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Das Ausland als Lebens- und Lernort - Bundesverband Individual ...

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Der Begriff cultural marginality bezeichnet eine kulturelle Identität, die an<br />

den Grenzen zweier Kulturen existiert. Behält ein Individuum dabei das Gefühl,<br />

in seine Identität verschiedene Kulturen integrieren zu können, handelt<br />

es sich um constructive marginality. Die Fähigkeit zum Perspektivwechsel<br />

kann aber auch mit dem Gefühl von „gestückelter“ Identität <strong>und</strong> Heimatlosigkeit<br />

sowie Entwurzelung einhergehen. Bennett spricht in diesem Fall von encapsulated<br />

marginality.<br />

Auf welcher Entwicklungsstufe sich ein Mensch vorwiegend befindet, kann<br />

mit Hilfe des Intercultural Development Inventory (IDI) erhoben werden. Der 50<br />

Punkte umfassende Fragebogen erhebt, mit welcher Weltsicht der Befragte<br />

andere Kulturen wahrnimmt. Hierbei wird gemessen, welche Einstellungen ein<br />

Mensch hauptsächlich vertritt.“ 98<br />

Durch die Orientierung an diesem Entwicklungsmodell <strong>als</strong> theoretischem Bezugsrahmen<br />

unterscheidet sich die AFS-Studie von anderen Evaluationsstudien, weil<br />

sie nicht nur (Selbst-)Einschätzungen erhebt <strong>und</strong> die Zufriedenheit mit einzelnen<br />

Aspekten der Begegnung abfragt, sondern zu verschiedenen Zeitpunkten im Entwicklungsprozess<br />

interkulturelle Haltungen <strong>und</strong> Einstellungen abfragt.<br />

Die Ergebnisse der Studie in einigen Schlaglichtern:<br />

Sprachkompetenz: Der Zuwachs an Sprachkenntnissen nach dem Austauschjahr<br />

war beeindruckend: 47% der SchülerInnen sprach nahezu fließend die<br />

Sprache des Gastlandes.<br />

Befangenheit im Umgang mit Menschen aus anderen Kulturen: Die Befangenheit<br />

der TeilnehmerInnen an Austauschprogrammen nahm signifikant ab.<br />

Dies war bei SchülerInnen mit Vorkenntnissen in der Sprache des Gastlandes<br />

schneller <strong>und</strong> ausgeprägter der Fall.<br />

Fre<strong>und</strong>schaften <strong>und</strong> soziale Netzwerke: Der Prozentsatz der SchülerInnen,<br />

die Menschen aus anderen Kulturen zu ihren Fre<strong>und</strong>en zählen, stieg durch die<br />

Teilnahme am Programm von 11% auf 23%, gleichzeitig wird auch mehr Zeit mit<br />

diesen Fre<strong>und</strong>en verbracht.<br />

<strong>Das</strong> Wissen über andere Kulturen <strong>und</strong> die Fähigkeit der SchülerInnen, Beziehungen<br />

über Kulturen hinweg aufzubauen (interkulturelle Effektivität), stiegen<br />

durch den Austausch signifikant an.<br />

98 Gisevius 2006, S.7 f<br />

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