Kurzintervention bei Patienten mit Alkoholproblemen - Leitfaden für ...
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3. Beweisführung vermeiden<br />
Der Arzt neigt zu Beweisführungen, wenn er<br />
glaubt, nachweisen zu können, dass <strong>bei</strong>m <strong>Patienten</strong><br />
ein bestimmtes Problem objektiv vorliegt,<br />
der Patient aber seinerseits diese Zuschreibung<br />
(noch) nicht akzeptiert. Je stärker der Arzt nun<br />
versucht, den <strong>Patienten</strong> zu bestim m ten Erkenntnissen<br />
zu drängen, umso höher wird die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass er gerade diese Rich tung<br />
nicht einschlägt.<br />
Konfrontationen im Zusammen hang <strong>mit</strong> zu<br />
frühen diagnostischen Einordnungen erzeugen<br />
in der Regel Widerstand <strong>bei</strong>m <strong>Patienten</strong>. Widerstand<br />
ist ein Problem des Arztes. Für den<br />
<strong>Patienten</strong> ist er ein Schutz.<br />
> Vermeiden Sie Konfrontationen und Beweis -<br />
führungen. Bringen Sie Geduld und Empa -<br />
thie auf, auch wenn der Patient offenkundige<br />
Probleme noch nicht akzeptieren kann. Gehen<br />
Sie lieber kleine Schritte in Richtung auf eine<br />
Einsicht, denn der Patient benötigt seinen<br />
Widerstand noch als Schutz.<br />
4. Den Widerstand aufnehmen<br />
Zeigt der Patient Widerstand, so ist es die Aufgabe<br />
des Arztes, seine Strategie zu überprüfen<br />
und den Widerstand positiv zu nutzen. So kann<br />
es sein, dass der Berater bestimmte Lösungen<br />
präsentiert oder Einsichten verlangt hat, ohne<br />
dass zuvor die <strong>bei</strong>m <strong>Patienten</strong> noch bestehenden<br />
Ambivalenzen im Zusammen hang <strong>mit</strong> dem Alkoholkonsum<br />
gewürdigt oder bear<strong>bei</strong>tet wurden.<br />
Möglicherweise waren die vorgeschlagenen<br />
Veränderungsschritte zu groß oder verfrüht.<br />
> Nehmen Sie den Widerstand auf, indem Sie<br />
herausfi nden, auf welche Ambivalenzen er hin-<br />
deutet und erkennen Sie die Eigen ver ant wortung<br />
des <strong>Patienten</strong> an, indem Sie auf der<br />
Grundlage sachlicher Informationen <strong>mit</strong> ihm<br />
zusammen realistische Perspektiven erar<strong>bei</strong>ten.<br />
5. Selbstwirksamkeitserwartung<br />
des <strong>Patienten</strong> fördern<br />
Der Glaube an die eigenen Fähigkeiten und<br />
Fertig keiten ist von großer Wichtigkeit, da<strong>mit</strong><br />
<strong>Patienten</strong> überhaupt in Erwägung ziehen, ein<br />
problema tisches Verhalten zu verändern. Sie<br />
erleichtern ihm dies, indem Sie ihm ver<strong>mit</strong>teln,<br />
dass er über ausreichende Ressourcen und<br />
Kompetenzen verfügt, um aus eigener Kraft<br />
und <strong>mit</strong> Unter stützung der ihm nahe stehenden<br />
Menschen seine Alkoholproble ma tik zu lösen.<br />
> Meiden Sie skeptische oder gar<br />
resignative Äußerungen.<br />
> Signalisieren Sie: Alkoholismus<br />
kann erfolgreich behandelt werden.<br />
> Zeigen Sie Zuversicht und Vertrauen<br />
in die Fähigkeiten des <strong>Patienten</strong>.<br />
Die Ver<strong>mit</strong>tlung von Hoffnung und Optimis mus<br />
und die Stärkung des Glaubens des <strong>Patienten</strong><br />
an seine Änderungspotenziale tragen wesentlich<br />
zum Behandlungserfolg <strong>bei</strong>.<br />
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Gespräch u.<br />
Intervention