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DV Jahresbericht 2009 - Deutscher Verband für Wohnungswesen ...

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>Wohnungswesen</strong>, Städtebau und Raumordnung e.V.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

‘09


Impressum<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Herausgeber <strong>Deutscher</strong> <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>Wohnungswesen</strong>,<br />

Städtebau und Raumordnung e.V.<br />

Littenstraße 10, 10179 Berlin<br />

Tel. 030/20 61 32 50<br />

Fax 030/20 61 32 51<br />

E-Mail info@deutscher-verband.org<br />

Internet www.deutscher-verband.org<br />

Bildquelle Umschlag www.pixelio.de<br />

Gestaltung/Satz VorSprung Design & Kommunikation<br />

Nana Mankowski<br />

Bochumer Straße 19, 10555 Berlin<br />

Tel. 030/34 66 50 75<br />

Fax 030/34 66 50 76<br />

E-Mail info@werbe-vorsprung.de<br />

Internet www.werbe-vorsprung.de<br />

Druck/Herstellung Arno Brynda GmbH<br />

Helmholtzstraße 2-9, 10587 Berlin<br />

Tel. 030/78 26 04 6<br />

Fax 030/78 70 51 45<br />

E-Mail info@brynda.de<br />

Internet www.brynda.de<br />

Alle Rechte vorbehalten<br />

Juni 2010


<strong>Deutscher</strong> <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>Wohnungswesen</strong>, Städtebau und Raumordnung e.V.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

‘09


JAHRESBERICHT <strong>2009</strong>


Der Deutsche <strong>Verband</strong> befasst sich seit über sechzig Jahren mit Grundsatzfragen und Zukunftsperspektiven<br />

der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, des Städtebaus sowie der Stadt- und Raumentwicklung. Erfolgreich<br />

fungiert er als eine neutrale und interdisziplinäre Plattform zur Begleitung nationaler als auch europäischer<br />

Politik und begegnet den sich wandelnden Herausforderungen mit adäquaten Lösungsansätzen<br />

und Handlungsempfehlungen. Dazu führen wir maßgebliche Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung,<br />

Rechtsprechung und Wissenschaft im Diskurs zusammen und zeigen Perspektiven <strong>für</strong> Unternehmen<br />

und Märkte der Kredit-, Immobilien- und Wohnungswirtschaft auf.<br />

Unsere Mitwirkungsmöglichkeit an diesem Diskurs wäre ohne eine Vielzahl von Partnern und Freunden in<br />

den Ministerien des Bundes und der Länder, in den Kommunen und der Politik, der Immobilien-, Finanz-<br />

und Bauwirtschaft sowie zahlreiche Privatpersonen, Planer, Architekten und Ingenieure nicht möglich gewesen.<br />

Ein besonderer Dank <strong>für</strong> die Zusammenarbeit gilt dem Bundesministerium <strong>für</strong> Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

(BMVBS) sowie dem Bundesinstitut <strong>für</strong> Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Darüber<br />

hinaus sei mein herzlicher Dank dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) <strong>für</strong> sein außerordentliches<br />

Engagement in der europäischen Projektarbeit gesagt. Danken möchte ich den Damen und<br />

Herren des Vorstandes und des <strong>Verband</strong>srates sowie unseren Mitgliedern und Freunden, die unsere Arbeit<br />

stützen und fördern. Bleiben Sie uns auch in Zukunft gewogen, denn eine überparteiliche Plattform wie der<br />

Deutsche <strong>Verband</strong>, die nicht an Legislaturperioden gebunden ist, wird angesichts von derzeitigen Herausforderungen<br />

auch in Zukunft benötigt.<br />

Letztlich gilt mein besonderer Dank den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des <strong>Verband</strong>es und seinen<br />

engagierten ehrenamtlichen Helfern. Ohne sie wäre die gesamte Arbeit nicht zu schaffen gewesen.<br />

Gernot Mittler, Staatsminister a.D.,<br />

Präsident, <strong>Deutscher</strong> <strong>Verband</strong>


4<br />

JAHRESBERICHT <strong>2009</strong>


Inhalt<br />

INHALT<br />

Vorwort: Aufgaben und Ziele des Deutschen <strong>Verband</strong>es . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7<br />

1. Politik- und Öffentlichkeitsarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11<br />

1.1 Kommissionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11<br />

1.1.1 Kommission „Die Klimaschutzpolitik der Bundesregierung und der Europäischen Union:<br />

Auswirkungen auf die Immobilien- und Wohnungswirtschaft“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11<br />

1.1.2 Kommission „Wohnen im Alter“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16<br />

1.1.3 Kommission „Zertifizierung von Stadtquartieren“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21<br />

1.2 Gutachten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24<br />

1.2.1 Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Immobilienwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24<br />

1.2.2 Stadtentwicklung und Europäische Kohäsionspolitik: Die städtische Dimension der<br />

Strukturfondsprogramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26<br />

1.2.3 Raumrelevante Vorhaben der EU-Kommission: Expertise Raumordnungsbericht 2010 . . . . . .27<br />

1.2.4 Zukünftige Strategien europäischer Raumentwicklungspolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28<br />

1.3 Wettbewerb: Den Energiehaushalt der Städte sinnvoll steuern – Der „PROM des Jahres” . . .29<br />

2. Arbeitsgruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31<br />

2.1 Arbeitsgruppe <strong>Wohnungswesen</strong>: „Leerstand oder Überfluss – welche Trends zeigen sich<br />

auf den Wohnungsmärkten?“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31<br />

2.2 Arbeitsgruppe Städtebau/Raumordnung: „Die Nationale Stadtentwicklungspolitik im<br />

europäischen Kontext” . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33<br />

2.3 Arbeitsgruppe Europa: „Das Bundesprogramm ‘Transnationale Zusammenarbeit’ –<br />

ein Garant <strong>für</strong> eine erfolgreiche europäische Kohäsionspolitik: eine Bestandsaufnahme“ . . .35<br />

2.4 Ad-hoc Arbeitskreis „Baugruppe“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37<br />

3. Symposien zum <strong>Wohnungswesen</strong>, zum Städtebau und zur Raumordnung . . . . . . . .38<br />

4. Jahrestagung des Deutschen <strong>Verband</strong>es . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40<br />

Wohnungs- und Immobilienwirtschaft als stabiler Wirtschaftsfaktor <strong>für</strong> Deutschland<br />

5. Nationale und europäische Projekte zur Stadt-, Wirtschafts- und Immobilienentwicklung<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43<br />

5.1 FIN-URB-ACT: Das Netzwerk <strong>für</strong> den Mittelstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43<br />

5.2 Deutsch-Österreichisches URBAN-Netzwerk und URBACT Dissemination Point . . . . . . . . . . .45<br />

5.3 Fortführung des Deutschen Seminars <strong>für</strong> Städtebau und Wirtschaft (DSSW)<br />

als DSSW-Plattform . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47<br />

6. Projekte zur nationalen und europäischen Raumentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49<br />

6.1 Begleitung ausgesuchter INTERREG IV B-Projekte im Rahmen des Bundesprogramms<br />

„Transnationale Zusammenarbeit“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49<br />

6.2 Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung, Kulturtourismus:<br />

Die Europäische Route der Backsteingotik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .57<br />

5


6<br />

JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

7. GEWOS Institut <strong>für</strong> Stadt-, Regional- und Wohnforschung GmbH . . . . . . . . . . . . . . . .59<br />

8. Mitgliedschaft, Geschäftsstelle, Vorstand und <strong>Verband</strong>srat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .61


Aufgaben und Ziele des Deutschen <strong>Verband</strong>es<br />

Für die Wohnungswirtschaft sowie die Entwicklung unserer Städte und Regionen<br />

stellen sich folgende zentrale Zukunftsthemen: Klimawandel und tendenziell steigende<br />

Energiepreise, der demografische Wandel sowie die Internationalisierung<br />

der Immobilien- und Wohnungsmärkte. Diese „Megatrends“ verdeutlichen, dass<br />

die Grenzen zwischen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Belangen<br />

immer fließender werden, worauf sich insbesondere Wohnungswirtschaft<br />

und Stadtentwicklung perspektivisch einstellen müssen. Die Arbeit des Deutschen<br />

<strong>Verband</strong>es als Plattform zur Diskussion nationaler und europäischer Politik setzt<br />

genau an dieser Stelle an.<br />

VORWORT<br />

Eine stabile Wohnungs- und Immobilienwirtschaft ist nicht nur <strong>für</strong> die Gesamtwirtschaft,<br />

sondern auch <strong>für</strong> die Gesellschaft von enormer Bedeutung. Das wurde in den<br />

vergangenen Jahren mit Blick auf die Einbrüche auf dem US-amerikanischen Im- Gernot Mittler, Staatsminister a.D.,<br />

mobilienmarkt, welche am Anfang der weltweiten Finanzkrise standen, schmerz- Präsident, <strong>Deutscher</strong> <strong>Verband</strong><br />

lich bewusst. Für die vergleichsweise stabilen deutschen Märkte sind Festzinsen<br />

und hohe Eigenkapitalquoten, vorsichtige Beleihungswertermittlung sowie das Bausparsystem und der<br />

Pfandbrief ein wichtiger Garant. Außerdem finden Menschen, die sich kein Eigenheim leisten können oder<br />

wollen, in Deutschland Alternativen auf dem großen und gut funktionierenden Mietermarkt. Dadurch gibt<br />

es keinen Subprime-Markt. Zu diesem Ergebnis kommt das vom Deutschen <strong>Verband</strong> vorgelegte Gutachten<br />

„Die Immobilienmärkte aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive“.<br />

Diese Stärke der deutschen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft gilt es auszubauen und angesichts der<br />

aktuellen Herausforderungen langfristig weniger krisenanfällig zu machen.<br />

Angesichts der klima- und energiepolitischen Herausforderungen wird der sparsame Umgang mit Energieressourcen<br />

und der Einsatz erneuerbarer Energien ein zentrales Handlungsfeld. Auf nationaler und EU-<br />

Ebene rücken der Gebäudesektor und die Stadtentwicklung immer stärker in den Fokus. Inwieweit die<br />

gesetzgeberischen und förderpolitischen Maßnahmen geeignet sind, um die Klimaschutz- und Energiesparziele<br />

möglichst wirtschaftlich zu erreichen, hat der Deutsche <strong>Verband</strong> mit seiner „Klimakommission“<br />

untersucht. Diese legte im Herbst <strong>2009</strong> ihre Handlungsempfehlungen vor. Demnach ist eine Sanierung von<br />

Gebäuden betriebswirtschaftlich nur zu rechtfertigen, wenn Gebäudezustand und Nutzungsdauer diese<br />

im Sinne der Bestandserhaltung sowieso erfordern – frühestens alle 25 Jahre. Sind kürzere Sanierungszyklen<br />

politisch und gesellschaftlich gewünscht, um höhere Einsparziele zu erreichen, bedarf es zusätzlicher<br />

staatlicher Anreize, wie z.B. steuerlicher Vergünstigungen, verbilligter Kapitalkosten, Zuschüssen<br />

sowie Forschung, Entwicklung und Verbreitung neuer Energietechnologien.<br />

Die Kommission „Wohnen im Alter“ des Deutschen <strong>Verband</strong>es befasste sich mit der älter werdenden Bevölkerung<br />

und der sich daraus ergebenden Anpassung der Wohnungsbestände. Sie legte im Oktober<br />

<strong>2009</strong> ihren Endbericht vor. Mit der steigenden Anzahl älterer Menschen wird sich das Fehlen altersgerechten<br />

Wohnraumes weiter verschärfen. Mit zunehmendem Alter nimmt auch die Pflegebedürftigkeit zu. Allein<br />

aus volkswirtschaftlicher Sicht sind daher finanzierbare, bedarfsgerechte Wohnmodelle unabdingbar.<br />

Die Kommission erarbeitete hierzu zwölf Handlungsempfehlungen, die die Entwicklung altengerechter<br />

Standards ebenso berücksichtigen wie die Anpassung der Bauordnungen der Länder, den klugen Umgang<br />

mit Miet- und Wohneigentumsrecht, die Heimgesetzgebung sowie die Optimierung staatlicher För-<br />

7


8<br />

JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

derprogramme und Veränderungen in der Steuerpolitik. Aber auch bauliche Anpassungen im Wohnumfeld<br />

und in den Stadtquartieren sowie die verstärkte Beratung und Öffentlichkeitsarbeit sind zu beachten.<br />

Ein zentrales Zukunftsthema bleibt in diesem Kontext die Finanzierungsfrage bzw. die Frage, wie der Staat<br />

die richtigen Anreize setzen kann, um privates Kapital mit möglichst effizientem öffentlichen Mitteleinsatz<br />

zu mobilisieren. Sowohl der Mietwohnungsmarkt als auch die Wohneigentumsbildung sind wieder verstärkt<br />

<strong>für</strong> privates Kapital attraktiv zu machen. Erfolgen muss dies mit Blick auf die zentrale Prämisse, dass<br />

der Staat einen verlässlichen Rahmen vorgibt, Hemmnisse beseitigt und gezielte Anreize setzt, die Umsetzung<br />

aber über Marktmechanismen erfolgt. Gerade angesichts enger werdender öffentlicher Spielräume<br />

und einer anhaltenden Ökonomisierung und Internationalisierung der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />

gilt es – auch aus stadtentwicklungspolitischer Perspektive – mehr Mitwirkung und Eigenverantwortung<br />

der privaten Eigentümer zu erreichen. Hier wird zunehmend die gebietsbezogene, konzeptionelle Einbettung<br />

in integrierte Stadtentwicklungsprozesse, v.a. auf Quartiersebene, von Bedeutung sein.<br />

So ergibt sich – in Kombination mit einer klugen Wohnungspolitik – ein hoher Anspruch an eine innovative<br />

Stadtentwicklungspolitik. Attraktive, sozial ausgeglichene, Identität stiftende Städte werden zu einem<br />

Standortfaktor und entscheiden mit über die Wettbewerbsfähigkeit einer Region. Über die Ziele der Stadtentwicklung<br />

besteht weitgehend Konsens; nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern auch gemeinsam mit<br />

unseren europäischen Partnern, was mit der „Leipzig Charta <strong>für</strong> eine nachhaltige europäische Stadt“ zum<br />

Ausdruck kommt. 1) In Deutschland entwickelte das BMVBS in Zusammenarbeit mit Ländern und Kommunen<br />

sowie Zivilgesellschaft und Wirtschaft die Initiative „Nationale Stadtentwicklungspolitik“ 2) . Diese versteht<br />

sich als dialogorientierter und kooperativer Prozess, durch den sich die Abstimmung, das ressortübergreifende<br />

Handeln und das Bewusstsein <strong>für</strong> städtische Belange und Handlungsmöglichkeiten verbessern<br />

lassen.<br />

Untersetzt werden die Ansätze durch die Städtebauförderung mit ihren fünf Unterprogrammen. Der Bund<br />

stellte <strong>für</strong> das Jahr <strong>2009</strong> an nationalen Mitteln rund 570 Millionen Euro zur Verfügung. Daneben wirken<br />

der Investitionspakt, die KfW-Programme sowie die Europäischen Strukturfonds. Bedenkt man, dass darüber<br />

hinaus zahlreiche Programme anderer Ressorts (z.B. Beschäftigung, Soziales, Umweltschutz) <strong>für</strong> die<br />

städtische Entwicklung eingesetzt werden können, besteht in neuralgischen Quartieren ein Flickenteppich<br />

aus Programm- und Gebietskulissen, der von den verantwortlichen Akteuren vor Ort eine komplexe und<br />

anspruchsvolle Kopplung und Bündelung verschiedener Förderansätze verlangt. In der Konsequenz steigt<br />

die Bedeutung langfristig angelegter Planung auf Basis realistischer Entwicklungsperspektiven und fundierter<br />

Problem- und Potenzialanalysen. Konsequente Evaluierung der Programme sowie ein Monitoring der<br />

Quartiersentwicklung zählen zum Standard einer „lernenden“ Stadtentwicklungspolitik. Inwieweit man<br />

ganze Quartiere über Zertifizierungsansätze klassifizieren kann und sollte, bleibt jedoch nach wie vor<br />

strittig. Antworten hierauf gibt die Zertifizierungskommission des Deutschen <strong>Verband</strong>es.<br />

Im europäischen Binnenmarkt kann die bundesdeutsche Entwicklung nicht isoliert von unseren Nachbarn<br />

erfolgen. Gerade in der Stadt- und Raumentwicklung kommt die Mitgestaltung der EU immer deutlicher zum<br />

Ausdruck – sei es über die Förderung der integrierten Stadtentwicklung oder den territorialen Zusammen-<br />

1) Vgl. <strong>Deutscher</strong> Bundestag, 16. Wahlperiode: Stadtentwicklungsbericht 2008. Bundestagsdrucksache 16/13130,<br />

S. 5 ff.<br />

2) Vgl. <strong>Deutscher</strong> Bundestag (Hrsg.): Initiative zur Nationalen Stadtentwicklungspolitik, Drucksache 16/9234,<br />

16. Wahlperiode, 13.05.2008.


VORWORT<br />

halt, die europäische Energie- und Klimapolitik, die EU-Regelungen zum Umweltschutz oder die Politiken<br />

<strong>für</strong> transeuropäische Verkehrs- und Energienetze. Die wesentliche finanzielle Untersetzung bietet die EU-<br />

Kohäsionspolitik mit den Strukturfonds, aus denen zwischen 2007 und 2013 europaweit ca. 347 Milliarden<br />

Euro und in Deutschland 26,3 Milliarden Euro <strong>für</strong> den Ausgleich wirtschaftlicher und sozialer Disparitäten<br />

eingesetzt werden. Gestützt auf die Erfahrungen aus der Gemeinschaftsinitiative URBAN stehen <strong>für</strong><br />

den Siebenjahreszeitraum mehr als 1 Milliarde Euro <strong>für</strong> die integrierte Aufwertung und Stabilisierung städtischer<br />

Gebiete zur Verfügung. Weit mehr Mittel kommen in den Städten <strong>für</strong> Infrastruktur, Wirtschafts- und<br />

Beschäftigungsförderung, Umwelt- und Ressourcenschutz sowie <strong>für</strong> soziale Integration zum Einsatz.<br />

Da auf europäischer Ebene die gemeinsame staatenübergreifende räumliche Entwicklung an Bedeutung<br />

gewinnt, unterstützt die Bundesregierung, vertreten durch das BMVBS, diesen Prozess u.a. durch das Bundesprogramm<br />

„Transnationale Zusammenarbeit“. Gemeinsame Leitprojekte in europäischen Großräumen<br />

(z.B. Ostsee oder Mitteleuropa) in den Bereichen räumliche Entwicklungs- und Verkehrskorridore, nachhaltige<br />

und klimaschonende Stadtentwicklung, Risikovorsorge und Anpassung an den Klimawandel erhalten<br />

neben der Förderung aus den EU-Strukturfonds zusätzliche finanzielle und politische Unterstützung<br />

durch das BMVBS. Der Deutsche <strong>Verband</strong> ist als Lead Partner bzw. Projektpartner beteiligt. So ist gewährleistet,<br />

dass diese Projekte in einen übergeordneten strategischen Rahmen eingebunden sind.<br />

Es ist zu konstatieren, dass auch die Koalitionsvereinbarung von Union und FDP die vormals genannten Herausforderungen<br />

als wichtige Vorhaben und Ziele benennt: die Bewältigung der Folgen des demografischen<br />

und wirtschaftsstrukturellen Wandels, der Klimaschutz, die Stärkung des sozialen Zusammenhalts und<br />

die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, der Erhalt historischer Bausubstanz und Stadtstrukturen,<br />

die Wieder- und Umnutzung von Brachflächen sowie die Barrierefreiheit im Wohnumfeld. Aber<br />

auch die Städtebauförderung, der Stadtumbau Ost und West, der Denkmalschutz, die ländlichen Räume,<br />

Wohneigentum und Wohnungsbau sowie die Weiterentwicklung des Bauplanungsrechtes werden als Arbeitsfelder<br />

postuliert. Das sind gute Signale, die es nun in konkretes politisches Handeln umzusetzen gilt.<br />

Diese Aufgaben hat der Deutsche <strong>Verband</strong> auch im Jahre <strong>2009</strong> aktiv gestaltet und tragfähige Lösungsansätze<br />

erarbeitet.<br />

In eigener Sache:<br />

Neuer Generalsekretär ab Januar 2010<br />

Dr. Hans-Michael Brey hat am 31. Dezember <strong>2009</strong> sein Amt als Generalsekretär<br />

niedergelegt und eine neue Tätigkeit in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />

angenommen. Christian Huttenloher ist seit 1. Januar<br />

2010 neuer Generalsekretär und gestaltet diese Aufgabe aktiv.<br />

Der diplomierte Geograf mit den fachlichen Schwerpunkten Raumordnung,<br />

Stadt- und Strukturpolitik sowie territoriale Zusammenarbeit ist bereits<br />

seit 1998 <strong>für</strong> den Deutschen <strong>Verband</strong> tätig. 2001 übernahm er die<br />

Leitung des Büros in Brüssel und war zudem Geschäftsführer.<br />

Christian Huttenloher,<br />

neuer Generalsekretär des Deutschen <strong>Verband</strong>es<br />

9


10<br />

JAHRESBERICHT <strong>2009</strong>


Die Politik- und Öffentlichkeitsarbeit ist fester Bestandteil der Tätigkeiten des Deutschen <strong>Verband</strong>es. In diesem<br />

Rahmen begleitet er Kommissionen, die Empfehlungen <strong>für</strong> Gesetzgebung und Praxis verfassen. Die<br />

Kommissionsergebnisse werden in verschiedenen Fachzeitschriften 3) veröffentlicht und so entsprechend weit<br />

gestreut.<br />

1.1 Kommissionen<br />

1.1.1 Kommission „Die Klimaschutzpolitik der Bundesregierung und der Europäischen Union:<br />

Auswirkungen auf die Immobilien- und Wohnungswirtschaft“<br />

Durch den Klimawandel und knapper werdende<br />

Energieressourcen sind Energieeffizienz und der<br />

Einsatz erneuerbarer Energien zu zentralen Handlungsfeldern<br />

der europäischen und nationalen<br />

Politik geworden. Die Europäische Union und die<br />

Bundesregierung verfolgen ehrgeizige Klimaschutzziele.<br />

Doch Klimaschutz gibt es nicht umsonst und<br />

weltweit sind Staaten auf der Suche nach Bereichen,<br />

in denen sich zu geringen Kosten Kohlendioxid<br />

einsparen lässt. Gerade der Gebäudebestand<br />

rückt dabei mehr und mehr in das Zentrum der Aufmerksamkeit:<br />

zum einen wegen des relativ großen<br />

Anteils von ca. 40 Prozent am Gesamtenergieverbrauch<br />

und 20 Prozent am gesamten CO 2-Ausstoß;<br />

zum anderen weil sich die Emissionen im Gebäudebereich<br />

vermeintlich relativ einfach, schnell und wirtschaftlich<br />

reduzieren lassen. Doch ist dies wirklich<br />

so? Lassen sich die ehrgeizigen Ziele <strong>für</strong> den Gebäudebestand<br />

so problemlos erfüllen und sind die<br />

derzeitigen Instrumente ausreichend?<br />

POLITIK UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

1. Politik und Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>Wohnungswesen</strong>, Städtebau und Raumordnung e.V.<br />

Die Klimaschutzpolitik der<br />

Bundesregierung und der<br />

Europäischen Union –<br />

Auswirkungen auf die Immobilienund<br />

Wohnungswirtschaft<br />

Bericht der Kommission des Deutschen <strong>Verband</strong>es <strong>für</strong><br />

<strong>Wohnungswesen</strong>, Städtebau und Raumordnung e.V.<br />

in Kooperation mit dem Bundesministerium <strong>für</strong> Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung<br />

Eine differenzierte und wissenschaftlich fundierte Antwort liefert der Abschlussbericht der Kommission des<br />

Deutschen <strong>Verband</strong>es „Die Klimaschutzpolitik der Bundesregierung und der Europäischen Union – Auswir-<br />

3) Der Deutsche <strong>Verband</strong> kooperiert beispielsweise mit der Fachzeitschrift „Immobilienwirtschaft“, die einmal monatlich<br />

erscheint und jeweils einen redaktionellen Artikel des Deutschen <strong>Verband</strong>es veröffentlicht. Mitglieder<br />

des Deutschen <strong>Verband</strong>es profitieren von der Medienpartnerschaft insofern, als dass sie ein kostenloses Abonnement<br />

der Fachzeitschrift beziehen können.<br />

11<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

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12<br />

JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

kungen auf die Immobilien- und Wohnungswirtschaft in Deutschland“ unter der Leitung von Gernot Mittler,<br />

