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Kurzintervention bei Patienten mit Alkoholproblemen - Leitfaden für ...

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Beziehungsaufnahme<br />

Den Alkoholkonsum ansprechen<br />

Der Arzt sollte seinen <strong>Patienten</strong> nicht erst auf den<br />

Konsum ansprechen, wenn es ernst zu nehmende<br />

Hinweise auf Alkoholprobleme gibt. Allerdings<br />

kommt der Patient – auch wenn <strong>bei</strong> ihm erhebliche<br />

Alkoholprobleme vorliegen – selten <strong>mit</strong><br />

dem Vorsatz in Ihre Praxis, über seinen Alkoholkonsum<br />

<strong>mit</strong> Ihnen zu sprechen. Ohne von Ihnen<br />

ermutigt und geführt zu werden, wird er dieses<br />

Thema meiden.<br />

Das Kapitel Diagnosestellung (vgl. > S. 15 ff.) gibt<br />

Ihnen Instrumente an die Hand, <strong>mit</strong> denen Sie das<br />

Konsumniveau des <strong>Patienten</strong> bestimmen können.<br />

Aufgrund der Ihnen eventuell bereits vorliegenden<br />

Anamnese und eines klinischen Gesamteindrucks<br />

sowie verschiedener Informationen zum<br />

Trinkverhalten ergeben sich <strong>für</strong> Sie möglicherweise<br />

Hinweise auf ein Alkoholproblem. Weitere<br />

Hinweise, die Ihnen <strong>für</strong> die Einschätzung des<br />

Alkoholkonsums eines <strong>Patienten</strong> dienen können,<br />

fi nden Sie ebenfalls im Kapitel Diagnosestellung.<br />

Das konfrontative Ansprechen des Alkoholproblems,<br />

die eindeutige Etikettierung (»Sie sind Alkoholiker!«)<br />

bewirken <strong>bei</strong> den meisten <strong>Patienten</strong><br />

Rückzug und Widerstand. Aussagen wie »Sie<br />

trinken zu viel!« oder Ratschläge wie »Stellen<br />

Sie den Alkoholkonsum ein!« schrecken ab und<br />

haben oft eine Verteidigungshaltung zur Folge.<br />

Daher sollten Sie überlegen, zu welchem Zeitpunkt<br />

Sie dieses Thema ansprechen bzw. wie<br />

Sie es dem <strong>Patienten</strong> erleichtern können, von<br />

sich aus den Alkoholkonsum zu thematisieren.<br />

Am besten verlassen Sie sich hier<strong>bei</strong> auf Ihr<br />

»Fingerspitzengefühl« und tasten sich an das<br />

Thema heran.<br />

In der Auftaktphase der <strong>Kurzintervention</strong><br />

sollten Sie durch Ihre Haltung versuchen, ein<br />

Klima vertrauensvoller Kooperation zu schaffen,<br />

das es dem <strong>Patienten</strong> ermöglicht, sich<br />

<strong>für</strong> ein ihm unangenehmes Thema zu öffnen.<br />

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