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DV Jahresbericht 2009 - Deutscher Verband für Wohnungswesen ...

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1.1.3 Kommission „Zertifizierung von Stadtquartieren“<br />

Das zunehmende Interesse von Unternehmen, sich ihre Produkte und<br />

Dienstleistungen zertifizieren zu lassen, bringt ihre Bereitschaft zu<br />

nachhaltigem wirtschaftlichem Handeln zum Ausdruck, was mehr<br />

und mehr zum Erfolgsfaktor wird. Dieser Trend ist auch im Bau- und<br />

Planungssektor und auf den Immobilienmärkten zu beobachten. Im<br />

Gebäudebereich haben sich Labels und Zertifikate mit Standards<br />

und Messgrößen <strong>für</strong> bauliche Qualitäten bereits etabliert. Für die<br />

nachhaltige Stadtentwicklung sind quantitative und qualitative Kennzahlen<br />

schon seit Jahren anerkannte Instrumente zur Beobachtung<br />

und Erfolgskontrolle. Doch können mit einfachen Kennzahlen auch<br />

komplexe Stadtquartiere bewertet und letztlich zertifiziert werden?<br />

Im Ausland entwickelte Zertifizierungssysteme <strong>für</strong> Stadtquartiere als<br />

Vermarktungsinstrumente drängen bereits auf den deutschen Markt.<br />

Aus diesem Grund hat das BMVBS den Deutschen <strong>Verband</strong> gebeten, in einer Kommission den Nutzen und<br />

die Risiken solcher Zertifizierungsansätze <strong>für</strong> Stadtquartiere zu untersuchen. Die Ergebnisse wurden im Beisein<br />

der Presse dem damaligen Staatsse-<br />

kretär Professor Dr. Lütke-Daldrup übergeben.<br />

Unter dem Vorsitz von Michael<br />

Sachs, Vorstand der SAGA GWG, hat<br />

die Kommission intensiv an der Thematik<br />

gearbeitet. Hierbei standen zwei Fragen<br />

im Fokus der Diskussion:<br />

POLITIK UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Michael Sachs, ehem. Vorstand<br />

SAGA GWG, Hamburg<br />

Können mit einfachen Kennzahlen auch<br />

komplexe Stadtquartiere bewertet und<br />

letztlich zertifiziert werden?<br />

1) Ist Zertifizierung grundsätzlich – und im Kontext der etablierten Instrumente „Evaluation“ und „Monitoring”–<br />

ein Erfolg versprechendes Instrument, um die Nachhaltigkeit in der Stadtentwicklung zu<br />

befördern?<br />

2) Sind die bestehenden angloamerikanischen Zertifizierungsansätze auf die Verhältnisse in Deutschland<br />

übertragbar?<br />

Die Kommission hat herausgestellt, dass die im Ausland unter ganz anderen Rahmenbedingungen entwickelten<br />

Instrumente <strong>für</strong> deutsche Verhältnisse nicht einfach übertragen werden können. Dennoch sind Qualitätsanforderungen<br />

und Modelle mit messbaren qualitativen und quantitativen Kriterien nicht per se unbrauchbar.<br />

Sie müssen jedoch in der Lage sein, einen auf Nachhaltigkeit zielenden Prozess in den Stadtquartieren<br />

abzubilden und zu unterstützen. Da<strong>für</strong> ist eine eindeutige Definition der Ziele erforderlich, ebenso wie ein<br />

transparentes Bewertungsverfahren. Hinsichtlich der Verfahrensentwicklung wird eine Beteiligung von Städten,<br />

der Wohnungswirtschaft und der Zivilgesellschaft gleichermaßen empfohlen. Angeregt wird darüber<br />

hinaus eine Untersuchung von Ansätzen zur Zertifizierung an Fallbeispielen aus der Praxis.<br />

Die Kommissionsergebnisse wurden auf einem Symposium unter dem Titel „Zertifizierung von Stadtquartieren:<br />

Qualitätskriterien und Gütesiegel als Instrument einer nachhaltigen Stadtentwicklung?“ im November<br />

<strong>2009</strong> mit Vertretern aus Ländern und Kommunen, Architekten, Wohnungswirtschaft und Wissenschaft in Ber-<br />

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