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Das Beste aus Dresden<br />

Polarkreis 18 „Wir machen Breitwandpop“<br />

Geht es nicht auch mal eine Nummer kleiner? Zurückhaltender?<br />

Weniger wuchtig? Nein. Nicht bei Polarkreis 18, dem Sextett aus<br />

Dresden, dass nun sein drittes Album „Frei“ vorlegt und dabei<br />

kräftig in die Bombast Kiste greift.<br />

„Unsere Musik<br />

funktioniert wie<br />

ein Kopfkino, das<br />

sich beim Hören<br />

einschaltet.“<br />

Album „Frei“ gerade erschienen<br />

15.04.11 Dresden, Alter Schlachthof<br />

6<br />

„Wir lieben es, wenn Kunst gigantisch<br />

ist“, sagt Felix Räuber. „Unsere Musik ist<br />

dann großartig, wenn sie es schafft, dich<br />

umzublasen. Wenn sie so stark ist wie ein<br />

Gewitter. Wenn sie eine unbändige Kraft<br />

entwickelt, die dich in ihren Sog zieht.“<br />

Räuber ist 26 Jahre alt und der Sänger von<br />

Polarkreis 18. Er steht dazu, dass die Stücke<br />

seiner Band vor Pathos manchmal überzuschwappen<br />

drohen. Dass eine theatralische<br />

Inszenierung (im Video zur Single „Frei“<br />

tritt die Band ganz in weiß, mit Masken<br />

und Zwangsjacken auf) den monumentalen<br />

Charakter der Musik zusätzlich<br />

unterstreicht. Dass er mit hoher Stimme<br />

dramatische Lieder über Liebe, Leben und<br />

Tod singt. „Unsere Songs sollen Kopf Kino<br />

sein für die Leute“, so Räuber. „Dazu malen<br />

wir mit einem breiten Farbspektrum – von<br />

ganz hell bis ganz dunkel. Wir sehen unser<br />

Album wie ein stark riechendes Parfüm,<br />

dass man aus 1000 Essenzen so weit komprimiert,<br />

bis es unendlich intensiv duftet.“<br />

Zehn Monate lang tüftelten die sechs Mittzwanziger,<br />

die ihre Band bereits während<br />

der gemeinsamen Schulzeit vor 13 Jahren<br />

ins Leben riefen, an der neuen Platte. Fast<br />

komplett haben sie „Frei“ in Dresden, ihrem<br />

Heimatort, aufgenommen. Das war<br />

ihnen wichtig, die Band wollte zu Hause<br />

bleiben, runterkommen, in der bekannten<br />

Umgebung bleiben. Räuber: „In Dresden<br />

sind wir stark verwurzelt, doch der Hauptgrund,<br />

dass wir dort aufgenommen haben,<br />

war ein anderer. Wir wollten es provinziell<br />

haben, mit wenigem Einfluss von außen.<br />

Dresden ist langsam, da passiert nicht viel.<br />

Wir konnten uns von morgens bis abends<br />

auf die Musik konzentrieren, was auch<br />

nötig war. Denn der Arbeitsaufwand bei<br />

dieser Platte war wirklich enorm, “ Als Produzent<br />

ist wieder Sven Helbig dabei. Der<br />

Mitbegründer der Dresdner Sinfoniker hat<br />

auch schon mit Rammstein und den Pet<br />

Shop Boys gearbeitet und sorgt auf „Frei“<br />

für die orchestrale Untermalung und den<br />

fetten Synthesizer-Sound. Wie gehabt singt<br />

Räuber wieder zweisprachig - englisch und<br />

deutsch - „denn das gehört einfach zu uns,<br />

ist ein Markenzeichen geworden.“ Auch typisch<br />

sind die Texte, in denen sich alles um<br />

unerfülltes Verlangen, unglückliche Liebe,<br />

Sehnsucht, Leidenschaft und den Mut zum<br />

Scheitern dreht. „Wir sind solchen romantischen<br />

Themen sehr zugeneigt“, weiß Felix<br />

Räuber, der als Kind gern seine Eltern in<br />

die Semperoper begleitete und dem Beethoven<br />

genauso nahe steht wie Michael<br />

Jackson. Locker inspiriert sei „Frei“ von<br />

Franz Schuberts fast 200 Jahre altem Liederzyklus<br />

„Winterreise“. „Prinzipiell machen<br />

wir aber keine Hochkultur“, beruhigt<br />

Räuber all jene Popmusikfreunde, die sich<br />

Polarkreis 18 als Zielpublikum ausgesucht<br />

hat. „Wir wollen den Klassikfan, aber wir<br />

wollen auch den Lady-Gaga-Fan. Unserer<br />

Musik ist sicher tiefer als die von Gaga,<br />

doch in punkte Gesamtkunstwerk gibt es<br />

bei ihr durchaus Parallelen zu uns.“ Wenn<br />

doch bloß ein paar packende, eingängige<br />

Lieder auf „Frei“ zu hören wären. Nicht<br />

wenige der zehn Songs sind mit Ideen und<br />

Soundeffekten zu zugekleistert, um wirklich<br />

mitzureißen.<br />

Und ein Hit wie „Allein, Allein“ fehlt auf<br />

„Frei“. Mit jener Nummer waren Polarkreis<br />

18 im Herbst 2008 fünf Wochen lang<br />

Spitzenreiter der deutschen Singlecharts,<br />

„Allein, Allein“ war der kommerzielle<br />

Durchbruch für die Jungs, die 2007 ihr<br />

Debütalbum veröffentlicht hatten, plötzlich<br />

interessierten sich auch Medien wie<br />

die „Bravo“ für Felix und seine Kollegen.<br />

„Anfangs war diese Aufmerksamkeit ungewohnt,<br />

doch wir stehen dazu, dass wir<br />

uns breit aufstellen. Schließlich machen wir<br />

Breitwandpop.“ Mit „Frei“ jedoch gehe es<br />

den Musikern in erster Linie darum, sich<br />

zu etablieren, ein weiterer Tophit sei nicht<br />

zwingend, behauptet Felix Räuber. „Als<br />

plötzlich der Erfolg kam, war das eine schöne<br />

Phase im Leben. Aber jetzt ist es wichtig,<br />

von von einem One-Hit-Wonder zu einer<br />

richtigen Band zu werden.“ Steffen Rüth<br />

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