Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ABB.: ARCHIV<br />
16 NOVEMBER 2012 Vermischtes<br />
Andreas Altmann<br />
archive<br />
für Rosemarie Pumb<br />
BB-AUSSTELLUNGS-TIPP<br />
Malerfreunde gedenken Christa Wolf<br />
Anlässlich des 1.Todestages von Christa<br />
Wolf (1. 12. 2012 ) präsentiert die<br />
Galerie Forum Amalienpark in Pankow<br />
eine Ausstellung, die neue Wege und Zugänge<br />
zum Lebenswerk der Schriftstellerin<br />
eröffnen soll. Es treffen Wortwelten<br />
auf Bildwelten, die in einen dichten Dialog<br />
treten und wechselseitig neue Blicke<br />
aufeinander ermöglichen.<br />
Die Ausstellung zeigt Künstler, die zu<br />
Freunden von Christa und Gerhard Wolf<br />
geworden sind, und vermittelt eine produktive<br />
Art des Gedenkens an eine große<br />
G<br />
m<br />
b<br />
H<br />
SANITÄRHEIZUNGSANLAGEN<br />
l Gasanlagen aller Art<br />
l Heizungsanlagen aller Art<br />
l Sanitäre Anlagen (Bäder)<br />
l Solaranlagen<br />
Beratung, Installation,<br />
Service<br />
Möserstr. 24–25 • Lortzingstr. 12<br />
16341 Panketal • OT Zepernick<br />
Telefon: (030) 9 44 42 81<br />
Telefax: (030) 94 41 48 99<br />
Funk: 0172 / 3 80 79 90<br />
DAS GEDICHT<br />
schatten teilen sich das licht, aus dem die bäume<br />
in den winter gehen. du willst verschwiegne tote<br />
aus dem krieg vor dem vergessen in das leben retten.<br />
wir werden still am meer, das seine worte in den augen<br />
auf den wellenköpfen trägt. die möwe reißt der flunder<br />
die gedärme aus dem leib. die andern halten abstand,<br />
schauen zu. sie ist die kräftigste von ihnen. du lebst<br />
in den archiven ihre tode, trägst ihre spiegel durch<br />
den ort, an dem ihr lächeln welkte. wir sind die fremden,<br />
die uns fremd im wege stehen. die möwe lässt den fisch<br />
fast ungesehn ins wasser gleiten, schlägt flügel<br />
in den wind. federn schwimmen auf der see, trocknen<br />
an land im weißen licht, die spiegel blind beschlagen.<br />
nur in den scherben können wir uns sehn.<br />
Andreas Altmann, geb. 1963, lebt in Berlin-Pankow. Am 16. November<br />
erhält er den »Literaturpreis des Sächsischen Kunstministeriums«.<br />
Gerade ist sein Gedichband »Art der Betrachtung«<br />
im poetenladen Verlag, Leipzig, 2012, erschienen.<br />
Nuria Quevedo, Figur.<br />
Nuria Quevedo, Version zu »Kassandra«.<br />
Schriftstellerin. Die eingeladenen<br />
Künstler – Ellen Fuhr, Annette Gundermann,<br />
Hartwig Hamer, Angela Hampel,<br />
Martin Hoffmann, Dorothee Helena Jacobs,<br />
Liz Mields-Kratochwil, Helge Leiberg,<br />
Gerda Lepke, Thomas K. Müller,<br />
Nuria Quevedo, Günter Uecker – zeigen<br />
sowohl bekannte als auch neue Arbeiten<br />
zu Christa Wolf.<br />
Beispiele sind Angela Hampel, Nuria<br />
Quevedo, Helge Leiberg oder Günther<br />
Uecker mit ihren Versionen der »Kassandra«<br />
oder »Medea«. Hartwig Hamer erfasste<br />
die Mecklenburger Landschaft<br />
von »Sommerstück« in Zeichnungen<br />
oder Aquarellen oder Günther Uecker<br />
fragte nach den negativen Kräften des<br />
Menschen, ähnlich wie es Christa Wolf<br />
in ihrem Buch »Störfall« tat. Annette<br />
Gundermann z. B. beschäftigt sich mit<br />
dem Thema Kindheitsmuster und zeigt<br />
großformatige Zeichnungen.<br />
Die Ausstellungseröffnung findet am<br />
2. November um 19.30 Uhr in der Galerie,<br />
Breite Straße 2a, statt und ist bis zum<br />
2. Dezember zu sehen. Die Begrüßung<br />
zur Vernissage übernimmt Gerhard<br />
Wolf, einführende Worte spricht Friedrich<br />
Dieckmann.<br />
Öffnungszeiten der Ausstellung:<br />
Di–Fr 14–19 Uhr, Sa 11–16 Uhr.<br />
Außerdem wird am 15. 11. um 19 Uhr<br />
der Defa-Dokumentarfilm »Zeitschleifen<br />
– Im Dialog mit Christa Wolf« (Regie:<br />
Karlheinz Mund) von 1990 gezeigt.<br />
