10. mai 2011 - Filmstiftung Nordrhein-Westfalen
10. mai 2011 - Filmstiftung Nordrhein-Westfalen
10. mai 2011 - Filmstiftung Nordrhein-Westfalen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ald 230 Folgen, und ein Ende ist nicht ab-<br />
Bzusehen: Die RTL-Serie „Alarm für Cobra<br />
11“ trifft seit 15 Jahren exakt den Nerv eines<br />
treuen, überwiegend männlichen Publikums.<br />
Regelmäßig erreicht das Action-Format um<br />
die fünf Millionen Zuschauer und einen Marktanteil<br />
von rund 22 Prozent in der werberelevanten<br />
Zielgruppe. Dieser Erfolg beschränkt<br />
sich nicht auf Deutschland allein. „Alarm für<br />
Cobra 11“ ist RTLs Kassenknüller im Fictionbereich:<br />
In weit über 100 Ländern quer über<br />
den Globus teilt man die Begeisterung für die<br />
ironisch aufgearbeitete „Action made in<br />
Hürth“.<br />
Die erfolgreiche Geschichte von „Alarm für<br />
Cobra 11“ ist eng verknüpft mit Hermann Johas<br />
Hürther Stunt- und Produktionsbetrieb action<br />
concept und wurzelt in einer Zeit, als die<br />
drei großen Privatsender RTL, Sat.1 und Pro-<br />
Sieben erstmals auch kräftig in fiktionale Eigenproduktionen<br />
investierten. „Das war wirklich<br />
eine Wildwest-Zeit, damals“, erinnert sich<br />
Hermann Joha, „in der mit allen Mitteln die<br />
Konkurrenz zwischen den Privaten ausgefochten<br />
wurde.“ Höher, schneller, weiter, lautete<br />
das Motto auf den Fluren der Programmredaktionen<br />
– eine mit spektakulären Stunts geladene<br />
Actionserie aus Deutschland aber erschien<br />
dann doch als ein sehr gewagtes Projekt.<br />
„Am Ende aber konnten wir Helmut Thoma<br />
überzeugen“, so Joha, dem daraufhin von<br />
RTL drei Millionen D-Mark zugesichert wurden,<br />
um die Piloten für „Alarm für Cobra 11“ sowie<br />
für die zweite Actionserie „Der Clown“ zu<br />
drehen. Kaum im Kasten, schien den Sender<br />
allerdings zunächst Angst vor der eigenen<br />
Courage zu ergreifen: Es wurde kurzzeitig erwogen,<br />
den Piloten von „Alarm für Cobra 11“<br />
gar nicht erst auszustrahlen. Am Ende tat man<br />
es doch, und am 12. März 1996 schalteten<br />
fast elf Millionen Zuschauer ein – ein phänomenaler<br />
Erfolg.<br />
Die erste Staffel wurde noch in Berlin gemeinsam<br />
mit der Polyphon Film umgesetzt,<br />
doch Hermann Joha holte die Produktion ab<br />
Staffel zwei nach <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> und entwickelte<br />
sie nun in unmittelbarer Nähe zum action-concept-Firmensitz<br />
und auch zu RTL weiter.<br />
In den 15 Jahren ließ es das Team dann auch<br />
16<br />
15 Jahre „Alarm für Cobra 11“<br />
Action aus<br />
Hürth<br />
VON OLIVER BAUMGARTEN<br />
Die Autobahnpolizisten Erdogan Atalay (l.) und Tom Beck in „Alarm für Cobra 11“: Bis zu 100 Personen arbeiten am Stunt-Set mit. Foto: RTL/Guido Engels<br />
ordentlich scheppern: Insgesamt 3.750 Autos<br />
wurden visuell ansprechend zu Schrott gefahren,<br />
was nicht nur auf der heimischen Couch,<br />
sondern auch in Hollywood gefiel. Denn von<br />
den fünf „Taurus World Stunt Awards“, die action<br />
concept bisher gewinnen konnte, wurden<br />
drei für Szenen aus „Alarm für Cobra 11“ verliehen<br />
– und das gegen starke Konkurrenz wie<br />
beispielsweise Jackie Chan. Bis zu 100 Personen<br />
arbeiten am Stunt-Set mit, vom Pyrotechniker<br />
und Physiker bis zu den Kameraleuten, die<br />
den Stunt auch schon mal aus 16 Perspektiven<br />
aufnehmen, um die Szene im Schnitt noch spektakulärer<br />
schneiden zu können. Seit 2005 entstehen<br />
viele Sequenzen auf der FTL Germany,<br />
einer eigens für Filmaufnahmen in Aldenhoven<br />
errichteten Autobahnstrecke.<br />
„Das Team lebt das Format“, schwärmt Joha<br />
von seinen Mitarbeitern und vertraut ganz<br />
auf ihr Gespür. Das Team setze die Filme so<br />
um, wie es sie selbst gerne sehen würde: „Wir<br />
sind unser eigenes Publikum“, sagt er, und die<br />
Konstanz des Erfolges gibt ihm recht. Deutschlands<br />
traditionell starke Beziehung zum Auto,<br />
dazu die im tempolimitierten Ausland geradezu<br />
mythisch aufgeladene deutsche Autobahn<br />
– „Alarm für Cobra 11“ spricht auf unterschiedlichen<br />
Ebenen Themen an, die niemals<br />
zu altern scheinen. So muss man sich um die<br />
Zukunft der Serie wohl auch keine Sorgen machen,<br />
