Das Ausland als Lebens- und Lernort - Bundesverband Individual ...
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Feriensituation ist die Folie für die Bearbeitung der Differenzen <strong>und</strong> Gemeinsamkeiten<br />
der am Projekt beteiligten Jugendlichen.“ Gemeinsame Workcamps<br />
sind ein bekanntes <strong>und</strong> einprägsames Beispiel für diese Form.<br />
• Der Austausch, bei dem eine Jugendgruppe eine Partnergruppe im <strong>Ausland</strong><br />
besucht, dort gemeinsam oder in Familien untergebracht wird <strong>und</strong> ein gemeinsames<br />
Programm absolviert. Idealtypisch besuchen die gleichen Jugendlichen<br />
anschließend die jeweils andere Gruppe.<br />
Bei beiden Formen stellen sich Lerneffekte nicht durch das Aufeinandertreffen<br />
unterschiedlicher Nationalitäten <strong>und</strong> Kulturen automatisch ein, sondern<br />
müssen pädagogisch strukturiert <strong>und</strong> begleitet werden. „Pädagogisches Handeln<br />
bedeutet dabei, Situationen danach einzuschätzen, ob sie für den interkulturellen<br />
Lernprozess günstig sind oder nicht <strong>und</strong> ob Situationen durch pädagogische<br />
Impulse zu strukturieren sind.“ 77 Gemeinsam durchgeführte interkulturelle<br />
Spiele <strong>und</strong> Übungen können dabei den Prozess unterstützen<br />
<strong>und</strong> auf bestimmte Fragestellungen fokussieren helfen. 78<br />
Empirische Bef<strong>und</strong>e<br />
Fast von Beginn an sind zumindest die staatlich geförderten Programme wissenschaftlich<br />
begleitet <strong>und</strong> systematisch evaluiert worden. Mittlerweile gibt<br />
es eine Reihe mehr oder weniger standardisierter Evaluationsinstrumente <strong>und</strong><br />
entsprechend zugängliche Datenbanken. 79 Die Mehrzahl der vorliegenden<br />
Studien macht deutlich, „dass eine Vielzahl von positiven Effekten mit den<br />
Programmen erzielt werden konnten, wie z.B. der Zugewinn an Selbstvertrauen<br />
<strong>und</strong> interkultureller Kompetenz, der Aufbau von positiven Beziehungen<br />
zum Gastland <strong>und</strong> dessen Bewohnern, die Aufnahme von weiterführenden Aktivitäten<br />
(z.B. ehrenamtliches Engagement in Austauschorganisationen <strong>und</strong><br />
natürlich die Verbesserung der Sprachkompetenz.“ 80 Dieser allgemeinen Aussage<br />
soll im Folgenden detaillierter nachgegangen werden.<br />
Internationale Jugendbegegnungen<br />
In einer der ersten größeren Studien gehen Thomas u.a. den „Langzeitwirkungen<br />
der Teilnahme an internationalen Jugendbegegnungen auf die Persön-<br />
77 ebd., S. 330<br />
78 vgl. hierzu das Kapitel „Interkulturelles Lernen“<br />
79 vgl. z.B. Ilg 2012, Ilg/Dubiski 2011: www.ijab.de<br />
80 zitiert bei Hänisch 2012, S.58<br />
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