Staatsminister a.D., Präsident des Deutschen <strong>Verband</strong>es. Als Ergebnis einer intensiven gemeinsamen Analyse<br />

und Diskussion zwischen maßgeblichen Vertretern der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, des Finanzsektors,<br />

der Mieterseite sowie aus Politik und Verwaltung versachtlicht der Bericht die bislang eher diffuse<br />

politische Debatte über die Kosten und Potenziale des Klimaschutzes im Wohnungsbereich.<br />

Kommission schafft mehr Transparenz in Sachen Klimaschutzpotenziale <strong>für</strong> Wohnungsbestände<br />

Insgesamt verursachen Wohngebäude ca. 15 Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland. Von<br />

1995 bis 2006 konnte der CO 2-Ausstoß bereits um 20 Prozent gesenkt werden, indem durchschnittlich<br />

3 Prozent p.a. des Bestandes saniert worden sind. Das hypothetisch maximale Einsparpotenzial beträgt<br />

bei energetischer Vollsanierung aller Gebäude etwa 59 Prozent. Soll das Wirtschaftlichkeitsgebot – wie<br />

von der Politik stets betont – verfolgt<br />

Erst die Kombination mit erforderlichen<br />

Instandsetzungs- und Modernisierungsarbeiten<br />

macht energetische Investitionen<br />

rentabel.<br />

werden, sind die Einsparpotenziale<br />

deutlich niedriger. Denn: Nicht alle<br />

energetischen Sanierungen sind wirtschaftlich.<br />

Entgegen der allgemeinen<br />

Auffassung liegen die Sanierungskosten<br />

selbst bei stark steigenden Energiepreisen<br />

meist deutlich über den zu<br />

erwartenden Einsparungen. Eine umfassende<br />

Sanierung lässt sich in der<br />

Regel betriebswirtschaftlich nur rechtfertigen, wenn sie aufgrund von Gebäudezustand und Nutzungsdauer<br />

ohnehin ansteht – frühestens alle 25 Jahre. Erst die Kombination mit erforderlichen Instandsetzungsund<br />

Modernisierungsarbeiten macht energetische Investitionen rentabel.<br />

Bis 2020 könnten demnach bis zu 41 Mt CO 2 eingespart werden, sofern das technologisch mögliche Potenzial<br />

auf die tatsächlich ökonomisch sinnvollen Fälle beschränkt ist. Unberücksichtigt bleiben andere<br />

Hürden, wie die Schwierigkeit der Finanzierung, bestehende Restschulden oder die Umlagefähigkeit von<br />

Sanierungskosten. Die im Mietrecht festgeschriebenen Möglichkeiten zur Umlage von Modernisierungskosten<br />

von derzeit 11 Prozent sind hier<strong>für</strong> zwar grundsätzlich ausreichend, doch lassen sich diese gerade<br />

auf ausgeglichenen Wohnungsmärkten häufig nur schwer durchsetzen: Schließlich liegt die notwendige<br />

Erhöhung der Kaltmiete meist weit über den Einsparungen der Energiekosten. So stehen Einsparungen<br />

zwischen 20 und 70 Cent bei den Energiekosten pro m² und Jahr, Mieterhöhungen aufgrund der reinen<br />

energetischen Modernisierungsmaßnahmen zwischen einem und vier Euro pro m² und Jahr gegenüber.<br />

Selbst bei perspektivisch stark steigenden Energiepreisen bleibt dieses Missverhältnis. Zusätzlich erschwert<br />

die Durchsetzung der Duldungspflicht von Sanierungen die Situation <strong>für</strong> die Wohnungswirtschaft.<br />

Für die Betrachtung der Wirtschaftlichkeit ist neben regional unterschiedlichen Märkten die differenzierte<br />

Eigentümerstruktur zu berücksichtigen. Die Investitionspotenziale und Rentabilitätsüberlegungen von<br />

Selbstnutzern, privaten Kleinvermietern sowie Genossenschaften und Wohnungsunternehmen sind sehr<br />

verschieden.


Handlungsempfehlungen an die Politik<br />

POLITIK UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Die politische Gretchenfrage bei sämtlichen Maßnahmen zum Klimaschutz in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />

ist und bleibt die problemgerechte Verteilung von Kosten und Nutzen zwischen Eigentümern,<br />

Mietern und der Allgemeinheit. Wenn schnellere, betriebswirtschaftlich aber unrentable Sanierungszyklen<br />

<strong>für</strong> den Klimaschutz politisch und gesellschaftlich gewünscht sind, bedarf es zusätzlicher staatlicher Anreize.<br />

Eine alleinige Verschärfung gesetzlicher Auflagen und Normen (z.B. Energieeinsparverordnung oder Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz,<br />

Heizkostenverordnung) läuft ins Leere, da sie die Investitionsbereitschaft<br />

eher behindert. Immer weniger energetische Sanierungen werden wirtschaftlich, da die Grenzkosten bei abnehmendem<br />

Grenznutzen steigen. Höhere Sanierungsraten lassen sich erreichen, indem die Sanierungskosten<br />

durch Zuschüsse, zinsverbilligte Darlehen oder verbesserte steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten verringert<br />

sowie Forschung, Entwicklung und Verbreitung von Energietechnologien verstärkt werden.<br />

Unter diesen Prämissen gilt es, sowohl das Ordnungs- oder Mietrecht als auch die Förderwege zu evaluieren<br />

und noch stärker an die immobilienwirtschaftlichen Gegebenheiten anzupassen. Hierzu hat die Kommission<br />

konkrete Handlungsempfehlungen vorgelegt:<br />

Evaluierung der EnEV <strong>2009</strong> bevor die Anforderungen 2012 nochmals um 30 Prozent erhöht werden.<br />

Bei einer nochmaligen Verschärfung muss der Abstand des Förderniveaus zum ordnungsrechtlichen<br />

Niveau verkleinert werden.<br />

Verstetigung des CO 2-Gebäudesanierungsprogrammes auf hohem Niveau: Vor dem Hintergrund der<br />

hohen Mittelbindungen und der meist deutlich geringeren finanziellen Ausstattung im Vergleich zu<br />

den nachgefragten Mitteln hält die Wohnungswirtschaft mittelfristig eine Mittelausstattung von jährlich<br />

mindestens 2 Milliarden Euro <strong>für</strong> notwendig. Zudem wird die Einrichtung einer unmittelbaren Zuschussvariante<br />

(Investitionszuschuss <strong>für</strong> die Eigentümer von Mehrfamilienhäusern im Rahmen der KfW-<br />

Programme) vorgeschlagen.<br />

Verbesserte steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten: Aus Sicht der Selbstnutzer ist der Betrag <strong>für</strong> die<br />

steuerliche Absetzbarkeit der Lohnkosten einer Sanierung nach § 35a EStG mit derzeit 6.000 Euro<br />

zu gering. Private Vermieter plädieren <strong>für</strong> eine erhöhte Sonderabschreibung <strong>für</strong> energetische Gebäudesanierungen.<br />

Ebenso sollte der Neubau energieeffizienter Wohnungen durch die Anhebung des<br />

Abschreibungssatzes <strong>für</strong> einen befristeten Zeitraum stimuliert werden.<br />

Bisherige Ansätze zur Schaffung von Markttransparenz und Beeinflussung des Verbraucherverhaltens<br />

(Energieausweise, ökologische Mietspiegel, Verbraucherkontrolle) müssen ausgebaut und in Marktmechanismen<br />

integriert werden. Der Energieausweis ist in seiner Aussage über die energetische Qualität<br />

der Gebäude zu stärken. Er sollte aber in seinem Charakter als grobes Informationsinstrument nicht<br />

durch zusätzliche Inhalte erweitert und mit einer wirklichen Energieberatung als Feinanalyse verwechselt<br />

werden. Gleichzeitig darf damit keine zugesicherte Eigenschaft nach § 443 BGB verbunden sein.<br />

Indem möglichst monatlich die Verbrauche abgerufen werden können, sollte die Anpassung des<br />

Nutzerverhaltens besser ermöglicht werden.<br />

Ergänzende, auf Quartiersebene ausgerichtete Ansätze <strong>für</strong> den Einsatz erneuerbarer Energien im<br />

Bestand, z.B. Nahwärme auf Grundlage erneuerbarer Energien, werden benötigt.<br />

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14<br />

JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

Träger<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>Wohnungswesen</strong>, Städtebau<br />

und Raumordnung e.V., Berlin<br />

Kommissionsvorsitz<br />

Gernot Mittler, Staatsminister a.D., Präsident, <strong>Deutscher</strong> <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>Wohnungswesen</strong>,<br />

Städtebau und Raumordnung e.V., Berlin<br />

Kommissionsmitglieder<br />

Vertreter der Wohnungswirtschaft<br />

Deutsche Annington Immobilien AG<br />

GSW Immobilien GmbH<br />

Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt<br />

Vertreter der Kreditwirtschaft<br />

Aareal Bank AG<br />

KfW Bankengruppe<br />

Dr. Klein & Co. AG<br />

Kreissparkasse Köln<br />

Investitionsbank Schleswig-Holstein<br />

Vertreter der Energiewirtschaft<br />

RWE Energy AG<br />

Vertreter der Bauwirtschaft<br />

B & O Wohnungswirtschaft GmbH & Co. KG


Kommissionsmitglieder (Fortsetzung)<br />

Vertreter der Stadtentwicklung<br />

HEGLI Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

Vertreter der Länder<br />

POLITIK UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein, Ausschuss <strong>für</strong> Stadtentwicklung,<br />

Bau- und <strong>Wohnungswesen</strong> der Bauministerkonferenz<br />

Vertreter der Verbände<br />

Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands<br />

<strong>Deutscher</strong> Mieterbund e.V.<br />

<strong>Deutscher</strong> Städtetag und StNRW<br />

Bundesarchitektenkammer e.V.<br />

<strong>Verband</strong> Wohneigentum e.V.<br />

Gaststatus<br />

GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V.<br />

Vertreter der Bundesministerien und nachgeordneter Behörden<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

Bundesministerium der Finanzen<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Wirtschaft und Technologie<br />

Bundesinstitut <strong>für</strong> Bau-, Stadt- und Raumforschung<br />

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16<br />

JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

Wissenschaftliche Begleitung<br />

Prof. Dr. Andreas Pfnür, Technische Universität Darmstadt<br />

FG Immobilienwirtschaft und Baubetriebswirtschaftslehre<br />

Projektlaufzeit<br />

November 2008 – September <strong>2009</strong><br />

Publikation<br />

Abschlussbericht<br />

1.1.2 Kommission „Wohnen im Alter“<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>Wohnungswesen</strong>, Städtebau und Raumordnung e.V.<br />

Wohnen im Alter<br />

Bericht der Kommission des Deutschen <strong>Verband</strong>es <strong>für</strong><br />

<strong>Wohnungswesen</strong>, Städtebau und Raumordnung e.V.<br />

in Kooperation mit dem Bundesministerium <strong>für</strong> Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung<br />

Die Arbeit der Kommission wurde finanziell unterstützt<br />

aus Mitteln der Nationalen Stadtentwicklungspolitik<br />

Das Durchschnittsalter der deutschen Bevölkerung<br />

steigt stetig an. Im Jahr 2025 werden 20,1 Millionen<br />

Deutsche – also ein Viertel der Gesamtbevölkerung<br />

– der Altergruppe der Über-65-Jährigen angehören.<br />

Im Kontext dieser Veränderung wird die<br />

Gewährleistung eines selbst bestimmten und persönlich<br />

zufrieden stellenden Lebens im Alter zu einem<br />

notwendigen gesellschaftlichen Ziel. Hier kommt der<br />

Wohnungs- sowie der Städtepolitik im Zusammenwirken<br />

mit lokalen Wohnungsmärkten eine besondere<br />

Rolle zu. Um eine sozial ausgewogene und<br />

ökonomisch vernünftige Wohnraumversorgung zu<br />

gewährleisten, müssen Bevölkerungsabnahme und<br />

Alterung frühzeitig als Nachfragefaktoren mit zunehmender<br />

Dominanz erkannt und entsprechend<br />

aufgegriffen werden.<br />

Erste Anstrengungen in dieser Hinsicht wurden bereits<br />

unternommen. Der Haushaltsausschuss des<br />

Deutschen Bundestages hat am 20. November<br />

2008 die Förderung des seniorengerechten Wohnens<br />

als Teil des Maßnahmenpaktes „Wachstum<br />

und Beschäftigung“ der Bundesregierung beschlossen. Ziel des Programmes „Wohnraum Modernisieren“<br />

ist es, Maßnahmen zur Reduzierung von Barrieren in bestehenden Gebäuden mit Hilfe zinsverbilligter<br />

Darlehen <strong>für</strong> Selbstnutzer und Vermieter zu fördern.<br />

Um die Anpassung des Wohnungsbestandes an die Bedürfnisse älterer Menschen zielgerichtet weiter<br />

voranzutreiben, hat sich die Kommission „Wohnen im Alter“ des Deutschen <strong>Verband</strong>es unter dem Vorsitz


von Ingrid Matthäus-Maier, der Aufgabe angenommen, entsprechende<br />

quantitative sowie qualitative Konzepte zu erarbeiten. Auf<br />

der Grundlage von Analysen der regionalen und lokalen Marktentwicklung<br />

sowie der staatlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

wurden Anpassungskonzepte diskutiert, die auch dem<br />

Aspekt des qualitätvollen, kostengünstigen, umweltgerechten Bauens<br />

im Bestand eine hohe Bedeutung beimessen.<br />

Handlungsempfehlungen an die Politik<br />

POLITIK UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Ergebnis der Kommissionsarbeit sind Handlungsempfehlungen, die<br />

die Entwicklung altengerechter Standards ebenso berücksichtigen,<br />

wie die Anpassung der Bauordnungen der Länder, den klugen Umgang<br />

mit dem Miet- und Wohneigentumsrecht, Aspekte der Heimge- Ingrid Matthäus-Maier,<br />

setzgebung, die Optimierung staatlicher Förderprogramme und Ver- Sprecherin des Vorstandes der KfW<br />

änderungen in der Steuerpolitik. Insbesondere hat die Kommission Bankengruppe a.D., ehem. Mitglied<br />

herausgestellt, dass es bei der Thematik „Wohnen im Alter“ nicht des Deutschen Bundestages,<br />

nur um den Umbau von Wohnungen, sondern auch um bauliche <strong>Deutscher</strong> <strong>Verband</strong>, Berlin<br />

Anpassungsmaßnahmen im Wohnumfeld und in den Stadtquartieren<br />

gehen muss. Außerdem geht aus der Arbeit der Kommission hervor, dass der Bereich Beratung und Öffentlichkeitsarbeit<br />

einen wesentlichen Schwerpunkt der Wohnraumanpassung darstellen sollte, um eine frühzeitige<br />

Einleitung von Umbaumaßnahmen zu unterstützen.<br />

Konkret lassen sich die Empfehlungen wie folgt zusammenfassen:<br />

Keine zu hohen Mindestanforderungen bei der Reduzierung von Barrieren sowohl in bestehenden<br />

Wohnungen als auch im Wohnumfeld, da dies zu einer Verringerung der Investitionsneigung führen<br />

könnte.<br />

Harmonisierung der Bauordnungen der Länder z.B. im Hinblick auf die Aufzugspflicht (ab vier Stockwerken),<br />

Verpflichtung zu einem barrierefreien Geschoss bei Neubauten mit mehr als zwei Wohnungen<br />

sowie die Anwendung der DIN-Normen im Neubau.<br />

Das Angebot von Wohnformen mit Betreuungsleistungen (z.B. Essen auf Rädern, Anschluss an Notrufsystem,<br />

hauswirtschaftliche Versorgung, Vermittlung von Pflege- und Betreuungsleistungen) sollte<br />

nicht durch komplizierte und aufwendige Regelungen der Heimgesetze erschwert werden.<br />

Staatliche Förderung:<br />

KfW-Programme: Die Schaffung des Förderfensters „Altersgerecht Umbauen“ innerhalb des KfW-<br />

Programmes „Wohnraum Modernisieren“ mit 80 Millionen Euro <strong>für</strong> Zinsverbilligung im Haushalt<br />

<strong>2009</strong> ist sehr zu begrüßen. Dieses sollte auf hohem Niveau auch nach 2011 fortgeführt werden.<br />

Außerdem sollte eine Zuschussvariante <strong>für</strong> selbstnutzende Eigentümer und Vermieter von Ein- und<br />

Zweifamilienhäusern eingeführt werden, was mittlerweile erfolgte.<br />

Soziale Wohnraumförderung: Gezielte Zuschüsse <strong>für</strong> ältere, einkommensschwache Mieter und<br />

Eigentümer zur Beseitigung von Barrieren.<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

Pflegeversicherung: Erhöhung des Höchstbetrages von 2.557 Euro (aus dem Jahr 1998) zur Bezuschussung<br />

von baulichen Maßnahmen und technischen Hilfen <strong>für</strong> Pflegebedürftige.<br />

Steuerrecht: Um auch Geringverdienern mit niedriger Steuerschuld die Nutzung von § 35a EstG<br />

zu ermöglichen, sollten Aufwendungen über mehrere Jahre verteilt werden können. Für Vermieter<br />

im Geschosswohnungsbestand sollten steuerliche Erleichterungen <strong>für</strong> Barriere reduzierende Maßnahmen<br />

eingeführt werden.<br />

Riester-Rente: Ausdehnung der Förderung der privaten Altersvorsorge auf Maßnahmen zur altengerechten<br />

Anpassung des selbstgenutzten Wohneigentumes.<br />

Um das Wohnumfeld altengerecht zu gestalten, sollten in den Programmen der Städtebauförderung<br />

Möglichkeiten <strong>für</strong> den altersgerechten Umbau von Stadtquartieren deutlich gemacht und genutzt werden.<br />

Gleiches gilt <strong>für</strong> die KfW-Programme zur Finanzierung kommunaler Infrastruktur. Durch integrierte<br />

Stadtentwicklungskonzepte und Regionalplanung sollten Defizite der Lebensbedingungen älterer Menschen<br />

erfasst und abgebaut werden.<br />

Beratung: Das vorhandene Netz <strong>für</strong> die Wohnberatung von derzeit bundesweit 200 Stellen<br />

ist auszubauen, was unter Einbeziehung der Pflegekassen und Kommunen erreicht werden kann<br />

(Beispiel NRW). Bund, Länder und Kommunen soll-<br />

Selbstnutzer sollten beim Eintritt<br />

ins Rentenalter eine private<br />

„Alterstauglichkeitsprüfung“<br />

ihrer Immobilien vornehmen.<br />

Träger<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>Wohnungswesen</strong>, Städtebau<br />

und Raumordnung e.V., Berlin<br />

Kommissionsvorsitz<br />

ten auf die Zielgruppen zugeschnittene Informationskampagnen<br />

organisieren und finanzieren. Die Aktivitäten<br />

der verschiedenen Bundesministerien sollten<br />

unter Federführung des BMVBS koordiniert werden.<br />

Selbstnutzer sollten beim Eintritt ins Rentenalter eine<br />

private „Alterstauglichkeitsprüfung“ ihrer Immobilien<br />

vornehmen.<br />

Ingrid Matthäus-Maier<br />

Sprecherin des Vorstandes der KfW Bankengruppe a.D., ehem. Mitglied des Deutschen Bundestages,<br />

Mitglied des Vorstandes, <strong>Deutscher</strong> <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>Wohnungswesen</strong>, Städtebau und Raumordnung e.V., Berlin


Kommissionsmitglieder<br />

Vertreter der Wohnungs- und Kreditwirtschaft<br />

POLITIK UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

DOGEWO21 Dortmunder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH<br />

Altonaer Spar- und Bauverein eG<br />

Schettler Unternehmensgruppe<br />

Colonia Fonds Management GmbH<br />

KfW Bankengruppe<br />

Deutsche Annington Immobilien GmbH<br />

SOPHIA Berlin GmbH<br />

Vertreter von Bund, Ländern und Gemeinden<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

Bundesinstitut <strong>für</strong> Bau-, Stadt- und Raumforschung<br />

Ministerium <strong>für</strong> Infrastruktur und Raumordnung des Landes Brandenburg<br />

Ministerium <strong>für</strong> Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

Stadt Bonn<br />

Stadt Hamm<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

Kommissionsmitglieder (Fortsetzung)<br />

Vertreter der Verbände<br />

Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen<br />

<strong>Deutscher</strong> Mieterbund e.V.<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung/<br />

Fachstelle <strong>für</strong> Wohnberatung<br />

KSD Katholischer Siedlungsdienst e.V.<br />

Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands<br />

<strong>Verband</strong> Wohneigentum e.V.<br />

Bundesvereinigung Spitzenverbände der Immobilienwirtschaft<br />

Vertreter der Wissenschaft<br />

Universität Dortmund, Fakultät Raumplanung<br />

SRH Hochschule Heidelberg, Fakultät <strong>für</strong> Ingenieurwesen und Architektur<br />

Hochschule <strong>für</strong> Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen<br />

Wissenschaftliche Begleitung<br />

Ursula Kremer-Preiß, Kuratorium Deutsche Altershilfe<br />

Projektlaufzeit<br />

November 2008 – September <strong>2009</strong><br />

Publikation<br />

Abschlussbericht


1.1.3 Kommission „Zertifizierung von Stadtquartieren“<br />

Das zunehmende Interesse von Unternehmen, sich ihre Produkte und<br />

Dienstleistungen zertifizieren zu lassen, bringt ihre Bereitschaft zu<br />

nachhaltigem wirtschaftlichem Handeln zum Ausdruck, was mehr<br />

und mehr zum Erfolgsfaktor wird. Dieser Trend ist auch im Bau- und<br />

Planungssektor und auf den Immobilienmärkten zu beobachten. Im<br />

Gebäudebereich haben sich Labels und Zertifikate mit Standards<br />

und Messgrößen <strong>für</strong> bauliche Qualitäten bereits etabliert. Für die<br />

nachhaltige Stadtentwicklung sind quantitative und qualitative Kennzahlen<br />

schon seit Jahren anerkannte Instrumente zur Beobachtung<br />

und Erfolgskontrolle. Doch können mit einfachen Kennzahlen auch<br />

komplexe Stadtquartiere bewertet und letztlich zertifiziert werden?<br />

Im Ausland entwickelte Zertifizierungssysteme <strong>für</strong> Stadtquartiere als<br />

Vermarktungsinstrumente drängen bereits auf den deutschen Markt.<br />

Aus diesem Grund hat das BMVBS den Deutschen <strong>Verband</strong> gebeten, in einer Kommission den Nutzen und<br />

die Risiken solcher Zertifizierungsansätze <strong>für</strong> Stadtquartiere zu untersuchen. Die Ergebnisse wurden im Beisein<br />

der Presse dem damaligen Staatsse-<br />

kretär Professor Dr. Lütke-Daldrup übergeben.<br />

Unter dem Vorsitz von Michael<br />

Sachs, Vorstand der SAGA GWG, hat<br />

die Kommission intensiv an der Thematik<br />

gearbeitet. Hierbei standen zwei Fragen<br />

im Fokus der Diskussion:<br />

POLITIK UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Michael Sachs, ehem. Vorstand<br />

SAGA GWG, Hamburg<br />

Können mit einfachen Kennzahlen auch<br />

komplexe Stadtquartiere bewertet und<br />

letztlich zertifiziert werden?<br />

1) Ist Zertifizierung grundsätzlich – und im Kontext der etablierten Instrumente „Evaluation“ und „Monitoring”–<br />

ein Erfolg versprechendes Instrument, um die Nachhaltigkeit in der Stadtentwicklung zu<br />

befördern?<br />

2) Sind die bestehenden angloamerikanischen Zertifizierungsansätze auf die Verhältnisse in Deutschland<br />

übertragbar?<br />

Die Kommission hat herausgestellt, dass die im Ausland unter ganz anderen Rahmenbedingungen entwickelten<br />

Instrumente <strong>für</strong> deutsche Verhältnisse nicht einfach übertragen werden können. Dennoch sind Qualitätsanforderungen<br />

und Modelle mit messbaren qualitativen und quantitativen Kriterien nicht per se unbrauchbar.<br />

Sie müssen jedoch in der Lage sein, einen auf Nachhaltigkeit zielenden Prozess in den Stadtquartieren<br />

abzubilden und zu unterstützen. Da<strong>für</strong> ist eine eindeutige Definition der Ziele erforderlich, ebenso wie ein<br />

transparentes Bewertungsverfahren. Hinsichtlich der Verfahrensentwicklung wird eine Beteiligung von Städten,<br />

der Wohnungswirtschaft und der Zivilgesellschaft gleichermaßen empfohlen. Angeregt wird darüber<br />

hinaus eine Untersuchung von Ansätzen zur Zertifizierung an Fallbeispielen aus der Praxis.<br />

Die Kommissionsergebnisse wurden auf einem Symposium unter dem Titel „Zertifizierung von Stadtquartieren:<br />

Qualitätskriterien und Gütesiegel als Instrument einer nachhaltigen Stadtentwicklung?“ im November<br />

<strong>2009</strong> mit Vertretern aus Ländern und Kommunen, Architekten, Wohnungswirtschaft und Wissenschaft in Ber-<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

Träger<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>Wohnungswesen</strong>, Städtebau und Raumordnung e.V.<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>Wohnungswesen</strong>, Städtebau<br />

und Raumordnung e.V., Berlin<br />

Kommissionsvorsitz<br />

Kommissionsmitglieder<br />

Zertifizierung in der<br />

Stadtentwicklung –<br />

Bericht und Perspektive<br />

Bericht der Kommission des Deutschen <strong>Verband</strong>es <strong>für</strong><br />

<strong>Wohnungswesen</strong>, Städtebau und Raumordnung e.V.<br />

in Kooperation mit dem Bundesministerium <strong>für</strong> Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung<br />

Michael Sachs<br />

Vorstand SAGA GWG, Hamburg<br />

Vertreter der Wohnungswirtschaft<br />

Deutsche Wohnen/GEHAG GmbH<br />

DEGEWO Deutsche Gesellschaft zur Förderung des Wohnungsbaus<br />

lin kontrovers diskutiert. Im Zentrum der Veranstaltung<br />

standen die Fragen: Können Städte anhand von Zahlen<br />

oder Indikatoren gemessen und beschrieben werden?<br />

Was sind Anwendungsvoraussetzungen und<br />

welchen Nutzen haben sie bzw. welche Risiken sind<br />

zu erwarten? Am Ende wurde nochmals bestätigt,<br />

dass Qualitätsstandards nicht im Verborgenen entwickelt<br />

werden dürfen, sondern vielmehr die breite<br />

Diskussion und Abstimmung mit allen beteiligten Akteuren<br />

notwendig ist. So geht es doch vor allem<br />

darum, die Qualitäten unserer Stadtquartiere zu sichern<br />

und die Instrumente zur Schaffung von Transparenz,<br />

insbesondere das Monitoring und die Evaluation,<br />

weiterzuentwickeln. Ergänzend dazu hat das<br />

BMVBS vorgeschlagen, die praxisorientierte Forschung<br />

weiter voranzutreiben, um so den Nutzen<br />

und die Risiken mit Vertretern von Bund, Ländern und<br />

Gemeinden sowie mit Investoren und Nutzern diskutieren<br />

zu können. Diese und weitere Entscheidungen<br />

werden zwischen Bund und Ländern in den kommenden<br />

Monaten getroffen werden müssen.


