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Kurzintervention bei Patienten mit Alkoholproblemen - Leitfaden für ...

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Förderung der Änderungsbereitschaft<br />

In der vorangegangenen Diagnose haben Sie festgestellt, dass mehr als drei der ICD-10-Kriterien <strong>für</strong> Abhängigkeit<br />

zutreffen. Sie können also davon ausgehen, dass <strong>bei</strong> Ihrem <strong>Patienten</strong> eine Alkoholabhängigkeit vorliegt.<br />

Ver<strong>mit</strong>tlung der<br />

Diagnoseergebnisse<br />

Die detaillierte Rückmeldung über seinen aktuellen<br />

Zustand ist <strong>für</strong> den <strong>Patienten</strong> von großer Be -<br />

deu tung, da sie ihm die Möglichkeit gibt, seine<br />

gegenwärtige Situation kritisch zu refl ektieren.<br />

> Informieren Sie Ihren <strong>Patienten</strong> gründlich<br />

über die Untersuchungsbefunde.<br />

> Vermeiden Sie Etikettierungen.<br />

Ihr Ziel ist es nicht, den <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> einem<br />

Etikett zu konfrontieren, sondern ihm die diag -<br />

nostische Beurteilung transparent und plausibel<br />

zu ver<strong>mit</strong>teln. Sie unterstützen ihn so <strong>bei</strong> der<br />

Entwicklung der Motivation und stärken seine<br />

Veränderungs absichten.<br />

Ärztliche Empfehlungen<br />

Falls der Patient bereit ist, Schritte zu unternehmen,<br />

um sich aus seiner Abhängigkeit zu lösen,<br />

erwartet er von Ihnen konkrete Hilfen und Empfehlungen.<br />

> Wirken Sie <strong>bei</strong> häufi g intoxikierten <strong>Patienten</strong><br />

52<br />

darauf hin, dass diese zunächst einen körperlichen<br />

Entzug absolvieren.<br />

> In verschiedenen Einrichtungen (z. B. psychiat-<br />

rischen Kliniken) wird eine qualifi zierte<br />

Entzugs behandlung angeboten. Im Rahmen<br />

dieser Angebote wird über den körperlichen<br />

Entzug hinaus der Patient gezielt dazu motiviert,<br />

weitere Behandlungsangebote in Anspruch<br />

zu nehmen.<br />

> Falls es eine Unterstützung des <strong>Patienten</strong> in<br />

seinem sozialen Umfeld gibt und falls das<br />

Krank heits bild des <strong>Patienten</strong> es zulässt,<br />

können Sie Ihrem <strong>Patienten</strong> auch einen ambulanten<br />

Entzug in Ihrer Praxis empfehlen.<br />

> Bereits in dieser Phase sollten Sie den Besuch<br />

einer Selbsthilfegruppe empfehlen.<br />

> Weisen Sie auf die Möglichkeit der Beratung<br />

durch Beratungsstellen sowie auf das Angebot<br />

der Entwöhnungsbehandlung hin. Diese kann<br />

je nach Indikationsstellung stationär oder ambulant<br />

erfolgen, in größeren Städten existieren<br />

auch teilstationäre Behandlungs angebote.<br />

> Ziel ist die Aufrechterhaltung der Absti-<br />

nenz nach Beendigung der Entzugs- und<br />

Ent wöhnungs behandlung.<br />

> Sinnvoll ist die Wahrnehmung weiterführender<br />

Behandlungsangebote nach Abschluss der<br />

Entzugs- und Entwöhnungs behandlung, insbesondere<br />

in Therapie- und Selbsthilfegruppen.

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