DV Jahresbericht 2009 - Deutscher Verband für Wohnungswesen ...

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20 JAHRESBERICHT 2009 Kommissionsmitglieder (Fortsetzung) Vertreter der Verbände Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen Deutscher Mieterbund e.V. Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung/ Fachstelle für Wohnberatung KSD Katholischer Siedlungsdienst e.V. Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands Verband Wohneigentum e.V. Bundesvereinigung Spitzenverbände der Immobilienwirtschaft Vertreter der Wissenschaft Universität Dortmund, Fakultät Raumplanung SRH Hochschule Heidelberg, Fakultät für Ingenieurwesen und Architektur Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen Wissenschaftliche Begleitung Ursula Kremer-Preiß, Kuratorium Deutsche Altershilfe Projektlaufzeit November 2008 – September 2009 Publikation Abschlussbericht
1.1.3 Kommission „Zertifizierung von Stadtquartieren“ Das zunehmende Interesse von Unternehmen, sich ihre Produkte und Dienstleistungen zertifizieren zu lassen, bringt ihre Bereitschaft zu nachhaltigem wirtschaftlichem Handeln zum Ausdruck, was mehr und mehr zum Erfolgsfaktor wird. Dieser Trend ist auch im Bau- und Planungssektor und auf den Immobilienmärkten zu beobachten. Im Gebäudebereich haben sich Labels und Zertifikate mit Standards und Messgrößen für bauliche Qualitäten bereits etabliert. Für die nachhaltige Stadtentwicklung sind quantitative und qualitative Kennzahlen schon seit Jahren anerkannte Instrumente zur Beobachtung und Erfolgskontrolle. Doch können mit einfachen Kennzahlen auch komplexe Stadtquartiere bewertet und letztlich zertifiziert werden? Im Ausland entwickelte Zertifizierungssysteme für Stadtquartiere als Vermarktungsinstrumente drängen bereits auf den deutschen Markt. Aus diesem Grund hat das BMVBS den Deutschen Verband gebeten, in einer Kommission den Nutzen und die Risiken solcher Zertifizierungsansätze für Stadtquartiere zu untersuchen. Die Ergebnisse wurden im Beisein der Presse dem damaligen Staatsse- kretär Professor Dr. Lütke-Daldrup übergeben. Unter dem Vorsitz von Michael Sachs, Vorstand der SAGA GWG, hat die Kommission intensiv an der Thematik gearbeitet. Hierbei standen zwei Fragen im Fokus der Diskussion: POLITIK UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Michael Sachs, ehem. Vorstand SAGA GWG, Hamburg Können mit einfachen Kennzahlen auch komplexe Stadtquartiere bewertet und letztlich zertifiziert werden? 1) Ist Zertifizierung grundsätzlich – und im Kontext der etablierten Instrumente „Evaluation“ und „Monitoring”– ein Erfolg versprechendes Instrument, um die Nachhaltigkeit in der Stadtentwicklung zu befördern? 2) Sind die bestehenden angloamerikanischen Zertifizierungsansätze auf die Verhältnisse in Deutschland übertragbar? Die Kommission hat herausgestellt, dass die im Ausland unter ganz anderen Rahmenbedingungen entwickelten Instrumente für deutsche Verhältnisse nicht einfach übertragen werden können. Dennoch sind Qualitätsanforderungen und Modelle mit messbaren qualitativen und quantitativen Kriterien nicht per se unbrauchbar. Sie müssen jedoch in der Lage sein, einen auf Nachhaltigkeit zielenden Prozess in den Stadtquartieren abzubilden und zu unterstützen. Dafür ist eine eindeutige Definition der Ziele erforderlich, ebenso wie ein transparentes Bewertungsverfahren. Hinsichtlich der Verfahrensentwicklung wird eine Beteiligung von Städten, der Wohnungswirtschaft und der Zivilgesellschaft gleichermaßen empfohlen. Angeregt wird darüber hinaus eine Untersuchung von Ansätzen zur Zertifizierung an Fallbeispielen aus der Praxis. Die Kommissionsergebnisse wurden auf einem Symposium unter dem Titel „Zertifizierung von Stadtquartieren: Qualitätskriterien und Gütesiegel als Instrument einer nachhaltigen Stadtentwicklung?“ im November 2009 mit Vertretern aus Ländern und Kommunen, Architekten, Wohnungswirtschaft und Wissenschaft in Ber- 21 1 2 3 4 5 6 7 8
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