Kommissionsmitglieder (Fortsetzung)<br />

Vertreter der Kreditwirtschaft<br />

Deutsche Bank AG<br />

Dr. Klein & Co. KG<br />

Vertreter der Sanierungsträger<br />

POLITIK UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH<br />

BSM Beratungsgesellschaft <strong>für</strong> Stadterneuerung und Modernisierung mbH<br />

HEGLI Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

Vertreter des Städtebaus<br />

Universität Stuttgart, Städtebau-Institut<br />

Ibs Institut <strong>für</strong> Baulandconsulting & Stadtumbau<br />

Vertreter von Bauträgern und Projektentwicklern<br />

REALACE GmbH, Verein agenda4<br />

Vertreter von Bund, Ländern und Gemeinden<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

Ministerium <strong>für</strong> Infrastruktur des Landes Brandenburg<br />

Landeshauptstadt München<br />

Vertreter der Verbände<br />

<strong>Deutscher</strong> Mieterbund e.V.<br />

GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und<br />

Immobilienunternehmen e.V.<br />

<strong>Verband</strong> öffentlicher Banken Deutschlands e.V.<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

Wissenschaftliche Begleitung<br />

Prof. Dipl-Ing. Elke Pahl-Weber und Ricarda Pätzold<br />

Technische Universität Berlin, Institut <strong>für</strong> Stadt- und Regionalplanung<br />

Prof. Dr. Harald Bodenschatz<br />

Technische Universität Berlin, Institut <strong>für</strong> Soziologie, FG Planungs- und<br />

Architektursoziologie<br />

Luise Adrian<br />

Koordinationsbüro Stadtforum Berlin<br />

Projektlaufzeit<br />

November 2008 – September <strong>2009</strong><br />

Publikation<br />

Abschlussbericht<br />

1.2 Gutachten<br />

1.2.1 Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Immobilienwirtschaft<br />

Mit über 707.000 Unternehmen und rund 3,8 Millionen Erwerbstätigen ist die Immobilienwirtschaft nicht<br />

nur einer der größten Wirtschaftszweige Deutschlands, sondern auch eines der dynamischsten Wachstumsfelder.<br />

Die Branche vereinigt 22 Prozent aller Unternehmen und 10 Prozent aller Erwerbstätigen auf sich.<br />

Mit rund 390 Milliarden Euro trug die Immobilienwirtschaft 2006 zur gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung<br />

bei (zum Vergleich 1991: 242 Milliarden Euro). Dies entspricht 18,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.<br />

Sie ist damit wesentlich größer als der Fahrzeug- und Maschinenbau zusammengenommen, deren<br />

Wertschöpfung jeweils unter 85 Milliarden Euro lag.<br />

Dies sind die wichtigsten Ergebnisse einer Studie zur gesamtwirtschaftlichen Bedeutung der Immobilienwirtschaft,<br />

die der Deutsche <strong>Verband</strong>, die Gesellschaft <strong>für</strong> Immobilienwirtschaftliche Forschung (gif), die<br />

Bundesvereinigung Spitzenverbände der Immobilienwirtschaft (BSI), der Zentrale Immobilien Ausschuss<br />

(ZIA) und weitere Verbände sowie das BMVBS gemeinsam erarbeitet und in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt<br />

haben. Autoren des Gutachtens sind das Institut der deutschen Wirtschaft und das Zentrum <strong>für</strong> Europäische<br />

Wirtschaftsforschung in Verbindung mit der Universität Mannheim. Mit dem Gutachten gelingt<br />

erstmals eine umfassende und einheitliche Darstellung der Märkte und seiner Akteure.<br />

Die Immobilienwirtschaft bewirtschaftet das 3,6fache des Bruttoinlandsproduktes<br />

Der Wert der Wohn- und Nichtwohnbauten betrug zu Beginn des Jahres 2008 6,6 Billionen Euro. Davon<br />

entfielen 59 Prozent auf Wohnbauten und 41 Prozent auf Gewerbe- und Infrastrukturbauten. Zusammen<br />

mit den Grundstücken (2,4 Billionen Euro) summiert sich das gesamte Immobilienvermögen auf knapp


9 Billionen Euro. Zum Vergleich: Das Bruttoinlandsprodukt<br />

Deutschlands belief sich im Jahr 2008 auf<br />

knapp 2,5 Billionen Euro.<br />

So belegt das Gutachten, dass die Bedeutung der<br />

Immobilienwirtschaft und ihre Verzahnung mit der<br />

Finanzwirtschaft auch darin begründet ist, dass in<br />

Deutschland etwa 55 Prozent aller Kredite mit Immobilien<br />

besichert werden. Insgesamt beläuft sich<br />

das Kreditvolumen <strong>für</strong> private Immobilienfinanzierungen<br />

und <strong>für</strong> Unternehmen aus der Immobilienwirtschaft<br />

im engeren Sinne (ohne Berücksichtigung<br />

der Bauwirtschaft) auf rund 1,3 Billionen Euro.<br />

Der hohe Stellenwert von Immobilien <strong>für</strong> die private<br />

Vermögensbildung wird dadurch verdeutlicht, dass<br />

allein die Hälfte des privaten Vermögens aus Immobilien<br />

besteht. Darüber hinaus spielt <strong>für</strong> die heutige<br />

Rentnergeneration Wohneigentum eine viel größere<br />

Rolle als in der Vergangenheit. Knapp ein Drittel<br />

aller Wohneigentümer in Westdeutschland ist heute<br />

älter als 65 Jahre. In der Altersgruppe der 65- bis<br />

80-Jährigen ist die Wohneigentumsquote zwischen 1991 und 2007 um rund 10 Prozentpunkte und bei<br />

den über 80-Jährigen sogar um knapp 17 Prozentpunkte gestiegen.<br />

Eine Besonderheit des deutschen Immobilienmarktes im internationalen Vergleich ist seine große Stabilität.<br />

Deutschland weist von allen OECD-Staaten die geringsten Schwankungen bei Wohnimmobilienpreisen<br />

auf. Das Gutachten belegt, dass es in Deutschland keinen Preisboom sowohl bei Gewerbe- als auch<br />

bei Wohnimmobilien gegeben hat. In Anbetracht<br />

der engen gesamtwirtschaftlichen Verzahnung<br />

der Immobilienwirtschaft erhält diese Stabilität in<br />

Krisenzeiten eine außergewöhnliche Bedeutung.<br />

Ein Grund hier<strong>für</strong> ist das System der Immobilienfinanzierung<br />

in Deutschland. Festzinsen und hohe<br />

Eigenkapitalquoten sorgen da<strong>für</strong>, dass die Immobilienpreise<br />

im Vergleich zu anderen Ländern weniger<br />

auf kurzfristige Zinsänderungen reagieren.<br />

POLITIK UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Eine Besonderheit des deutschen<br />

Immobilienmarktes im internationalen<br />

Vergleich ist seine große<br />

Stabilität.<br />

Durchschnittlich finanzieren deutsche Wohneigentumserwerber mit 27 Prozent Eigenkapital. Geprägt wird<br />

das deutsche Immobilienfinanzierungssystem neben dem Bausparsystem auch durch den Pfandbrief, über<br />

den rund ein Fünftel aller Hypothekenkredite refinanziert wird. Der Pfandbrief gilt als außerordentlich sicheres<br />

Wertpapier und legt die Grundlage <strong>für</strong> langfristige Finanzierungen.<br />

Darüber hinaus verfügt Deutschland über einen großen und gut funktionierenden Mietwohnungsmarkt. Im<br />

Gegensatz zu Großbritannien oder den USA gibt es in Deutschland keinen Subprime-Markt, weil hierzulande<br />

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26<br />

JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

Haushalte mit finanziellen Problemen keine teuren Kredite in Anspruch nehmen müssen, um sich ihre Wohnwünsche<br />

erfüllen zu können. Sie finden auf dem Mietwohnungsmarkt attraktive Alternativen zum Eigenheim.<br />

Allerdings zeigt das Gutachten auch die Schwächen der Branche auf und kritisiert, dass in der amtlichen<br />

Statistik der Bestand und die Struktur von Immobilien nur teilweise dokumentiert sind. Einzig <strong>für</strong> Wohnungen<br />

und Wohngebäude liegen flächendeckende und räumlich tief gegliederte Angaben vor. Bei anderen<br />

Gebäuden werden nur Baugenehmigungen und -fertigstellungen erfasst, nicht aber der aktuelle<br />

Bestand. So fordern die Gutachter, dass diese Lücken geschlossen werden. Zudem sind die Immobilienpreise<br />

bislang nur unzureichend erfasst. Die amtliche Preisstatistik dient vornehmlich der Verbraucherpreismessung<br />

und stellt noch keine Preisindikatoren <strong>für</strong> den Immobilienmarkt zur Verfügung. Mit den neuen<br />

amtlichen Indizes <strong>für</strong> Grundstückspreise und Bestandsimmobilien sind jedoch erhebliche Fortschritte in der<br />

Immobilienpreismessung in Richtung allgemeiner Marktindikatoren gemacht worden. Diese Entwicklung gilt<br />

es fortzusetzen. So liegen insbesondere in der bundeseinheitlichen Standardisierung der Daten aus den<br />

Gutachterausschüssen und ihrer umfassenden Berücksichtigung in der Statistik erhebliche Potenziale, so<br />

unisono Auftraggeber und Auftragnehmer der Studie.<br />

1.2.2 Stadtentwicklung und Europäische Kohäsionspolitik: Die städtische Dimension der<br />

Strukturfondsprogramme<br />

Die Europäische Union unterstützt deutsche Städte und Regionen im Rahmen ihrer Regional- und Strukturpolitik<br />

zwischen 2007 und 2013 mit über 26 Milliarden Euro. Gefördert werden Maßnahmen, die regionale<br />

Entwicklungsunterschiede und Defizite abbauen helfen. Knapp 17 Milliarden Euro fließen aus dem<br />

Europäischen Fonds <strong>für</strong> Regionale Entwicklung (EFRE) in die Bereiche Infrastruktur, Wirtschaft und Innovation,<br />

Verkehr, Umwelt und territoriale Zusammenarbeit; der Europäische Sozialfonds (ESF) fördert mit gut<br />

neun Milliarden Euro Beschäftigung, Qualifizierung und soziale Integration.<br />

Deutliche städtische Komponente mit Unterschieden zwischen den Bundesländern<br />

Nach einigen Pilotaktionen seit Beginn der 1990er Jahre – allen voran die Gemeinschaftsinitiative URBAN<br />

zur Erprobung integrierter Stadtentwicklungsansätze – ist die Stadtentwicklung mittlerweile fester Bestandteil<br />

der EU-Förderung, wenn auch lediglich mit optionalem Charakter. Inwieweit diese Option genutzt und<br />

die Stadtentwicklung konkret gefördert wird, liegt in der Zuständigkeit der Mitgliedstaaten und Regionen.<br />

Die entsprechenden Grundlagen werden im Nationalen Strategischen Rahmenplan (NSRP) und in den<br />

Operationellen Programmen (OP) gelegt.<br />

Das Deutsch-Österreichische URBAN-Netzwerk hat eine umfangreiche Auswertung der deutschen und<br />

österreichischen EFRE-Programme erstellt. 4) Im Ergebnis wird deutlich, dass alle deutschen Länderprogramme<br />

die Stadtentwicklung als einen gesonderten Förderbereich aufnehmen – als städtische Förderpriorität<br />

oder Handlungsfeld. Allerdings unterscheiden sich die inhaltlichen Ansätze und die finanziellen Gewichtungen<br />

deutlich. Darüber hinaus fehlt eine allgemeingültige und klare Definition der städtischen<br />

4) Förderung der integrierten Stadtentwicklung durch die deutschen und österreichischen EU-Strukturfondsprogramme.<br />

Veröffentlichung des Deutsch-Österreichischen URBAN-Netzwerkes.


POLITIK UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Dimension und es werden vielfältige Begriffe verwendet: von integrierter oder nachhaltiger Stadtentwicklung<br />

über Stadtteil- und Quartiersentwicklung bis hin zu Stadterneuerung, Städtebau und Stadtumbau.<br />

Summiert man die vorhandenen EFRE-Mittel <strong>für</strong> die dezidierten Handlungsfelder zur nachhaltigen Stadtentwicklung,<br />

so kommt man auf gut eine Milliarden Euro (ca. 7 Prozent des gesamten EFRE-Volumens).<br />

Davon werden voraussichtlich ca. 150 Städte bzw. Stadtteile profitieren können. In Berlin oder Nordrhein-<br />

Westfalen stehen mit über 160 bzw. 150 Millionen Euro am meisten Mittel <strong>für</strong> Maßnahmen der integrierten<br />

Stadtentwicklung zur Verfügung (ca. 18 Prozent bzw. 12 Prozent des gesamten EFRE), in Mecklenburg-<br />

Vorpommern oder Rheinland-Pfalz sind dies 30 bzw. acht Millionen Euro (2,4 Prozent bzw. 3,6 Prozent).<br />

Insgesamt setzen die alten Bundesländer mit durchschnittlich 10 Prozent höhere relative Mittelanteile ein<br />

als die neuen Bundesländer, wobei in Ostdeutschland die absoluten EFRE-Mittel meist höher liegen.<br />

Mehrere Bundesländer fördern programmatisch-konzeptionelle Maßnahmenbündel mit einer Kombination<br />

von investiven und nicht-investiven Maßnahmen zu einer vielfältigen Themenpalette. Andere beschränken<br />

die Förderung stärker auf komplexe städtebauliche oder infrastrukturelle Einzelvorhaben. Die Analyse<br />

des Deutsch-Österreichischen URBAN-Netzwerkes liefert sowohl eine detaillierte Übersicht über<br />

unterschiedliche Förderansätze der Bundesländer als auch eine grundsätzliche Bewertung der Aufnahme<br />

einer städtischen Komponente in die deutschen Strukturfondsprogramme.<br />

Ausblick: Zukunftsdiskussion zur Kohäsionspolitik nach 2013 hat begonnen<br />

Die Diskussion um die Neugestaltung der Kohäsionspolitik nach 2013 hat bereits begonnen: Mit der Einberufung<br />

der neuen Kommission und der Konsultation der EU-Strategie 2020 legte die Diskussion um die<br />

zukünftige Ausgestaltung der Kohäsionspolitik weiter an Fahrt zu. Der Fahrplan <strong>für</strong> die Kohäsionspolitik<br />

nach 2013 sieht Mitte 2010 eine Mitteilung zur Haushaltsüberprüfung vor. Für November 2010 wird der<br />

5. Kohäsionsbericht erwartet, mit dem die Kommission beabsichtigt, konkrete Vorschläge <strong>für</strong> die Ausgestaltung<br />

der EU-Kohäsionspolitik nach 2013 aufzuführen. Der Vorschlag <strong>für</strong> den Finanzrahmen nach 2013 soll<br />

bis Mitte 2011 vorgelegt werden.<br />

1.2.3 Raumrelevante Vorhaben der EU-Kommission: Expertise Raumordnungsbericht 2010<br />

Das Raumordnungsgesetz des Bundes (ROG) schreibt vor, dass das Bundesamt <strong>für</strong> Bauwesen und Raumordnung<br />

(BBR) dem <strong>für</strong> Raumordnung zuständigen Bundesministerium regelmäßig Raumordnungsberichte<br />

zu erstellen hat, die dem Deutschen Bundestag vorzulegen sind.<br />

Nachdem der Einfluss europäischer Politikbereiche auf die nationale und regionale Raumentwicklung in<br />

den letzen Jahren kontinuierlich gestiegen ist und zahlreiche EU-Politiken durch Finanzmittel oder Gesetzgebung<br />

unmittelbare oder mittelbare Raumrelevanz <strong>für</strong> Deutschland aufweisen, wird der Raumordnungsbericht<br />

2010 eine Darstellung der raumrelevanten EU-Vorhaben verschiedener EU-Politikbereiche enthalten.<br />

In diesem Zusammenhang wurde der Deutsche <strong>Verband</strong> vom BBR beauftragt, eine entsprechende<br />

Expertise zu erstellen. Der Deutsche <strong>Verband</strong> hat hier<strong>für</strong> Vorhaben der EU-Kommission der letzten fünf<br />

Jahre identifiziert, systematisiert, im Hinblick auf ihre Raumrelevanz ausgewertet sowie eine Einschätzung<br />

zu künftigen raumrelevanten Vorhaben der europäischen Sektoralpolitiken abgegeben.<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

Die stärkste räumliche Dimension beinhaltet die europäische Kohäsions- bzw. Regionalpolitik unter anderem<br />

mit ihren umfangreichen Fördermöglichkeiten <strong>für</strong> Infrastrukturen, Forschung und Innovation, Wirtschaftsförderung,<br />

Umweltschutz, Energie sowie Stadt- und Regionalentwicklung. Auch die Vorhaben der europäischen<br />

Verkehrs-, Energie-, Umwelt- und Agrarpolitik haben unmittelbare räumliche Auswirkungen. Eher<br />

mittelbar raumrelevant sind die Wettbewerbs- und Binnenmarktpolitiken – v.a. über das Beihilferecht oder<br />

die Regelungen <strong>für</strong> das öffentliche Beschaffungswesen, die Forschungs- und Innovationspolitik.<br />

Die Analyse hat ergeben, dass trotz der starken räumlichen Auswirkungen vieler EU-Vorhaben deren räumliche<br />

Dimension in der Politikgestaltung bislang unzureichend berücksichtigt wird. Bisher zeigen neben<br />

der Kohäsions- bzw. Regionalpolitik nur die Umweltpolitik, die Meerespolitik und mit Abstrichen die Verkehrspolitik<br />

räumliche An-<br />

Trotz der starken räumlichen Auswirkungen<br />

vieler EU-Vorhaben wird deren räumliche<br />

Dimension in der Politikgestaltung bislang<br />

unzureichend berücksichtigt.<br />

sätze in ihren Maßnahmen.<br />

Für eine stärkere territoriale<br />

Dimension der EU-<br />

Politiken ist und bleibt allerdings<br />

eine finanzstarke<br />

Kohäsionspolitik von herausragender<br />

Bedeutung.<br />

Denn (noch) stellen die Strukturfonds einen Großteil der EU-Mittel <strong>für</strong> Sektormaßnahmen bereit und die<br />

programmatischen Ansätze der Kohäsionspolitik bieten – trotz einer ausbaubedürftigen territorialen Ausrichtung<br />

– die beste Möglichkeit, sektorale Interventionen in ein wirklich territorial ausgerichtetes Konzept<br />

einzubinden. Eine weitere Aufstockung der Mittelvolumen <strong>für</strong> EU-Sektorprogramme (z.B. Verkehr,<br />

Energie, Forschung, Umwelt) zulasten der Kohäsionspolitik ist aus territorialer Perspektive demnach negativ<br />

zu sehen.<br />

1.2.4 Zukünftige Strategien europäischer Raumentwicklungspolitik<br />

Im Mai 2007 wurden unter deutscher Ratspräsidentschaft mit der Territorialen Agenda der EU (TAEU) die<br />

EU-Leitlinien europäischer Raumentwicklung verabschiedet. Die Raumordnungsminister der EU-Mitgliedstaaten<br />

vereinbarten darin die kohärente Umsetzung der Prioritäten der TAEU auf europäischer, transnationaler,<br />

nationaler und regionaler Ebene. Im November 2007 wurde das „Erste Aktionsprogramm zur Umsetzung<br />

der TAEU“ verabschiedet. Darin wurde die ungarische EU-Ratspräsidentschaft (1. Halbjahr 2011) aufgefordert,<br />

die Umsetzung der TAEU zu evaluieren und das Dokument einer kritischen Revision zu unterziehen.<br />

Vor diesem Hintergrund wurde das Forschungsprojekt „Zukünftige Strategien europäischer Raumentwicklungspolitik“<br />

vom BMVBS und vom BBSR in Auftrag gegeben. Die Umsetzung erfolgt gemeinsam durch<br />

das Leibniz-Institut <strong>für</strong> ökologische Raumentwicklung (IÖR) und den Deutschen <strong>Verband</strong>. Das Projekt dient<br />

der wissenschaftlichen Unterstützung bei der Formulierung der deutschen Positionen zur Weiterentwicklung<br />

der TAEU und der europäischen Raumentwicklungspolitik. Es werden Empfehlungen zur Aktualisierung<br />

der TAEU und zur Gestaltung der Strukturfondsperiode 2014–2020 erarbeitet.


