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FOTOS: KARL-HEINZ EHLERS<br />
FOTOS: RICHARD DEMANT<br />
Die Initiatoren und Organisatoren von<br />
»Steine ohne Grenzen« Rudolf J. Kaltenbach<br />
(l.) und Silvia Fohrer (siehe a. S. 4).<br />
Der neue Abschnitt der Skulpturenlinie<br />
befindet sich im Wald nahe der Waldschule<br />
Buch, parallel zurHobrechtsfelder Chaussee<br />
bis zum Parkplatz vor Hobrechtsfelde.<br />
Die schwedische Bildhauerin Caroline<br />
Creutzer mit »Espoir« (»Hoffnung«).<br />
KLEINE GEHÖLZKUNDE (85)<br />
Von Weißbunten und Kletterfreudigen in Buch<br />
Die »elegante« Pflanze findet sich in Buch<br />
am Parkplatz von Norma .<br />
Weißbunter Hartriegel (Cornus alba<br />
»Elegantissima«). Das Gehölz aus der Fam.<br />
der Hartriegelgewächse ist eine Kultursorte.<br />
Die Ausgangsart, Cornus alba, ist der<br />
Weiße Hartriegel, der im Europäischen<br />
Russland und weiter nach Osten bis Sibirien<br />
und Korea seine Heimat hat. Cornus<br />
kommt aus dem Lateinischen (cornu –<br />
Horn, wegen der Härte des Holzes), alba<br />
bedeutet weiß, bezeichnet die Fruchtfarbe.<br />
Die Gattung Cornus umfasst etwa 45<br />
Arten , die in der nördlich gemäßigten Zone<br />
wachsen. Es gibt viele Kultursorten, von<br />
denen eine die »Elegante« ist.<br />
Der Strauch wird nur 3 m hoch, er wächst<br />
breitbuschig aufrecht, geht auch in diese<br />
Breitendimension. Die Rinde der Zweige<br />
ist dunkelrot, gegenständig sind die Blätter<br />
angeordnet. Sie sind sommergrün, bis<br />
10 cm lang, die Blattmitte ist graugrün, die<br />
Ränder sind unregelmäßig rahmweiß gefärbt.<br />
Im Mai blüht der Strauch gelblichweiß,<br />
auch die erbsengroßen Früchte sind<br />
weiß. Die Herbstfärbung reicht von gelb<br />
bis hellbraunrot. Die Art verträgt Winterfröste<br />
gut, sie stellt keine besonderen Bodenansprüche,<br />
kann auch zurückgeschnitten<br />
werden.<br />
In Buch ist das Gehölz selten gepflanzt<br />
worden, zu finden am Norma-Parkplatz.<br />
Natur & Umwelt NOVEMBER 2012 7<br />
Skulpturen im Wald<br />
Impressionen des neuen Abschnitts von »Steine ohne Grenzen« in Buch<br />
»Jazz«, Steinskulptur von<br />
Wassily Heuschober, Ukraine.<br />
Eva Claudia Nuovias Installation »Umwegweiser 8«. Astgeflecht mit Goldrutenblüten<br />
als Davidstern zum Thema 2012: »Verboten – verfolgt –entartet«.<br />
Günther Muchallas »Lebensbaum«,<br />
Erinnerung an Otto Dix.<br />
Ein Wuchsort des Hopfens ist das Ökogut<br />
Buch an der Grenze zum Künstlerhof.<br />
Gewöhnlicher Hopfen (Humulus lupulus)<br />
Der Gewöhnliche Hopfen gehört in die<br />
Fam. der Hanfgewächse (früher in die der<br />
Maulbeerbaumgewächs.). Humulus ist der<br />
lat. Name für den Hopfen, lupulus bedeutet<br />
hopfenartig. Nachweisbar ist bereits im<br />
9. Jahrhundert der Hopfen als Bierwürze<br />
angebaut worden. Seine Heimat wird in<br />
Südeuropa und Südwestasien gesehen.<br />
Der Hopfen ist eine Kletterstaude mit verholzenden<br />
Trieben, er wächst stark, die einjährigen<br />
Sprosse können eine Länge von<br />
8 m erreichen. Die sommergrünen Blätter<br />
sind gegenständig, 3–7-lappig, auch ungeteilt.<br />
Sie sind rau, dicht anliegend borstig<br />
behaart. Ihr Rand ist grob gesägt, sie wirken<br />
sehr dekorativ. Der Hopfen ist zweihäusig,<br />
es gibt männliche und weibliche<br />
Pflanzen. Die unscheinbaren Blüten der<br />
männlichen stehen in achselständigen<br />
Rispen. Der weibliche Blütenstand reift zu<br />
weißgrünen, zapfenähnlichen, papierartigen<br />
Früchten. Der frostharte Hopfen hat<br />
eine tiefgehende, Ausläufer bildende Wurzel.<br />