Infos: www.amalienpark.de .<br />
Die nächste Ausgabe des<br />
»<strong>Bucher</strong> <strong>Bote</strong>n« erscheint am<br />
Donnerstag, dem 29. 11. 2012<br />
HELIOS-Galerie<br />
Ausstellung 24. August bis 11. November 2012<br />
Malerei und Grafik aus 25 Ausstellungen<br />
in der HELIOS-Galerie<br />
HELIOS Klinikum Berlin-Buch<br />
Klinik für Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie<br />
Schwanebecker Chaussee 50 · 13125 Berlin<br />
www.helios-kliniken.de/berlin-buch<br />
Europäische Geschäfte<br />
Von Jörg-Peter Malke<br />
me sollte man jedoch in beiden Ländern die Kette womöglich als Souvenir hatte<br />
Reisen bildet. Eine ebenso alte, wie<br />
wahre Erkenntnis. Vorausgesetzt, man<br />
besser nicht haben.<br />
Unser Nachbar Polen wartet gleich mit<br />
mehreren Systemen auf, von denen eines<br />
mitgehen lassen. Andererseits, wer klaut<br />
schon eine Toilettenkette?? Also schaute<br />
ich mich weiter kalbsgesichtig in der klei-<br />
lümmelt sich den lieben langen Tag nicht spannender ist als das andere. Hierbei gilt: nen Buchte um. Schließlich entdeckte ich<br />
nur im All-Inclusive-Knast herum, son- je weiter östlich, desto abenteuerlicher. einen winzigen, zerkratzten, nach oben<br />
dern ist auch neugierig auf Land und Leu- Kurz hinter der Oder-Neiße-Linie kann und unten weisenden Doppelpfeil. Selbite.<br />
Nicht jeder ist scharf darauf, die Qual durchaus noch von mitteleuropäischem ger befand sich knapp in Augenhöhe auf<br />
eines blutgerinnungsfördernden Lang- Standard die Rede sein. Hinter Kołobrzeg dem Fallrohr, welches den hoch über meistreckenfluges<br />
auf sich zu nehmen. Das ist aber wird’s dann zum Teil echt finster. Fast nem Kopf angebrachten Wasserkasten mit<br />
auch überhaupt nicht nötig, denn unser allen öffentlichen polnischen Örtchen ge- dem Toilettenbecken verband. Die Vor-<br />
geografisch so wundervoll zerfranstes mein ist deren sachkundige Bewachung; richtung funktionierte tadellos, aber jetzt<br />
Europa, mit all<br />
frage ich Sie: Wel-<br />
seinen vielen Klicher<br />
halbwegs gemazonen,Völsunde<br />
Geist käme<br />
kern und Kultu-<br />
von sich aus auf<br />
ren, hält genü-<br />
die Idee, zum<br />
gendAbwechs- Spülen kräftig am<br />
lung bereit. Eini-<br />
Fallrohr eines<br />
ge europäische<br />
monströsen Was-<br />
Staaten hatten<br />
serkastens zu zie-<br />
sich (klugerweihen,<br />
welcher sich<br />
se?) von Anfang<br />
bedrohlich in 2,50<br />
an aus der Idee<br />
m Höhe genau<br />
einer gemeinsa-<br />
über seinem Kopf<br />
men Währung<br />
befindet? Mein<br />
herausgehalten.<br />
e i n d r i n g l i c h e r<br />
Andere wieder-<br />
Rat: Versuchen Sie<br />
um würden ger-<br />
das bitte nie auf<br />
ne wollen, doch<br />
einer deutschen<br />
ihnen bleibt der<br />
Toilette!<br />
Euro vorerst ver-<br />
Höchste Aufwehrt.<br />
Trotz almerksamkeit<br />
ist<br />
lem sind die Völ-<br />
auf den Inseln des<br />
ker Europas auf<br />
Vereinigten Kö-<br />
mannigfachen<br />
nigreichsgebo- Ebenen miteinten.<br />
Entgegen anander<br />
verflochten und dies enger und meist in Gestalt einer kittelbeschürzten, ders lautenden Informationen sind<br />
friedlicher, als je zuvor in ihrer wechsel- spärlich bezahnten Matka mit strengem englische Toilettenhäuschen keineswegs<br />
vollen gemeinsamen Geschichte.<br />
Dutt, Oberlippenbart und großer Wangen- rundherum befenstert und erst recht<br />
Doch nach wie vor existieren auch große warze. Bezahlt wird in Polen, anders als in nicht knallrot! Verwechslungen enden<br />
Klüfte. Wie unterschiedlich die Lebenssti- Deutschland, generell im voraus. Dann grundsätzlich sehr peinlich und können<br />
le in den Ländern sind, erkennt man zum erst gibt’s Papier von der Matka; alles in teuer werden.<br />