POLITIK UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Der Deutsche <strong>Verband</strong> ist in diesem Projekt insbesondere <strong>für</strong> Kommunikations- und Organisationsaufgaben<br />

sowie <strong>für</strong> die Herstellung von Kontakten zuständig. Thematisch liegt sein Fokus einerseits auf der Untersuchung<br />

der organisatorischen und institutionellen Struktur des TAEU-Umsetzungsprozesses. In diesem Zusammenhang<br />

wird er die europäische Raumentwicklungspolitik vor dem Hintergrund des Lissabon-Vertrages<br />

beleuchten. Mit der Ratifikation dieses Vertrages wurden die Grundlagen <strong>für</strong> die europäische Kohäsionspolitik<br />

sowie raumrelevante Sektorpolitiken nachhaltig verändert: Der territoriale Zusammenhalt ist nun<br />

verbindliches Ziel europäischer Politik. Das Konzept der „European Territorial Governance“ unterstreicht<br />

die Vernetzung von Akteuren der Raumentwicklung; die Anerkennung eines „europäischen Systems verflochtener<br />

Demokratie“ ermöglicht neue Formen der kooperativen und partizipativen Zusammenarbeit.<br />

Andererseits befasst sich der Deutsche <strong>Verband</strong> im Projekt insbesondere mit der Analyse von Möglichkeiten<br />

und Grenzen zur Umsetzung territorialer Ansätze im Rahmen der transnationalen Zusammenarbeit. Das<br />

Projektergebnis wird überdies im Kontext relevanter Entscheidungsprozesse stehen, die insbesondere die<br />

kommende Strukturfondsperiode 2014–2020 betreffen.<br />

Das Projekt startete Ende <strong>2009</strong> mit einer grundlegenden Dokumentenanalyse. Im Jahr 2010 wird insbesondere<br />

der Kommunikationsprozess intensiviert. In zwei Workshops und ergänzenden Interviews werden<br />

Thesen zur zukünftigen europäischen Raumentwicklung und zur Ausgestaltung der fortgeschriebenen<br />

TAEU erarbeitet und weiterentwickelt. Zu diesem Zweck werden v.a. nationale Experten zur Kohäsionspolitik,<br />

aber auch Vertreter sektoraler Ressorts und der Wissenschaft involviert. Bis Ende 2010 werden auf<br />

dieser Basis Handlungsempfehlungen erarbeitet.<br />

1.3 Wettbewerb: Den Energiehaushalt der Städte sinnvoll steuern –<br />

Der „PROM des Jahres“<br />

Das Thema „Stadtentwicklung und Klimaschutz“ wird eines der zentralen Themen der kommenden Dekade<br />

sein. Die immer knapper werdenden Energieressourcen unserer Welt müssen möglichst intelligent,<br />

effizient und sozial verträglich genutzt werden. Diese Herausforderung stellt sich uns in allen Lebensbereichen.<br />

Sie gilt <strong>für</strong> Endverbraucher genauso wie <strong>für</strong> Wirtschaft, Gewerbe und sämtliche Bereiche des öffentlichen<br />

Lebens. Ökonomie und Ökologie sind in gleichen Maßen gefordert. Denn Nachhaltigkeit entsteht<br />

nur im Zusammenwirken von ökonomisch Machbarem und ökologisch Sinnvollem.<br />

Aus städtischer Perspektive ist die Frage zu klären, wie der Energiehaushalt der Städte zukünftig gesteuert<br />

werden kann. Derzeit scheint es, dass nur etwa 10 Prozent der Städte über eine systematische Erfassung,<br />

Steuerung und Kontrolle des Energieeinsatzes verfügen. Energiebilanzen <strong>für</strong> den Bestand öffentlicher<br />

Gebäude werden daher von den Kommunalverwaltungen bis hin zu den Bundesverwaltungen entwickelt<br />

werden müssen. Es ist evident, dass die Verantwortlichkeiten auf unterschiedliche Ressorts verteilt sind, so<br />

dass weder die Politik noch die Administration einen einfachen Zugriff auf die Daten hat. Somit wird es notwendig<br />

sein, in den Kommunen mit Kompetenzen ausgestattete Energiereferate zu implementieren. Was<br />

an Einsparungen möglich ist, zeigt die Deutsche Energie-Agentur.<br />

Daneben gilt es Ansätze zu finden, wie auch gewerblich und privat genutzte Gebäude möglichst energieeffizient<br />

gestaltet werden können. Dies ist nicht nur eine Frage von verfügbarer und einsetzbarer Technologie,<br />

sondern vor allem auch eine Frage von erreichbarer Wirtschaftlichkeit und vorhandenem Bewusst-<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

sein auf Seiten der Bauherren und Nutzer. Vor diesem Hintergrund erscheint es insbesondere wichtig,<br />

Handlungsstrategien zu entwickeln, um das Thema im öffentlichen Bewusstsein zu verankern.<br />

Daher hat die RWE Energy AG mit den Kooperationspartnern <strong>Deutscher</strong> <strong>Verband</strong>, Fraunhofer Institut,<br />

Technische Universität München und Zentrum <strong>für</strong> Umweltbewusstes Bauen e.V. Kassel, den Wettbewerb<br />

„PROM des Jahres“ ins Leben gerufen. Unter Schirmherrschaft des Bundesumweltministers prämiert der<br />

Wettbewerb jährlich ökologisch richtungweisende Lösungen in den Bereichen gewerblich oder öffentlich<br />

bzw. sozial genutzte Immobilien, Schulen, Universitäten, Kindergärten etc.. Der „PROM der Jahres“ richtet<br />

sich an alle Eigentümer oder Planer in Deutschland. In den vergangenen Jahren erhielten die Gewinner<br />

Preisgelder in Höhe von 30.000 Euro <strong>für</strong> den Erstplatzierten, 20.000 Euro <strong>für</strong> den Zweitplatzierten<br />

und 10.000 Euro <strong>für</strong> den Drittplatzierten. Kriterien <strong>für</strong> die Bewertung sind:<br />

Primärenergiebedarf<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Baulicher Wärmeschutz<br />

Sommerlicher Wärmeschutz<br />

Wärme-/Kälteversorgung und Beleuchtung.<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> hat die Jury unter Vorsitz des Bauphysikers Professor Dr. Gerd Hauser von der Technischen<br />

Universität München aus den 33 eingereichten Wettbewerbsbeiträgen die drei Preisträger gekürt, die zur<br />

Preisverleihung im Mai <strong>2009</strong> in Berlin ausgezeichnet wurden:<br />

1. Preis: Stadt Neckargemünd <strong>für</strong> das Schulzentrum Neckargemünd<br />

2. Preis: Hiba Grundbesitz GmbH & Co. KG, Anton Bausinger <strong>für</strong> das Bürogebäude etrium, Köln<br />

3. Preis: Redevco Services Deutschland GmbH, Christian Socha: C&A ECO-Store, Mainz<br />

Mit dem „PROM des Jahres“ wollen die Initiatoren auch eine Diskussions- und Veranstaltungsplattform <strong>für</strong><br />

die Zukunftsfragen von Energieversorgung, Energietechnologie, Nachhaltigkeit, sozialer Integration und<br />

Nutzerfreundlichkeit von Immobilien schaffen.<br />

© Dr. Kurt E. Becker, Fotograf: Hans Scherhaufer<br />

Preisträger des „PROM des Jahres” <strong>2009</strong>


2. Arbeitsgruppen<br />

ARBEITSGRUPPEN<br />

Die thematischen Arbeitsgruppen des Deutschen <strong>Verband</strong>es dienen der Erörterung aktueller Herausforderungen<br />

und Handlungsansätze. Diskutiert werden die Themen <strong>Wohnungswesen</strong>, Städtebau und Raumordnung<br />

sowie Europa.<br />

2.1 Arbeitsgruppe <strong>Wohnungswesen</strong>: „Leerstand oder Überfluss – welche Trends<br />

zeigen sich auf den Wohnungsmärkten?“<br />

Bericht des Vorsitzenden Rüdiger Wiechers, Stadtrat, Bad Vilbel<br />

Wie viel Neubau benötigen wir in den nächsten Jahren <strong>für</strong> ein<br />

quantitativ und qualitativ ausreichendes Wohnungsangebot in<br />

allen Teilräumen? Auch wenn in zahlreichen Regionen ein entspannter<br />

Wohnungsmarkt mit teilweise hohen Leerstandsraten<br />

besteht, warnen Experten angesichts extrem niedriger Fertigstellungs-<br />

und Genehmigungszahlen vor neuen Engpässen auf dem<br />

Wohnungsmarkt. In manchen Ballungsräumen wie München, der<br />

Rheinschiene oder Hamburg ist die Situation bereits heute angespannt,<br />

v.a. <strong>für</strong> die Wohnraumversorgung von mittleren und unteren<br />

Einkommensgruppen.<br />

Die durchschnittliche Personenzahl pro Haushalt ist in den vergangenen<br />

100 Jahren von 4,5 auf 2,1 Personen zurückgegangen.<br />

Dieser Trend scheint anzuhalten. Bis 2020 prognostizieren die<br />

Statistiker in den Bundesämtern einen Anstieg der Ein-Personen-Haushalte um 1,35 Millionen auf 40,7<br />

Millionen – bei insgesamt stagnierender Gesamtbevölkerung. In der Konsequenz wird der Wohnungsbedarf<br />

zum einen quantitativ und qualitativ zuneh-<br />

men, zum anderen ist die regionale Ausgewogenheit<br />

der Märkte in Frage zu stellen. Dass sich<br />

hierbei die Märkte extrem heterogen entwickeln,<br />

ist bekannt. Die sinkende Zahl an Baugenehmigungen<br />

wird diesen Trend verschärfen. Ende<br />

2007 markierten 182.000 Einheiten den niedrigsten<br />

Stand seit 1949. Zwischen Januar und September<br />

2008 wurden nur 133.000 Wohneinheiten<br />

genehmigt. Das waren etwa 2,2 Prozent<br />

Die Fluktuationsreserve des deutschen<br />

Wohnungsmarktes schrumpft<br />

angesichts dieser Zahlen auf etwa<br />

2,4 Prozent.<br />

weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Erwartet wurden <strong>für</strong> 2008 204.000 Wohnbaugenehmigungen.<br />

Das Bundesamt <strong>für</strong> Bauwesen und Raumordnung geht von einem prognostizierten Bedarf bis<br />

2010 von 278.000 Wohnungen aus. Die Fluktuationsreserve des deutschen Wohnungsmarktes schrumpft<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

angesichts dieser Zahlen auf etwa 2,4 Prozent. Damit ist der Markt zwar funktionsfähig, aber es herrscht<br />

<strong>für</strong> Umzüge und Sanierungsmaßnahmen eine gerade noch akzeptable Reserve.<br />

Angesichts dieser Zahlen und Tendenzen erörterte die AG „<strong>Wohnungswesen</strong>“ die Trends auf dem Wohnungsmarkt<br />

und die Prognosen <strong>für</strong> den notwendigen Neubaubedarf anhand einer Umfrage der Landesbausparkassen<br />

und des Gutachtens des Pestel-Institutes zum regionalisierten Wohnungsbedarf bis 2025<br />

sowie der konkreten Tendenzen auf dem Münchener Wohnungsmarkt. Dabei kam zum Ausdruck, dass das<br />

aktuelle Neubauvolumen von unter 200.000 Wohneinheiten zu gering ist, um mittel- bis langfristig den notwendigen<br />

Bedarf zu decken. Dies umso mehr, wenn <strong>für</strong> die anstehenden energetischen und altersgerechten<br />

Modernisierungen bei manchen Beständen auch Ersatzneubau vorgenommen werden muss.<br />

Tagesordnung der Sitzung der Arbeitsgruppe „<strong>Wohnungswesen</strong>“<br />

Termin: Dienstag, 07. April <strong>2009</strong><br />

Ort: <strong>Deutscher</strong> Sparkassen- und Giroverband e.V., Berlin<br />

Leerstand oder Überfluss – welche Trends zeigen sich auf den Wohnungsmärkten?<br />

Begrüßung und Einführung<br />

Rüdiger Wiechers, Vorstand, <strong>Deutscher</strong> <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>Wohnungswesen</strong>, Städtebau und Raumordnung e.V.,<br />

Berlin<br />

Ergebnisse der LBS-Umfrage zum Wohnungsneubaubedarf<br />

Professor Dr. Hermann Adam, Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen, Berlin<br />

Ergebnisse der Pestel-Studie zum Wohnungsmarkt 2025<br />

Matthias Günther, Vorstand, Pestel-Institut, Hannover<br />

Der Wohnungsmarkt in München – aktuelle Entwicklungen in einem starken Markt<br />

Dipl.-Ing. Architekt Hans-Otto Kraus, Geschäftsführer, GWG Gemeinnützige Wohnstätten-<br />

und Siedlungsgesellschaft mbH, München<br />

anschließend weiterführende Diskussion


ARBEITSGRUPPEN<br />

2.2 Arbeitsgruppe Städtebau/Raumordnung:<br />

„Die Nationale Stadtentwicklungspolitik im europäischen Kontext”<br />

Bericht des Vorsitzenden Prof. Dipl.-Ing. Bernd Reiff, Technische Universität Dortmund<br />

Im Zuge der Erarbeitung der Leipzig Charta auf EU-Ebene sowie<br />

der Debatte um die „Nationale Stadtentwicklungspolitik“ in<br />

Deutschland haben Städtebau und Stadtentwicklung sowie<br />

Stadterneuerung in der politischen und öffentlichen Wahrnehmung<br />

wieder eine stärkere Bedeutung gewonnen. Alle im Deutschen<br />

Bundestag vertretenen Parteien unterstützten die „Nationale Stadtentwicklungspolitik“<br />

verbunden mit einer entsprechenden finanziellen<br />

Ausstattung der Förderprogramme <strong>für</strong> die Stadterneuerung.<br />

Hierbei ist die Städtebauförderung mit ihren flexiblen Instrumenten<br />

und der finanziellen Ausstattung der Förderprogramme zwischenzeitlich<br />

der zentrale Bestandteil der Entwicklung von Städten und<br />

Gemeinden bei der Bewältigung der Aufgaben im Städtebau.<br />

Die hohe Akzeptanz der Städtebauförderung auf Bundesebene ist auch durch die stabile Fördermittelausstattung<br />

von 540 Millionen Euro im Bundeshaushalt <strong>für</strong> das Jahr <strong>2009</strong> dokumentiert. Das im Rahmen der<br />

Finanzkrise aufgelegte erste Konjunkturpaket unterstützt die Städtebauförderung zusätzlich. So fließen 1,3<br />

Milliarden Euro in die Programme der städtebaulichen Erneuerung. Auch das zweite Konjunkturpaket, das<br />

Mitte Januar <strong>2009</strong> beschlossen wurde, setzt weiterführende Impulse <strong>für</strong> die Städtebauförderung. Viele der<br />

zur Konjunkturstützung vorgesehenen Maßnahmen haben städtebauliche Relevanz.<br />

Unter diesen Aspekten war es Ziel der Arbeitsgruppensitzung herauszuarbeiten, ob mit Hilfe der Nationalen<br />

Stadtentwicklungspolitik die Herausforderungen der Zukunft gemeistert werden können und unter<br />

welchen Perspektiven die nationale Städtebauförderung weiterentwickelt werden sollte. Hierzu referierten<br />

hochrangige Vertreter des Bundes, der Kommunen und der Sanierungsträger. Ferner stand die Frage nach<br />

einer besseren Verknüpfung der natio-<br />

nalen Instrumente mit den Ansätzen<br />

der Europäischen Regional- und Strukturpolitik<br />

im Zentrum der Debatte.<br />

Zudem wurde diskutiert, inwieweit die<br />

deutschen Erfahrungen stärker als bisher<br />

in die europäischen Handlungsansätze<br />

einfließen sollten, um die bisher<br />

von der Europäischen Kommission<br />

stark geprägte Diskussion mit nationa-<br />

Insbesondere die Stadtentwicklung und der<br />

Städtebau eignen sich <strong>für</strong> eine Bündelung<br />

unterschiedlichster Ressourcen, Zuständigkeiten<br />

und Politikfelder.<br />

len Erfahrungen anzureichern. Aus den Beiträgen und Diskussionen erarbeitete der Deutsche <strong>Verband</strong> ein<br />

Positionspapier mit dem Titel „Die Städtebauförderung – Garant <strong>für</strong> eine wirtschaftlich starke und sozial<br />

ausgewogene Stadtentwicklungspolitik“ 5) . Darin wird konstatiert, dass sich die Stadtentwicklung und der<br />

5) Anmerkung des Verfassers: Angesichts der im Jahr 2010 angestoßenen Sparpläne der Bundesregierung zur<br />

drastischen Kürzung der Städtebauförderungsmittel hat der Deutsche <strong>Verband</strong> in diesem Positionspapier bereits<br />

wichtige Argumente <strong>für</strong> eine Verstetigung der Mittel auf hohem Niveau geliefert.<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

Städtebau <strong>für</strong> eine Bündelung unterschiedlichster Ressourcen, Zuständigkeiten und Politikfelder eignen,<br />

da sich in der bebauten (städtischen) Umwelt der Kern des Zusammenlebens der Gesellschaft fokussiert.<br />

Somit kommt der Städtebauförderung in der kommenden Dekade eine Schlüsselrolle zu.<br />

Tagesordnung der Sitzung der Arbeitsgruppe „Städtebau/Raumordnung“<br />

Termin: Mittwoch, 27. Mai <strong>2009</strong><br />

Ort: GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V., Berlin<br />

„Die Städtebauförderung – Garant <strong>für</strong> eine wirtschaftlich starke und sozial ausgewogene<br />

Stadtentwicklungspolitik“<br />

Begrüßung und Einführung<br />

Professor Bernd Reiff, Technische Universität Dortmund<br />

Wo liegt der Handlungsbedarf? Anmerkungen aus Sicht ...<br />

… des Deutschen Bundestages<br />

Peter Götz, Mitglied des Deutschen Bundestags, Berlin<br />

... des Bundesministeriums <strong>für</strong> Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

Dr. Peter Runkel, Ministerialdirektor, Abt. Städtebau und <strong>Wohnungswesen</strong>, Bundesministerium <strong>für</strong> Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung, Berlin<br />

… der Kommunalen Spitzenverbände<br />

Norbert Portz, Beigeordneter, <strong>Deutscher</strong> Städte- und Gemeindebund, Bonn<br />

… der Sanierungsträger<br />

Karl-Heinz Frings, Geschäftsführer, Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH,<br />

Wiesbaden<br />

Gerhard Petermann, Mitglied der Geschäftsführung, Haus- und Städtebau GmbH, Ludwigsburg<br />

anschließend weiterführende Diskussion


ARBEITSGRUPPEN<br />

2.3 Arbeitsgruppe Europa: „Das Bundesprogramm ‘Transnationale Zusammenarbeit’<br />

– ein Garant <strong>für</strong> eine erfolgreiche europäische Kohäsionspolitik:<br />

eine Bestandsaufnahme“<br />

Bericht des Vorsitzenden Prof. Dr. Michael Krautzberger, Ministerialdirektor, Deutsche Stiftung Denkmalschutz,<br />

Berlin<br />

Nachdem die AG „Europa“ im November 2008 eine Stellungnahme<br />

zum „Grünbuch Territorialer Zusammenhalt “ auf den Weg<br />

brachte, wurde diese nach Abstimmung zwischen den Mitgliedern<br />

der Arbeitsgruppe am 28. Februar 2008 zur öffentlichen Konsultation<br />

eingereicht. Darüber hinaus initiierte und organisierte der<br />

Deutsche <strong>Verband</strong> zusammen mit dem Deutschen Sparkassen- und<br />

Giroverband, dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Landkreistag<br />

eine gemeinsame Stellungnahme mehrerer deutscher Verbände<br />

in Brüssel (darunter auch DStGB, GdW, BFW, DMB). Auf<br />

dieser Basis brachte der Deutsche <strong>Verband</strong> auch seine Positionen<br />

zur neuen EU-Strategie „Europa 2020“ ein, wozu Anfang 2010<br />

eine breite Konsultation stattfand und die schließlich Mitte 2010<br />

vom Europäischen Rat verabschiedet wurde. „Europa 2020“ legt<br />

in Nachfolge auf die Lissabon-Strategie von 2001 bis zum Jahr<br />

2020 die zentralen Leitlinien und Themenfelder der EU-Politik fest und bildet damit <strong>für</strong> alle Politikbereiche<br />

der EU die grundlegenden Rahmenbedingungen.<br />

Neben der politischen Begleitung der EU-Kohäsionspolitik widmete sich die Arbeitsgruppe der konkreten<br />

Projektarbeit zum territorialen Zusammenhalt. Zur Sitzung am 29. April <strong>2009</strong> standen das Bundesprogramm<br />

„Transnationale Zusammenarbeit“<br />

sowie ausgewählte INTERREG IV B-Projekte im<br />

Mittelpunkt, die aufgrund ihrer Leitfunktion eine<br />

gesonderte finanzielle und politische Unterstützung<br />

durch das BMVBS erhalten. Mit den Programmen<br />

und Projekten erfolgt die praktische<br />

Untersetzung der Prinzipien und Leitlinien einer<br />

territorialen Kohäsionspolitik, indem lokale und<br />

regionale Akteure aus unterschiedlichen Mitgliedstaaten<br />

konkrete gemeinsame Kooperationsaktivitäten<br />

in europäischen Großräumen zu<br />

Innovation und Wirtschaftsentwicklung, nach-<br />

Neben der politischen Begleitung der<br />

EU-Kohäsionspolitik widmete sich die<br />

Arbeitsgruppe der konkreten Projektarbeit<br />

zum territorialen Zusammenhalt. <br />

haltiger Energienutzung, Umwelt und Risikovorsorge, Verkehr und Transport sowie integrierter Stadt- und<br />

Regionalentwicklung durchführen (vgl. Kap. 6.1).<br />

Zur AG-Sitzung wurden mit Vertretern von Kommission und BMVBS sowie anhand konkreter Projektbeispiele<br />

im Bereich der Korridor- und Raumentwicklung, des vorbeugenden Hochwasserschutzes und der integrierten<br />

energetischen Sanierung von Stadtquartieren der Mehrwert und die künftigen Perspektiven territorialer<br />

Zusammenarbeit sowie des Bundesprogrammes erörtert. Dabei wurde deutlich, welchen wichtigen<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

Beitrag territoriale Kooperationsprojekte zur Bewältigung der aktuellen europäischen Herausforderungen<br />

leisten können. Die Erfahrungen mit dem Bundesprogramm „Transnationale Zusammenarbeit“ bilden einen<br />

wichtigen Ausgangspunkt <strong>für</strong> die Diskussion über die künftige Ausgestaltung der territorialen Zusammenarbeit<br />

im Rahmen der EU-Kohäsionspolitik 2014–2020.<br />

Tagesordnung der Sitzung der Arbeitsgruppe „Europa“<br />

Termin: Mittwoch, 29. April <strong>2009</strong><br />

Ort: Senatsverwaltung <strong>für</strong> Stadtentwicklung, Berlin<br />

Das Bundesprogramm „Transnationale Zusammenarbeit“ – ein Garant <strong>für</strong> eine erfolgreiche<br />

europäische Kohäsionspolitik: eine Bestandsaufnahme<br />

Begrüßung und Einführung<br />

Professor Dr. Michael Krautzberger, Ministerialdirektor, Vorstand, <strong>Deutscher</strong> <strong>Verband</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Wohnungswesen</strong>, Städtebau und Raumordnung e.V., Berlin<br />

Die Bedeutung der territorialen Zusammenarbeit <strong>für</strong> die Bewältigung europaweiter<br />

Herausforderungen aus Sicht der Europäischen Union<br />

Norbert Glante, MdEP, Europäisches Parlament, Brüssel<br />

Colin Wolfe, Unit <strong>für</strong> Territoriale Zusammenarbeit, GD Regio, Europäische Kommission, Brüssel<br />

Erfahrungen und Perspektiven des Bundesprogramms „Transnationale Zusammenarbeit“<br />

Dr. Wolfgang Preibisch, Leiter der Unterabteilung Raumordnung, Baurecht,<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Berlin<br />

Der Mehrwert transnationaler Zusammenarbeit <strong>für</strong> ...<br />

... die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />

Integrierte, energetische Sanierung von Großwohnsiedlungen – die Projekte BEEN und Urb.Energy<br />

Christian Huttenloher, Geschäftsführer, <strong>Deutscher</strong> <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>Wohnungswesen</strong>, Städtebau<br />

und Raumordnung e.V., Brüssel<br />

... die Raumordnung und -entwicklung<br />

SoNora und SCANDRIA zur Stärkung einer Ostsee-Adria Entwicklungsachse<br />

Horst Sauer, Gemeinsame Landesplanung Berlin-Brandenburg, Potsdam<br />

… den Schutz natürlicher Ressourcen<br />

Label Vision – vorbeugender Hochwasserschutz und integrierte Flussgebietsentwicklung<br />

Andreas Kühl, Sächsisches Ministerium des Inneren, Dresden


2.4 Ad-hoc Arbeitskreis „Baugruppe“<br />

ARBEITSGRUPPEN<br />

Bericht des Vorsitzenden Dr. Welf Selke, Ministerialrat, Geschäftsführer, <strong>DV</strong>-GmbH, Berlin<br />

