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Das Ausland als Lebens- und Lernort - Bundesverband Individual ...

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<strong>und</strong> zu beschreiben. Entstanden im Kontext von Arbeitsaufenthalten im <strong>Ausland</strong>,<br />

die in der Regel freiwillig <strong>und</strong> mit einer systematischen Vorbereitung<br />

verb<strong>und</strong>en sind, ist die Aussagekraft dieses Modells für die Praxis individualpädagogischer<br />

Maßnahmen kritisch zu überprüfen. So bleibt etwa zu klären,<br />

ob bei einer weniger freiwilligen Verbringung ins <strong>Ausland</strong> Jugendliche dennoch<br />

eine euphorische „Honeymoon-Phase“ nach Ankunft im Gastland erleben<br />

oder sehr schnell <strong>und</strong> unmittelbar in die Phasen B oder C eintauchen.<br />

Gleichwohl bleiben zwei wichtige Hinweise festzuhalten: <strong>Das</strong> Durchlaufen dieser<br />

oder vergleichbarer Phasen im <strong>Ausland</strong> ist – mit allen Irritationen <strong>und</strong> Krisen<br />

– ein normaler Anpassungsvorgang. Und: In Kenntnis dieses Verlaufs<br />

kann <strong>und</strong> muss man diejenigen Personen, die im <strong>Ausland</strong> betreut werden (<strong>und</strong><br />

auch jene, die betreuen) systematisch <strong>und</strong> nachhaltig auf den Aufenthalt vorbereiten.<br />

2.3. Holger Wendelin: Die kulturelle Einbettung der Fachkräfte<br />

Die nachfolgend dargestellten Überlegungen zur kulturellen Einbettung der<br />

Fachkräfte individalpädagogischer <strong>Ausland</strong>sbetreuungen sind im Rahmen einer<br />

Studie des Instituts für Erlebnispädagogik entstanden 66 , deren Mitarbeiter<br />

Holger Wendelin war, <strong>und</strong> sind in seiner Dissertation 67 ausgeführt. Es handelt<br />

sich um den Versuch einer Typisierung kultureller Einbettungen der im <strong>Ausland</strong><br />

tätigen Fachkräfte <strong>und</strong> der Erörterung ihrer jeweiligen Konsequenzen für<br />

Erfahrung <strong>und</strong> Lernen der betreuten Jugendlichen. Ausgangspunkt seiner<br />

Überlegungen, die er im Kontext seiner Erörterungen zu deren Qualifikationsprofil<br />

entwickelt, ist die Frage nach der Bedeutung der Sozialisationshintergründe<br />

<strong>und</strong> der Sprachkompetenzen der Betreuerinnen <strong>und</strong> Betreuer für den<br />

Erfolg von <strong>Ausland</strong>smaßnahmen:<br />

„Die Frage der Sozialisation <strong>und</strong> der Sprachkenntnisse der Betreuer kommt<br />

zunächst zum Tragen, wenn darüber diskutiert wird, ob etwa ein polnischer<br />

Betreuer einen deutschen Jugendlichen auf eine Re-Sozialisation in seinem<br />

Heimatland vorbereiten kann, wenn er dessen Kultur nicht kennt…..“ 68<br />

Zum anderen sollen „…sich die Betreuer im Gastland gut bis sehr gut auskennen<br />

<strong>und</strong> die Landessprache beherrschen. Diese Forderung geht auf die konkrete<br />

Handlungsfähigkeit des Betreuers in Not- <strong>und</strong> Krisensituationen zurück <strong>und</strong> be-<br />

66 dazu auch Fischer/Ziegenspeck 2009<br />

67 Wendelin 2011<br />

68 Wendelin 2011, S. 196<br />

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