und RTL wird sicher noch auf Jahre hinaus<br />
am Donnerstag um 20.15 Uhr sagen können:<br />
„Cobra 11, übernehmen Sie!“<br />
www.actionconcept.com<br />
Jubiläums-Tatort „Altes Eisen": die Kölner Ermittler Dietmar Bär und Kaus J. Behrendt,<br />
Foto: WDR / Willi Weber<br />
50. Tatort aus Köln: „Altes Eisen“<br />
Bis zum 13. April liefen die Dreharbeiten zum 50. Tatort aus Köln. In „Altes Eisen“<br />
müssen die Tatort-Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk<br />
(Dietmar Bär) den Mord an einer älteren Frau aufklären. Es ist ein Fall mitten in einem<br />
typisch kölschen Viertel, zwischen Eckkneipe, Wettsalon und Hinterhof. Bei ihren<br />
Ermittlungen stoßen sie auf die in der ganzen Nachbarschaft bekannte Trudi (Edgar<br />
Selge), die früher einmal ein Mann war. Und immer wieder stellt sich die Frage:<br />
Wie weit ist es her mit der viel beschworenen Toleranz der Kölner? Das Drehbuch zu<br />
„Altes Eisen“ stammt von Mario Giordano. Regie führt Mark Schlichter, der auch<br />
schon „Tatort – Familienaufstellung“ und „Schimanski – Muttertag“ inszenierte. In weiteren<br />
Rollen zu sehen sind u.a. Frank Leo Schröder und Lars Wellings. Außerdem<br />
wieder mit dabei sind Tessa Mittelstaedt als Assistentin der Kommissare und<br />
Joe Bausch als Rechtsmediziner Dr. Roth. Produziert wird der „Tatort – Altes Eisen“<br />
von der Colonia Media Filmproduktion (Produzentin: Sonja Goslicki) im Auftrag<br />
des WDR (Redaktion: Frank Tönsmann). Der Sendetermin ist für den Herbst<br />
dieses Jahres vorgesehen.<br />
Colonia Media, Tel. (0221) 9514040; coloniamedia@coloniamedia.de<br />
newsletter 2/<strong>2011</strong> – Schwerpunkt: NRW-Jubiläen<br />
5 Jahre AV-Gründerzentrum NRW<br />
Neue<br />
Gründer für<br />
das Land<br />
VON MARION MEYER<br />
er sich selbstständig macht, braucht gu-<br />
Wte Ideen, Mut, aber auch unternehmerisches<br />
Know-how. Deshalb ist es wichtig, junge<br />
Firmengründer auch und gerade im Bereich<br />
Film- und Fernsehen zu unterstützen. Das AV-<br />
Gründerzentrum NRW in Köln vergibt seit Sommer<br />
2006 jedes Jahr zehn Stipendien an Nachwuchsunternehmen.<br />
Seit 2009 sind es sogar<br />
14, dank einer Aufstockung der Landesmittel.<br />
„Neben dem Kernbereich Film- und Fernsehproduktion<br />
werden nun auch Unternehmen<br />
aus den Bereichen Neue Medien und Games<br />
gefördert“, erklärt Horst Schröder, seit 2006 Geschäftsführer<br />
des AV-Gründerzentrums, das seinen<br />
Sitz im Kölner Medienzentrum Ost hat.<br />
Die finanzielle Förderung von bis zu <strong>10.</strong>000<br />
Euro, die mit einem Stipendium beim AV-Gründerzentrum<br />
verbunden ist, wird flankiert von einem<br />
maßgeschneiderten einjährigen Seminarund<br />
Coaching-Programm. „Damit wird die Professionalisierung<br />
der jungen Unternehmen gezielt<br />
und kompetent unterstützt“, sagt Schröder.<br />
Außerdem wurde ein starkes branchenbezogenes<br />
Netzwerk um das AV-Gründerzentrum<br />
NRW aufgebaut, von dem die jungen Firmengründer<br />
profitieren sollen. Wie etwa Kai Rosenkranz<br />
und seine Firma Nevigo. Er entwickelt<br />
Technologien, die Arbeitsprozesse für den Games-<br />
wie auch den Filmbereich verbessern und<br />
neuartige Ästhetiken ermöglichen. „Das AV-<br />
Gründerzentrum hat mich mit vielen Leuten zusammengebracht,<br />
mit denen ich heute arbeite,<br />
und mir einen Blick über den Tellerrand ermöglicht“,<br />
sagt der junge Unternehmer. Für ihn<br />
10 Jahre Gerd Ruge-<br />
Projektstipendium<br />
Wissen, wo<br />
man hin will<br />
INTERVIEW GERD RUGE<br />
um zehnten Mal wird das Gerd-Ruge-Pro-<br />
Zjektstipendium in diesem Jahr vergeben.<br />
Längst hat sich das begehrte Stipendium, das<br />
einmal im Jahr junge Dokumentarfilmer mit bis<br />
zu 100.000 Euro unterstützt, etabliert und<br />
bundesweit einen Namen gemacht: Immer<br />
mehr Anträge kommen auch von außerhalb<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>s. Von den bisher 43 vergebenen<br />
Stipendien sind bereits 20 Dokumentarfilme<br />
realisiert worden.<br />
Auch dieses Jahr muss die Jury, zu der auch<br />
<strong>Filmstiftung</strong>sgeschäftsführerin Petra Müller gehören<br />
wird, über 50 Anträge sichten. Marion<br />
Meyer sprach mit dem 82-jährigen Namensge-