Baugruppen entwickeln sich zu einer immer beliebteren Form des<br />

privaten Wohnungsbaus. Privatpersonen schließen sich zusammen<br />

und erwerben gemeinsam ein Grundstück, auf dem sie in administrativer<br />

Eigenleistung die Bebauung mit Eigentumswohnungen in<br />

meist größeren Wohneinheiten organisieren. Da kein externer Bauträger<br />

beauftragt wird, haben Baugruppen Kostenvorteile und<br />

mehr Einflussmöglichkeiten auf Planung und Durchführung des<br />

Bauvorhabens, so dass individuelle Wohnwünsche in nachgefragten<br />

Lagen kostengünstig zu realisieren sind. Für die Stadtentwicklungspolitik<br />

sind Baugruppen ein neues Instrument, um engagierte<br />

Stadtbewohner in die Innenstädte zu lenken.<br />

Die Kehrseite der Baugruppe bilden Problemlagen und Risiken, die sich v.a. aus der Mitgliederzusammensetzung<br />

und/oder ungenügender Vorbereitung und Geschäftsführung der Gruppe ergeben. Zu nennen<br />

wären Interessenvielfalt, Sonderwünsche, persönliche Differenzen oder wachsende Finanzierungsschwierigkeiten<br />

bis hin zur Insolvenz einzelner Mitglieder. Wenn <strong>für</strong> den Umgang mit auftretenden<br />

Spannungen keine geeignete starke Geschäftsführung besteht und keine soliden rechtlichen Vorkehrungen<br />

getroffen werden, kann sich das Baugruppenprojekt zu einem eskalierenden Problem entwickeln.<br />

Ein ad-hoc Arbeitskreis beim Deutschen <strong>Verband</strong> hat sich mit der Thematik der Baugruppe beschäftigt. In<br />

Zeiten stagnierender Nettohaushaltseinkommen und vor dem Hintergrund des demografischen Wandels<br />

kann von dem „Bauen in der Gruppe“ ein wirtschaftspolitisch gewünschter zusätzlicher Impuls auf den<br />

Wohnungsneubau ausgehen. Aus diesem Grunde schlägt der Arbeitskreis vor, bei Kommunen und Finanzierungsinstituten<br />

gleichermaßen <strong>für</strong> das Bau-<br />

gruppenmodell zu werben. Andererseits muss<br />

es eine Hilfestellung und rechtliche Absicherung<br />

<strong>für</strong> Baugruppenmitglieder, Architekten und<br />

Planer zur präventiven Vermeidung typischer<br />

Baugruppenprobleme geben. Hierzu hat der<br />

Arbeitskreis u.a. die Veröffentlichung eines<br />

handhabbaren Leitfadens zum „Bauen in der<br />

„Bauen in der Gruppe“:<br />

ein zukunftsweisendes Investitionsmodell<br />

in der Diskussion<br />

Gruppe“ vorgeschlagen Es gilt nun, die Ergebnisse des ad-hoc Arbeitskreises in die umfassenderen Aktivitäten<br />

der Bundesregierung zur Ankurbelung der Immobilienwirtschaft und Fortentwicklung der Stadtentwicklungspolitik<br />

einzubringen.<br />

37<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

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6<br />

7<br />

8


38<br />

JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

3. Symposien zum <strong>Wohnungswesen</strong>, zum<br />

Städtebau und zur Raumordnung<br />

In den vom Deutschen <strong>Verband</strong> organisierten Symposien, Diskussionsveranstaltungen und Fachtagungen<br />

werden Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Rechtsprechung und Wissenschaft zu einem<br />

offenen und kritischen Dialog zusammengeführt.<br />

Fachveranstaltung: Zertifizierung in der Stadtentwicklung<br />

Qualitätskriterien und Gütesiegel als Instrument einer nachhaltigen<br />

Stadtentwicklung?<br />

Termin: 04. November <strong>2009</strong><br />

Ort: Berlin<br />

Nachhaltiges Handeln entwickelt sich zu einem immer wichtigeren Erfolgs- und auch Vermarktungsfaktor.<br />

Die Zertifizierung hochwertiger Standards findet in diesem Zuge erhöhte Resonanz. Qualitätsanforderungen<br />

und Modelle mit messbaren qualitativen und quantitativen Kriterien müssen aber in der Lage sein,<br />

einen auf Nachhaltigkeit zielenden Prozess in den Stadtquartieren abzubilden und zu unterstützen. Auf Initiative<br />

des BMVBS wurden daher die Ergebnisse der Kommission „Zertifizierung von Stadtquartieren“ (vgl.<br />

Kap. 1.1.3) der Fachöffentlichkeit vorgestellt. So haben Experten zum Sachverhalt Stellung bezogen und<br />

mit dem Publikum kontrovers diskutiert.<br />

Gemeinsame Veranstaltungen mit der BBA Berlin-Brandenburgische Akademie der<br />

Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V.<br />

Im Rahmen einer Kooperation bewirbt der Deutsche <strong>Verband</strong> ausgewählte Veranstaltungen der BBA in seinen<br />

Medien und umgekehrt. Die Mitglieder des Deutschen <strong>Verband</strong>es profitieren durch eine verringerte<br />

Teilnahmegebühr <strong>für</strong> BBA-Veranstaltungen. Der Deutsche <strong>Verband</strong> hat an den beiden folgenden Veranstaltungen<br />

direkt mitgewirkt.<br />

Junges und familiengerechtes Wohnen<br />

Termin: 28. April <strong>2009</strong><br />

Ort: Berlin


Die demografische Entwicklung prägt die Diskussion in den Unternehmen der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft.<br />

Es stellt sich die Frage, welche Mieterprofile die Nachfrage der Zukunft bestimmen. Mit<br />

Fachexperten wurde über Wohntrends, Mietermobilität und moderne Wohnkonzepte <strong>für</strong> junges und familiengerechtes<br />

Wohnen diskutiert.<br />

Aktuelle Politiken der EU und ihre Auswirkungen auf die Wohnungs-<br />

und Immobilienwirtschaft<br />

Termin: 11. Juni <strong>2009</strong><br />

Ort: Berlin<br />

Informiert wurde über die aktuellen Politiken der Europäischen Union, die das unternehmerische Handeln<br />

der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft sowie der <strong>für</strong> die Stadtentwicklung Verantwortlichen beeinflussen:<br />

Europäische Kohäsionspolitik 2007 bis 2013, Energie- und Klimapolitik sowie Stadtentwicklungspolitik.<br />

Gemeinsames Symposium mit der Wüstenrot Haus und Städtebau GmbH sowie der<br />

Stadt Ludwigsburg<br />

Zukunftsthemen der Stadtentwicklung und Stadterneuerung:<br />

Energieeffizienz und Wohnen im Alter<br />

Termin: 20. und 21. Oktober <strong>2009</strong><br />

Ort: Ludwigsburg<br />

SYMPOSIEN<br />

Zwei <strong>für</strong> die zukünftige Entwicklung unserer Städte und Gemeinden besonders wichtige Themen hat die<br />

zweitägige Tagung des Deutschen <strong>Verband</strong>es, der Stadt Ludwigsburg und der Wüstenrot Haus- und Städtebau<br />

GmbH aufgegriffen: „Energieeffizienz im Bestand“ und „Wohnen im Alter“. Neben integrierten Konzepten<br />

der energieeffizienten Stadt- und Bestandsentwicklung zur Verbesserung der Energiebilanz städtischer<br />

Strukturen liegt der Fokus auf den integrativen Herangehensweisen <strong>für</strong> ein energieeffizientes und<br />

kostengünstiges Wohnen im Alter. Hierzu wurden aktuelle Ansätze und Überlegungen auf Bundes-, Landesund<br />

kommunaler Ebene vorgestellt und diskutiert. So hat auch Ingrid Matthäus-Maier, Vorsitzende der Expertenkommission<br />

„Wohnen im Alter“, zusammenfassend über die Kommissionsergebnisse berichtet.<br />

39<br />

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40<br />

JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

4. Jahrestagung des Deutschen <strong>Verband</strong>es<br />

Partner:<br />

KfW Bankengruppe<br />

HEGLI Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

BSM<br />

Wohnungs- und Immobilienwirtschaft als stabiler Wirtschaftsfaktor <strong>für</strong> Deutschland<br />

Bild : Andri Peter/PIXELIO<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>Wohnungswesen</strong>,<br />

Städtebau und Raumordnung e.V.<br />

Einladung<br />

Jahrestagung <strong>2009</strong><br />

Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />

in Deutschland als stabiler Anker der<br />

Gesellschaft<br />

Donnerstag/Freitag<br />

05./06. November <strong>2009</strong><br />

in Berlin<br />

Im Auftrag des Deutschen Bundestages hat die Bundesregierung im Juni <strong>2009</strong><br />

erstmals einen Wohnungs- und Immobilienmarktbericht vorgelegt. In diesem<br />

wird gefolgert, dass die Bewältigung der Zukunftsaufgaben nur dann gelingen<br />

kann, wenn ein gemeinsames und koordiniertes Handeln von Politik, Verbänden<br />

und privaten Entscheidungsträgern erfolgt. Angesichts des Super-Wahljahrs<br />

<strong>2009</strong> fragte die Jahrestagung des Deutschen <strong>Verband</strong>es zu Beginn der<br />

neuen Legislaturperiode deshalb nach: Welchen Stellenwert sollte die Wohnungs-<br />

und Immobilienwirtschaft sowie die Stadtentwicklung auf nationaler wie<br />

auf europäischer Ebene haben? Dabei standen sowohl das Gutachten zur<br />

volkswirtschaftlichen Bedeutung der Immobilien- und Wohnungswirtschaft, als<br />

auch die Empfehlungen der drei abgeschlossenen Kommissionen zur Klimaschutzpolitik,<br />

zur Zertifizierung von Stadtteilen und zum Wohnen im Alter auf der<br />

Agenda.<br />

„Die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft ist ein stabiler Anker der Gesellschaft“, stellte Gernot Mittler,<br />

Staatsminister a.D., Präsident des Deutschen <strong>Verband</strong>es, in seiner Eröffnungsrede fest. Für die Volkswirtschaft<br />

hat die Immobilienwirtschaft als größter Wirtschaftszweig mit 707.000 Unternehmen und rund 3,8<br />

Millionen Erwerbstätigen eine herausragende Bedeutung. Ein Beispiel <strong>für</strong> die gesellschaftliche Bedeutung<br />

von Immobilien ist die Altersvorsorge: Knapp ein Drittel aller Wohneigentümer in Westdeutschland und<br />

mehr als ein Viertel in den neuen Bundesländern ist heute älter als 65 Jahre. Gleichzeitig sind Mieteinnahmen<br />

ein wichtiger Bestandteil der Alterseinkommen. Etwa<br />

Welchen Stellenwert sollte die<br />

Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />

sowie die Stadtentwicklung<br />

auf nationaler wie<br />

auf europäischer Ebene haben?<br />

ein Fünftel der selbst nutzenden Wohneigentümer verfügt<br />

über Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung. So beziehen<br />

mehr als 700.000 Mieterhaushalte, ein Großteil<br />

davon im Renten- oder rentennahen Alter, Mieteinkünfte.<br />

Daneben betonte Gernot Mittler, dass die zunehmende<br />

Binnenwanderung stärker ins Visier der Wohnungs- und<br />

Immobilienwirtschaft rücken müsse. Schließlich besteht<br />

hier eine zweiseitige Problemlage: Wie können einerseits


die ländlichen Räume attraktiv gehalten werden und wie sieht es dort<br />

mit der Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfes aus? Andererseits<br />

stellt sich <strong>für</strong> viele Städte in Wachstumsregionen schon heute die Frage<br />

nach einer ausreichenden Wohnraumversorgung. Mit dem seit einigen<br />

Jahren realisierten Wohnungsneubau ist der Bedarf nicht zu decken,<br />

und eine Trendumkehr ist bei einem Rückgang der Neubauzahlen von<br />

450.000 Wohneinheiten im Jahr 1999, über 300.000 im Jahr 2002<br />

auf 176.000 in 2008 nicht zu erkennen. Zwar sind seit 1998 die Investitionen<br />

in die Modernisierung und Sanierung der Bestände kontinuierlich<br />

gestiegen, doch ist im gleichen Zeitraum das Investitionsvolumen im<br />

Neubau um mehr als 30 Milliarden Euro gesunken. Um hier gegenzusteuern,<br />

müsse der Mietwohnungsmarkt wieder in verstärktem Maße <strong>für</strong><br />

privates Kapital attraktiv werden, betonte Mittler am Ende seiner Rede.<br />

Dass die deutsche Immobilienwirtschaft dennoch stabil, bewährt und erfolgreich sei, bestätigte der Europaabgeordnete<br />

Dr. Werner Langen aus Brüssel. Soll die Branche auch langfristig als stabiler Anker fungieren,<br />

muss sie Themen wie Klimaschutz, demografische Alterung, sozialen Ausgleich, Nachhaltigkeit<br />

und Kreditvergabe aufgreifen und mit Lösungsvorschlägen voranschreiten. Auch wenn die Immobilienwirtschaft<br />

keine Aufgabe der europäischen Politik sei, setze die EU u.a. im Bereich des Binnenmarkts und der<br />

Finanzwirtschaft einen wichtigen Rahmen.<br />

Aus wissenschaftlicher Sicht erinnerte Professor Dr. Johann Eekhoff, Staatssekretär a.D., Leiter des Instituts<br />

<strong>für</strong> Wohnungswirtschaft der Universität zu Köln an die mehrfache Funktion der Wohnungswirtschaft u.a.<br />

<strong>für</strong> die Vermögensbildung, <strong>für</strong> Wirtschaft und Beschäftigung und <strong>für</strong> soziale Ziele. In Bezug auf den Klimaschutz<br />

plädierte er <strong>für</strong> stärker marktorientierte Ansätze, wie z.B. den Handel von Emissionsrechten. Damit<br />

sei eine Verringerung des CO 2-Verbrauchs effektiver zu erreichen als über Auflagen sowie Förderung bei<br />

der energetischen Sanierung.<br />

Im Anschluss wurden während Paneldiskussionen die aktuellen Herausforderungen <strong>für</strong> die Wohnungs- und<br />

Immobilienwirtschaft mit allen Teilnehmern diskutiert und die Kommissionsergebnisse reflektiert.<br />

Im Bezug auf den Beitrag der Immobilienwirtschaft zu den Klimaschutzzielen wurde deutlich, dass im<br />

Wohngebäudebereich umfassende energetische Optimierungspotenziale vorhanden sind: Diese können<br />

nur in einem Mix an Maßnahmen und als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zwischen Eigentümern, Mietern<br />

und Staat erreicht werden. Neben notwendiger gesetzlicher Regulierung und langfristiger<br />

öffentlicher Förderung unterstrichen die Podiumsteilnehmer<br />

die große Bedeutung des Verbraucherverhaltens,<br />

das durch Information, Sensibilisierung<br />

und Schaffung von Transparenz geändert<br />

werden müsste. Darüber hinaus sollte der Blick<br />

stärker auf quartiersbezogene Ansätze gerichtet<br />

werden.<br />

Teilnehmer der Podiumsdiskussion „Klimaschutzpolitik”<br />

JAHRESTAGUNG<br />

Gernot Mittler, Staatsminister a.D.,<br />

Präsident, <strong>Deutscher</strong> <strong>Verband</strong><br />

In einem Streitgespräch um das Für und Wider<br />

der Zertifizierung von Stadtteilen wurden einer-<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

seits große Bedenken gegen die Anwendung von Zertifizierungsansätzen <strong>für</strong> die Stadtentwicklung vorgebracht.<br />

Denn angesichts der Komplexität von Stadt als „lebender Organismus“ bilde die Zertifizierung<br />

von Stadtteilen ein scheinrationales Vereinfachungssystem, das die wahre Qualität von Quartieren nicht<br />

abbilden kann, da z.B. wichtige weiche Faktoren nicht gemessen werden können. Andererseits wurden<br />

auch die Vorteile von Zertifizierungen bei der Suche nach Indikatoren und Instrumenten zur Erfolgsmessung<br />

und Qualitätssicherung erörtert. Insgesamt wurde betont, dass die weitere Arbeit am Thema Zertifizierung<br />

bzw. an der Qualitätsbewertung von Stadtteilen in einem kommunikativen Prozess erfolgen muss<br />

und die bestehenden angloamerikanischen Ansätze auf keinen Fall übertragbar sind.<br />

In der abschließenden Podiumsdiskussion zum<br />

„Wohnen im Alter“ wurde deutlich, dass sich das<br />

Thema nicht nur auf die bauliche Anpassung der<br />

Wohnungen und Gebäude beschränkt, sondern<br />

eine komplexe Zukunftsaufgabe <strong>für</strong> Politik, Wirtschaft<br />

und Gesellschaft darstellt. Um das Ziel zu<br />

erreichen, dass möglichst viele Menschen möglichst<br />

lange ein selbst bestimmtes Leben in ihren<br />

eigenen vier Wänden führen können, sind neben<br />

dem Umbau der Wohnungen auch ein altersgerechtes,<br />

barrierefreies Wohnumfeld sowie wohn- Teilnehmer der Podiumsdiskussion „Wohnen im Alter”<br />

ortnahe Versorgungs-, Sozial- und Pflegeangebote<br />

eine wichtige Voraussetzung. Um den geschätzten Investitionsbedarf <strong>für</strong> den notwendigen<br />

altersgerechten Umbau von etwa 18 Milliarden Euro zu erreichen, ist die Finanzlage der älteren Generation<br />

zu berücksichtigen und durch gezielte Förderung die Finanzierung der Maßnahmen zu unterstützen.<br />

Als besonders wichtige Gruppe sind hier die selbst nutzenden Wohnungseigentümer sowie die privaten<br />

Kleinvermieter verstärkt zu mobilisieren. In diesem Zusammenhang ist ein entscheidender Aspekt die Aufklärung,<br />

Information und Vor-Ort-Beratung, damit etwa über eine „Alterstauglichkeitsprüfung“ frühzeitig und<br />

präventiv altersgerechte Umbaumaßnahmen vorgenommen werden.<br />

Ingrid Matthäus-Maier, <strong>Deutscher</strong> <strong>Verband</strong>, und Christian Huttenloher, <strong>Deutscher</strong> <strong>Verband</strong>


PROJEKTE ZUR WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG<br />

5. Nationale und europäische Projekte zur<br />

Stadt-, Wirtschafts- und Immobilienentwicklung<br />

Der Deutsche <strong>Verband</strong> ist nicht nur Diskussionsplattform, sondern zugleich als Koordinator und Partner in<br />

Kooperationsprojekten und nationalen wie europäischen Netzwerken aktiv.<br />

5.1 FIN-URB-ACT:<br />

Das Netzwerk <strong>für</strong> den Mittelstand<br />

Gemeinsam <strong>für</strong> die städtische Wirtschaft – Partnerschaften zur Stärkung und Finanzierung lokaler<br />

Unternehmen<br />

Lokale Unternehmen gelten als das Rückgrat der städtischen Wirtschaft und haben zudem starken identitätsstiftenden<br />

Charakter. Entsprechend bemühen sich immer mehr Städte in Europa, ihren lokalen Unternehmen<br />

ein attraktives Umfeld und Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Dabei wird deutlich, dass insbesondere<br />

die kleinen und innovativen Unternehmen anfangs Schwierigkeiten haben, die von ihnen benötigten Finanzmittel<br />

zu erhalten. Die Basis <strong>für</strong> eine erfolgreiche Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen<br />

(KMU) ist daher eine starke Partnerschaft auf lokaler Ebene zwischen städtischen Behörden und privaten<br />

Schlüsselakteuren sowie lokal agierenden Kreditinstituten. Häufig sind diese Unterstützungsstrukturen aber<br />

unkoordiniert, nicht bekannt oder nicht spezifisch auf die Bedürfnisse von KMU ausgerichtet.<br />

Daher wird in FIN-URB-ACT ein besonderer Fokus auf die Einbindung der lokalen Banken gelegt, denn<br />

diese nehmen nicht allein aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung eine zentrale Position ein, sondern dienen<br />

auch als natürliche Finanzquelle <strong>für</strong> Unternehmen. Ein Tandem aus Stadt und Sparkasse gehört zum<br />

Grundprinzip des Projektes. Der Deutsche Sparkassen und Giroverband (DSGV) sowie der Europäische<br />

Sparkassenverband (ESGV) sind fest in das Projekt<br />

integriert.<br />

FIN-URB-ACT-Partnerschaft<br />

Das europäische Netzwerk FIN-URB-ACT, in dem<br />

sich zwölf Partner aus elf verschiedenen Ländern<br />

Europas zusammengefunden haben, beschäftigt<br />

sich mit eben diesem Themengebiet. Der Deutsche<br />

<strong>Verband</strong> übernimmt die Rolle des thematischen<br />

Koordinators. Die Stadt Aachen ist federführender<br />

Partner des Netzwerkes und <strong>für</strong> die<br />

Gesamtkoordination und Organisation zuständig.<br />

Vor Ort ist darüber hinaus die Sparkasse Aachen<br />

eingebunden und leistet einen wichtigen finanziellen<br />

Beitrag zur Kofinanzierung des Projektes.<br />

Die FIN-URB-ACT Partnerschaft sucht zudem die<br />

Zusammenarbeit mit den Verwaltungsbehörden<br />

43<br />

1<br />

2<br />

3<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

der EU-Strukturfonds, um durch eine effektive Verbindung zwischen lokaler und höherer staatlicher Ebene<br />

die verfügbaren finanziellen Mittel der Förderprogramme zielgerichtet an die lokalen Unternehmen weiterleiten<br />

zu können.<br />

Im Frühjahr <strong>2009</strong> fand die offizielle Auftaktveranstaltung in Aachen statt. Die Vertreter der Partnerstädte<br />

erörterten gemeinsam mit Repräsentanten der Europäischen Kommission, dem Europaparlament, nationalen<br />

und regionalen Ministerien, Kammern, lokalen Banken und Entwicklungsgesellschaften, welche Strategien<br />

und Maßnahmen notwendig sind, um aufbauend auf den vorhandenen Potentialen die städtische<br />

Wirtschaft zu stärken und den Zugang zu Finanzmitteln <strong>für</strong> KMU zu erleichtern. In einem ersten gemeinsamen<br />

Arbeitstreffen der Partner, im Juni <strong>2009</strong> in Aveiro (Portugal), wurde die Rolle der Universitäten in<br />

der städtischen Förderlandschaft diskutiert.<br />

Im Rahmen des Projektes werden nicht nur innovative Hightech Unternehmen angesprochen, sondern auch<br />

„traditionelle“ Klein- und Kleinstunternehmer der lokalen städtischen Wirtschaft. Während des zweiten Partnertreffens<br />

im Oktober <strong>2009</strong> in Linz stand das Thema Kreativwirtschaft im Mittelpunkt. Durch die Schaffung eines<br />

effektiven Netzwerkes konnte dort eine stabile Förderlandschaft <strong>für</strong> die in sich hoch heterogenen KMU der<br />

Kreativbranche etabliert werden. Im Mittelpunkt des Erfahrungsaustausches steht jedoch immer wieder die<br />

Frage nach der Rolle der Städte und ihrer koordinierenden und vermittelnden Funktion im lokalen Fördergefüge.<br />

Die Ergebnisse sowie die konkreten Maßnahmen, die im Rahmen des Projektes in den Partnerstädten umgesetzt<br />

werden, sollen auf der Abschlusskonferenz in Gliwice (Polen) im April 2011 präsentiert werden.<br />

FIN-URB-ACT<br />

EUROPEAN NETWORK<br />

Managing<br />

Authority<br />

Aachen<br />

Aveiro<br />

Gijon<br />

chamber<br />

of commerce<br />

LOCAL NETWORK<br />

FIN-URB-ACT-Akteursstruktur<br />

Rome<br />

Maribor<br />

regional<br />

authority<br />

local<br />

incubator<br />

Gliwice<br />

Reims Linz<br />

city<br />

university<br />

Galati<br />

Leipzig<br />

<strong>DV</strong> e.V.<br />

Edinburgh<br />

chamber<br />

of crafts<br />

local<br />

bank<br />

thematic<br />

expert<br />

...