Sonnige bis halbschattige Lagen sind<br />
die besten. Die Bodenansprüche sind<br />
hoch, nährstoffreiche Standorte werden<br />
bevorzugt. Der Hopfen hält die gegen Einschlafstörungen<br />
und Aufregungszustände<br />
bewährte Droge Lupulin bereit.<br />
Winfried Gehrmann schuf die Holzskulpturen »Furcht-Frei«.<br />
Andreas Hedrich, »Der neue<br />
Mönch« (für Lasar Segall).<br />
»Limes« (Grenzwall) von<br />
Thierry Godet, Frankreich.<br />
Roswitha Schaab, Granitfindlinge/Basalt:<br />
»Wendung«.<br />
»Doppelkreuz«, portugiesischer<br />
Granit von Rudolf Kaltenbach.<br />
An der Karower Chaussee unter der Stromleitung<br />
zwischen »Steintal« und Autobahn.<br />
Gewöhnliche Waldrebe (Clematis vitalba)<br />
Etwa 250 Arten umfasst die Gattung Clematis,<br />
die auf der ganzen Erde verbreitet<br />
ist. Die Arten der Wildformen mit eher unscheinbaren<br />
Blüten werden von den großblumigen<br />
Kultursorten bei weitem übertroffen.<br />
Alle Arten gehören botanisch in<br />
die Großfamilie der Hahnenfußgewächse.<br />
Clematis kommt aus dem Griechischen,<br />
klema bedeutet Ranke, vitalba Weißrebe.<br />
Die Gewöhnliche Waldrebe hat ihr natürliches<br />
Verbreitungsgebiet in Mitteleuropa,<br />
im Orient und Kaukasus. Wenn sie an Bäumen<br />
klettert, kann eine Höhe von 30 m erreicht<br />
werden, fehlen solche Möglichkeiten,<br />
werden nur 3–8 m in der Breite erzielt.<br />
Nur im Sommer zeigen sich die frischgrünen,<br />
gegenständig angeordneten Blätter.<br />
Sie sind unpaarig gefiedert mit 3–5 Einzelblättchen.<br />
Von Juli bis Oktober blüht das<br />
Klettergehölz, die gelblichweißen Rispen<br />
duften etwas streng. Bald darauf erscheinen<br />
die zierenden, silbrigweißen Fruchtstände,<br />
die bis zum Frühjahr am Strauch<br />
bleiben. Der Wuchsort braucht Sonne bis<br />
Halbschatten, der Boden sollte nicht zu<br />
arm sein, frische Lehme sind am besten<br />
geeignet. Die Waldrebe ist frosthart, sie<br />
kann ein Alter von 40 Jahren erreichen. In<br />
Buch ist die Art selten. Richard Demant<br />
AUS DEN SCHULEN<br />
Maßholder im »Schulwald« Buch<br />
Am 22. und 24. Oktober fanden die<br />
jährlichen Baumpflanzaktionen aller<br />
Schüler der 3. bis 6. Klasse der Grundschule<br />
Am Sandhaus im eigenen Schulwald<br />
statt. 150 etwa einen Meter hohe<br />
Feldahornbäume der<br />
<strong>Bucher</strong> Firma Mittendorf<br />
wurden von den<br />
Kinder unter Anleitung<br />
von Mitarbeitern der<br />
<strong>Bucher</strong> Revierförsterei<br />
in die Erde gebracht.<br />
Die Bäume wurden von<br />
der HOWOGE gesponsert.<br />
Der Feldahorn,<br />
früher auch Maßholder<br />
genannt, sollte mit dem<br />
sandig-lehmigen Boden<br />
gut zurechtkommen.<br />
Er ist ein wertvolles<br />
Gehölz für Vögel<br />
und bietet in der Flur auch anderen Tieren<br />
Deckung.<br />
Die sogenannten Waldmanager, interessierte<br />
Schüler der 5. und 6. Klasse, betreuten<br />
direkt vor der Pflanzaktion eine<br />
Waldrallye. Bei dieser konnten die Kin-<br />
der klassenweise Himmelsrichtungen<br />
bestimmen, Bodenbilder legen, Naturgegenstände<br />
erfühlen, Kastanien in ein<br />
Ziel werfen, Seilspringen und die Größe<br />
des Schulwaldes schätzen. Der Aktionstag<br />
wurde betreut und unterstützt von<br />
den Lebenskundelehrer/innen des Humanistischen<br />
Verbandes Berlin-Brandenburg<br />
Frau Bonas und Herr Neumann,<br />
der Naturpädagogin Antje<br />
Neumann, dem Förderverein und den<br />
Günter Bergner,<br />
Hobbygärtner<br />
Begonie und<br />
Ontario<br />
Die Bilanz der blühenden Pflanzen<br />
kann sich in dieser Saison sehen lassen.<br />