Beispiel daran, auf welche Art die dort le- einzelnen, losen Blättern und penibel ab- Ebenfalls Verwechslungsgefahr besteht in<br />
benden Menschen ihre Geschäfte zu erlegezählt, versteht sich.<br />
den Badezimmern der besseren französidigen<br />
pflegen. Nein, ich meine nicht die Der Nordeuropäer zeigt sich eher pragmaschen Hotels. Nicht selten wird die WC-<br />
Geld- oder Waren-Geschäfte, sondern ich tisch. Sofern er nicht in friedlicher Ein- Schüssel dort flankiert von ihrer kleinen<br />
meine DIE Geschäfte, also jene, zu deren tracht mit Elch, Ren und Meister Petz den Stiefschwester, dem Bidet. Gerade dann,<br />
Bewältigung man sich vorzugsweise aufs Waldboden düngt, zieht es ihn zu Ört- wenn es mal wieder besonders eilig ist,<br />
»stille Örtchen« zurück zieht.<br />
chen, deren nüchterne Schmucklosigkeit sollte man lieber zweimal hinsehen. Unter<br />
Wer glaubt, dieses Thema sei zu profan den Besucher zu alsbaldiger Erledigung Umständen wäre man sonst gezwungen,<br />
und deshalb kaum der Rede wert, der der Aufgabe drängt. Einziger Vorteil: die die Hinterlassenschaft hernach ins richti-<br />
musste noch nie in großer Not einen origi- Benutzung der Bedürfnisanstalten ist im ge Becken umzubetten.<br />
nal russischen Abtritt benutzen. Wenn Normalfall entgeltfrei. Dies verwundert Summa summarum steht die Frage im<br />
man dort fast ohne Sichtschutz in die nicht, denn in den skandinavisch-astro- Raum, wann es den europäischen Staaten<br />
Hocke geht, in trauter Runde, dicht an nomischen Preisen für Essen und Bier wohl endlich gelingen wird, sich in puncto<br />
dicht…, glauben Sie mir, das erfordert sind die Kosten für deren zeitlich versetzte Klosett auf einen gemeinsamen Nenner<br />
sehr viel Überwindung.<br />
Entsorgung vermutlich bereits inbegrif- zu einigen. Zu befürchten ist, dass bis zur<br />
Strikt abzuraten ist überdies von der Befen. Umsetzung dieses Gedankens noch viele<br />
nutzung des in öffentlichen Moskauer Toi- Besonders spannend ist ein Toilettenbe- Dekaden vergehen werden. Nichtsdestoletten<br />
üblichen Toilettenpapiers. Vom Gesuch in Holland. Ebenso irritiert wie vertrotz muss der ungehinderte Fluss der eufühl<br />
her handelt es sich dabei um eine gebens sucht das Auge eine Schnur, eine ropäischen Geschäfte gewährleistet sein.<br />
Mischung aus modernem Schreibmaschi- Kette, einen Hebel, einen Knopf, ein Ir- Ich plädiere daher für einen amtlich von<br />
nenpapier und orientalischem Pergagendwas. Zuerst tippte ich auf einen Brüssel herausgegebenen »Kleinen Notment;<br />
ein unglücklicher Material-Mix, der<br />
sich schon aufgrund seiner seidigen Glatt-<br />
Streich meines »Vorsitzenden«, welcher durftführer«.heit<br />
für den zugewiesenen Zweck als<br />
höchst ungeeignet erweist. Seit damals<br />
verstehe ich, warum die russische Tageszeitung<br />
»ПРАВДА« (Wahrheit) auf so eigenartigem,<br />
irgendwie leicht flauschigem<br />
Papier gedruckt wird.<br />
Dicht gefolgt wird die russische Abtritt-<br />
Subkultur von jener an den Autobahnen<br />
Italiens. Nur, dass dort zumindest ausreichend<br />
Toilettenpapier in halbwegs passabler<br />
Qualität vorhanden ist. Knieproble-<br />
Raumausstatter<br />
K. Schweer GmbH<br />
Geschäftsführer Thomas Radlach<br />
am S-Bahnhof<br />
Röntgental<br />
16341 Panketal, Heinestraße 49<br />
Tel./Fax (030) 9 44 42 87<br />
l Gardinen<br />
l Bodenbeläge<br />
l Sonnenschutz<br />
l Polsterarbeiten<br />
l Objektausstattung<br />
l Verkauf von<br />
Polstermöbeln<br />
l umfangreicher<br />
Service<br />
GRAFIK: FRANK-NORBERT BEYER<br />
WIE ICH BUCH SEHE<br />
Roland Exner aus Buch fotografierte diese herbstliche Baumspiegelung an der <strong>Bucher</strong> Bogenseekette.