PROJEKTE ZUR WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG<br />

5.2 Deutsch-Österreichisches URBAN-Netzwerk<br />

und URBACT Dissemination Point<br />

Das Deutsch-Österreichische URBAN-Netzwerk unterstützt deutsche und österreichische Städte bei der<br />

Umsetzung von integrierten städtischen Entwicklungsmaßnahmen, die aus den EU-Strukturfonds finanziert<br />

werden. Dazu organisiert das Netzwerk einen Erfahrungsaustausch und Know-how-Transfer, die inhaltliche<br />

Begleitung und fachliche Unterstützung integrierter Stadtentwicklungsmaßnahmen, die Aufbereitung<br />

von Ergebnissen, Informations- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit sowie politische<br />

Sensibilisierung – und dies aus der<br />

Perspektive eines integrierten, nachhaltigen<br />

Stadtentwicklungsansatzes.<br />

Einen deutlichen Mehrwert <strong>für</strong> alle<br />

Beteiligten erbringt hierbei insbesondere<br />

der direkte Dialog zwischen<br />

den vier Ebenen EU, Bund, Länder<br />

und Kommunen.<br />

Im Zeitraum von 1996 bis 2008 begleitete<br />

das Netzwerk erfolgreich<br />

die deutschen und österreichischen URBAN-Netzwerktagung<br />

Städte, die aus der EU-Gemeinschaftsinitiative<br />

URBAN europäische Fördermittel <strong>für</strong> integrierte Stadtentwicklungsmaßnahmen in Stadtteilen<br />

mit sozialem, wirtschaftlichem und städtebaulichem Erneuerungsbedarf erhielten. Das Netzwerk<br />

baut somit auf den mit URBAN erzielten Erfahrungen auf und verbindet diese mit den Stadtentwicklungsvorhaben<br />

der aktuellen Strukturfondsprogramme der Bundesländer.<br />

Nach dem Auslaufen der URBAN-Programme Ende 2008 und der Integration des URBAN-Ansatzes in die<br />

Regelförderung des Europäischen Fonds <strong>für</strong> Regionale Entwicklung (EFRE) wurde <strong>2009</strong> die bislang erfolgreiche<br />

Netzwerkarbeit der URBAN-Städte mit dem Deutschen <strong>Verband</strong> als Träger des Netzwerkes weitergeführt<br />

und ausgeweitet. Die Aufnahme aller ca. 150 EFRE-Städte in ein neues Netzwerk war weder organisatorisch<br />

möglich noch inhaltlich Ziel führend. Stellvertretend <strong>für</strong> die einzelnen Bundesländer nehmen<br />

deshalb besonders interessierte Städte als Mitglieder im Netzwerk teil. Ende <strong>2009</strong> zählte das Deutsch-<br />

Österreichische URBAN-Netzwerk zwölf Städte als Mitglieder. Im nächsten Jahr wird eine Erweiterung auf<br />

15 bis 18 Mitglieder erwartet.<br />

Finanziert wird das Netzwerk über Mitgliedsbeiträge und eine finanzielle Unterstützung des Deutschen<br />

Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). Ohne das bedeutende Engagement des DSGV wäre die Netzwerkarbeit<br />

in dieser Intensität nicht möglich gewesen. Den Mitinitiatoren und Förderern des Netzwerks<br />

sei <strong>für</strong> die gute Zusammenarbeit herzlich gedankt.<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> wurden insgesamt zwei Netzwerktagungen organisiert:<br />

45. URBAN-Netzwerktagung am 23./24. März <strong>2009</strong> in Leipzig: „Neuer Rahmen <strong>für</strong> integrierte Stadtentwicklung;<br />

Konjunkturprogramme, EFRE und ESF und deren Kombination vor Ort“<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

46. URBAN-Netzwerktagung am 17./18. September <strong>2009</strong> in Duisburg: „Verstetigung und Evaluierung<br />

integrierter Stadtentwicklung im Rahmen der EU-Kohäsionspolitik“<br />

Auf der Tagung in Duisburg wurde angeregt, einen Arbeitskreis zum Thema Evaluierung zu initiieren. Dieses<br />

Themenfeld ist insbesondere im Hinblick auf die zielgerichtete Bewertung der Stadtentwicklung innerhalb<br />

der EFRE-Programme sowie als Argumentationshilfe <strong>für</strong> die Weiterführung der städtischen Dimension<br />

in der zukünftigen Förderperiode ab 2014 von großer Bedeutung. Die erste Sitzung des Arbeitskreises<br />

fand am 09. Dezember <strong>2009</strong> in Berlin statt; eine weitere im Frühjahr 2010.<br />

Ausbau des europäischen Erfahrungsaustausches<br />

Das Deutsch-Österreichische URBAN-Netzwerk hatte bereits in der vergangenen Förderperiode eine wichtige<br />

Schnittstellenfunktion zum europäischen Erfahrungsaustausch wahrgenommen, die nun noch weiter ausgebaut<br />

werden konnte. So verbreitet das Netzwerk Anfragen von ausländischen Städten und Regionen<br />

<strong>für</strong> europäische Netzwerk- und Kooperationsprojekte, hilft deutschen Antragstellern bei der Suche nach<br />

ausländischen Partnern und informiert über Aktivitäten und Ergebnisse der Programme und Projekte.<br />

Schließlich hat sich der Deutsche <strong>Verband</strong> im Jahr <strong>2009</strong> mit Unterstützung der Österreichischen Raumordnungskonferenz<br />

(ÖROK) erfolgreich <strong>für</strong> den ‘National Dissemination Point’ (nationale Verbreitungsstelle)<br />

von URBACT <strong>für</strong> Deutschland und Österreich beworben. Mit URBACT fördert die EU europäische Netzwerke<br />

und Arbeitsgruppen zur integrierten Stadtentwicklung. Durch den ‘National Dissemination Point’ sollen<br />

einerseits die Ergebnisse des URBACT-Programmes auf nationaler Ebene besser zugänglich gemacht<br />

und an eine weite Fachöffentlichkeit verbreitet werden. Auf der anderen Seite sollen wiederum Informationen<br />

zur nationalen Stadtentwicklung in das URBACT II-Programm hineingetragen werden.<br />

Monatlicher<br />

URBACT-Newsletter<br />

Informationen zu<br />

URBACT<br />

URBACT-Struktur<br />

URBACT National<br />

Dissemination Point<br />

Akteure der Stadtentwicklung<br />

Bundes- und Landesministerien, Städte, Vertreter der Immobilienund<br />

Wohnungswirtschaft, Sparkassen, Universitäten und<br />

Forschungsinstitute, kommunale Spitzenverbände, Abgeordnete,<br />

Stadträte und sonstige Stadtentwicklungsakteure...<br />

Analysen und<br />

Dokumente zur<br />

Stadtentwicklungspolitik<br />

Gesetzliche<br />

Änderungen<br />

Good Practices


PROJEKTE ZUR WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG<br />

5.3 Fortführung des Deutschen Seminars <strong>für</strong> Städtebau und Wirtschaft (DSSW)<br />

als DSSW-Plattform<br />

Die neu gegründete DSSW-Plattform soll in der Tradition des früheren Deutschen<br />

Seminars <strong>für</strong> Städtebau und Wirtschaft (DSSW), das zwischen 1994 und<br />

2008, finanziert durch das Bundesministerium <strong>für</strong> Wirtschaft und Technologie,<br />

die wirtschaftliche und städtebauliche Revitalisierung ostdeutscher Innenstädte<br />

voran brachte, ihren Fokus auf die Innenstadt als besonderen Wirtschaftsstandort<br />

richten. Die DSSW-Plattform in der Gesellschaft des Deutschen <strong>Verband</strong>es<br />

<strong>für</strong> <strong>Wohnungswesen</strong>, Städtebau und Raumordnung mbH (<strong>DV</strong>-GmbH) erweitert<br />

ihren Aktionsradius jetzt auf Gesamtdeutschland.<br />

Denn die Stärkung der Innenstädte nicht nur in den Metropolen, sondern auch in Mittel- und Kleinstädten<br />

des ländlichen Raumes ist nach wie vor ein Thema größter Wichtigkeit. Angesichts immer neuer gesellschaftlicher<br />

Herausforderungen und der angespannten wirtschaftlichen und finanziellen Lage bedarf es flexibler,<br />

auf den individuellen Bedarf der Stadt abgestimmter Handlungskonzepte.<br />

Aus diesem Grunde hat die <strong>DV</strong>-GmbH ein Konzept entwickelt, um das DSSW auf privatwirtschaftlicher<br />

Basis fortzuführen. Mittlerweile wird die DSSW-Plattform als enges Netzwerk von sieben Partnern getragen:<br />

<strong>Deutscher</strong> Städtetag, <strong>Deutscher</strong> Städte- und Gemeindebund e.V., DSK (Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG), HDE (Handelsverband Deutschland), Wüstenrot Haus- und Städtebau<br />

GmbH mit der Gesellschaft <strong>für</strong> Markt- und Absatzforschung mbH sowie Büro Stadt + Handel.<br />

Die DSSW-Plattform versteht<br />

sich als interaktives Diskussionsforum<br />

und Netzwerk <strong>für</strong><br />

innovative Ansätze zur Erhaltung<br />

und Stärkung lebendiger<br />

Städte. Dabei baut sie in<br />

ihrer Arbeit auf den Erfahrungen<br />

des früheren DSSW auf<br />

und entwickelt diese weiter.<br />

Als Kompetenzzentrum <strong>für</strong><br />

Wissenstransfer, Erfahrungsaustausch<br />

und die Durchführung<br />

von Fachveranstaltungen<br />

und Projekten bietet<br />

sie ihre Dienste an und nutzt<br />

dabei die gesammelten Erfahrungen<br />

aller Partner. Die<br />

DSSW-Plattform unterstützt DSSW-Plattform, www.dssw.de<br />

die Entwicklung und Antragstellung<br />

von Projekten, die den verschiedenen Herausforderungen lebendiger Innenstädte begegnen und<br />

ihrer Erhaltung und Förderung dienen.<br />

47<br />

1<br />

2<br />

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48<br />

JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

Zudem bietet die DSSW-Plattform verschiedene Instrumente an, die den Kommunen und der Wirtschaft<br />

helfen, die Innenstadt zielgerechter zu entwickeln: DSSW-Leerstands- und Baulückenmanagement, Erhebungsraster,<br />

Standortnavigator und Qualitätsbarometer. Diese Dienstleistungen werden in Kooperation mit<br />

erfahrenen Büros entwickelt und sollen Kommunen, Stadtplanern und Wirtschaft helfen, Innenstädte und<br />

Stadtteilzentren zu stärken und ökonomisch aufzuwerten. Darüber hinaus offeriert die DSSW-Plattform Materialien<br />

und Arbeitshilfen zum<br />

Die DSSW-Plattform ist Ansprechpartner<br />

<strong>für</strong> öffentliche und private Akteure, die<br />

wichtige Themen <strong>für</strong> Innenstädte oder<br />

Stadteilzentren betreffen.<br />

Download, vertreibt Publikationen<br />

zum Thema Innenstadt und informiert<br />

über aktuelle und abgeschlossene<br />

Projekte in Deutschland<br />

und Europa.<br />

Die DSSW-Plattform ist somit Ansprechpartner<br />

<strong>für</strong> öffentliche und<br />

private Akteure zu wichtigen Themen,<br />

die Innenstädte oder Stadteilzentren unabhängig von der jeweiligen Einwohnerzahl betreffen. Insbesondere<br />

der Einzelhandel einschließlich Warenhäuser und Einkaufszentren, City- und/oder Geschäftsstraßenmanagement,<br />

Wochenmärkte und generell Standortentwicklung stehen dabei im Mittelpunkt.


PROJEKTE ZUR RAUMENTWICKLUNG<br />

6. Projekte zur nationalen und europäischen<br />

Raumentwicklung<br />

Seit Mitte der 1990er Jahre engagiert sich der Deutsche <strong>Verband</strong> u.a. im INTERREG-Programm als Partner<br />

und Mittler in Projekten zur transnationalen Zusammenarbeit. Er bindet Projektergebnisse in einen strategischen<br />

Kontext ein und identifiziert damit gleichzeitig Themenfelder künftiger Förderung. Im folgenden<br />

Kapitel werden ausgewählte Projekte und deren Zielstellung zusammengefasst.<br />

6.1. Begleitung ausgesuchter INTERREG IV B-Projekte<br />

im Rahmen des Bundesprogramms<br />

„Transnationale Zusammenarbeit“<br />

Klimawandel, Globalisierung, europäische Erweiterung und Integration zeigen, dass allein nationale<br />

Lösungsansätze an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit stoßen. Immer häufiger überschreiten Herausforderungen<br />

der Raumentwicklung Verwaltungsgrenzen und fordern einen problemorientierten räumlichen Zuschnitt<br />

von Handlungsansätzen. Nur so können Synergien bestmöglich ausgeschöpft, Know-how ideal<br />

eingebunden und politische Maßnahmen verbessert werden – kurzum territoriale Ansätze sind gefragt.<br />

Europäische Programme, die diese territorialen Ansätze unterstützten und umsetzen, werden v.a. im Rahmen<br />

der Kohäsionspolitik der EU verwirklicht. Die Kooperation wird durch den Europäischen Fonds <strong>für</strong> Regionale<br />

Entwicklung (EFRE) gefördert und zwar unter dem Ziel Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

(besser bekannt als INTERREG). Im Rahmen der spezifischen transnationalen Raumentwicklungszusammenarbeit<br />

werden aktuell 13 Programmräume unterschieden, in denen jeweils spezielle Förderziele verfolgt<br />

werden. Deutschland ist in fünf dieser Räume vertreten: Alpenraum, Ostseeraum, Zentraleuropa, Nordwesteuropa,<br />

Nordseeraum. Dabei werden Projekte in vier übergeordneten Themenkomplexen gefördert:<br />

Innovation und Wirtschaftsentwicklung;<br />

Umwelt, Ressourcenschonung, Klimawandel und Risikovorsorge;<br />

Erreichbarkeit und Anbindung;<br />

Integrierte Stadt- und Regionalentwicklung.<br />

Das BMVBS unterstützt mit nationalen Mitteln aus dem Bundesprogramm „Transnationale Zusammenarbeit“<br />

zudem ausgewählte INTERREG-Projekte mit thematischen und räumlichen Schwerpunkten von besonderem<br />

Bundesinteresse. Ziel ist die Einbindung der Projekte in einen übergreifenden strategischen und politischen<br />

Rahmen. Durch das Bundesprogramm wurden bzw. werden Projekte kofinanziert, die auf verbesserte wirtschaftliche<br />

Chancen ostdeutscher Standorte und die Stärkung der Europakompetenz abzielen, wettbewerbs-<br />

und innovationsorientiert sind sowie Möglichkeiten zur Vorbereitung von Investitionen schaffen.<br />

Aus deutscher Sicht ist das Bundesprogramm „Transnationale Zusammenarbeit“ ein Erfolg mit bedeutenden<br />

Hebeleffekten. In allen Kooperationsräumen wurden in den letzten Jahren Projekte auf den Weg gebracht,<br />

die – trotz eines relativ geringen finanziellen Umfangs – erhebliche Integrationswirkungen und eine<br />

hohe wirtschaftliche, politische sowie gesellschaftliche Bedeutung <strong>für</strong> Europa aufzeigen.<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

Die Projekte des Bundesprogramms leisten einen Beitrag zur Umsetzung der „Territorialen Agenda der EU”<br />

und der „Leipzig Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt“. Indem die Projekte auf diese europäischen<br />

Grundsatzdokumente ausgerichtet sind und nationale Interessen berücksichtigen, können die Interessen<br />

von Bund und Ländern gegenüber der Europäischen Kommission durch den Deutschen <strong>Verband</strong> vertreten<br />

werden. Damit wird der Deutsche <strong>Verband</strong> seiner Rolle als Ansprechpartner und Mittler im Bereich<br />

der europäischen Stadt- und Raumentwicklung gerecht. Im Auftrag des BMVBS unterstützt er die durch das<br />

Bundesprogramm „Transnationale Zusammenarbeit“ kofinanzierten Projekte. Er sammelt Sachstand und<br />

Ergebnisse der vielfältigen Projekte und macht sie in gebündelter Form einer breiten politischen und Fachöffentlichkeit<br />

zugänglich – dem Deutschen Bundestag, den Ländern und Gemeinden, dem EU-Parlament,<br />

der Europäischen Kommission, Planern, Architekten etc..<br />

Themen, die im Kontext des territorialen Zusammenhalts auf nationaler und europäischer Ebene immer stärker<br />

an Bedeutung gewinnen, sind die Verbesserung der Energieeffizienz, insbesondere im Bereich von Gebäuden<br />

und Stadtstrukturen, die Anpassung an die Folgen des Klimawandels, der Umgang mit dem demografischen<br />

Wandel, die Bewahrung und In-Wertsetzung des baukulturellen Erbes historischer Klein- und<br />

Mittelstädte, die Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und Privatwirtschaft zur Entwicklung unserer<br />

Städte und Regionen sowie die Entwicklung leistungsfähiger und abgestimmter Verkehrsverbindungen und<br />

Entwicklungskorridore. Deren Umsetzung in ausgewählten Projekten ist im Folgenden beschrieben.<br />

Energieeffizienz im Städtebau und <strong>Wohnungswesen</strong><br />

Urb.Energy: integrierte, energieeffiziente Stadtentwicklung<br />

Die nachhaltige, energetische Anpassung städtischer Gebäude und Infrastrukturen<br />

ist eine zentrale Zukunftsaufgabe, um die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit<br />

unserer Städte langfristig zu sichern. Der Wohnungsbestand zeichnet<br />

sich, insbesondere in den mittel- und osteuropäischen Staaten, noch immer<br />

durch einen enormen energetischen Sanierungsbedarf aus. Auf der anderen<br />

Seite kann die Verbesserung der Energieeffizienz im Gebäudebestand einen<br />

wichtigen Beitrag dazu leisten, dass die Umsetzung der europäischen Klimaund<br />

Energieziele bis zum Jahr 2020 Realität wird.<br />

Das Projekt Urb.Energy beschäftigt sich mit der Entwicklung von integrierten Ansätzen <strong>für</strong> die energetische<br />

Aufwertung von Quartieren. Zu den drei Themenfeldern Integrierte Stadtentwicklung, Energieeffizienz<br />

im Gebäudebestand und Modernisierung der Versorgungsinfrastruktur sowie zu innovativen<br />

Finanzierungskonzepten erarbeiten 15 Projektpartner aus sechs Ländern der Ostseeregion umsetzungsorientiertes<br />

Know-how und Handlungsempfehlungen. Der Deutsche <strong>Verband</strong> ist Lead Petner und damit federführend<br />

im Projekt.<br />

Im Ergebnis werden sechs Konzepte <strong>für</strong> die Entwicklung von Beispielquartieren in den verschiedenen Partnerländern<br />

entwickelt und vor Ort umgesetzt. Die in der Praxis gewonnenen Erkenntnisse werden evaluiert<br />

und fließen im Sinne von übertragbaren Lösungsansätzen in die Erarbeitung von themenbezogenen<br />

Handbüchern ein. Als zentrales politisches Ergebnis wird ein gemeinsames Papier mit Handlungsempfehlungen<br />

<strong>für</strong> die verschiedenen Ebenen der Politik erarbeitet, welches während der Urb.Energy-Abschlusskonferenz<br />

im Dezember 2011 verabschiedet wird.


PROJEKTE ZUR RAUMENTWICKLUNG<br />

Nachdem in der ersten Hälfte des Jahres <strong>2009</strong> hauptsächlich Arbeitsstrukturen gefestigt worden sind,<br />

standen die Analyse allgemeiner Rahmenbedingungen, vorhandene Finanzierungsmöglichkeiten sowie<br />

die Ausgangssituation in den teilnehmenden Beispielquartieren im Fokus des zweiten Halbjahres. Aktuelle<br />

Entwicklungen sind auf der Internetseite des Projektes verfügbar.<br />

Mit der Halbzeitkonferenz im Juni 2010 wurde mit der gemeinschaftlichen Aufarbeitung der Erfahrungen<br />

der Projektpartnern hinsichtlich Schlüsselfaktoren <strong>für</strong> eine energetische Aufwertung von Quartieren begonnen.<br />

Longlife – Energieeffizienz von Neubauten<br />

Mit dem Anspruch der Nachhaltigkeit beim Bau moderner Wohngebäude werden veränderte<br />

bauliche Konzepte benötigt, die <strong>für</strong> eine neue Form der Baukultur stehen. Dabei rücken<br />

in der Planung die Aspekte der Energieeffizienz, Ressourcenschonung, sowie der ökologischen,<br />

sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt. Diese Faktoren sind nicht nur in Hinblick<br />

auf Umweltbelange von größter Bedeutung, sondern erbringen in langfristiger Sicht unter Betrachtung<br />

des Lebenszykluses eines Gebäudes auch <strong>für</strong> Investoren einen hohen Nutzen: Nachhaltig zu bauen<br />

erfordert höhere Investitionskosten, die sich jedoch im Lebenszyklus amortisieren. Im Projekt Longlife wird<br />

mit der Methode der integrierten Planung die optimale Wirkung aller Bauteile im Lebenszyklus angestrebt.<br />

Im Ergebnis werden Planungs-, Baugenehmigungs- und Ausschreibungsunterlagen <strong>für</strong> ein Wohngebäude<br />

als Prototyp verfügbar sein. Die <strong>DV</strong>-GmbH unterstützt die Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen des Bundesprogramms.<br />

Public Energy Alternatives (PEA) 6) – öffentliche Energiealternativen<br />

In den vergangenen Jahren sind die Preise <strong>für</strong> die Erzeugung und Verteilung von Energie aus fossilen Energieträgern<br />

stetig gestiegen. Die damit verbundenen höheren Kosten <strong>für</strong> die Versorgung öffentlicher Einrichtungen<br />

mit Energie haben eine direkte Auswirkung auf die öffentlichen Haushalte von Städten und Regionen.<br />

Gleichzeitig bieten sich vor allem <strong>für</strong> ländliche Regionen neue Möglichkeiten, durch vermehrte Nutzung<br />

von alternativen Energieformen, Impulse <strong>für</strong> eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung zu setzen.<br />

Das Projekt PEA greift diese Tendenzen auf und entwickelt zum einem Strategien <strong>für</strong> eine konsequente<br />

Umsetzung von Energieeinsparpotenzialen in Regionen und zum anderen <strong>für</strong> die Nutzung von regenerativen<br />

und regionalen Energiequellen. An dem Projekt sind 21 Partnerorganisationen aus sechs Ostseeanrainerstaaten<br />

beteiligt. Der Deutsche <strong>Verband</strong> ist Partner, unterstützt die Öffentlichkeitsarbeit und damit<br />

den fachlichen Austausch zum Thema Energie in die Region. Ziel von PEA ist es, bereits vorhandene Ansätze<br />

<strong>für</strong> einen nachhaltigen Umgang sowie regionale Produktion von Energie zu sammeln und die Erfahrungen<br />

bei der praktischen Umsetzung <strong>für</strong> andere Regionen nutzbar zu machen. Hier<strong>für</strong> werden <strong>für</strong> sechs<br />

Regionen in Deutschland, Polen, Litauen, Lettland, Estland und Finnland Energiestrategien erarbeitet. Die<br />

Projekterfahrungen fließen direkt in Trainingsmodule sowie eine internetbasierte Datenbank und das „Bal-<br />

6) PEA erhält keine Förderung aus dem Bundesprogramm „Transnationale Zusammenarbeit“, ordnet sich aber<br />

als INTERREG-Projekt thematisch in die hier vorgestellten Themenfelder ein.<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

tic Energy Compendium“ ein. Während Longlife also auf der Ebene von Einzelgebäuden und Urb.Energy<br />

auf Quartiersebene arbeiten, wird PEA regionale Energiekonzepte entwickeln.<br />

Innovative Instrumente der Stadt- und Regionalentwicklung<br />

MANDIE – Management von Stadtteilzentren in Nord-West-Europa<br />

Stadtteilzentren dienen als Nahversorgungszentren, verfügen über hohe Identifikationspotenziale <strong>für</strong> die<br />

lokale Bevölkerung und sind wichtig <strong>für</strong> den lokalen Arbeitsmarkt. Dennoch verzeichnen sie oftmals und<br />

im Gegensatz zu den häufig wieder boomenden Cities sowie wenig integrierten großflächigen Einzelhandelsansiedlungen<br />

eine wirtschaftlich rückläufige Entwicklung. Die Folge sind Kaufkraftverluste,<br />

