Kurzintervention bei Patienten mit Alkoholproblemen - Leitfaden für ...
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5. Ziele klären<br />
Um Veränderungen in Gang zu setzen, ist es<br />
<strong>für</strong> den <strong>Patienten</strong> notwendig, ein klares Ziel<br />
vor Augen zu haben.<br />
> Formulieren Sie <strong>mit</strong> Ihrem <strong>Patienten</strong> klare<br />
Veränderungsziele.<br />
Diese Ziele müssen <strong>für</strong> den <strong>Patienten</strong> realis tisch<br />
und umsetzbar sein. Sind sie es nicht, wird der<br />
Patient nur wenig Energie investieren, um das<br />
Ziel zu erreichen.<br />
Ihre Motivationsunterstützung als ARZT:<br />
»Es liegt an Ihnen zu entscheiden, was Sie aus<br />
dieser Information machen. Niemand kann <strong>für</strong> Sie<br />
entscheiden und niemand kann Ihr Trinkverhalten<br />
verändern, wenn Sie es nicht wollen. Wenn sich<br />
etwas ändern soll, dann sind Sie es, der es tut.«<br />
6. Bestätigen<br />
Die im Gesundheitssystem professionell Tätigen<br />
haben einen Behandlungsauftrag, der sich in der<br />
Regel darauf bezieht, Krankheit zu lindern oder<br />
zu beseitigen. Der Patient wird daher häufi g in<br />
erster Linie als Träger von Symptomen wahrgenommen,<br />
d. h. man orientiert sich weniger an<br />
den Kompe tenzen des <strong>Patienten</strong> als an seinen<br />
Defi ziten.<br />
Motivierende Gesprächsführung erfordert hier<br />
ein Umdenken:<br />
Der Patient soll gelobt, bestätigt und anerkannt<br />
werden <strong>für</strong> seine Fähigkeiten. Jeder Patient –<br />
und hat er aktuell noch so viele Probleme – hat in<br />
seinem Leben schwierige Situationen gemeistert,<br />
jeder verfügt über Kompetenzen und Ressourcen.<br />
Diese zu erkennen und ihm widerzuspiegeln stei -<br />
gert den Glauben des <strong>Patienten</strong> an den Erfolg<br />
seiner Verhaltensänderung.<br />
> Loben und bestätigen Sie Ihren <strong>Patienten</strong> <strong>für</strong><br />
seine Fähigkeiten und seine bereits erzielten<br />
Erfolge.<br />
Nutzen Sie Ihren positiven Einfl uss:<br />
»Sie sind sicherlich eine starke Persönlichkeit.<br />
Sie haben es geschafft, <strong>mit</strong> diesem Problem so<br />
lange zu leben, ohne sich zu isolieren.«<br />
»Ich fi nde es sehr gut, dass Sie etwas tun wollen,<br />
um dieses Problem zu lösen.«<br />
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