl“ zielt der Gesetzgeber<br />
mit dem § 8a darauf ab, den Kinderschutz als Aufgabe der öffentlichen<br />
und freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe ausführlicher festzulegen<br />
(Jordan, 2006). Ein wesentlicher Aspekt, den der neue § 8a bei Kindeswohlgefährdung<br />
fordert, ist die Zusammenarbeit von öffentlichen und<br />
freien Trägern. Er erweitert gleichzeitig seinen Geltungsbereich auf alle<br />
Dienste und Einrichtungen, die Leistungen nach dem SGB VIII erbringen<br />
(Johns, 2006). Daraus ergibt sich eine besondere Herausforderung für<br />
freie Träger. Während der Sozialpädagogische Fachdienst (SPFD) des<br />
Jugendamtes ständig mit Grenzsituationen konfrontiert ist und sich im<br />
steten Spannungsfeld von Hilfe und Eingriff bewegen muss, ist es für<br />
Träger anderer Arbeitsbereiche wie Kindertagesstätten, Krippen, Jugendarbeit<br />
etc. viel schwieriger, einen Zugang zum Gefährdungsbegriff<br />
zu bekommen (Schone, 2006). Daher ist es notwendig, dass zum einen<br />
der SPFD seinen Auftrag und seine Arbeitsweise bekannt und transparent<br />
macht und zum anderen Fachkräfte anderer Arbeitsbereiche sich<br />
der Thematik Kindeswohlgefährdung stellen.<br />
Diese Daueraufgabe des Amtes für Jugend und Familie Regensburg liefert<br />
die Vorlage für den Auftrag an die Arbeitsgemeinschaft „Gegen Gewalt<br />
an Kindern“ (AGGGK) Regensburg, ein Fortbildungskonzept zum<br />
Thema Kindesvernachlässigung für die Fachkräfte in Kindertagesstätten<br />
zu entwickeln und durchzuführen. In Zusammenarbeit mit der Hochschu-<br />
6 Informationen zur Vernachlässigung