Leerstand, Monotonie und Verödung. Die Existenz kleinerer und mittelständischer Unternehmen in den<br />

Stadtteilzentren ist gefährdet. Das Projekt MANDIE hat zum Ziel, die Attraktivität und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Stadtteilzentren in den Städten Nordwesteuropas zu stärken. Exemplarisch werden<br />

Lösungsansätze entwickelt, die den sich selbst verstärkenden<br />

„Trading-Down-Effekt“ durchbrechen.<br />

Unter wissenschaftlicher Begleitung wird ein Jobprofil<br />

<strong>für</strong> Stadtteilmanager erarbeitet und in<br />

einem interdisziplinären Studienmodul <strong>für</strong> Wirtschafts-,<br />

Planungs- und Verwaltungswissenschaften<br />

fest in der universitären Ausbildung verankert.<br />

Die 11 Projektpartner stammen aus Deutschland,<br />

den Niederlanden, Großbritannien und Belgien.<br />

Der Deutsche <strong>Verband</strong> ist als Partner <strong>für</strong> die Kom-<br />

Schaufenstergestaltung leer stehender Ladengeschäfte munikations- und Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen<br />

des Bundesprogramms „Transnationale Zusammenarbeit“<br />

sowie die Durchführung eines transnationalen Workshops in Brüssel zuständig. Die <strong>DV</strong>-GmbH<br />

übernimmt das Projekt- und Finanzmanagement.<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> fanden mehrere Vor-Ort-Termine statt, die ergänzt wurden durch Gespräche und Workshops<br />

mit Betroffenen sowie Verwaltungen als auch durch Pressetermine, um die europäische Bandbreite<br />

der Veränderung von Stadtteilzentren zu reflektieren.<br />

Entsprechend differieren die Probleme in teilnehmenden<br />

Städten wie Antwerpen oder Eindhoven,<br />

Bury im Umland Manchesters, Frankfurt oder<br />

Stuttgart. Die Herausforderungen sowohl <strong>für</strong> die belgische<br />

Kleinstadt Dour bei Mons, in ihrer Funktion<br />

stark beeinträchtigt durch großflächigen Einzelhandel<br />

auf der „Grünen Wiese“, wie auch <strong>für</strong> den<br />

Hagener Stadtteil Wehringhausen, der trotz innerstädtischer<br />

Lage mit starkem Verkehr, Bevölkerungsrückgang<br />

und sozialen Problemen kämpft, wurden<br />

bei jeweiligen Ortsbegehungen besonders deutlich. Pilotstadtteil Bredabaan, Antwerpen


PROJEKTE ZUR RAUMENTWICKLUNG<br />

2010 und 2011 fokussiert sich das Projekt auf das Verstehen der Ursachen derartiger Prozesse, auf das<br />

gemeinsame Erarbeiten von übertragbaren Lösungsansätzen mit internationalem Know-how, auf den Erfahrungsaustausch<br />

mit Experten außerhalb des Netzwerkes sowie auf die weitere Umsetzung von Ausbildungsmodulen,<br />

damit eine professionelle, qualifizierte und umsichtige Sichtweise sichergestellt wird.<br />

ACT4PPP – Transnational Action for Public Private Partnership<br />

In Zeiten schrumpfender öffentlicher Haushalte sehen viele Kommunen in Public Private<br />

Partnerships (PPP) die Möglichkeit, städtische Aufgaben effizienter zu gestalten,<br />

<strong>für</strong>chten jedoch Übervorteilungen seitens der Privaten oder Mehrkosten durch langfristige Haushaltsbelastungen.<br />

ACT4PPP setzt hier an und erarbeitet Strategien, PPP zielgerichtet und je nach nationalen, regionalen und<br />

lokalen Kontexten passgenau anwenden zu können, um eine nachhaltige, wettbewerbsfähige Stadt- und<br />

Regionalentwicklung zu gewährleisten. Entsprechend gilt es, die öffentlichen Akteure, die noch Unsicherheiten<br />

im Umgang mit PPP zeigen, zu stärken und eine ‘Partnerschaft auf Augenhöhe’ zu erreichen. Auf<br />

öffentlicher Seite müssen vermehrt Wissen und Erfahrungen im Umgang mit PPP generiert und verstetigt<br />

werden. Bestehende Strukturen und Abläufe gilt es zu optimieren, um so insgesamt die Rahmenbedingungen<br />

<strong>für</strong> die PPP-Nutzung zu verbessern. Da<strong>für</strong> wird ACT4PPP lokale Pilotprojekte umsetzen, Handlungsleitfäden<br />

sowie ein PPP-Trainingsmodul entwickeln und Akteure und Strukturen in einem Kompetenznetzwerk<br />

zusammenbringen. Der Deutsche <strong>Verband</strong> ist <strong>für</strong> die thematische Koordination verantwortlich.<br />

Bislang wurden bereits wesentliche Kommunikationsinstrumente <strong>für</strong> das Projekt sowie ein Grundlagenpapier,<br />

in dem Ziele und Methoden des Projektes vorgestellt werden, lokale Pilotaktionen und das PPP-Rahmenpapier,<br />

in dem die unterschiedlichen internationalen Rechtsmodelle <strong>für</strong> PPP-Projekte dargestellt sind,<br />

erarbeitet.<br />

Offizieller Projektstart war im März <strong>2009</strong>. Dieser wurde neben der internen thematischen Arbeit genutzt,<br />

um im ersten öffentlichen PPP-Forum das Projektziel einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen und in gemeinsamer<br />

Diskussion mit Vertretern der Europäischen Kommission, nationalen und regionalen Ministerien, der<br />

Wirtschaft und Forschungseinrichtungen erste aktuelle Themenstellungen zu erörtern. Das erste Projektpartnertreffen<br />

fand im September <strong>2009</strong> in Sopot statt.<br />

Creative Cities<br />

Die Kreativwirtschaft bietet Städten hohe, aber oft unerkannte Potenziale zur Schaffung von Arbeitsplätzen<br />

und Gewinnung von Investoren. Dem stehen jedoch ebenso große Herausforderungen <strong>für</strong> die Akteure der<br />

Kreativwirtschaft gegenüber: geringe Kapitalausstattung, unzureichende Vernetzung sowie geringe externe<br />

Sichtbarkeit. Das Projekt Creative Cities fördert daher die Nutzung dieser unerschlossenen Potenziale. Der<br />

Deutsche <strong>Verband</strong> unterstützt die Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Hauptziel des Projektes ist die Schaffung eines transnationalen Netzwerkes und Aktionsplanes kreativwirtschaftlicher<br />

Branchen bzw. Cluster der beteiligten mitteleuropäischen Städte. Um die Rahmenbedingun-<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

gen <strong>für</strong> die Kreativwirtschaft zu verbessern, werden unternehmerische Fähigkeiten und die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Akteure gestärkt sowie der Austausch von Know-how und die Entwicklung geeigneter Förderinstrumente<br />

gefördert. Zudem soll durch Stärkung von Clustern sowie durch transnationale Vernetzung<br />

und Vermarktung nach außen hin die Wahrnehmung der Kreativwirtschaft verbessert werden.<br />

Regionalentwicklung durch innovative Verkehrsprojekte<br />

Regionalentwicklung zwischen Skandinavien und der Adria: Die Projekte SoNorA, Scandria<br />

und TRANSITECTS<br />

Die Region zwischen Skandinavien und der Adria, entlang der Grenze zwischen den alten und neuen EU-<br />

Mitgliedstaaten, ist eine entscheidende Integrationszone in einer erweiterten Europäischen Union. Trotz<br />

ihrer Vielzahl an Hauptstädten und Agglomerationsräumen, steigender Verkehrs- und Güteraufkommen und<br />

einer wachsenden Anzahl wirtschaftlicher Kooperationen bleiben dennoch große Potenziale <strong>für</strong> ihre Entwicklung<br />

ungenutzt. Für die Schaffung eines grenzüberschreitenden Wirtschaftsraumes mit jeweils regionalem<br />

Nutzen sind noch erhebliche Anstrengungen erforderlich – in Bezug auf Infrastruktur und Vernetzung,<br />

aber auch im Hinblick auf multimodale Mobilitätsdienstleistungen <strong>für</strong> Personen und Güter. In<br />

Anbetracht der Tatsache, dass die Verkehrsbelastung auf der Straße rasant und stetig wächst, sind gerade<br />

in Engpasssituationen des Verkehrsnetzes – z.B. auf den wenigen Transitstrecken durch die Alpen –<br />

alternative Verkehrsträger und intelligente Lösungen gefragt. Vor diesem Hintergrund wurden die drei Projekte<br />

SoNorA, Scandria und TRANSITECTS genehmigt, an denen der Deutsche <strong>Verband</strong> beteiligt ist.<br />

SoNorA<br />

SoNorA (South-North-Axis) nimmt vor allem die defizitären Nord-Süd-Verbindungen und<br />

intermodalen Vernetzungen des mitteleuropäischen Raumes in den Blick. Das Projekt gibt<br />

Empfehlungen <strong>für</strong> die Weiterentwicklung der europäischen Nord-Süd-Verkehrsnetze mit<br />

dem Ziel, dass mitteleuropäische Agglomerationsräume optimaler an- und eingebunden,<br />

ökonomische Entwicklungen infrastrukturell gestützt werden und ihre Ausstrahlungswirkung entfalten können.<br />

Am Projekt SoNorA sind 25 Partner aus sechs Ländern des mitteleuropäischen Raumes beteiligt.<br />

Hauptaufgabe des Deutschen <strong>Verband</strong>es ist der Aufbau einer ‘Transnationalen Kooperationsplattform’, die<br />

den dauerhaften Dialog zwischen Akteuren aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft, Wissenschaft<br />

und Forschung aus allen beteiligten Staaten fördert. Vorhandenes Know-how soll mobilisiert werden,<br />

damit ein einheitliches Grundverständnis über<br />

die Wirtschaftspotenziale und -bedarfe erreicht wird<br />

und Projektergebnisse weiter qualifiziert werden<br />

können. Hierzu gehört auch eine fortlaufende Evaluation<br />

durch ein internationales Netzwerk von Universitäten.<br />

Die Einbindung von Akteuren ausgewählter<br />

Wirtschaftsbranchen trägt dazu bei, dass der<br />

Aufbau neuer Logistikkompetenzzentren und die Entwicklung<br />

von Pilotprojekten und Fallstudien nachfrageorientiert<br />

umgesetzt werden können.


PROJEKTE ZUR RAUMENTWICKLUNG<br />

Nachdem im Jahr <strong>2009</strong> Rahmenbedingungen analysiert wurden, stehen <strong>für</strong> den Deutschen <strong>Verband</strong> im<br />

zweiten Jahr der Projektpartnerschaft insbesondere Aktivitäten im Bereich des sogenannten „Stakeholderdialogs“<br />

an. Der ökonomische Wert neuer Verkehrsverbindungen auf regionaler Ebene soll in vier Workshops<br />

mit relevanten Marktakteuren diskutiert werden. Zusammenhänge zwischen Wirtschaftsbranchen,<br />

Verkehr, Logistik und Kooperation werden auf einer abschließenden Konferenz Anfang 2011 erneut thematisiert.<br />

In diesem Zusammenhang wird auch ein Ausblick auf potenzielle Wachstumsfelder und erforderliche<br />

Interventionen <strong>für</strong> die Gesamtregion erarbeitet.<br />

Scandria<br />

Im Projekt Scandria (Scandinavian-Adriatic Corridor for Growth and Innovation) liegt der räumliche<br />

Schwerpunkt auf dem nördlichen Bereich des Skandinavien-Adria-Korridors: Von Oslo/Stockholm über die<br />

Öresundregion und Mecklenburg-Vorpommern bis nach Berlin/Brandenburg. Diese Region nördlich und<br />

südlich der Ostsee weist in Bezug auf intermodale Knotenpunkte sowie das Straßen- und Schienennetz zahlreiche<br />

Engpässe auf. Sie behindern den schnellen Transport von Gütern und Personen in Nord-Süd-Richtung<br />

und hemmen damit die Wirtschaftsentwicklung der großräumigen Grenzregion. Das Projekt Scandria<br />

setzt auf Maßnahmen zur Verbesserung von Infrastrukturen, umweltfreundliche Produktinnovationen in Verkehr<br />

und Logistik, auf Wirtschaftskooperationen sowie den Wissenstransfer in der Region. Es sollen intelligente<br />

und effiziente Alternativen zu bestehenden, häufig überlasteten Strecken angeboten werden, die<br />

darüber hinaus – bei optimalen Logistikangeboten – Transportwege deutlich verkürzen. So sollen die<br />

Wettbewerbsfähigkeit der Region sowie der Zugang zu ihren Wirtschaftszentren verbessert und die Verbindungen<br />

nach Süden beschleunigt werden.<br />

Der offizielle Projektauftakt fand im September <strong>2009</strong> in Potsdam statt. Im Projekt Scandria haben sich 19<br />

Partner aus fünf Ostseeanrainerstaaten zusammengeschlossen. Der Deutsche <strong>Verband</strong> ist als Projektpartner<br />

insbesondere in den politischen Dialog über den Skandinavien-Adria-Korridor involviert. Weiterhin<br />

stellt die Entwicklung und Aktivierung von transnationalen Wirtschaftskooperationen einen wichtigen Arbeitsbereich<br />

dar. Daneben werden Analysen und Studien zur Korridorqualität erstellt.<br />

TRANSITECTS<br />

Das weniger strategisch, da<strong>für</strong> eher technisch ausgerichtete Projekt TRANSITECTS (Transnational Transport<br />

Architects) wird im Alpenraum umgesetzt, der als Flaschenhals europäischer Verkehrskorridore und insbesondere<br />

auch des benannten Nord-Süd-Korridors von Skandinavien bis zur Adria wirkt. Das Projekt beschäftigt<br />

sich mit innovativen intermodalen Logistiklösungen, die vor dem Hintergrund der erwarteten Zunahme<br />

des Güterverkehrs im Transitraum Alpen Alternativen zur Straße aufzeigen können. Der Schwerpunkt des<br />

TRANSITECTS-Projektes liegt auf der Attraktivitätssteigerung der Schiene <strong>für</strong> den Güterverkehr. Es soll beispielhaft<br />

gezeigt werden, wie öffentliche Einrichtungen zur Entwicklung innovativer, qualitativ hochwertiger<br />

Dienstleistungen rund um den Schienengüterverkehr beitragen können.<br />

Projektstart war Mitte September <strong>2009</strong> in Prien am Chiemsee. Im Projekt kooperieren 16 Partner aus den<br />

vier Alpenländern Deutschland, Italien, Österreich und Slowenien. Der Deutsche <strong>Verband</strong> ist Lead Partner<br />

und darüber hinaus im Wesentlichen zuständig <strong>für</strong> die Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

© Matthias Wagner<br />

Kombinierter Verkehr<br />

ViaRegiaPlus – West-Ost-Vernetzung<br />

synergetische Verknüpfung mit weiteren Projekten.<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> wurde eine Strategie <strong>für</strong> die Öffentlichkeitsarbeit<br />

mit einem Corporate Design entwickelt.<br />

2010 stehen die Erarbeitung mehrerer Projektpublikationen<br />

sowie einige Veranstaltungen, teils<br />

unter Einbeziehung der Öffentlichkeit, an. Weiterhin<br />

wird 2010 der thematisch fokussierte Austausch<br />

mit anderen relevanten Projekten intensiviert.<br />

Das Projekt thematisiert die gemeinsame Entwicklung entlang der historischen Handelsroute Via Regia von<br />

Ostdeutschland über Breslau und Krakau nach Lemberg. Hier wurden die Infrastrukturen infolge der europäischen<br />

Teilung jahrzehntelang vernachlässigt. Die 14 Projektpartner arbeiten nun an der Umsetzung der<br />

im Vorgängerprojekt unter Federführung des Sächsischen Staatsministeriums des Innern entwickelten Raumentwicklungsstrategie.<br />

Kernelemente im Bereich Erreichbarkeit sind die durchgehende Autobahnverbindung<br />

von Erfurt, Dresden und Berlin nach Lemberg, die Schaffung schneller und komfortabler Zugverbindungen<br />

zwischen den Knotenstädten mit attraktiven Tagesrandverbindungen, eine effiziente Organisation<br />

des Schienengüterverkehrs mit kurzen Laufzeiten zwischen den logistischen Zentren sowie ein adäquates<br />

Angebot von Fernverbindungen im Luftverkehr. Durch zielgruppenspezifische Marketingmaßnahmen und<br />

eine mobile Ausstellung werden zudem die touristischen Potenziale entlang der Via Regia aktiviert. Die<br />

<strong>DV</strong>-GmbH unterstützt die Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen des Bundesprogramms.<br />

Raumplanungsstrategien zur Anpassung an den Klimawandel<br />

Nachhaltige Entwicklungsplanung durch sektorübergreifenden<br />

Hochwasserschutz: LABEL<br />

Das Projekt LABEL befasst sich mit der Hochwassergefährdung im Elbeeinzugsgebiet. Es zielt darauf ab,<br />

vorhandene Informationen über Hochwasserrisiken und deren Berücksichtigung in integrierten oder<br />

sektor-, ebenen- und staatenübergreifenden Fachplanungen zusammenzuführen. Parallel soll eine Kommunikationsstrategie<br />

das Problembewusstsein erhöhen. Die Nachhaltigkeit der Entwicklung des Wirtschaftsraumes<br />

und die Tragfähigkeit hochwasserspezifischer<br />

Anpassungsstrategien sollen so unterstützt<br />

werden. Das Projekt nahm seinen Auftakt im April<br />

<strong>2009</strong>. Beteiligt sind 20 Partner aus vier EU-Ländern.<br />

Der Deutsche <strong>Verband</strong> ist als Projektpartner in die<br />

Öffentlichkeitsarbeit eingebunden: Im Jahr <strong>2009</strong><br />

wurden strategische und operative Grundlagen erarbeitet;<br />

2010 wird der Deutsche <strong>Verband</strong> konkrete<br />

Produkte entwickeln, die Pressearbeit unterstützen<br />

und sich an Veranstaltungen beteiligen.


CLISP – „Klimabeständige“ Raumplanung<br />

PROJEKTE ZUR RAUMENTWICKLUNG<br />

Angesichts des Klimawandels steht die Raumordnung neuen Herausforderungen<br />

gegenüber. Im Rahmen des Projekts CLISP werden Lösungsansätze <strong>für</strong> eine<br />

„klimabeständige“ Raumplanung erarbeitet. Das Projekt zielt auf eine vorausschauende Planung ab, um<br />

veränderten Ansprüchen künftig gerecht zu werden, die Verwundbarkeit von<br />

Räumen zu reduzieren und daraus resultierende Schäden und Kosten zu vermeiden.<br />

Um das Wissen über die Folgen des Klimawandels im Bereich der<br />

Raumentwicklung zu verbessern, werden in CLISP raumordnerische Instrumente<br />

überprüft und weiterentwickelt und als Empfehlungen <strong>für</strong> politische<br />

Entscheidungsträger sowie regionale und lokale Planungsträger aufbereitet.<br />

Die <strong>DV</strong>-GmbH unterstützt die Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen des Bundesprogramms.<br />

© SMG Standortmarketing<br />

6.2 Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung, Kulturtourismus:<br />

Die Europäische Route der Backsteingotik<br />

Der Deutsche <strong>Verband</strong> war die federführende Institution in dem Ostseeraum-Projekt „Europäische Route<br />

der Backsteingotik“. Durch vielfältige gemeinsame Marketingmaßnahmen, Investitionen in Objekte der<br />

Backsteingotik und durch Verknüpfung touristischer und kultureller Angebote wurde eine Kulturroute ins<br />

Leben gerufen, die schon früh auf das Interesse von Reiseveranstaltern traf. Mit der Adressierung auch<br />

des Individualreisenden wurde damit ein erster Beitrag zur touristisch-ökonomischen Entwicklung der Region<br />

erreicht. Angesichts der erfolgreichen Bewerbung der Marke, die den touristischen Horizont über<br />

Ländergrenzen hinaus erweitert, fiel im September 2007 der endgültige Beschluss zur Vereinsgründung<br />

mit dem Ziel der Weiterqualifizierung der Route. Damit wurde ein Hauptziel, dem Projekte mit europäischer<br />

Förderung prinzipiell verpflichtet sind, erreicht: längerfristige Strukturen aufzubauen, nachhaltige Ergebnisse<br />

und spürbare Effekte zu erzielen. Kulturelle, politische und historische Differenzen bei allen Projektbeteiligten<br />

konnten erfolgreich überwunden werden, ein gemeinsames Grundverständnis <strong>für</strong> das Ziel einer<br />

touristischen Destination wurde erreicht. Diese Kulturroute bietet jedem Teilnehmer im Netzwerk die Möglichkeit,<br />

enorme Sichtbarkeit mit vergleichsweise<br />

geringem Aufwand zu erreichen. Ziel ist es, die<br />

ökonomischen Entwicklungspotenziale der beteiligten<br />

Regionen zu nutzen und ein dauerhaft positives<br />

Image aufzubauen.<br />

Der Verein „Europäische Route der Backsteingotik<br />

e.V.“ bietet nun die Grundlage <strong>für</strong> die Fortführung<br />

der grenzüberschreitenden kulturtouristischen<br />

Route. Zur Gründung des Vereins fanden sich 22<br />

Gründungsmitglieder ein. Ende <strong>2009</strong> lag die Zahl<br />

Die Backsteingotik soll zu einer<br />

unverwechselbaren und kulturtouristisch<br />

bestbekannten Marke<br />

der Ostseeküsten sowie des Hinterlandes<br />

werden.<br />

der Mitglieder bei 39, Tendenz steigend. Im Oktober <strong>2009</strong> in Bad Doberan beschloss die Mitgliederversammlung<br />

einstimmig, dass die Geschäfte des „Europäische Route der Backsteingotik e.V.“ durch den<br />

Deutschen <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> drei weitere Jahre geführt werden.<br />

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JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

Zu den wichtigsten und kontinuierlichen Aufgaben des Vereins gehören neben den üblichen Pflichtaufgaben<br />

der Vereinsgeschäftsführung, die Vernetzung der Mitglieder, der Erfahrungsaustausch sowie ein gemeinsames<br />

Marketing. Die Backsteingotik soll zu einer unverwechselbaren und kulturtouristisch bestbekannten<br />

Marke der Ostseeküsten sowie des Hinterlandes werden. Dies dient touristischen und damit<br />

ökonomischen Zwecken, jedoch auch der Erhaltung der historisch wertvollen, einmaligen Bauobjekte. Der<br />

Deutsche <strong>Verband</strong> ist <strong>für</strong> die koordinierte Öffentlichkeitsarbeit und <strong>für</strong> Marketingaktivitäten zuständig.<br />

Dazu gehören öffentliche Veranstaltungen wie Touristik-Messen oder Tagungen rund um den Denkmalschutz,<br />

eine mehrsprachige Internetseite, mehrsprachige Eigenpublikationen in verschiedenen Formaten,<br />

Fachartikel in weiteren Publikationen sowie Pressearbeit.<br />

AGORA 2.0: Kulturtourismus als Mittel zur Verbesserung der gemeinsamen Identität<br />

des Ostseeraums<br />

Seit Ende <strong>2009</strong> nimmt die „Europäische Route der Backsteingotik“ an dem Interreg IV B-Projekt „AGORA<br />

2.0“ im Programmraum Ostsee teil. Hauptziele des Projektes sind die Entwicklung attraktiver touristischer<br />

Produkte rund um die Ostsee und damit die Förderung kleiner und mittlerer touristischer Unternehmen<br />

sowie die Entwicklung und Verbesserung einer gemeinsamen Identität des Ostseeraumes. Die Basis bilden<br />

die nachhaltige Nutzung, Entwicklung und das Marketing der reichlich vorhandenen touristischen Potenziale<br />

des Natur- und Kulturerbes der Region.<br />

© Tourismuszentrale Stralsund<br />

Stralsund, Marienkirche<br />

Im Einzelnen untersucht das Projekt das Marktumfeld<br />

sowie die touristischen Highlights, die die Gesamtregion<br />

prägen. Es unterstützt durch gezielte Informationsbereitstellung<br />

klein- und mittelständische<br />

Tourismusunternehmen. Aufbereitete Marktdaten<br />

werden frei zugänglich zur Verfügung gestellt. Bei<br />

der Entwicklung innovativer und hochwertiger Tourismusprodukte<br />

steht die Kombination kultureller und<br />

natürlicher Schätze des Ostseeraumes im Mittelpunkt:<br />

Schlösser, Backsteingotik, Wälder, Wanderdünen<br />

und Felsformationen.