Besondere Freude bereitete uns das<br />
Schmuckkörbchen (Cosmos bipinnatus),<br />
das sogar vereinzelt in diesen Tagen<br />
noch einige Blüten zeigt. Die Kosmeen,<br />
die in Weiß, Rosa und Rot blühen, sind<br />
relativ anspruchslos, fühlen sich auf einem<br />
leichten, sandigen Boden wohl.<br />
Wer für ein freies Plätzchen in der kommenden<br />
Gartensaison eine schmucke<br />
Blume suchen sollte, probiere es einmal<br />
mit dem einjährigen Schmuckkörbchen,<br />
das eine Höhe bis zu anderthalb Metern<br />
erreichen kann.<br />
Im Kreis der prächtig blühenden Pflanzen<br />
soll auch die Begonie erwähnt werden,<br />
die allerdings beim ersten Frost<br />
Schutz benötigt. Unsere Ampel-Begonie<br />
gehört der Pendula-Klasse an, die apricotfarbigen<br />
Blüten erreichten eine Größe<br />
von ca. 5 cm. Sie war fast fünf Monate<br />
lang ein echter Hingucker auf unserer<br />
Terrasse. Damit sie uns auch im kommenden<br />
Jahr wieder erfreut, ist eine<br />
richtige Pflege wichtig. Zuerst schneiden<br />
wir über der Knolle das Laub ab, mit anhaftender<br />
Erde aus dem Boden nehmen,<br />
abtrocknen lassen und bei 10 bis 12 Grad<br />
in Torfmull einschlagen. Wenn wir alles<br />
richtig gemacht haben, sollten sich dann<br />
10 cm lange Triebe bilden; Zeit, um die<br />
Knollen in Töpfen mit Humuserde zu<br />
pflanzen. Nach den Eisheiligen können<br />
dann wieder unsere Begonien-Knollen<br />
in die Ampel.<br />
Der Hobbygärtner, der sich einigermaßen<br />
in Obstsorten auskennt, weiß, dass<br />
der Ontario eine seltene Apfelsorte ist,<br />
die man bei Aldi oder Lidl nicht antrifft.<br />
In der Literatur erfährt der Garten-<br />
Lehrern der Grundschule. Die Baumpflanzaktion<br />
auf den Rieselfeldern ist<br />
ein wichtiger naturpädagogischer Beitrag<br />
der Grundschule zur Begrünung<br />
des Rieselfeldgebietes und der persönli-<br />
che Beitrag der Kinder zum Klimaschutz.<br />
Bereits seit 2006 werden jährlich<br />
Bäume gepflanzt und die Waldmanager<br />
kümmern sich um die weitere Betreuung<br />
der Bäume. Für das Schuljahr<br />
2012/13 werden die Schüler dazu auch<br />
einen begleitenden Unterricht erhalten,<br />
den die Howoge finanziert.<br />
Nach dem mehrstündigen Waldtag gab<br />
es noch eine leckere Kartoffelsuppe vor<br />
Ort, die von der Firma Hanold-Menü-<br />
Service gesponsert wurde.<br />
Die Kinder hatten an diesem Tag trotz<br />
trübem Herbstwetter viel Spaß. Der <strong>Bucher</strong><br />
Forst hat durch den Fleiß aller Beteiligten<br />
auf jeden Fall gewonnen.<br />
Antje Neumann<br />
BB-GARTENTIPP<br />
freund, dass der Ontario eine zu den<br />
Winteräpfeln zählende alte Tafelobstsorte<br />
des Kulturapfels (Malus domestica) ist,<br />
die 1874 im Nordosten der USA gezüchtet<br />
wurde und heute noch in West- und<br />
Mitteleuropa angebaut wird. Obwohl<br />
unser Baum von mittelstarkem Wuchs<br />
bereits eine Menge Äpfel abgeworfen<br />
hat, hängen heute noch seine Zweige<br />
mit Früchten proper voll. Pflückreif ist er<br />
Ein Hingucker: unsere Ampel-Begonie.<br />
Alte Tafelobstsorte – Ontario.<br />
bis Mitte November, muss aber gelagert<br />
werden, bis er genussreif ist. Wir schätzen<br />
den Ontario sehr, da er spritzig säuerlich<br />
ist und einen hohen Vitamin-C-<br />
Gehalt besitzt. Für den Verzehr ist er ab<br />
Februar besonders geeignet, aber auch<br />
für das Backen, die Fruchtsaft-Herstellung<br />
und als Bratapfel. Bevor der treue<br />
Ontario seinen Winterschlaf antritt, bekommt<br />
er noch eine Baumscheibe mit<br />
10 cm Kompost und darauf eine Laubschicht.<br />
FOTOS: ANTJE NEUMANN<br />
FOTOS: GÜNTER BERGNER