Diplom - Institut für Chemie und Biochemie an der FU Berlin - Freie ...
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12 KAPITEL 2. THEORETISCHE GRUNDLAGEN<br />
∆ steht dabei <strong>für</strong> die kinetische Energie des Elektrons, A <strong>für</strong> die Kerne <strong>und</strong><br />
VHF (i) <strong>für</strong> das effektive Potenzial, das auf das i-te Elektron wirkt. Daraus<br />
ergibt sich das Problem, daß m<strong>an</strong> vor <strong>der</strong> Lösung <strong>für</strong> ein Elektron, die Verteilung<br />
aller <strong>an</strong><strong>der</strong>en Elektronen kennen muß. Die Lösung dieses Problems erfolgt<br />
iterativ. Dabei ergibt sich eine vom Startwert unabhängige Lösung, die m<strong>an</strong><br />
als self-consistent-field (SCF) -Lösung bezeichnet, da die VHF (i) konvergieren<br />
müssen.<br />
• Die Molekülorbitale werden durch Linearkombination von Atomorbitalen beschrieben<br />
(LCAO-MO). Slaterfunktionen o<strong>der</strong> Kombinationen aus Gaussfunktionen<br />
setzt m<strong>an</strong> als Näherung <strong>für</strong> Atomorbitale <strong>an</strong>.<br />
Mit diesem Formalismus nähert m<strong>an</strong> die exakte Wellenfunktion <strong>an</strong>. Die erhaltene<br />
Energie k<strong>an</strong>n nach dem Variationsprinzip bei dieser Lösung nur gleich o<strong>der</strong> oberhalb<br />
<strong>der</strong> exakten Lösung sein. Damit hat m<strong>an</strong> die Möglichkeit, die Güte einzelner<br />
Rechnungen zu vergleichen, da m<strong>an</strong> mit einer niedrigeren Energie auch eine genauere<br />
Energie hat <strong>und</strong> somit eine genauere Wellenfunktion. Um die exakte Lösung<br />
zu erhalten, müßte m<strong>an</strong> unendlich viele Basisfunktionen zur Beschreibung <strong>der</strong> Molekülorbitale<br />
verwenden <strong>und</strong> das System mit mehreren Determin<strong>an</strong>ten beschreiben.<br />
Nur mit dem letzteren Fall k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> die Elektronenkorrelationsenergie exakt beschreiben.<br />
Durch eine ’full configuration interaction’- Berechnung (FCI), in <strong>der</strong> m<strong>an</strong><br />
alle möglichen Konfigurationen im beschränktem Basissatz durchführt, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong><br />
die exakte Lösung <strong>der</strong> Schrödingergleichung innerhalb des Basissatzes berechnen,<br />
was aber bei großen Basissätzen so zeitaufwendig ist, daß es mit den heutigen Computern<br />
nur <strong>für</strong> sehr kleine Moleküle möglich ist.<br />
Um die Korrelation aber dennoch beschreiben zu können, ohne den hohen Rechenaufw<strong>an</strong>d<br />
zu betreiben, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die erste ist eine<br />
Störungsrechnung, wobei in diesem Zusammenh<strong>an</strong>g meistens Møller-Plesset Rechnungen<br />
(MP2-4) durchgeführt werden. Da das Variationsprinzip in diesem Fall nicht<br />
mehr gilt, ist eine Einschätzung <strong>der</strong> Korrektur schwer.<br />
Eine weitere Möglichkeit bietet die Dichtefunktionaltheorie, die sich von den<br />
Gr<strong>und</strong>ideen <strong>der</strong> Hartree-Fock-Theorie ableitet. Im Unterschied zu HF wird hierbei<br />
die Elektronendichte direkt modelliert <strong>und</strong> zur Beschreibung <strong>der</strong> Elektronenkorrelation<br />
wird ein Korrelationsfunktional verwendet. Hätte m<strong>an</strong> den korrekten Ausdruck<br />
<strong>für</strong> das Korrelationsfunktional, könnte m<strong>an</strong> auch auf diese Weise zu <strong>der</strong> exakten<br />
Lösung kommen. Die Lösung im Rahmen <strong>der</strong> Dichtefunktionaltheorie(DFT)<br />
erfolgt nach dem Hohenberg-Kohn Variations-Theorem [8] nach <strong>der</strong> Kohn-Sham<br />
Methode. Als Basisfunktionen k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> weiterhin Atomorbitale aus Gaussfunktionen<br />
benutzen. Eine Verbesserung gegenüber Hartree-Fock-Rechnungen bei gleichem<br />
Zeitaufw<strong>an</strong>d wird durch die Verwendung verschiedenen Korrelationsfunktionale erreicht.<br />
Diese Funktionale sind dabei <strong>für</strong> Modellverbindungen so optimiert worden,<br />
daß experimentelle Bef<strong>und</strong>e möglichst gut reproduziert werden. M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n auch mit<br />
CI-Rechnungen berechnete Korrelation <strong>für</strong> die Verbesserung <strong>der</strong> Funktionale verwenden.<br />
Ein wesentlicher Vorteil von DFT ist, daß die Elektronendichte gemessen<br />
werden k<strong>an</strong>n, weshalb eine Optimierung des Dichtefunktionals auf experimentelle