GEWOS<br />

7. GEWOS Institut <strong>für</strong> Stadt-, Regional- und<br />

Wohnforschung GmbH<br />

Die wohnungswirtschaftliche und wohnungspolitische Beratung stellen den Schwerpunkt von GEWOS<br />

dar. Dabei wird deutlich, dass das Thema Bestandsentwicklung gegenüber dem Neubau immer weiter an<br />

Bedeutung gewinnt. Diese Entwicklung lässt sich auch in den Kommunen beobachten, in denen der Bedarf<br />

an einer mittel- und langfristigen Stadt- bzw. Wohnungsmarktentwicklungsstrategie in Form von Integrierten<br />

Stadtentwicklungs- bzw. Wohnungsmarktkonzepten stetig zunimmt. Arbeitsschwerpunkte der GEWOS<br />

in <strong>2009</strong> waren:<br />

Beratung von Wohnungsunternehmen<br />

In der Wohnungswirtschaft haben die Themen Mieterzufriedenheit<br />

und Weiterentwicklung der Servicebereiche<br />

weiterhin einen hohen Stellenwert. So ließen<br />

verschiedene Wohnungsunternehmen die<br />

Geschäftstätigkeit und Serviceleistungen ihrer Vermietungsabteilungen<br />

überprüfen. Im Wettbewerb<br />

um solvente Mieter kommt zudem dem Image eines<br />

Wohnungsunternehmens wachsende Bedeutung zu.<br />

Über Befragungen und die Auswertung lokaler Medien<br />

hat GEWOS daher im vergangenen Jahr Analysen<br />

der Fremdwahrnehmung durchgeführt und<br />

Empfehlungen zur Imageoptimierung und Steigerung<br />

des Bekanntheitsgrades erarbeitet. Die zentrale<br />

Herausforderung besteht jedoch aus wohnungswirtschaftlicher<br />

Sicht in der Beurteilung des<br />

Modernisierungsbedarfes und der Spielräume <strong>für</strong><br />

die Bestandsanpassung.<br />

Mietspiegel<br />

Angesichts der Verpflichtung, die Angemessenheits-<br />

Vergleichsmietenrecherche zur Analyse von Mieterhöhungsspielräumen<br />

richtlinien von Wohnraum <strong>für</strong> ALG II-Empfänger vor dem Hintergrund der vor Ort üblichen Mieten zu überprüfen,<br />

werden zunehmend auch auf Landkreisebene Mietspiegel oder aussagekräftige Mietdatenbanken<br />

erstellt. Im Jahr <strong>2009</strong> hat GEWOS verschiedene Mietspiegel erarbeitet. Besonders berücksichtigt wurde<br />

hierbei die Erstellung die energetische Beschaffenheit der Wohnungen.<br />

Wohnungsmarktprognosen<br />

Die regional und sektoral höchst unterschiedliche Entwicklung der Wohnungsmärkte erhöht den Bedarf<br />

an differenzierten Aussagen zur regionalen Haushalts- und Bestandsentwicklung sowie zur Angebots-<br />

Nachfrage-Relation. Nur so ist es möglich, die Wohnungsbestände rechtzeitig quantitativ und qualitativ<br />

an die veränderliche Nachfrage anzupassen und Angebotsüberhänge und Fehlplanungen zu vermeiden.<br />

<strong>2009</strong> führte GEWOS zahlreiche solcher Wohnungsmarktprognosen durch.<br />

59<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8


60<br />

JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

Beratung von Ländern und Kommunen<br />

Die Erstellung von Integrierten Stadtentwicklungskonzepten<br />

und Wohnungsmarktkonzepten speziell<br />

in Schleswig-Holstein machte einen großen<br />

Teil der GEWOS-Tätigkeit aus. Vor dem Hintergrund<br />

des stadtentwicklungspolitischen Ziels der<br />

Innenentwicklung stellt die Beurteilung der Eignung<br />

innerstädtischer Freiflächen eine große<br />

Herausforderung dar. Im Auftrag des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen untersuchte GEWOS verschiedene<br />

Ansätze kommunaler Wohnungsmarktkonzepte,<br />

um erfolgreiche Strategien zu<br />

identifizieren und diese in einem seitens des Landes<br />

herausgegebenen Ratgeber <strong>für</strong> Kommunen<br />

festzuhalten.<br />

Wanderungsverflechtung der Stadt Hildesheim mit ausgewählten<br />

Umlandgemeinden 2003–2007<br />

GEWOS-Immobilienmarktanalyse IMA®<br />

In der jährlichen Neuauflage der Immobilienmarktanalyse IMA® werden Umsätze, Kauffälle und Preise<br />

von Bestandsimmobilien <strong>für</strong> über 400 Stadt- und Landkreise ausgewiesen. In der aufbauenden Finanzierungsanalyse<br />

FINA® werden die Fremdfinanzierungsvolumina bundesweit in tiefer regionaler Differenzierung<br />

ermittelt. Zusätzlich wurden im Jahr <strong>2009</strong> regionale Vertiefungsstudien, u.a. <strong>für</strong> Baden-Württemberg,<br />

und thematische Vertiefungen in Bezug auf die Wohneigentumsbildung und speziell die Neubauentwicklung<br />

in Nordrhein-Westfalen erstellt.<br />

Forschung im Auftrag des Bundes<br />

Im Auftrag des Bundes wurden die Projekte „Kommunale Konzepte: Wohnen“ und der „Immobilienwirtschaftliche<br />

Dialog“ fortgeführt. Ersteres untersucht die Möglichkeiten und Hindernisse bei der Erarbeitung<br />

und Umsetzung kommunaler Konzepte und umfasst die Begleitung und Querschnittsauswertung von acht<br />

Modellvorhaben sowie einer interkommunalen Plattform. Im Rahmen des Immobilienwirtschaftlichen Dialoges<br />

diskutieren Vertreter des BMVBS und der Immobilienwirtschaft in einem mehrjährigen Veranstaltungsturnus<br />

über aktuelle immobilienwirtschaftliche Fragen und Gesetzesvorhaben.<br />

Ausblick auf das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

Das BBSR führt im Auftrag des BMVBS ein Forschungsprogramm zum altersgerechten Umbau von Wohngebäuden,<br />

Wohnquartieren sowie der wohnbegleitenden Infrastruktur durch. In diesem Programm werden<br />

Modellvorhaben gefördert, die einen altersgerechten Umbau von Quartieren oder Gebäuden sowie Infrastruktureinrichtungen<br />

mit Mitteln aus den entsprechenden KfW-Förderprogrammen planen. GEWOS<br />

übernimmt die fachliche Begleitung des Modellvorhabens Kiel.


MITGLIEDSCHAFTEN<br />

8. Mitgliedschaft, Geschäftsstelle, Vorstand<br />

und <strong>Verband</strong>srat<br />

Mitgliedschaft<br />

Die Mitgliederzahl beläuft sich zum 31. Dezember <strong>2009</strong> auf 443 Mitglieder.<br />

240 juristische Mitglieder<br />

203 natürliche Mitglieder<br />

Vorstand und <strong>Verband</strong>srat<br />

Die aktuelle Zusammensetzung von Vorstand und <strong>Verband</strong>srat ist den Seiten 63 bis 70 zu entnehmen<br />

(Stand 31. Dezember <strong>2009</strong>).<br />

61<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8


62<br />

JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

Geschäftsstellen<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>Wohnungswesen</strong>, Städtebau und Raumordnung e.V., Berlin<br />

Dr. Hans-Michael Brey, Generalsekretär (ausgeschieden zum 31.12.<strong>2009</strong>)<br />

Christian Huttenloher, Generalsekretär (Geschäfte übernommen am 01.01.2010)<br />

Dipl. Ing. Christoph Pienkoß, Projektleiter<br />

Dipl. Ing. Andreas Lindner, Projektleiter<br />

Dipl. Geogr. Judith Artmann, Projektmitarbeiterin<br />

Sabine Estel, Assistenz<br />

Judith Sterzenbach, Assistenz<br />

Jana Dziakowski, Buchhaltung<br />

Repräsentanz in Brüssel<br />

Dr. Lothar Blatt, Landrat a.D., Repräsentant<br />

Dipl.-Geogr. Christian Huttenloher, Geschäftsführer und Leiter Repräsentanz (bis 31.12.<strong>2009</strong>)<br />

André Rydykowski, Projektkoordinator<br />

Jonas Scholze, Projektkkordinator<br />

<strong>DV</strong>-Gesellschaft des Deutschen <strong>Verband</strong>es <strong>für</strong> <strong>Wohnungswesen</strong>,<br />

Städtebau und Raumordnung mbH, Berlin<br />

Dr. Joseph Meyer, Geschäftsführer (bis Oktober <strong>2009</strong>)<br />

Dr. Welf Selke, Geschäftsführer (ab November <strong>2009</strong>)<br />

Geogr. M.A. Nadja Ritter, Projektleiterin<br />

Für den Vorstand gezeichnet:<br />

Gernot Mittler, Staatsminister a.D.,<br />

Präsident, <strong>Deutscher</strong> <strong>Verband</strong><br />

Christian Huttenloher,<br />

Generalsekretär, <strong>Deutscher</strong> <strong>Verband</strong>


Vorstand<br />

Ehrenpräsident<br />

Wiese-von Ofen, Irene, Dr.-Ing., Beigeordnete a.D.,<br />

Past Präsidentin des Internationalen <strong>Verband</strong>es<br />

<strong>für</strong> <strong>Wohnungswesen</strong>, Städtebau und Raumordnung IVWSR,<br />

Am Siepenhang 14, 45136 Essen<br />

www.deutscher-verband.org<br />

Ravens, Karl, Bundesminister a.D.,<br />

Glimmerweg 15, 30455 Hannover<br />

Präsident<br />

Mittler, Gernot, Staatsminister a.D.,<br />

Im Band 15, 56743 Mendig<br />

www.deutscher-verband.org<br />

Vizepräsidenten<br />

Meyer, Josef, Dr., ehem. Vorstandssprecher,<br />

Deutsche Bau- und Grundstücks AG, BauGrund,<br />

Chlodwigplatz 1, 53119 Bonn<br />

www.baugrund.de<br />

Rödel, Erich, Sprecher des Vorstandes,<br />

Münchener Hypothekenbank eG,<br />

Karl-Scharnagl-Ring 10, 80539 München<br />

www.muenchener-hyp.de<br />

Schatzmeister<br />

Wiechers, Rüdiger, Offizieller Beauftragter<br />

<strong>für</strong> Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung<br />

der Stadt Bad Vilbel,<br />

An der Bleiche 5a, 61118 Bad Vilbel<br />

www.bad-vilbel.de<br />

Generalsekretär<br />

Brey, Hans-Michael, Dr., Generalsekretär (ausgeschieden zum 31.12.<strong>2009</strong>)<br />

Huttenloher, Christian, Generalsekretär (Geschäfte übernommen am 01.01.2010)<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>Wohnungswesen</strong>,<br />

Städtebau und Raumordnung e.V.,<br />

Littenstr. 10, 10179 Berlin<br />

www.deutscher-verband.org<br />

MITGLIEDSCHAFTEN<br />

63<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8


64<br />

JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

Weitere Vorstandsmitglieder<br />

Freitag, Lutz, Präsident,<br />

GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V.,<br />

Mecklenburgische Straße 57, 14197 Berlin<br />

www.gdw.berlin.de<br />

Hamm, Hartwig, Dr., <strong>Verband</strong>sdirektor,<br />

Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen,<br />

Charlottenstraße 47, 10117 Berlin<br />

www.lbs.de<br />

Kiepe, Folkert, Beigeordneter und Leiter,<br />

Dezernat <strong>für</strong> Stadtentwicklung und Kultur, Bauen, Wohnen und Verkehr,<br />

Ernst-Reuter-Haus, Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin<br />

<strong>Deutscher</strong> Städtetag und Nordrhein-Westfälischer Städtetag,<br />

Lindenallee 13-17, 50968 Köln,<br />

www.staedtetag-nrw.de<br />

Rips, Franz-Georg, Dr., Präsident,<br />

<strong>Deutscher</strong> Mieterbund e.V.,<br />

Littenstraße 10, 10179 Berlin<br />

www.mieterbund.de<br />

Runkel, Peter, Dr., Ministerialdirektor a.D.,<br />

ehem. Bundesministerium <strong>für</strong> Verkehr, Bau und Stadtentwicklung,<br />

Krausenstraße 17-20, 10117 Berlin<br />

www.bmvbs.de<br />

<strong>Verband</strong>srat<br />

Vorsitzender<br />

Mittler, Gernot, Staatsminister a.D.,<br />

Im Band 15, 56743 Mendig<br />

www.deutscher-verband.org<br />

<strong>Verband</strong>sratsmitglieder<br />

Bielka, Frank, Staatssekretär a.D., Vorstand,<br />

DEGEWO Deutsche Gesellschaft zur Förderung des Wohnungsbaues,<br />

gemeinn. AG, Potsdamer Str. 60, 10785 Berlin<br />

www.degewo.de<br />

Bohle, Anne Katrin, Leiterin d. Abt. Stadtentwicklung und Denkmalpflege,<br />

Ministerium <strong>für</strong> Bauen und Verkehr des Landes des Landes NRW,<br />

Jürgensplatz 1, 40219 Düsseldorf<br />

www.mbv.nrw.de


Braun, Reiner, Dr., Vorstandsmitglied,<br />

empirica ag,<br />

Kur<strong>für</strong>stendamm 234, 10719 Berlin<br />

www.empirica-institut.de<br />

Bräuer, Michael, Architekt BDA, Stadtplaner SRL,<br />

Kröpeliner Straße 15, 18055 Rostock<br />

www.bda-mv.de<br />

Bulwien, Hartmut, Aufsichtsratsvorsitzender,<br />

BulwienGesa AG,<br />

Königsbauerstraße 22, 80639 München<br />

www.bulwien.de<br />

Dilger, Thomas, Geschäftsführer,<br />

Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH,<br />

Schaumainkai 47, 60596 Frankfurt am Main<br />

www.naheimst.de<br />

Ewald, Norbert, Ltr. Abt. Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik,<br />

Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt,<br />

Olof-Palme-Str. 19, 60439 Frankfurt am Main<br />

www.igbau.de<br />

Frings, Karl-Heinz, Geschäftsführer,<br />

DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH,<br />

Frankfurter Str. 39, 65189 Wiesbaden<br />

www.dsk-gmbh.de<br />

Gasda, Hans-Joachim, Vorsitzender des Vorstandes,<br />

BHW Bausparkasse AG,<br />

Lubahnstr. 2, 31789 Hameln<br />

www.bhw.de<br />

Genter, Werner, Direktor der KfW<br />

Bereichsleiter Geschäftsbereich Privatkundenbank<br />

KfW Bankengruppe,<br />

Charlottenstr. 33/33a, 10117 Berlin<br />

www.kfw.de<br />

Graniki, Klaus, Geschäftsführer,<br />

DOGEWO Dortmunder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH,<br />

Landgrafenstraße 77, 44139 Dortmund<br />

www.dogewo.de<br />

MITGLIEDSCHAFTEN<br />

65<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8


66<br />

JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

Hajny, Peter, Referatsleiter 420, Abt. 4<br />

Ministerium <strong>für</strong> Verkehr, Bau und Landesentwicklung<br />

Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Schlossstraße 6-8, 19053 Schwerin<br />

www.am.mv-regierung.de<br />

Halldorn, Sven, Dr., Leiter des Büros Parlament und Bundesregierung,<br />

Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.,<br />

Kur<strong>für</strong>stenstraße 129, 10785 Berlin<br />

www.bauindustrie.de<br />

Hatzfeld, Ulrich, Dr., Unterabt.-Ltr. SW 2,<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Verkehr, Bau und Stadtentwicklung,<br />

Krausenstr. 17-20, 10117 Berlin<br />

www.bmvbs.de<br />

Hessel, Johannes, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied,<br />

gws-Wohnen Dortmund-Süd eG,<br />

Am Schallacker 23, 44263 Dortmund<br />

www.gws-dortmund.de<br />

Jerzembek, Lothar, Dipl.-Kfm., Direktor<br />

Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands e.V.,<br />

Lennéstraße 11, 10785 Berlin<br />

www.voeb.de<br />

Kofink, Dieter, Bereichsleitung<br />

Ehem. Deutsche Annington Immobilien GmbH,<br />

Politik und Verbände,<br />

Georg-Speyer-Str. 88, 60487 Frankfurt am Main<br />

www.deutsche-annington.com<br />

Kötter, Theo, Prof., Dr., Professur <strong>für</strong> Städtebau und Kommunale Infrastruktur,<br />

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn,<br />

Institut <strong>für</strong> Städtebau, Bodenordnung und Kulturtechnik,<br />

Nussallee 1, 53115 Bonn<br />

www.isbk.uni-bonn.de<br />

Krautzberger, Michael, Prof. Dr., Ministerialdirektor,<br />

Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Repräsentanz Berlin,<br />

Zimmerstraße 30, 10969 Berlin<br />

www.denkmalschutz.de


Kunz, Wolfgang, Leiter,<br />

Planungsamt Stadt Leipzig,<br />

Martin-Luther-Ring 4-6, 04109 Leipzig<br />

Lammerskitten, Peter, Dr., ehem. Mitglied des Aufsichtsrates,<br />

Aareal Bank AG,<br />

Paulinenstraße 15, 65189 Wiesbaden<br />

www.aareal-bank.com<br />

Langemaack, Hans-Eberhard, Rechtsanwalt, Geschäftsführer,<br />

Immobilienverband Deutschland IVD Bundesverband der<br />

Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V.,<br />

Littenstraße 10, 10179 Berlin<br />

www.ivd.net<br />

Lieberknecht, Christian, Dr., Mitglied der Geschäftsführung,<br />

GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V.,<br />

Mecklenburgische Straße 57, 14197 Berlin<br />

www.gdw.de<br />

Liman, Heinrich, Geschäftsführer,<br />

HEGLI Verwaltungsgesellschaft mbH,<br />

Katharinenstraße 19, 10711 Berlin<br />

www.bsmf.de<br />

www.bbsm-brandenburg.de<br />

www.bsm-excursion.de<br />

Matthäus-Maier, Ingrid, ehem. Sprecherin des Vorstandes der KfW Bankengruppe,<br />

ehem. Mitglied des Deutschen Bundestages,<br />

Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt am Main<br />

www.kfw.de<br />

Merk, Elisabeth, Dr., Stadtbaurätin,<br />

Referat <strong>für</strong> Stadtplanung u. Bauordnung,<br />

Landeshauptstadt München,<br />

Blumenstraße 28 b, 80331 München<br />

www.muenchen.de<br />

Morszeck, Thomas H., Dipl.-Ing., Institutsleiter,<br />

Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau,<br />

Nobelstr. 12, 70569 Stuttgart<br />

www.irb-fraunhofer.de<br />

MITGLIEDSCHAFTEN<br />

67<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

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68<br />

JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

Paas, Joachim, Ministerialdirigent,<br />

Oberste Baubehörde,<br />

Bayer. Staatsministerium des Innern,<br />

Franz-Josef-Strauß-Ring 4, 80539 München<br />

www.stmi.bayern.de/bauen/obb/<br />

Pelikahn, Horst-Michael, Dr.,<br />

Senatsdirektor in der Behörde <strong>für</strong> Stadtentwicklung<br />

und Umwelt der Freien und Hansestadt Hamburg,<br />

Stadthausbrücke 8, 20355 Hamburg<br />

www.hamburg.de<br />

Petermann, Gerhard, Geschäftsführer,<br />

Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH,<br />

Hohenzollernstraße 12-14, 71638 Ludwigsburg<br />

www.whs-wuestenrot.de<br />

Petrusek, Roman, Geschäftsführer,<br />

Bundesvereinigung der Landesentwicklungs-<br />

und Immobiliengesellschaft e.V.,<br />

Hegelplatz 1, 10117 Berlin<br />

www.bvleg.de<br />

c/o ZIA Zentraler Immobilien-Ausschuss e.V.,<br />

Wallstraße 16, 10179 Berlin<br />

www.zia-deutschland.de<br />

Portz, Norbert, Beigeordneter,<br />

<strong>Deutscher</strong> Städte- und Gemeindebund,<br />

August-Bebel-Allee 6, 53175 Bonn<br />

www.dstgb.de<br />

Rasch, Walter, Senator a.D., Vorsitzender,<br />

Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V.,<br />

Kur<strong>für</strong>stendamm 57, 10707 Berlin<br />

www.bfw-bund.de<br />

Reif, Achim, Bereichsleiter Immobilienwirtschaft und Wohnungspolitik,<br />

<strong>Verband</strong> deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e.V.,<br />

Georgenstraße 21, 10117 Berlin<br />

www.pfandbrief.de<br />

Robl, Karl, Prof. Dr., Hauptgeschäftsführer,<br />

Zentralverband des Deutschen Baugewerbes,<br />

Kronenstraße 55-58, 10117 Berlin<br />

www.zdb.de


Romba, Eric, Rechtsanwalt, Hauptgeschäftsführer,<br />

Sprecher des <strong>Verband</strong>es, VGF <strong>Verband</strong> Geschlossene Fonds e.V.,<br />

Georgenstr. 24, 10117 Berlin<br />

www.vgf-online.de<br />

Schörner, Peter, Dr., Vorsitzender der Geschäftsführung,<br />

Evonik Wohnen GmbH,<br />

Rellinghauser Str. 7, 45128 Essen<br />

www.rag-immobilien.de<br />

Schweinberger, Jürgen, Abteilungsleiter<br />

Stadtentwicklung u. <strong>Wohnungswesen</strong>,<br />

Ministerium <strong>für</strong> Infrastruktur und Landwirtschaft<br />

des Landes Brandenburg,<br />

Henning-von-Tresckow-Str. 2-8, 14467 Potsdam<br />

www.mir.brandenburg.de<br />

Stücke, Andreas, Dr., Generalsekretär,<br />

Zentralverband der Deutschen Haus-, Wohnungs-<br />

und Grundeigentümer e.V.,<br />

Mohrenstr. 33, 10117 Berlin<br />

www.haus-und-grund.net<br />

Sydow, Manfred, Vorstand,<br />

GEWOBA Aktiengesellschaft Wohnen und Bauen,<br />

Rembertiring 27, 28195 Bremen<br />

www.gewoba.de<br />

Szameitat, Renate, Geschäftsführerin,<br />

GEWOS Institut <strong>für</strong> Stadt-, Regional- und Wohnforschung GmbH,<br />

Maurienstraße 5, 22305 Hamburg<br />

www.gewos.de<br />

Thalacker, Thomas, Leiter der Geschäftsstelle,<br />

Stellv. <strong>Verband</strong>sgeschäftsführer<br />

Ostdeutscher Sparkassenverband,<br />

Leipziger Str. 51, 10117 Berlin<br />

www.osv-online.de<br />

Trommer, Sigurd, Stadtbaurat a.D.,<br />

Montag Stiftung Urbane Räume gAG,<br />

Raiffeisenstr. 2, 53113 Bonn<br />

www.montag-stiftung.de<br />

MITGLIEDSCHAFTEN<br />

69<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8


70<br />

JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

Vogelmann, Roland, Prokurist, Bereichsberater,<br />

Bereich Vorstand Stab/Kommunikation<br />

Bausparkasse Schwäbisch Hall AG,<br />

Crailsheimer Straße 52, 74523 Schwäbisch Hall<br />

www.schwaebisch-hall.de<br />

Vogt, Axel, Leiter Immobilien,<br />

Investitionsbank Schleswig-Holstein,<br />

Fleethörn 29-31, 24103 Kiel<br />

www.ib-sh.de<br />

Zehnder, Andreas, Vorstandsvorsitzender,<br />

<strong>Verband</strong> der Privaten Bausparkassen e.V.,<br />

Klingelhöferstraße 4, 10785 Berlin<br />

www.bausparkassen.de<br />

Zinnöcker, Thomas, Vorsitzender der Geschäftsführung,<br />

GSW Immobilien GmbH,<br />

Charlottenstr. 4, 10969 Berlin<br />

www.gsw.de


MITGLIEDSCHAFTEN<br />

71<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8


72<br />

JAHRESBERICHT <strong>2009</strong>


www.deutscher-verband.org

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