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10. mai 2011 - Filmstiftung Nordrhein-Westfalen

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Die AV-Gründerzentrum-Stipendiaten <strong>2011</strong>,<br />

Foto: AV-Gründerzentrum<br />

als Vertreter der Gamesbranche waren vor allem<br />

die synergetischen Effekte, die sich aus der<br />

crossmedialen Arbeit am AV-Gründerzentrum<br />

ergeben haben, wichtig. Mittlerweile hat seine<br />

Firma 16 Mitarbeiter und bringt dieses Jahr<br />

erste Produkte auf den Markt.<br />

Nach fünf Jahren kann das AV-Gründerzentrum<br />

viele Erfolge vorweisen: Meike Martens<br />

und Blinkerfilm gewannen im Dezember 2010<br />

ber Gerd Ruge, der auch in diesem Jahr Vorsitzender<br />

der Jury ist.<br />

Herr Ruge, zehn Jahre Gerd Ruge-Stipendium:<br />

Was macht Sie besonders<br />

stolz?<br />

Gerd Ruge: Dass wir so vielen jungen Leuten<br />

helfen konnten, gute Dokumentarfilme zu<br />

entwickeln. Die Zahl der Bewerbungen ist stark<br />

angestiegen, weil das Stipendium einen guten<br />

Ruf hat bei den Filmhochschulabsolventen.<br />

Die Dokumentarfilmer<br />

bekommen von uns viele<br />

Hilfestellungen, die man<br />

nicht unbedingt an der Hochschule<br />

lernt. Das ist auch für ih-<br />

Gerd Ruge,<br />

Foto: WDR<br />

re spätere Arbeit enorm wichtig.<br />

Viele kommen im Vorfeld<br />

und stellen Fragen: Wie man so<br />

ein Projekt formal vorbereitet? Wie die Kosten<br />

sind? Wie es mit Rechtsberatung aussieht? Welche<br />

Honorare man zahlen muss? Das hilft, ein<br />

Projekt in eine Form zu bringen, in der es später<br />

auch Chancen hat im Fernsehen oder Kino.<br />

mit der internationalen Koproduktion „Nostalgia<br />

de la Luz“ beim Europäischen Filmpreis den<br />

Prix Arte. Boogiefilm von Janna Velber und Tina<br />

Löbbert waren mit ihrem Erstlingsfilm „Romeos“<br />

auf der Berlinale vertreten, ebenso 58Filme<br />

mit Jasin Challahs „Kamakia – die Helden<br />

der Insel“. „Sascha“ von eastart pictures lief bereits<br />

auf einigen Festivals erfolgreich, gerade erst<br />

war die Kinopremiere in Köln. Ester.Reglin.Film<br />

hat mit „Sonny Boys“, den sie mit niederländischen<br />

Partnern koproduzierten, in den Niederlanden<br />

seit Kinostart mehrere Wochen Platz eins<br />

der Kinocharts belegt.<br />

Die ehemaligen Stipendiaten von Hupe Film,<br />

Andreas Brauer, Erik Winker und Martin Roelly,<br />

bringen im Sommer ihren Film „Eine Insel names<br />

Udo“ in die Kinos. Der Film mit Kurt Krömer<br />

und Fritzi Haberlandt ist ein schönes Beispiel<br />

der Zusammenarbeit ehemaliger AV-Gründer,<br />

denn Regie führte ifs-Absolvent Markus<br />

Sehr, ebenfalls Stipendiat. Der Film entstand in<br />

Koproduktion mit der Kölner Little Shark Enter-<br />

Wie hat sich das Genre in den<br />

vergangenen zehn Jahren verändert?<br />

Das ist schwer zu sagen. Es gab immer<br />

Wellen, in denen bestimmte Themen in den<br />

Vordergrund traten, soziale Themen wie Armut<br />

oder Umweltfragen; dann wieder dominierten<br />

Auslandsthemen. Es gibt nie ein einziges Thema.<br />

Eigentlich ist es so: Wenn ein Thema in einem<br />

Jahr stark bei den Anträgen vertreten ist,<br />

weiß ich, dass es im nächsten Jahr auch bei vielen<br />

anderen erscheint. Das ist ein gutes Zeichen.<br />

Spielt 3D eine Rolle bei den Anträgen?<br />

Eigentlich noch nicht. Wir hatten bisher<br />

nur einen einzigen Antrag für einen 3D-Film.<br />

Das hängt natürlich auch damit zusammen,<br />

dass die technischen Möglichkeiten viel schwieriger<br />

sind für junge Leute. Es ist aber nicht entscheidend,<br />

in welcher Form ein Film gemacht<br />

wird. Es geht darum, dass die Dokumentarfilme<br />

kinofähig sein sollen, auch wenn man das<br />

nicht immer vorher sagen kann.<br />

tainment und zeigt, wie wichtig die Kontakte<br />

aus dem AV-Gründerzentrum sein können: Produzent<br />

Tom Spieß unterrichtet dort als Dozent<br />

die jungen Unternehmensgründer. Schon bei<br />

ihrem vorherigen Projekt, „Arbeit – Entheiligt<br />

werde Dein Name“, arbeiteten die Produzenten<br />

von Hupe Film mit anderen Stipendiaten<br />

vom Gründerzentrum zusammen. „Das Stipendium<br />

hat uns einen großen Schub gegeben. Wir<br />

haben vieles mitgenommen, vor allem durch die<br />

vielfältigen und praxisnahen Seminare und<br />

durch die Kontakte“, so Andreas Brauer von Hupe<br />

Film.<br />

„Für uns war es auch wichtig, sich in die<br />

wirtschaftlichen und rechtlichen Grundlagen einer<br />

