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Diplom - Institut für Chemie und Biochemie an der FU Berlin - Freie ...

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8 KAPITEL 2. THEORETISCHE GRUNDLAGEN<br />

<strong>für</strong> alle Atome ein Temperaturfaktor definiert. Im nächten Schritt k<strong>an</strong>n d<strong>an</strong>n <strong>für</strong><br />

jedes Atom ein eigener isotroper Temperaturfaktor verfeinert werden, bis schließlich<br />

<strong>für</strong> Schweratome sechs richtungsabhängige Komponenten verwendet werden, die als<br />

<strong>an</strong>isotrope Temperaturkoeffizienten (Uij) bezeichnet werden.<br />

Durch den Lorentz <strong>und</strong> Polarisationsfaktor (LP-Faktor) wird die Schwächung <strong>der</strong><br />

Strahlung durch Polarisation während des Streuvorg<strong>an</strong>ges, sowie die Lorentzform des<br />

Reflexprofiles berücksichtigt. Für Bragg-Reflexe <strong>und</strong> Vier-Kreis-Geometrie ergibt<br />

sich:<br />

2LP = 1 + cos2 2ϑ<br />

sin2 (2.4)<br />

ϑ cos ϑ<br />

Da <strong>der</strong> Röntgenstrahl während <strong>der</strong> Beugung eine gewisse Kristallstrecke durchläuft,<br />

kommt es zu Absorption, was durch eine Absortionskorrektur (A) berücksichtigt<br />

wird. Ein weiterer Einfluß, <strong>der</strong> hauptsächlich bei sehr guten Kristallen auftritt,<br />

ist Extinktion, welche auch im Rahmen des least squares Algorithmus verfeinert<br />

werden k<strong>an</strong>n. Insgesamt ergibt sich somit <strong>für</strong> die gemessene Intensität:<br />

Ihkl = K 2 F 2 (H) · LP · A (2.5)<br />

Die Extinktionskorrektur sowie <strong>an</strong><strong>der</strong>e nicht explizit aufgeführte Parameter sind<br />

dabei im Faktor K zusammengefaßt. Im Strukturfaktor F 2 ist dabei schon <strong>der</strong> Temperaturfaktor<br />

eingeschlossen. Für eine Elementarzelle mit N-Atomen mit den Temperaturfaktoren<br />

BN gilt d<strong>an</strong>n:<br />

Fhkl = <br />

fN · exp(−BN sin 2 ϑ/λ 2 ) · exp[2Πi(hxN + kyN + lzN)] (2.6)<br />

N<br />

FO =<br />

Ihkl<br />

H · LP · A<br />

(2.7)<br />

Aus <strong>der</strong> letzten Gleichung k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> nur den Betrag des Strukturfaktors (|Fhkl|)<br />

bestimmen. Durch Lösung des Phasenphroblems wird die Phase eines Reflexes bestimmt.<br />

Die Methode ist in vielen Lehrbüchern hinreichend beschrieben <strong>und</strong> soll hier<br />

nicht näher erläutert werden. Sie ist die Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> eine Strukturbestimmung.<br />

Für die Streuung k<strong>an</strong>n die Elektronendichte im Kristall als eine räumlich periodisch<br />

verän<strong>der</strong>liche Größe beschrieben werden. Diese Beschreibung k<strong>an</strong>n durch Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Elektronendichte nach einer Fourierreihe erfolgen. Durch Anwendung <strong>der</strong><br />

Fouriersynthese läßt sich d<strong>an</strong>n die Struktur aus den gemessenen Intensitäten bestimmen.<br />

Die Elektronendichte ergibt sich zu:<br />

ρ(XY Z) = 1<br />

V<br />

<br />

Fhkl · exp[−2Πi(hX + kY + lZ)] (2.8)<br />

h<br />

k<br />

l<br />

Die Atome müssen sich <strong>an</strong> Orten von Ladungsdichtemaxima befinden. Die Größe<br />

<strong>der</strong> Elektronendichte eines Ortes hängt dabei mit dem Atomformfaktor des Atoms<br />

zusammen. Durch diese Informationen k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> die Kristallstruktur bestimmen

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