Existenzgründung einzuarbeiten“, erzählt<br />

Marco Gilles von Gilles Mann Filmproduktion.<br />

Er und sein Partner Daniel Mann gehörten zur<br />

ersten Generation am AV-Gründerzentrum.<br />

Nach wie vor treffen sie sich mit ehemaligen Stipendiaten,<br />

um sich auszutauschen. Das Netzwerk<br />

funktioniert, schließlich habe man über die<br />

Was zeichnet einen guten Dokumentarfilm<br />

aus?<br />

Ein guter Dokumentarfilm nimmt Erkenntnis<br />

vorweg. Er zeigt etwas, das noch nicht in den<br />

Nachrichten oder den Leitartikeln behandelt<br />

wird. Er entdeckt Tendenzen, indem er sie ins<br />

Bild kommen lässt. Das ist natürlich eine ganz<br />

persönliche Leistung. Beim Start eines Projekts<br />

kann man helfen, und das macht die <strong>Filmstiftung</strong><br />

mit dem Stipendium.<br />

Kann man solche Qualitäten<br />

schon an den eingereichten Konzepten<br />

erkennen?<br />

Nicht 100-prozentig, aber doch stark. Bei<br />

vielen ist es eindeutig, dass das Konzept durchdacht<br />

ist und dass man es weiterentwickeln<br />

kann. Bei den diesjährigen Anträgen kann man<br />

noch keinen Trend erkennen. Wir haben die<br />

Sammlung gerade abgeschlossen. Es sind wieder<br />

53 Anträge.<br />

Warum glauben Sie, hat der<br />

Dokumentarfilm in den letzten Jahren<br />

so einen Boom erlebt?<br />

Jahre eine Vertrauensbasis entwickelt, so Gilles,<br />

dessen TV-Zweiteiler „Go West – Freiheit um jeden<br />

Preis“, eine Koproduktion mit teamworx,<br />

im Januar im Fernsehen lief. Im Mai kommt „Bibliotheque<br />

Pascal“, eine bereits mehrfach ausgezeichnete<br />

Koproduktion mit Ungarn, in die<br />

deutschen Kinos. Das AV-Gründerzentrum gebe<br />

Start-up-Unternehmen einen Raum, „in dem<br />

man sich mit Gleichgesinnten ausprobieren<br />

kann“, resümiert der Kölner Produzent.<br />

„Den Nachwuchs langfristig an den Standort<br />

binden und für gute Strukturen und Entwicklungsperspektiven<br />

sorgen“, benennt Eike Krumsiek,<br />

Mit-Geschäftsführerin am AV-Gründerzentrum,<br />

das Ziel für die Zukunft. Wichtig sei doch,<br />

„dass Menschen von ihrer Arbeit, in die sie viel<br />

hineininvestieren, auch leben können“, so<br />

Krumsiek. Das Medienland NRW biete dafür gute<br />

Voraussetzungen, „und auch die <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW wird diese Aufgabe tatkräftig unterstützen“,<br />

sagt Krumsiek. Durch das Öffnen in Richtung<br />

Games und Neue Medien „sind wir auf<br />

dem richtigen Weg in einen hochdynamischen<br />

Markt“, ergänzt Schröder.<br />

www.av-gruenderzentrum.de<br />

u den Gesellschaftern und Förderern<br />

Zdes AV-Gründerzentrums NRW zählen<br />

Institutionen der Medienbranche und<br />

Akteure der Wirtschaftsförderung aus<br />

der Region: Stadt Köln, <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW, Land <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>, Landesanstalt<br />

für Medien <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

(LfM), Magic Media Company TV-<br />

Produktionsgesellschaft mbH, ecmc Europäisches<br />

Zentrum für Medienkompetenz<br />

GmbH, die Industrie- und Handelskammer<br />

zu Köln und die Verwertungsgesellschaft<br />

der Film- und Fernsehproduzenten<br />

(VFF).<br />

Erntezeit: Kurt Krömer in „Eine Insel names Udo“,<br />

produziert von den ehemaligen Stipendiaten<br />

Andreas Brauer, Erik Winker und Martin Roelly,<br />

Foto: Hupe Film / Martin Valentin Menke<br />

Ich glaube, es hängt damit zusammen,<br />

dass es möglich ist, in einem Dokumentarfilm<br />

etwas über eine vorhin erwähnte zukünftige<br />

Entwicklung aufzuzeigen, indem man sie darstellt<br />

oder sich darstellen lässt. Die Menschen<br />

kommen damit der Realität näher, ohne vielleicht<br />

eine klare Antwort auf ein Problem zu bekommen:<br />

Aber von da aus können sie sich<br />

weiterarbeiten.<br />

Sie haben selbst auch viele Dokumentarfilme<br />

gedreht. Wieviel<br />

Spontanes und Improvisiertes lässt<br />

das Genre zu?<br />

Ich habe eigentlich weniger richtige Dokumentarfilme<br />

gedreht als große Reportagen.<br />

Da lässt man sich stärker treiben, ist mehr von<br />

dem beeinflusst, was man gerade sieht und entscheidet<br />

spontan. Bei einem Dokumentarfilm<br />

muss man genauer wissen, wo man hin will,<br />

welche Fragen man stellen will. Aber wie man<br />

das macht, muss man dem einzelnen Autor<br />

überlassen. Da gibt es kein Format.<br />

Schwerpunkt: NRW-Jubiläen – newsletter 2/<strong>2011</strong> 17

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